Marrakesch-Broschüre
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<strong>Marrakesch</strong><br />
und der Hohe Atlas<br />
1
Vorwort<br />
Willkommen<br />
in <strong>Marrakesch</strong>!<br />
Bestimmt haben Sie schon von ihr gehört, der „roten<br />
Stadt“: Die exotische Königsstadt inmitten des Hohen Atlas<br />
auf halbem Weg zwischen Wüste und Küste zieht seit<br />
jeher die Besucher in ihren Bann. Jahrhundertelang war<br />
<strong>Marrakesch</strong> als Fixpunkt in den Handelsnetzen der Karawanen<br />
ein bedeutender Umschlagplatz für Waren aus<br />
Nord und Süd. Die Ankömmlinge wurden hier stets mit<br />
offenen Armen empfangen, brachten sie doch Wohlstand,<br />
neues Wissen und Ideen mit. Gastfreundschaft und Toleranz<br />
haben sich deshalb in <strong>Marrakesch</strong> besonders früh<br />
entwickelt – Traditionen, die bis heute erhalten sind und<br />
den "Marrakchi" sehr am Herzen liegen.<br />
<strong>Marrakesch</strong> ist auch eine inspirierende Stadt. Niemand<br />
kann sich ihrer Faszination entziehen, vermutlich weil sie<br />
wie kaum eine andere Stadt zwischen den Welten pendelt:<br />
geschäftiges Treiben in den pulsierenden Souks und<br />
zugleich völliges Entschleunigen in den Ruheoasen der<br />
luxuriösen Riads. Ehrwürdige Sakralbauten oder Clubund<br />
Partylounges? <strong>Marrakesch</strong> ist ein urbanes Märchen<br />
zwischen Tradition und Moderne und verleiht sich gerade<br />
durch diesen Spannungsbogen eine ungemeine Dynamik,<br />
eine magische Kraft, die man überall spürt: in den uralten<br />
Gebäuden der Medina, den lebhaften Souks, den liebevoll<br />
restaurierten Riads, den trendigen Szenelocations und sogar<br />
in den zum Greifen nahen schneebedeckten Bergen<br />
des Hohen Atlas. Genau an diese Orte möchten wir Sie<br />
mit dieser Informationsbroschüre entführen.<br />
Spüren Sie die Kraft der roten Stadt! Wir sehen uns in<br />
<strong>Marrakesch</strong>.<br />
Ihr Team des Marokkanischen Fremdenverkehrsamtes<br />
2
Inhalt<br />
DIE MEDINA VON MARRAKESCH<br />
Die Medina .................................................................. 8<br />
Der Platz Djemaa el Fna ............................................. 10<br />
Die Souks .................................................................. 12<br />
Die Monumente ......................................................... 14<br />
Die Riads ................................................................... 16<br />
JENSEITS DER STADTMAUERN<br />
Die Gärten ................................................................. 20<br />
Unterwegs in <strong>Marrakesch</strong> .......................................... 22<br />
<strong>Marrakesch</strong> geht aus .................................................. 24<br />
ABENTEUER RUND UM MARRAKESCH<br />
Die Agafay-Wüste ...................................................... 30<br />
Demnate und Ouzoud ................................................ 32<br />
Der Djebel Toubkal und das Ourika-Tal..................... 34<br />
M’Goun und Aït Bouguemez ..................................... 36<br />
SPIEL OHNE GRENZEN<br />
Abenteuerpark im Hohen Atlas ................................. 40<br />
Ein Paradies für Familien .......................................... 42<br />
Golfdestination <strong>Marrakesch</strong> ...................................... 44<br />
ZEITREISE<br />
Von der Kawananenstadt zur Jetset Location .... 6<br />
Hamam – Der Ursprung des Wellness ................ 26<br />
INFOS MAROKKO UND MARRAKESCH<br />
Karte Medina ............................................................. 46<br />
Gut zu wissen.............................................................. 47<br />
Museen in <strong>Marrakesch</strong> ............................................... 48<br />
Veranstaltungen / Golfplätze ...................................... 49<br />
Karte Marokko .......................................................... 50<br />
RUBRIKEN<br />
Vorwort ........................................................................ 2<br />
Impressum, Fotovermerke ........................................... 5<br />
3
Inhalt<br />
8 DIE MEDINA<br />
VON MARRAKESCH<br />
In den Souks schlägt das Herz<br />
von <strong>Marrakesch</strong>. Hier gibt es<br />
nichts, was es nicht gibt<br />
18 JENSEITS DER<br />
STADTMAUERN<br />
Außerhalb der Medina gelangt<br />
man zu den Gärten,<br />
<strong>Marrakesch</strong>s Ruheoasen,<br />
und zu den eleganten<br />
Stadtvierteln Guéliz und<br />
Hivernage<br />
28 ABENTEUER RUND UM MARRAKESCH<br />
Wem <strong>Marrakesch</strong> zu mondän ist, macht<br />
einen Abstecher in den Hohen Atlas.<br />
Dort warten spektakuläre Tagesausflüge<br />
und spannende Exkursionen<br />
38 SPIEL OHNE GRENZEN<br />
In der Umgebung von <strong>Marrakesch</strong><br />
können kleine, große und ganz große<br />
Kinder in die Welt eines Abenteuerspielplatzes<br />
eintauchen<br />
4
Impressum<br />
HERAUSGEBER<br />
Staatlich Marokkanisches Fremdenverkehrsamt<br />
www.visitmorocco.com<br />
KONZEPT, LAYOUT, REDAKTION, BILDREDAKTION,<br />
HERSTELLUNG<br />
ADIEU TRISTESSE Verlag, Berlin<br />
REDAKTION / LEKTORAT<br />
Corinne Vastel (V.i.S.d.P.)<br />
Klaus Kopelkert (Fotografie)<br />
Willy Vlodaceck<br />
Sven Kämmerer<br />
Nachdruck, Übersetzungen und Auszüge nur mit<br />
ausdrücklicher Genehmigung des Verlages und mit<br />
voller Quellenangabe. Alle Rechte vorbehalten.<br />
© by ADIEU TRISTESSE Verlag Berlin.<br />
Gerichtsstand: Berlin.<br />
Fotovermerke<br />
(nach Seiten, Anordnung im Layout: l.: links, r.: rechts, M.: Mitte, o.: oben, u.: unten)<br />
Titel: carloscastilla/iStockphoto; 2-3: Starcevic/iStockphoto; 6-7: Maison de la Photographie de<br />
Marrakech; 8-9: ONMT; 10-11 o.: ZX-6R/iStockphoto, 10 u.l.: Jacques Bravo; 11: u.r.: Frank<br />
Charton; 11 u.l.: Glen_Pearson/iStockphoto, u.r.: CRT Marrakech; 12 o.: Lukasz Janyst/Stock.<br />
adobe.com, u.l.: galitskaya/iStockphoto, u.r.: anderWolf-Images/iStockphoto; 13: CRT Marrakech;<br />
14 o.: Balate Dorin/Stock.adobe.com, u.l.: Cesare Palma/Stock.adobe.com; 15 o.: vale_t/<br />
iStockphoto, u.l.: r_andrei/Stock.adobe.com, u.r.: apyos/iStockphoto; 16+17 o.+u.r.: luengo_ua/<br />
Stock.adobe.com; 17 u.l.: Lucy Mason @goinghomebroke (instagram); 18-19: CRT Marrakech;<br />
20 o.: ONMT/Hope Production, u.l.: Stefan Liewehr, u.r.: Suzy Stöckl; 21 o.: Artur Nyk/Stock.<br />
adobe.com, 22-23: CRT Marrakech; 24 o.: Restaurant Le Foundouk, u.l.: CRT Marrkech, u.r.:<br />
Terrasse des Épices; 25 o.: Théatro Marrakech, u.l.: Klaus Kopelkert, u.r.: Oasis Bienale; 26:<br />
Torval Mork/Stock.adobe.com; 27 o.: Les Jardins de la Medina Marrakech, u.: Keith Molloy/<br />
iStockphoto; 28-29: franckreporter/iStockphoto; 30+31o.: CRT Marrakech, 31 u.l.: Scarabeo<br />
Camp, u.r.: Youness Hamiddine/Stock.adobe.com; 32 o.: pasja1000/Pixabay, u.l.: Tolo/Stock.<br />
adobe.com, u.r.: Pavliha/iStockphoto; 33: dgmsgallery/Stock.adobe.com; 34: fotoVoyager/iStockphoto;<br />
35 o.: Ondrej Bucek/iStockphoto, u.: Klaus Kopelkert; 36-37: Georg Schreiner; 37 o.:<br />
Nicolas VINCENT/Stock.adobe.com; 38-41: Klaus Kopelkert; 42+43 u.l.: Oasiria; 43 o.: Klaus<br />
Kopelkert, u.r.:galitskaya/iStockphoto; 44: Klaus Kopelkert; 45 o.: Royal Palm Marrakech Golf,<br />
u.: CRT Marrakech; 46: Karte von Stephan Hauf; 47 o.: Posztós János/Stock.adobe.com; 48 o.<br />
+ u.: Musée Aman Marrakech, M.: Maison de la Photographie de Marrakech; 49 o.: E-Prix de<br />
Marrakech, u.: Festival du Film de Marrakech, Golf: o.: Al Maaden Resort, u.: Palm Golf Ourika;<br />
50: Karte Stephan Hauf; 51: ONMT / Hope Production.<br />
5
Von der Karawanenstadt<br />
Die 1062 gegründete Stadt hat eine bewegende Geschichte hinter sich. 1150 wurde die Koutoubia-<br />
Moschee errichtet. Eine Festungsmauer und raffinierte Brunnensysteme sowie ein Kanalisationsnetz<br />
wurden gebaut, Palmenhaine, Gärten und Obstplantagen angelegt. <strong>Marrakesch</strong> war eine<br />
ganze Zeit lang Hauptstadt. Im Laufe der Jahrhunderte übernahmen mehrere Dynastien die<br />
Führung der Stadt. Luxuriöse Paläste, wie der El Badi-Palast, sollten die Stadt am Rande des Hohen Atlas<br />
verschönern. Moscheen, Springbrunnen, Lehrstätten für theologische Studien, sogenannte Medersen, und<br />
wunderbare Nekropolen wurden errichtet. Nach dem Bau des neuen Stadtteils Guéliz im Jahr 1913 und der<br />
Mamounia im Jahr 1923 begann <strong>Marrakesch</strong> auch zunehmend Künstler, Schriftsteller und Mitglieder des<br />
weltweiten Hochadels zu faszinieren. 1931 gestaltete der Maler Jacques Majorelle seinen berühmten Garten,<br />
der heute Touristen aus aller Welt begeistert. Seit 1935 hielt sich der damalige englische Premierminister<br />
Winston Churchill regelmäßig in <strong>Marrakesch</strong> auf, um hier auszuspannen und in aller Ruhe zu malen. In<br />
