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Heimatherz - Ausgabe August 2022

wissen - erleben - wohlfühlen | Sauerland und Südwestfalen HEIMATHERZ ist ein regionales Wohlfühl-Magazin, die Online-Auszeit zum Anfassen. HEIMATHERZ zeigt die schönsten Seiten, erzählt spannende Geschichten, trifft interessante Menschen, bietet so einiges an Tipps und Mitmachaktionen. HEIMATHERZ ist einfach richtig guter Lesestoff, der einfach gut tut.

wissen - erleben - wohlfühlen | Sauerland und Südwestfalen
HEIMATHERZ ist ein regionales Wohlfühl-Magazin, die Online-Auszeit zum Anfassen.
HEIMATHERZ zeigt die schönsten Seiten, erzählt spannende Geschichten, trifft interessante Menschen,
bietet so einiges an Tipps und Mitmachaktionen. HEIMATHERZ ist einfach richtig guter Lesestoff, der einfach gut tut.

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HEIMATHERZ

4,50 €

HEIMATHERZ

wissen · erleben · wohlfühlen

Sauerland · Südwestfalen

Ausgabe

August 2022


Heimatherz

ist zurück…

…und das nach sage und schreibe ganzen sechs Jahren.

Ende 2016 gab ich Heimatherz auf und hätte, ehrlich gesagt, auch nicht mehr daran gedacht,

es wieder neu aufleben zu lassen.

Aber Anfang des Jahres vermisste ich zunehmend positive und einfach schöne Nachrichten.

Überall wurden wir mit Schreckensmeldungen überhäuft und das drückt auf die Stimmung.

Nur brauchen wir gerade dann das Gegenteil, um im Gleichgewicht zu bleiben.

Hierbei geht es nicht darum, die Augen vor den Problemen zu verschließen oder diese schön zu

reden. Ganz sicher nicht, aber wir dürfen den Blick für alles Schöne nicht aus den Augen verlieren.

Einfach mal die Blickrichtung wechseln und sich mit positiven Dingen beschäftigen hilft dabei ungemein.

Kurzerhand führte ich einige Gespräche und fand überall großen Zuspruch.

Heimatherz war immer noch ein Begriff und in sehr guter Erinnerung.

Damit war die Entscheidung gefallen. Und nun ist Heimatherz wieder da, um euch richtig

gut zu unterhalten.

Heimatherz – das Wohlfühl-Magazin zum Anfassen und Freude verbreiten.

Im Magazin findet ihr künftig jede Menge schöne Geschichten,

interessante Berichte, Informationen und Rätselspaß.

Doch jetzt halte ich euch hier nicht länger auf

und wünsche viel Vergnügen mit Heimatherz.

Eure Anke,

die Herausgeberin

2

Foto: Anke Zacharias

HEIMATHERZ

3



Inhalt

30

ALTENAER HANDARBEIT

58

MIT KLANG IN BALANCE

64

AUF DEN PUNKT KOMMEN

3 EDITORIAL

6 INSPIRATION

12 8GIEBEL

ein neuer Kulturort voller Möglichkeiten

20 LÜDENSCHEID

ein besonderer Blickwinkel

28 SÜDWESTFALEN

zum arbeiten fast zu schön.

30 ADDI

oder wie die Stricknadel zu ihrem Namen kam

58 KLANGSCHALEN

Schon so alt und vielen noch so neu

64 STEINDOTTING

mit Pünktchen abschalten und Kunst erschaffen

68 INTERVIEW

mit dem Iserlohner Autor Ralf Weißkamp

70 ROMAN-AUSZUG

aus „Fabrik-Verkauf“, einer Krimi-Satire

76 SCHWEDENRÄTSEL

und Mitmach-Aktion

78 GUTSCHEINBUCH-VERLOSUNG

34 WANDERN IM MK

näher gebracht von Detlef Nordengrün

80 INTERVIEW

mit Bernhard Steinkühler

84

LIEBEVOLLER BLICK

AUF LUDENSCHEID

40

JINI SPRICHT KLARTEXT

34

EINFACH MAL WANDERN

40 JINI

ein persönliches Gespräch zum großen Abschied

48 SOLAWI

Was ist das eigentlich? Wir erklären es.

84 VERANSTALTUNGEN

aus der Region

90 IMPRESSUM

54 REZEPT

Leichte Sommerküche – was auch sonst

56 GESUNDE ERNÄHRUNG

Kritische Worte von Ruth Rösch

48

DIE ANDERE

LANDWIRTSCHAFT

54

LEICHTE SOMMERKOST

12

DRITTER ORT

IN SCHALKSMUHLE

wissen. erleben.

wohlfühlen.

HEIMATHERZ

5



Abschalten und atmen

ist manchmal alles,

was du brauchst.

6 HEIMATHERZ 7



Jeder braucht Plätze,

um eine Pause zu machen

und zum Innehalten.

8 HEIMATHERZ 9



Und dann wieder

reicht ein schöner Sonnenuntergang

um sich glücklich zu fühlen.

10

Fotos: Markus Trienke | Texte: Katharina Weinberg

HEIMATHERZ 11



DAS „8GIEBEL“

EIN ORT

FÜR

DIE

SCHALKSMÜHLER

KULTUR

von Björn Othlinghaus

12 HEIMATHERZ 13



Lange Zeit gab es in Schalksmühle zwar ein umfangreiches

Kulturangebot, jedoch keinen zentralen Ort,

der ausschließlich für die Kultur vorgehalten war.

Zunächst fanden Kulturveranstaltungen im Pädagogischen

Zentrum Löh statt, das nach Errichtung der

Primusschule jedoch nicht mehr zur Verfügung steht,

und auch die Turnhalle der Grundschule Spormecke

stellte für Kulturveranstaltungen bestenfalls ein

Provisorium dar.

Als jedoch die Kreuzkirche am Mathagen von der evangelischen

Kirche entwidmet wurde und das Gebäude

veräußert werden sollte, bot sich für die Gemeinde

Schalksmühle die ideale Gelegenheit, aus dem Kirchengebäude

mit angrenzendem Gemeindehaus ein Ort

der Kultur zu machen. Aufgrund der markanten Dachkonstruktion

der ehemaligen Kirche war der neue Name

schnell gefunden: 8Giebel.

DAS „8GIEBEL“

BEGEGNUNG IM LÄNDLICHEN RAUM

MIT KUNST UND KULTUR

Jörg Bremicker

Sanitär | Heizung | Elektro

Klagebach 40

58579 Schalksmühle

www.bremi-san.de

02355 2385

info@bremi-san.de



TEILFINANZIERUNG DURCH DAS NRW-KULTURFÖRDERPROGRAMM

„DRITTE ORT“

„Das Kulturförderprogramm ‚Dritte Orte‘ vom Land NRW

stellte eine gute Möglichkeit dar, unsere Ideen umzusetzen

und zu finanzieren“, erklärt Anja Wolf von der Gemeinde

Schalksmühle, die das Projekt 8Giebel von der vorherigen

Verantwortlichen Judith Bäcker inzwischen übernommen

hat. Dritte Orte sind gemäß des Ministeriums für Kultur und

Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen Plätze des Zusammentreffens,

die Menschen die Möglichkeit der Begegnung mit

Kunst und Kultur im ländlichen Raum bieten. Das Ministerium

fördert deshalb Konzeptentwicklung und Umsetzung für

SCHALKSMÜHLE

ERHÄLT

80 PROZENT

solche Orte der Begegnung –

ein Förderziel, das auf das

8Giebel in Schalksmühle hervorragend

zugeschnitten ist.

„Die schrittweise Umsetzung unserer

Konzepte für das 8Giebel hat

bereits Anfang 2021 begonnen und

endet im Dezember 2023“, erklärt

Anja Wolf.

freuen kann, die das 8Giebel zusammen mit ihr aufbauen

und betreiben. Kleinere Veranstaltungen wie zum Beispiel

ein Offener Treff, kombiniert mit einem Büchertausch, der

immer dienstags von 16-18 Uhr im 8Giebel stattfindet, sind

jetzt schon in dem Gebäude möglich, obwohl viele Ideen

und Pläne im Bezug auf das neue Schalksmühler Kulturzentrum

noch in der Planungsphase stecken oder noch

nicht umgesetzt werden konnten.

SCHALKSMÜHLER EINRICHTUNGEN & VEREINE

KÖNNEN SICH AM 8GIEBEL-KONZEPT BETEILIGEN

So soll zu den Schalksmühler Einrichtungen und Vereinen

auf keinen Fall eine Konkurrenzsituation entstehen, sondern

eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe, bei der jeder

vom anderen partizipiert. „Wir planen zum Beispiel, dass

das Jugendzentrum am Wansbeckplatz ab Oktober 2022

an jedem dritten Montag im Monat unseren großen Raum

für Kinderkino nutzen kann“, verspricht Anja Wolf, die sich

selbstverständlich auch Kinovorführungen für Erwachsene

in der ehemaligen Kirche vorstellen könnte, wenn sich

jemand für die Organisation dieser Kinoabende finden

würde. Wechselausstellungen von heimischen Künstlerinnen

und Künstlern zu unterschiedlichen Themen sind

ebenfalls angedacht. Schließlich wird es auch Vermietungskonzepte

für die einzelnen Räume des 8Giebel geben,

nicht nur für den großen Hauptraum, sondern auch

für die kleineren Räume, die sich zum Beispiel im direkt

mit der eigentlichen ehemaligen Kirche verbundenen

Gemeindehaus befinden.

„Auf lange Sicht werden sogar die Räume der Pfarrwohnung,

die jedoch zurzeit noch bewohnt ist, für uns zur

Verfügung stehen“, erklärt Anja Wolf. Das wird aber noch

seine Zeit dauern, und einen Plan, für was diese Räume

eventuell später genutzt werden könnten, gibt es derzeit

noch nicht.

DER GESAMTINVESTITIONSSUMME

AUS DEM FÖRDERTOPF

Foto: Björn Othlinghaus

Insgesamt 450.000 Euro Kulturfördermittel erhält die

Gemeinde Schalksmühle für die Umsetzung eines Kulturzentrums

8Giebel aus dem Fördertopf, wobei es sich um 80

Prozent der Gesamtsumme handelt, die die Umsetzung des

Konzeptes kosten wird. Die restlichen 20 Prozent übernimmt

die Gemeinde Schalksmühle. Der zentrale Raum des

Gebäudes, in dem früher Gottesdienste abgehalten wurden,

soll der Mittelpunkt des Konzeptes „8Giebel“ werden, wobei

hier natürlich die meisten Veranstaltungen stattfinden

sollen. Schon jetzt, wo noch längst nicht die vollständige

Ausstattung vorhanden ist, werden hier bereits kleinere

Veranstaltungen wie Musikschulvorspiele durchgeführt.

„Wo sich früher der Altar befand, der bereits demontiert

wurde, soll schon bald eine Bühne installiert und mit einer

professionellen Ausstattung versehen werden“, erklärt Anja

Wolf. Licht- und Tontechnik wird den Künstlerinnen und

Künstlern, die hier auftreten, dann in ausreichender Form

zur Verfügung stehen, damit niemand Technik in großem

Umfang selbst mitbringen muss.

die Anwohner Rücksicht genommen werden, da sich das

Gebäude inmitten eines Wohngebietes befindet. Deshalb

müssen Veranstaltungen im 8Giebel spätestens um 22

Uhr beendet sein. Ferner sind im Jahr lediglich zehn große

Abendveranstaltungen im Gebäude möglich. „Wenn alles

fertig ist, werden dann nur noch in Ausnahmefällen Events

in der Turnhalle der Grundschule Spormecke stattfinden, im

wesentlichen läuft dann alles im 8Giebel“, erklärt Anja Wolf.

BESTEHENDES GEBÄUDE WIRD DURCH

ANBAU UND GRÖSSERES FOYER ERGÄNZT

Um das Gebäude als reine Kulturlocation fit zu machen,

muss auch noch ein anderes Problem gelöst werden. „Derzeit

betritt man das 8Giebel ja quasi durch den Hintereingang“,

erklärt Anja Wolf. „Dabei sind viele Gäste, vor allem,

WER MÖCHTE SICH

wenn sie von außerhalb kommen, irritiert, denn sie können

das Gebäude nicht von der Straße am Mathagen aus

AM KONZEPT „8GIEBEL“ NOCH

betreten, sondern müssen um das Gebäude herumgehen.“

BETEILIGEN?

Darüber hinaus, erklärt Wolf weiter, sei die Foyersituation

Obwohl bereits viele an dem Projekt beteiligt sind, suchen

am hinteren Eingang mit der Garderobe sehr eng und einer

die Macher um Anja Wolf noch immer Personen, Vereine

EIN ORT FÜR NAHEZU ALLE ARTEN

Kulturstätte nicht würdig. „Deshalb planen wir einen Anbau,

oder Institutionen, die bei diesem Kulturprojekt auf die

VON VERANSTALTUNGEN

der das Betreten des Gebäudes von vorne ermöglicht und

unterschiedlichste Art und Weise mitmachen.

Den Events, die hier stattfinden können, sind thematisch zudem eine großzügigere Foyersituation bietet“, erläutert

kaum Grenzen gesetzt: egal ob Konzerte aller musikalischer

Wolf. Derzeit befindet sich das Projekt 8Giebel noch in der

Informationen: > ANJA WOLF Tel.: 0 23 55 / 8 42 10

Genres, Comedy, Kleinkunst oder Theater, das meiste Ausschreibungs- und Beschaffungsphase, wobei sich Anja

> MEIKE FUNKE Tel.: 0 23 51 / 8 42 41

wird hier möglich sein. Selbstverständlich muss jedoch auf Wolf über rund 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer

> BERND MÜLLER Tel.: 0 23 55 / 66 17

16 HEIMATHERZ 17

Text: Björn Othlinghaus | Fotos: Markus Trienke



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Lifestyle

trifft Ökologie.

In Rotthausen sollen sechs Mini-Häuser aus Holz entstehen.

Kubistische Bauform, viel Glas, ansprechende Holzfassade,

Wohlfühlambiente. Das Wohnen in Holzhäusern

steht für gesundes und nachhaltiges Wohnen. Anders als

früher, sind Häuser aus Holz präzise gefertigte, energieeffiziente

Bauwerke.

Innovatives Heizkonzept und Energiegewinnung,

CO2-bindend sollen das Wohnen in den Mini-Häuser

in Rotthausen abrunden. Lifestyle und Ökologie – dafür

steht das Projekt mit dem Namen „LifeLogisch“.

Alle Häuser werden mit Photovoltaik ausgestattet und

erfüllen den Kfw-40-Standard. Schnelles Internet, Parkplätze

direkt am Haus, hundefreundliches Umfeld sowie

einer Terrasse mit Weitblick für jedes Haus runden das

Projekt ab.

Modern. innovativ.

nachhaltig.

MINI

Häuser

aus holz

werden in

schalksmühle

gebaut.

Die 55 qm Hausvariante.

55 Quadratmeter, die keine Wünsche offenlassen. Ein

großräumiger Küchen-/Ess- und Wohnbereich befindet

sich neben einer Abstellkammer im Erdgeschoss. „Ergänzt

wird die Ebene um eine großzügige Terrasse“, erklärt Jan

Schriever. Das Obergeschoss sei perfekt genutzt. Neben

einem lichtdurchfluteten Schlafzimmer soll ein Arbeitszimmer

sowie ein Badezimmer entstehen.

Die 90 qm Hausvariante.

Ein großes Kinderzimmer, welches bei Bedarf in zwei

Kinderzimmer geteilt werden kann, ein Schlafzimmer, ein

Arbeitszimmer sowie eine Dachterrasse befinden sich im

Obergeschoss der 90 qm großen Holzhäuser. Im Erdgeschoss

befindet sich neben einem großen Küchen-/Essund

Wohnbereich ein Arbeitszimmer, ein Badezimmer

sowie eine große Terrasse.

Die Häuser wird Jan Schriever vermieten – derzeit denkt

er darüber nach, gegebenenfalls einzelne Häuser auch

zu verkaufen. Interessierte können sich bereits jetzt auf

eine Warteliste für die Holz-Minihäuser (auch Tinyhäuser

genannt) setzen lassen.

Alle Infos zum Projekt sowie die Kontaktdaten finden

Interessierte auf der Webseite des Projektes LifeLogisch:

www.lifelogisch.de



WENN DAS LÜDENSCHEIDER

HEIMATHERZ

EINEM

PUZZLE GLEICHT

…MAL WISCHT MAN TEILE UNGEDULDIG UND FRUSTRIERT VOM TISCH,

UM SIE KURZ DANACH MIT HERZBLUT UND ZUVERSICHT STÜCKCHEN FÜR

STÜCKCHEN DOCH ZUSAMMENZUSETZEN...

PUZZELN SIE GERNE?

Natürlich puzzeln Sie gerne!

Es befreit den Geist, schärft den Blick fürs Detail.

Fürs Wesentliche wie fürs große Ganze. Die Stadt, in

der wir leben, ist ein solches Puzzle.

Der Rand ist gezogen, aber die Grenzen sind fließend.

Beginnen wir mit den Ecken: der Familie, dem Job,

dem Freundeskreis, dem Hobby. Die Randsteine bilden

den Rahmen, sind aber nur eine optische Begrenzung.

Welche Möglichkeiten diesseits und jenseits liegen, was

über das Innen ins Außen weist und zurück – das ist

auch Kopfsache. Wie so vieles.

20



Konzentrieren wir uns zunächst auf die Ringe, den Kern

der Lüdenscheider Altstadt, das mittelalterliche Herz.

Mmmmh. Mal sehen, was haben wir denn da?

Sieht aus wie neues Pflaster, das wir

in die Altstadt legen müssen. Und

da: Mauerwerk mit vielen Details,

strahlend hell, wie gemalt.

Ist‘s auch: Gut 40 Fassaden

sind restauriert und frisch

gestrichen. Wer durch die

Gassen streift, den Blick

nach oben gerichtet –

was jetzt sogar stolperfrei

möglich ist, weil breite Pflasterstreifen

im Zuge der Stadterneuerung

geschliffen worden sind – wer also den

Blick im Gehen über die Fassaden längs der

Gassen schweifen lässt, der staunt. Der

Hausschmuck erzählt Geschichten

von Handwerkskunst

und

Lust am Ornament,

von der Historie des

Wohlstands einer aufstrebenden

Stadt.

