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Magazin Heimatherz - Ausgabe 02-2023

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HEIMATHERZ<br />

4,50 €<br />

HEIMATHERZ<br />

wissen · erleben · wohlfühlen Sauerland · Südwestfalen<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

Sommer 2<strong>02</strong>3


Herzlich<br />

willkommen<br />

zur Sommerausgabe von <strong>Heimatherz</strong>.<br />

Endlich ist es warm, endlich scheint die Sonne und neben den vielen bunten Blumen<br />

und Blüten, blüht auch die Seele wieder auf.<br />

Neben dem herrlichen Wetter locken auch unzählige Veranstaltungen und laden zu<br />

geselligem Beisammensein ein. Die Möglichkeiten etwas zu unternehmen sind unendlich,<br />

ob es Wanderungen und Spaziergänge sind, kleine und große Open-Air-Konzerte,<br />

Biergärten und Straßencafés oder die Seen und Freibäder.<br />

Und wer anstelle von Trubel lieber im Ruhigen den Sommer genießt, kann genau<br />

dieses <strong>Magazin</strong> dabei in die Hand nehmen, sogar überall hin mitnehmen und einfach<br />

darin blättern und stöbern. Das Schöne daran ist, du kannst darin unendlich verweilen,<br />

ohne dass dein Akku leer wird. Im Gegenteil, dein Akku sollte sich wieder mit<br />

