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Detektion von Bewehrungsstahl - korrosion - VBD

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Messraster bis auf 50 x 50 cm erweitert<br />

werden, erkennbare Potential -<br />

trichter sind in jedem Fall mittels<br />

Handelektrode in kleinerem Raster<br />

einzumessen (negativsten Poten -<br />

tial stelle = Zentrum eines Korro -<br />

sionsherdes). Größere Messabstän -<br />

de bedingen, dass kleinere Korro -<br />

sionsherde übersehen werden<br />

können und sich die Nachweis -<br />

sicherheit erheblich verringert.<br />

Größere Raster sind unter ausdrücklichem<br />

Hinweis auf die eingeschränkte<br />

Aussagefähigkeit gesondert<br />

zu vereinbaren.<br />

Einflüsse und Fehlerquellen<br />

Die gemessenen Potentiale unterliegen<br />

verschiedenen Einflüssen.<br />

Diese sind in Bezug auf die vorliegenden<br />

Randbedingungen zu identifizieren<br />

und ggf. zu quantifizieren.<br />

Tabelle 1 gibt eine Übersicht<br />

über die wichtigsten Einflüsse auf<br />

die gemessenen Potentiale. Eine<br />

Eisbildung auf der Betonoberfläche<br />

beeinträchtigt die Potential mes -<br />

sung aufgrund auftretender Wider -<br />

standsänderungen. Eisbildung<br />

kann auf Betonoberflächen auch<br />

noch auftreten, wenn die Luft -<br />

tempe ratur über 0 °C liegt (Kälte -<br />

speicher). Zur sicheren Durchfüh -<br />

rung der Messungen werden ≥ 5 °C<br />

Luft- und Bauteiltemperatur angesehen.<br />

Teilweise freiliegende oder im Zuge<br />

<strong>von</strong> Instandsetzungsmaßnahmen<br />

freigelegte Bewehrung (z. B. Fahr -<br />

bahnübergänge, Fugen) kann auch<br />

in einigem Abstand zu negativeren<br />

Potentialwerten führen. Bei groß -<br />

flächigen Ablösungen/Hohllagen<br />

der Betondeckung sind führen<br />

Potentialmessungen zu fehlerhaften<br />

Messungen und stellen damit<br />

eine Gefahr für Fehlinterpre ta -<br />

tionen der Messergebnisse dar. Bei<br />

Hinweisen auf Hohllagen und Ab -<br />

lösungen sind in diesen Bereichen<br />

ergänzende Untersuchungen erforderlich.<br />

Tabelle 1: Wesentliche Einflüsse auf die gemessenen Potentiale<br />

Bei Wiederholungsmessungen an<br />

Objekten ist auf vergleichbare äußere<br />

Bedingungen zu achten. Dabei<br />

sind die Feuchte- und Tempera -<br />

turabhängigkeit der gemessenen<br />

Po tentiale zu beachten, da der<br />

Feuchtegehalt den elektrolytischen<br />

Widerstand des Betons und das<br />

Sauerstoffangebot beeinflusst.<br />

Durch Temperaturänderungen werden<br />

sowohl die elektrochemischen<br />

Reaktionen an der Bewehrung als<br />

auch das Potential der Bezugs -<br />

elektrode verändert. Temperatur -<br />

abweichungen <strong>von</strong> weniger als 10 K<br />

können i. A. vernachlässigt werden.<br />

Sind vergleichbare Bedingungen<br />

nicht gewährleistet, muss deren<br />

möglicher Einfluss auf die Ergeb -<br />

nisse besondere Aufmerksam keit<br />

finden, um Fehlinterpretationen zu<br />

vermeiden.<br />

Bauschäden<br />

Einfluss Auswirkung auf das gemessene Potential<br />

Betondeckung Bei kleinen Betondeckungen liegen die gemessenen<br />

Potentiale in der Nähe des<br />

Anodenpotentials (tatsächliches Stahl -<br />

potential), bei großen Betondeckungen<br />

Verschiebung in Richtung positiver<br />

Potentiale (Mischpotential)<br />

Feuchtegehalt des Betons i.d.R. Verschiebung in Richtung negativer<br />

Potentiale mit zunehmendem<br />

Feuchtegehalt; bei dauerhaft sehr hohen<br />

Feuchtegehalten im Bereich der<br />

Wassersättigung sehr negative Potentiale<br />

aufgrund Sauerstoffarmut; i.d.R. flachere<br />

Gradienten bei hohen Feuchtegehalten<br />

Schichten mit hohem Verschiebung in Richtung<br />

elektrischen Widerstand positiverer Potentiale.<br />

(z. B. Reparaturschichten)<br />

Freiliegende Bewehrung, Im Bereich der Einbauteile<br />

Einbauteile (z. B. Über- i. d. R. Verschiebung in Richtung<br />

gangskonstruktionen, negativer Potentiale, insbesondere<br />

Entwässerungseinrichtungen) bei Vorhandensein <strong>von</strong> Korrosion und<br />

Feuchtigkeit während der Messung.<br />

Tiefergehende Risse Verschiebung in Richtung negativer<br />

Potentiale im Rissbereich durch höheren<br />

Feuchtegehalt möglich.<br />

Zementart Im Vergleich zu Portlandzement<br />

negativere Potentiale bei Verwendung<br />

<strong>von</strong> Hochofenzement.<br />

Auswertung und Interpretation<br />

Die Interpretation der Messergeb -<br />

nisse erfordert Spezialkenntnisse,<br />

da eine unkritische Bewertung zu<br />

erheblichen Fehlinterpretationen<br />

führen kann [16]. Im passiven<br />

Zustand kann der Potentialbereich<br />

der Bewehrung in Abhängigkeit<br />

<strong>von</strong> verschiedenen Parametern<br />

über einen recht großen Bereich<br />

(mehrere 100 mV) schwanken.<br />

Allein aufgrund der Potentialwerte<br />

ist eine eindeutige Zuordnung aktiver<br />

(korrodierender) oder passiver<br />

Bewehrungszustände nicht möglich<br />

(Abb. 3).<br />

16 J. Gulikers, Development of a calculation<br />

procedure for the statistical interpretation of<br />

the results of potential mapping for reinforced<br />

concrete structures. EUROCORR 2007<br />

Freiburg, Germany, paper 1364.<br />

<strong>VBD</strong>info 3/2011 7

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