Ein Aufstieg, der mit

der Mode ging,

der Knopfmode.

Wolfgang Schumacher ist einer derjenigen,

die wissen, warum wir wurden wie

wir sind. In seiner Sammlung „Mein Lüdenscheid“

in den Museen am Sauerfeld erzählt der

akribische Stadtkenner davon. Postalisch im Kern, digital

in der Aufmachung, kenntnisreich in Wort und Bild, detailliert

in den geschichtlichen Zusammenhängen.

Ein Symbol für die große Stärke dieser Stadt:

das freiwillige, großzügige und

vielgestaltige Engagement

ihrer Bürger.

Wohltäter, Stifter und viele, viele

Spender gaben und geben Impulse,

die nachhaltig wirken.

Die Schützenhalle ist

so ein prachtvolles

Zeugnis dieses

Gemeinschaftsgedankens,

der damals, um

1900, jeden Bürger mitriss,

weil es um ein großes Anliegen

ging: Einen Ort für Feste

und Feiern zu schaffen, für verdiente

Fluchten aus dem – damals

wie heute – mitunter trüben Alltag.

Daraus wurde ein Ort für Generationen.

Bis heute einzigartig im weiten Umfeld.

Nach wie vor getragen vom Ehrenamt,

der Bergstadt-Stiftung.

Oder die noch junge

Stiftung Altstadtorgel,

die einen musikalischen

Magneten

mitten in der ältesten Kirche

der Stadt möglich gemacht hat.

Auch die Phänomenta mit ihrem

markanten Turm gründet auf privater Initiative,

wird getragen von einer Stiftung.

Ach, das Puzzle ist so viel

größer als die Zahl

seiner Steinchen.

22



Doch wie das so ist beim Puzzeln: Es dauert seine Zeit. Und

ohne eigenen Einsatz geht es nicht. Man kann sich helfen

lassen, darf sich aber nicht nur auf andere verlassen. Die

Hauptarbeit hat man selbst. Das war schon immer so.

Daraus sind die tollsten Dinge erwachsen.

Wir können das sehen an der Lüdenscheider

Altstadttour, die Spaziergängern

jeden Alters über QR-Codes an

23 Häusern und Standorten Geschichten

zur Geschichte erzählt. Die Stadt

hat eines der schönsten Filmtheater

der Republik, eines der schönsten

Caféhäuser des Landes. Es gibt

die vielen Vereine, die alles geben für

Sport, Spiel und Spaß. Für Mensch und Tier,

Kunst und Kultur, Herz und Schmerz, Leben und Tod.

Fürs Gestern und Morgen.

Für Glaube, Liebe, Hoffnung.

Und Respekt. Initiativen

wie „Wir für Lüdenscheid“,

die das Gejammer

satt und Ideen haben, wie’s

besser werden kann,

machen Mut. Sie alle

packen’s an. Im Kleinen.

Im Großen.

Auch Willi & Söhne. Noch so ein Phänomen ohne Beispiel,

für das es nicht den einen Puzzlestein gibt.

Die für Burn the Fox und neuen Kulturhausgarten stehen,

für Festivals und

verrückte Ideen.

Für Seifenkistenrennen

und

eisernen

Willen.

Es gibt Kulinarisches

von ganz fein bis ganz

schön exotisch. In alten

Kneipen und jungen Locations.

Beim Profi, im türkischen Supermarkt

um die Ecke, beim Weinoder

Käsespezialisten ein

paar Ecken weiter. Für

jeden Geschmack etwas.

Und natürlich gibt es auch die

gerne mal Totgesagten noch, die

Fachgeschäfte, die Wünsche wecken

und erfüllen. Nur nicht diesen einen – dass

manches schneller gehen möge, unkomplizierter.

Doch das ist wieder ein anderes Puzzle, das des Paragraphendschungels.

Das wird nie fertig. Nirgendwo.

Also konzentrieren wir uns auf das, was

wir in der Hand haben. Klicken die neuen

Blumenkörbe an die Laternen. Hübsch. Diese

blühenden Ausschnitte sammeln wir erst einmal.

Es sind so viele, das dauert. All das Grün in

der Stadt und drumherum sortieren wir. Dann

das Blau der Talsperren: Gehört das zur Fuelbecke

oder Verse? Greifen wir lieber zu den Teilchen

mit den vielen bunten Punkten: Spaziergänger, die

die Nähe zur Natur genießen. Ist einfacher.

Man kommt auch über Umwege ans Ziel.

Und an Schloss Neuenhof vorbei.

Wie schön. Zwar ragen braune

Flächen immer mal ins Bild, aber

ein zarter Grünschleier hier und

dort zeigt: Die Wiederaufforstung

nach dem Borkenkäfer-Desaster

läuft.

Kleine Zeichen der

Hoffnung.

HEIMATHERZ

25



Die nächste Aufgabe ist groß, sehr groß: An den Bildrand

muss die Brücke. Die Autobahnbrücke. Sie muss da schnell

wieder hin. Unsereins puzzelt sie mal eben zusammen, bis

wir lesen können: „Lasst uns Brücken bauen.“ Ein riesiger

Spruch, aufgesprüht aufs gesperrte Bauwerk bei Nacht und

Nebel. Mit Macht und Wirkung. Wieder eines dieser scheinbar

oberflächlichen Motive mit tiefer Bedeutung.

Ein Symbol. Ein Beleg dafür, wie kreativ die Menschen in

Lüdenscheid sind. Wie wenig bereit, sich abzufinden mit

schwierigen Situationen. Stadt der Tüftler und Träumer.

Immer für eine Überraschung gut. Wo stand doch gleich

dieser Spruch:

„Die glücklichsten Menschen haben

nicht das Beste von allem.

Sie machen das Beste aus allem.“

Bleiben wir bei dem, was vor uns auf dem Tisch liegt:

die Momentaufnahme, gewachsen in mehr als 750 Jahren.

Wir erkennen die vielen Fabrikantenvillen im Stadtbild,

die zeigen, womit sich die Menschen hier auch ihren Platz

erarbeiten konnten: mit Ideen, Erfindungsreichtum, Hartnäckigkeit.

Mit einer „Jetzt-erst-recht-Einstellung“, die sich

von Rückschlägen nicht entmutigen ließ. Diese Villen sind

typisch, individuell, stehen - stolz und trutzig - für Aufstieg,

manchmal Fall. Stehen für harte Arbeit und den Drang, etwas

zu unternehmen. Sie haben überdauert. Vielleicht mit

anderer Nutzung. Aber sie stehen noch. Aufgeben ist keine

Option. Etwas weiterzuentwickeln, das ist eine.

Auch wenn es sie natürlich gibt, diese Momente, in denen

man die übrigen Teile am liebsten in die Ecke werfen würde.

Keine Lust mehr hat. Etwas Leichteres will. Weil einfach

nichts zu passen scheint. Doch wer aufgibt, lieber zum

nächsten Puzzle greift, der stellt fest:

Den Himmel zu finden, ist überall gleich schwer.

TEXT: LINA NAHRWOLD

26 FOTOS: ANKE ZACHARIAS · WILLI & SÖHNE · WIR FÜR LÜDENSCHEID · MAX UNTERHARNSCHEID · JANINE WAGNER FOTOGRAFIE · STUDIO STEVE



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HEIMATHERZ 31

Foto „Aussicht“: Rothaarsteig-Verein e.V. (Klaus Peter Kappes) | Text und Fotos „Personen“: Südwestfalen Agentur

Foto „Talsperre“: Sauerland-Tourismus e.V. (Klaus Peter Kappes)



Mit

zum Handarbeits-Marktführer

Die Altenaer Firma Gustav Selter

von Björn Othlinghaus

Die Grünen machten das

Stricken Mitte der 80er Jahre

für kurze Zeit populär

Dann erschien die Partei ‚Die Grünen‘ auf der

Bildfläche, deren Abgeordnete ständig im Bundestag

gestrickt haben, und das Handarbeiten

war plötzlich wieder angesagt. Die Handarbeitsgeschäfte

schossen wie Pilze aus dem Boden,

allein in Altena gab es mindestens vier Geschäfte

mit Handarbeitsartikeln. Doch Ende der 80er

Jahre wendete sich das Blatt wieder drastisch

in die entgegengesetzte Richtung. „Innerhalb

kürzester Zeit brach der Markt um 80 Prozent

ein, man trug nur noch Blazer und wer selbst

gestrickte Socken hatte, wurde als übrig gebliebener

Grüner verspottet“, so Claudia Malcus. Die

ganze Branche - 1986 gab es noch 14 Hersteller

von Strick- und Häkelnadeln in Europa - geriet

in Aufruhr. Auf lange Sicht konnte sich von den

Herstellern von Strick- und Häkelnadeln Europa

lediglich die Firma Gustav Selter mit ihrem

addi-Sortiment an Strick- und Häkelnadeln auf

dem europäischen Markt bis heute halten. Die

Firma IMRA wurde dann von dem Unternehmen

Prym in Stollberg übernommen, das die gesamte

Produktion nach Malaysia ausgelagert hat. Dieses

Unternehmen hat heute die internationale

Marktführerschaft auf dem Gebiet der Strickund

Häkelnadeln inne.

Wenn es um Strick- und Häkelnadeln geht, macht der

Altenaer Firma Gustav Selter so leicht keiner etwas

vor. Das Unternehmen an der Hauptstraße 2-6 in

Altena-Dahle ist heute europaweiter Marktführer

mit seinen Strick- und Häkelnadeln der

Marke addi, und auch international

mischt das Unternehmen sehr gut

mit, obwohl es hier auch den

einen oder anderen

konkurrierenden Hersteller

gibt.

Die Firma liefert

nicht an den

Endverbraucher,

sondern

bestückt in

erster Linie

den

Einzelhandel, Fachhändler, Großhändler und Wollhersteller mit

ihren Produkten. Letztere verkaufen die addi-Nadeln dann

auch hin und wieder unter einer Eigenmarke.

Handarbeits-Produkte

sind stark der Mode unterworfen

„Der Markt für Handarbeits-Produkte, wie wir sie seit der

Firmengründung im Jahr 1829 durch Peter Heinrich Selter

herstellen und anbieten, ist sehr stark der aktuellen Mode

unterworfen“, erklärt Claudia Malcus, Geschäftsführende

Gesellschafterin in der Firma Gustav Selter. Sie leitet das

Unternehmen gemeinsam mit ihrem Ehemann Thomas

Selter, der von Kunden und Geschäftspartnern weltweit

augenzwinkernd „Mr. Addi“ gerufen wird. Im Jahr 1986, als

Claudia Malcus ihre berufliche Laufbahn bei der Firma Selter

begann, verfügte das Unternehmen über lediglich 64 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter und zählte eher zu den kleinen

Anbietern. Damals gab es in Altena die Firma IMRA,

die die rostfreien Inox-Nadeln herstellte.

„Die waren damals der Weltmarktführer und arbeiteten

in der Spitze mit 500 Leuten“, erinnert

sich Claudia Malcus. Die addi-Nadeln besetzten

damals eher eine Nische.

Auch international ist die

Konkurrenz für Selter übersichtlich

Trotzdem ist die Konkurrenz auch international

für die Altenaer relativ übersichtlich. „Es gibt ein

Unternehmen in China, zwei in Indien, zwei Japaner

und eben den Weltmarktführer Prym“, erklärt

Claudia Malcus. Somit können die addi-Nadeln

auch auf dem Weltmarkt gerade durch ihren hohen

Qualitätsanspruch punkten und brauchen sich vor

den wenigen Platzhirschen nicht zu verstecken.

„Ende der 90er Jahre, als sich die Branche in Europa

sehr ausgedünnt hatte und auf ein minimales Maß

geschrumpft war, wurden das Stricken und Häkeln

plötzlich wieder populär“, fährt Claudia Malcus fort.

Grund dafür war eine Aktion in den USA unter dem

Motto „Warming up America“, die dort einige Einzelhändler

ins Leben riefen. In Zusammenarbeit mit

Schulen im ganzen Land wurden kleine Vierecke

gehäkelt und gestrickt, um sie zu großen Decken zusammenzunähen

und sie obdachlosen Menschen

zur Verfügung zu stellen.

32

HEIMATHERZ

33



„Diese Aktion wurde dann auch

in Europa populär, und seitdem

geht es bei uns auch wieder stetig aufwärts,

was das Handarbeiten angeht“, erklärt

Claudia Malcus. Für das Altenaer Unternehmen Gustav

Selter, das in den „schlechten Zeiten“ phasenweise nur

noch 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatte, war

spätestens zu diesem Zeitpunkt die Talsohle durchschritten.

Heute verfügt das Unternehmen wieder über

rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Gründe, weshalb Menschen

handarbeiten, haben sich geändert

Während in früheren Zeiten selbst gestrickt oder gehäkelt

wurde, weil sich viele Menschen gekaufte Kleidung nicht

leisten konnten, haben sich die Gründe, weshalb Menschen

handarbeiten, heute grundlegend geändert. „Da selbst

gestrickte oder gehäkelte Kleidung inzwischen viel teurer ist

als fertig gekaufte Produkte, haben wir uns dazu entschlossen,

die Kunden in emotionaler Hinsicht abzuholen“, meint

Claudia Malcus. „Stricken ist das Yoga für die Seele“ - dieses

Motto, also das Handarbeiten an sich als eine Erholung und

Wellness, quasi als Kontrapunkt zum stressigen Alltagsleben,

zu betrachten, steht bei der Firma Gustav Selve nicht

nur im Rahmen der Vermittlung ihrer addi-Produkte an die

Kundschaft im Vordergrund, sondern auch bei deren Konzeption,

Entwicklung und hochqualitativer Herstellung. Das

Unternehmen, das heute Absatzmärkte in 59 Ländern der

Erde bedient, unterstützt unter anderem ein Forschungsprojekt,

das nachweisen möchte, dass Handarbeiten als

Gesundheitsprävention wirkt und sogar Demenz und Alzheimer

vorbeugen kann.

Die Marke addi geht ins Netz

und schließt mit Influencern Bekanntschaft

Darüber hinaus geht das Unternehmen mit der Zeit und

arbeitet intensiv mit Influencern in den sozialen Medien wie

zum Beispiel Instagram zusammen, um für ihre addi-Produkte

eine größere Reichweite bei der heute oft jungen und hippen

Zielgruppe zu erreichen, aber auch am Puls der Zeit zu

sein und mitzubekommen, was die Handarbeitsbegeisterten

von den addi-Produkten konkret erwarten. „Im Gegensatz

zu manch anderen Herstellern in unserer Branche haben wir

schon vor acht Jahren eine Social-Media-Managerin engagiert,

die bis heute dafür sorgt, dass wir in diesem Bereich

immer auf der Höhe der Zeit sind“, betont Claudia Malcus.

Ferner stellt das Unternehmen Gustav Selter den Endverbrauchern

seine kostenfreie App „addi2go“, einen digitalen

Strick- und Häkelassistenten, zur Verfügung.

Bei allen addi-Produkten haben hohe Material-

und Fertigungsqualität oberste Priorität

Um den Kunden ein gutes Handarbeitserlebnis zu bescheren,

müssen die Produkte zum einen mit qualitativ hochwertigen

Materialien auf einem erstklassigen Niveau gefertigt sein, damit

es nicht zu Problemen bei der Arbeit kommt. Alle Strick- und

Häkelnadeln müssen zudem in unterschiedlichen Durchmessern,

Längen und Ausführungen vorhanden sein, um alle Bedürfnisse

der Kundinnen und Kunden befriedigen zu können. Zusätzlich

spielen vielfältige Design-Varianten eine Rolle, die das addi-Sortiment

noch einmal vergrößern. Der aktuelle Katalog umfasst somit

rund 1300 Artikel, bei denen es sich um Strick- und Häkelnadeln

in unterschiedlichsten Ausführungen sowie um Zubehör handelt.

Beim Stricken hat sich inzwischen weitgehend die so genannte

Rundstricknadel etabliert. Hierbei werden zwei Nadeln mit einer

Perlonschnur verbunden. Die Nadeln links und rechts der Schnur

können dabei aus den unterschiedlichsten Materialien wie zum

Beispiel Olivenholz oder Bambus bestehen, aber auch Themennadeln

wie die „Unicorn-Nadel“ befinden sich im umfangreichen

addi-Sortiment. „Bei diesem Modell handelt es sich zum Beispiel

um eine Rundstricknadel, deren Nadeln als Einhorn-Hörner gestaltet

sind und bei denen das Perlon-Seil natürlich in rosa gehalten

ist“, erklärt Claudia Malcus. Vor allem Mädchen sind begeistert

von diesem Modell. Zu den hohen Qualitätsansprüchen der Firma

Gustav Selter bei der Herstellung der Rundstricknadeln oder

Häkelnadeln gehört zum Beispiel auch, dass die Übergänge vom

Seil zu den Nadeln sauber gearbeitet sind und keine Grate

oder unsaubere Übergänge beim Arbeiten hinderlich sind.

Deshalb werden die addi-Produkte überwiegend in Handarbeit

und zu 93% in Deutschland hergestellt - lediglich 7% werden

zugekauft. „Dass uns der hohe Qualitätsanspruch Recht gibt,

zeigt unsere sehr geringe Reklamationsquote von 0,24% – ein

Zeichen, dass die Kunden mit unseren Produkten rundum zufrieden

sind“, freut sich die Geschäftsführende Gesellschafterin.

addiClick für anspruchsvolle

Stricker*innen und Häkler*innen

Für fortgeschrittene und anspruchsvolle Stricker*innen und

Häkler*innen hält die Firma Gustav Selter noch ein ganz besonderes

Schmankerl bereit, nämlich das patentierte Stecksystem für

Strick- und Häkelspaß ohne Grenzen, addiClick. Mit diesen Premium-Sets

aus Metall, Bambus oder Olivenholz im schmucken Etui

können Stricknadel- oder Häkelnadelspitzen im Handumdrehen

und ganz ohne Werkzeug mit verschieden langen addi-Seilen

kombiniert werden. Sämtliche addiClick-Komponenten sind dabei

untereinander kompatibel, das heißt, es ist sogar eine Kombination

zwischen Stricken und Häkeln, das so genannte Sträkeln,

möglich. Zu den umfangreich ausgestatteten Sets sind optional

zusätzliche Nadelstärken sowie Seile und Zubehör erhältlich.