ganz viel Freude und guter Laune füllen.<br />

Ich wünsche euch viel Freude und angenehme Sonnenstrahlen.<br />

Eure Anke,<br />

HEIMATHERZ<br />

3


Inhalt<br />

22 46 34<br />

3 EDITORIAL<br />

Herzlich willkommen<br />

6 INSPIRATION<br />

Einfach mal innehalten<br />

12 HEIMATHERZ LIVE<br />

Das besondere Event vorab<br />

14 MARGRIT SCHNEIDER<br />

Portraitmalerin aus Altena<br />

22 KLAUS STORCH<br />

Fotokünstler aus Altena<br />

28 THOMAS KIRCHHOFF<br />

Mehr als ein Musiker aus Iserlohn<br />

34 Schloss Herdringen<br />

Geschichte wird öffentlich<br />

52 Dipps gehen immer<br />

Unsere Rezeptseiten<br />

56 CHARLOTTE VON LIESENDAHL<br />

Kreativ und nachhaltig – filzen<br />

62 AUTISMUS<br />

Eine Mutmacher-Geschichte<br />

66 WANDERN<br />

Der Sauerland-Camino<br />

70 MICHAEL WAGNER AUS SCHALKSMÜHLE<br />

Portrait und Romanauszug<br />

80 VERANSTALTUNGSTIPPS<br />

Kultur in der Region<br />

84 KREUZWORTRÄTSEL<br />

Prima Gewinnchance<br />

40<br />

28 52<br />

40 STIFTUNGSHOF<br />

Lammtag in Iserlohn<br />

46 THOMAS SENF AUS ISERLOHN<br />

Kleine Manufaktur in dritter Generation<br />

86 IMPRESSUM<br />

Wer alles mitmacht<br />

48 TV-KOCH MIKE SÜSSER<br />

Heimische Gastronomie im TV<br />

wissen. erleben.<br />

wohlfühlen.<br />

70<br />

56<br />

14<br />

HEIMATHERZ<br />

5


Stille<br />

fast windstill<br />

hier und da ein paar Vögel<br />

und ein Windhauch<br />

streift an mir vorbei<br />

6<br />

HEIMATHERZ<br />

7


Den Wolken folgen<br />

und über Felder sehen -<br />

so kann sich Glück anfühlen<br />

8 HEIMATHERZ 9


Das Land bringt die Harmonie,<br />

die in der Stadt verloren geht<br />

10<br />

Fotos: Markus Trienke | Texte: Katharina Weinberg<br />

HEIMATHERZ 11


HEIMATHERZ live<br />

Eindrücke vom zweiten Event<br />

Zur ersten <strong>Ausgabe</strong> von <strong>Heimatherz</strong><br />

fand im Februar wieder<br />

ein schönes zweitägiges Event in<br />

Schalksmühle statt.<br />

Am 11. Februar war der Künstler<br />

Sami Gebemariam zu seiner<br />

Ausstellungseröffnung auch anwesend und freute sich auf<br />

die durchweg positive Resonanz auf seine farbenprächtigen<br />

Bilder.<br />

Drauf den Tag hat der Iserlohner Sänger Jens Dreesmann<br />

nicht nur bestens unterhalten, sondern auch wirklich mit<br />

seiner Stimme das<br />

Publikum begeistert.<br />

Daraus ergab sich<br />

letztlich kurz darauf<br />

ein weiterer Auftritt<br />

in Schalksmühle im<br />

Kunst- und Kulturcafé<br />

Breddermann.<br />

An beiden Tagen war<br />

Detlef Nordengrün<br />

durchweg damit beschäftigt<br />

alle Fragen<br />

zum Jakobsweg zu<br />

beantworten, worüber auch im <strong>Magazin</strong> berichtet wurde.<br />

Seine Erzählungen und Fotos fanden bei den Gästen sehr<br />

großen Anklang.<br />

Somit was das Event wieder eine rundum gelungene Veranstaltung<br />

mit sehr zufriedenen Akteuren und Gästen. Was will<br />

man mehr. Bei Kaffee, Sekt und Selters sich ungezwungen<br />

treffen, unterhalten, Neues kennenlernen, alte Bekannte<br />

treffen, mit neuen Menschen ins Gespräch kommen und einfach<br />

eine schöne gemeinsame Zeit haben – darum geht es<br />

bei diesen Events.<br />

„BEGEGNUNGEN<br />

BEREICHERN UNSER<br />

LEBEN“<br />

Die Bilder von Sami Gebemariam<br />

wurden inzwischen<br />

von den Bildern<br />

der Altenaer Künstlerin<br />

Margrit Schneider abgelöst,<br />

die in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

vorgestellt wird.<br />

Ihre Bilder können bis Anfang<br />

August angesehen<br />

und gekauft werden.<br />

Gerne nach telefonischer Terminvereinbarung unter<br />

0176-66330034<br />

Inzwischen hat mit dieser <strong>Ausgabe</strong> auch das dritte Event<br />

bereits stattgefunden. Ja, es ist immer eine Preview, denn<br />

das dazugehörige <strong>Magazin</strong> erscheint in der Woche darauf.<br />

Die Bilder des jeweiligen Künstlers oder der Künstlerin verbleiben<br />

jedoch in aller Regel bis zum nächsten Event in der<br />

Galerie und können so lange bewundert und auch erworben<br />

werden.<br />

Notiert euch die Termine:<br />

12. und 13. August<br />

11. und 12. November<br />

Immer jeweils von 11 bis 16 Uhr<br />

in der Bahnhofstr. 3<br />

in Schalksmühle<br />

Parkmöglichkeiten sind in der Worthstrasse<br />

oberhalb vom Bahnhof<br />

ausreichend und<br />

kostenfrei<br />

vorhanden.<br />

12 HEIMATHERZ 13<br />

Foto und Text: Anke Zacharias


Margrit Schneider<br />

HIER STEHT DIE SPANNENDE SUBHEAD ZUR ÜBERSCHRIFT.<br />

Wer das Atelier von Margrit Schneider in Altena betritt,<br />

der hat das Gefühl beobachtet zu werden.<br />

Unzählige Augenpaare sind auf den Besucher gerichtet.<br />

Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die 69-jährige<br />

Malerin vorrangig Gesichter malt. Über die Jahre hinweg<br />

sind so unzählige Porträts entstanden.<br />

Ihre Vorliebe für die Kunst hat die gelernte Erzieherin<br />

bereits früh entdeckt, bedarf doch auch dieser Beruf einiges<br />

an Kreativität. Seit 2007, nachdem die eigenen Kinder<br />

aus dem Haus waren, widmete sich die gebürtige Altenaerin<br />

dann vermehrt der Malerei.<br />

So belegte sie zahlreiche Kurse bei verschiedenen Künstlerinnen<br />

und an der Kunstakademie Wetter, um die Techniken<br />

noch besser beherrschen zu können. Vieles erreichte sie<br />

aber auch autodidaktisch. Das ständige Ausprobieren<br />

gehörte dabei zum Alltag.<br />

14 HEIMATHERZ 15


Nach 30 Jahren kann der Betrachter eine Entwicklung in<br />

den Bildern von Schneider sehen. Sie selbst beschreibt<br />

es wie folgt: „Heute male ich genauer, früher waren die<br />

Proportionen zunächst nicht so gut.“ Bild für Bild hat sich<br />

dies verbessert, Gesichtszüge, Konturen und Proportionen<br />

wurden immer filigraner. Mittlerweile hat sie sich als feste<br />

Konstante im In- und Ausland etabliert. Sie kann inzwischen<br />

auf zahlreiche Werke und eine Vielzahl von Einzelund<br />

Gruppenausstellungen zurückblicken.<br />

Hauptsächlich greift Margrit Schneider zu Acryl, wenn sie<br />

vor der Leinwand steht. Herauskommen zumeist bunte,<br />

großformatige Gesichter. Nichtsdestotrotz malt sie auch<br />

ab und an gerne mal in schwarz-weiß. Auch die Aquarelltechnik<br />

beherrscht sie. Was die Motive betrifft, hat sie<br />

sich den Gesichtern verschrieben. In ihren großformatigen<br />

Gesichtern zeigt sie Stimmungen und fängt diese in<br />

leuchtenden Farben ein, dabei wird die Kunst als direkte<br />

Ausdrucksform verwendet.<br />

Ihre Gesichter werfen Licht auf alle Facetten der Emotionen<br />

und haben etwas Geheimnisvolles. Sie erzählen von<br />

sich und ihren Gefühlen. Nur manchmal zeigt sie in Ihren<br />

Bildern den ganzen Körper, hat auch schon Akte gemalt.<br />

Ein Gesicht ist für sie ein unerschöpfliches Repertoire an<br />

Unterschiedlichkeit und Ausdruck. Ihre Bilder erhalten<br />

durch das Spiel mit Kontrasten, Mimik, Licht und Schatten<br />

etwas Einzigartiges. Margrit Schneider schafft Menschen,<br />

die etwas von sich preisgeben, die sich einen Augenblick<br />

in ihre Seele schauen lassen.<br />

16


Aber natürlich hat die Altenaerin auch schon einmal das<br />

Wahrzeichen ihrer Heimatstadt, die Burg Altena, gemalt.<br />

Wenn sie Auftragsarbeiten erledigt, spielt das Motiv auch<br />

eine eher untergeordnete Rolle, im Fokus steht dann der<br />

Wunsch des Auftraggebers.<br />

Ein Lieblingsbild unter ihren ganzen Bildern hat Margrit<br />

Schneider persönlich selbst nicht. „Im Grunde mag ich<br />

sie alle“, so die Künstlerin. In diesem Frühjahr stellte sie<br />

einige ihrer Werke, die sie selbst sehr mag, in Neuenrade<br />

aus. Neben Ausstellungen außer Haus lädt Schneider auch<br />

jedes Jahr mehrfach zu „Kunst und Kaffee“ in ihr Zuhause<br />

ein. Mal zeigt sie ihre Werke dann open-air im Garten<br />

oder in ihrem Atelier.<br />

Sie kann sich nämlich glücklich schätzen, gleich eine ganze<br />

Wohnung als Atelier zur Verfügung zu haben und außerdem<br />

einen Ehemann, der sie in allen künstlerischen Belangen<br />

vollends unterstützt. In ihrem Atelier kann sie sich<br />

ausbreiten und auch mal Leinwand, Pinsel und Staffelei<br />

länger unberührt lassen.<br />

Sie hat auch schon Phasen gehabt, in denen sie wochenlang<br />

nicht gemalt hat, weil anderes im Fokus stand. Im Urlaub<br />

ist Malen beispielsweise auch tabu, die Malutensilien<br />

bleiben stets daheim. Schließlich möchte sie im Urlaub<br />

gerne abschalten und relaxen, beim Malen ist hingegen<br />

volle Konzentration gefragt.<br />

18<br />

HEIMATHERZ 19


Es kommt nicht selten vor, dass sie über einen sehr langen<br />

Zeitraum an einem Werk arbeitet. „Ich bin sehr gewissenhaft“,<br />

so die Malerin. Sie sieht etwas und malt drauf los.<br />

Bis das Bild dann aber fertig ist, vergeht die Zeit. Wobei,<br />

ist es je ganz fertig? „Manchmal weiß ich nicht, ob es<br />

fertig ist oder nicht“, gibt sie zu. Immer wieder verändert<br />

die Künstlerin etwas, ist sich dabei aber auch bewusst,<br />

dass ein Pinselstrich zu viel auch schnell ein Bild und die<br />

komplette Arbeit, die dahintersteckt, ruinieren kann.<br />

Die größte Herausforderung ist bei ihrem künstlerischen<br />

Schaffen somit, wann man den Pinsel besser aus der Hand<br />

legen sollte.<br />

Einen Lieblingsmaler hat Margrit Schneider als Vorbild<br />

selbst keinen. „Jedes Bild ist für sich wunderschön“, bringt<br />

sie es auf den Punkt. Und der Betrachter im Atelier würde<br />

dies auch zweifelsohne von Schneiders Werken sagen.<br />

Digital bekommen Interessierte auf der Homepage<br />

unter www.mar-s.eu einen Einblick in die Kunst<br />

von Margrit Schneider.<br />

So wie oftmals ein Bild nie perfekt und vollendet ist, so<br />

hegt auch Margrit Schneider selbstverständlich noch<br />

Träume. Bislang hat sie die eigenen Gesichtszüge oder die<br />

von Verwandten gemalt, verfremdet diese doch teilweise<br />

in Kleinigkeiten. Irgendwann möchte sie sich auch mal an<br />

bekannte Persönlichkeiten herantrauen. Spontan fallen<br />

ihr da alte Künstler oder auch Politiker ein.<br />

20<br />

Fotos: Anke Zacharias und Annabell Jatzke | Text: Annabell Jatzke<br />

HEIMATHERZ<br />

21


Klaus Storch<br />

FOTOKÜNSTLER AUS ALTENA<br />

Wenn Klaus Storch über seine Leidenschaft,<br />

die Fotografie, spricht, gerät der<br />

69-jährige Altenaer sofort ins Schwärmen<br />

und lässt sich auch nur schwer bremsen.<br />

Bereits in jungen Jahren wuchs die Faszination<br />

für Fotografie. Gerade der Onkel<br />

förderte dies und die Dunkelkammer des<br />

Onkels hatte eine magische Anziehung auf<br />

den Jungen. Es beeindruckte ihn, mitzuerleben,<br />

wie ein Bild entsteht. Wenn Storch<br />

sich zurückerinnert, gab es früher in seiner<br />

Kindheit keinen Sonntagsspaziergang ohne<br />

Fotoapparat. Im Alter von zehn Jahren war<br />

er dann stolzer Besitzer seiner ersten eigenen<br />

Box-Kamera.<br />

Die Kamera finanziert er sich seinerzeit mit<br />

dem Sammeln von 100 Kilogramm Altkleider.<br />

Um diese zusammenzubekommen, machte er<br />

die gesamte Familie verrückt und als er dann<br />

schließlich seine erste Kamera hatte, mussten<br />

die Familienmitglieder als Modelle herhalten.<br />

In der Jugend wechselten die Interessenten<br />

dann etwas, ganz losgelassen hat ihn die Fotografie<br />

jedoch keinesfalls.<br />

Während des Maschinenbau-Studiums, das auf die<br />

Werkzeugmacherlehre folgte, belegte Storch einen<br />

Wahlpflichtkurs „Kunst“, das war letztendlich der Startschuss.<br />

Immer mehr kniete er sich in die Fotografie rein,<br />

aus zeitlichen Gründen seinerzeit aber definitiv nicht<br />

so intensiv wie heute. In seinem Job in der Leuchtenindustrie<br />

wurde Storchs Gabe zu fotografieren geschätzt.<br />

Er übernahm Katalogaufnahmen und der Lichtingenieur<br />

begleitete manch ein Projekt mit der Kamera.<br />

Noch heute zählen aufgrund des Maschinenbau-Studiums<br />

technische Motive wie Maschinen oder auch gerade in<br />

Bezug auf die Heimatstadt Altena die Drahtindustrie zu<br />

den Lieblingsmotiven. Die Wahl vom Motiv geschieht<br />

einerseits situationsbedingt, andererseits verfolgt Storch<br />

auch oftmals Ideen, die er vor dem geistigen Auge hat.<br />

Vielfach sind die Motive eng miteinander verwandt, so<br />

hat Storch unzählige Aufnahmen zu einem Themenbereich<br />

„geschossen“.<br />

22 HEIMATHERZ 23


Was braucht er für das perfekte Foto? Die Antwort hat<br />

Storch blitzschnell parat: „Vernünftiges, außergewöhnliches<br />

Licht“.<br />

Licht und Fotografie, diese Themen faszinieren ihn seit<br />

mehreren Jahrzehnten. Durch seinen einstigen Beruf als<br />

Lichtingenieur spielt er gerne mit Licht und Schatten,<br />

fotografiert gerne Lichtkunst und versucht auf seinen<br />

Fotos oftmals „mit Licht zu malen“.<br />

Ein persönliches Lieblingsbild hat er unter seinen unzähligen<br />

Fotos nicht. Jedes Foto ist aufs Neue etwas Besonderes.<br />

Sicherlich sind über die Jahre einige in Erinnerung geblieben.<br />

So wie beispielsweise auch das Panoramabild von Altena,<br />

das es auf eine Breite von zehn Metern bringt. Dafür hat<br />

Storch abschnittsweise Häuserzeilen in der Stadt an der<br />

Lenne fotografiert und diese hinterher zusammengefügt.<br />

Hilfreich war ihm dabei sein Sohn, der Grafiker ist.<br />

Bei Kursen in der Volkshochschule vertiefte der Autodidakt<br />

einst sein Wissen. Zum zweiten Standbein wurde die<br />

Fotografie erst viel später. Die Leidenschaft wuchs mehr<br />

und mehr und das einstige Hobby wurde inzwischen zur<br />

Passion. Seine Fotos sind seine Berufung.<br />

