Marrakesch-Broschüre
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Marrakesch
und der Hohe Atlas
1
Vorwort
Willkommen
in Marrakesch!
Bestimmt haben Sie schon von ihr gehört, der „roten
Stadt“: Die exotische Königsstadt inmitten des Hohen Atlas
auf halbem Weg zwischen Wüste und Küste zieht seit
jeher die Besucher in ihren Bann. Jahrhundertelang war
Marrakesch als Fixpunkt in den Handelsnetzen der Karawanen
ein bedeutender Umschlagplatz für Waren aus
Nord und Süd. Die Ankömmlinge wurden hier stets mit
offenen Armen empfangen, brachten sie doch Wohlstand,
neues Wissen und Ideen mit. Gastfreundschaft und Toleranz
haben sich deshalb in Marrakesch besonders früh
entwickelt – Traditionen, die bis heute erhalten sind und
den "Marrakchi" sehr am Herzen liegen.
Marrakesch ist auch eine inspirierende Stadt. Niemand
kann sich ihrer Faszination entziehen, vermutlich weil sie
wie kaum eine andere Stadt zwischen den Welten pendelt:
geschäftiges Treiben in den pulsierenden Souks und
zugleich völliges Entschleunigen in den Ruheoasen der
luxuriösen Riads. Ehrwürdige Sakralbauten oder Clubund
Partylounges? Marrakesch ist ein urbanes Märchen
zwischen Tradition und Moderne und verleiht sich gerade
durch diesen Spannungsbogen eine ungemeine Dynamik,
eine magische Kraft, die man überall spürt: in den uralten
Gebäuden der Medina, den lebhaften Souks, den liebevoll
restaurierten Riads, den trendigen Szenelocations und sogar
in den zum Greifen nahen schneebedeckten Bergen
des Hohen Atlas. Genau an diese Orte möchten wir Sie
mit dieser Informationsbroschüre entführen.
Spüren Sie die Kraft der roten Stadt! Wir sehen uns in
Marrakesch.
Ihr Team des Marokkanischen Fremdenverkehrsamtes
2
Inhalt
DIE MEDINA VON MARRAKESCH
Die Medina .................................................................. 8
Der Platz Djemaa el Fna ............................................. 10
Die Souks .................................................................. 12
Die Monumente ......................................................... 14
Die Riads ................................................................... 16
JENSEITS DER STADTMAUERN
Die Gärten ................................................................. 20
Unterwegs in Marrakesch .......................................... 22
Marrakesch geht aus .................................................. 24
ABENTEUER RUND UM MARRAKESCH
Die Agafay-Wüste ...................................................... 30
Demnate und Ouzoud ................................................ 32
Der Djebel Toubkal und das Ourika-Tal..................... 34
M’Goun und Aït Bouguemez ..................................... 36
SPIEL OHNE GRENZEN
Abenteuerpark im Hohen Atlas ................................. 40
Ein Paradies für Familien .......................................... 42
Golfdestination Marrakesch ...................................... 44
ZEITREISE
Von der Kawananenstadt zur Jetset Location .... 6
Hamam – Der Ursprung des Wellness ................ 26
INFOS MAROKKO UND MARRAKESCH
Karte Medina ............................................................. 46
Gut zu wissen.............................................................. 47
Museen in Marrakesch ............................................... 48
Veranstaltungen / Golfplätze ...................................... 49
Karte Marokko .......................................................... 50
RUBRIKEN
Vorwort ........................................................................ 2
Impressum, Fotovermerke ........................................... 5
3
Inhalt
8 DIE MEDINA
VON MARRAKESCH
In den Souks schlägt das Herz
von Marrakesch. Hier gibt es
nichts, was es nicht gibt
18 JENSEITS DER
STADTMAUERN
Außerhalb der Medina gelangt
man zu den Gärten,
Marrakeschs Ruheoasen,
und zu den eleganten
Stadtvierteln Guéliz und
Hivernage
28 ABENTEUER RUND UM MARRAKESCH
Wem Marrakesch zu mondän ist, macht
einen Abstecher in den Hohen Atlas.
