Neuigkeiten aus Radeberg & Umgebung
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<strong>Neuigkeiten</strong> <strong>aus</strong> RADEBERG<br />
& <strong>Umgebung</strong><br />
„Die Stadt <strong>Radeberg</strong><br />
<strong>Radeberg</strong>s neuer Oberbürgermeister Frank Höhme will mehr Bürgernähe,<br />
auf die aktuelle Gaskrise auf neue Energie<br />
VON JENS FRITZSCHE<br />
Seit gut anderthalb Monaten<br />
hat Frank Höhme seinen<br />
neuen Arbeitsplatz in<br />
der zweiten Etage des <strong>Radeberg</strong>er<br />
Rath<strong>aus</strong>es. Am 3. Juli<br />
hatte er sich bei der Oberbürgermeisterwahl<br />
mit einem<br />
Stimmenanteil von<br />
58,6 Prozent gegen Katja<br />
Mulansky durchgesetzt, die<br />
für die CDU, SPD und die<br />
Bündnisgrünen in den<br />
Wahlkampf gezogen war. Im<br />
Interview blickt er auf die<br />
ersten Wochen als neuer<br />
Oberbürgermeister zurück –<br />
und vor allem vor<strong>aus</strong>:<br />
Herr Höhme, eigentlich<br />
gibt man neuen Politikern<br />
100 Tage Schonfrist fürs<br />
erste große Interview.<br />
Wir sind früher dran,<br />
wie waren denn die<br />
ersten gut 50 Tage im<br />
Rath<strong>aus</strong>?<br />
Ich bin sehr herzlich und<br />
vor allem offen von den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
empfangen worden.<br />
Und ich habe von Beginn an<br />
gespürt, dass sie sehr daran<br />
interessiert sind, ihre Gedanken<br />
für die Entwicklung<br />
der Stadt einzubringen. Das<br />
war unter meinem Vorgänger<br />
scheinbar nicht ganz so<br />
möglich …<br />
Gerade jetzt werden ja<br />
sicher viele kluge<br />
Gedanken gebraucht:<br />
Es geht um Ideen in<br />
Sachen Energiesparen,<br />
Unterstützung der<br />
Wirtschaft und Hilfen für<br />
die Bürger mit Blick auf<br />
immer höhere Kosten …<br />
Das ist richtig – wir haben in<br />
den ersten Wochen dann ja<br />
auch sofort das Krisenmanagement<br />
aufgenommen.<br />
Es gibt regelmäßige Runden<br />
mit den Amtsleitern und bei<br />
Bedarf natürlich auch mit<br />
den Verantwortlichen <strong>aus</strong><br />
den Eigenbetrieben, wie Altenheim<br />
oder Stadtwirtschaftshof,<br />
um sinnvolle<br />
Möglichkeiten zum Beispiel<br />
für Energieeinsparungen zu<br />
suchen. Und zu finden!<br />
Auch den Energieversorger<br />
Sachsenenergie habe ich<br />
mit ins Boot geholt.<br />
„Die Sonne<br />
kann uns<br />
helfen“<br />
Welche Ideen gibt es?<br />
Ich habe zum Beispiel umgehend<br />
den Auftrag ans<br />
Bauamt gegeben, sämtliche<br />
Dachflächen öffentlicher<br />
Gebäude nach Möglichkeiten<br />
für Photovoltaikanlagen<br />
zu überprüfen. Heißt, Flächen<br />
und Statik zu untersuchen.<br />
Es geht dabei nicht<br />
darum, Energie ins Netz<br />
einzuspeisen, sondern mithilfe<br />
der Sonne einen möglichst<br />
großen Teil des Energiebedarfs<br />
zu decken. In<br />
den vergangenen Jahren lag<br />
der Fokus offenbar auf anderen<br />
Themen …<br />
Aber das kostet ja erstmal<br />
Geld, bevor gespart werden<br />
kann …<br />
Auch die Dächer des städtischen <strong>Radeberg</strong>er Bahnhofs rücken<br />
ins Blickfeld: Ist hier Photovoltaik möglich? Foto: Thorsten Eckert<br />
Richtig, aber es gibt auch<br />
Fördermöglichkeiten! Außerdem<br />
geht es hier nicht immer<br />
nur um Investitionen,<br />
sondern auch um veränderte<br />
Denkweisen. Im kommenden<br />
Stadtrat wird es zum<br />
Beispiel eine Beschlussvorlage<br />
geben, einen Energiemanager<br />
oder eine Energiemanagerin<br />
zu installieren. Diese<br />
Kosten können für drei Jahre<br />
zu 90 Prozent gefördert werden<br />
– und es gibt den Erfahrungswert,<br />
dass durch kluge<br />
Ideen in diesem Bereich zwischen<br />
20 und 30 Prozent der<br />
Energiekosten eingespart<br />
werden können. Das rechnet<br />
sich also durch<strong>aus</strong>. Und ich<br />
gehe davon <strong>aus</strong>, dass wir das<br />
Modell auch nach den drei<br />
Jahren noch weiterführen<br />
werden. Es geht darum, Zukunftsenergien<br />
zu etablieren.<br />
Energiekosten treffen ja<br />
auch die Bürger; und es<br />
sind nicht die einzigen<br />
massiv steigenden Kosten.<br />
Was wollen – und vor allem,<br />
was können – Sie zur<br />
Entlastung der Bürger tun?<br />
Es gab ja entsprechende<br />
Kritik eines Stadtrats der<br />
Grünen, ich würde mich<br />
nicht um dieses Thema<br />
<strong>Radeberg</strong>s neuer<br />
Oberbürgermeister<br />
Frank Höhme im<br />
Gespräch: Seit gut<br />
50 Tagen ist er im<br />
Amt. Eine erste Bilanz<br />
– und ein<br />
Blick auf die aktuellen<br />
Her<strong>aus</strong>forderungen<br />
für die<br />
Stadt. Foto: PR<br />
kümmern … Ich weiß wirklich<br />
nicht, was dieses Kettenrasseln<br />
soll! Wir sind<br />
nicht untätig und suchen<br />
nach Möglichkeiten! Und<br />
haben zum Beispiel mit<br />
dem Sozialverband VdK einen<br />
Partner gefunden, der<br />
nun alle 14 Tage mit einem<br />
Infomobil auf den Markt<br />
kommt. Hier gibt es dann<br />
Unterstützung im Bereich<br />
Sozialanträge, damit die Bedürftigen<br />
nicht erst zum Sozialamt<br />
nach Kamenz fahren<br />
müssen. Hier gibt es außerdem<br />
Beratungen zur<br />
Pflegeversicherung, bei Arbeitslosigkeit<br />
oder für<br />
Schwerbehinderte. Das ist<br />
ein erster, ein wichtiger<br />
Schritt, finde ich.<br />
Gerade in so schwierigen<br />
Zeiten wie der aktuellen, ist<br />
eine stabile Wirtschaft<br />
wichtig. Was wollen Sie<br />
hier tun?<br />
Ein erster Schritt ist die<br />
Neubesetzung des Postens<br />
des Wirtschaftsreferenten.<br />
Der soll künftig zum echten<br />
Wirtschaftsförderer werden<br />
– und endlich auch wirkliche<br />
Gestaltungsmöglichkeiten<br />
bekommen. Das war ja<br />
bisher nicht wirklich der<br />
Fall!