Natürlich kann Storch mit den Jahren auf ein großes<br />

Equipment zurückgreifen. Dabei schwört er auf die Marke<br />

„Nikon“, denn selbst uralte Objektive sind dabei mit<br />

modernen Digitalkameras kompatibel. Trotz seiner vielen<br />

verschiedenen Kameras nutzt die passionierte Fotograf<br />

zumeist nur zwei Lieblingskameras. Vor dem Fortschritt<br />

verschließt sich Storch keinesfalls. So arbeitet er mittlerweile<br />

auch mit Drohnen, an denen ihn die andere Perspektive<br />

fasziniert. Auch modernen Handykameras steht Storch<br />

nicht kritisch gegenüber. „Es spricht nichts dagegen, es<br />

kommt doch nur auf das Ergebnis an“, erklärt er.<br />

24


Seine Frau teilt die Leidenschaft für Fotografie, wenngleich<br />

nicht in der Professionalität wie Storch selbst,<br />

aber auch sie hat schon Preise mit ihren Fotos gewonnen.<br />

Projekte und Ideen schwirren Storch noch viele im<br />

Kopf herum – manches will er in seinem kleinen Studio<br />

im Keller des Eigenheims noch in die Tat umsetzen.<br />

Auf der Homepage<br />

www.klausstorch-fotografie.de<br />

finden Interessierte nähere Einblicke<br />

in die facettenreichen Arbeiten<br />

von Klaus Storch.<br />

Auch, wenn man unzählige Male auf den Auslöser drückt,<br />

gibt es natürlich manche Herausforderung, die der Fotograf<br />

zu meistern hatte. Ein Windrad in luftiger Höhe von 160<br />

Meter oder 1200 Meter unter Tage - jede Hürde meistert<br />

er. Auch mit Unterwasserfotografie beschäftigt sich Storch.<br />

Seine Aufnahmen präsentiert Storch bei Ausstellungen, in<br />

Kalendern oder auch in Fotobüchern. Des Weiteren bietet<br />

er Postkarten und Postproduktion von seinen Werken an.<br />

In Erinnerung geblieben ist sicherlich die Entstehung des<br />

Erlebnisaufzuges an der Burg Altena, die Storch in über<br />

3000 Aufnahmen mit der Kamera begleitete. Dabei sind<br />

nicht nur Aufnahmen bei den Bauarbeiten in dem Schacht,<br />

sondern auch außergewöhnliche Porträtaufnahmen der<br />

Bauarbeiter entstanden - immer dabei das Auge auf ungewöhnliche<br />

Details gerichtet.<br />

Seit 2004 ist Storch Mitglied in der Deutschen Gesellschaft<br />

für Photographie. An zig Fotowettbewerben nahm Storch<br />

im Laufe der Zeit teil – und das sehr erfolgreich.<br />

Was hat ein Mann, der schon unzählige tolle Motive vor<br />

der Linse hatte, noch für Träume. Auch hierbei ist Storch<br />

nicht um eine Antwort verlegen. Die Nordlichter möchte<br />

er gerne noch einmal ablichten. „Zwar waren wir schon<br />

auf Island, aber wir haben bislang keine Nordlichter gesehen“,<br />

so Storch, der auch gerne im Urlaub fotografiert.<br />

26 HEIMATHERZ 27<br />

Fotos: Anke Zacharias und Annabell Jatzke | Text: Annabell Jatzke


Thomas Friedrich Kirchhoff<br />

ein leben für die gitarre<br />

Wer sich auch nur ansatzweise für Kunst, Kultur und<br />

Musik interessiert, der kommt an<br />

Thomas Friedrich Kirchhoff aus Iserlohn nicht vorbei.<br />

Alle anderen verpassen einen großartigen Musiker und<br />

engagierten Kulturmanager, denn das verkörpert er.<br />

Aber von Anfang an.<br />

Geboren und aufgewachsen in Iserlohn, spürte er schon<br />

als Kind, dass Musik seine große Leidenschaft ist und<br />

überhaupt nichts anderes in Frage kam.<br />

Im Alter von 9 Jahren erlernte er das Klavierspielen und<br />

widmete sich ab 17 der klassischen Gitarre.<br />

Kein geringerer als Ulrich Stracke war sein Gitarrenlehrer<br />

und so beschritt Thomas Kirchhoff den ungewöhnlichen<br />

Weg des Gitarrenstudium mit dem festen Ziel im Blick<br />

Berufsmusiker zu werden.<br />

28 HEIMATHERZ 29


1985 begann seine professionelle Musikkarriere,<br />

da war er gerade mal 25 Jahre jung,<br />

noch während er an der Musikhochschule in Dortmund<br />

studierte und später sogar selbst dort bis 2004 unterrichtete.<br />

Dann wechselte er zur Hochschule für Musik<br />

Detmold, die größte und älteste Musikhochschule<br />

Westdeutschlands, an der er 2006 zum Honorarprofessor<br />

ernannt wurde. Mangels Zeit ist Thomas Kirchhoff das<br />

aber inzwischen nicht mehr möglich.<br />

Mit 30 lernte er seine Frau, die kanadische Gitarristin<br />

Dale Kavanagh, kennen und gründete mit ihr zusammen<br />

im Jahre 1991 das Amadeus Guitar Duo.<br />

Doch damit nicht genug.<br />

1992 grundete Kirchhoff<br />

das Gitarren-Festival<br />

(ehemals das Internationale Gitarren-Symposion<br />

Iserlohn) das heute mit über 220 Teilnehmern aus<br />

50 Ländern, Konzerten, Meisterkursen, Vorträgen und<br />

Ausstellungen und über 4000 Besuchern zu den weltweit<br />

bedeutendsten Gitarrenfestivals zählt.<br />

Seit der Gründung ist das Festival enorm gewachsen und<br />

entwickelt worden. Zum Vergleich: Damals waren es nur<br />

sechs Dozenten (Hubert Käppel, Dale Kavanagh, Gerald<br />

Garcia, Ulrich Stracke, Doris Dietz und Thomas Kirchhoff)<br />

und 29 Studenten, die überwiegend aus Deutschland<br />

kamen.<br />

Seit 1986 gab er mehr als 2500 Konzerte in über 70 Ländern<br />

der Erde. Als Duo ist er gemeinsam mit seiner Frau Dale<br />

in über 1800 Konzerten in mehr als 70 Ländern Europas<br />

sowie Nord-, Mittel- und Südamerikas und Asiens aufgetreten.<br />

Kirchhoff hat bisher 18 CDs veröffentlicht (Hänssler<br />

Classic). Titelgeschichten mit ihm erschienen in vielen<br />

nationalen und internationalen Musikzeitschriften.<br />

30


Kaum zu glauben, dass es daneben für Thomas Kirchhoff<br />

noch eine weitere und ihm auch sehr wichtige<br />

Aufgabe gibt.<br />

Seit 2017 ist er als Kulturbeauftragter<br />

der Kirchhoff-Gruppe weltweit unterwegs.<br />

Verantwortlich für das einzigartige Kulturprogramm<br />

KIRCHHOFF Culture Life organisiert Thomas Kirchhoff<br />

nun bereits seit über 6 Jahren erfolgreich unterschiedliche<br />

Veranstaltungen für die Mitarbeitenden von KIRCH-<br />

HOFF Automotive und deren Familien – an 16 von 50<br />

Standorten weltweit.<br />

Wie schafft man all das, diese Frage stellt sich bei diesem<br />

Engagement automatisch. Er sei ein Frühaufsteher und<br />

sehr diszipliniert, erklärt er im Gespräch. Zudem ist alles<br />

für ihn eine sehr erfüllende Arbeit, was man ihm auch<br />

direkt abnimmt, denn gestresst wirkt er beileibe nicht.<br />

Seine Frau Dale, die seine Liebe zur Musik teilt, eine kreativ<br />

begabte Tochter Melissa und ein liebenswerter Hund<br />

begleiten Thomas Kirchhoff privat und runden sein volles<br />

erfülltes Leben ab. Da gibt es nur eine Sache, die er noch<br />

gerne machen würde – Französisch und Italienisch lernen.<br />

Englisch und Griechisch kann er schon.<br />

32 HEIMATHERZ 33<br />

Fotos: Melissa Rachel Kavanagh | Text: Anke Zacharias


Das im Arnsberger Stadtteil Herdringen gelegene Wasserschloss<br />

durchlebte als Sitz der Freiherren von Fürstenberg<br />

eine spannungsreiche Geschichte. Urkundliche Erwähnung<br />

hatte das ehemalige Rittergut bereits 1376.<br />

MUSEUM<br />

Schloss Herdringen<br />

Im Jahr 1618 kaufte der Paderborner Fürstbischof<br />

Dietrich von Fürstenberg das Gut und schenke es seinem<br />

Neffen dem kurkölnischen Landdrosten des Herzogtums<br />

Westfalen, Friedrich von Fürstenberg.<br />

Von 1683 - 1723 wurde die dreiflügelige barocke<br />

Vorburg und das im Schlossgarten gelegene Lusthaus<br />

nach Entwürfen des berühmten Kapuzinerarchitekten<br />

Ambrosius von Oelde errichtet.<br />

34 HEIMATHERZ 35


Aufgrund der Standeserhöhung von Franz Egon<br />

Freiherr von Fürstenberg-Herdringen in den Grafenstand<br />

1843, beauftragte dieser ein Jahr später den<br />

Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner<br />

mit dem Neubau des bis 1853 im englischen<br />

Tudorstil erbauten repräsentativen Herrenhauses.<br />

Die Vierflügelanlage mit Binnenhof,<br />

quadratischen Ecktürmen an der Ostund<br />

rundem Hauptturm an Südseite, ist<br />

der bedeutendste neogotische Schloßbau<br />

Westfalens. Eine Gräfte mit ausgedehntem<br />

Park, welcher gegenwärtig als Dammwildgatter<br />

genutzt wird, umrahmt die gesamte<br />

Anlage.<br />

Graf Franz Egon von Fürstenberg-Herdringen<br />

verlegte den damaligen Hauptwohnsitz von<br />

der Adolfsburg (Gemeinde Kirchhundem –<br />

Kreis Olpe) nach Herdringen.<br />

VOM EDGAR-WALLACE-DREHORT<br />

ÜBER INTERNATS-RÄUME BIS ZUM MUSEUM<br />

Weitläufige Bekanntheit erlangt das Schloss als Drehort<br />

in den 1960er Jahren für die zwei Edgar-Wallace-Filme<br />

„Der schwarze Abt“ und „Der Fälscher von London“.<br />

Von 1968-1998 wurde das Schloss als privates Aufbaugymnasium<br />

und Internat genutzt.<br />

Seit Anfang der 2000er Jahre widmete sich der im Frühjahr<br />

2<strong>02</strong>2 verstorbene Eigentümer Wennemar Freiherr<br />

von Fürstenberg der Rekonstruierung des Schlosses, mit<br />

teils aufwendigen Umbaumaßnahmen und der Restaurierung<br />

der Prachträumlichkeiten und der Kapelle im Erdgeschoss,<br />

sowie dem Rückbau der Internatsräumlichkeiten.<br />

Der Herr Baron plante die gesamte Anlage, mit Hilfe<br />

der von ihm gegründeten gemeinnützigen „Kulturstiftung<br />

Schloss Herdringen“, in ein Museum umzugestalten.<br />

Als ein Ort der Kommunikation und des kulturellen<br />

Austausches, soll dieses Museum zukünftig die historisch<br />

gewachsenen Sammlungsbestände ausstellen<br />

und einem breiten Publikum inklusiv zugänglich<br />

machen. Im Vordergrund steht dabei neben der Förderung<br />

von Kunst und Kultur, gerade die Bewahrung und<br />

Erforschung dieses bedeutenden Denkmals.<br />

36


RAUM UND RAHMEN<br />

FÜR DIE KUNST<br />

Die erste Etappe zur Eröffnung wird dabei die neu eingerichtete<br />

Gemäldegalerie „Alter Meister“ sein, die in<br />

einem Rundgang auf 400 m² durch die zeitlichen Epochen<br />

und Stile der niederländischen und flämischen Renaissance<br />

bis hin zum Spätbarock führt.<br />

Ein Sonderausstellungsbereich soll dann komplementär<br />

auf ca. 200 m² in wechselnden Ausstellungen die ereignisreiche<br />

Geschichte der Familie von Fürstenberg aufarbeiten,<br />

als auch durch die Bereitstellung großzügiger<br />

Ausstellungsräumlichkeiten regionale Künstler und im<br />

allgemeinen zeitgenössische Kunst fördern. In weiteren<br />

Etappen werden dann auch die natur-, kunst- und militärhistorischen<br />

Sammlungen des Herrn Baron von Fürstenberg<br />

ausgestellt. Highlight hier wird neben einer kleinen<br />

Rüst- und Schatzkammer, unter anderem die große Mineralien-<br />

und Fossiliensammlung sein.<br />

Ein Museums-Café, sowie ein Museums-Shop, sollen<br />

schließlich das reichhaltige Angebot erweitern und<br />

hoffentlich viele Besucher anziehen.<br />

38 Fotos und Text: Robert Scheck © Kulturstiftung Schloss Herdringen<br />

HEIMATHERZ 39


Hier scheint die Natur noch idyllisch, friedlich und naturbelassen<br />

zu sein - die Rede ist von dem Stiftungshof in<br />

Iserlohn-Kalthof. Wo sonst vielleicht nur einmal ein Hahn<br />

kräht oder ein Schaf blökt, herrscht an Veranstaltungstagen<br />

wie dem Lammtag reges Treiben. Die Wanderschäferei<br />

Märkische Naturlamm lädt jedes Frühjahr mit<br />

allen auf dem Hof aktiven Vereinen zum Lammtag mit<br />

kunterbuntem Programm ein. Wenngleich der Aktionstag<br />

in diesem Jahr leider verregnet war, zog er trotzdem<br />

Massen an.<br />

Aber auch sonst lohnt sich ein Besuch auf dem Stiftungshof.<br />

Außerhalb von Veranstaltungen ist der Hof für alle Besucher<br />

zu festen Besuchszeiten – täglich von 14 bis 18 Uhr – geöffnet.<br />

Stiftungshof<br />

Iserlohn<br />

ZU BESUCH BEIM LAMMTAG<br />

Der Stiftungshof ist ein Naturschutzprojekt der Stiftung<br />

Märkisches Sauerland, einer Gemeinschaftsinitiative von<br />

Naturschutz und Wirtschaft, welche aus folgenden Akteuren<br />

besteht: Naturschutzzentrum Märkischer Kreis, Förderverein<br />

Naturschutz Märkischer Kreis, Naturschutzbund<br />

Märkischer Kreis sowie Wirtschaftsinitiative Nordkreis.<br />

Diese Stiftung erwarb 2005 das Gebäude und Gelände des<br />

einstigen Hof Mau. Weitere Flächen, seien sie gekauft oder<br />

gepachtet, kamen hinzu, um die Vision von Naturschutz<br />

und Wirtschaft zu verwirklichen.<br />

40 HEIMATHERZ 41


Ein weiterer Meilenstein<br />

in der Geschichte des Stiftungshofes war die Einweihung<br />

des Grünen Klassenzimmers 2015. Der NABU Märkischer<br />

Kreis schuf dort einst vor Ort einen Lernort, den regelmäßig<br />

Kindergärten, Schulen und weitere Besucher nutzen, um<br />

ihr Wissen zu erweitern. Mittlerweile hat sich der NABU als<br />

Träger für das „Grüne Klassenzimmer“ zurückgezogen.<br />

Das Bildungsangebot auf dem Stiftungshof wird aber dennoch<br />

weitergeführt. Der Verein NaturSpielWerkstatt Lindenhaus<br />

zog 2<strong>02</strong>0 als Trägerverein für die Bildungsangebote ein,<br />

war er doch schon länger auf der Suche nach neuen Projekten<br />

um Bildungsangebote zu offerieren.<br />

Über die Jahre wuchs der Stiftungshofs mehr und mehr.<br />

2008 zog die Wanderschäferei<br />

von Maik Randolph ein.<br />

Seine Herde unterstützt aktiv den Naturschutz. Die Tiere<br />

erhalten Biotope, indem sie auf Grünflächen grasen und<br />

alte Kulturlandschaften vor dem Verwuchern schützen.<br />

Außerdem werden in der Wolle der Schafe wertvolle<br />

Pflanzensamen von Ort zu Ort getragen, somit tragen die<br />

Schafe zur Biodiversität bei, wenn sie vom Stall auf dem<br />

Stiftungshof aus über die benachbarten Streuobstwiesen<br />

durch den Märkischen Kreis bis in den Südkreis ziehen.<br />

42


Durch die Bildungsangebote ist der Stiftungshof seit Sommer<br />

2<strong>02</strong>2 ein zertifizierter außerschulischer Lernort in Bezug auf<br />