Dort warten spektakuläre Tagesausflüge
und spannende Exkursionen
38 SPIEL OHNE GRENZEN
In der Umgebung von Marrakesch
können kleine, große und ganz große
Kinder in die Welt eines Abenteuerspielplatzes
eintauchen
4
Impressum
HERAUSGEBER
Staatlich Marokkanisches Fremdenverkehrsamt
www.visitmorocco.com
KONZEPT, LAYOUT, REDAKTION, BILDREDAKTION,
HERSTELLUNG
ADIEU TRISTESSE Verlag, Berlin
REDAKTION / LEKTORAT
Corinne Vastel (V.i.S.d.P.)
Klaus Kopelkert (Fotografie)
Willy Vlodaceck
Sven Kämmerer
Nachdruck, Übersetzungen und Auszüge nur mit
ausdrücklicher Genehmigung des Verlages und mit
voller Quellenangabe. Alle Rechte vorbehalten.
© by ADIEU TRISTESSE Verlag Berlin.
Gerichtsstand: Berlin.
Fotovermerke
(nach Seiten, Anordnung im Layout: l.: links, r.: rechts, M.: Mitte, o.: oben, u.: unten)
Titel: carloscastilla/iStockphoto; 2-3: Starcevic/iStockphoto; 6-7: Maison de la Photographie de
Marrakech; 8-9: ONMT; 10-11 o.: ZX-6R/iStockphoto, 10 u.l.: Jacques Bravo; 11: u.r.: Frank
Charton; 11 u.l.: Glen_Pearson/iStockphoto, u.r.: CRT Marrakech; 12 o.: Lukasz Janyst/Stock.
adobe.com, u.l.: galitskaya/iStockphoto, u.r.: anderWolf-Images/iStockphoto; 13: CRT Marrakech;
14 o.: Balate Dorin/Stock.adobe.com, u.l.: Cesare Palma/Stock.adobe.com; 15 o.: vale_t/
iStockphoto, u.l.: r_andrei/Stock.adobe.com, u.r.: apyos/iStockphoto; 16+17 o.+u.r.: luengo_ua/
Stock.adobe.com; 17 u.l.: Lucy Mason @goinghomebroke (instagram); 18-19: CRT Marrakech;
20 o.: ONMT/Hope Production, u.l.: Stefan Liewehr, u.r.: Suzy Stöckl; 21 o.: Artur Nyk/Stock.
adobe.com, 22-23: CRT Marrakech; 24 o.: Restaurant Le Foundouk, u.l.: CRT Marrkech, u.r.:
Terrasse des Épices; 25 o.: Théatro Marrakech, u.l.: Klaus Kopelkert, u.r.: Oasis Bienale; 26:
Torval Mork/Stock.adobe.com; 27 o.: Les Jardins de la Medina Marrakech, u.: Keith Molloy/
iStockphoto; 28-29: franckreporter/iStockphoto; 30+31o.: CRT Marrakech, 31 u.l.: Scarabeo
Camp, u.r.: Youness Hamiddine/Stock.adobe.com; 32 o.: pasja1000/Pixabay, u.l.: Tolo/Stock.
adobe.com, u.r.: Pavliha/iStockphoto; 33: dgmsgallery/Stock.adobe.com; 34: fotoVoyager/iStockphoto;
35 o.: Ondrej Bucek/iStockphoto, u.: Klaus Kopelkert; 36-37: Georg Schreiner; 37 o.:
Nicolas VINCENT/Stock.adobe.com; 38-41: Klaus Kopelkert; 42+43 u.l.: Oasiria; 43 o.: Klaus
Kopelkert, u.r.:galitskaya/iStockphoto; 44: Klaus Kopelkert; 45 o.: Royal Palm Marrakech Golf,
u.: CRT Marrakech; 46: Karte von Stephan Hauf; 47 o.: Posztós János/Stock.adobe.com; 48 o.
+ u.: Musée Aman Marrakech, M.: Maison de la Photographie de Marrakech; 49 o.: E-Prix de
Marrakech, u.: Festival du Film de Marrakech, Golf: o.: Al Maaden Resort, u.: Palm Golf Ourika;
50: Karte Stephan Hauf; 51: ONMT / Hope Production.