Ausbildung bei der Firma Gustav Selter

Zu guter Letzt ist die Firma Gustav Selter auch noch ein wichtiger

Ausbildungsbetrieb für die Region. In diesem Jahr bildet das

Unternehmen junge Menschen in sechs Ausbildungsberufen,

und zwar als Industriekaufleute, Maschinenanlagenführer*innen,

Industriemechaniker*innen, Werkzeugmechaniker*innen,

Galvaniseur*innen sowie Fachkräfte für Lager und Logistik aus.

Weitere Informationen Tel.: 0 23 52 / 97 81 - 0

34

Text: Björn Othlinghaus | Fotos: Anke Zacharias & Fa. Selter



Es müssen nicht die Berge in Bayern oder gar die Alpen sein

um wandern zu gehen, erst recht nicht um das Wandern

für sich zu entdecken. Immerhin gibt es im Märkischen

Kreis doch perfekte Wandergegebenheiten quasi direkt vor

der Haustür. Wir sprachen mit

über seine noch relativ neue Leidenschaft fürs Wandern.

Den Anstoß dazu bekam er von seinem Arzt,

der ihm 2019 das Wandern empfahl. Sodann

wusste der frisch gebackene Rentner jetzt auch

wohin mit der neu gewonnenen Zeit. Detlef

packte das Thema auch gleich richtig an und

begab sich zu einer umfassenden Beratung in

ein spezielles Outdoorgeschäft. Es gibt ja doch

so einiges zu beachten und auszuprobieren.

Die Wanderschuhe müssen richtig sitzen und

sollten eine Nummer größer sein als die normalen

Schuhe. Bei den Socken gilt darauf zu

achten, dass sie keine Falten und Nähte haben.

Alles absolut logisch, wer möchte sich schon

Blasen laufen und mit schmerzenden Druckstellen

den Weg fortsetzen. Die Ausrüstung,

auch mit den Stöcken, ist ebenso wichtig wie

die zweckmäßige Bekleidung, z.B. Merinowäsche.

„Wandern ist keine Modenschau“, sagt

Detlef.

36 HEIMATHERZ 37



Dann erklärt und empfiehlt

Detlef unbedingt die App Komoot

und die zeigte an, dass

er von Anbeginn an bisher 730

Stunden gewandert ist, dabei

3277 km zurück gelegt hat und

über 60000 Höhenmeter gekommen

ist. Wichtiges Utensiel

ist hierbei eine Powerbank.

Praktisch und zweckmäßig erklärt

Detlef uns auch seinen

Rucksack, der auf den Beckenknochen

aufliegt um die Schultern

zu entlasten. Ein Trinkbeutel

mit Trinkschlauch, der im

Rucksack verbleibt, ersetzt die

herkömmliche Trinkflasche.

Der Beutel ist leichter und dank

Schlauch ist auch jederzeit ein

erfrischender Schluck unterwegs

möglich.

Der Wald ist die beste Apotheke,

führt Detlef fort. Seine Rückenschmerzen

gehören der

Vergangenheit an und mit Erkältungen

hat er auch nix mehr

am Hut. Das Wandern, egal bei

welchem Wetter, tut der Gesundheit

einfach gut und das

nicht nur körperlich. Anfangs

war Detlef schon ein Schönwetterwanderer

und er genoss

die Ruhe, die Natur, die schönen

Ausblicke und die vielen

Kleinigkeiten am Wegesrand

– der perfekte Ausgleich zum

Alltag. All das ist heute immer

noch das, was für Detlef das

Wandern ausmacht, nur das

Wetter ist inzwischen wirklich

egal dabei.

Inzwischen hat er mit Frank

Wodczicka auf Facebook eine

Gruppe gegründet: Wandern

im MK. Hier wird sich ausgetauscht.

Es werden Fotos geteilt

und andere mit dem Wandervirus

infiziert. Man kann im

Märkischen Kreis wunderbar

mit dem Wandern beginnen

und Detlef beschreibt jetzt hier

einmal seine erste Wandertour,

die sich für jeden eignet:

unterwegs mit tochter antje

November-Wanderung

auf der Gasmert

Ich hatte in einem Bericht gelesen, dass

der Sonnenaufgang auf der Gasmert

besonders schön zu sehen sei. Also informierte

ich mich, wann das etwa sein

würde. 8:42 Uhr stand dort als Uhrzeit für

den nächsten Tag. Meine nächste Wanderung

war damit geplant.

Ausgangspunkt für Wanderungen ist der

Wanderparkplatz Gasmert. Der Wanderweg

A1 führt auf einer Länge von rund 11

km über den Höhenrücken bei Gasmert

zum Uferrandweg der Versetalsperre.

Zwischen dem Ort Gasmert und Nieder-

Holte sind an vielen Stellen schöne Fernsichten

zu genießen. Oben auf der Kuppe

der Gasmert verläuft der Weg durch die

Heideflächen des gleichnamigen Naturschutzgebietes.

Pünktlich um 8:30 Uhr stellte ich mein

Auto auf dem Wanderparkplatz ab und

ging dann in aller Ruhe mit dem Rucksack

auf dem Rücken die erste Strecke bergan.

Es war frisch am Morgen, gerade mal 4

Grad C. Im Hintergrund verschwand noch

alles im Nebel, aber die ersten Sonnenstrahlen

waren zu sehen. Pünktlich um

8:42 h stieg dann die Sonne auf. In einem

kräftigen Orange leuchtete sie und wurde

immer sichtbarer. Ein unvergleichlicher

Anblick für den Start einer Wanderung.

38

HEIMATHERZ

39



Von hier aus ging es dann am Waldrand entlang Richtung Nieder-Holte

und dem Café-Restaurant Vedder. Der Sonnenaufgang war hier noch

schön zu genießen. Weiter dann Richtung Ober-Holte mit dem Ziel Piener

Kopf zum Wanderparkplatz. Von hier aus startet man zu Wanderungen

auch in Richtung Herscheid. Das Herbstlaub war noch in seiner vollen

Farbenpracht zu genießen, die Sonne schien durch die Bäume und in

der Ferne war sogar ein Reh zu sehen.

Im großen Bogen ging es durch den Wald weiter in Richtung Stottmert,

bevor man dann auf einem schmalen Waldweg Richtung Verse-Talsperre

abbog. Hier wanderte ich einige Meter auf dem asphaltierten Wanderweg,

der zum Teil um die Verse führt, bis mich ein ordentlicher Anstieg

wieder hoch zur Gasmert führte. Anstiege sind immer das Highlight jeder

Wanderung.

Eine alter Wanderspruch besagt beim Anstieg >

Dann war es geschafft. Von hier oben hat

man dann auch noch einen kleinen Ausblick

zur Verse, bevor man schließlich wieder am

Wanderparkplatz Gasmert ankommt.

Eine schöne Wanderung mit insgesamt

18,4 km und 480 Höhemetern ist zu Ende.

Die Wanderwege sind meistens breit und

gut zu wandern. Die Fernsichten sind außergewöhnlich und bei günstigen

Zeiten hauptsächlich am Nachmittag kann man entweder im Café-

Restaurant Vedder oder im Landgasthof Stottmert zu einem Getränk

oder einem kleinen Happen einkehren.

40

Text: Anke Zacharias & Detlef Nordengrün | Fotos: Detlef Nordengrün



1000

kilometer bis zu mir

Lange ist es her, dass der Song „1000km bis zum Meer“

die Charts stürmte und Jini Meyer mit ihrer Band Luxuslärm

in den Karrierehimmel der Rock- und Popmusik aufstieg.

Jetzt

trafen wir uns auch nach sehr langer

Zeit endlich mal wieder und spazierten zusammen

durch ein Waldstück zwischen Letmathe und Hohenlimburg.

Hier ist sie jetzt oft, mal allein oder mal auch mit ihrem Partner, zum

auftanken und abschalten. Heimatverbunden und bodenständig, so habe

ich Jini kennengelernt und so ist sie auch heute noch. Seit 2016 ist

Luxuslärm Geschichte. „Es

war Fluch und Segen zugleich,

und doch empfinde

ich auch eine tiefe Dankbarkeit

all das erreicht

und erlebt zu haben.“

Bereits 2010, als sie mit ihrer Band vor 50.000

Menschen auf Schalke

auftrat, spürte sie, dass

diese riesige Musikma-

schinerie nicht ihrs ist.

„Ich brauche die Nähe

zu meinem Publikum,

nur noch in eine Menge

von stecknadelgroßen

Köpfen zu sehen, das

will ich nicht“, erklärt

sie mir. „Als mein letztes

Konzert mit Luxuslärm am

30.12.2016 in Olpe vorbei war,

fühlte ich mich richtig erleichtert, dass

es vorbei war. Ich brauchte eine Pause

und Zeit für mich.“

Die hatte sie zuvor nie. Alles war

exakt durchgetaktet, Interviews,

Make-up, Fototermine, Proben,

etc. Dann war sie raus aus

dem Karussell und besuchte

selbst endlich mal wieder

Konzerte, gab auch wieder

Unterricht. Erst 2018,

inspiriert durch einen

Konzertbesuch bei Beth Hart, begann

sie wieder eigene Stücke zu

komponieren und zu texten.

Sie fing an, ihr Tourleben zu

verarbeiten. Vor dem

Hintergrund entsteht

2019 ihr Album

„Frei sein“.

42 HEIMATHERZ 43



„Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich Hilfe vom Staat

bekam und auch ein Stipendium. Mein Unterricht fand

zum Glück weiterhin online statt und meine Schüler haben

mir die Treue gehalten.“ Dennoch hat das erneute Tourneegeschehen

mit coronabedingten Verschiebungen und Absagen,

wenn auch in kleinerem Rahmen, ihr gezeigt, wo

sie wirklich hinwill. Sie kündigt ihre letzte Tournee an und

spricht über ihre Zukunftspläne.

Kleine auftritte

mit einer überschaubaren Menschenmenge sind jetzt

nicht nur ok, sondern genau das, was sie möchte. „Mir ist

es wichtig euch zu sehen, euch zu Begegnen und bei Autogrammstunden

auch persönliche Worte zu wechseln.“ Und

dann kam Corona, wieder eine belastende Zeit.

Mit dem „Artist Loft hat sie sich einen Wunsch nach

eigenen Räumlichkeiten zum musizieren und unterrichten

erfüllt. Wichtig ist ihre Me-time, Zeit für sich selbst und mit

sich selbst ins Reine kommen. „Heute weiß ich, was ich will

und was nicht, und ich konzentriere mich auf mich“, sagt

sie mit ruhiger zufriedener Stimme und fährt fort „Ich habe

gelernt, auf meinen Körper und meine Seele zu hören“.

Und sie gibt offen zu, dass sie sich dazu auch Hilfe geholt

hat. „Natürlich habe ich tolle Freunde, die auch immer für

mich da sind und ein offenes Ohr für mich haben. Dennoch

ist es doch was anders, wenn ein Profi drüber schaut. Ich

musste lernen, was mir guttut und dabei ist auch Loslassen

ein ganz wichtiger Schritt. Ich würde mir wünschen, dass

jeder die Chance hat, eine Therapie für sich selbst zu machen.“

Das zeigt deutlich, wieviel ihr dieser Weg gebracht

hat. Und er ist noch nicht zu Ende.

Ihre nächsten Pläne zum „weiter bei sich ankommen“ gehen

in Richtung Nestbau, ein Häuschen im Grünen mit ihrem

Partner, Kinder nicht ausgeschlossen und natürlich hier in

der Region. „Die Heimat ist mir superwichtig. Dazu gehören

vor allem Familie und Freunde, das Parktheater, der

Sauerlandpark Hemer und das Kneipenleben“, ergänzt sie

„und hier und da ein kleiner Auftritt, so ganz ohne Bühne

geht’s ja doch nicht.“

44

Text und Fotos: Anke Zacharias



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Nordic-Ferienpark Sorpesee

Bullerbü lässt grüssen

Trolle, Elfen, Nissemanner und -Frauen aufgepasst

Wer wollte nicht schon einmal in einer kleinen Höhle

oder einem märchenhaft anmutenden Haus schlafen

oder sogar wohnen? Das Troll-Hotel „Toni“ am Sorpesee

gibt Ihnen genau diese Möglichkeit. Ob mit kleinen Trollen

oder die traute Zweisamkeit: In dieser besonderen

Unterkunft kommen alle, die auf klein, gemütlich und

urig stehen, auf ihre Kosten.

Das ausgefallene Nachtlager ist ideal für Reisende, die

ein trockenes Plätzchen, direkt am See suchen. Wer mit

wenig Luxus auskommt, ist hier genau richtig, denn Platz

ist doch auch in der kleinsten Hütte.

Zum Reinlegen schon

Schon von Weitem sieht man die bunte Unterkunft auf

Stelzen durchs Dickicht blitzen.

Typisch nordisch, in blau, rot, grün und gelb erstrahlen

„Clara, Nils, Michel und Nele“ inmitten alter Buchen

und blicken in stolzer Gemütlichkeit sehnsüchtig auf

den Sorpesee.

Über einen kleinen Fußweg oberhalb der Schwedenhäuser

gelangt man in die bewaldete Nachbarbucht

des Nordic-Ferienparks und ist in „Nullkommanix“ im

Entspannungsmodus angekommen.

Bei diesen Aussichten segelt man schon in Gedanken

los und lässt einfach mal alles hinter sich. Ein paar Tage

abtauchen – das Entschleunigen beschleunigen: Alltag

aus-Nordlicht an!

Aber keine Sorge, die Zivilisation lässt grüßen:

Für Strom, das hauseigene Badezimmer, Küche, Grillmöglichkeiten

und kuschelige Schlafkojen wurde gesorgt.

Hier lässt es sich durchaus Leben.

Das Glück kommt manchmal auf Rädern daher:

Seit April 2022 können Sie eine ganz neue Unterkunft

am Sorpesee für Ihre Auszeit, Ihren Kurztrip oder

Urlaub buchen. Schäferwagen Heinrich bekommt sein

festes, neues Zuhause im Nordic Ferienpark Sorpesee,

direkt am Ufer des Sees. Die klassisch-nostalgische Form,

die heimelige, kuschelige Atmosphäre und ein romantischer

Blick auf den Sorpesee. Schwärmen Sie mit uns und

buchen Sie jetzt Ihre Auszeit im Schäferwagen Heinrich.

Ubernachten im Tipi heisst: Outdoorfeeling pur.

Das ist Skandinavien auf sauerländisch

Der Nordic-Ferienpark bietet neben 4 einzigartigen Baumhäusern,

7 Finntalos „Ida“, „Lotta“, „Milla“, „Greta“, „Frieda“,

„Lina“ und „Ella“, die auf jeweils 80 - 90 m² über 2 Etagen

einen komfortablen Urlaub direkt am Sorpestrand für Familien

oder kleine Gruppen ermöglichen.

Jedes Finntalo bietet Ihnen auf 80 – 90 m² Platz für 4 – 6

Personen. In der oberen Etage befinden sich zwei separate

Schlafräume mit Doppelbetten und ein Badezimmer mit Dusche

und WC. Der gemütliche Wohn-Essbereich, mit direktem

Zugang zur Holzterrasse, und ein weiteres Badezimmer

mit Dusche und WC (barrierefrei) sind ebenerdig erreichbar.

Hier sind zwei zusätzliche Schlafplätze auf der ausziehbaren

Schlafcouch im Wohnbereich möglich. Nur wenige Schritte

vom Ufer erbaut und mit verglasten Fronten ist der Blick

unverbaut und der See zum Greifen nah.

Hüttenglück am Sorpesee

Die 10 kleinen Schwedenhütten, das Trollhotel „Toni“,

der Schäferwagen „Heinrich“ und 2 Tipizelte bieten eine

rustikalere Variante, für alle, die naturnah entspannen

wollen. Wer einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte,

stellt fest: Sieht nordisch aus, fühlt sich nach Urlaub an

und liegt nur einen Katzensprung entfernt, nämlich ganz

vorn im Sauerland.

Unsere zwei Tipis stehen von April bis Oktober auf dem

Nordic Ferienpark Sorpesee und bieten Platz für bis zu

sechs Personen. Ob das kleine Wochenendabenteuer

mit der ganzen Familie oder ein längerer Aufenthalt,

Camping in einem Tipi ist etwas ganz Besonderes.

Die Miet-Tipis „Mina“ und „Yoki“ stehen auf Holzplattformen,

die direkt am Ufer des Sorpesees gelegen sind.

Jedes Tipi ist mit Camping-Sitzgelegenheiten ausgestattet,

alles weitere müssen Sie mitbringen.

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Sie erreichen uns

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Seit einigen Jahren etabliert sich auch im Märkischen Kreis

ein Gegenentwurf zur Agrarwirtschaft im beinahe schon

industriellen Stil. Der Verein Solidarische Landwirtschaft

Lüdenscheid e.V. hat sich ein Leitbild auf die Fahnen geschrieben,

in dem ein achtsamer Umgang mit der Natur,

Solidarität zwischen Erzeugern und Verbrauchern, aber

auch die Integration und Pädagogik wichtige Eckpfeiler

darstellen.

• M E H R E RTRAG

A U F D E R

F L Ä C H E

A L S KO N V E N T I O N E L L E

L A N DWIRTSCHAFT •

Solidarische Landwirtschaft

Ganz neu ist das Prinzip SOLAWI nicht, und auch die

Landwirte, die sich im 2019 gegründeten Lüdenscheider

Verein engagieren, sind keineswegs unbeschriebene

Blätter in der heimischen Landwirtschaft.

Marie Woeste betreibt auf dem Hof ihrer Familie nun

in 13. Generation Ackerbau. Dass die junge Frau nach

dem Landwirtschafts-Studium in den alteingesessenen

Betrieb einsteigt, behagte den Eltern zunächst nicht. Sie

fanden, ihre Tochter habe mit ihrer Ausbildung genug

Möglichkeiten für einen guten und sicheren Arbeitsplatz,

am besten im öffentlichen Dienst. Doch die Rechnung

hatten sie ohne Marie gemacht: „Ich war schon

im Studium nicht glücklich mit der Büroarbeit“, so die

25-jährige. Aber das Vorpraktikum im Gemüsebau sei

genau ihr Ding gewesen.