Bildung für nachhaltige Entwicklung. Nachhaltigkeit wird<br />

sowieso auf dem Hof besonders großgeschrieben. Für alle<br />

Beteiligten ist es eine Frage der Haltung. Gemeinsam wollen<br />

sie Zukunft gestalten, gemeinsam anpacken und das eben<br />

nachhaltig.<br />

Der Jahreskreislauf ist auf dem Stiftungshof allgegenwärtig.<br />

Während im Sommer die Ortsgruppe Iserlohn-Menden des<br />

NABU Märkischer Kreis, die auf dem Hof ihren naturnahen<br />

Garten als Biotop pflegt, zu Offene Gärten im Ruhrbogen<br />

einlädt und im Herbst eine Pflanzenbörse veranstaltet, hat<br />

im Frühjahr der Lammtag seine Tradition. Dann präsentiert<br />

Schäfer Maik Randolf seine 600 Mutterschafe und deren<br />

Nachwuchs. Neben Coburger Fuchsschafen zählen zur Herde<br />

auch Rhönschafe und 30 Ziegen. Lämmer waren es Ende<br />

März bereits 600 Stück, aus Erfahrung weiß Randolf aber zu<br />

berichten: „Da kommen noch welche hinzu.“<br />

Beim Lammtag erwartete die Besucher ein buntes Familienprogramm<br />

sowie viele Infostände von Vereinen und einige<br />

Verkaufsstände. So präsentierte sich unter anderem auch<br />

der Imkerverein Kalthof, der auf dem Stiftungshof Imkerkurse<br />

veranstaltet und mit einem Bienenlehrpfad über<br />

die Welt der Honigbiene informiert und der Verein Solawi<br />

Ackerleben, der auf dem angrenzenden Acker seine solidarische<br />

Landwirtschaft aufbaut. Natürlich war auch für das<br />

leibliche Wohl mit Süßem und Herzhaften bestens gesorgt.<br />

Des Weiteren konnten die verschiedenen Lebensräume des<br />

Hofes, auf dem sich Hühner, Kaninchen, Gänse, Enten, Hofhund,<br />

Hofkatzen und eben die Schafe und Ziegen sichtlich<br />

wohlfühlen, erkundet werden. Wobei die große Scheune<br />

mit den zahlreichen Lämmern sicherlich der Besuchermagnet<br />

war.<br />

Auf der Homepage<br />

www.stiftungshof.de<br />

bekommen Interessierte zudem einen weiteren Einblick<br />

in die Angebote und Vereine, die den Stiftungshof mit<br />

Leben füllen, und können sich über aktuelle Veranstaltungen<br />

informieren.<br />

44<br />

HEIMATHERZ 45<br />

Fotos: Anke Zacharias | Text: Annabell Jatzke


Senf<br />

VOM „WERTEN“<br />

Es gibt sie noch, die kleinen Manufakturen und Familienbetriebe,<br />

wo sich über Jahrzehnte hinweg nicht wirklich etwas<br />

verändert hat und heute immer noch in mühseliger Handarbeit<br />

gefertigt und produziert wird.<br />

Solch ein Betrieb ist auch Thomas-Senf in Iserlohn. Hier gibt<br />

es keine großen automatischen Abfüllanlagen und dergleichen.<br />

In dem kleinen Betrieb in der Friedrichstaße in Iserlohn<br />

wird immer noch der alte Walzenstuhl von 1895 benutzt,<br />

nur inzwischen elektrisch anstatt mittels Dampfmaschine.<br />

So lange wird dort schon der beliebte Senf produziert und<br />

immer noch nach dem Ur-Rezept von Gordons Uropa Gustav.<br />

Hier werden die Senfkörner mit dem Walzenstuhl auf dem<br />

Saatboden aufgebrochen, mit Wasser, Essig und Salz eingemaischt,<br />

anschließend nochmal gemahlen und dann in<br />

Eichenfässer gelagert bis der Senf dann von Hand in Gläser<br />

und Tuben frisch abgefüllt wird.<br />

Gordon Thomas hat den Betrieb vor fast 20 Jahren von<br />

seinem Vater Günter übernommen. Davor wiederum führten<br />

der Großvater und Urgroßvater die kleine Fabrik, immer an<br />

deren Seite auch die Ehefrauen, so wie jetzt ebenfalls bei<br />

Gordon Thomas und seiner Frau Marleen. Und immer am<br />

selben Standort, wo die Familien auch stets im angrenzenden<br />

Haus gelebt haben.<br />

Was jedoch nach Familientradition und Liebe zum Handwerk<br />

klingt, ist nicht nur mit körperlich schwerer Arbeit verbunden,<br />

sondern auch mit Krisen, die Sorgen und Ängste bereiten.<br />

Kaum hat die Familie die Corona-Krise überstanden und<br />

trotz hoher Umsatzeinbußen weiter gemacht und überlebt,<br />

da folgt schon die nächste. Der Krieg in der Ukraine setzt<br />

auch hier seine Brandmarken. Die Ukraine ist schließlich der<br />

Hauptlieferant und entsprechend schwer gestaltet es sich<br />

nun, die Senfkörner zu beziehen und zu einem angemessenen<br />

Betrag zu beziehen. So entstand auch Idee im letzten<br />

Jahr sogar in Iserlohn selbst Senf anzubauen.<br />

Tatsächlich funktionierte das verhältnismäßig gut. Familie<br />

Loose hatte ihr Feld in Iserlohn-Kesbern an Gordon Thomas<br />

verpachtet, auf dem er dann braunen Senf anbaute. Einfach<br />

war dieses Unterfangen nicht, zumal es hier keine speziellen<br />

Maschinen zum ernten von Senfkörnern gibt und ein riesiger<br />

Mähdrescher zum Einsatz kam. Die Senfkörner waren noch<br />

durch Spreu verunreinigt und mussten zunächst in der Friedrichstraße<br />

gereinigt werden, bevor sie für die Weiterverarbeitung<br />

geeignet waren.<br />

Aber auch dieser Anbau hat seine zwei Seiten. Einerseits ist<br />

das ganze Unterfangen gut gelungen, aber andererseits ist<br />

durch die Fruchtfolge keine Möglichkeit gegeben in Kesbern<br />

nochmal Senft anzubauen. Die Fruchtfolge soll die Bodenfruchtbarkeit<br />

erhalten bzw. verbessern. Sie gilt als wichtiger<br />

Bestandteil des modernen Agrarmanagements im konventionellen<br />

sowie im ökologisch ausgerichteten Landbau.<br />

Also erstmal kein Senf aus Kesbern.<br />

Das bedeutet für Gordon Thomas weiterhin erschwerte<br />

Bedingungen für den Einkauf der Senfkörner, was den Preis<br />

für den Senf letztlich in die Höhe treibt. Da bleibt nur zu<br />

hoffen, dass die Verbraucher den Preisanstieg mittragen.<br />

Letztlich spricht ein Spitzenprodukt von hoher Qualität dafür –<br />

keinerlei Zusatzstoffe, absolut natürlich und vegan. In hiesigen<br />

Metzgereien, Hofläden, Lebensmittelgeschäften und Supermärkten<br />

kann man den beliebten Senf bekommen, aber auch<br />

direkt ab Werk in Iserlohn ist eine Abholung möglich. Natürlich<br />

ist der ausgezeichnete Senf auch online erhältlich.<br />

46 Fotos: Gordon Thomas | Text: Anke Zacharias<br />

HEIMATHERZ 47


Mein Lokal, Dein Lokal<br />

CUSANT QUID EUMEATI EUM EA CUSANT EUM TI NIH ILIT NI EUM<br />

Da staunte so mancher Gast nicht schlecht, als einem da<br />

plötzlich im Haus Glörtal der bekannte TV-Koch Mike Süsser<br />

über den Weg lief. Das war bereits im Januar und inzwischen<br />

ist auch das Kochduell der heimischen Gastronomen gelaufen<br />

und ausgestrahlt worden.<br />

Viele von euch kennen Jochen Bernsdorf vom Haus Glörtal<br />

zwischen Breckerfeld und Schalksmühle, Marc Haarmann<br />

vom Litfaß in Halver oder Stephan Ley aus der Neuen Färberei<br />

in den Elbershallen in Hagen. Ernst Brusberg vom Muluru<br />

und Daoud Ahmat vom Neuenhof1, beide in Wuppertal,<br />

kennt man in unserer Ecke (Hagen und Märkischer Kreis)<br />

eher weniger, aber ein Ausflug dorthin ist sicher auch<br />

lohnenswert. Die TV-Show beschert aber bestimmt auch<br />

denen sowie unseren bekannten heimischen Gastronomen<br />

neugierige neue Gäste.<br />

HEIMATHERZ<br />

49


Spitzenkoch Mike Süsser schaut persönlich den Köchen<br />

über die Schulter, bekommt ebenfalls ein Gericht zum<br />

Verköstigen und auch seine Punkte werden letztlich mit<br />

in die Waagschale geworfen. Sehr sympathisch, humorvoll<br />

und doch auch kritisch kommentiert er den Wettbewerb<br />

der Gastronomen um den<br />

Goldenen Teller .<br />

Aber nicht nur die Gerichte werden von den Gastronomen<br />

gegenseitig bewertet. Auch Service, Atmosphäre, Sauberkeit<br />

und das Gesamtkonzept sollen in die Bewertung einfließen.<br />

Gekocht wurde bei unseren heimischen Gastronomen Marc,<br />

Jochen und Stephan eher gut bürgerlich, so wie wir Sauerländer<br />

es kennen und mögen. Während im Haus Glörtal<br />

Filetpfännchen, Rumpsteak, Forelle Müllerin und Wiener<br />

Schnitzel aufgetischt wurden, konnte man in der Neuen<br />

Färberei „einfach gut essen“. So brachte es Stephan Ley u.<br />

a. mit Potthucke, Champignionrahmschnitzel vom Kalb und<br />

dem Malocherteller auf den Punkt.<br />

Etwas hochwertiger ging es im Litfaß bei Marc zu, der mit<br />

seinen Burgern und Filets vom U.S. Beef so dermaßen<br />

punkten konnte, dass er als Sieger aus diesem kollegialen<br />

Wettbewerb hervor ging.<br />

Insgesamt war es für alle Teilnehmer eine interessante und<br />

spannende Erfahrung, sei es mit der TV-Produktion als auch<br />

mit dem Kennenlernen der Kollegen und dem „sich messen<br />

und vergleichen lassen“. Alle sind mit Respekt in diesen<br />

Wettstreit gezogen, empfanden den Umgang untereinander<br />

lehrreich, ehrlich und fair.<br />

Jochen Bernsdorf erklärte etwas zum Ablauf. Zunächst gab<br />

es einen Anruf, ob Interesse bestünde an dem TV-Format<br />

„Mein Lokal, Dein Lokal“ teilzunehmen. Da lässt sich wohl<br />

kaum einer zweimal bitten. Naja fast. Bei Marc Haarmann<br />

wurde bereits zum dritten Male angefragt, verrät er. Jedoch<br />

wollte er erst teilnehmen, wenn es sich für ihn gut anfühlte<br />

und er auch bereit war sich nicht nur dem kritischen<br />

Fernsehpublikum sondern insbesondere der Kritik von Mike<br />

Süsser zu stellen. Das war sein Hauptantrieb, die Bewertung<br />

eines renomierten Koches. Denn Koch hatte Marc Haarmann<br />

nie gelernt und ist als Quereinsteiger, aber Hobbykoch,<br />

zur Gastronomie gekommen. Ebenso wie übrigens<br />

auch Stephan Ley und Jochen Bernsdorf, die beide mit<br />

angestellten Köchen arbeiten.<br />

Nach diesem bedeutsamen Anruf der Produktionsfirma<br />

wurden dann Drehaufnahmen für das Casting gemacht,<br />

quasi der Bewerbungsfilm. Danach sucht der Sender aus,<br />

wer genommen wird und ins Fernsehen kommt. „Mein<br />

Lokal, Dein Lokal“ läuft übrigens auf Kabel 1. Und dann<br />

gings kurz und knackig zur Sache. Eine Woche lang wurde<br />

gekocht, gegessen und gedreht.<br />

50<br />

Fotos: Good Times Fernsehproduktions-GmbH | Text: Anke Zacharias


Ab in die Sonne<br />

Leckere Dips –leicht gemacht<br />

Die Tage werden länger und strahlender. Wir sehnen uns nach<br />

Leichtigkeit, auch auf dem Teller. Gern träumen wir von fernen<br />

Ländern und ihren Küchen. Ich hole mir dieses Gefühl gern in<br />

meine Küche. Meine Gäste sind jedes Mal überrascht, wenn<br />

sie mich auf meinen kulinarischen Reisen begleiten.<br />

Wollt ihr auch dabei sein?<br />

Zuerst entführe ich euch ans Mittelmeer. Reife Tomaten,<br />

Olivenöl, Nüsse, Knoblauch, Kräuter, frisches Brot.<br />

Habt ihr auch den Duft in der Nase? All diese Zutaten verwende<br />

ich für einen<br />

Tomaten –Nuss –Dip<br />

ZUTATEN<br />

für 4 Personen<br />

• 500 g Cocktailtomaten<br />

• 350 g Nüsse (Erdnüsse,<br />

Sonnenblumenkerne,<br />

Walnüsse)<br />

• 1 mittlere Zwiebel<br />

• 2 Knoblauchzehen<br />

• 4 EL Essig<br />

• 100 g Tomatenmark<br />

• 3 EL Ahornsirup<br />

• Salz, Pfeffer, Chilipulver<br />

• 80 ml Olivenöl<br />

ZUBEREITUNG<br />

Nüsse in einer Pfanne ohne Öl anrösten und<br />

anschließend fein hacken.<br />

Zwiebel fein hacken und mit Olivenöl in einer Pfanne<br />

andünsten. Knoblauch, Essig, Tomatenmark und<br />

Ahornsirup dazugeben und unter Rühren erhitzen.<br />

Geschnittene Tomaten zufügen und mit Salz,<br />

Pfeffer und Chilipulver würzen. 10 Minuten bei<br />

niedriger Hitze köcheln lassen und anschließend<br />

pürieren. Die Nüsse unterrühren und alles miteinander<br />

vermengen. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken. Für die gewünschte Konsistenz<br />

eventuell noch etwas Olivenöl hinzufügen.<br />

Den Dip in kleine Gläser abfüllen und im Kühlschrank<br />

aufbewahren.<br />

Guten Appetit.<br />

52<br />

HEIMATHERZ 53


Etwas über Dips<br />

Gemüsesticks und selbst gebackenes Brot eignen sich gut<br />

zum Dippen. Zum Brunch oder Alternative zu Wurst sind<br />

Dips immer willkommen. Gern verschenke ich sie auch.<br />

Wollt ihr noch mehr Rezepte? Dann schaut gern auf<br />

meinem Blog rezepte.knorr-fit.de vorbei.<br />

Ich bin Ernährungstrainerin und liebe es, Neues auszuprobieren.<br />

Dabei achte ich auf nachhaltige und wenig<br />

verarbeitete Lebensmittel. All meine Rezepte benötigen<br />

nur wenige Zutaten und Küchenutensilien. Sie sind für<br />

Anfänger, Fortgeschrittene, Neugierige und alle,<br />

die etwas auf sich achten möchten, gedacht.<br />

Ich wünsche euch viel Freude beim Nachkochen,<br />

Eure Karin<br />

Muhammara<br />

Orientalische Paprika Paste<br />

Unser nächster Aufstrich führt uns in den Orient.<br />

Ihr begleitet mich auf einen orientalischen Markt.<br />

Wir nehmen die Gerüche der vielen Gewürze wahr –<br />

Kurkuma, Kreuzkümmel, Sesam, Chili, Knoblauch.<br />

Sonnengereifte rote Paprikaschoten und leuchtend gelbe<br />

Zitronen wandern mit den Gewürzen in unseren Korb.<br />

Daraus zaubern wir einen Paprika-Dip.<br />

ZUBEREITUNG<br />

Den Grill im Backofen anstellen. Alternativ<br />

könnt ihr auch eine Grillpfanne nehmen.<br />

Die Paprikaschoten halbieren und von<br />

den Kernen befreien. In einer Auflaufform<br />

mit der Schnittfläche nach unten unter den Grill<br />

legen und so lange im Ofen lassen, bis die Schale<br />

Bläschen bildet und leicht dunkel wird.<br />

Das dauert höchsten 10 Minuten.<br />

In der Zwischenzeit Zwiebel und Knoblauch<br />

schälen und grob hacken.<br />

Die Paprikaschoten von der Schale befreien.<br />

Nun alle Zutaten in das Gefäß geben<br />

und pürieren.<br />

Guten Appetit.<br />

Karin Knorr<br />

ERNÄHRUNGSBERATUNG<br />

ZUTATEN<br />

für 4 Personen<br />

54<br />

• 300g Spitzpaprika<br />

• 50 g geriebenes Brot<br />

• 50 g Sesampaste (Tahin)<br />

• 1 Knoblauchzehen<br />

• 1 kleine Zwiebel<br />

• 3 EL Olivenöl<br />

• 1 TL Zitrone<br />

• je einen halben TL Kurkuma & Kreuzkümmel<br />

• Salz, Pfeffer, Chili<br />

Fotos und Text: Karin Knorr


CHARLOTTE VON LIESENDAHL<br />

KREATIV & NACHHALTIG<br />

Handgefilzt<br />

im Sauerland<br />

Hallo, ihr lieben Leserinnen und, vermutlich an dieser Stelle weniger, Leser.<br />

Mein (Künstler-)Name ist<br />

Charlotte von Liesendahl<br />

und unter diesem Pseudonym schreibe ich auch auf Instagram.<br />

Im echten Leben (zu neudeutsch „real life“) jedoch lebe, arbeite und wirke ich,<br />

Solvig Rosenberger-Solmecke, in meiner Wahlheimat Lüdenscheid im Sauerland.<br />

Hier, in diesem schönen Heimatmagazin, darf ich jetzt künftig aus meinem kreativen<br />

und nachhaltigen Nähkästchen plaudern. Heute möchte ich euch ein bisschen von<br />

meinem großen Hobby, nein, eher meiner großen Leidenschaft, dem filzen erzählen.<br />

Als Filz bezeichnet man ein festes Gewebe, woraus unter anderem Körbe, Schalen,<br />

Kleidung und vieles, vieles mehr hergestellt werden können. Ein tolles Material aus<br />

Schafwolle, Wasser und Seife, von daher also absolut natürlich und nachhaltig.<br />