6
1069 Almoraviden<br />
Die aus dem Süden<br />
stammende Dynastie<br />
der Almoraviden übernimmt<br />
die Herrschaft<br />
und macht <strong>Marrakesch</strong><br />
zur Hauptstadt. Sie<br />
hinterlassen raffinierte<br />
Brunnensysteme, ein<br />
Kanalisationsnetz,<br />
Palmenhaine, Gärten und<br />
Obstplantagen.<br />
1248 Meriniden<br />
Die Meriniden sind die<br />
neuen Herrscher der<br />
Stadt. <strong>Marrakesch</strong> verliert<br />
seine Position an Fes,<br />
die neue Hauptstadt des<br />
Reiches.<br />
1664 Alaouiten<br />
Die bis heute regierenden<br />
Alaouiten übernehmen<br />
die Herrschaft. Unter<br />
Mouley Ismail verliert<br />
<strong>Marrakesch</strong> seinen<br />
Hauptstadt-Status an<br />
Meknes. Im 20. Jahrhundert<br />
erlebt <strong>Marrakesch</strong><br />
unter Ihren Majestäten<br />
König Mohammed V.<br />
(1956), König Hassan<br />
II. (1969) und König<br />
Mohammed VI. (1999)<br />
eine beispiellose Wandlung<br />
zur modernen und<br />
weltoffenen Touristikdestination.<br />
Rabat wird<br />
Hauptstadt.<br />
1147 Almohaden<br />
Die Almohaden nehmen<br />
die Stadt ein. Sie vergrößern<br />
die Festungsmauern,<br />
errichten das<br />
erste Krankenhaus der<br />
Stadt und bauen die<br />
Kasbah.1158 beginnt der<br />
Bau der Koutoubia-Moschee.<br />
1554 Saadier<br />
Die aus der Souss-Region<br />
stammenden Saadier<br />
erobern die Stadt und<br />
machen <strong>Marrakesch</strong><br />
wieder zu Hauptstadt.<br />
Die Stadt wird restauriert.<br />
Es entstehen prächtige<br />
Bauwerke, wie der El<br />
Badi-Palast und eindrucksvolle<br />
Nekropolen.<br />
seinen Memoiren schreibt er später von „seinem geliebten <strong>Marrakesch</strong>“. Die Hochblüte erlebte <strong>Marrakesch</strong><br />
zu Zeiten des Transsaharahandels. <strong>Marrakesch</strong> war ein bedeutender Umschlagplatz für Waren aus Europa<br />
und Länder südlich der Sahara. Für viele Karawanen war <strong>Marrakesch</strong> Endstation einer langen Reise. Nach<br />
über 50 Tagen kräftezehrendem Marsch durch die Sahara schlugen die Karawanenhändler in der Palmeraie<br />
von <strong>Marrakesch</strong> ihre Lager auf. Heute gilt die Palmeraie, ein Palmenhain, der sich auf 14 000 Hektar erstreckt<br />
und die rote Stadt wie ein schattenspendendes Naherholungsgebiet umgibt, als exklusivster Stadtteil<br />
von <strong>Marrakesch</strong>. Spektakuläre Luxusherbergen und feine Boutique-Hotels ziehen heute Besucher aus aller<br />
Welt an. Ein Lounge-Konzept aus Pool-Landschaft, Bar und Restaurant, das bereits in Miami, Saint Tropez<br />
und Marbella erprobt und in die Palmeraie importiert wurde, wird als „coolest place on earth“ gepriesen. Im<br />
historischen Kontext einer uralten Karawanserai wirkt die coole Beach-Location wie ein Raumschiff von<br />
einem fernen Planeten.<br />
7zur JetSet-Location ZEITREISE
DIE MEDINA<br />
Hinter der mächtigen Stadtmauer verbirgt sich ein exotisches Universum.<br />
Die Medina lockt mit verheißungsvollen Entdeckungen, leuchtenden<br />
Farben und betörenden Gerüchen. Wer die Medina nicht mit allen Sinnen<br />
wahrgenommen hat, der ist nie wirklich in <strong>Marrakesch</strong> gewesen.<br />
8<br />
VON MARRAKESCH
Schon bei der Ankunft wird man von den Farbkontrasten überwältigt:<br />
Die Medina überrascht den Reisenden mit ihren ockerfarbenen Mauern<br />
aus gestampftem Lehm und den mit Bougainvilleen bedeckten Häuserwänden,<br />
aus denen Palmen und Grünes sprießen. Zusammen mit dem<br />
verschneiten Gipfeln des Hohen Atlas im Hintergrund und dem leuchtend blauen<br />
Himmel ergibt sich ein herrliches Bild. Die Medina von <strong>Marrakesch</strong> gleicht<br />
einer ständig sonnendurchflutenden, florierenden Oase, aus der der Duft blühenden<br />
Jasmins oder der Orangenblüte die Frische ihrer Gärten verströmt. Innerhalb<br />
der Festungsmauern herrscht im von Sonne durchstreiften Schatten der quirligen<br />
Gässchen der Medina ständiges Treiben, unterbrochen von Ausrufen, Stimmfetzen,<br />
kräftigen Farben, dem Duft von Zedernholz und Gewürzen. Laute, Farben<br />
und Gerüche gehen ineinander über und bilden eine erstaunliche Symphonie.<br />
9
Der Platz Djemaa el Fna ist das Herz der Stadt.<br />
Er wurde von der UNESCO zum immateriellen<br />
Kulturerbe der Menschheit erhoben. An<br />
der Schnittstelle zwischen Medina und Neustadt<br />
gelegen, markiert der Platz Djemaa el Fna das pulsierende<br />
Zentrum <strong>Marrakesch</strong>s. Der für Autos gesperrte<br />
Platz ist tagsüber ein weiträumiger Fußgängerbereich.<br />
Verkäufer bieten frisch gepressten Orangensaft an, während<br />
die berühmten Gnaoua-Musiker im Rhythmus ihrer<br />
Metallkastanietten vibrieren und umher springen. Erzähler,<br />
Wahrsagerinnen und Akrobaten verwandeln das Gelände<br />
in ein Open-Air-Theater. Nicht ein Ensemble aus<br />
historischen Baudenkmälern macht diesen Platz so einzigartig,<br />
sondern eine Art soziale Skulptur, die sich hier tagtäglich<br />
aus jenen Akteuren formt, die den Platz bevölkern.<br />
Theater und Arena, Markt- und Rummelplatz, Heiterkeit<br />
und geschäftstüchtige Gebaren. Der Djemaa el Fna präsentiert<br />
dies alles in flirrender Gleichzeitigkeit. Schlangenbeschwörer,<br />
Akrobaten, Possenreißer, Märchenerzähler,<br />
Wunderheiler, Feuerschlucker und Wahrsager sind<br />
Djemaa el Fna<br />
Oben: Abendessen ist fertig!<br />
Die Show beginnt<br />
Links: Mit etwas Glück<br />
bekommt man spektakuläre<br />
Darbietungen geboten<br />
Rechts: Für Heiterkeit und<br />
gute Stimmung sorgen die<br />
Gnaoua-Musiker<br />
10
hier jeden Tag zugange, Wasserverkäufer und Tänzer machen<br />
den Besuchern ihre Aufwartung, Heilkräuter und<br />
Amulette werden feilgeboten – bis zur Dämmerung. Am<br />
Abend verwandelt sich der Djemaa el Fna dann ein weiteres<br />
Mal. Mit Einbruch der Dunkelheit werden zahlreiche<br />
mobile Garküchen routiniert aufgebaut. Touristen wie<br />
Marrakchi essen dann unter freiem Himmel zu Abend.<br />
Diese tägliche Spätvorstellung im Djemaa el Fna-Theater<br />
sollte man auf keinen Fall verpassen. Sie ist weltweit einzigartig!<br />
TAJINE, BROCHETTES ODER COUSCOUS?<br />
Auch die mobilen Garküchen auf dem Djemaa El Fna sind ein gutes Revier,<br />
um die appetitlich angerichteten Klassiker der marokkanischen Küche kennenzulernen.<br />
Dazu zählen besonders die „Tajines“, in Olivenöl geschmorte Eintopfgerichte<br />
mit diversen Gemüsebeilagen, gelegentlich auch mit Datteln, Mandeln<br />
oder Pflaumen gereicht. Couscous, das Gericht aus Hirse- oder Hartweizengrieß,<br />
gibt es in unzähligen wohlschmeckenden Varianten. „Brochettes“, Fleischspießchen,<br />
sind ein weiterer Gastro-Klassiker, ebenso „Kefta“, in Olivenöl gebratene<br />
Hackfleischbällchen.<br />
Links u. rechts: Man muss es<br />
einfach gesehen und erlebt<br />
haben mit welcher Präzision<br />
und Schnelligkeit die Garküchen<br />
aufgebaut werden. Die<br />
Gäste können dann das gesamte<br />
Repertoire der marokkanischen<br />
Küche (vgl. Infokasten)<br />
ausprobieren<br />
11
DIE MEDINA VON MARRAKESCH<br />
Eine Entdeckungstour in der Medina ist ein echtes<br />
Erlebnis. Schlendert man durch die engen<br />
Gassen, passierbar nur für Fußgänger, Mopeds<br />
und Eselskarren, führt der Weg entlang uralter<br />
Fassaden unweigerlich in die Souks. Hier schlägt das Herz<br />
von <strong>Marrakesch</strong>: Gewürze sind zu Pyramiden aufgeschichtet<br />
und unzählige Olivensorten, appetitlich drapiert,<br />
warten auf Käufer. Ein paar Schritte weiter wechseln elegante<br />
Boutiquen und weiträumige Kontore mit kaum<br />
schrankgroßen Läden einander ab. Die Souks sind traditionell<br />
nach Handwerkszweigen und Warenangebot gegliedert:<br />
der Souk Cherratine für das Lederhandwerk, Zrabi<br />
für Teppiche, Fekharine für die Töpferei, Sebbaghine für<br />
Färber oder Seffarine für Kupfer. In den unzähligen Souks<br />
bekommt der Besucher eine Idee vom großen Reichtum<br />
der marokkanischen Handwerkskunst. Wer glaubt, die<br />
Souks seien nur für die Touristen da, irrt. Die Marrakchi<br />
finden hier ihre Fachgeschäfte en masse – die Kunst des<br />
Reparierens beschäftigt hier immer noch ein Heer von<br />
Spezialisten.<br />
Die Souks<br />
Alle Fotos: Hier gibt es nichts,<br />
was es nicht gibt: Safran, Arganöl,<br />
eine komplette Wohnzimmereinrichtung<br />
... Beeindruckend ist die<br />
perfekte Versorgungslogistik: Kurze<br />
Einkaufs- und Vertriebswege,<br />
ein nach Branchen aufgefächertes<br />
Warensortiment und Recyclingkreisläufe<br />
eines nachhaltigen<br />
Wirtschaftens<br />
12
13
Die spektakulärsten Sehenswürdigkeiten befinden<br />
sich innerhalb der Mauern der Altstadt:<br />
die Medersa Ben Youssef, der Bahia-Palast,<br />
die Saadier-Gräber und der El Badi-Palast.<br />
Das 77 Meter hohe Wahrzeichen der Stadt, die Koutoubia-<br />