Und so hat sie vor Ende 2020 auf einem

halben Hektar Fläche begonnen,

ihre Vorstellungen von der Gemüsezucht

umzusetzen. Wer nun erwartet, dass der

Nachwuchs mit Hightech die Äcker bewirtschaftet,

liegt weitgehend falsch:

Es ist überwiegend Handarbeit angesagt.

Natürlich kommt moderne Technik zum Einsatz,

wo es Sinn macht: Ein großes Gewächshaus, in dem

derzeit Gurken gezüchtet werden, wird automatisch

bewässert. Auch das sehr geländegängige Transportfahrzeug

ist sehr modern und surrt elektrisch, als es

den Hügel erklimmt, auf dem fleissige Hände den

Gemüsegarten pflegen.

50 HEIMATHERZ 51



Solidarische Landwirtschaft

Zwei davon gehören

Maries Geschäfts- und

Lebenspartner Lewis Zierke.

Die beiden haben sich in Kassel

auf der Uni bei einer Erstsemester-

Party kennengelernt. Auf derselben Hochschule

kamen die beiden auch zum ersten Mal mit dem System

Solidarische Landwirtschaft in Berührung. Auf dem

Lehrplan stand es noch nicht, sondern wurde von

anderen Studierenden eingebracht.

Das machen auf dem Hof Woeste inwischen auch die

Familienmitglieder. Dabei hat jeder sein Refugium auf

dem Anwesen, dass nach eigenen Angaben seit rund

600 Jahren im Familienbesitz ist. Vater Dirk betreibt

Landwirtschaft zwar lediglich nebenberuflich, bleibt

aber im Garten- und Landschaftsbau sowie dem Handel

mit Weihnachtsbäumen der Natur treu. Und ließ sich

am Ende doch von der Begeisterung seiner Tochter für

alternative Konzepte in der Landwirtschaft anstecken.

Und die stehen im völligen Kontrast zu den großen

Bauernhöfen, wo mit einem GPS-gesteuerten

Schlepper Hunderte von Hektar bewirtschaftet

werden. Marie und

Lewis beschreiten einen

gegensätzlichen Weg:

Statt riesige Flächen

in Monokultur zu

bewirtschaften,

wird der Boden

stets für

mehrere Gemüsesorten

gleichzeitig

genutzt.

Die ökologischen

Vorteile sind

unbestritten,

doch am Ende

rechnet sich das sogar, ist man auf dem Hof Woeste

überzeugt: „Wir arbeiten händisch und haben viel mehr

Ertrag auf der Fläche als die konventionelle Landwirtschaft“,

erklärt die junge Gemüse-Expertin. Ausserdem

würde der Boden davon profitieren, und durch Kompostbeigaben

und Wurzeln würde sich Humus entwickeln.

Die Belohnung für die durchaus anstrengende

Arbeit: Drei oder sogar vier Kulturen jährlich.

Der halbe Hektar ermöglicht den Anbau von insgesamt

rund 60 verschiedene Pflanzen-Kulturen, darunter Paprika,

Gurken, Tomaten, Aubergine oder das dem Spinat

nicht unähnliche Postelein-Gemüse. Ein Renner ist der

Asia-Salat: „Das ist ein scharfer, knackiger Blattsalat“,

schwärmt Marie. Im Herbst steht dann Wurzelgemüse

auf dem Plan.

Obgleich die Fläche von einem halben Hektar vergleichsweise

klein ist, trägt der Hof Woeste wesentlich

zur Versorgung von einem Drittel der SOLAWILUE-Vereinsmitglieder

bei. Von den derzeit 280 Mitgliedern

haben sich 208 beim letzten Bietverfahren ihren Anteil

an der Ernte gesichert und bekommen nun regelmäßig

Kisten mit frischem Gemüse der Saison.

Natürlich ernährt der eigene Anbau auch die

Familie Woeste samt Partner Lewis

auch selbst. Auch das gemeinsame

Kochen und Essen mit

den Mitarbeitern ist Teil

des sozialen Konzeptes.

Auf den Tisch

kommen dabei

oft Gemüse, die

schlicht übriggeblieben

sind.

Zugekauft

werden muss

nicht mehr

viel - „ab

und zu eine

Salami oder

Nudeln“, erzählt

Marie.

Während sie

dafür verantwortlich ist, dass

der Bedarf nach Sommergemüse gedeckt ist, beschäftigt

sich Partner Lewis mit Geflügel: Auf den Wiesen

rund um den Hof dürfen sich jeweils 150 Hühner und

Gänse austoben. Hier mit einer kleineren Anzahl von

Tieren anzufangen, hätte keinen Sinn gemacht, erklärt

der studierte Jungbauer: „Ich hätte auch mit 50 Hühnern

anfangen können. Doch dabei hätte ich nicht viel

Arbeit gespart“. Er freut sich über die gute Qualität ,

die bei dieser Haltungsform zu erreichen ist. Und hat

die Erfahrung gemacht, dass Verbraucher diese auch

zu honorieren wüßten. Überhaupt habe der Trend zu

Bio-Produkten und zu nachhaltigem Umgang mit der

Natur den Weg zu derartigen Konzepten geebnet: „Das

Bewusstsein, dass mit der Art zu kaufen, auch die Landwirtschaft

beeinflusst wird, spielt uns in die Hände“, ist

Lewis überzeugt.

Die Bereitschaft, für ökologisch produzierte Lebensmittel,

die sogenannten „Demeter-Produkte“, tiefer

in die Tasche zu greifen, ist ohne Zweifel wichtig,

damit das SOLAWI-Konzept aufgeht.

Und der direkte Handel zwischen Erzeuger

und Verbraucher trägt auch dazu bei, nicht nur

ökologisch, sondern auch ökonomisch zu arbeiten.

„Wir können im Prinzip zum gleichen Preis anbieten,

den die Kunden im Bio-Laden auch bezahlen“, ist sich

Marie sicher.

Und so trägt der Hof Woeste schon 1,5 Mitarbeiter-

Stellen. Und die werden auch gebraucht,

schließlich erfordert der technikarme

Anbau viel Handarbeit.

52

HEIMATHERZ 53



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Keinesfalls ist es nur gutbetuchten Bürgern möglich, in

den Genuss gesunden Gemüses zu kommen. Während

nicht wenige Menschen schon Probleme haben, die

Produkte des unteren Preissegmentes im Supermarkt

zu bezahlen oder gar auf die Tafeln angewiesen sind,

soll die Solidarische Landwirtschaft auch ihnen den

Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln ermöglichen.

Und das funktioniert gut, freut sich Markus Blischke,

dem 1. Vorsitzenden der Solidarischen Landwirtschaft

Lüdenscheid e.V.: „Wie haben hier Mitglieder aus vielen

gesellschaftlichen Bereichen“.

Und das Verfahren zur Verteilung der Erzeugnisse

sorgt dafür, dass auch Menschen mit

geringem Einkommen im Bieter-

Verfahren eine gute Chance

haben. In der solidarischen

Landwirtschaft erwerben

die Verbraucher nämlich

keine konkreten

Produkte oder gar

Mengen, sondern

Anteile. Da die Ernte naturgemäß auch mal schwankt,

wird den Erzeugern auf diese Weise eine Entlastung

geboten: Es gibt keine im Voraus vertraglich vereinbarten

Liefermengen, die wie ein Damoklesschwert über dem

Acker hängen und für schlaflose Nächte sorgen.

Keine drohenden Konventionalstrafen, die dem Landwirt

nach einer weniger ertragreichen Ernte den Garaus machen.

In der Lüdenscheider SOLAWI ist der Hof Woeste

nicht der einzige Erzeuger. Es sind noch weitere

landwirtschaftlichen Betriebe beteiligt, die ebenfalls

ungewöhnliche Wege gehen. In der kommenden

HEIMATHERZ-Ausgabe finden Sie ein Portrait

über Walter Schäfer, der auf seinem

Hof Stillebeul einen spannenden

Einblick in seine ursprüngliche

Art des Gemüseanbaus

gibt, und dabei sogar

den Überblick über 20

verschiedene Kartoffelsorten

behält.

Meine

kleine

Praxis

DIE RICHTIGE BEHANDLUNG

FÜR IHREN VIERBEINER

Neu bei uns –

UNTERWASSERLAUFBAND FÜR HUNDE.

Informationen zum Gerät:

http://bfh-physio.de

wwwhof

woestede

Mein Name ist Lea Volkmann

und ich führe meine kleine

Praxis im Herzen von Kierspe.

Hier bin ich als Tierheilpraktikerin

und -osteopathin

sowie als Tierphysiotherapeutin

tätig. Darüber hinaus

bilde ich auch Hundephysiotherapeuten

aus.

Schon immer bin ich Tieren verbunden gewesen und hatte

das Glück, mit Tieren aufwachsen zu dürfen. Seit meinem

6. Lebensjahr reite ich aktiv mit meinem eigenen Pferd.

Mein Hund begleitet mich so oft, es mir möglich ist.

Durch das große Spektrum der Therapiemöglichkeiten,

finden wir für Ihren Vierbeiner die richtige Behandlung.

Ob als Reha nach einer Operation, vorbeugend, Betreuung

von Sportpferden und Sporthunden oder einfach nur

zum Wohlfühlen spielt dabei keine Rolle. Auch Katzen und

Kleintiere betreue ich gerne. Sprechen Sie mich an!

Meine Kontaktdaten auf einen Blick.

0151 - 100 267 54 · info@leavolkmann.de

Friedrich-Ebert Straße 336 · 58566 Kierspe

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IN DER NEUEN PRAXIS BEKOMMT

JEDER PATIENT EIN PATIENTENBUCH –

für mehr Transparenz und bessere

Behandlungsdokumentation.

54

Text und Fotos: Markus Klümper



Nun möchte ich den Ausflug in die Kindheit noch einmal

aufnehmen. Was passt zu den Beeren? Pfannkuchen aus

Omas Küche! Ich habe das Rezept abgewandelt, eine super

einfache Variante für euch

rezept

Zutaten

fur 4 Pfannkuchen (2 Personen)

2 mittelgrosse Eier

100 g Hüttenkase

1-2 EL Dinkelmehl

Beeren nach Wahl

Joghurt als Dip

Ahornsirup optional

56

frisch & fruchtig

Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, welches mein liebstes

Obst ist. Da musste ich echt nicht lange überlegen. Am

liebsten esse ich Beeren. Das ist schon seit meiner Kindheit

so. Als Kinder sprangen wir durch Omas Garten und

naschten uns durch Sträucher und Beete. Noch heute erinnere

ich mich an den Geschmack der noch etwas unreifen

Stachelbeeren, der zuckersüßen Erdbeeren und der bunten

Johannisbeeren.

Warum leuchtet das Obst in so hübschen Farben?

Das sind wertvolle sekundären Pflanzenstoffe, die zum Essen

anregen sollen. Anthocyane, Phenole, Flavonoide, Carotinoide

oder Lycopin helfen das Körpergewicht zu regulieren,

sowie Gedächtnis und Herz-Kreislauf-System zu vitalisieren.

Text und Fotos: Karin Knorr

Aus welchem Grund sollten wir Beeren essen?

Die Beeren enthalten neben den sekundären Pflanzenstoffen

sehr viele Vitamine und Mineralstoffe, unter anderem

die Vitamine A, C, E und Folsäure sowie Kalium, Calcium,

Eisen, Magnesium und Zink. Zusätzlich befindet sich in den

Beeren Pektin, ein Ballastoff, der die Verdauung unterstützt.

Die Beeren haben einen niedrigen glykämischen Index, also

lässt den Blutzucker nur langsam ansteigen.

Wenn ich alles zusammenfasse, sind Beeren

einheimisches

Superfood.

Zubereitung

Die Eier mit dem Frischkäse und Mehl verrühren und

5 Minuten ruhen lassen. Eine beschichtete Pfanne heiß

werden lassen und einen Löffel Teig hineingeben.

Von beiden Seiten etwa 2 Minuten anbraten, mit Beeren

und Joghurt servieren. Wer noch etwas Süße braucht,

gibt etwas Ahornsirup oder Honig dazu.

TIPPS:

Blaubeeren können schon in den Teig gegeben werden.

Die Pfannkuchen schmecken auch in herzhafter Variante.

Sehr gut mit Pilzen und Frühlingszwiebeln.

Der Joghurt kann dann auch mit Salz, Pfeffer und Chili angerührt

werden. Den Frischkäse zur Hälfte mit Feta oder

Parmesan ersetzen, bringt Abwechslung in den Pfannkuchen.

Guten appetit.



Mehr Gemuse,

weniger Fleisch und Milch?

Die Ernahrung der Zukunft verhandeln

Wurstwaren in anderen Bevölkerungsgruppen

oft ein besseres Ansehen.

Traditionell galten und gelten Fleischwaren

als Zeichen für Wohlstand und als

Kraftspender. Auch Bezugsgruppen (peer

groups) und das Bedürfnis nach Teilhabe

spielen hier eine Rolle. Akteure der

Ernährungskommunikation gehen hier

am besten sensibel vor und nicht mit der

Brechstange.

Dr. Gesa Maschkowski hat in diesem

Zusammenhang eine interessante

wissenschaftliche Arbeit mit dem Titel

„Ernährungskommunikation – alltagstauglich,

salutogen und transformativ – Drei

Fallstudien zu Ernährungspraxis und -umfeld von

Familien“ verfasst.

58

Was kommt in Zukunft auf unsere Teller? Wie „soll“ unsere

Ernährung aussehen – oder ist es egal? Dazu gibt es unterschiedliche

Ansichten. Klar ist: Es bewegt sich etwas in

den Köpfen, und es kommt nicht mehr alles in die Tüte. So

wie bisher können wir nicht länger mit Ressourcen, Landschaften

und Tieren umgehen. An einer pflanzenbetonten

Ernährung führe kein Weg vorbei, sagen Forscherinnen und

Forscher. Hanna Helander etwa untersuchte, wie sich verschiedene

Ernährungsstile auf die Umwelt auswirken.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine milcharme,

vegetarische Ernährung besonders effektiv wäre,

um den Biomasse-Fußabdruck bis zu 61 Prozent

und den Ackerland-Fußabdruck bis zu 48 Prozent

zu verringern. Die Halbierung der Lebensmittelabfälle

hätte eine Einsparung der Biomasse- und

Ackerland-Fußabdrücke von 11 Prozent respektive

15 Prozent zur Folge. „Zwar ließen sich mit einer

vegetarischen Ernährung fast die Hälfte der Flächen

für die Lebensmittelproduktion einsparen, der Einfluss

auf das blaue Wasser wäre aber leider gering. Um diesen

Verbrauch zu senken, wäre es hilfreicher, Lebensmittelabfälle

zu reduzieren“, sagt Helander.

Die Studie zeigt auch, dass eine pflanzenbasierte

Ernährung trotz verringerter Fußabdrücke zu mehr

Lebensmittelabfällen führen kann.

Politische Strategien, die sowohl den Fußabdruck des

Lebensmittelkonsums als auch die Lebensmittelverschwendung

minimieren wollen, können also widersprüchlich sein.

So wird es in Zukunft darauf ankommen, die Reduktionspotenziale

aller verfügbaren Strategien auszuschöpfen und

gleichzeitig die Wechselwirkungen der unterschiedlichen

Strategien zu berücksichtigen.

Insgesamt besteht noch reichlich Forschungs- und Abstimmungsbedarf.

Denn Forschungsergebnisse und die

Interessen verschiedener Akteure, Regionen und Länder

sind unterschiedlich, oft sogar gegensätzlich. Das betrifft

auch das Ernährungsverhalten. Wenn viele Deutsche heute

bewusst weniger oder gar kein Fleisch mehr essen,

bedeutet das noch lange nicht, dass die Menschen in

anderen Ländern sich ebenso verhalten werden.

Im Gegenteil: Gerade in Schwellen- und früheren

„Entwicklungsländern“ ist der Hunger nach

tierischen Produkten groß. Steht es „uns“, die

wir jahrzehntelang reichlich Fleisch, Wurst und

Milchprodukte verzehrt haben, heute an, den

moralischen Zeigefinger gegenüber Menschen

zu erheben, die erst neuerdings mehr von diesen

Produkten auf dem Speisezettel haben?

Auch innerhalb unserer Gesellschaft sind die

Standpunkte unterschiedlich. Während in

manchen (eher privilegierten) Bevölkerungsgruppen

pflanzenbasierte und/oder vegetarische

Ernährung hoch im Kurs stehen, haben Fleisch- und

Es bleibt spannend bei der Frage, wie die Ernährung der

Zukunft aussehen wird und wie die verschiedenen Interessengruppen

miteinander kommunizieren werden. Es ist ein

langer Weg bis zu einer Ernährungsweise, die uns und unserem

Planeten gut tut und von möglichst vielen umgesetzt

wird. Aber er lohnt sich – auch, wenn es die perfekte und

für alle gültige Lösung vermutlich nicht geben wird. Künftig

wird es immer mehr darauf ankommen, unterschiedliche

Bedürfnisse und Ansichten zu verhandeln, im Gespräch zu

bleiben. Denn letztlich geht es ja um viel mehr als Essen

und Trinken.

RUTH RÖSCH

Diplom-Oecotrophologin · Referentin · Beraterin

Fachautorin · Redakteurin · Seminarleiterin

https://ruth-roesch.de

Foto „Gabeln“: freedesignfile by Loutpany



Klangschalen

POSITIV FÜR KÖRPER, GEIST UND SEELE

Während Klangschalen in Asien bereits seit Jahrhunderten

bekannt sind und benutzt werden, finden sie bei uns erst in

den letzten 20 Jahren immer mehr Verbreitung. Stark dazu

beigetragen hat die Erkenntnis, dass die Schalen positiv auf

Körper, Geist und Seele wirken.

Wir wollten mehr wissen und sprachen mit Birgit Kurze aus

Kierspe. Nach einem Burnout im Jahre 2014 beschäftigte sie

sich ausführlich mit dem Thema Entspannung und begab sich

auf die Suche nach Anwendungen, die ihr guttun. Hierbei

beschritt sie, zunächst nur für sich selbst gedacht, den Weg

in die Ausbildung zur Entspannungspädagogin. Sie erlernte

Autogenes Training, Chigong, Atemtechniken, Progressive

Muskelrelaxation und Klangtherapie anzuwenden. Es folgte

noch die Meditationsausbildung, aber insbesondere die

Klangtherapie hatte es ihr angetan. Sie spürte, wie sehr sie

der Klang berührte und ihr gut tut.