56 HEIMATHERZ 57


F ilzen<br />

Der Vorgang<br />

Dieses uralte Handwerk erfordert viel Zeit und<br />

noch mehr Geduld. Geschichtete und gewässerte<br />

Wollfasern werden gerieben, geknetet, gerollt<br />

und geworfen, wieder und wieder, damit sie sich<br />

verhaken und nie mehr auseinandergehen.<br />

Einmal Filz, immer Filz. Man kennt es vom verfilzten<br />

Wollpullover im falschen Waschprogramm.<br />

Dieses Nassfilzen ist ein uraltes Handwerk, welches es<br />

über den ganzen Erdball verteilt gibt. Natürlich gibt es<br />

Unterschiede in den verschiedenen Regionen, aber das<br />

Prinzip mit Wasser und Schafwolle ist überall gleich.<br />

Meine persönliche Filz-Leidenschaft gehört mittlerweile<br />

den großen und sehr großen Filz-Schalen aus Schafwolle in<br />

Naturtönen, für mich einfach die schönsten Ordnungshelfer.<br />

Um ein Filz-Objekt zu erstellen braucht man erstmal ein Schaf.<br />

Das muss man natürlich nicht unbedingt selbst<br />

halten, sondern vertraut Schafbesitzern, die diese<br />

wunderbaren Tiere liebevoll und tierschutzgerecht<br />

halten, insbesondere im Winter. Einmal oder zweimal<br />

im Jahr werden Schafe geschoren und ihre wertvolle<br />

Wolle wird zunächst in riesigen Säcken gesammelt.<br />

Anschließend mühsam gewaschen und gekämmt.<br />

Um einen schönen Wollpullover daraus zu<br />

stricken, müssen die Wollfasern vorher erst<br />

noch versponnen und gewickelt werden. Uns<br />

Filzerinnen reicht die gekämmte Wolle im Vlies<br />

oder im Kammzug. Verfilzt werden kann auch die<br />

so genannte Rohwolle, halt direkt vom Schaf.<br />

Hat man sein Filz-Werk geplant legt man die Wolle entweder<br />

in einer Fläche aus, z.B. für ein schönes Sitzkissen<br />

oder schneidet sich aus Noppenfolie eine Schablone aus,<br />

die man dann umfilzt, um einen so genannten Hohlkörper<br />

zu filzen. Aus solch einem entstehen auch meine Schalen<br />

und Körbe in allen Größen und verschiedenen Formen.<br />

Frei nach meinem Lieblingsspruch<br />

Das geht wie früher per Muskelkraft oder maschinell<br />

in kleinen Wollkämmereien, von denen es inzwischen<br />

nur noch wenige in Deutschland gibt.<br />

"Nutzliches in Schon."<br />

58 HEIMATHERZ 59


Das fertig gefilzte Wollprodukt ist dann formstabil, schallschluckend,<br />

schadstofffrei und komplett abbaubar. Es gibt<br />

noch mehr an nachhaltigen Eigenschaften von Schafwolle.<br />

Gärtner zum Beispiel nutzen Schafwolle auch als wunderbaren<br />

Dünger. Aus diesem Grund ist es auch eine gute<br />

Idee kleine Anzuchttöpfchen zu filzen und dann direkt mit<br />

der wachsenden Pflanze im Garten zu verbuddeln.<br />

Es gibt unzählige verschieden Filz-Stile von noch unterschiedlicheren<br />

Filzer*innen, mein Herz schlägt allerdings<br />

für den Gebrauchsfilz.<br />

Diese theoretische Beschreibung könnt ihr<br />

am besten mit dem Besuch eines Filz-Kurses<br />

ergänzen, wenn ihr daran Gefallen<br />

gefunden habt.<br />

Manch eine/r hat bereits mal während<br />

einer Reha das Arbeiten mit Filz kennenlernen<br />

dürfen. Daheim finden sich<br />

solche Angebote in Kreativwerkstätten<br />

oder in Kursen der Volkshochschulen.<br />

Ist diese Möglichkeit nicht gegeben,<br />

dann können Online-Tutorials auf<br />

YouTube weiterhelfen.<br />

Vielleicht ist dieser Beitrag für euch<br />

eine Inspiration, ein neues Hobby zu<br />

beginnen. Ich kann euch versichern,<br />

dass es definitiv eine schöne Erfahrung<br />

ist, sich selbst schöne Produkte<br />

zu gestalten. Obendrein entspannt es<br />

und ist ein wunderbares Kontrastprogramm<br />

zum hektischen Leben, online<br />

sowie offline.<br />

Viel Vergnügen beim Ausprobieren.<br />

Eure Charlotte<br />

von Liesendahl<br />

Fotos: Anke Zacharias | Text: Sovig Rosenberger-Solmecke<br />

HEIMATHERZ 61


Eine<br />

Mut<br />

macher<br />

Geschichte<br />

Menschen mit einem Handycap oder<br />

vermeintlichem Handycap stehen oft<br />

vor der Frage<br />

Sag ichs<br />

meinem Umfeld<br />

oder lieber<br />

nicht<br />

Niemand fühlt sich wohl bei dem Gedanken, Schwächen<br />

oder gesundheitliche Einschränkungen zuzugeben – erst<br />

recht nicht, wenn sie nicht offensichtlich sind und auch<br />

nicht, wenn sie langfristig oder gar dauerhaft sind.<br />

Es gibt etliche nicht offensichtliche Erkrankungen, die<br />

den Betroffenen das Leben schwer machen und wozu sich<br />

dann noch die Angst vor möglichen Reaktionen gesellt.<br />

Der Umkehrschluss ist jedoch der, dass so lange niemand<br />

etwas sagt und den Mut hat, sich öffentlich zu seiner<br />

Beeinträchtigung zu bekennen, sich daran auch nichts<br />

ändern wird. Das Umfeld bleibt unwissend, wundert sich<br />

vielleicht mal und hat aber auch keine Chance positiv und<br />

verständnisvoll zu reagieren – sofern eine Reaktion überhaupt<br />

notwendig ist.<br />

Die Geschichte von<br />

Christian Schocke<br />

las ich kürzlich auf dem Businessportal LinkedIn und<br />

nenne sie eine Mutmachergeschichte. Vielleicht hilft sie<br />

auch anderen in ähnlicher Situation eine Entscheidung zu<br />

treffen und vielleicht ebenso mutig zu sein.<br />

Ich wünsche mir mehr mutige Menschen und noch mehr<br />

Menschen mit Herz und Verständnis, damit es so viel Mut<br />

nicht immer erfordert.<br />

Vorwort: Anke Zacharias<br />

62 HEIMATHERZ<br />

63


Ich bin Asperger Austist<br />

Soll ich mich outen<br />

Die Frage, die ich mir stelle ist, soll ich es doch tun?<br />

Vielleicht würden dann einige Vorurteile verschwinden<br />

und die Kollegen gewisse Reaktionen von mir besser<br />

verstehen und nicht denken „Kann der Schocke nicht<br />

grüßen? Wat für’n Arsch“ wenn ich auf ein „Mahlzeit“<br />

oder „Tach“ nicht antworte weil ich in meinen Gedanken<br />

zu sehr vertieft bin.<br />

Im Gegensatz zum privaten Umfeld habe ich im Job<br />

noch nie negative Reaktionen auf mein Verhalten erlebt.<br />

Entweder weil es sich die Kollegen einfach nur denken<br />

und nicht aussprechen oder weil es für sie ohne Belang<br />

ist. Ich kann es nicht beurteilen.<br />

„Ja, ich bin behindert, denn<br />

ich leide unter ASS (Autismus-Spektrum-Störung).“<br />

So oder so ähnlich könnte<br />

ich es sagen – tue ich aber<br />

nicht.<br />

2019, mit 47 Jahren, bekam<br />

ich die Diagnose vom LWL in<br />

Dortmund gestellt. Endlich<br />

hatte das Kind einen<br />

Namen warum ich manchen<br />

Gesprächen nicht<br />

so richtig folgen konnte,<br />

Reaktionen von meinen<br />

Mitmenschen nicht so<br />

richtig verstand und ein<br />

etwas schräges Bild zu<br />

einigen Dingen habe,<br />

meine Frau ständig über mich und meine Handlungen<br />

den Kopf schüttelt und sich fragt warum ich das ein oder<br />

andere tue oder halt auch nicht.<br />

Doch bisher habe ich außer meiner Frau und<br />

einigen Bekannten die Diagnose verschwiegen.<br />

Besonders gegenüber meinen Arbeitgebern.<br />

Aber warum?<br />

Um Autismus und seine Formen ranken<br />

sich viele Vorurteile und Mythen .<br />

Die meisten kennen Autismus nur aus Filmen wie Rainman<br />

oder Serien wie Ella Schön oder Greta Thunberg als<br />

prominentes Beispiel.<br />

Autisten gelten als Eigenbrötler, hochintelligent, unfähig<br />

soziale Kontakte wie Beziehungen oder Freundschaften<br />

zu knüpfen, sind für<br />

Mathe und Informatik<br />

empfänglich und haben<br />

Interesse an außergewöhnlichen<br />

Dingen und<br />

schräge Hobbies.<br />

Das stimmt aber nicht<br />

immer.<br />

Ich habe eine Ausbildung<br />

gemacht, mich zum Meister<br />

weitergebildet und hatte/<br />

habe in der Industrie<br />

immer recht gute Jobs im<br />

Qualitätsmanagement.<br />

Ich habe einen IQ von 127,<br />

bin also guter Durschnitt.<br />

Doch genau diese Voreingenommenheit<br />

hat mich<br />

bisher davon abgehalten meine ASS künftigen oder auch<br />

aktuellen Arbeitgebern mitzuteilen.<br />

Der Grund:<br />

Ich bin manchmal auch so stark in meine Aufgabe vertieft<br />

so dass ich alles um mich herum vergesse.<br />

Ich grüße entgegenkommende Kollegen nicht, bekomme<br />

Aufforderungen oder Bitten nicht mit. Das ist keine Unhöflichkeit,<br />

sondern ein Symptom der ASS.<br />

Es ist weniger die Scheu sich als Behinderter zu outen<br />

(GdB liegt bei mir bei 30% obwohl allein die Diagnose ASS<br />

schon 50% rechtfertigt, aber ich habe keine Probleme in<br />

der sog. sozialen Teilhabe und ich habe eine Arbeit. Das<br />

soll einer verstehen.) als die Angst genau wegen ASS als<br />

potenzieller Arbeitnehmer abgelehnt zu werden.<br />

Vielleicht funktioniert mein Masking auch einfach zu gut.<br />

Ich bin gut in meinem Job und möchte dies auch bleiben –<br />

ob als Autist, Asperger, Neurodiverser oder schlicht als<br />

Mensch.<br />

Ich bin Autist .<br />

So nun ist es raus .<br />

64<br />

Fotos und Text: Christian Schocke


Der Weg ist das Ziel<br />

PILGERWEG SAUERLAND-CAMINO BIETET MÖGLICHKEIT<br />

ZUR SELBSTFINDUNG UND ENTSCHLEUNIGUNG<br />

Pilgern hat eine jahrhundertelange Tradition und erlebt<br />

spätestens seit Hape Kerkelings Bestseller „Ich bin dann<br />

mal weg“ bei uns in Deutschland eine Renaissance in der<br />

Bevölkerung. Mit dem Sauerland-Camino haben Pilgernde<br />

auch im „Land der tausend Berge“ die Möglichkeit, sich<br />

auf eine Reise zu sich selbst zu begeben.<br />

Themen wie Selbstfindung und Entschleunigung stehen<br />

dann im Fokus, wenn es auf den 137 Kilometern von<br />

Marsberg im Nordosten des Sauerlands bis nach Meinerzhagen<br />

im Westen geht. Entstanden ist der Sauerland-<br />

Camino durch die enge Zusammenarbeit von Sauerländer<br />

Heimatbund, Sauerland-Tourismus sowie den touristischen<br />

Ansprechpartnern der Kommunen Marsberg,<br />

Brilon, Meschede, Bestwig, Schmallenberg,<br />

Eslohe, Lennestadt, Attendorn und Meinerzhagen.<br />

Fachlich unterstützt wurden sie durch<br />

Prof. Dr. Susanne Leder von der Fachhochschule<br />

Südwestfalen in Meschede.<br />

„Der Pilgerweg ist bewusst als Gegenstück zu den sonst<br />

stark touristisch aufbereiteten Wanderangeboten unserer<br />

Region gedacht“, erläutert Thomas Weber, ehemaliger<br />

Geschäftsführer des Sauerland-Tourismus, dessen Position<br />

inzwischen Dr. Jürgen Fischbach inne hat.<br />

„Wer pilgert, begibt sich auf eine Reise zu sich selbst,<br />

nimmt sich zurück und findet wieder zu sich.“<br />

Sauerland-Camino<br />

Dieser Pilgerweg verbindet die Domstädte Paderborn und Köln miteinander.<br />

Er ist wie alle Pilgerwege ein Bindeglied zwischen den europäischen Ländern und<br />

verbindet damit die Menschen im Glauben mit Europa. Er zahlt zu der „Déclaration<br />

de Saint-Jacques de Compstelle“ des Europarates vom 23. Oktober 1987.<br />

Im Jahr 1987 veröffentlichte der Europarat eine Deklaration, in der den Jakobswegen<br />

größte symbolische Bedeutung für die Entstehung und den Zusammenhalt<br />

Europas beigemessen wird. Es wird dazu aufgerufen, diese Wege mit wissenschaftlichen<br />

Mitteln zu erforschen, zu kennzeichnen und zu pflegen, um diese<br />

bedeutenden Kulturstraßen Europas ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken<br />

mit dem Ziel, eine Gesellschaft hervorzubringen, deren Basis die Toleranz, der<br />

gegenseitige Respekt, die Freiheit und die Solidarität sind.<br />

Durch das Sauerland führt der Abschnitt von Marsberg bis nach Meinerzhagen.<br />

Wenn du hier unterwegs bist, dann findest du schöne Herbergen in unseren<br />

Partnerbetrieben des Sauerland-Camino.<br />

Wenn du einen Pilgerpass benötigst, dann kannst den auf der Homepage des<br />

Jakobswegs bestellen: https://shop.jakobsweg.de/produkt-schlagwort/pilgerpass<br />

Kurzlink: www.sauerland.com/camino<br />

Ansprechpartner ist Herr Josef Lumme vom Sauerländer Heimatbund<br />

josef-lumme@t-online.de oder Telefon: 0175 – 59<strong>02</strong>190<br />

66 HEIMATHERZ<br />

67<br />

Foto: Rothaarsteig-Verein e. V. · Kappest | Text: Sauerland-Tourismus e. V.