5
Von der Karawanenstadt
Die 1062 gegründete Stadt hat eine bewegende Geschichte hinter sich. 1150 wurde die Koutoubia-
Moschee errichtet. Eine Festungsmauer und raffinierte Brunnensysteme sowie ein Kanalisationsnetz
wurden gebaut, Palmenhaine, Gärten und Obstplantagen angelegt. Marrakesch war eine
ganze Zeit lang Hauptstadt. Im Laufe der Jahrhunderte übernahmen mehrere Dynastien die
Führung der Stadt. Luxuriöse Paläste, wie der El Badi-Palast, sollten die Stadt am Rande des Hohen Atlas
verschönern. Moscheen, Springbrunnen, Lehrstätten für theologische Studien, sogenannte Medersen, und
wunderbare Nekropolen wurden errichtet. Nach dem Bau des neuen Stadtteils Guéliz im Jahr 1913 und der
Mamounia im Jahr 1923 begann Marrakesch auch zunehmend Künstler, Schriftsteller und Mitglieder des
weltweiten Hochadels zu faszinieren. 1931 gestaltete der Maler Jacques Majorelle seinen berühmten Garten,
der heute Touristen aus aller Welt begeistert. Seit 1935 hielt sich der damalige englische Premierminister
Winston Churchill regelmäßig in Marrakesch auf, um hier auszuspannen und in aller Ruhe zu malen. In
6
1069 Almoraviden
Die aus dem Süden
stammende Dynastie
der Almoraviden übernimmt
die Herrschaft
und macht Marrakesch
zur Hauptstadt. Sie
hinterlassen raffinierte
Brunnensysteme, ein
Kanalisationsnetz,
Palmenhaine, Gärten und
Obstplantagen.
1248 Meriniden
Die Meriniden sind die
neuen Herrscher der
Stadt. Marrakesch verliert
seine Position an Fes,
die neue Hauptstadt des
Reiches.
1664 Alaouiten
Die bis heute regierenden
Alaouiten übernehmen
die Herrschaft. Unter
Mouley Ismail verliert
Marrakesch seinen
Hauptstadt-Status an
Meknes. Im 20. Jahrhundert
erlebt Marrakesch
unter Ihren Majestäten
König Mohammed V.
(1956), König Hassan
II. (1969) und König
Mohammed VI. (1999)
eine beispiellose Wandlung
zur modernen und
weltoffenen Touristikdestination.
Rabat wird
Hauptstadt.
1147 Almohaden
Die Almohaden nehmen
die Stadt ein. Sie vergrößern
die Festungsmauern,
errichten das
erste Krankenhaus der
Stadt und bauen die
Kasbah.1158 beginnt der
Bau der Koutoubia-Moschee.
1554 Saadier
Die aus der Souss-Region
stammenden Saadier
erobern die Stadt und
machen Marrakesch
wieder zu Hauptstadt.
Die Stadt wird restauriert.
Es entstehen prächtige
Bauwerke, wie der El
Badi-Palast und eindrucksvolle
Nekropolen.
seinen Memoiren schreibt er später von „seinem geliebten Marrakesch“. Die Hochblüte erlebte Marrakesch
zu Zeiten des Transsaharahandels. Marrakesch war ein bedeutender Umschlagplatz für Waren aus Europa
und Länder südlich der Sahara. Für viele Karawanen war Marrakesch Endstation einer langen Reise. Nach
über 50 Tagen kräftezehrendem Marsch durch die Sahara schlugen die Karawanenhändler in der Palmeraie
von Marrakesch ihre Lager auf. Heute gilt die Palmeraie, ein Palmenhain, der sich auf 14 000 Hektar erstreckt
und die rote Stadt wie ein schattenspendendes Naherholungsgebiet umgibt, als exklusivster Stadtteil
von Marrakesch. Spektakuläre Luxusherbergen und feine Boutique-Hotels ziehen heute Besucher aus aller
Welt an. Ein Lounge-Konzept aus Pool-Landschaft, Bar und Restaurant, das bereits in Miami, Saint Tropez
und Marbella erprobt und in die Palmeraie importiert wurde, wird als „coolest place on earth“ gepriesen. Im
historischen Kontext einer uralten Karawanserai wirkt die coole Beach-Location wie ein Raumschiff von
einem fernen Planeten.