Moschee (oben), befindet sich am Rand des Djemaa el<br />
Fna. Das abends angestrahlte Minarett der 1150 erbauten<br />
Koutoubia ist aus 25 Kilometern Entfernung zu sehen.<br />
Wegen ihrer klaren Geometrie und ihren harmonischen<br />
Proportionen gilt sie als eines der schönsten Monumente<br />
und Wahrzeichen der Stadt. Ein weiteres Highlight ist der<br />
Bahia-Palast, Marokkos wohl schönster Palast (rechts<br />
oben). Sein einmaliges Interieur muss immer wieder Hollywood<br />
als Kulisse dienen. Wie viele Filme wurden hier<br />
gedreht? Lawrence von Arabien ist vielleicht der bekannteste.<br />
Der riesige und kunstvoll ausgestaltete Palast ist<br />
weltweit einzigartig. Er stammt aus dem 19. Jahrhundert<br />
und erstreckt sich über acht Hektar. Der Bahia-Palast befindet<br />
sich am Nordrand der Medina in der Mellah, dem<br />
jüdischen Viertel und gilt heute als Meilenstein der ma-<br />
Die Monumente<br />
Links: Die schönen Königsgräber sind<br />
nicht nur die letzten erhaltenen Überreste<br />
der Saadier-Dynastie, vielmehr<br />
sind sie Zeugnisse einer raffinierten<br />
maurischen Architektur, die für das<br />
16. und 17. Jahrhundert charakteristisch<br />
ist: reich verzierte Kreuzgewölbe,<br />
edle Säulen aus Carrara-Marmor<br />
sowie Wände und Nischen, die mit<br />
Stuckarbeiten, unzähligen kunstvoll<br />
gefertigten Kacheln, Mosaiken und<br />
Kalligrafien verziert sind<br />
DIE UNGLAUBLICHE ENTDECKUNG DER SAADIER-GRÄBER<br />
Aus der Regentschaft der Saadier sind heute praktisch keine Hinterlassenschaften<br />
geblieben – bis auf eine: die Nekropole der Saadier. Jahrhundertelang war<br />
sie wie vom Erdboden verschluckt, sie galt als „verschwunden” – bis der Zufall es<br />
anders wollte. In <strong>Marrakesch</strong> war es üblich, dass Emire und Sultane im Süden der<br />
Medina, im Garten der Kasbah-Moschee, beigesetzt wurden. Die Saadier-Dynastie,<br />
die in <strong>Marrakesch</strong> zwischen 1524 und 1659 regierte, setzte diese Tradition<br />
fort. Heute befinden sich dort fast 70 Gräber der Saadier-Dynastie. Nach dem<br />
Ende der Saadier-Regentschaft wurde das Grabmal hinter hohen Schutzwällen<br />
eingeschlossen. Den Eingang ließ man zumauern. Das letzte architektonische<br />
Vermächtnis der Saadier-Dynastie schien für immer verloren, bis 1917 in der<br />
Medina archäologische Ausgrabungen durchgeführt wurden. Es war purer Zufall,<br />
dass das eingemauerte Portal der Nekropole von Bauarbeitern entdeckt wurde.<br />
Es wurde restauriert und steht heute Besuchern zur Besichtigung offen.<br />
14
DIE MEDINA VON MARRAKESCH<br />
rokkanischen Architektur. Die eindrucksvolle Anlage<br />
wurde während der aufwendigen Bauphase durch viele<br />
Wohnungen, Zimmer und Salons, eine Moschee, eine Koranschule,<br />
Frauengemächern, einen Hamam, Pferdeställe,<br />
einen Gemüsegarten, Olivenbäume, Palmen, Dattelpalmen,<br />
Orangen- und Zitronenbäume vergrößert. Nur die<br />
edelsten Materialien fanden Verwendung. Eines der<br />
schönsten Elemente des Bahia-Palastes ist der große, in<br />
Marmor gepflasterte Innenhof. Die Materialien für die<br />
Dekoration des Bahia-Palastes stammen aus ganz Marokko.<br />
Der Marmor stammt ursprünglich aus Carrara (Italien).<br />
Das Zedernholz für die bemalten Decken in den Wohnungen<br />
des Palastes wurde im Mittleren Atlas bestellt, die<br />
glasierten Terrakotta-Fliesen kamen aus Tetouan. Handwerker<br />
aus dem ganzen Land arbeiteten am Bau des prächtigen<br />
Palastes. Der Bahia-Palast wurde auch im letzten<br />
Jahrhundert von der marokkanischen Regierung immer<br />
wieder renoviert. Heute dient er keineswegs nur Filmproduzenten.<br />
Vielmehr werden hier Staatsgäste und ausländische<br />
Würdenträger empfangen.<br />
Rechts: Mitten in der Medina befindet<br />
sich die Medersa Ben Youssef, die einst<br />
größte und bedeutendste Hochschule<br />
des Maghreb. Gegründet wurde sie im<br />
14. Jahrhundert. Ihre detailreiche, architektonische<br />
Ausarbeitung ist einzigartig: in<br />
kalligrafischer Schriftkunst ausgestaltete<br />
Koransuren, abstrakte Dekorkunst, feinste<br />
Stuckfriese – alles Ornamentstile, die auf<br />
der Kunstform der Arabeske basieren<br />
Links: Das Ruinengelände des El Badi-Palastes,<br />
einer Palastanlage, die der bedeutendste<br />
Sultan aus der Saadier-Dynastie,<br />
Ahmed El Mansour, 1578 erbauen ließ<br />
15
16
DIE MEDINA VON MARRAKESCH<br />
Über 1000 ehemalige Stadtpaläste wurden in<br />
<strong>Marrakesch</strong> zu privaten Gästehäusern umgebaut.<br />
Das Wohnen in einem dieser luxuriösen<br />
Refugien der Stille wird zu einem unvergesslichen<br />
Erlebnis. In einem Riad, arabisch für Garten, sind<br />
die Zimmer stets auf einen zentralen Innen- und Lichthof<br />
ausgerichtet. Verborgener Wohlstand hinter unscheinbaren<br />
Fassaden. Für Touristen ungewöhnlich, in <strong>Marrakesch</strong><br />
üblich – denn ein Riad macht auf Understatement. Im Inneren<br />
herrscht eine vollendete Harmonie aus Licht, Wasser<br />
und Pflanzen, Schnitzwerk und seidenweichem Verputz in<br />
gedämpften Farben. Singvögel zwitschern im Geäst, auf<br />
der Oberfläche des kleinen Pools treiben Seerosenblätter,<br />
tiefblauer Himmel leuchtet über dem nach oben offenen<br />
Innenhof. Ein Springbrunnen plätschert, im Windzug einer<br />
Brise rascheln Palmwedel, Schatten huschen über die<br />
farbigen Wandkacheln. Dem Gast wird auf einem Silbertablett<br />
frischer Minztee mit Gebäck serviert. Ein echtes<br />
Kontrastprogramm zum genormten Komfort der großen<br />
Hotels: Ein Hotel kann man vergessen, ein Riad nicht.<br />
Die Riads<br />
Oben und links: Im<br />
Arrangement von Möbeln<br />
und Lampen, Stoffen und<br />
Teppichen betört das<br />
ästhetische Gespür marokkanischer<br />
Designer<br />
Rechts: Jedes Riad verfügt<br />
über eine Dachterrasse. Der<br />
Ausblick ist immer wieder<br />
beeindruckend<br />
17
Jenseits<br />
der<br />
Stadtmauern
In <strong>Marrakesch</strong> erwartet den Besucher ein Feuerwerk an Eindrücken.<br />
Die unglaubliche Vielfalt und die geballte Exotik, die auf den Reisenden<br />
einwirken, wollen verarbeitet werden. Nach einer Tour durch<br />
die Medina ist eine kleine Flucht „nach draußen“ sinnvoll. Wer innehalten<br />
und eine Auszeit nehmen möchten, dem sei ein Besuch der<br />
wunderschönen Gärten empfohlen.
JENSEITS DER STADTMAUERN<br />
<strong>Marrakesch</strong> wird die „rote Stadt“ genannt,<br />
könnte aber auch den Namen „grüne Bergoase“<br />
tragen. <strong>Marrakesch</strong> ist nämlich eine<br />
Stadt der Gärten! Die vielleicht bekannteste<br />
Ruheoase ist eine Liebeserklärung des Malers und Orientalisten<br />
Jacques Majorelle. Er kam 1919 in die Stadt und<br />
erlag <strong>Marrakesch</strong>s Charme sofort. Voller Euphorie gründete<br />
er einen Garten, direkt vor der mächtigen Mauer der<br />
Medina. 1980 kauften Yves Saint Laurent und Pierre Bergé<br />
den Garten (rechts oben). Die Gartenoase ist mit Palmen<br />
bepflanzt, Brunnen und Seerosenteiche bestimmen<br />
die Szenerie. Hier wachsen Bambusbäume und Kakteen.<br />
Im Garten befindet sich, in schrillem Blau, eine Villa im<br />
Art-Déco-Stil. Dieses Blau, des Malers Lieblingsfarbe,<br />
wird heute „Bleu Majorelle“ genannt. Nicht minder beeindruckend<br />
und gut per Pferdekutsche anzusteuern, wartet<br />
der Menara-Garten (oben) mit Obstplantagen und Olivenhainen<br />
auf. Das Bassin dient bis heute als Reservoir eines<br />
ausgeklügelten Bewässerungssystems, das im 12. Jahrhundert<br />
angelegt wurde. Der Pavillon stammt aus dem 19.<br />
Die Gärten<br />
Links und rechts: Inmitten<br />
von mehr als zwei Hektar<br />
findet man 30 Kilometer von<br />
der Stadt entfernt einen fantasievollen<br />
Park mit Bäumen,<br />
Pflanzen, Blumen und vielen<br />
bunten Kunstwerken. „Anima“<br />
wurde von dem österreichischen<br />
Künstler André Heller<br />
erdacht und geschaffen und ist<br />
auch ein Ort der Kultur!<br />
20
JENSEITS DER STADTMAUERN<br />
Jahrhundert. Von der Terrasse hat man eine überwältigende<br />
Aussicht auf die Gipfelketten des Hohen Atlas. Der<br />
schöne Garten ist öffentlich. Nicht selten sieht man hier<br />
Familien, die hier spazieren gehen. Nur wenige Gehminuten<br />
entfernt, befinden sich die Jardins de l’Agdal. Feigenund<br />
Zitronenhaine, Teiche und Alleen prägen das Bild.<br />
Als Sultansgärten bereits im 12. Jahrhundert angelegt, waren<br />
die Gärten als Oase geplant, in der Aprikosen und<br />
Orangen gedeihen. In unmittelbarer Nähe zur quirligen<br />
Medina herrscht hier bis heute eine angenehm stille, geradezu<br />
ländlich-abgeschiedene Atmosphäre. Der älteste<br />
Garten von <strong>Marrakesch</strong> ist zugleich auch der modernste.<br />
Der sogenannte Cyber Parc (rechts unten) befindet sich<br />