„Für das Wegekonzept dienten Routen aus historischem<br />

Kartenmaterial als Grundlage. Sie werden nun als Ganzes<br />

wieder zum Leben erweckt“, freut sich Josef Lumme,<br />

Beauftragter des Sauerländer Heimatbundes für Pilgerwege.<br />

Unterwegs erwarten die Pilger neben der Vielfalt der<br />

waldreichen Natur auch Einblicke in die Historie der Region.<br />

Denn Pilgern hat im überwiegend katholisch geprägten<br />

Sauerland eine lange Tradition. An vielen Kreuzungen<br />

stehen Flur- oder Wegekreuze, Bildstöcke, Kapellen und<br />

Heiligenhäuschen. Und auch für die wohlverdiente Nachtruhe<br />

nach einem langen Tag unterwegs ist am Sauerland-<br />

Camino gesorgt. Insgesamt 32 Übernachtungsbetriebe<br />

bieten den Pilger*innen eine Herberge.<br />

„Pilgern ist etwas ganz ursprüngliches und erzählt seine<br />

eigene Geschichte“, betont Prof. Dr. Susanne Leder von<br />

der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede. „Es geht<br />

dabei auch darum, die Historie zu spüren und sich darauf<br />

bewusst einzulassen. Man geht mit einem anderen Blick<br />

durch die Landschaft, kommt zu sich und findet Ruhe.“<br />

Für die Markierung des Weges ist in bewährter Weise<br />

der Sauerländische Gebirgsverein zuständig. Er sorgt<br />

dafür, dass die Pilgernden sich auf der gesamten Route<br />

stets sicher am gelben Symbol der Jakobsmuschel auf<br />

blauem Grund orientieren können.<br />

Startpunkt<br />

des Sauerland-Camino<br />

Aspekte, die in der heutigen Zeit wichtiger denn je werden,<br />

wenn vielfach der Alltag der Menschen von Hektik, Stress<br />

und ständigen Turbulenzen geprägt ist.<br />

Startpunkt des Sauerland-Camino, einem der schönsten<br />

Abschnitte zwischen den großen Pilgerzielen Paderborner<br />

Dom und Kölner Dom, ist die St. Magnus Kirche in Niedermarsberg.<br />

Von hier verläuft die Wegstrecke bis zum Lennestädter<br />

Ortsteil Elspe zunächst auf dem historischen<br />

Römerweg, einem früheren Fernhandelsweg. Von dort<br />

geht es über die Heidenstraße, einer mehr als 1000 Jahre<br />

alte Heer- und Handelsroute, weiter nach Meinerzhagen<br />

bis zur Jesus Christus Kirche.<br />

68<br />

Fotos: groß: Sauerlerland-Tourismus e. V. · Jonas Dülberg | klein v. l. n. r.: Achim Meurer · Rebecca Becker · Michael Bahr


Still ruft<br />

der See<br />

MICHAEL WAGNER<br />

Mit seinen Sauerland-Krimis<br />

bewegt sich der Autor<br />

fernab des Mainstreams<br />

Im Radio laufen die neuesten Hits von Middle of the Road,<br />

Suzi Quatro und The Sweet, eingekauft wird im Supermarkt<br />

„Zum bösen Wolf“, und die Rahmedetalbrücke mit ihrer darauf<br />

verlaufenden Königin der Autobahnen – der Sauerlandlinie<br />

– ist der Stolz der aufstrebenden „Sauerlandmetropole“<br />

Lüdenscheid.<br />

STILL RUFT DER SEE<br />

Unkonventionelle Mordermittlungen<br />

in den bunten Siebzigern<br />

Was heute wie eine überaus phantasievolle Utopie klingt,<br />

war vor einem halben Jahrhundert Realität. Die Siebziger<br />

waren das Jahrzehnt der kurzen Röcke und knatschbunten<br />

Tapeten, der autofreien Sonntage und fieberhaft gesuchten<br />

Terroristen. Trotz schillernder Widersprüche und eines<br />

verrückten Lebensgefühls auf der einen Seite sowie eines<br />

boomenden Marktes für historische Krimis auf der anderen<br />

ist diese Dekade von den Autoren noch weitgehend unbeachtet.<br />

Doch es gibt Ausnahmen – zum Beispiel im Sauerland.<br />

Mit den Abenteuern des skurrilen Ermittlerduos Theo<br />

Kettling und Lieselotte Larisch setzt Autor Michael Wagner<br />

sowohl den schrillen 1970-ern als auch Lüdenscheid und<br />

dem Sauerland ein kleines Denkmal.<br />

70 HEIMATHERZ 71


Neben schönen und idyllischen Orten spart Wagner in<br />

seinen Geschichten auch die Bausünden der Siebziger,<br />

die – gerade in Lüdenscheid – noch heute nachwirken,<br />

nicht aus. Ganz besonders angetan aber haben es ihm<br />

geheimnisvolle und morbide Plätze. Gleich in seinem<br />

Debütroman Lünsch-Mord spielte die Ruinensiedlung<br />

einer alten Sprengstofffabrik an der Grenze zwischen<br />

dem Sauerland und dem Stadtgebiet von Hagen eine<br />

wichtige Rolle.<br />

„Ich habe mich als Kind immer gefragt, was das da unten<br />

in dem engen Tal ist – beziehungsweise was es einmal<br />

war, denn schon in den siebziger Jahren waren einige der<br />

Gebäude vom Zerfall bedroht“, erinnert sich der Autor.<br />

„Als Erwachsener bin ich dann durch Zufall auf einen<br />

Zeitungsartikel über diesen Ort gestoßen. Ich habe erfahren,<br />

dass es sich um eine ehemalige Sprengstofffabrik<br />

handelt, in der zur Zeit des ersten Weltkriegs tausende<br />

Menschen gearbeitet hatten.“ Wagner fasste damals einen<br />

Entschluss: Sollte er jemals einen Kriminalroman schreiben,<br />

würde dieser geschichtsträchtige und heute so geheimnisvoll<br />

erscheinende Ort mit dabei sein.<br />

Es ist auch dieses Unangepasste<br />

und etwas schrullig Wirkende,<br />

das die Leser an den Büchern des 55-Jährigen mögen.<br />

Keine angesagte Großstadt, kein Meer, keine atemberaubende<br />

Bergkulisse – in Wagners Büchern wird in Lüdenscheid<br />

gemordet und ermittelt. Als sein alter Verlag ihm<br />

mitteilte, die Reihe nach zwei erschienenen Bänden nicht<br />

weiterführen zu wollen und ihm ein Angebot machte, eine<br />

neue Serie ins Leben zu rufen, die an einem anderen Ort<br />

spielen sollte, entschied er sich dagegen und suchte sich<br />

einen neuen Verlag. „Ich hatte die freie Wahl, wo ich die<br />

neue Reihe spielen lassen würde“, erzählt er.<br />

„Voraussetzung war nur, dass es ein touristischer Hotspot<br />

sein musste, egal ob Mallorca, Nordsee oder die Alpen.“ Das<br />

aber wollte Wagner nicht. Seine Ermittler waren ihm nach<br />

zwei Büchern zu sehr ans Herz gewachsen, als dass er sich<br />

von ihnen trennen wollte und konnte. Nein, Theo Kettling,<br />

Lieselotte Larisch und die junge Sabine sollten weiter durch<br />

ihre Fälle stolpern. Und das in ihrem angestammten Revier<br />

– im Märkischen Sauerland in und um Lüdenscheid.<br />

Mit dem zum Landwirtschaftsverlag Münster gehörenden<br />

LV.Buch fand Wagner einen starken Partner, der an das<br />

Konzept glaubte.<br />

„Damals war es beinahe wie ein Sechser im Lotto, direkt mit<br />

meinem Debüt bei einem der ganz großen Verlage<br />

unterzukommen“, erinnert sich Wagner. „Das hat mir einen<br />

guten Start ermöglicht, aber es hat auch Riesenvorteile,<br />

bei einem kleineren Verlag zu veröffentlichen.<br />

Da hat man auch als weniger bekannter Autor, der noch<br />

keine Bestseller aufweisen kann, einen hohen Stellenwert.<br />

Man bekommt mehr Unterstützung und alles ist freundschaftlich<br />

und fast schon familiär. Gerade wenn man einen<br />

anderen Hauptberuf hat und den Spagat zwischen zwei Jobs<br />

schaffen muss, ist das sehr, sehr angenehm<br />

und nimmt viel Druck.“<br />

Wie die meisten Regionalkrimis sind auch Wagners Bücher<br />

vor allem bei Leserinnen und Lesern beliebt, die im Sauerland<br />

wohnen oder einen persönlichen Bezug dazu haben.<br />

Immer wieder aber zieht es seine Hobbydetektive auch in<br />

andere Gegenden. So waren sie im Rahmen ihrer Ermittlungen<br />

schon am Biggesee, im niedersächsischen Oldenburg<br />

und sogar am „bayerischen Meer“, dem Chiemsee.<br />

Doch es dauerte noch viele Jahre, bis er sich aufraffte, den<br />

Traum vom eigenen Buch Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

Oder genauer gesagt:<br />

Die ersten Schritte dafür zu gehen.<br />

72<br />

HEIMATHERZ 73


„Mir ist klargeworden, dass es immer Gründe gibt, Dinge<br />

aufzuschieben und dass – angesichts vieler anderer Verpflichtungen<br />

und permanenter Zeitknappheit – der ideale<br />

Zeitpunkt vermutlich nie eintreten würde.“<br />

Also legte er los.<br />

Fing einfach an zu<br />

schreiben und zu recherchieren.<br />

Denn wenn die<br />

Handlung Jahrzehnte zurückliegen<br />

soll, kann man<br />

nicht eben mal zu einem<br />

Handlungsort fahren, um<br />

festzustellen, wie<br />

es dort aussieht.<br />

Wenn Michael Wagner<br />

daran zurückdenkt, wirkt<br />

er beinahe ein bisschen<br />

nostalgisch verklärt:<br />

„Das war eine schöne<br />

Zeit damals. Ich habe das<br />

geschrieben, was mir am<br />

besten gefiel und konnte<br />

über meine Zeit frei<br />

bestimmen.“ Trotz dieser<br />

Annehmlichkeiten aber<br />

träumte er natürlich den<br />

Traum, den wohl alle träumen,<br />

die sich hinsetzen und<br />

ein Buch schreiben: einen<br />

Verlag für das eigene Werk<br />

zu finden. Dass es für ihn<br />

direkt nach Fertigstellung<br />

seines Romans geklappt hat,<br />

kann er bis heute selbst kaum glauben.<br />

„Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Chancen, als völliger<br />