7zur JetSet-Location ZEITREISE
DIE MEDINA
Hinter der mächtigen Stadtmauer verbirgt sich ein exotisches Universum.
Die Medina lockt mit verheißungsvollen Entdeckungen, leuchtenden
Farben und betörenden Gerüchen. Wer die Medina nicht mit allen Sinnen
wahrgenommen hat, der ist nie wirklich in Marrakesch gewesen.
8
VON MARRAKESCH
Schon bei der Ankunft wird man von den Farbkontrasten überwältigt:
Die Medina überrascht den Reisenden mit ihren ockerfarbenen Mauern
aus gestampftem Lehm und den mit Bougainvilleen bedeckten Häuserwänden,
aus denen Palmen und Grünes sprießen. Zusammen mit dem
verschneiten Gipfeln des Hohen Atlas im Hintergrund und dem leuchtend blauen
Himmel ergibt sich ein herrliches Bild. Die Medina von Marrakesch gleicht
einer ständig sonnendurchflutenden, florierenden Oase, aus der der Duft blühenden
Jasmins oder der Orangenblüte die Frische ihrer Gärten verströmt. Innerhalb
der Festungsmauern herrscht im von Sonne durchstreiften Schatten der quirligen
Gässchen der Medina ständiges Treiben, unterbrochen von Ausrufen, Stimmfetzen,
kräftigen Farben, dem Duft von Zedernholz und Gewürzen. Laute, Farben
und Gerüche gehen ineinander über und bilden eine erstaunliche Symphonie.
9
Der Platz Djemaa el Fna ist das Herz der Stadt.
Er wurde von der UNESCO zum immateriellen
Kulturerbe der Menschheit erhoben. An
der Schnittstelle zwischen Medina und Neustadt
gelegen, markiert der Platz Djemaa el Fna das pulsierende
Zentrum Marrakeschs. Der für Autos gesperrte
Platz ist tagsüber ein weiträumiger Fußgängerbereich.
Verkäufer bieten frisch gepressten Orangensaft an, während
die berühmten Gnaoua-Musiker im Rhythmus ihrer
Metallkastanietten vibrieren und umher springen. Erzähler,
Wahrsagerinnen und Akrobaten verwandeln das Gelände
in ein Open-Air-Theater. Nicht ein Ensemble aus
historischen Baudenkmälern macht diesen Platz so einzigartig,
sondern eine Art soziale Skulptur, die sich hier tagtäglich
aus jenen Akteuren formt, die den Platz bevölkern.
Theater und Arena, Markt- und Rummelplatz, Heiterkeit
und geschäftstüchtige Gebaren. Der Djemaa el Fna präsentiert
dies alles in flirrender Gleichzeitigkeit. Schlangenbeschwörer,
Akrobaten, Possenreißer, Märchenerzähler,
Wunderheiler, Feuerschlucker und Wahrsager sind
Djemaa el Fna
Oben: Abendessen ist fertig!
Die Show beginnt
Links: Mit etwas Glück
bekommt man spektakuläre
Darbietungen geboten
Rechts: Für Heiterkeit und
gute Stimmung sorgen die
Gnaoua-Musiker
10
hier jeden Tag zugange, Wasserverkäufer und Tänzer machen
den Besuchern ihre Aufwartung, Heilkräuter und
Amulette werden feilgeboten – bis zur Dämmerung. Am
Abend verwandelt sich der Djemaa el Fna dann ein weiteres
Mal. Mit Einbruch der Dunkelheit werden zahlreiche
mobile Garküchen routiniert aufgebaut. Touristen wie
Marrakchi essen dann unter freiem Himmel zu Abend.
Diese tägliche Spätvorstellung im Djemaa el Fna-Theater
sollte man auf keinen Fall verpassen. Sie ist weltweit einzigartig!
TAJINE, BROCHETTES ODER COUSCOUS?
Auch die mobilen Garküchen auf dem Djemaa El Fna sind ein gutes Revier,
um die appetitlich angerichteten Klassiker der marokkanischen Küche kennenzulernen.