neben der Koutoubia-Moschee. Das weitläufige Campusgelände<br />
im Stadtzentrum ist ein idealer Erholungsort. Der<br />
schöne Park verfügt über offene PC-Terminals mit WLAN.<br />
Seltene Pflanzen eines Botanischen Gartens, Palmen und<br />
Orangenhaine laden zum Verweilen ein. Springbrunnen<br />
plätschern, auf den Parkbänken sind junge Menschen ins<br />
Gespräch vertieft.<br />
Links: Wer die Medina für einen<br />
Spaziergang nicht verlassen möchte,<br />
dem sei der Garten „Jardin Secret“<br />
empfohlen. Er liegt mitten in der<br />
Medina, im Viertel Mouassine. Hier<br />
kann man die Ruhe eines exotischen,<br />
islamischen Gartens genießen<br />
Rechts: Der älteste Garten <strong>Marrakesch</strong>s<br />
ist nicht mehr nur eine grüne<br />
Oase, in der man flanieren kann. Seit<br />
seiner Renovierung im Jahr 2005<br />
wurde der Garten in einen „Cyber Parc“<br />
umgewandelt, in dem man sich nun<br />
auch durch WLAN-Terminals mit der<br />
weiten Welt verbinden kann<br />
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22
JENSEITS DER STADTMAUERN<br />
<strong>Marrakesch</strong> besteht eigentlich aus zwei Städten:<br />
die Altstadt (Medina) mit ihren Festungsmauern<br />
und die neue Stadt mit den<br />
Vierteln Guéliz, Hivernage und der Avenue<br />
Mohammed VI. Die Neustadt lädt zu Spaziergängen, Erkundungen<br />
per Fahrrad oder mit der Pferdekutsche ein.<br />
City-Bikes lassen sich unkompliziert mieten. Für eine<br />
Shoppingtour ist Bummeln die schönste Art, die vielen<br />
Boutiquen, eleganten Geschäfte und großen Shoppingmalls<br />
zu entdecken. Eine Terrasse der zahlreichen Cafés<br />
und Bistros eignet sich gut als Zwischenetappe. Wem das<br />
Mittagessen heilig ist, wird in einem der vielen Restaurants<br />
glücklich. Wer die Medina umrunden möchte, sollte<br />
dies mit einer Pferdekutsche tun. Die Tour führt entlang<br />
der 19 Kilometer langen Festungsmauer und an 20 Toren,<br />
den so genannten „Babs“, vorbei. Diese Tore sind wunderschöne<br />
Haltepunkte für den Eintritt in die Medina. Für<br />
eine Kutschfahrt sollte man zwei Stunden einplanen, ohne<br />
Unterbrechungen mit einzurechnen. Eine Stadtrundfahrt<br />
per Kutsche wird zu einem unvergesslichen Erlebnis!<br />
Unterwegs in <strong>Marrakesch</strong><br />
Oben: Wer es beschaulich mag,<br />
nutzt den zweistöckigen Bus mit Cabrio-<br />
Flair der „City-Tour-<strong>Marrakesch</strong>“. Der<br />
Bus hält an allen wichtigen<br />
Sehenswürdigkeiten an<br />
Links: Die entspannteste Art einer<br />
Stadtrundfahrt bietet die Pferdekutsche<br />
Rechts: Eine Stadtrundfahrt mit<br />
dem Fahrrad ist sicherlich ein<br />
besonderes Abenteuer<br />
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JENSEITS DER STADTMAUERN<br />
Ausgehen hat in <strong>Marrakesch</strong> auch eine kulturelle<br />
Komponente. Die Mode- und Design-Metropole,<br />
Kongress- und Konferenzstadt ist auch<br />
als Festivalstadt bedeutend. Im Juli findet das<br />
„Festival National des Arts Populaires“ statt, im November<br />
das renommierte Internationale Filmfestival. Ganzjährig<br />
finden Kinogänger exzellentes Programmkino in<br />
<strong>Marrakesch</strong>s Lichtspielhäusern und im „Théâtre Royal“<br />
an der Place de l’Empereur werden Dramenklassiker der<br />
Moderne inszeniert. Im Art Déco-Viertel Guéliz befindet<br />
sich eine große Auswahl an Bars und Cafés, die sich als<br />
entspannter Treffpunkt empfehlen, sei es für Livemusik<br />
oder die Übertragung von Sportereignissen. Am Abend<br />
füllen sich die Hotel-Lounges und Brasserien mit Publikum,<br />
geschmackvolle Gourmet-Tempel, deren Angebot<br />
auf die marokkanische, französische oder italienisch-mediterrane<br />
Küche konzentriert ist, erwarten die Gäste. Darüber<br />
hinaus gibt es Steakhäuser, Tapas-Bars, Pizzerien<br />
und Restaurants mit asiatischer Küche. Am Abend sorgen<br />
mitunter Disc-Jokeys für gute Stimmung. <strong>Marrakesch</strong> hat<br />
<strong>Marrakesch</strong> geht aus<br />
Oben: Warme Töne, Samtsessel<br />
und Kerzenlicht sorgen in vielen<br />
Restaurants in Hivernage für<br />
ein wunderschönes Ambiente<br />
Links: Die Restaurants bieten<br />
marokkanische und internationale<br />
Gerichte an<br />
Rechts: <strong>Marrakesch</strong> ist für seine<br />
Terrassenkultur berühmt<br />
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JENSEITS DER STADTMAUERN<br />
auch eine Vielzahl von Bars zu bieten. Das Ambiente ist<br />
auf Zielgruppen zugeschnitten, entsprechend unterschiedlich<br />
und reicht von der kühl-nüchternen Szene-Location<br />
bis zur gemütlichen Weinbar, die den Gast bei dezentem<br />
Jazz stets mit einer großen Auswahl an importierten und<br />
marokkanischen Gewächsen zu verwöhnen weiß. Das glamouröseste<br />
Viertel von <strong>Marrakesch</strong>, Hivernage, ist bekannt<br />
für seine ausgefallenen Diskotheken und 5-Sterne-<br />
Hotels, von denen viele hervorragende und moderne Bars<br />
beherbergen. Dieser elegante Stadtteil, zwischen Koutoubia-Moschee<br />
und Guéliz gelegen, verwandelt sich besonders<br />
am Wochenende in eine attraktive Bühne, die Jung<br />
und Alt gleichermaßen anzieht. Man sieht es an der Garderobe<br />
deutlich: <strong>Marrakesch</strong> geht aus! Die Leute flanieren,<br />
sitzen auf den begrünten Terrassen der Cafés und<br />
Brasserien. Die Atmosphäre ist entspannt. Der internationale<br />
Jetset fliegt übers Wochenende ein: Multimillionäre,<br />
Filmstars, Show- und Sportgrößen, Models und Politiker<br />
– <strong>Marrakesch</strong> ist hip, trendy und ein Sehnsuchtsort – nicht<br />
nur für Touristen.<br />
Oben: <strong>Marrakesch</strong> zählt<br />
zwei Casinos. Festliche und<br />
farbenfrohe Atmosphäre<br />
garantiert!<br />
Links: Elektroparty mit DJ auf<br />
einer Dachterrasse mit Pool,<br />
Restaurant und Sky Lounge<br />
Rechts: In <strong>Marrakesch</strong> finden<br />
renommierte Festivals für<br />
Elektromusik statt<br />
25
Hamam – Der Ursprung des Wellness<br />
Hamams – öffentliche Badehäuser – sind seit Jahrhunderten zentraler Bestandteil des städtischen Lebens in Marokko.<br />
Da die wenigsten Wohnhäuser eigene Waschräume besaßen, gehörte der Besuch des Hamams zum Alltag. Die<br />
Reinigung von Körper und Geist war ein religiöses Ritual und fand oftmals vor dem Gang zur Moschee statt.<br />
Hamams, ähnlich den römischen Thermen, verbreiteten<br />
sich zur Zeit der islamischen Expansion ab dem 7. Jahrhundert<br />
im arabischen Raum. In Marokko wurden sie im<br />
13. Jahrhundert von der Dynastie der Almohaden eingeführt<br />
– zuerst in Fes, danach im ganzen Land. Noch heute<br />
befinden sich die ältesten, traditionellen Badehäuser in<br />
nahezu jeder Medina in marokkanischen Städten. Große<br />
Städte zählten dereinst ohne Weiteres 100 Hamams oder<br />
mehr. Ihre Bedeutung ging weit über das bloße Reinigungsritual<br />
hinaus: Sie waren lebendiger Treffpunkt für<br />
Freunde, Familie oder Geschäftspartner. Frauen und Männer<br />
blieben stets getrennt. Insbesondere für Frauen ersetzte<br />
der Hamam das „Teehaus“. Ein traditioneller Hamam ist<br />
ein nahezu fensterloses Gebäude. Über dem Hauptraum,<br />
der in der Mitte des Hamams liegt, spannt sich eine große<br />
Kuppel, die das Firmament nachahmt: Darin sind sternenförmige<br />
Fenster eingelassen, durch die gedämpftes Licht in<br />
das Innere des Hamams fällt. Weitere Fenster gibt es nicht,<br />
26
ZEITREISE<br />
denn die Intimität der Baderäume<br />
soll vor Blicken<br />
von außen geschützt bleiben.<br />
Der Hauptraum ist<br />
kreisrund. In seiner Mitte<br />
befindet sich zumeist der<br />
„Nabelstein“: ein geheiztes<br />
Steinpodest, auf dem<br />
mehrere Personen Platz<br />
finden können. An den<br />
Wänden des Kuppelraumes<br />
befinden sich mehrere<br />
kleine marmorne Warmund<br />
Kaltwasserbecken,<br />
in die ständig Wasser fließt, denn der Islam schreibt die<br />
Reinigung des Körpers mit „fließendem“ Wasser vor. Um<br />
den Kuppelraum herum liegen Seiten- bzw. Nebenräume,<br />
die unterschiedlich stark beheizt sind. Aufgrund der hohen<br />
Luftfeuchtigkeit sind alle Räume gekachelt oder mit<br />
Tadelakt verputzt, einem traditionellen marokkanischen<br />
Kalkputz, der aus Muschelkalk hergestellt wird und sich<br />
durch hohe Festigkeit und Wasserbeständigkeit sowie<br />
seinen typischen Glanzeffekt auszeichnet. Die Erfindung<br />
dieses Baumaterials, das schon mehrere Tausend Jahre alt<br />
sein soll, wird den Amazigh zugesprochen. Der Besuch<br />
eines Hamams folgt einem bestimmten Ritual. Nachdem<br />
man sich entkleidet und in ein Baumwollhandtuch gehüllt<br />
hat, betritt man, mit einer Schöpfkelle ausgestattet,<br />
den großen Kuppelraum. Zuerst schöpft man aus einem<br />
der Marmorbecken warmes Wasser und schüttet es sich<br />