Nun ging es für sie darum, diese Erfahrung zu erweitern und

zu vertiefen. Am Peter-Hess-Institut liess Birgit sich zur Klangmassage-Praktikerin

ausbilden. Bereits vor 30 Jahren hat

Peter Hess, inspiriert durch die heilsamen Kräfte der Klänge

bei seinen Nepalreisen, sein Unternehmen und die Klangkonzepte

gegründet und begann eigene Klangschalen zu produzieren,

die höchsten Qualitätskriterien unterzogen werden.

Klangschalen

wurden

von jeher in

Klöstern für die

Meditation und

innere Einkehr verwendet.

Ihre positiven

Wirkungen waren auch für

die Klangheilung von Bedeutung.

Der Klang wird allgemein als

sehr angenehm empfunden. Das liegt

vor allem an ihrem Reichtum an Obertönen,

der jedem natürlich erzeugten Klang innewohnt.

Obertöne entspannen und harmonisieren die beiden

Gehirnhälften. Das führt zu einem tiefen inneren

Frieden. Das erklärt auch, warum Klangschalen so erfolgreich

in der Klangmassage oder Meditation eingesetzt

werden. Eine andere positive Wirkung wird in der Klangschalentherapie

genutzt: Klangschalen können mit den von

ihnen erzeugten Schwingungen Blockaden im Körper lösen.

Dieses ist Grundlage der Klangtherapie. Hierfür gibt es

spezielle Therapie-Klangschalen, die der Klangschalen-

Pionier Peter Hess maßgeblich entwickelt hat. Sie

werden auf den Körper gestellt und angeschlagen.

Da der menschliche Körper zum großen Teil aus

Wasser besteht, können sich die Schwingungen

der Schale im Körper ausbreiten

und Spannungen

lösen.

60

HEIMATHERZ 61



Eine bekannte Therapieschale ist z.B. die Gelenk- bzw.

Universalschale, die ideal für Anfänger ist und bevorzugt

an den Körpergelenken bei der Therapie zum Einsatz

kommt. Besonders hilfreich hat sich die Klangtherapie

oder Klangmassage z.B. bei Stress, Schlafstörungen und

Verspannungen erwiesen.

Selbst gute Wellness- und Spa-Hotels arbeiten heute

mit Klangschalen. Zumal sie auch sehr dekorativ sind

und schon ihr Anblick Assoziationen mit Wellness und

Entspannung hervorruft. Mit ihnen werden dort Klangmassagen

am Körper durchgeführt oder begleitend zur

Entspannung während der Beautybehandlung angeschlagen.

Sogar der Sauna-Bereich profitiert von Klangschalen.

Hier fördern spezielle Klang-Anwendungen das Schwitzen.

Sie sind ebenfalls fester Bestandteil in der Yoga- und Meditationspraxis.

Der Klang einer Schale hängt maßgeblich vom verwendeten

Klöppel ab. Es gibt hölzerne und lederumwickelte

Klöppel oder auch Filz-Schlegel. Je nach Verwendung

klingt die Schale hart oder weich.

Was genau geschieht im Körper?

Da durch das Anklingen der Schale Schwingung erzeugt

werden, kommt eine leichte Vibration in Gang. Der Körper

besteht zu 70 – 80 % aus Wasser, wodurch die Schwingungswellen

durch den Körper wandern. Wohl jeder

kennt die konzentrischen Kreise, die entstehen, wenn

man einen Stein ins Wasser wirft. So darf man sich das

mit den Schwingungen im Körper vorstellen. Sie führen

so den ganzen Körper in den Entspannungszustand, bis in

jede Zelle. Das Wohlgefühl entsteht und der Körper kann

sich erholen.

Was kann mit einer

Klangmassage erreicht werden?

Ein besseres Wohlbefinden, Linderung von Schmerzen &

Beschwerden. Durch die tiefe Entspannung kann sich

das Herz-Kreislauf-System beruhigen, der Atem fließt

ruhiger – alles im Körper wird ruhiger. Der Körper kann

regenerieren und die Selbstheilungskräfte werden so mobilisiert.

Man kann auftanken, wieder neue Energie und

Kraft gewinnen. Die Stärkung des Immunsystems und die

Eigenwahrnehmung wird gefördert. Und letztlich ist eine

Klangmassage eine allgemeine Erholung und Entspanung

im Alltag, den man dann mal hinter sich lassen und abschalten

kann.

Inzwischen ist Birgit Kurze nun bereits seit 2016 mit ihren

Entspannungsmethoden selbständig und insbesondere

der Klang erfüllt nicht nur sie, sondern jetzt auch ihre

Klienten.

HEIMATHERZ

63

Text: Anke Zacharias | Fotos Anke Zacharias & Birgit Kurze



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Aber auch die eigenen Geräusche die man beim Gehen

auf verschiedenen Untergründen produziert, kann man

erkennen und das Gehirn erinnert sich wieder und ordnet

es richtig ein.

Dies wird man nicht nur

durch ständige Weiterbildung

und Entwicklung,

dies wird man auch durch

einen Erfahrungsschatz

der letzten fast 40 Jahre hier vor Ort in Lüdenscheid.

Seine Leidenschaft und Freude am und mit dem Beruf nährt

sich vor allem aus den Menschen, die er begleitet und

versorgt. In Lüdenscheid wirkt der Hörakustiker bereits seit

1985 und 2016 machte sich seine Kompetenz durch das

erste Gehör-Aufbau- und Trainingszentrum im Märkischen

Kreis in der Grossen Hörwelt einen ebensolchen Namen.

Die Grosse Hörwelt Thorsten Faust findet man in Lüdenscheid

gegenüber dem Kulturhaus sowie in einer Herscheider

Filiale.

Nur wer gut HÖRT und VERSTEHT, kann sich

mit seinen Mitmenschen gut VERSTEHEN und

ENTSPANNT und FRIEDLICH zusammenleben.

VOM OHR DIREKT INS HERZ

THORSTEN FAUST – Hörakustikmeister, terzo-Gehöraufbautrainer,

Audiotherapeut, Pädakustiker und Tinnitus-Akustiker

Ein Hörverlust kann sehr viel Einfluss auf die Funktionen

und Abläufe in unserem Körper nehmen. Wir merken und

hören, nach der erfolgreichen Hörsystem-Anpassung, dass

einige negative Auswirkungen wie z.B. Anspannung, Schlafstörungen,

Schwindel, Energiemangel – um nur einige zu

nennen – sich nicht mehr zeigen.

Thorsten Faust ist es ebenso wie seinen Mitarbeitern wichtig,

nach einer Erstellung eines individuellen Hörprofils die

vorhandenen körperlichen Ressourcen mit der aktuellen

Technik und einer individuellen Therapie vor der Hörsystem-

Anpassung zu trainieren und den bestmöglichen Erfolg für

jeden einzelnen zu generieren. Das ist wichtig, um dann

die aktuellen technischen Möglichkeiten einer Hörsystem-

Versorgung auch gut zu erkennen. Im nächsten Schritt

kann man diese dann im privaten sowie beruflichen Alltag

vergleichen und im Anschluss die optimale Entscheidung

für ein entspanntes neues Leben in der eigenen HÖRWELT

treffen.

Dazu hat Thorsten Faust seine Räume im Ärztehaus in der

Freiherr-vom-Stein-Strasse in den letzten Jahren ständig

optimiert und nun mit weiteren 140 qm in der 1. Etage die

Hörwelt für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren

vergrößert. Hier erwarten Sie neben den Diagnose- und

Anpassräumen eine HÖRWELT, in der jeder die Klänge, die

man in der Natur lange nicht mehr wahrgenommen hat,

wie z.B. Blätterrauschen, Vogelgezwitscher und das Plätschern

eines Wasserlaufes hören kann.

Es gibt in Deutschland mehr als 200 terzo-Gehöraufbau-

Zentren und davon sind 2 im Märkischen Kreis in Lüdenscheid

und Herscheid – ganz in Ihrer Nähe.

Alle Mitarbeiter sind ausgebildete terzo-Gehöraufbautrainer

und dieses Training wird ebenso in fast allen Tinnitus-Kliniken

angewendet und ist bei der Tinnitus-Hörsystem-Versorgung

ein Hauptbestandteil.

Wer die Grosse Hörwelt betritt, merkt schnell, dass Thorsten

Faust auch eine Leidenschaft für Dekoration und Einrichtung

hat. Alle Anpassräume sind in unterschiedlichen Farben und

Stilen eingerichtet, damit seine Kunden immer etwas Neues

entdecken können und sich wohlfühlen. Und ganz nach dem

Motto „THORSTEN FAUST – alles was das Leben leichter

macht“, findet man noch ein sehr großes Angebot an Dingen

für einen lieben Mitmenschen oder für einen selbst.

Da gerade in dieser nicht mit positiven Infos gespickten

aktuellen Zeit die schönen und leichten Sachen im Leben

oft zu kurz kommen, ist es Thorsten Faust wichtig, diese

Dinge in seinen Läden zu präsentieren und anzubieten.

Es findet sich dort alles aus leichtem Filz, vom Untersetzer

über den Schlüsselanhänger, von der Zeitungs- oder Kaminholz-Tasche

bis zur riesigen Auswahl an Einkaufstaschen.

Speziell für die Personen, die gerne GROSSBUCHSTABEN

leichter lesen, gibt es ausgewählte Literatur. Für alle die

nicht mehr so sensible flinke Finger haben, sind z.B. Kartenspiele

in Großformat, Kartenhalter, Kartenmischmaschinen

sowie große Würfelbecher mit großen gut ablesbaren Würfeln

und Würfelteller im Sortiment.

Und da in jeder Zeit ein Schutzengel angebracht ist, gibt es

bei Thorsten Faust die größte Auswahl an kleinen Engeln für

jede Gelegenheit!

GROSSE HÖRWELT THORSTEN FAUST

Freiherr-vom-Stein-Str. 24 · 58511 Lüdenscheid

Im Ärztehaus am Kulturhaus

MO-DIE-DO-FR von 8.30 – 18.oo Uhr

Mittwochs von 8.30 – 15.oo Uhr

Samstags von 9.30 bis 13.oo Uhr

Tel.: 02351-6774047

GESUNDHEITSZENTRUM HERSCHEID

Neuer Weg 4 · 58840 Herscheid

Tel.: 02357-1725099

Parken und Zugang vom alten Schulplatz

Es gibt noch so viel, das hier den Rahmen sprengen würde.

Daher sollte man diesen schönen Laden am besten einfach

aufsuchen.

Die GROSSE HÖRWELT hat ein langjähriges Team:

· DENIS WIRT – Hörakustikmeister, terzo-Gehöraufbautrainer

und Gehörschutz-Spezialist für beruflichen & privaten Bedarf

· JASMIN HAGEMANN – Hörakustikmeisterin, terzo-Gehöraufbautrainerin,

Pädakustikerin und CI-Akustikerin

· BENNET FAUST – Hörakustik-Geselle in Meisterausbildung,

terzo-Gehöraufbautrainer

· INES RICHERT – Hörberaterin und die Fachfrau für:

„Alles was das Leben leichter macht“ und die freundliche

Stimme am Telefon

· JENNIFER NICOLE YELO – Bürokauffrau und Gebärdensprachdolmetscherin

Und hier könnte sehr gerne Ihr/Dein Name stehen, wenn

Sie Akustiker sind und gerne in der GROSSEN HÖRWELT in

einem TEAM arbeiten, oder wenn Du gerne Deine Zukunft

in dem Gesundheitshandwerk Hörakustik starten möchtest.

Für uns alle ist es eine sehr wichtige Aufgabe mit unserer

Kompetenz und unserer Freude unseren Kunden ein

Lächeln ins Gesicht zu „zaubern“.

Thorsten Faust hat nach fast 40 Jahren in Lüdenscheid die

Hörakustik aus einer Nische in die Mitte der Gesundheit

gebracht, damit keiner unserer Mitmenschen, die nicht

mehr so gut hören und verstehen, sich ausgegrenzt fühlen

müssen und wieder selbstständig in Ihrer persönlichen

HÖRWELT zufrieden, glücklich und vor allem friedlich leben

können – von ganz Klein bis ganz Groß und von ganz Jung

bis ganz Alt.

Wir freuen uns auf Sie.

Ihre Hörgesundheit liegt uns am HERZEN.



STEIN

DOTTING

oder

WIE EIN HOBBY

KUNST UND

STRESS-

BEWÄLTIGUNG

VEREINT

Als Conny Wernscheid aus

Schalksmühle vor vier Jahren

nach einem Hobby für sich suchte,

stolperte sie im übertragenen Sinne

über Steine. Aber nicht irgendwelche

Steine. Es waren wunderschöne im

Mandalastil bemalte Steine. Korrekter

Weise muss man sagen betupfte

Steine.Und was Conny fand war

das Dot-Painting der Aborigines,

der australischen Ureinwohner.

Diese haben mit der Punktmalerei

ihre versunkene Welt dargestellt.

Richtig bekannt wurde

das Dot-Painting erst 2015 durch

die australische Künstlerin Elspeth

McLean. Durch regelmäßige Urlaube

in Dänemark wusste Conny sofort,

wo sie ihre Steine für ihr künftiges Hobby

findet. Kurzerhand kaufte sich Conny die entsprechenden

Acrylfarben sowie das Arbeitsmaterial, die sogenannten

Dotting-Tools (Punktierungs-Werkzeuge)

und nahm das alles mit

in den nächsten Urlaub.

So hat Conny ihre ersten

Steine im Urlaub in

Dänemark entstehen

lassen

und gemerkt,

dass das genau

ihr Ding ist.

Obendrein ist Conny wirklich talentiert, denn sie betupft

die Steine ohne sich vorab Hilfslinien aufzuzeichnen,

wie es in manchem Erklärvideo empfohlen

wird. Inzwischen hat Conny daheim

einen großen Vorrat an Steinen

aus Dänemark und verbringt

fast jedes Wochenende ca. 2-3

Stunden damit, neue kleine

Kunstwerke zu erschaffen und

dabei gleichzeitig wunderbar

zu entspannen.

„Ich bin dabei so konzentriert,

dass ich alles um mich

herum vergesse“, erzählt sie

voller Begeisterung. „Mit der Zeit

arbeite ich langsamer und genauer,

ich werde einfach sorgfältiger.“

Langweilig wird es auch nie, denn Conny probiert sich immer

wieder an neuen Farbzusammenstellungen, Stilelementen

und Techniken aus. So gibt es zum Beispiel neben

den Dots auch Swooshes und Swirls.

Während Swooshes Tropfenformen

sind, werden mit Swirls schwungvolle

Linien bezeichnet.

66 HEIMATHERZ 67



Neben dem meditativen

Effekt für

Conny selbst, hat

ihr Hobby auch angenehme

Nebenwirkungen

für andere.

Conny verschenkt

nämlich gerne ihre

fertigen Kunstwerke um anderen

Freude zu bereiten. So hat auch

schon manches Geburtstagskind

einen von Conny gestalteten Stein

bekommen. Mit ihrem Ety-Shop

und ihrer Webseite, wo Conny

ihre Steine auch verkauft, finanziert

sie ihr Hobby und investiert in neue

Farben und Werkzeuge. Auf manche Anfragen

ist Conny besonders stolz. „Im Januar

wurde ich von einer Theaterpädagogin aus Rastatt angeschrieben

und gefragt, ob ich nicht einen Mandala-Stein

für eine Kindertheatergruppe, die das Theaterstück

„MOMO“ aufführt, dotten kann. Benötigt wurde ein

Stein in einer Größe von ca. 10-13 cm, der

mit einem Mandala in den Farben

gold, dunkelgrün und lila bemalt

ist. Der Stein hat in dem Stück

die „Stundenblume“ gespielt.

Zur Auswahl habe ich zwei

Steine gedottet. Der mit der

schwarzen Grundierung ist es geworden.“

Manchmal werden auch

Tassen oder künstlich gegossene Steine

betupft, aber am liebsten sind Conny ihre selbst

gesammelten Steine aus Dänemark.

68

Text und Fotos: Anke Zacharias



Weißt du noch?

ERINNERST DU DICH NOCH AN DEINE KINDHEIT ?

An die Zeit des Entdeckens & einfach mal etwas ausprobieren ?

Ja,

das ist lange her,

aber dennoch können und sollten wir uns an

diese Zeit nicht nur erinnern, sondern sie auch öfter

mal zurückholen und wieder erleben.

Wie das geht und ihr das umsetzen könnt, möchte ich euch

hier etwas näherbringen.

Das Einzige, das anders ist als früher, ist unser Denken. Damals, als

Kinder, haben wir nicht nachgedacht und sind einfach losgelaufen.

Das tun wir heute nicht mehr. Wir sind sehr kopfgesteuert und überlegen,

was für uns gut ist und was nicht. Aber genau das können wir jetzt ebenso

nutzen, um uns trotzdem auf Entdeckungsreise zu begeben.

Oft ist unsere gesamte Zeit verplant und relativ gut durchstrukturiert. Im Berufsleben

sowieso, doch selbst in der Freizeit zieht sich das meistens wie ein roter Faden

durch unsere Tage. Da sind die gleichen Ausflugsziele, ein und dasselbe Hobby über

Jahre, immer die gleichen Wege wohin wir auch fahren oder gehen. Das kann man

nun ein stabiles Umfeld nennen oder auch Gewohnheit, bis hin zu Tristesse. Doch wenn

man diese eingefahrenen Gewohnheiten nicht zwischendurch aufbricht, dann kann das

durchaus zu einer Unzufriedenheit führen ohne zu wissen, wo die „auf einmal“

herkommt. Was hier helfen kann ist, bewusst etwas anders machen, bewusst etwas

Neues machen. Fang doch einfach mal damit an, einen anderen Arbeitsweg zu wählen.