Dazu zählen besonders die „Tajines“, in Olivenöl geschmorte Eintopfgerichte
mit diversen Gemüsebeilagen, gelegentlich auch mit Datteln, Mandeln
oder Pflaumen gereicht. Couscous, das Gericht aus Hirse- oder Hartweizengrieß,
gibt es in unzähligen wohlschmeckenden Varianten. „Brochettes“, Fleischspießchen,
sind ein weiterer Gastro-Klassiker, ebenso „Kefta“, in Olivenöl gebratene
Hackfleischbällchen.
Links u. rechts: Man muss es
einfach gesehen und erlebt
haben mit welcher Präzision
und Schnelligkeit die Garküchen
aufgebaut werden. Die
Gäste können dann das gesamte
Repertoire der marokkanischen
Küche (vgl. Infokasten)
ausprobieren
11
DIE MEDINA VON MARRAKESCH
Eine Entdeckungstour in der Medina ist ein echtes
Erlebnis. Schlendert man durch die engen
Gassen, passierbar nur für Fußgänger, Mopeds
und Eselskarren, führt der Weg entlang uralter
Fassaden unweigerlich in die Souks. Hier schlägt das Herz
von Marrakesch: Gewürze sind zu Pyramiden aufgeschichtet
und unzählige Olivensorten, appetitlich drapiert,
warten auf Käufer. Ein paar Schritte weiter wechseln elegante
Boutiquen und weiträumige Kontore mit kaum
schrankgroßen Läden einander ab. Die Souks sind traditionell
nach Handwerkszweigen und Warenangebot gegliedert:
der Souk Cherratine für das Lederhandwerk, Zrabi
für Teppiche, Fekharine für die Töpferei, Sebbaghine für
Färber oder Seffarine für Kupfer. In den unzähligen Souks
bekommt der Besucher eine Idee vom großen Reichtum
der marokkanischen Handwerkskunst. Wer glaubt, die
Souks seien nur für die Touristen da, irrt. Die Marrakchi
finden hier ihre Fachgeschäfte en masse – die Kunst des
Reparierens beschäftigt hier immer noch ein Heer von
Spezialisten.
Die Souks
Alle Fotos: Hier gibt es nichts,
was es nicht gibt: Safran, Arganöl,
eine komplette Wohnzimmereinrichtung
... Beeindruckend ist die
perfekte Versorgungslogistik: Kurze
Einkaufs- und Vertriebswege,
ein nach Branchen aufgefächertes
Warensortiment und Recyclingkreisläufe
eines nachhaltigen
Wirtschaftens
12
13
Die spektakulärsten Sehenswürdigkeiten befinden
sich innerhalb der Mauern der Altstadt:
die Medersa Ben Youssef, der Bahia-Palast,
die Saadier-Gräber und der El Badi-Palast.
Das 77 Meter hohe Wahrzeichen der Stadt, die Koutoubia-
Moschee (oben), befindet sich am Rand des Djemaa el
Fna. Das abends angestrahlte Minarett der 1150 erbauten
Koutoubia ist aus 25 Kilometern Entfernung zu sehen.
Wegen ihrer klaren Geometrie und ihren harmonischen
Proportionen gilt sie als eines der schönsten Monumente
und Wahrzeichen der Stadt. Ein weiteres Highlight ist der
Bahia-Palast, Marokkos wohl schönster Palast (rechts
oben). Sein einmaliges Interieur muss immer wieder Hollywood
als Kulisse dienen. Wie viele Filme wurden hier
gedreht? Lawrence von Arabien ist vielleicht der bekannteste.