von Kopf bis Fuß über den Körper.<br />
Nach dieser Waschung macht man es<br />
sich auf dem Nabelstein gemütlich.<br />
Bei etwa 50 Grad Celsius und sehr<br />
hoher Luftfeuchtigkeit können Geist<br />
und Körper nun vollends entspannen.<br />
Das um den Körper gewickelte nasse<br />
Baumwolltuch trägt dazu bei, dass<br />
man weder unterkühlt noch überhitzt.<br />
Durch die feuchte, dampfende Luft und<br />
die Wärme des beheizten Steinpodests<br />
lockern sich die Muskeln,<br />
die Hautporen können<br />
sich öffnen. Der Körper<br />
ist nun bestens auf die<br />
Anwendungen vorbereitet.<br />
Dem Schwitzbad folgt<br />
die Waschung. Während<br />
man sich auf dem warmen<br />
Stein ausstreckt wird die<br />
Haut mit schwarzer marokkanischer<br />
Olivenölseife<br />
eingerieben. Sie wird aus<br />
nahezu überreifen Oliven<br />
gewonnen, die reich an<br />
wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitamin A und B, Folsäure,<br />
Eisen, Oleosid und hochwertigen Ölen sind. Dann wird ein<br />
kleiner Leinensack in eine Seifenlauge getunkt und hinein<br />
gepustet, um ihn aufzublasen. Beim Zusammendrücken<br />
fallen große Schaumflocken auf den Körper. Danach wird<br />
die Haut sanft mit dem „Kese“, einem speziellen Seidenoder<br />
Ziegenhaarhandschuh, abgerieben. Dabei werden<br />
die obersten Hautschichten entfernt und das Bindegewebe<br />
durchblutet. Der Stoffwechsel wird angeregt, die Haut<br />
fühlt sich samtweich an und kann wieder frei atmen. Wenn<br />
die Waschung beendet ist, gönnt man sich etwas Ruhe, am<br />
besten mit einem Glas Minztee. Die traditionellen Badehäuser<br />
verlieren zunehmend an Bedeutung, da marokkanische<br />
Haushalte immer öfter mit eigenen Badezimmern<br />
ausgestattet sind. Aber es gibt sie immer noch, und ein<br />
Besuch in einem traditionellen Hamam lohnt sich allemal:<br />
Touristen werden in den öffentlichen<br />
Bädern herzlich empfangen. Man kann<br />
mühelos Kontakt mit Einheimischen<br />
aufnehmen und einen authentischen<br />
und faszinierenden Einblick in den marokkanischen<br />
Alltag gewinnen. Darüber<br />
hinaus besitzt heute fast jedes Hotel<br />
in <strong>Marrakesch</strong> seinen eigenen Hamam.<br />
Sie sind zu regelrechten Wellnesstempeln<br />
avanciert und locken zahlreiche<br />
Urlauber an.<br />
27
28
ABENTEUER<br />
rund um <strong>Marrakesch</strong><br />
Wenn der Berg ruft, ist Abenteuer im Atlas angesagt. Einmal das Dach<br />
Marokkos besteigen, zu Fuß die hinreißenden Täler erwandern, per Mountainbike<br />
Bergoasen erkunden oder mit dem Mietwagen die Umgebung<br />
entdecken – von <strong>Marrakesch</strong> aus ist alles machbar!<br />
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Viele Marokkoreisende träumen von der Wüste:<br />
Erg Chebbi oder Erg Chegaga? Beides<br />
wunderschöne Dünenlandschaften. Aber es<br />
braucht eben Zeit, denn diese Regionen befinden<br />
jenseits der hohen Berge. Für <strong>Marrakesch</strong>-Besucher,<br />
denen lediglich sieben oder 10 Tage zur Verfügung stehen,<br />
bietet sich mit der Agafay-Wüste eine echte Alternative an.<br />
Dieses versteckte Juwel liegt 30 Kilometer südlich von<br />
<strong>Marrakesch</strong> und erstreckt sich über mehrere hundert Hektar<br />
am Fuße des Hohen Atlas. Mit dem Auto nimmt man<br />
die R212, fährt am Flughafen stadtauswärts und erreicht<br />
nach circa 30 Minuten Agafay. Die Wüstencamps sind eingebettet<br />
in eine Reg-Ebene, ein steiniges, flaches Hochland,<br />
das mit weißen Dünen durchzogen ist, die tatsächlich<br />
jenen der Sahara ähneln. Inmitten dieser Wüste taucht<br />
wie aus dem Nichts ein Ort der Ruhe auf, der den Beinamen<br />
„verzauberte Oase“ trägt. In der Abenddämmerung<br />
werden in den Camps die handgefertigten Laternen angezündet,<br />
Berberteppiche ausgerollt und der Tisch gedeckt.<br />
Dann ist es Zeit für ein Abendessen unter den Sternen.<br />
Die Agafay-Wüste<br />
Oben und links: Von der Agafay-<br />
Wüste bietet sich ein ganz besonderer,<br />
untypischer Panoramablick<br />
auf das Atlasgebirge<br />
Rechts: Flüge mit dem Heißluftballon<br />
über die Agafay-Wüste,<br />
das Atlasgebirge und den See<br />
von Lalla Takerkoust werden in<br />
<strong>Marrakesch</strong> angeboten<br />
30
ABENTEUER RUND UM MARRAKESCH<br />
Agafay bietet Biwaks mit unnachahmlichem Charme. Für<br />
das kurzzeitige, luxuriöse Wohnen inmitten einer natürlichen<br />
Szenerie wurde das Wort Glamping erfunden. Und<br />
genau das trifft auf Agafay zu: ein Glamping-Wochenende<br />
für Urlauber, die sich erholen oder Sport treiben möchten,<br />
Wellness machen oder entspannte Wanderungen unternehmen<br />
wollen, mit dem Pferd oder dem Dromedar ausreiten<br />
möchten, sich eine Tour mit dem Mountainbike oder<br />
einem Buggy wünschen oder von astronomischen Beobachtungen<br />
oder Musikabenden bei Mondschein träumen.<br />
Jedem seine eigene Agafay! Am Morgen nach dem Frühstück<br />
bietet sich ein kurzer Ausflug zum faszinierenden<br />
Lalla Takerkoust-See an oder eine Ballonfahrt bei Sonnenaufgang.<br />
Lokale Veranstalter bieten einen märchenhaften<br />
Ausflug in einem Heißluftballon an. Die Rundumsicht<br />
ist atemberaubend: Man fliegt über die Wüste von<br />
Agafay, die ihre unzähligen Farben offenbart, auf der einen<br />
Seite das Atlasgebirge, ländliche Dörfer und wilde<br />
Tiere. Auf der anderen Seite erscheint die Medina und<br />
Guéliz. Welch ein Erlebnis!<br />
Oben: Fürstlich essen mitten im<br />
Nichts: ein magischer Moment mit<br />
atemberaubender Aussicht auf die<br />
schneebedeckten Gipfel des Atlasgebirges<br />
Links: In den Camps gibt es gemütliche<br />
und elegant eingerichtete Zelte<br />
Rechts: Von Agafay aus bietet sich<br />
ein schöner Tagesausflug zum Lalla<br />
Takerkoust-Staudammam an<br />
31
ABENTEUER RUND UM MARRAKESCH<br />
Im Nordosten von <strong>Marrakesch</strong> findet man die<br />
schönsten Natursehenswürdigkeiten des Landes: die<br />
Ouzoud-Wasserfälle und die Naturbrücke von Imi<br />
n’Ifri. Die Wasserfälle von Ouzoud (oben) gehören<br />
zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie befinden sich 150 km<br />
nordöstlich von <strong>Marrakesch</strong> auf einer Höhe von 1060 Metern.<br />
Zwischen grünen Wiesen, Mandel- und Olivenhainen<br />
und felsigen Gipfeln bietet sich ein überwältigender<br />
Anblick: Das Fluss Ouzoud schlängelt sich durch ein Tal<br />
aus rotem Sandstein mit Wasserfällen, die über 110 Meter<br />
hoch und 90 Meter breit sind. Die Wasserfälle ergießen<br />
sich in einen natürlichen Pool, der jeden Tag von einem<br />
Regenbogen umspült wird. Dort kann man wandern, eine<br />
Bootsfahrt genießen oder Affen im Wald beobachten. Die<br />
Naturbrücke von Imi n’Ifri, sechs Kilometer von Demnate<br />
entfernt, verdankt ihre Entstehung dem Fluss Assif Tissilt,<br />
der sie durch Erosion in den Kalkstein gegraben hat. Die<br />
Höhle bietet unzähligen Vogelarten Unterschlupf. Am<br />
Fluss kann man picknicken sowie die Landschaft und die<br />
Sonne genießen, die hier fast das ganze Jahr über scheint.<br />
Ouzoud und Demnate<br />
Links und oben rechts: Wörtlich<br />
übersetzt bedeutet Imi<br />
n'Ifri auf Amazigh „Höhlenmund“.<br />
Es ist ein von der Natur<br />
vor fast zwei Millionen Jahren<br />
geformter Bogen, der eine<br />
Länge von 300 Metern hat und<br />
30 Meter in die Höhe ragt<br />
Rechts: Panorama in der Umgebung<br />
von Imi n'Ifri<br />
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33
34
ABENTEUER RUND UM MARRAKESCH<br />
Zwei spektakuläre Gebirgstouren führen durch<br />
den Hohen Atlas. Die eine verläuft nach Südosten<br />
bis Ouarzazate, die andere nach Südwesten<br />
bis Taroudant. Beide Strecken sind gut ausgebaut,<br />
werden im Winter zügig geräumt und können mit<br />
landschaftlichen Delikatessen aufwarten. Für anspruchsvolle<br />
Trekkingtouren bietet sich das imposante Toubkal-<br />
Massiv an. Als höchste Erhebung Marokkos beherrscht<br />
der 4167 Meter hohe Djebel Toubkal die Region. Schneebedeckte<br />
Horizonte, Landschaften aus Fels und Eis, Leere<br />
und Weite bestimmen die Szenerie. Hier kann man tagelang<br />
unterwegs sein, kocht über offenem Feuer, übernachtet<br />
in Schutzhütten und genießt den sternenklaren Himmel<br />
über dem Hohen Atlas. Wer die Schönheit des Hohen Atlas<br />
mit einer sportlichen Herausforderung verbinden<br />
möchte, der nehme an einem der anspruchsvollen Bergrennen<br />
teil. Atemberaubende Parcours, wo Himmel und<br />
Bergspitzen zu einer Einheit verschmelzen, erwarten die<br />
Teilnehmer. Diese Wettbewerbe im Hohen Atlas sind einzigartige<br />
Abenteuer – typisch Marokko.<br />
OURIKA-TAL: DER PERFEKTE AUSFLUG<br />
Wer in <strong>Marrakesch</strong> weilt, sollte unbedingt einen Abstecher in den Hohen Atlas<br />
machen. Kaum 30 Minuten unterwegs – und der Fahrtwind trägt unbekannte<br />