Fahr nicht den kürzesten Weg, sondern vielleicht durch ein Wohngebiet, das du noch

nicht kennst, oder durch ein Waldstück, das in der Nähe liegt. Schon damit nehmen wir

Neues wahr und das macht etwas mit uns. Um bei diesem Beispiel zu bleiben, sehen

wir andere Gegenden, staunen über interessante Bauwerke und Landschaften. Im besten

Fall kommst du so gut gelaunt zu Hause an und erzählst von deinen Eindrücken.

Und schon bist du mit dem Erlebnis wieder in deiner Kindheit, als du neue unbekannte

Wege ausprobiert hast. Solche Erlebnisse lassen sich wunderbar planen und

in dein Leben integrieren. Such dir unbekannte Orte aus, die du aufsuchen kannst.

Die findest du auch ganz in deiner Nähe, denn erfahrungsgemäß schauen wir

sehr oft nur in die Ferne. Nimm an Stadt- und Gartenführungen teil, besuche

Ausstellungen und Museen in deinem Wohn- oder Nachbarort. Lass dich

darauf ein, sehe, staune und du wirst spüren, was es mit dir macht. Als ich

diesen Baum mit der Schaukel entdeckte, fühlte ich mich auch wieder

wie ein Kind – verzaubert und berührt. Dabei hatte ich nur gewohnte

Pfade verlassen und mir etwas Neues angeschaut.

Ich wünsche euch Mut und Neugier,

neue Wege zu gehen.

Für Entdeckungsreisen, und sind sie

noch so klein, ist es nie zu spät und

sind wir nie zu alt.

70

HEIMATHERZ 71

Text und Foto: Katharina Weinberg



FABRIK

VERKAUF

INTERVIEW

AZ: Ralf, dein satirischer Krimi „Fabrik

Verkauf“, der Ende vergangenen

Jahres erschienen ist, spielt wieder in

Iserlohn. Worum geht es darin?

RW: Im Mittelpunkt steht die alte

Fabrikanlage „Kissing & Möllmann“

an der Oberen Mühle. Es ist ein monumentaler

Backstein-Komplex, der längere

Zeit in der öffentlichen Diskussion stand und in

Teilen denkmalgeschützt ist. Die Stadt Iserlohn machte dem

Besitzer eine Reihe von Auflagen. Dadurch wurde die Existenz

dieses Gebäudes in Frage gestellt. Bewohnt wurde es

hauptsächlich von Menschen, die einige Probleme mit sich

herumtrugen. Aber auch kleinere Firmen

und Werkstätten sowie Kultureinrichtungen

waren und sind dort untergebracht. 2018

wurde es zwangsgeräumt und ist anschließend

in den Besitz der Iserlohner Gemeinnützige

Wohnungsgesellschaft übergegangen,

die dafür eine eigene Gesellschaft

gegründet hat, die IGW Spezialimmobilien.

Mittlerweile wurde viel investiert und

alle ehemaligen Mieter sind wieder in der

alten Fabrik. Für einen satirischen Krimi

natürlich viel zu langweilig.

AZ: Welche Entwicklung nimmt die

Fabrik in deinem Buch?

RW: Ich habe mich gefragt, was sonst hätte passieren können,

wer sonst noch Interesse daran haben könnte und was

diese Leute damit anstellen. Ich hatte mir schon einiges

überlegt, Lustiges, Abgedrehtes. Und dann kam Corona.

Gerade auf Facebook habe ich fasziniert

und auch abgestoßen erlebt, welche abstrusen

Theorien und Gedanken dort aufgestellt, behauptet

wurden. Und das zum Teil mit einer Vehemenz,

mit einem Hass. der erschreckend war und ist. Das ist

der Einfluss, den Corona auf mein Buch hatte. Es ist erschreckend,

wie die Realität die Satire ganz flott rechts überholt.

AZ: Wer versucht denn außer der Stadt Iserlohn, die alte Fabrik

zu übernehmen?

RW: Die Stadt habe ich außen vorgelassen, die taucht im Ringen

um den Komplex gar nicht auf. Es sind andere Gruppen und

Personen, die teils finstere Pläne mit dem Komplex schmieden,

ein Schützenverein, eine Rockergruppe, eine Sekte, ein

Investor, eine Politikerin oder die Kunstfabrik

Casa b aus Iserlohn.

AZ: Und wer sind die Hauptpersonen in „Fabrik

Verkauf“? Sind das reale Figuren?

RW: Nein, die entstammen natürlich nur meiner

Fantasie. Im Mittelpunkt steht der Privatdetektiv

Winston Schmidt. Er arbeitet im Auftrag des Besitzers

der Fabrik, Ivan Drago. Er versucht herauszufinden,

wer mit welchen Absichten hinter der

Immobilie her ist. Dabei hilft ihm ein Bewohner der

Fabrik, Hannes, und eine Frau, die er im Laufe der

Ermittlungen kennenlernt. Neben der Fabrik an der

Oberen Mühle ist ein wichtiger Handlungsort die

Kunstfabrik Casa b. Dort geschieht auch der erste Mord, das

Opfer ist eine Künstlerin. Aber mehr verrate ich nicht.

AZ: Wird es wieder öffentliche Lesungen geben?

DER TATORT

Die alte Fabrikanlage

AZ: Was hat denn die Pandemie mit der alten Iserlohner

Fabrik zu tun?

RW: Eigentlich nichts, und sie wird mit keinem Wort erwähnt.

„Fabrik Verkauf“ ist also coronafrei. Was in das Manuskript

eingeflossen ist, sind die vielen Absurditäten, Verschwörungstheorien,

die aus Ängsten

entstehen, wirre Behauptungen.

RW: Ja, endlich ist es wieder möglich.

Die Premierenlesung gab es bereits,

im März in der Kunstfabrik.

Es war eine sehr schöne und stimmungsvolle

Lesung. Bei allen war

die Freude groß, dass es endlich

wieder solche öffentlichen Veranstaltungen

gibt.

72 HEIMATHERZ 73



RW: Weitere Lesungen werden

folgen, auch gemeinsam mit der

IGW, in der alten Fabrik – wo sonst?

AZ: Du hast bereits mehrere Krimis geschrieben,

die ganz oder in Teilen in Iserlohn spielen. Der

erste war „Schützenmaske“, den wir in „Heimatherz“

vor sieben Jahren vorgestellte haben.

Wie ist dein Verhältnis zu Iserlohn?

RW: Wie du weißt, stamme ich aus Gelsenkirchen. Nach

Iserlohn gezogen bin ich vor sechsundzwanzig Jahren, der

Liebe wegen. Und ich fühle mich nach wie vor sehr wohl in

Iserlohn, es ist eine schöne Stadt zum Leben, mit sehr viel

Natur. Auch, wenn Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer

das Gesicht des Waldes stark verändert haben, ich bin

sehr gern im Wald unterwegs. Vor allem, wenn ich meine Geschichten

weiterdenke, es gibt keinen besseren Platz dafür.

AZ: Arbeitest du bereits an weiteren Projekten?

RW: Ja, unter anderen an einer Fortsetzung von „Fabrik Verkauf“.

Darin spielt die alte Fabrik nur eine Nebenrolle, Winston

Schmidt wird in einen anderen Fall verwickelt – der aber

auch mit Iserlohner Häusern zu tun hat. Außerdem schreibe

ich an einem Märchen auch für Erwachsene, einem weiteren

Krimi und einem Gesellschaftsroman. Gelegentlich berichte

ich darüber auf meiner Seite www.ralf-weisskamp.de.

AZ: Herzlichen Dank für das Gespräch.

FABRIKVERKAUF

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Auszug aus

FABRIKVERKAUF

1

Verdammt, er hätte den letzten Talisker nicht trinken sollen.

Im Seilersee gibt es keine Delphine. Es war eine der wenigen

Sachen, derer er sicher war. Er hatte im See noch nie

einen Delphin gesehen, auch keinen Wal und keinen Hai. Er

kannte auch niemanden, der je so ein Tier im See gesehen

hatte. Selbst die Erzählungen der alten Leute, die Winston

kannte, berichteten nicht davon. Und trotzdem tauchte dort

vor ihm im Licht des Vollmondes ein dunkler Buckel aus dem

Wasser und verschwand wieder. Ein Delphin. Nur ohne Rückenflosse.

Winston schüttelte den Kopf und nahm einen

letzten Schluck aus der Bierdose. Die Feier bei Hanni war

nett gewesen, aber er noch lange nicht so betrunken, dass

er Delphine sah. Dort, ein paar Meter weiter rechts, sah er

einen, er tauchte wieder auf, kurz vor der Vogelinsel. Dort

durfte der gar nicht hin. Schien ihm egal zu sein. Aber es war

ihm auch egal, dass er gar nicht hier sein durfte. Dass es ihn

nicht geben durfte. Delphine waren gleichgültige Wesen.

Winston seufzte, warf die Dose neben die Parkbank, auf der

er saß, setzte seinen grauen Hut auf und erhob sich. Zeit,

nach Hause zu gehen. Es war nicht weit bis zu seiner Wohnung

an der Schulstraße, aber weit genug, dass irgendwelche

betrunkenen, grölenden Jugendliche ihn zusammenschlugen,

einfach so, nur aus Spaß. Er würde sich vorsehen,

keinem Jugendlichen und auch keinem Delphin über den

Weg laufen. Vor beiden hatte er Angst. Winston war vorsichtig.

Wie immer.

Dorothee Lassnick trat drei Schritte zurück. Nachdenklich

sah sie auf ihr Bild. Und so langsam, wie sie begann, mit dem

Kopf zu nicken, schlich sich ein Lächeln in ihre Mundwinkel.

Ja, hier war das Licht perfekt, hier musste es hängen, hier

kamen die Farben, die Nuancen zur Geltung. Sie sah weiter

auf das Gemälde, strich sich abwesend durch ihre langen,

leicht gewellten schwarzen Haare. Die Arme vor der Brust

verschränkt beobachtete sie das Spiel des Lichts in den Vertiefungen

und Höhen der Ölfarben auf der Leinwand, ein

Schauspiel, das sie nie satt wurde.

„Wie lange braucht die denn noch? Hier sind noch einige

andere Bilder, die wir aufhängen müssen.“ Leicht

genervt wischte sich Sibille über das Gesicht.

„Sie hat gesagt, morgen hängt sie das Nächste

auf.“

Sibille entging nicht das leicht süffisante Lächeln

von Petra, die neben ihr stand.

„Morgen? Die hat doch für das erste Bild schon

drei Tage gebraucht, das klappt doch nie bis zur

Eröffnung.“

„Dann müssen wir die Eröffnung eben verschieben,

sie ist es wert. Ihr werdet sehen, die Ausstellung wird

ein Riesenerfolg und das Casa dadurch berühmt, nicht nur

im Märkischen Kreis, nein, in ganz Nordrhein-Westfalen,

quatsch, in ganz Deutschland. Sie ist es wert, glaube mir.“

Sibille sah sie einen Moment verunsichert an, beeindruckt

von ihrem Enthusiasmus. „Das geht nicht, die Einladungen

sind gedruckt und verschickt, die Plakate hängen.

Die muss sich jetzt beeilen, die kann nicht drei Tage

brauchen, um ein einziges Bild aufzuhängen. Das würde

noch Wochen dauern, das geht nicht. Außerdem halten

meine Nerven das nicht aus“, entschied sie. „Du bringst

sie morgen zurück, dann übernehmen wir das Aufhängen,

erzähl ihr meinetwegen was von Versicherungsgründen,

mir egal. Morgen hängen wir die Bilder auf, sonst wird

das nie was.“

Petra nickte. Sibille hatte entschieden und war sauer, aber

was sollte sie Dorothee sagen? Sie bestand darauf, dass

ihre Bilder in einem perfekten Licht, in einem tadellosen

Ambiente präsentiert wurden, egal, wie lange das dauerte.

Und jetzt kam sie auf sie zu.

„Ich übernachte heute hier“, lächelte Dorothee, „ich muss

die Schwingungen des Bildes und des Lichtes auf mich

wirken lassen. Dann kann ich morgen entscheiden, ob es

dort bleibt.“

Sibille legte den Kopf in den Nacken und verdrehte die

Augen. „Das Casa ist kein verdammtes Hotel“, murmelte

sie leise. „Aber ja doch“, sagte sie lächelnd zu Dorothee,

„du kannst gerne auf der Bühne schlafen, wir treffen uns

dann morgen zum Frühstück. In der Küche ist sicher noch

eine Flasche guter Wein“, strahlte sie die Künstlerin an

und dachte mit Schaudern an die billige rote Plörre, die

der Pizzabote mitgebracht hatte.

„Ich werde die Aura dieses Ortes genießen“, lächelte Dorothee

sie an, „nach dieser Nacht und einem veganen

Frühstück weiß ich, wo das nächste Bild hängen muss. Bis

morgen, ich freue mich!“

„Kann die nicht einfach tot umfallen“, grummelte Sibille,

als sie mit Petra das Casa verließ, „ihre Bilder haben wir

doch.“

„Manchmal hilft wünschen doch.“ Tonlos stammelte Pet-

LESE

PROBE

ra diesen Satz in die Stille. Sibille schwieg. Gemeinsam

standen sie vor der Bühne des Casa, eine Tüte

mit Brötchen und eine große Schale Salat in den

Händen.

„So hatte ich es nicht gemeint, wirklich nicht. Meinst

du, ich bin schuld?“ Sie starrten auf Dorothee Lassnick,

die leblos auf der Bühne lag, die Augen weit

geöffnet, der Mund nur ein wenig. Sie sahen kein

Blut, wussten aber beide, dass diese Augen das

Licht nie wieder sehen und ihr Mund es nie wieder

kritisieren würden.

„Und jetzt?“

„Am besten rufen wir die Polizei.“

„Das musst du machen, Petra, mein Handy ist alle.“

„Wie kann ein Handy alle sein?“

„Der Akku, natürlich.“

Ohne sich zu rühren standen beide vor der Bühne, die Blicke

fest auf die leblose Künstlerin gerichtet, als könnten sie ihr

dadurch neues Leben einhauchen.

„Schau mal, da steht die Weinflasche, die von dem Pizzaboten.“

„Stimmt, und die ist fast komplett leer, da ist nur noch ein

winziger Schluck drin“, staunte Sibille.

„Meinst du, der Wein war so schlecht, dass sie an ihm ...“

„Glaube ich nicht. Ich weiß gar nicht, ob das möglich ist, ich

probiere mal ganz vorsichtig.“

„Besser nicht“, beeilte sich Petra, „im Fernsehen sagen die

doch immer, dass man nichts anfassen soll, wegen der Fingerspuren.

Ich rufe jetzt die Polizei.“

Sibille ging mit zittrigen Knien in die kleine angrenzende Küche

und ließ Petra in Ruhe telefonieren.

„Sie kommen gleich, wir sollen alles so lassen, wie es ist.“

„Hier steht noch eine zweite Flasche Wein.“ Irritiert hielt Sibille

eine leere Flasche Weißwein in die Luft. „Meinst du, die

hat die auch ...“

„Das reicht ja für einen netten Abend zu dritt. Wenn die tatsächlich

beide Flaschen getrunken hat, ist, äh, war sie keine

Anfängerin, das ist sicher. Ob diese Menge reicht, um zu

sterben?“

„Keine Ahnung, vielleicht war sie auch krank? Ich glaube, da

kommt die Polizei schon.“

Ein leicht dicklicher Mann in einem grauen Anzug betrat als

Erster die Kunstfabrik, gefolgt von Männern und Frauen, die

weiße Schutzanzüge trugen. Der Dicke, dessen Haare sich

auf die Seiten des Kopfes zurückgezogen hatten, kam auf Sibille

zu und streckte ihr die Hand hin.

„Kriminalhauptkommissar Franz Cordes. Mit wem habe ich

das Vergnügen?“

„Sibille Rose und das ist Petra Gonscheck, wir sind vom Vorstand

des Casa, der Kunstfabrik.“ Dann erzählte sie, was bis

heute vorgefallen war.

74

HEIMATHERZ 75



„Was können Sie mir über diese Dorothee Lassnick sagen,

woher kennen Sie sie?“

„Der Kontakt ist über eine befreundete Galeristin aus

Gelsenkirchen zustande gekommen, bei ihr hat Dorothee

schon mehrfach ausgestellt. Ihre Bilder haben uns sehr

gefallen, deshalb haben wir sie eingeladen, ihre Werke in

Iserlohn zu präsentieren.“

„Bitte geben Sie mir gleich noch den Namen der Galeristin.

Können Sie mir sonst noch etwas über sie sagen,

ihr privates Umfeld, Freunde, ihren beruflichen Hintergrund?“

„Nein, tut mir leid, wir haben sie ja erst gestern persönlich

kennengelernt und wollten heute gemeinsam frühstücken,

dabei hätten wir sicher mehr über sie erfahren.“

„Gut, falls ich noch Fragen habe, rufe ich sie an.“ Damit

wandte er sich seinen Leuten zu, die Spuren sicherten

und fotografierten.

„Und jetzt?“ Petra guckte Sibille fragend an, aber die

zuckte ebenfalls nur mit den Schultern.

„Weiß nicht. Wir haben eine Leiche im Casa, die Ausstellungseröffnung

wird, nun ja, etwas anders aussehen, ob

uns das weiterbringt oder wir deshalb den Bach runtergehen,

weiß ich nicht.“

„Das wird uns weiterbringen.“ Petra schaute, als hätte sie

eine Erleuchtung. „Die Werke von toten Künstlern verkaufen

sich immer besser als die von lebenden. Also, lass uns

neue Preisschilder machen und im Vertrag die Provision

erhöhen.“

2

Mürrisch rollte er sich auf die Seite und verzog schlaftrunken

den Mund. Er versuchte, sich an gestern Abend zu

erinnern. Er hatte Bier getrunken, hier, zuhause, einfach

so, ohne Grund. Zu viel? Der Pelz in seinem Mund schien

dafür zu sprechen. Auch der Druck auf seiner Blase. Er

hatte keine Lust, aufzustehen, seufzte tief und drehte sich

auf den Rücken. Dann griff er mit seiner Rechten zum Tabak

auf dem Nachttisch und drehte sich eine Zigarette.

Die Krümel auf der Bettdecke würde er gleich wegwischen.