Der riesige und kunstvoll ausgestaltete Palast ist
weltweit einzigartig. Er stammt aus dem 19. Jahrhundert
und erstreckt sich über acht Hektar. Der Bahia-Palast befindet
sich am Nordrand der Medina in der Mellah, dem
jüdischen Viertel und gilt heute als Meilenstein der ma-
Die Monumente
Links: Die schönen Königsgräber sind
nicht nur die letzten erhaltenen Überreste
der Saadier-Dynastie, vielmehr
sind sie Zeugnisse einer raffinierten
maurischen Architektur, die für das
16. und 17. Jahrhundert charakteristisch
ist: reich verzierte Kreuzgewölbe,
edle Säulen aus Carrara-Marmor
sowie Wände und Nischen, die mit
Stuckarbeiten, unzähligen kunstvoll
gefertigten Kacheln, Mosaiken und
Kalligrafien verziert sind
DIE UNGLAUBLICHE ENTDECKUNG DER SAADIER-GRÄBER
Aus der Regentschaft der Saadier sind heute praktisch keine Hinterlassenschaften
geblieben – bis auf eine: die Nekropole der Saadier. Jahrhundertelang war
sie wie vom Erdboden verschluckt, sie galt als „verschwunden” – bis der Zufall es
anders wollte. In Marrakesch war es üblich, dass Emire und Sultane im Süden der
Medina, im Garten der Kasbah-Moschee, beigesetzt wurden. Die Saadier-Dynastie,
die in Marrakesch zwischen 1524 und 1659 regierte, setzte diese Tradition
fort. Heute befinden sich dort fast 70 Gräber der Saadier-Dynastie. Nach dem
Ende der Saadier-Regentschaft wurde das Grabmal hinter hohen Schutzwällen
eingeschlossen. Den Eingang ließ man zumauern. Das letzte architektonische
Vermächtnis der Saadier-Dynastie schien für immer verloren, bis 1917 in der
Medina archäologische Ausgrabungen durchgeführt wurden. Es war purer Zufall,
dass das eingemauerte Portal der Nekropole von Bauarbeitern entdeckt wurde.
Es wurde restauriert und steht heute Besuchern zur Besichtigung offen.
14
DIE MEDINA VON MARRAKESCH
rokkanischen Architektur. Die eindrucksvolle Anlage
wurde während der aufwendigen Bauphase durch viele
Wohnungen, Zimmer und Salons, eine Moschee, eine Koranschule,
Frauengemächern, einen Hamam, Pferdeställe,
einen Gemüsegarten, Olivenbäume, Palmen, Dattelpalmen,
Orangen- und Zitronenbäume vergrößert. Nur die
edelsten Materialien fanden Verwendung. Eines der
schönsten Elemente des Bahia-Palastes ist der große, in
Marmor gepflasterte Innenhof. Die Materialien für die
Dekoration des Bahia-Palastes stammen aus ganz Marokko.
Der Marmor stammt ursprünglich aus Carrara (Italien).
Das Zedernholz für die bemalten Decken in den Wohnungen
des Palastes wurde im Mittleren Atlas bestellt, die
glasierten Terrakotta-Fliesen kamen aus Tetouan. Handwerker
aus dem ganzen Land arbeiteten am Bau des prächtigen
Palastes. Der Bahia-Palast wurde auch im letzten
Jahrhundert von der marokkanischen Regierung immer
wieder renoviert. Heute dient er keineswegs nur Filmproduzenten.
Vielmehr werden hier Staatsgäste und ausländische
Würdenträger empfangen.
Rechts: Mitten in der Medina befindet
sich die Medersa Ben Youssef, die einst
größte und bedeutendste Hochschule
des Maghreb. Gegründet wurde sie im
14. Jahrhundert. Ihre detailreiche, architektonische
Ausarbeitung ist einzigartig: in
kalligrafischer Schriftkunst ausgestaltete
Koransuren, abstrakte Dekorkunst, feinste
Stuckfriese – alles Ornamentstile, die auf
der Kunstform der Arabeske basieren
Links: Das Ruinengelände des El Badi-Palastes,
einer Palastanlage, die der bedeutendste
Sultan aus der Saadier-Dynastie,
Ahmed El Mansour, 1578 erbauen ließ
15
16
DIE MEDINA VON MARRAKESCH
Über 1000 ehemalige Stadtpaläste wurden in
Marrakesch zu privaten Gästehäusern umgebaut.