Neuling ohne Agentur einen Verlag für sein Buch zu finden,<br />

gegen Null tendieren.“ Entsprechend enthusiastisch war<br />

Wagner, als das fast<br />

Unmögliche für ihn wahr<br />

wurde. „Mein erster<br />

Roman Lünsch-Mord lief<br />

dann auch so richtig gut<br />

an, nach einigen Wochen<br />

ging er bereits in die<br />

zweite und dann sogar in<br />

die dritte Auflage.“<br />

Doch er musste auch<br />

feststellen: Zwischen<br />

einem beachtlichen<br />

Erfolg mit Regionalkrimis<br />

und Auflagen, von<br />

denen man als Autor<br />

leben kann, klafft eine<br />

ziemliche Lücke.<br />

„Damals war ich so<br />

euphorisch, dass ich<br />

es gar nicht verstehen<br />

konnte, nicht direkt<br />

zum Bestsellerautor<br />

durchgestartet zu<br />

sein“, sagt Wagner<br />

und lacht. Heute ist<br />

er froh, dass er seine<br />

große Leidenschaft,<br />

das Schreiben, nicht<br />

hauptberuflich machen<br />

muss. Zu schwierig, zu hart umkämpft und<br />

vor allem zu unsicher ist das aktuelle Buchgeschäft.<br />

„Ich sehe es als großes Privileg, dass ich nicht stur dem<br />

Mainstream folgen muss, sondern Lesern eine Freude machen<br />

darf, die einen etwas anderen und wenig angepassten Geschmack<br />

haben.“ Bei Wagners Krimis kommt das schon bei<br />

seinen Ermittlern zum Ausdruck. Hier sind es keine Polizisten,<br />

die ermitteln (die Polizei hat wie einst bei Miss Marple<br />

stets das Nachsehen), keine Anwälte und keine Gerichtsmediziner.<br />

Hauptfigur ist bei ihm Antiheld Theo Kettling,<br />

rückenkranker Frührentner und, wie Wagner selbst sagt,<br />

die personifizierte Verzagtheit. Ungewollt stolpert Theo<br />

immer wieder in Mordfälle. Zum Glück wird er dabei mit<br />

der pensionierten Schulrektorin Lieselotte Larisch von<br />

einer älteren Dame unterstützt, die charakterlich – stets<br />

positiv, engagiert und zupackend<br />

– das genaue Gegenteil<br />

von ihm selbst ist und tatsächlich<br />

als sauerländische Miss Marple<br />

durchgehen könnte. Mittlerweile<br />

ist das skurrile Duo zu einem Trio<br />

angewachsen: Die junge Sabine<br />

bringt mit ihrer lockeren und<br />

unbekümmerten Art zusätzlichen<br />

Schwung in die Ermittlungen.<br />

„Ich habe mein Duo auch deshalb<br />

erweitert, weil mir einige jüngere Leserinnen gespiegelt<br />

haben, dass sie sich mit einem reinen Rentnerteam<br />

nicht hundertprozentig identifizieren können. Auf so etwas<br />

kommt man meist nicht von selbst, deshalb trete ich – vor<br />

allem bei Lesungen – so gerne selbst mit den Menschen<br />

in Kontakt.“ Was junge wie ältere Leser an Wagners Krimis<br />

gleichermaßen gefällt, sind die vielen kultigen und zum<br />

Teil fast schon vergessenen Produkte aus einem verrückten<br />

Jahrzehnt. Vor allem die alten Autos, aber auch kleine<br />

Produkte des Alltags, die in der Handlung vorkommen,<br />

sorgen bei den jüngeren Leserinnen und Lesern für ein<br />

Schmunzeln und für einen Wiedererkennungseffekt bei<br />

den älteren.<br />

„So eins hatte ich selbst mal“, „Unser Wohnzimmer sah<br />

fast genauso aus“, „Das war damals mein Traumauto“ –<br />

solche Aussagen sind es, über die sich Wagner immer<br />

wieder freut und die eine schöne Bestätigung für seine Arbeit<br />

sind. Bleibt noch die Frage, wie er es schafft, die Zeit<br />

für das Schreiben und die damit verbundene aufwändige<br />

Recherchearbeit abseits einer fordernden hauptberuflichen<br />

Tätigkeit freizuschlagen.<br />

„Wenn man so etwas macht, dann muss man akzeptieren,<br />

dass für andere Interessen nicht mehr viel Zeit bleibt. Und<br />

man sollte flexibel und bestenfalls auch etwas einfallsreich<br />

sein, wenn es um die Situationen geht, die zum Schreiben<br />

geeignet sind.“ So wie viele die Mahlzeiten nutzen, um die<br />

Tageszeitung oder eine Zeitschrift zu lesen, schreibt Wagner<br />

meist, während er mampft und kaut. Und auch sonst<br />

zeigt er sich bei der Wahl des Arbeitsplatzes sehr flexibel;<br />

der ist mal im Arbeitszimmer,<br />

mal im Garten, aber<br />

„Ich sehe es als großes Privileg, dass ich<br />

nicht stur dem Mainstream folgen muss,<br />

sondern Lesern eine Freude machen darf,<br />

die einen etwas anderen und wenig angepassten<br />

Geschmack haben.“<br />

auch im Zug und sogar – im<br />

Winterurlaub – in der Seilbahn.<br />

Als inspirierend empfindet<br />

er zudem die Arbeit in<br />

Restaurants oder Kneipen.<br />

„Klar gibt es auch Phasen, da<br />

brauchst du absolute Konzentration<br />

und Ruhe. Gerade<br />

aber, wenn es darum geht,<br />

Ideen zu entwickeln und etwas Phantasievolles entstehen<br />

zu lassen, ist ein Klangteppich aus Stimmen und dezenter<br />

Musik durchaus förderlich.“<br />

Derzeit aber geht es für Michael Wagner an das, wie er<br />

selbst sagt, stets etwas trockene Glattschleifen des (vor-)<br />

fertigen neuen Buches. Wie es heißen wird, darf er noch<br />

nicht verraten, aber der Erscheinungstermin steht mit<br />

dem 13. September dieses Jahres bereits fest. Während<br />

im aktuellen Roman „Still ruft der See“, wieder einmal, ein<br />

geheimnisvoller Ort eine wichtige Rolle spielt – es geht um<br />

das im Biggestausee versunkene Listernohl – geht es in<br />

dem kommenden Abenteuer von Theo Kettling, Lieselotte<br />

Larisch und Sabine um ein dunkles Geheimnis im kleinen<br />

Lüdenscheider Ortsteil Alt-Hellersen.<br />

Man darf gespannt sein …<br />

74<br />

Fotos und Text: Michael Wagner<br />

HEIMATHERZ<br />

75


Auszug aus<br />

Still ruft der See<br />

Die Sonne stand an diesem strahlenden Frühsommertag<br />

schon einige Zeit am Himmel, als<br />

das Leben in dem idyllischen Tal erwachte.<br />

Die Bauern fuhren auf ihre Felder; die meisten<br />

mit Traktoren, einige noch mit Pferde- und Ochsenfuhrwerken.<br />

In den kleinen Betrieben nahmen die Arbeiter<br />

ihre Tätigkeit auf, die Kinder und Jugendlichen schlenderten<br />

herumalbernd und lachend zur Schule. Der Berufsverkehr<br />

auf den<br />

Straßen wurde stärker, während der dunkelrote Schienenbus<br />

wie an jedem Tag durch das Tal fuhr, gemächlich<br />

ratternd und an den unbeschrankten Übergängen schrill<br />

hupend.<br />

Schon bald aber würde es all dies nicht mehr geben. Häuser,<br />

Höfe und Fabriken, Straßen und Brücken, Schienen<br />

und Eisenbahntunnel – alles würde in einem gewaltigen<br />

Stausee verschwinden.<br />

Und während die Menschen ein neues Zuhause finden<br />

würden, würden ihre Geheimnisse hierbleiben.<br />

Kleine und große Geheimnisse. Schöne und böse.<br />

[...]<br />

Als Theo zur Straße hinunterblickte, sah er, wie ein blauer<br />

VW Käfer in sehr langsamer Fahrt auf die Bushaltestelle<br />

zurollte und dort anhielt. Er konnte auf die Entfernung<br />

keine Gesichter erkennen, doch es schien ziemlich sicher,<br />

dass dort ein Mann auf dem Fahrersitz und neben ihm<br />

eine Frau saßen.<br />

Ein Käfer – blau … Was hatte die Inhaberin des Gemischtwarenladens<br />

in Neu-Listernohl doch gleich gesagt? Erst<br />

kürzlich sei ein verdächtiges Auto durch die Straßen gefahren.<br />

Mit zwei Insassen, die anscheinend etwas ausspioniert<br />

hatten. Ein Käfer. Blau. So wie Dieser da unten.<br />

Theo wurde blümerant, und er merkte gar nicht, dass er<br />

mit seinem Trecker die Spur längst verlassen hatte und<br />

quer über den Acker holperte.<br />

Allmächtiger, hatten die beiden gerade zu ihm hochgesehen?<br />

Ja, genau so hatte es gewirkt. Der Mann und die Frau<br />

LESE<br />

PROBE<br />

hatten ihn zeitglich angeblickt.<br />

Langsam setzte sich der Volkswagen in Bewegung<br />

und bog erst auf die Landstraße in Richtung Schalksmühle<br />

ein, und dann sofort auf den Parkplatz vor<br />

der Grundschule Spormecke und dem Feuerwehrhaus.<br />

Dort wurde das Fahrzeug gewendet, und nun fuhr<br />

es – wieder auffallend langsam – zurück. Fuhr unterhalb<br />

von Theo vorbei, und nun meinte er wirklich<br />

ganz deutlich registriert zu haben, wie beide Insassen<br />

zu ihm aufschauten, bevor der Käfer kurz vor dem Ortseingang<br />

in Heedfeld aus dem Blickfeld verschwand.<br />

Theos Unbehagen weitete sich zu einer losen Panik aus,<br />

wie auf Knopfdruck fing sein Rücken an zu schmerzen und<br />

ihm wurde abwechselnd heiß und kalt. Am liebsten wäre<br />

er so schnell wie möglich, und so schnell wie sein Trecker<br />

es zuließ, nach Hause gefahren, um sich in seiner Wohnung,<br />

seiner 64 Quadratmeter großen Trutzburg, zu verschanzen.<br />

Auch für sich selbst gelang es ihm erstaunlicherweise,<br />

dem enormen Drang, quer über das Feld auf die Straße zu<br />

fahren und die Flucht zu ergreifen, standzuhalten. Stattdessen<br />

schaffte er es, sich einigermaßen zu beruhigen<br />

und das Ernten halbwegs ordentlich zu Ende zu bringen,<br />

bevor er sich auf den Heimweg machte.<br />

Der hellblaue Käfer war zwischenzeitlich nicht mehr aufgetaucht;<br />

vielleicht waren das da vorhin doch ganz unverdächtige<br />

Menschen, die bloß irgendetwas gesucht hatten.<br />

Und alles schien wieder gut.<br />

Theo fuhr gemütlich in Richtung der Diskothek Old Forester<br />

mit der davorliegenden Abzweigung zum Autobahnzubringer,<br />

als ihm ein wirrer Einfall kam.<br />

Die Autobahn! Er, der nie eine Fahrschule von innen gesehen<br />

hatte, wusste natürlich dennoch, dass es verboten<br />

war, zu Fuß über die Sauerlandlinie zu gehen, und es war<br />

auch verboten, sie mit dem Rad zu befahren.<br />

Aber mit einem Traktor … mit einem so außergewöhnlichen<br />

und wunderbaren Traktor wie dem Seinigen – das<br />

musste ja wohl möglich sein!<br />

Schon war er unterwegs zur Anschlussstelle Lüdenscheid<br />

Nord und freute sich wie ein Kind, als der Tacho nach<br />

langem Anlauf tatsächlich die 20-km/h-Markierung überschritt.<br />

Die Bundesautobahn schließlich erreicht, merkte er schon<br />

beim Einfahren auf den Beschleunigungsstreifen, dass er<br />

ausnahmsweise wohl etwas weniger als etwas<br />

mehr Tatendrang hätte an den Tag legen sollen.<br />

Zwar gab es genügend viele und auch genügend<br />

große Lücken im fließenden Fernverkehr, doch<br />

der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Theos<br />

landwirtschaftlichem Gefährt und den von hinten<br />

heranbrausenden Kleinwagen und Familienkutschen<br />

erschien so unwirklich groß, dass<br />

im Eiltempo ein mulmiges Gefühl in ihm aufstieg.<br />

Aber es half ja nichts. Auf dem Standstreifen zu fahren war<br />

schließlich verboten, das wusste er. Mit einem beherzten<br />

Lenkeinschlag zog er auf die rechte Fahrspur, und von diesem<br />

Moment an dauerte es nur noch wenige Sekunden,<br />

bis eine akustische Endlosschleife von quietschenden<br />

Bremsen und wildem Hupen in Gang gesetzt wurde. Und<br />

wenn es zwischendurch mal zwei oder drei Sekunden lang<br />

ruhig war, hörte Theo vor<br />

panischer Hektik seinen eigenen Herzschlag in den Ohren.<br />

Krampfhaft umklammerte er das schwarze Lenkrad und<br />

zog – halb aus Angst, halb<br />

aus Scham – den Kopf so tief wie möglich ein.<br />

‚Endlich mal ein Auto, das normal überholt und nicht so<br />

ein blödes Theater veranstaltet‘, dachte Theo – und erkannte<br />

im nächsten Augenblick, dass es sich bei dem<br />

Nicht-Theater-Fahrzeug um einen grün-weiß lackierten<br />

Mercedes 220 mit Blaulicht auf dem Dach handelte, das<br />

nun eingeschaltet wurde. Der kopfschüttelnde Polizeibeamte<br />

streckte die Kelle aus dem Fenster, die Theo bedeutete,<br />

dass er dem Fahrzeug bitte<br />

folgen solle.<br />

Mit einem Puls jenseits der Zweihundertergrenze tat<br />

Theo, wie ihm befohlen und folgte dem Polizei-Mercedes,<br />

als dieser auf den Standstreifen fuhr und anhielt.<br />

Noch bevor der Fahrer ausgestiegen war, hörte er ihn<br />

schimpfen.<br />

„SIND SIE VON ALLEN GU…“<br />

„Äh … was?“<br />

Theo hätte nie gedacht, dass vorbeifahrende Autos auf<br />

einer Fernstraße eine Unterhaltung auf Selbiger fast unmöglich<br />

machten.<br />

„ALSO ENTWEDER SIE SIND NICHT GANZ BEI TROST,<br />

ODER SIE WISSEN NICHT, DASS DAS FÜHREN VON KRAFT-<br />

FAHRZEUGEN MIT EINER ZULÄSSIGEN HÖCHSTGESCHWIN-<br />

DIGKEIT UNTER SECH…“<br />

Den Rest verstand Theo nicht mehr, oder jedenfalls nicht<br />

LESE<br />

PROBE<br />

mehr vollständig, weil – im Abstand von höchstens<br />

fünfzehn Metern – erst ein Porsche 914 und<br />

dann ein BMW 20<strong>02</strong> tii vorbeirasten. Theo meinte<br />

die Worte „Streng Verboten“ und „Strafbar“ gemacht<br />

herausgehört zu haben.<br />

Der nächste Satz des Polizisten war noch schwerer<br />

zu verstehen, weil nun eine ganze Armada von<br />

schweren Lkw die Szenerie unter lautem Motorengedonner<br />

passierte. Verwarnungsgeld hörte er<br />

aber halbwegs deutlich, ebenso wie vierzig Mark.<br />

Schnell zückte Theo seine Geldbörse, kramte einen Schein<br />

mit der Abbildung einer Violine und einer Klarinette sowie<br />

zwei mit einem Segelschiff heraus und übergab sie dem<br />

Polizisten mit untertäniger Gestik.<br />

Immerhin erhielt er im Gegenzug eine schnell und lieblos<br />

ausgefüllte Quittung, sowie den in herrischem Tonfall<br />

dargebrachten Befehl, bis zur Ausfahrt Lüdenscheid hinter<br />

dem Einsatzfahrzeig herzufahren – „AUF DEM STAND-<br />

STREIFEN!“.<br />

Endlich an der Anschlussstelle angekommen, zog das Polizeiauto<br />

sportlich nach links auf die Fahrspur, und das Blaulicht<br />

wurde ausgeschaltet, während Theo brav den Blinker<br />

setzte, von der Sauerlandlinie abfuhr und nach rechts in<br />

die Brunscheider Straße abbog.<br />

Nach und nach beruhigte sich sein Puls. Als er wenig später<br />

aber sein Zuhause erreicht hatte, schlug ihm das Herz<br />

mit einem Mal wieder bis zum Hals.<br />

An der Straße stand der blaue VW Käfer, und darin saßen der<br />

Mann und die Frau, offenbar Ausschau haltend. Großer Gott –<br />

es war keine Einbildung gewesen. Man war hinter ihm her.<br />

Zwei Mitglieder einer hochgefährlichen Verbrecherbande,<br />

die schon mehrere Menschen auf dem Gewissen hatte,<br />

trachteten auch ihm, Theo, nach dem Leben.<br />

[...]<br />

STILL RUFT DER SEE<br />

Der 70er-Jahre Krimi<br />

MICHAEL WAGNER<br />

Ca. 260 Seiten | 13,5 x 20 cm<br />

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€ 14,00 [D] | € 18,50 [A] | CHF 25,90<br />