Er ließ sein schwarzes Zippo aufschnappen, steckte

das Lungenbrötchen in Brand und nahm einen tiefen

Zug. Genüsslich schloss er die Augen, als er den Rauch

in Richtung Zimmerdecke stieß. Du sollst nicht im Bett

rauchen, hatte seine Mutter früher gesagt, die Asche, die

runterfällt, könnte deine sein. Er lächelte, als er an sie

dachte. Fünf Jahre war sie schon tot, friedlich eingeschlafen.

Er nahm noch einen tiefen Zug, dann drückte er die

Selbstgedrehte im Aschenbecher auf dem Nachttisch aus.

Mit beiden Händen fuhr er sich durch die fast schwarzen,

leicht gewellten Haare, schlug die Bettdecke zurück und

sah auf seinen Bauch. Zu fett, dachte er, auch wenn es nur

eine kleine Speckrolle war. Seine Kopfschmerzen meldeten

sich mit einem dumpfen Hämmern, als er sich aus dem Bett

schwang. Nackt, wie er war, schmiss er in seiner kleinen Küche

die Kaffeemaschine an, bevor er unter die Dusche ging.

Er nahm den ersten Schluck von dem schwarzen Muntermacher,

als sein Telefon schellte. „Schmidt“, knurrte er ungehalten.

Er hasste es, so früh gestört zu werden. Auch, wenn

er hoffte, dass ein Auftrag winkte, sein Bankkonto schrie

danach.

„Chr, chr ...“

Das Gekrächze erinnerte ihn an jemand. Wer sagte so „Guten

Morgen“?

„Chr, chr ...“

Drago! Ivan Drago! Winston Schmidt hatte schon einmal für

ihn gearbeitet, und daran erinnerte er sich nur ungern. Sicher,

er hatte gut und pünktlich bezahlt, was man nur von

den wenigsten seiner Mandanten sagen konnte. Aber der

Rest, die Umstände, der Typ ...

„Chr, chr ...“

„Morgen, Herr Drago. In einer Stunde im Fuchs & Hase?“

„Chr, chr ...“

„Gut, bis gleich.“

Er schaute aus dem Fenster seiner Wohnung auf das alte

Schulgebäude gegenüber. Es war trocken und leicht windig,

er würde zu Fuß gehen. Vor dem Treffen noch etwas durch

die Stadt schlendern, das machte den Kopf frei und brachte

den Kreislauf in Schwung, der Kaffee allein schaffte es nicht.

Er nahm sein Jackett vom Haken und zog es über sein weißes

Baumwollhemd und die dunkelgraue Weste. Auf dem

Weg nach draußen grüßte er noch die wie immer übelgelaunte

Nachbarin. Über die Friedrichstraße schlenderte er

Richtung Fußgängerzone. Vorbei an den türkischen Läden,

dem Friseur, den kleinen alten Häusern auf der linken Seite.

In all dem Grau fiel ihm ein Laden auf, den er noch nicht

gesehen hatte. Pastellfarbene Reklame und ebenso der Anstrich

des Ladens. Waffeln wurden dort angeboten, in allen

Variationen. Muss neu sein, dachte er und bekam Hunger

auf eine Waffel. Winston Schmidt entschied sich, weiterzugehen,

die Waffel würde er später kaufen.

Die Wermingser Straße war noch nicht auf Betriebstemperatur.

Paketdienste belieferten die Geschäfte, einige Fußgänger

gingen umher, die meisten den Kopf gesenkt, angesogen

vom Bildschirm ihres Smartphones. Er hatte noch Zeit, ging

die Unnaer Straße hinunter. Auch hier hatte sich viel verändert

in den zwanzig Jahren, die er in Iserlohn wohnte.

Etliche ältere Geschäfte hatten geschlossen,

wegen des Internets oder mangelnder Nachfolger

oder warum auch immer. Er drehte um, ging hinauf

zum Marktplatz und von dort zur Wasserstraße.

Sollte Drago noch nicht da sein, hatte er Ruhe

für einen Kaffee. Er war bereits da, stellte er fest,

als er eintrat.

In den hintersten Winkel hatte er sich verzogen, an

einen kleinen braunen Tisch. Winston hätte lieber

draußen gesessen, in der Sonne, es waren noch

genug Plätze frei. Der fast schwarze Kinnbart von Drago

war deutlich länger geworden, er trug einen dunklen Filzhut

mit breiter Krempe und eine alte, braune Lederjacke

über einem ausgebeulten Sweatshirt. Seine Augen flitzten

von links nach rechts, manchmal drehte er den Kopf,

als sei jemand hinter ihm her, verfolgte ihn.

„Morgen, Herr Drago.“ Winston zog den Stuhl vom Tisch

und setzte sich so, dass er den gehetzten Mann zum restlichen

Lokal hin abschottete. Was völlig unnötig war, der

Raum war fast leer, die meisten Gäste saßen auf der Terrasse.

„Die wollen sich rächen, chr, rächen wollen die sich.“ Die

Augen bewegten sich noch schneller, keine Frage, der

Mann stand unter Stress. Unter gewaltigem Stress. Er

sah aus wie ein gehetzter Raubvogel. Winston machte

sich nicht die Mühe, nach die zu fragen, er würde es ihm

schon erzählen.

„Ein Engel hat es mir erzählt, die wollen mir die Fabrik

wegnehmen, chr, ich weiß es genau.“

Stimmt, Engel, er hatte diesen verdrehten religiösen Tick.

Oder war einfach irre. Stand aber mitten im Leben, der

Architekt. Wie schafft man das, fragte sich Winston beiläufig,

irre zu sein und geschäftstüchtig?

LESE

PROBE

„Aber das werden sie nicht schaffen, chr, ich gehöre

nicht mehr zu denen, das wissen die doch, ich bin

aus dieser Scheißgesellschaft ausgetreten, schon vor

Jahren, chr.“

Richtig, ein politischer Spinner war er auch noch, damals

schon.

„Also, chr, das Honorar wie damals, nehmen Sie den

Auftrag an, chr?“

Winston winkte nach der Bedienung und bestellte

einen Pott Kaffee und ein Mettbrötchen, Ivan Drago

schüttelte nur den Kopf, als er die junge Frau ansah, was sie

mit einem Schulterzucken quittierte. Als sie außer Hörweite

war, wiederholte Drago seine Frage.

„Wenn Sie mir jetzt noch sagen, worin der genau besteht,

gebe ich Ihnen eine Antwort.“

Winston war leicht gereizt und hätte gerne eine geraucht.

Die Augenzuckungen seines Gegenübers wurden krampfhafter,

auf der Stirn hatte sich Schweiß gebildet und er drehte

die nicht vorhandene Tasse Kaffee immer schneller zwischen

seinen Fingern. Ivan Drago streckte den Kopf nach vorn und

winkte Winston mit einem Finger heran, so wie die Hexe bei

Hänsel und Gretel.

„Na, verdammt noch mal, die Schweine finden, die mir meine

Fabrik wegnehmen wollen. Das müssen Sie beweisen,

warum die meine Fabrik haben wollen. Ich weiß es ja, aber

weil ich aus Deutschland ausgetreten bin, kann ich den Engel

nicht als Zeugen laden, verstehen Sie?“ Flehentlich blickte

Drago ihn an.

Winston verstand. Sein Auftraggeber war irre und drohte mit

einer Menge Geld. Das konnte nur schiefgehen.

„Ja, ich nehme den Auftrag an. Aber wen haben Sie in Verdacht?“

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HEIMATHERZ 77



„Na, die Schweine, dir mir diese Leute auf den Hals

gehetzt haben, damit die mich fertigmachen. Fluchtwege

und so einen Quatsch, alles da, kein Problem.

Die wollen meine Fabrik, das ist alles, und das weiß

auch der Engel, das hat er mir bestätigt.“ Drago ließ

das anschließende Schweigen in der Luft hängen,

während Winston einen Schluck Kaffee nahm und

gedankenverloren in das Mettbrötchen biss. Er hatte

in der Zeitung von der Auseinandersetzung zwischen

Drago und der Stadt gelesen. Aus einem Gespräch

mit dem zuständigen Redakteur wusste er auch,

dass die Stadt so handeln musste. Diese alte Fabrik war

ein riesiger Backsteinbau mit mehreren Gebäuden und

einem verwinkelten Innenleben, in dem vor allem Menschen

am Rande der Gesellschaft lebten. Soll doch froh

sein, wenn ihm einer diesen Bau abnehmen will, dachte er

sich. Aber sein Auftraggeber war rationalen Argumenten

nicht immer aufgeschlossen. Tatsächlich hing er wohl an

dem alten Gemäuer und den Bewohnern.

„Was wollen denn die Leute mit der Fabrik machen?“,

fragte Winston betont beiläufig.

„Das hat mir der Engel auch gesagt“, und winkte Winston

verschwörerisch wieder zu sich heran, „und deshalb ist

er mir auch erschienen, sehr zornig. Sie wollen aus der

Fabrik einen riesigen Puff machen, das größte Bordell im

Sauerland, aus meiner Fabrik, können Sie sich das vorstellen?“

Konnte Winston nicht. Was sollte ein Riesen-Puff in Iserlohn?

Das würde die Bürgerschaft auf die Barrikaden

treiben, und wie! Und die Hintermänner und -frauen als

Luden? Gab es überhaupt weibliche Zuhälter? Dieser Auftrag

fing so an, wie der letzte von Drago geendet hatte.

Aber vierhundert Euro pro Tag waren eine Stange Geld.

„Klar, ich hänge mich sofort rein und melde mich, sobald

ich etwas Neues weiß, wie immer.“

Drago nickte heftig und grinste erfreut, während ihm sein

fettiges Haar auf die Stirn schwippte. „Dann ist alles gut,

dann kriegen wir sie, die verdammten Schweine.“

Ganz so optimistisch war Winston nicht. Er hatte keine

Ahnung, wen er als Zuhälter überführen sollte.

Marianne Wedler legte den altmodischen Hörer auf. Sie

wusste genug. Und lächelte. Die Lösung all’ ihrer Probleme

schien nah. Nah genug, um zu feiern. Der Konzern

zeigte Interesse. Sie ging zum Kühlschrank, nahm den

Stopfen von der Sektflasche und goss sich ein Glas ein.

Kurz hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil es erst Mittag

war, aber dann wischte sie ihre Bedenken beiseite. Sie

hatte definitiv einen Grund, sich zu freuen. Sie lächelte

und genoss das kalte Prickeln auf ihrer Zunge. Der Erfolg

war greifbar nah. Es gab nur noch ein Problem zu lösen,

und das hatte sie gerade in die Wege geleitet. Sie schal-

LESE

PROBE

tete die Stereoanlage ein und legte die CD von Iggy

Pop ein. Noch ein Schluck Sekt und sie tanzte barfuß

und lächelnd zur Musik von Passenger auf den

Holzdielen des Wohnzimmers. Bald würde alles

hinter ihr liegen und sie sich das Leben leisten, das

sie leben wollte. Sich fühlen wie ein Passenger, la,

la, la, la, la, la, la, la, laaa ... Ihre langen braunen

Haare wiegten sich im sanften Schwung ihrer Bewegungen,

wie damals, im Stage in Gladbeck, ihre

Arme kreisten sanft und anmutig in der Luft, die

Musik und ihre Lust steuerten sie, und sie genoss es. Lange

hatte sie sich nicht so frei gefühlt wie in diesem Moment.

Es bedeutete ihr nichts, dass sich schon bald vieles verändern

könnte. Sie tanzte.

Ab an die Basis. Winston fuhr in seinem alten grauen Buckelvolvo

zu der heruntergekommenen Fabrik. Er hatte vor, sich

unter die Bewohner zu mischen, mit ihnen zu sprechen. Was

ihm schnell gelang. Bereits auf der Straße standen die ersten,

unterhielten sich, tranken Bier. Und rauchten. Rauchen

schien hier Kernkompetenz zu sein. Winston bot Tabak und

Filterzigaretten an. Ein dicker Mann mit langen grauen Haaren

und einem ebenso grauen Vollbart näherte sich langsam,

in der rechten Hand eine Flasche Bier. Mit der anderen

zeigte er auf Winstons Auto.

„’nen 544?“

Verdutzt drehte er sich zu dem Mann um. „Ja, ein PV 544,

61er Baujahr.“

„Ich hatte mal den 444L, in Rot, verdammt feines Auto, habe

ich sehr drangehangen, in einem früheren Leben.“

Winston bemerkte den Schimmer in den braunen Augen

des Mannes und konnte sich nur schwer vorstellen, dass der

mal einen solchen Oldtimer besessen hatte. Die Jeans ausgeblichen,

der braune Plastikgürtel fast durchgerissen, die

grauen Billigturnschuhe abgewetzt. Das grüne Flanellhemd,

in dem sich der mächtige Bauch wölbte, hatte ebenfalls

schon wesentlich bessere Zeiten gesehen.

„Schon lange her?“

Der Mann nickte. Winston hätte gerne nachgehakt, was ihm

passiert, wie er in diese Lage gekommen war.

Er traute sich nicht, wollte nicht in alten Wunden wühlen.

Ihm war der Kerl sympathisch, warum auch immer. Er hielt

ihm seine Zigarettenpackung hin, aus der sich der Grauhaarige

bediente. Winston gab ihm Feuer und steckte sich auch

eine an. Der Grauhaarige nahm einen Schluck aus der Flasche

und sagte nur „Hannes“, als er sie absetzte.

...

HEIMATHERZ 79

Fotos: Ralf Weißkamp



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Foto: freedesignfile by Starder



Die Planungen für das Kurzfilmfestival „Eat My Shorts“ laufen bereits auf

Hochtouren. Im nachfolgenden Interview nimmt sich der Gründer, Organisator

und Leiter des Hagener Kurzfilmfestivals Bernhard Steinkühler die Zeit,

ausführlich auf das Kurzfilmfestival 2022 einzugehen.

Das 2020 ausgefallene Filmfestival, bedingt durch die Pandemie,

fand voriges Jahr wieder statt. Wie groß ist die Hoffnung, Herr Steinkühler,

am Ende des Jahres das Kurzfilmfestival erneut durchführen zu können?

„Die Hoffnung lebt, wir hoffen, und hoffen das es klappt und hoffen auch

ohne Maske im November ein tolles Kurzfilmfestival „Eat My Shorts“ in der

Hagener Stadthalle durchführen zu können.“

HAGEN

WARTET AUF

FILM

STARS

Wo und wann findet „Eat My Shorts“ 2022 statt?

„Es wird Freitag, den 04. November im Kino CineStar und Samstag, den 05.

November in der Stadthalle Hagen stattfinden. Sonntag treffen sich die Filmemacher

mit den Juroren in der Mittagszeit im Saxx Hotel zum Round Table.

Wir haben einige Verbesserungen durchgeführt und den Ablauf ein wenig

verändert. Dass die Mahlzeiten in der Stadthalle nicht erst ca. 24:00 Uhr eingenommen

werden, sondern bereits um 21:15 Uhr und dass das Essen auch

hochkarätig sein wird. Alle Schauspieler/innen werden im Saal bleiben und

nicht wie letztes Mal außerhalb des Saales die Speisen zu sich nehmen. Damit

ist ein verkrümeln in Backstage-Räume nicht mehr möglich.

Es soll heimliger werden!“

Können Sie schon etwas über die Kosten

für dieses Kurzfilmfestival 2022 sagen?

„Als wir vor 8 Jahren im „Kulturzentrum Pelmke“ in Wehringhausen angefangen

haben, lag der Finanzrahmen bei rund 10.000 €. Heute sind neben einem

viel größeren zeitlichen Aufwand auch die Kosten für ein solches Projekt

enorm gestiegen. Wir sprechen heute über eine Größenordnung von rund

100.000 €. Von daher sind wir über Werbeeinnahmen von Hagener Unternehmen

sehr dankbar und würden uns auf weitere Werbeanfragen freuen.“

I N T E R V I E W

MIT DEM LEITER VOM HAGENER

„EAT MY SHORTS“ KURZFILM-FESTIVAL

BERNHARD STEINKÜHLER

VON ULRICH RABENORT

Steht der zeitliche Ablauf bereits fest?

„Damit bin ich gerade voll beschäftigt. Der Zeitablauf steht im groben schon

fest, konkret kann ich es in diesem Moment noch nicht sagen. Wir sind von

einer 3-Tagesveranstaltung, nun auf 2 Tage gegangen.

Der Eröffnungsfilm „Die Wiederkehr - SEM DHUL“, wird im Hagener CineStar

am 04. November um 19:30 Uhr gezeigt. Anwesend wird auch Hauptdarsteller

Ralf Bauer sein. Der Film spielt in Tibet mitten im Himalaya. Es handelt sich

um den Kampf für die Freiheit der Tibeter.

Der Kartenverkauf wird im Kino stattfinden.

Zuvor erfolgt im Rathaus um 15:00 Uhr ein Eintrag in das „Goldene Buch“

der Stadt Hagen vom amerikanischen Schauspieler Eric Roberts (Filme:

„Asteroid-a-Geddon - Der Untergang naht; Collision Earth – Game Over;

Ape vs. Monster). Er ist der ältere Bruder der Schauspielerin Julia Roberts.

84



SVEN MARTINEK (deutscher Schauspieler, Actionserie „Der

Clown“, „In aller Freundschaft“)

Der rote Teppich wird am darauffolgenden Samstag, den

05. November vor der Stadthalle Hagen ausgerollt. Gegen

17:30 Uhr werden viele prominente Schauspieler/innen erwartet.

Beginn des „Eat My Shorts“ Kurzfilmfestivals erfolgt

dann um 19:00 Uhr.

Nach den Filmpreisehrungen wird anschließend die After

Show Party im großen Saal der Stadthalle um ca. 22:45 Uhr

mit einem DJ stattfinden. Als Gesangskünstler u.a. mit

dabei: Charlene und Florian Galland, sie standen bei „Voice

of Germany“ im Finale. Dabei sein wird auch Sänger Dave

Kaufmann, Sohn des Schauspielers Charlie Kaufmann. Als

Rockstars kommen in die Stadthalle: Annika Henz & Christo.

Die beiden Gesangskünstler

habe ich sehr kurzfristig

auf der „AIDA“ nach einem

Auftritt direkt verpflichten

können“.

Aus welchen Personen

wird die Jury bestehen?