Düfte, Prisen eines würzigen Geruchs, ins Wageninnere. Draußen rauscht<br />
das Gewässer eines schmalen, wilden Flusses. Kleine, terrassierte Felder, von<br />
Mäuerchen begrenzt, säumen pittoresk beidseits die Straße, die von <strong>Marrakesch</strong><br />
nach Süden führt. Überall Obstplantagen, Nuss- und Mandelbäume. Im Licht<br />
sind schimmernde Farben zu sehen. Diese idyllische Landschaft, die die hektische<br />
Betriebsamkeit der quirligen Metropole <strong>Marrakesch</strong> vergessen lässt, trägt<br />
den Namen Ourika. Vor allem im Sommer bietet sich das Ourika-Tal für eine<br />
perfekte Landpartie von <strong>Marrakesch</strong> aus an. In Setti Fatma, wo die Teerstraße<br />
endet, locken mehrere Wasserfälle; man kann wandern, baden, picknicken, auf<br />
Maultieren ausreiten, diverse Trekkingtouren starten. Das Ourika-Tal bietet einen<br />
unvergleichlich schönen Tagesausflug – und pure Erholung.<br />
Djebel Toubkal und Ourika-Tal<br />
Oben: Der letzte Anstieg zum Gipfel<br />
des Djebel Toubkal erfolgt nachts.<br />
Noch vor Sonnenaufgang sollte<br />
man oben sein, um mit solchen<br />
Panoramen belohnt zu werden<br />
Links: Noch ist der Gipfel des Djebel<br />
Toubkal nicht erreicht<br />
Rechts: Der Fluss im Ourika-Tal<br />
wird mit schmalen Brücken aus<br />
Holzgeflecht überquert<br />
35
Etwa 220 Kilometer von <strong>Marrakesch</strong> bietet sich<br />
über Aït Bouguemez eine mehrtägige Trekkingtour<br />
durch die M’Goun-Schlucht (oben) an.<br />
Der Hohe Atlas wird dabei zu Fuß überwunden.<br />
Die Wanderung beginnt im Basislager in Aït-Bouguemez.<br />
Die Anfahrt dorthin führt über eine unbefestigte Straße.<br />
Die Jeeps rumpeln über Schlaglöcher, die Landschaft ändert<br />
sich im Minutentakt. Der einzige Zugang zur Unterkunft<br />
führt durch einen Flusslauf, der durchquert werden<br />
muss. Die Pension steht auf einem kleinen Bergrücken.<br />
Von hier startet die Trekkingtour. Das erste Ziel ist der<br />
knapp 3000 Meter hohe Pass Tizi n’Aït Imi. Beim Anstieg<br />
weichen die grünen Felder zurück. Jetzt bieten nur noch<br />
einzelne Zypressen Schatten. Immer höher windet sich der<br />
Pfad (Bild unten). Auf der anderen Seite schimmert<br />
Schnee am über 4000 Meter hohen M’Goun. Der Ausblick<br />
von der Passhöhe ist grandios. Dann beginnt der sehr lange<br />
Abstieg und die nächsten drei Tage trekken die Abenteurer<br />
den Fluss immer weiter talabwärts. Der weitere<br />
Weg verläuft mal im Tal dem Fluss folgend, mal entlang<br />
M’Goun und AÏt Bouguemez<br />
Links: Blick zurück auf das<br />
grüne Tal. Die Gruppe kurz<br />
vor Erreichen des Passes Tizi<br />
n’ ït Imi (2905 m)<br />
Rechts: Bald ist es geschafft!<br />
Hinter der Schlucht öffnet<br />
sich das Tal und die Sonne<br />
kommt zum Vorschein<br />
AïT BOUGUEMEZ – EIN TREKKINGPARADIES<br />
Die Täler des Aït Bouguemez sind noch von der Außenwelt abgeschnitten und<br />
nur zu Fuß erreichbar. Das Trekking ist dort deshalb besonders reizvoll. Bei den<br />
lokalen Tourveranstaltern ist die gesamte Infrastruktur vorhanden: Zelte, Maultiere,<br />
Isomatten – es gibt dort sogar kleine Boutiquen, wo man das Wichtigste<br />
einkaufen kann. Auf der Tour muss alles an Verpflegung und Wasser dabei sein,<br />
da man nie wissen kann, ob man unterwegs etwas bekommt. Die Ausrüstung<br />
und die Vorräte werden auf Maultiere geladen. Jedes Maultier wird von einer<br />
Person geführt. Das Team besteht aus einem Bergführer, einem Koch, Helfer<br />
sowie Maultiertreiber. Die Agentur organisiert die Geländewagen und bringt<br />
die Gäste von <strong>Marrakesch</strong> nach Aït Bouguemez. Eine mit Zelten beladene Maultiertour<br />
durch derart abgelegene Täler kann man nur in Marokko machen. Diese<br />
Form des ursprünglichen Wanderns gibt es in Europa nicht mehr. Die Tour durch<br />
die Schlucht des M’Goun wird mit Trekkingtouren in Nepal verglichen.<br />
36
ABENTEUER RUND UM MARRAKESCH<br />
der Berghänge mit Blick auf viele namenlose Dreitausender,<br />
deren Gipfel mit Schneeresten bedeckt sind. Kann<br />
man das noch toppen? Ja, kann man! Am dritten Tag wird<br />
das Hochtal zur Schlucht. Der M’Goun-Fluss zwängt sich<br />
zwischen steile Felswände, die definitiv nicht zu erklimmen<br />
sind, sodass man große Strecken im Fluss laufen und<br />
fast bei jeder Biegung die Seite wechseln muss. Das Wasser<br />
ist meist knietief, die starke Strömung zerrt an den Füßen<br />
und man muss schon gehörig aufpassen, um nicht unfreiwillig<br />
baden zu gehen. An den tieferen Stellen muss<br />
man sich gegenseitig helfen, indem Menschenketten gebildet<br />
werden. Die Schlucht verengt sich zunehmend bis<br />
auf wenige Meter. Die Wände fallen senkrecht ab, der<br />
Himmel ist kaum noch zu sehen. Vorsichtig, stets mit einer<br />
Hand an der Felswand, muss man sich vorwärts tasten.<br />
Das Wasser steigt immer höher (Bild unten links). Zunächst<br />
über die Knie und schließlich bis zur Hüfte. Hand<br />
in Hand schleicht man weiter, bis man durch ist. Dann öffnet<br />
sich die Schlucht und die Abenteurer stehen wieder<br />
glücklich in der Sonne.<br />
Oben: Bewirtschaftete Terrassenfelder wechseln<br />
mit schroffen roten Bergflanken, Pässe mit<br />
seltsamen lichten Wäldern, Bäume ohne Äste,<br />
dann wieder üppiges Grün in den Tälern mit<br />
fließenden Wasserläufen. Die Lehmbauten der<br />
Dörfer fügen sich perfekt in das Landschaftsbild<br />
ein. Ockerfarbene, rote und gelbliche Töne<br />
überwiegen. Auf den Bergen am Horizont liegt<br />
der letzte Schnee vom Winter. Das Hochtal befindet<br />
sich auf 1800 Metern Höhe und wird als<br />
Tal der Glückseligen bezeichnet. Der Name hat<br />
einen bestimmten Hintergrund: Weil der Bach<br />
hier das ganze Jahr über Wasser führt, können<br />
die Felder im breiten Talgrund ganzjährig bewässert<br />
werden. Deshalb sind auch zwei Ernten<br />
im Jahr drin<br />
37
SPIEL<br />
OHNE<br />
GRENZEN<br />
<strong>Marrakesch</strong>, das ist Kultur, Mondänität und Genuss. Aber die meisten<br />
wissen nicht, dass sich vor den Toren der Metropole ein atemberaubender<br />
Abenteuerspielplatz befindet. Die Spiel- und Sportmöglichkeiten sind<br />
nahezu grenzenlos. Im Hohen Atlas befindet sich der perfekte Freizeitpark<br />
für kleine und große Kinder. In <strong>Marrakesch</strong> gibt es Wassersportoasen, die<br />
Hotels verfügen über große Schwimmbäder. Golfer können im Winter vor<br />
der Kälte und dem Regen fliehen und in <strong>Marrakesch</strong> jeden Tag auf einem<br />
anderen Platz spielen.<br />
38
39
SPIEL OHNE GRENZEN<br />
Der Freizeit- und Abenteuerpark im Hohen Atlas<br />
liegt am Fuße des Hohen Atlas, nur 40 Minuten<br />
von <strong>Marrakesch</strong> entfernt. Die Gäste erwartet<br />
ein riesiges Angebot an verschiedenen<br />
Freizeit- und Sportaktivitäten: Vom Kletterpark über Radwanderungen,<br />
Reiten und Schwimmen ist alles dabei.<br />
Unternehmen können Teamseminare buchen. Übernachtungen<br />
sind in Appartements und Berberzelten möglich.<br />
Das Gelände ist traumhaft. Spektakulär ist der Accro<br />
Parc. Hier kann man tiefe Schluchten auf Hängebrücken<br />
und mit Seilzügen überqueren – was für ein Erlebnis! Der<br />
Park ist schnell und einfach zu erreichen, gerade für Urlaub<br />
mit Kindern ist das optimal! Im Accro Park kann<br />
man mit einem BMX-Rad auf einem Spezialparcours fahren.<br />
Kinder werden auf einem sehr ruhigen Pferd zwei<br />
Stunden lang durch das ganze Areal geführt. Erwachsene<br />
können mit einem erfahrenen Reitlehrer den ganzen Tag<br />
unterwegs sein und die Landschaft erkunden: Besonders<br />
im Frühling, wenn alles blüht, genießen die Gäste traumhafte<br />
Natureindrücke und tolle Panoramablicke.<br />
Abenteuerpark im Hohen Atlas<br />
Oben: In Asni kann man schöne<br />
Reitausflüge unternehmen<br />
Links: Vom Berberzelt aus lässt<br />
sich der Sonnenuntergang<br />
wunderbar beobachten<br />
Rechts: Im Accro Parc kann<br />
alles ausprobiert werden:<br />
Kletterwände, Affenbrücken<br />
und Seilzüge<br />
40
41
42
SPIEL OHNE GRENZEN<br />
<strong>Marrakesch</strong> kann nicht mit Strand und Meer<br />
dienen. Aber die vielen Luxushotels können<br />
dafür mit traumhaften Swimmingpools<br />
inmitten prächtiger Gärten aufwarten.<br />
Gerade die Kinder wünschen sich nichts sehnlicher,<br />
als in die blauen Fluten dieser türkisfarbenen Gewässer<br />
zwischen Himmel und Erde einzutauchen. Viele Hotels<br />
bieten für Gäste von außerhalb einen sogenannten Day<br />
Pass an. Damit hat man Zugang zum Pool, manchmal<br />
auch kombiniert mit Mittagessen. Wer sich in <strong>Marrakesch</strong><br />
vollends dem Wasserspaß hingeben möchte, dem bietet<br />
sich im Aquapark unzählige Möglichkeiten zum Erfrischen,<br />
Schwimmen und Entspannen. Der Wasserpark liegt<br />
vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und erstreckt<br />
sich über eine Fläche von zehn Hektar. Der Multi-Freizeitbereich<br />
ist in mehrere Welten gegliedert: Wasserbereiche,<br />
eine Kletterwand, ein Kids-Club, ein beheiztes Schwimmbad<br />
sowie mehrere Gastronomiebetriebe. Ein Paradies für<br />
Familien! Kleine und große Kinder bekommen hier Lust<br />
auf Tauchen und Faulenzen in der Sonne!<br />
Ein Paradies für Familien<br />
Linke Seite und links: Der<br />
Aquapark ist das perfekte<br />
Ziel für einen Ausflug mit der<br />
ganzen Familie<br />
Oben und rechst: Viele<br />
Hotels verfügen über schöne<br />
Poollandschaften. Für Gäste<br />
von außerhalb gibt es den<br />
Day-Pass mit Zugang zum Pool<br />
inklusive Mittagsessen<br />
43
44
SPIEL OHNE GRENZEN<br />
Schon früh erkannte man in Marokko die Bedeutung<br />
des Golfsports für die touristische<br />
Entwicklung. Man setzte dabei auf die stärkste<br />
Trumpfkarte: Marokkos hervorragende klimatische<br />
Bedingungen. Während Golf in Europa praktisch<br />
nur im Sommer gespielt werden kann, ermöglichen Marokkos<br />
Wetterverhältnisse ein ganzjähriges Bespielen der<br />
Plätze. Dem sonnenverwöhnten und kulturreichen Land<br />
fiel das nicht schwer: Viele Golfplätze wurden in geradezu<br />
atemberaubenden Landschaften und am Rande aufregender<br />
Metropolen angelegt. In <strong>Marrakesch</strong> haben Golfer<br />
die Qual der Wahl: Mit 13 Golfplätzen darf sich <strong>Marrakesch</strong><br />
selbstbewusst als Golfdestination bezeichnen. Der<br />
geschichtsträchtigste Golfplatz, der Royal Golf, wurde bereits<br />
1923 angelegt und hat zahlreiche berühmte Spieler<br />
gesehen: Winston Churchill, Lloyd George und Dwight<br />
David Eisenhower. Im Palmeraie Golf Club finden Spieler<br />
jeden Handicaps dank der Vielseitigkeit ihr Glück. Der<br />
Samanah Golf Club ähnelt einem mit seinen Kakteen und<br />
Palmen eher einem Wüstengolfplatz.<br />
GOLF, SONNE, GUTES ESSEN UND NIGHTLIFE<br />
Mit dem Ausbau der Luxus-Hotellerie entstanden in der jüngsten Vergangenheit<br />
in <strong>Marrakesch</strong> auch mehrere neue, spektakuläre Greens, die von berühmten Leuten<br />
wie Jack Niklaus, Colin Montgomery oder Cabell B. Robinson designt wurden.<br />
So verschieden die Architektur der Golfplätze sein mag, die bestechenden Vorteile<br />
der Golfdestination <strong>Marrakesch</strong> haben alle gemeinsam: Mit der beeindruckenden<br />
Kulisse der schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas im Hintergrund und der<br />
guten, sauberen Luft gleicht jeder Golfplatz einer Wellnessoase. Und – auch das<br />
ist einzigartig: Alle Golfplätze befinden sich in einem Umkreis von 20 Kilometern.<br />
Der Spieler kann zwischen den besten Plätzen wählen und sie in kürzester Zeit<br />
erreichen. Die Stadt ist die beste Destination, wenn man einen Citybreak braucht.<br />
Abends kann man ausgehen, es gibt 300 Restaurants! Hier hat man einfach<br />
alles! <strong>Marrakesch</strong> heißt Golf, Sonne, gutes Essen und Nightlife – nur drei Flugstunden<br />
von den Hauptstädten Europas entfernt!<br />
Golfdestination <strong>Marrakesch</strong><br />
Oben: Golfen vor atemberaubender<br />
Kulisse<br />
Links: Im Royal Palm Golf<br />
wurden 3000 alte Olivenölbäume<br />
gepflanzt, die eine schöne<br />
Atmosphäre versprühen<br />
Rechts: In <strong>Marrakesch</strong> lässt<br />
sich ganzjährig golfen<br />
45
INFOS MAROKKO UND MARRAKESCH<br />
DIE MEDINA VON MARRAKESCH<br />
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46
INFOS MAROKKO UND MARRAKESCH<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Der Flughafen Aéroport international Marrakech-Ménara<br />
Ortszeit<br />
Marokko hat die Umstellung<br />
auf Winterzeit im Oktober 2018<br />
abgeschafft. Im Winter herrscht<br />
Zeitgleichheit mit Deutschland. Im<br />
Sommer beträgt der Zeitunterschied<br />
1 Stunde (Berlin 12 Uhr =<br />
<strong>Marrakesch</strong> 11 Uhr).<br />
Reisezeit<br />
Für die Städte innerhalb des Landes<br />
sind die Monate Februar bis Juni,<br />
sowie September bis Dezember<br />
klimatisch optimal. Im Hochsommer,<br />
zwischen Juli und August, kann<br />
es sehr warm werden. Im Winter<br />
werden tagsüber Temperaturen von<br />
20 Grad und nachts von 10 Grad<br />
erreicht.<br />
Reisepass<br />
Deutsche, österreichische und<br />
schweizerische Staatsbürger benötigen<br />
einen Reisepass, der zum Zeitpunkt<br />
der Einreise mindestens für die<br />
Dauer des Aufenthaltes in Marokko<br />
gültig sein muss. Kinder brauchen<br />
einen Reise- oder Kinderpass.<br />
Visum<br />
EU-Staatsangehörige, sowie Schweizer<br />
benötigen für touristische und<br />
geschäftliche Zwecke für eine Dauer<br />
bis zu 90 Tagen kein Visum.<br />
Zoll: Einreise<br />
Ausländische Währungen dürfen in<br />
unbegrenzter Menge ein- und ausgeführt<br />
werden. Bargeld im Wert<br />
von 100 000 MAD (Dirhams) muss<br />
deklariert werden. Medikamente<br />
für den eigenen Gebrauch dürfen<br />
eingeführt werden. Zollfrei bei der<br />
Einreise sind außerdem: 200 gr. Tabakwaren,<br />
1 l Wein , 1 l Schnaps.150<br />
ml Parfum, 250 ml Eau Toilette.<br />
Anreise mit dem Auto<br />
Für Reisende, die viel Zeit mitbringen<br />
und in Marokko oft unterwegs<br />
sein möchten, empfiehlt sich die<br />
Anreise mit dem eigenen Fahrzeug.<br />
Berücksichtigt man, dass die<br />
An- und Abreise schon eine Woche<br />
in Anspruch nimmt, sollten dann<br />
mindestens vier, besser noch sechs<br />
Wochen eingeplant werden.<br />
Geld<br />
Für den marokkanischen Dirham<br />
(MAD) gilt ein Wechselkurs von<br />
etwa 1 Euro = 11 MAD.<br />
Fast überall gibt es Bankautomaten,<br />
an denen man mit EC- oder Kreditkarte<br />
Geld abheben kann. Maximal<br />
2 000 Dirham dürfen ein- und<br />
ausgeführt werden.<br />
Mietwagen<br />
In allen größeren Städten und an<br />
Flughäfen lassen sich Mietwagen<br />
problemlos anmieten. Dort sind<br />
auch alle großen, bekannten Marken<br />
vertreten. Man kann auch einfach<br />
von Zuhause aus den Mietwagen<br />
reservieren. Auch in den Hotels und<br />
Riads kann der Kontakt zu Autovermietungen,<br />
oft lokale Agenturen,<br />
hergestellt werden.<br />
Notrufnummern<br />
Polizei: 19<br />
Feuerwehr : 15<br />
Gendarmerie Royale: 177<br />
Ambulanz / Feuerwehr: 150<br />
Ärztliche Notfälle: 141<br />
Unterwegs in <strong>Marrakesch</strong><br />
Das beste Verkehrsmittel ist das<br />
Stadttaxi (Petit Taxi, mit Taxometern<br />
ausgestattet). Das Linienbusnetz<br />
ist gut ausgebaut und äußerst<br />
preiswert. Wer mit dem Mietwagen<br />
unterwegs ist, sollte wissen, dass<br />
die Medina für Autos gesperrt ist.<br />
Außerhalb der Altstadt befinden sich<br />
viele bewachte Parkplätze. Alternativ<br />
kann man auch ein City-Bike<br />
buchen. Eine besonders reizvolle Art<br />
der Fortbewegung bieten die Pferdekutschen<br />
(Calèches). Ein großer<br />
Fernbusbahnhof (Gare routière) und<br />
Sammeltaxistand befinden sich beim<br />
Bab Doukkala.<br />
47
INFOS MAROKKO UND MARRAKESCH<br />
MUSEEN IN MARRAKESCH<br />
Interaktive Ausstellungen im Wassermuseum<br />
Le Musée Dar Si Saïd<br />
Das Museum für marokkanische<br />
Kunst befindet sich in einem der<br />
schönsten Paläste <strong>Marrakesch</strong>s. Die<br />
Sammlung des Museums umfasst<br />
Schmuck aus dem Hohen Atlas, dem<br />
Antiatlas und dem äußersten Süden,<br />
Teppiche aus Haouz und dem Hohen<br />
Atlas, Öllampen aus Taroudant,<br />
blaue Töpferwaren aus Safi, grüne<br />
Töpferwaren aus Tamegroute sowie<br />
Lederarbeiten aus <strong>Marrakesch</strong>. Das<br />
Schmuckstück der Sammlung ist<br />
jedoch ein spanisches Marmorbecken<br />
aus dem 10. Jahrhundert.<br />
Musée de la Musique<br />
Das Musikmuseum zeigt die Vielfalt<br />
der gesamten Musik-Traditionen in<br />
Marokko: Im Fokus stehen die Musik<br />
der Amazigh, die jüdische Musik, die<br />
Daqqa Marrakchia, die Gnaoua-<br />
Musik und die arabisch-andalusische<br />
Musik. Im Laufe des Rundgangs<br />
entdeckt der Besucher Instrumente<br />
aller Art und lernt durch Fotografien,<br />
Videos und visuelle Effekte die<br />
marokkanische Musik kennen. Das<br />
Museum zeigt ebenfalls Sonderausstellungen<br />
und veranstaltet<br />
einmalige Abende mit traditioneller<br />
marokkanischer Musik.<br />
www.museedelamusique.ma<br />
Musée AMAN pour la civilisation<br />
de l’eau au Maroc<br />
Das Wassermuseum in <strong>Marrakesch</strong><br />
erstreckt sich über mehr als 20 000<br />
Quadratmeter! Während des<br />
gesamten Besuchs werden stets<br />
verschiedene Fragen rund um das<br />
Thema Wasser behandelt: Wasser<br />
und Mensch, Wasser im Laufe<br />
der Geschichte, zeitgenössische<br />
hydraulische Errungenschaften<br />
Marokkos, Herausforderungen im<br />