ISBN 978-3-7843-5651-8<br />

Oktober 2<strong>02</strong>0<br />

76<br />

HEIMATHERZ<br />

77


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und -nächten unsere exzellenten Gerichte genießen.<br />

Frankfurter Str. 24 · 58095 Hagen<br />

Elbers 800°<br />

www.elbers800grad.de<br />

Foto Hintergrund: Anke Zacharias


VER<br />

AN<br />

STAL<br />

TUNGS<br />

TIPPS<br />

PHÄNOMENTA · LÜDENSCHEID<br />

architektonisch · kulinarisch · vielfältig<br />

Wann: Sonntag · 21.05.2<strong>02</strong>3 · 12 bis 18 Uhr<br />

Wo: Stiftung PHÄNOMENTA Lüdenscheid<br />

www.phaenomenta-luedenscheid.de<br />

STADTFEST · LÜDENSCHEID<br />

Die 45. Auflage<br />

Wann: Samstag + Sonntag · 09. + 10.09.2<strong>02</strong>3<br />

Wo: Rathaus- und Sternplatz · www.stadtfest-luedenscheid.de · www.stadtfest-flohmarkt.de<br />

„Das Stadtfest soll die bunte Vielfalt und Kreativität widerspiegeln, für die die Vereinslandschaft und das<br />

Herzblut der vielen Ehrenamtlichen in Lüdenscheid steht“, sagt Katja Schlorff vom Stadtmarketing Lüdenscheid.<br />

Erweitert wird das bunte Treiben am Sonntag, 10. September, durch den großen Flohmarkt, der<br />

von der Innen- bis in die Altstadt reicht.<br />

Die PHÄNOMENTA Lüdenscheid verzaubert Klein und Groß,<br />

Jung und Alt sowie Menschen aller Kulturen mit naturwissenschaftlichen<br />

Phänomenen und einer außergewöhnlichen<br />

Architektur.<br />

Anlässlich des Welttags der kulturellen Vielfalt werden Führungen<br />

in ganz unterschiedlichen Sprachen angeboten, so z.B. auf<br />

Griechisch, Polnisch, Englisch oder Türkisch. Das Team zeigt die<br />

besondere Architektur des Hauses, bespricht den PHÄNOMEN-<br />

TA-Turm und gibt einen Blick hinter die Kulissen des Baugeschehens.<br />

Zudem verwandelt sich die Fläche in einen bunten<br />

kulinarischen Basar mit Ständen, die landestypische Köstlichkeiten<br />

anbieten. Spielen, Staunen, Schlemmen ist das Motto!<br />

Foto: Rolf Rutzen<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Foto: Rolf Rutzen


VER<br />

AN<br />

STAL<br />

TUNGS<br />

TIPPS<br />

NEUE VERANSTALTUNGSREIHE<br />

IN ALTENA UND AUF BURG ALTENA<br />

Der Märkische Kreis und das Stadtmarketing Altena schlagen in diesem Jahre<br />

in neues Kapitel auf. Unter dem Namen „Anno Tuck“ findet die Premiere vom<br />

4. bis 13. August in ganz verschiedenen Lokalitäten in Altena statt.<br />

Das neue Konzept soll die Menschen in Altena, im Märkischen Kreis und gerne<br />

auch weit darüber hinaus mit Eventsund einem familiären Flair ansprechen.<br />

Geplant sind Konzerte, Tanz und Motto-Events, aber auch Theater, Ausstellungen<br />

oder Lesungen, die den Zeitgeist der Epoche widerspiegeln.<br />

WER IST ANNO TUCK?<br />

Anno Tuck ist eine fiktive Person und die Marke der neuen Veranstaltungsreihe.<br />

Er verlässt die Burg normalerweise nicht. Dort findet er durch Zufall ein Artefakt,<br />

dass ihn in eine andere Zeit katapultiert, in die er die Besucher Altenas mitnimmt.<br />

PETTICOATS, ROCK’N ROLL, NIERENTISCHE<br />

Anno Tucks erstes Zeitreise-Erlebnis wird die Besucher der Burg Altena und die<br />

der Stadt Altena vom 4. bis 13. August in die 50er Jahre führen. Eine Zeit der<br />

Petticoats, von Rock ́n Roll, James Dean, Nierentischen und Toast Hawaii. Die<br />

Zeit des Wirtschaftswunders. Anno Tuck wird verschiedene Themen beleuchten.<br />

Geplant sind während der zehn Tage im August unter anderem Konzerte,<br />

Modenschauen, Oldtimer-Shows, ein Flohmarkt mit alten Schätzen, Autorenlesungen,<br />

kulinarische Leckerbissen und vieles mehr.<br />

Die Programmpunkte werden in den nächsten Wochen noch detailliert vorgestellt.<br />

Alle „Anno Tuck“-Einzelveranstaltungen werden dann in der Presse<br />

bekanntgegeben und im Internet (www.maerkisches-sauerland.com) veröffentlicht.<br />

Hier gibt es auch die ganze Geschichte von Anno Tuck als Kurz-Video<br />

zu sehen.<br />

ANNO TUCK · ALTENA<br />

Konzerte, Modenschauen, Oldtimer-Shows und<br />

vieles mehr locken im August in die Burgstadt<br />

Wann: 04. bis 13.08.2<strong>02</strong>3<br />

Wo: Stadt Altena · Burg Altena<br />

www.maerkisches-sauerland.com<br />

GROSSE, INTERNATIONALE ENSEMBLES UND<br />

EINHUNDERT PROZENT SITZPLATZ-KAPAZITÄT<br />

Der neue Spielplan für die Saison 2<strong>02</strong>3 | 2<strong>02</strong>4 wirft den Blick nach vorn:<br />

Genau wie die derzeit noch im Parktheater Iserlohn laufende, gleichnamige<br />

Ausstellung mit dem Titel „Blick nach Vorn“ schaut Theaterleiter Niels Gamm<br />

nach vorne und ist glücklich darüber, das Parktheater Iserlohn ab Beginn<br />

der neuen Spielzeit im September 2<strong>02</strong>3 wieder mit großen, internationalen<br />

Ensembles und mit einhundert Prozent Sitzplatz-Kapazität an den Start zu<br />

bringen. „Nach den vergangenen Spielzeiten unter besonderen Bedingungen<br />

freut es mich und das gesamte Team des Kulturbüros und Parktheaters ganz<br />

besonders, dass unser Publikum unsere Arbeit annimmt und wertschätzt.<br />

Deshalb gilt auch in der kommenden Spielzeit: Bewährtes bewahren, Neues<br />

wagen!“ lässt Niels Gamm an seinen konzeptionellen Gedanken teilhaben.<br />

Der Vorverkauf für die neue Spielzeit 2<strong>02</strong>3 | 2<strong>02</strong>4 beginnt am 17. Juni 2<strong>02</strong>3<br />

in allen Vorverkaufsstellen des Parktheaters in der Region, in der Stadtinformation<br />

Iserlohn und Online auf der Website des Parktheaters (www.parktheater-iserlohn.de).<br />

Abonnentinnen und Abonnenten des Parktheaters Iserlohn<br />

erhalten ab dem 11. Juni ein exklusives Vorverkaufsrecht. Neu-Abonnements<br />

können jederzeit schriftlich oder Online auf der Website gebucht werden.<br />

Für weitere Informationen und Beratung steht das Abo-Büro des Parktheaters<br />

Iserlohn per E-Mail an abobuero-parktheater@iserlohn.de oder telefonisch<br />

unter <strong>02</strong>371 | 2 17 19 16 oder – 19 17 zur Verfügung.<br />

NEUER SPIELPLAN 2<strong>02</strong>3 | 2<strong>02</strong>4 · ISERLOHN<br />

www.parktheater-iserlohn.de<br />

Fotos: Märkischer Kreis Alle Angaben ohne Gewähr. Foto: Sven Ratzke_by_Edland Man


ätseln und gewinnen<br />

Leckerschmecker<br />

GEWINNSPIEL<br />

DER GEWINN<br />

– bei richtiger<br />

Einsendung des<br />

Lösungswortes –<br />

GEWINNEN SIE EINE HOCHWERTIGE WOK-PFANNE<br />

AUS DEM HAUSE EUROLUX IM WERT VON 63,- € !<br />

1 x 2 Big Bautz<br />

2-Tages-Ticket<br />

im Wert von<br />

169,- €<br />

BEANTWORTEN SIE FOLGENDE FRAGE:<br />

Was ist Wasabi?<br />

A) JAPANISCHER MEERRETTICH<br />

B) EINE SORTE VON WASA KNÄCKEBROT<br />

C) EIN MIXGETRÄNK<br />

D) EIN DESSERT<br />

84<br />

WER NEBEN DEM RÄTSELSPASS AUCH<br />

NOCH ETWAS GEWINNEN MÖCHTE,<br />

schickt einfach das Lösungswort an Gewinnspiel@<strong>Heimatherz</strong>.de oder<br />

per Post an <strong>Heimatherz</strong> · Weidenstr. 12 · 58579 Schalksmühle.<br />

Der Einsendeschluss ist der 01.08.2<strong>02</strong>3.<br />

Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los. – Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

TEILNAHMEBEDINGUNGEN:<br />

Die richtige Antwort (A, B, C oder D) schicken Sie bitte per Post an:<br />

<strong>Heimatherz</strong> – Gewinnspiel · Weidenstraße 12 · 58579 Schalksmühle<br />

oder per E-Mail an: Gewinnspiel@heimatherz.de


86<br />

<strong>Heimatherz</strong><br />

gratuliert.<br />

Vielen Dank für die rege Beteiligung an den Rätseln in<br />

der Februar-<strong>Ausgabe</strong>. Hier geben wir nun die Auflösung<br />

und Gewinner bekannt:<br />

Das Lösungswort des Kreuzworträtsels war „GALERIE“<br />

und über den Gutschein vom Restaurant Fairway<br />

darf sich Petra Schürmann freuen.<br />

Beim Gourmeträtsel war „Gefüllte Nudelrollen“<br />

die richtige Antwort<br />

und über einen Gutscheinblock<br />

freut sich bestimmt Reinhard Spelzer.<br />

Drei Schöner-Tag-Kartenboxen gehen an<br />

Martina Feldmann, Stefan Grünwald und<br />

Monika Kerstmann.<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch<br />

und viel Spaß<br />

beim Einlösen<br />

der Gewinne.<br />

Freut Euch auf die nächste <strong>Ausgabe</strong> HEIMATHERZ 03/23,<br />

die ihr ab 15. August im Zeitschriftenhandel bekommen könnt.<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER:<br />

CAZ Creative Agentur Zacharias<br />

Inhaberin: Anke Zacharias<br />

Weidenstr. 12<br />

58579 Schalksmühle<br />

kontakt@heimatherz.de · www.heimatherz.de<br />

REDAKTIONSLEITUNG:<br />

Anke Zacharias V.i.S.d.P.<br />

Mobil: 0176 66330034<br />

E-Mail: redaktion@heimatherz.de<br />

REDAKTION:<br />

Anke Zacharias<br />

Karin Knorr | Robert Scheck<br />

Annabell Jatzke | Solvig Rosenberger-Solmecke<br />

Sauerland e. V. | Christian Schocke<br />

FOTOS:<br />

Markus Trienke | Anke Zacharias |Robert Scheck<br />

Good Times Fernsehproduktions-GmbH<br />

Annabell Jatzke | Karin Knorr | Christian Schocke<br />

Michael Wagner | Solvig Rosenberger-Solmecke<br />

Melissa Kavanagh | Sven Ratzke_by_Edland Man<br />

Rothaarsteig-Verein e. V._Kappest | R. Rutzen<br />

Sauerland Tourismus e. V._Jonas Dülberg<br />

Michael Bahr | Achim Meurer<br />

Weitere:<br />

freedesignfile<br />

GRAFIK:<br />

Claudia Schmies<br />

www.cegewe-concept.de<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN ANZEIGENTEIL:<br />

Anke Zacharias<br />

DRUCK:<br />

Leo Druck GmbH<br />

Robert-Koch-Str. 6<br />

78333 Stockach<br />

ERSCHEINUNGSWEISE:<br />

4 x jährlich im Zeitschriftenhandel,<br />

im Bahnhofs-Buchhandel der Region,<br />

Lesezirkel im Märkischen Kreis sowie<br />

bei den Inserenten selbst und per Abo<br />

VERTRIEB:<br />

Special Interest Distribution GmbH & Co. KG<br />

Sonninstraße 28 · 20097 Hamburg<br />

www.si-distribution.de<br />

Presse-Distributions-Gesellschaft mbH + Co. K<br />

Friedrich-Hagemann-Str. 58 · 6033719 Bielefeld<br />

www.pdg-bielefeld.de<br />

VERTEILUNG LESEZIRKEL:<br />

Four-Sides GmbH<br />

Grünstraße 16 · 58095 Hagen<br />

www.four-sides.de<br />

BANKVERBINDUNG:<br />

IBAN: DE50 1001 1001 2981 1048 61<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1. September 2015<br />

© 2014 HEIMATHERZ.<br />

Dieses <strong>Magazin</strong> und alle in ihm enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />

außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtes bedarf der<br />

Zustimmung des Verlages. Dies gilt auch für die Vervielfältigung<br />

und Verbreitung auf CD-ROM und im Internet. Für Satz- und<br />

Druckfehler wird nicht gehaftet. Für unverlangt eingesandtes<br />

Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Bei Verlosungen<br />

und ähnlichen Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />

Alle Veranstaltungs- und Terminangaben ohne Gewähr. Bildrechte<br />

der Beiträge liegen bei den jeweiligen Journalisten und Urhebern<br />

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