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THE NEW INSIDER No. XLII, Oktober 2022 #471

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LOKAL | REGIONAL<br />

JUNGE FRAU NACH<br />

LUNGENARTERIEN-<br />

EMBOLIE GERETTET<br />

Klinikum setzt neue Verfahren erfolgreich ein<br />

Linda Schwering, die kürzlich ihren 24. Geburtstag feierte,<br />

erkrankte beim Verfassen ihrer Bachelor-Arbeit für<br />

den Abschluss ihres Lehramtsstudiums an einer lebensbedrohlichen<br />

Lungenarterienembolie.<br />

Am Tag nach der Abgabe war<br />

sie derart in Atemnot, dass<br />

sie es nur noch mithilfe ihres<br />

Freundes zum Hausarzt schaffte.<br />

Dann ging es im Eiltempo<br />

erst in die <strong>No</strong>taufnahme des<br />

Klinikums Osnabrück und<br />

schließlich direkt auf die Intensivstation.<br />

„Für mich ist das immer<br />

noch völlig surreal“, sagt<br />

sie.<br />

Lungenembolie<br />

ist dritthäufigste<br />

Todesursache<br />

Nachdem klar war, dass bei<br />

Linda Schwering ein eingeschwemmtes<br />

Blutgerinnsel zum<br />

Verschluss einer Lungenarterie<br />

geführt hatte, behandelte<br />

sie das Team der Internistischen<br />

Intensivmedizin unter<br />

Leitung von Kardiologie-Chefarzt<br />

PD Dr. Carsten Schneider.<br />

Sie wurde mit einem speziellen<br />

Verfahren behandelt. „Die<br />

Möglichkeiten bei der Behandlung<br />

der Lungenarterienembolie<br />

haben sich in letzter Zeit<br />

entwickelt. Wir nutzen unterschiedliche<br />

Verfahren, ganz<br />

individuell abgestimmt auf die<br />

Schwere der Erkrankung und<br />

das Risikoprofil unserer Patienten“,<br />

erklärt Oberarzt Dr. Maximilian<br />

Veddeler. „Bei Frau<br />

Schwering haben wir einen Katheter<br />

in die Lungenstrombahn<br />

eingeführt. Das Gerinnsel wird<br />

dann durch Ultraschallwellen<br />

und Medikamente aufgelöst.<br />

Dieses Verfahren hat den Vorteil,<br />

dass es mit sehr geringem<br />

Blutungsrisiko einhergeht<br />

und trotzdem das Blutgerinnsel<br />

effektiv auflösen kann.“<br />

„Lungenembolien sind nach<br />

Herzinfarkten und Schlaganfällen<br />

die dritthäufigste Todesursache<br />

unter den Herzkreislauf-Erkrankungen“,<br />

sagt der<br />

Oberarzt der Intensivstation.<br />

„Um Betroffene am Klinikum<br />

bestmöglich versorgen zu können,<br />

übernimmt die Behandlung<br />

ein Spezialteam, in dem<br />

Kardiologen, Radiologen, Pulmologen,<br />

Intensivmediziner<br />

und Gerinnungsspezialisten<br />

zusammenarbeiten, damit die<br />

betroffenen Patienten von der<br />

Diagnose über die Auswahl der<br />

richtigen Therapie und auch im<br />

weiteren Verlauf bestmöglich<br />

versorgt sind.“<br />

Es gibt zwei Risikofaktoren,<br />

PD Dr. Carsten Schneider, Dr. Bogdan<br />

Puscas und Oberarzt Dr. Maximilian<br />

Veddeler mit Linda Schwering.<br />

Foto: Jens Lintel<br />

Geburtstag wird<br />

wohl zweimal<br />

gefeiert<br />

denen sich Linda Schwering<br />

ausgesetzt hat. „Ich nehme die<br />

Anti-Baby-Pille und rauche<br />

manchmal“, berichtet sie. Weiterhin<br />

habe sie viel am Schreibtisch<br />

gesessen, sich wenig bewegt<br />

und habe unregelmäßig<br />

und nicht wirklich gesund gegessen.<br />

„Ich habe bereits seit<br />

einer Woche gemerkt, dass ich<br />

kurzatmig war, habe es jedoch<br />

auf den Stress wegen der Abschlussarbeit<br />

geschoben.“<br />

Am Tag der Abgabe sei<br />

Schwering schließlich in einer<br />

so desolaten Verfassung<br />

gewesen, dass sie den kurzen<br />

Fußweg zur Uni fast nicht<br />

mehr geschafft hätte. Viermal<br />

habe sie sich unterwegs hinsetzen<br />

müssen, anschließend<br />

schlief sie 20 Stunden durch.<br />

„Aber das half nicht, sodass<br />

wir am nächsten Tag zum Arzt<br />

Verpasst keine News aus dem Klinikum<br />

und lernt die Persönlichkeiten im Haus<br />

kennen! Hört jetzt in den Podcast rein:<br />

News<br />

aus dem<br />

Klinikum<br />

Osnabrück<br />

g e f a h r e n<br />

sind“, erzählt<br />

Linda<br />

Schwering.<br />

„So richtig habe<br />

ich noch nicht realisiert, wie<br />

knapp es war. Dem gesamten<br />

Team von der Intensivstation<br />

bin ich jedenfalls zutiefst<br />

dankbar. Meinen Geburtstag<br />

werde ich in Zukunft wohl<br />

zweimal feiern.“<br />

„Für uns als Team ist der<br />

schnelle Genesungsverlauf<br />

von unserer jungen Patientin<br />

und künftigen Lehrerin natürlich<br />

schön“, so Dr. Maximilian<br />

Veddeler. „Die Symptome einer<br />

Lungenarterienembolie<br />

sind vielfältig. Typische Symptome<br />

wie Atemnot können<br />

fehlen. Leistungsschwäche,<br />

Herzrasen, ein Bewusstseinsverlust<br />

oder Schmerzen in der<br />

Brust geben lediglich Hinweise,<br />

können aber natürlich auch<br />

bei anderen Erkrankungen<br />

auftreten.“ In jedem Fall sollte<br />

bei diesen Symptomen ein<br />

Arzt aufgesucht werden.<br />

NOCH MEHR<br />

VOM KLINIKUM<br />

26 Anzeigensonderteil

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