Zusammenhang mit dem Wassermanagement.<br />
Ein Museum, das man<br />
mit der ganzen Familie und auch mit<br />
kleinen Kindern besuchen kann. Für<br />
die Kleinen (und die Großen) stehen<br />
zahlreiche Tablets mit interaktiven<br />
Spielen zur Verfügung.<br />
www.museeaman.ma<br />
Maison de la Photographie<br />
Dieses private Museum wurde 2009<br />
in der Medina von <strong>Marrakesch</strong><br />
eröffnet. Das Museum hat sich zur<br />
Aufgabe gemacht, die außergewöhnliche<br />
Vielfalt Marokkos<br />
fotografisch zu dokumentieren und<br />
die Fotos den Besuchern in Form von<br />
Ausstellungen zugänglich zu machen,<br />
damit die Reisenden das Land,<br />
seine Menschen, seine Kulturen<br />
und Gebräuche besser kennenlernen<br />
können. Die Sammlung des<br />
Museums umfasst Fotografien von<br />
den Anfängen der Fotografie bis zur<br />
Neuzeit (1879–1960), Glasplatten,<br />
Postkarten, Zeitungen, Karten und<br />
Dokumentationen. Das Maison<br />
de la Photographie zeigt stets<br />
themenbezogene Ausstellungen und<br />
organisiert Wanderausstellungen für<br />
Schulen und verschiedene kulturelle<br />
Institutionen.<br />
www.maisondelaphotographie.ma<br />
Musée Yves Saint-Laurent<br />
Das Yves Saint Laurent Museum im<br />
Majorelle-Viertel beherbergt eine<br />
Sammlung von 5000 Kleidungsstücken<br />
und 15 000 Accessoires der<br />
Haute-Couture sowie Tausende von<br />
Zeichnungen und verschiedenen<br />
Objekten. Das Museum ist ein 4000<br />
Quadratmeter großer Neubau.<br />
Neben 400 Quadratmetern für die<br />
Dauerausstellung und weiteren 150<br />
Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />
beinhaltet das Museum eine Bibliothek,<br />
eine Forschungsbibliothek mit<br />
5000 Werken, ein Auditorium mit<br />
130 Sitzen, eine Buchhandlung und<br />
ein Café mit Restaurant und Terrasse.<br />
www.museeyslmarrakech.com<br />
Musée P. Bergé des Arts Berbères<br />
Das Museum befindet sich im Herzen<br />
des Jardin Majorelle. Vom Rif bis zur<br />
Sahara sind über 600 Objekte zu<br />
sehen, die von Pierre Bergé und Yves<br />
Saint Laurent gesammelt wurden.<br />
Sie zeugen vom Reichtum und der<br />
Vielfalt einer noch immer lebendigen<br />
Kultur der Amazigh. Das Museum<br />
ist in vier verschiedenen Bereichen<br />
untergebracht, die nach Themen<br />
gegliedert sind.<br />
www.jardinmajorelle.com/museepierre-berge-des-arts-berberes<br />
48
INFOS MAROKKO UND MARRAKESCH<br />
VERANSTALTUNGEN IN MARRAKESCH<br />
Die Moulay-El-Hassan-Rennstrecke erstreckt sich über drei Kilometer<br />
E-Prix de Marrakech<br />
Der <strong>Marrakesch</strong> E-Prix ist ein<br />
Automobilrennen der FIA-Formel-E-<br />
Meisterschaft. Er findet jedes Jahr im<br />
Juli statt. Im Rahmen der UN-Klimakonferenz<br />
in <strong>Marrakesch</strong> 2016 wurde<br />
der <strong>Marrakesch</strong> E-Prix erstmals auf<br />
dem Circuit International Automobile<br />
Moulay el Hassan ausgetragen.<br />
www.marrakechgrandprix.com<br />
Marathon de Marrakech<br />
Am letzten Januarwochenende ist<br />
<strong>Marrakesch</strong> autofrei! Mehr als 8000<br />
Läufer aus aller Welt nehmen an<br />
dem internationalen Marathon teil.<br />
Genau genommen handelt es sich<br />
um zwei Wettbewerbe: Halbmarathon<br />
(21,1 Kilometer) und Marathon<br />
(42,2 Kilomter).<br />
www.marathon-marrakech.com<br />
Festival National des Arts<br />
Populaires<br />
Ob Tanz, Gesang, Darbietungen<br />
aus dem Zirkus oder der Welt<br />
der Magie – hunderte völlig<br />
verschiedene Künstler treten bei<br />
diesem einzigartigen Festival auf.<br />
Das Festival National des Arts<br />
Populaires ist für alle Künste offen.<br />
International renommierte Größen<br />
und weniger bekannte Künstler<br />
haben ein gemeinsames Ziel: Das<br />
Publikum zu verzaubern. Bei den<br />
Folkloreveranstaltungen werden<br />
die althergebrachten Traditionen<br />
der einzelnen Regionen des Landes<br />
modern interpretiert. Jedes Jahr wird<br />
ein Land als Ehrengast eingeladen.<br />
Oasis Into the wild Festival<br />
Das größte Festival für elektronische<br />
Musik findet im September statt.<br />
Elektrosounds werden mit lokaler<br />
Musik vermischt. Tagsüber wird das<br />
Festival mit mehreren Ständen belebt,<br />
wie Yoga- & Henna-Workshops,<br />
Massagesitzungen und Streetfood.<br />
Ursprünglich in <strong>Marrakesch</strong> nahm<br />
das Festival ab 2022 Kurs auf andere<br />
Orte wie Dakhla und Ouarzazate.<br />
www.intothewild.ma<br />
Marrakech du Rire<br />
Jedes Jahr kommt der berühmte<br />
französisch-marokkanische<br />
Comedian Jamel Debbouze nach<br />
<strong>Marrakesch</strong>, um dieses äußerst<br />
beliebte Comedy-Festival zu veranstalten.<br />
Eine schöne Gelegenheit, alle<br />
Menschen aus der gesamten französischsprachigen<br />
Welt im Zeichen des<br />
Humors zusammenzubringen.<br />
www.marrakechdurire.com<br />
Festival International du Film<br />
de Marrakech<br />
Das internationale Filmfestival<br />
findet im November statt und lockt<br />
seit Jahren eine beeindruckend<br />
große Zahl von weltbekannten Stars<br />
an. Jedes Jahr steht während des<br />
Filmfestivals in <strong>Marrakesch</strong> ein Land<br />
im Mittelpunkt.<br />
www.festivalmarrakech.info<br />
GOLFPLÄTZE IN MARRAKESCH<br />
Atlas Golf Marrakech<br />
Par 32; 2.299m; 9 Loch<br />
www.atlasgolfmarrakech.com<br />
The Montgomerie Prestigia<br />
Par 71; 6.230 m; 18 Loch<br />
www.prestigiagolf.com<br />
Assoufid Golf Club<br />
Par 72; 10.657 m; 18 Loch<br />
www.assoufid.com<br />
Al Maaden Resort <br />
Par 72; Längen: Noir 6644 m,<br />
Blanc 6.342 m, Jaune 5.873 m,<br />
Bleu 5.460 m, Rouge 4.755 m;<br />
18 Loch auf 4 Parcours<br />
www.almaaden.golf<br />
Royal Palm Golf<br />
Par 72; 6.608 m; 18 Loch<br />
www.royalpalmmarrakech.com/<br />
the-golf<br />
Amelkis Golf Marrakech<br />
Par 72; 6.657 m; 27 Loch<br />
www.golfamelkis.com<br />
Royal Golf Marrakech<br />
Par 72; 6.086 m; 27 Loch<br />
www.royal-golf-marrakech.com<br />
The Tony Jacklin Marrakech<br />
Parcours A: Par 72; 6.550 m; 18 Loch;<br />
Parcours B: Par 3; 1.411m; 9 Loch<br />
www.prestigiagolf.com<br />
Golf Club Rotana Palmeraie<br />
Par 72; 6.200 m; 27 Loch<br />
www.rotana.com<br />
Samanah Country Club<br />
Par 72; Noir 6.800 m, Blanc 6.342 m,<br />
Jaune 6.092 m, Bleu 5.696 m, Rouge<br />
5.261 m; 18 Loch auf 4 Parcours<br />
www.samanah.com<br />
Oasis Golf Marrakech<br />
9-Loch Golfplatz<br />
Noria Golf Club<br />
Par 72; 6.589 m; 18 Loch<br />
www.noriagolfclub.com<br />
Palm Golf Ourika<br />
Par 72; 6.700 m; 18 Loch<br />
www.palmgolfourika.com <br />
49
INFOS MAROKKO UND MARRAKESCH<br />
Portugal<br />
Spanien<br />
Madeira<br />
(Port.)<br />
I S C H E R<br />
A N<br />
Dakhla<br />
Imlili<br />
A T L A N T I S C H E R<br />
Kanarische Inseln<br />
(Sp.)<br />
Boujdour<br />
O Z E A N<br />
Laâyoune<br />
Tarfaya<br />
Galtat Zemmour<br />
Marokko<br />
Tan Tan<br />
Smara<br />
Sidi Ifni<br />
Guelmim<br />
Tanger<br />
Asilah<br />
Larache<br />
Tetouan<br />
Chefchaouen Al Hoceima Nador<br />
Ksar el Kebir<br />
Ketama<br />
Ouezzane<br />
Oujda<br />
Kenitra<br />
Taza<br />
Fes<br />
Taourirt<br />
RABAT Meknes<br />
Aïn<br />
Sefrou<br />
Beni<br />
Casablanca<br />
Mathar<br />
Oulmès<br />
El Jadida<br />
Azrou<br />
Oued<br />
Settat<br />
Zem Khenifra<br />
Missour<br />
Qualidia<br />
Safi<br />
Khouribga<br />
Beni Mellal<br />
Midelt<br />
Rich Talsinnt<br />
Douârfa<br />
Essaouira<br />
Jebel Toubkal<br />
4167 m<br />
Agadir<br />
Taroudant<br />
Tafraout<br />
Tiznit<br />
<strong>Marrakesch</strong><br />
A n t i<br />
H o h e r<br />
Akka<br />
a t l a<br />
Irhil M'Goun<br />
4071 m<br />
Quarzazate<br />
Agdz<br />
s<br />
M i t<br />
Portugal<br />
Draatal<br />
Zagora<br />
M'Hamid<br />
R<br />
t l e<br />
A t l a s<br />
i<br />
f<br />
g<br />
e<br />
Errachidia<br />
b<br />
Erfoud<br />
Rissani<br />
Merzouga<br />
i<br />
r<br />
g<br />
e<br />
Bouânane<br />
S A H A R A<br />
Casablanca<br />
r e<br />
Kenitra<br />
RABAT<br />
s<br />
r A t l a<br />
Tanger<br />
Mittelmeer<br />
Figuig<br />
Spanien<br />
Asilah<br />
Tetouan<br />
Larache Chefchaouen Al Ho<br />
Ksar el Kebir<br />
Ketama<br />
Ouezzane<br />
R<br />
i<br />
f<br />
g<br />
Fes<br />
e<br />
b<br />
i<br />
Sefrou<br />
r<br />
Taza<br />
g<br />
e<br />
Awserd<br />
Miss<br />
Lagouira<br />
Tichla<br />
<strong>Marrakesch</strong><br />
Agafay-<br />
Wüste<br />
Wasserfälle<br />
von Ouzoud<br />
Demnate<br />
Naturbrücke<br />
Aït Bouguemez<br />
Irhil M'Goun<br />
4071 m<br />
Midelt<br />
Rich<br />
Talsin<br />
Bouân<br />
Agadir<br />
Jebel Toubkal<br />
4167 m<br />
200 km<br />
50<br />
Marokko<br />
Tan Tan<br />
Sidi Ifni<br />
Guelmim<br />
Tafraout<br />
Tiznit<br />
Akka<br />
M'Hamid
DER PLATZ DJEMAA EL FNA<br />
51
52<br />
www.visitmorocco.com