Das Wohnen in einem dieser luxuriösen
Refugien der Stille wird zu einem unvergesslichen
Erlebnis. In einem Riad, arabisch für Garten, sind
die Zimmer stets auf einen zentralen Innen- und Lichthof
ausgerichtet. Verborgener Wohlstand hinter unscheinbaren
Fassaden. Für Touristen ungewöhnlich, in Marrakesch
üblich – denn ein Riad macht auf Understatement. Im Inneren
herrscht eine vollendete Harmonie aus Licht, Wasser
und Pflanzen, Schnitzwerk und seidenweichem Verputz in
gedämpften Farben. Singvögel zwitschern im Geäst, auf
der Oberfläche des kleinen Pools treiben Seerosenblätter,
tiefblauer Himmel leuchtet über dem nach oben offenen
Innenhof. Ein Springbrunnen plätschert, im Windzug einer
Brise rascheln Palmwedel, Schatten huschen über die
farbigen Wandkacheln. Dem Gast wird auf einem Silbertablett
frischer Minztee mit Gebäck serviert. Ein echtes
Kontrastprogramm zum genormten Komfort der großen
Hotels: Ein Hotel kann man vergessen, ein Riad nicht.
Die Riads
Oben und links: Im
Arrangement von Möbeln
und Lampen, Stoffen und
Teppichen betört das
ästhetische Gespür marokkanischer
Designer
Rechts: Jedes Riad verfügt
über eine Dachterrasse. Der
Ausblick ist immer wieder
beeindruckend
17
Jenseits
der
Stadtmauern
In Marrakesch erwartet den Besucher ein Feuerwerk an Eindrücken.
Die unglaubliche Vielfalt und die geballte Exotik, die auf den Reisenden
einwirken, wollen verarbeitet werden. Nach einer Tour durch
die Medina ist eine kleine Flucht „nach draußen“ sinnvoll. Wer innehalten
und eine Auszeit nehmen möchten, dem sei ein Besuch der
wunderschönen Gärten empfohlen.
JENSEITS DER STADTMAUERN
Marrakesch wird die „rote Stadt“ genannt,
könnte aber auch den Namen „grüne Bergoase“
tragen. Marrakesch ist nämlich eine
Stadt der Gärten! Die vielleicht bekannteste
Ruheoase ist eine Liebeserklärung des Malers und Orientalisten
Jacques Majorelle. Er kam 1919 in die Stadt und
erlag Marrakeschs Charme sofort. Voller Euphorie gründete
er einen Garten, direkt vor der mächtigen Mauer der
Medina. 1980 kauften Yves Saint Laurent und Pierre Bergé
den Garten (rechts oben). Die Gartenoase ist mit Palmen
bepflanzt, Brunnen und Seerosenteiche bestimmen
die Szenerie. Hier wachsen Bambusbäume und Kakteen.
Im Garten befindet sich, in schrillem Blau, eine Villa im
Art-Déco-Stil. Dieses Blau, des Malers Lieblingsfarbe,
wird heute „Bleu Majorelle“ genannt. Nicht minder beeindruckend
und gut per Pferdekutsche anzusteuern, wartet
der Menara-Garten (oben) mit Obstplantagen und Olivenhainen
auf. Das Bassin dient bis heute als Reservoir eines
ausgeklügelten Bewässerungssystems, das im 12. Jahrhundert
angelegt wurde. Der Pavillon stammt aus dem 19.
Die Gärten
Links und rechts: Inmitten
von mehr als zwei Hektar
findet man 30 Kilometer von
der Stadt entfernt einen fantasievollen
Park mit Bäumen,
Pflanzen, Blumen und vielen
bunten Kunstwerken. „Anima“
wurde von dem österreichischen
Künstler André Heller
erdacht und geschaffen und ist
auch ein Ort der Kultur!
20
JENSEITS DER STADTMAUERN
Jahrhundert. Von der Terrasse hat man eine überwältigende
Aussicht auf die Gipfelketten des Hohen Atlas. Der
schöne Garten ist öffentlich. Nicht selten sieht man hier
Familien, die hier spazieren gehen. Nur wenige Gehminuten
entfernt, befinden sich die Jardins de l’Agdal. Feigenund
Zitronenhaine, Teiche und Alleen prägen das Bild.
Als Sultansgärten bereits im 12. Jahrhundert angelegt, waren
die Gärten als Oase geplant, in der Aprikosen und
Orangen gedeihen. In unmittelbarer Nähe zur quirligen
Medina herrscht hier bis heute eine angenehm stille, geradezu
ländlich-abgeschiedene Atmosphäre. Der älteste
Garten von Marrakesch ist zugleich auch der modernste.