„Die Jury wird in diesem Jahr

aus vielen namhaften Personen

bestehen, alle wollen mit

dabei sein. Aus Wilhelmshaven

oder sogar aus Hawaii wollen

fähige Juroren Jurymitglied werden. Die Jury wird aus 12 – 13

Personen gebildet. Die Namensliste ist noch nicht geschrieben“.

Bis wann können Kurzfilme eingereicht werden?

„Die zeitliche Spanne für Einsendungen liegt von Anfang Mai

bis spätestens zum 20. September 2022, dann müssen wir

sehen wer letztendlich nominiert wird“.

Welche Filmstars sind eingeladen und

welche Promis haben bereits fest zugesagt?

„Es werden hochkarätige Filmstars in die Hagener Stadthalle

zum „Eat My Shorts“ Kurzfilmfestival kommen wie:

FRANCIS FULTON-SMITH (britisch-deutscher Schauspieler,

spielte u.a. 2014 in „Die Spiegel Affäre“ den früheren bayerischen

Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß.)

ERIC ROBERTS (amerik. Schauspieler u.a. nominiert worden,

als beste Nebenrolle für den Oscar)

MERET BECKER (deutsche Schauspielerin, Sängerin, Sprecherin

und Schwester von Ben Becker)

RALF BAUER (deutscher Schauspieler und Moderator, Moderation

„Disney Club“, „Gegen den Wind“)

JEANETTE HAIN (deutsche Schauspielerin, „Markus Imbodens“,

„Frau Rettich, die Czerni und ich“)

außerdem wird noch der ein oder andere prominente

Schauspieler/in dazu kommen, Namen kann ich jetzt

noch nicht verkünden“.

Wieviel Nominierte wird es geben und auf was können

sich die Gäste auf der „After Show Party“ freuen?

„Es wird 6 - 7 nominierte Filme aus verschiedenen Filmrichtungen

geben. Es können z.B.

Musikvideos, Dokumentarfilme oder

Spielfilmarten eine Rolle spielen die

bewertet werden. Die Karteninhaber

können sich auf der After Show

Party auf ein Zusammentreffen mit

vielen Schauspielstars freuen, die

alle in einem Raum vereint sind.

Wo kann man schon am Buffet

neben Eric Roberts und den anderen

Stars der Szene stehen“?

Welche Zeitspanne wird benötigt

für die Vorbereitung zum Festival?

„Das ist jedes Jahr das gleiche. Es gibt ein

wenig Luft von November bis Mitte Februar und dann geht

es auch schon wieder los. Die Vorbereitungen laufen seit Juni

schon wieder auf Hochtouren. In diesem Zusammenhang

möchte ich unbedingt schon jetzt meiner Eventmanagerin

Angelique Hoffmann einen großen Dank aussprechen. Ihre

Aufgaben beginnen bei der Planung und enden bei der After

Show Party seit Jahren. Eine von vielen Fähigkeiten von Frau

Hoffmann ist, auf besondere Herausforderung am Tag des

Events spontan zu agieren und sich den Gegebenheiten

anzupassen“.

Neben dem künstlerischen Anspruch unterstützen Sie

Charity-technisch auch immer eine wohltätige Einrichtung.

Welche Einrichtung haben Sie für dieses Jahr im Blick?

„Ich schwanke noch zwischen einigen Institutionen

und habe mich daher noch nicht entschieden“.

Vielen

Dank

Herr Steinkühler

für das Gespräch!

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VER

AN

STAL

TUNGS

TIPPS

KLINGENDE NATURWISSENSCHAFT

IN DER PHÄNOMENTA LÜDENSCHEID

DIE PHÄNOMENTA LÜDENSCHEID

VERWANDELT SICH IN EINE EINZIGARTIGE

KONZERTBÜHNE.

Das Erlebnismuseum wird dank des Einzugs der Musikschule der Stadt Lüdenscheid

in eine wundervolle Klangkulisse verzaubert. Mit Orchester, Mini-Konzerten

sowie Musik an und mit klangvollen Exponaten wird sich gänzlich der klingenden

Naturwissenschaft gewidmet. Töne werden sichtbar und Bewegungen hörbar

gemacht!

Diese Kombination aus Klang und Wissenschaft lässt spürbar alle Sinne tanzen

und ist für Klein und Groß ein musikalisches Fest.

Die Veranstaltung findet selbstverständlich unter Beachtung der aktuellen

„Corona-Regeln“ statt.

Veranstalter: PHÄNOMENTA Lüdenscheid und Musikschule der Stadt Lüdenscheid

Eintritt: Eintrittskarten sind an der Kasse erhältlich. 5 EUR pro Person

Wann: Sonntag, 30.10.2022 · 12:00 bis 16:00 Uhr

Wo:

Infos:

Stiftung PHÄNOMENTA Lüdenscheid

www.phaenomenta-luedenscheid.de

WELTKLASSIK AM KLAVIER · ALTENA

MAYA ANDO

Französische Ouvertüre, polnische Walzer, japanische Haiku

Bach, Ando, Chopin und Strauss

Wann: Sonntag, 18.09.2022 · 17:00 Uhr

SUSANNA KADZHOYAN

Nocturnes, Valses-Caprices, Danse macabre · Chopin und Liszt

Wann: Samstag, 23.10.2022 · 17:00 Uhr

Eintritt: Erwachsene 30,00 Euro · Jugend (bis 18 J.) Eintritt frei

DER MUSIK-WINTER IM ALTEN CASINO DES SAUERLANDPARKS

FLOYDSIDE OF THE MOON – PINK FLOYD TRIBUTE-BAND

Tickets gibt es ab sofort zum Preis ab 28,50 Euro im Vorverkauf online über die Homepage

des Sauerlandparks ´sauerlandpark-hemer.de` oder im Ticketshop des Parks.

Wann: Samstag, 05.11.2022 · 20:00 Uhr

BOSSTIME – DIE BRUCE SPRINGSTEEN TRIBUTE-BAND

Tickets für den Tribute-Abend, der am 26. November um 20:00 Uhr beginnt, gibt es

zum Preis ab 28,50 Euro bei adticket.de und im Ticketshop des Sauerlandparks.

Wann: Samstag, 05.11.2022 · 20:00 Uhr

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Alle Angaben ohne Gewähr.

Foto o.: Jo Titze | Foto u.: Mischa Blank

Wo: Burg Holtzbrinck · Altena

Reservierung: +49 151 512588527

Infos: www.weltklassik.de

Foto o. & u.: Presse

Wo:

Infos:

Altes Casino Sauerlandpark

sauerlandpark-hemer.de

HEIMATHERZ 89



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STAL

TUNGS

TIPPS

„DIE WELT STEHT KOPF“ · ISERLOHN

OPEN-AIR-KULTUR RUND UM DAS

PARKTHEATER ISERLOHN

„Die Welt steht Kopf“ heißt es am Samstag, 27. August 2022

von 17 bis 22 Uhr auf der Iserlohner Alexanderhöhe. Theaterleiter

Niels Gamm und sein Team laden unter diesem Motto zu

einem sommerlichen Saison-Auftakt mit Open-Air-Kultur rund

um das Parktheater Iserlohn ein. Als Highlight des Tages ist bei

Einbruch der Dunkelheit (ca. 21 Uhr) das Theater Titanick mit

seiner Produktion „Upside Down“ zu Gast. Außerdem wird

„Of Curious Nature“, ab Herbst Residenz-Ensemble in Iserlohn,

um 18 Uhr zu einer Tanzinstallation mit vier regionalen

Ballett- und Tanzschulen erwartet. Die Compagnie selbst zeigt

auf der Bühne des Parktheaters einen 30-minütigen Einblick

in ihre neue Produktion „Momentum Zero“. Für den passenden

kulinarischen Rahmen sorgt das Gastronomie-Team des

Parktheaters um Jana Fritzsche. Der Eintritt ist frei.

Um 18 Uhr macht das Ensemble „Of Curious Nature”

mit seiner Tanzinstallation den Auftakt des kulturellen

Streifzugs. Alle Besucherinnen und Besucher sind

eingeladen, sich mit dem Residenz-Ensemble auf

Entdeckungstour zu begeben, um das Parktheater aus

ungewohnten Perspektiven zu erleben. „Of Curious

Nature” erarbeitet dazu speziell für diesen Anlass

eine Tanzinstallation in und um das Theater herum,

deren Ausgangspunkt das Stück „Momentum Zero”

von Helge Letonja „Of Curious Nature“ ist. Es steht als

choreografisches Sinnbild für einen Wendepunkt und

Neubeginn nach einer einschneidenden Veränderung.

Suchende durchstreifen ungewohntes Terrain. Etwas,

dass in der Erinnerung liegt, drängt sie vorwärts.

QUASTHOFF JAZZ QUARTET · ISERLOHN

THOMAS QUASTHOFF | VOCALS - SIMON OSLENDER | KEYS -

DIETER ILG | DOUBLE BASS - WOLFGANG HAFFNER | DRUMS

GROSSE GEFÜHLE VON EINER DER SCHÖNSTEN

STIMME DER GEGENWART.

Wenn Thomas Quasthoff sein neues Programm „For you“

zum Klingen bringt, dann ist er vor allem eines – absolut

authentisch. Quasthoff hat ein schlafwanderlisch sicheres

Gespür für die angemessene Stilistik dessen, was er singt.

Dies gilt für Opernarien, Kunst- und Volkslieder ebenso

wie für Jazz, Pop und Soul. Gemeinsam mit seinem Jazz

Quartet ist er am Sonntag, 23. Oktober 2022, um 19 Uhr

im Parktheater Iserlohn zu Gast und liefert „zum Bossa

Nova eine Eruption der Klangfarben“ (Kurier).

Wann: Sonntag, 23.10.2022 · 19 Uhr

Wo: Parktheater Iserlohn

Unsere Welt steht gegenwärtig Kopf. Abschottung ist nicht erst

seit der Pandemie das Gebot der Stunde. Grenzen werden

gezogen, Mauern werden errichtet. Populistische Tendenzen

trennen Gesellschaften und Familien; Egoismus und Intoleranz

sind auf dem Vormarsch – sowohl in weltpolitischer Dimension,

als auch im Zwischenmenschlichen. Mit ihrer neuen

Groß-Produktion „Upside Down“ greift das Theater Titanick ab

21 Uhr dieses Gefühl der Schieflage auf und sucht nach dem

Gleichgewicht der Welt. Die 360 Grad-Performance verknüpft

Physical Theatre, Vertikaltanz, Kinetic Art und Videokunst. Eine

sieben Meter hohe, in alle Richtungen bewegliche Metallkugel

wird zur Weltbühne. Die drei Performerinnen und Performer

sind Teil einer fiktiven Welt, die durch Eigensinn und Machtgehabe

ins Wanken gerät – und letztendlich kippt. Die Welt steht

Kopf. Die Spielerinnen und Spieler verlieren den Boden unter

den Füßen, sie taumeln, fallen und suchen nach Halt. Chaos,

Orientierungslosigkeit und Ohnmacht machen sich breit.

Doch Fantasie, Kreativität und Toleranz füreinander helfen bei

der Suche nach dem Gleichgewicht der Welt. Vor der Show

fungiert das Objekt als audiovisuelle, interaktive Installation im

Mittelpunkt der schönen Parkanlage auf der Alexanderhöhe.

Tanzbegeisterte aus vier Tanz- und Ballettschulen der

Region haben sich im Vorfeld von „Momentum Zero“

inspirieren lassen und ihre eigene Interpretation des

Stückes erschaffen. In einem gemeinsamen Prozess

bringt Choreograf Helge Letonja die verschiedenen

Stile und Ausdrucks-weisen zusammen, mit denen

die Tänzerinnen und Tänzer ihre eigene Fassung

erschaffen haben. Das Publikum bewegt sich frei

zu den vier Open-Air-Stationen, die „Of Curious

Nature” mit den lokalen Tanzgruppen gestaltet.

Die Installation endet mit einem ca. 30-minütigen

Auszug aus der Produktion „Momentum Zero“ auf

der Bühne des Parktheaters.

Walkacts, Angebote für Familien, musikalische Überraschungen,

Platz für gute Gespräche und eine lockere

Atmosphäre, verbunden mit leckeren Kleinigkeiten und

erfrischenden Getränken rahmen den entspannten

Open-Air-Kulturabend ein.

THEATER TITANICK „UPSIDE DOWN“ · OF CURIOUS NATURE „MOMENTUM ZERO“ · WALKACTS U.V.M

Wann: Samstag, 27.08.2022 · 17 bis 22 Uhr

Wo: Iserlohner Alexanderhöhe · Parktheater

Infos: www.parktheater-iserlohn.de/open-air-kultur (ab 12.08.22)

90 HEIMATHERZ 91

Alle Angaben ohne Gewähr.

Foto o.: Metaorgange | Foto u.: Lukas Beck

Foto o.: Marianne Menke



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STAL

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TIPPS

15. BARENDORFER DRAHTSAITENAKT

DIE HISTORISCHE FABRIKANLAGE MASTE-BARENDORF ALS BESONDERE BÜHNE

FÜR MUSIK AUF HÖCHSTEM NIVEAU – VON BAROCK BIS MODERNE

In den kleinen Künstlerateliers und zwischen historischen Nadelmaschinen lassen

sich international erfolgreiche Musiker hautnah in intimen Konzerten erleben.

Insgesamt acht verschiedene Solisten und Ensembles spielen Kurzkonzerte

à 30 Minuten in fünf Häusern. Den musikalischen Sonntagnachmittag gestalten

die Besucher selbst, fünfmal hintereinander haben sie die Auswahl zwischen

fünf Konzerten an unterschiedlichen Orten.

Veranstalter: Städtische Museen Iserlohn · Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf

Eintritt: Tickets online ab Mitte Juni 2022 verfügbar über www.drahtsaitenakt.de

18 EUR pro Person

Wann:

Sonntag, 04.09.2022 · 15:00 bis 18:30 Uhr

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1 WO SIND 8 GIEBEL EIN BESONDERER ORT?

2 WO WERDEN STRICKNADELN PRODUZIERT?

3 WO SPIELT DER KRIMI VON RALF WEISSKAMP?

4 WELCHE BAND GAB JINI MEYER AUF?

5 WO FINDET CONNY IHRE STEINE FÜR IHR HOBBY?

6 WO FAND DETLEF EINEN FANTASTISCHEN SONNENAUFGANG?

7 WOMIT WERDEN IM KÖRPER SCHWINGUNGEN ERZEUGT?

8 IN WELCHEM ORTSTEIL LEBT MARIE VON SOLAWI?

9 WELCHE FRÜCHTE BRAUCHEN WIR FÜR UNSER REZEPT?

10 WIE WIRD LÜDENSCHEID HIER DARGESTELLT?

LÖSUNGSWORT

10 >

3 >

HINWEIS!

UMLAUTE

SIND

ERLAUBT ;)

UNTER ALLEN RICHTIGEN

EINSENDUNGEN

VERLOSEN WIR

4x2 KARTEN

MUSICAL

FÜR „IT‘S SHOWTIME“

MIT DEM DUO

PARISER FLAIR UND

JOSEPH SCHNURR

05.10.2022 · 20:00 Uhr

Burg Holtzbrinck

Kirchstr. 20 · 58762 Altena

Ein unvergesslicher Abend

im Stil des New Yorker

Broadways voller Glanz

und Glamour.

RÄT

SEL

GEWINN

MUSICAL

KARTEN

Foto: Larence Chaperon

Wo:

Infos:

Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf

www.museum-barendorf.de

Fotos klein: Jan R. Schäfer | Foto Hintergrund: KUN

TEILNAHMEBEDINGUNGEN:

Einfach das Lösungswort per email an: Verlosung@heimatherz.de oder

per Postkarte an: Heimatherz · Weidenstr. 12 · 58579 Schalksmühle

Der Einsendeschluss ist der 5.10.22. Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los. VIEL GLÜCK!

SISSI PERLINGER UND HEINZ GRÖNING IM VOLMETAL

SISSI PERLINGER

kitzelt die Glücks-Synapsen und lädt zu einer kurzweiligen Lebensreise hin zum

eigenen höchsten Potential, das in jedem von uns steckt, ein.

Zudem ist Sissi ein musikalisches Ein-Frau-Orchester und begleitet ihre virtuose

3 ½ Oktaven Stimme, indem sie Gitarre und gleichzeitig Schlagzeug spielt und

untermalt ihre poetischen Texte mit einer geballten Ladung grooviger Rhythmen.

Wann: Sonntag 02.10.2022 · 20:00 Uhr

Wo: Aula des Anne-Frank-Gymnasiums · Halver

HEINZ GRÖNING

treibt seine Frau komplett in den Wahnsinn. Und das durch seine bloße Anwesenheit.

Heinz Gröning alias der unglaubliche Heinzzzzzzz. Denn er weiß: „Ein Mann,

der sich selbst überwunden hat ist stark. Ein Mann der es mit seiner Frau aufnimmt,

der lügt. „DER PERFEKTE MANN“ ist Beziehung für Fortgeschrittene.

Ein romantischer Abend über Rosen, Rotwein und Rrrrrrrrr.

Wann: Sonntag 16.09.2022 · 20:00 Uhr

Wo: Kulturcafé „Breddermann“ · Schalksmühle

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Alle Angaben ohne Gewähr.

Foto o.: Steffen Jaennicke | Foto u.: Stefan Mager

Infos:

Tickets gibt es für beide Events über eventim.



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Heimatherz begleitet dich durch die (Themen-)Felder und

Gebiete, die von dort kommen, wo wir uns alle am wohlsten

fühlen – von Zuhause.

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58579 Schalksmühle

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Björn Othlinghaus | Anke Zacharias

Markus Klümper | Lina Nahrwold

Südwestfalen Agentur | Karin Knorr

Ruth Rösch | Ulrich Rabenort

FOTOS:

Markus Trienke | Anke Zacharias

Sauerland-Tourismus e.V. | Willi & Söhne

Wir für Lüdenscheid | LSM | Max Unterharnscheid

Janine Wagner Fotografie | Studio Steve

Karin Knorr | Detlef Nordengrün

Fa. Selter | Birgit Kurze | Bernhard Steinkühler

Ulich Rabenort

GRAFIK:

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www.cegewe-concept.de

LEKTORAT:

Ralf Weißkamp

VERANTWORTLICH FÜR DEN ANZEIGENTEIL:

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Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1. September 2015.

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