Der sogenannte Cyber Parc (rechts unten) befindet sich
neben der Koutoubia-Moschee. Das weitläufige Campusgelände
im Stadtzentrum ist ein idealer Erholungsort. Der
schöne Park verfügt über offene PC-Terminals mit WLAN.
Seltene Pflanzen eines Botanischen Gartens, Palmen und
Orangenhaine laden zum Verweilen ein. Springbrunnen
plätschern, auf den Parkbänken sind junge Menschen ins
Gespräch vertieft.
Links: Wer die Medina für einen
Spaziergang nicht verlassen möchte,
dem sei der Garten „Jardin Secret“
empfohlen. Er liegt mitten in der
Medina, im Viertel Mouassine. Hier
kann man die Ruhe eines exotischen,
islamischen Gartens genießen
Rechts: Der älteste Garten Marrakeschs
ist nicht mehr nur eine grüne
Oase, in der man flanieren kann. Seit
seiner Renovierung im Jahr 2005
wurde der Garten in einen „Cyber Parc“
umgewandelt, in dem man sich nun
auch durch WLAN-Terminals mit der
weiten Welt verbinden kann
21
22
JENSEITS DER STADTMAUERN
Marrakesch besteht eigentlich aus zwei Städten:
die Altstadt (Medina) mit ihren Festungsmauern
und die neue Stadt mit den
Vierteln Guéliz, Hivernage und der Avenue
Mohammed VI. Die Neustadt lädt zu Spaziergängen, Erkundungen
per Fahrrad oder mit der Pferdekutsche ein.
City-Bikes lassen sich unkompliziert mieten. Für eine
Shoppingtour ist Bummeln die schönste Art, die vielen
Boutiquen, eleganten Geschäfte und großen Shoppingmalls
zu entdecken. Eine Terrasse der zahlreichen Cafés
und Bistros eignet sich gut als Zwischenetappe. Wem das
Mittagessen heilig ist, wird in einem der vielen Restaurants
glücklich. Wer die Medina umrunden möchte, sollte
dies mit einer Pferdekutsche tun. Die Tour führt entlang
der 19 Kilometer langen Festungsmauer und an 20 Toren,
den so genannten „Babs“, vorbei. Diese Tore sind wunderschöne
Haltepunkte für den Eintritt in die Medina. Für
eine Kutschfahrt sollte man zwei Stunden einplanen, ohne
Unterbrechungen mit einzurechnen. Eine Stadtrundfahrt
per Kutsche wird zu einem unvergesslichen Erlebnis!
Unterwegs in Marrakesch
Oben: Wer es beschaulich mag,
nutzt den zweistöckigen Bus mit Cabrio-
Flair der „City-Tour-Marrakesch“. Der
Bus hält an allen wichtigen
Sehenswürdigkeiten an
Links: Die entspannteste Art einer
Stadtrundfahrt bietet die Pferdekutsche
Rechts: Eine Stadtrundfahrt mit
dem Fahrrad ist sicherlich ein
besonderes Abenteuer
23
JENSEITS DER STADTMAUERN
Ausgehen hat in Marrakesch auch eine kulturelle
Komponente. Die Mode- und Design-Metropole,
Kongress- und Konferenzstadt ist auch
als Festivalstadt bedeutend. Im Juli findet das
„Festival National des Arts Populaires“ statt, im November
das renommierte Internationale Filmfestival. Ganzjährig
finden Kinogänger exzellentes Programmkino in
Marrakeschs Lichtspielhäusern und im „Théâtre Royal“
an der Place de l’Empereur werden Dramenklassiker der
Moderne inszeniert. Im Art Déco-Viertel Guéliz befindet
sich eine große Auswahl an Bars und Cafés, die sich als
entspannter Treffpunkt empfehlen, sei es für Livemusik
oder die Übertragung von Sportereignissen. Am Abend
füllen sich die Hotel-Lounges und Brasserien mit Publikum,
geschmackvolle Gourmet-Tempel, deren Angebot
auf die marokkanische, französische oder italienisch-mediterrane
Küche konzentriert ist, erwarten die Gäste. Darüber
hinaus gibt es Steakhäuser, Tapas-Bars, Pizzerien
und Restaurants mit asiatischer Küche. Am Abend sorgen
mitunter Disc-Jokeys für gute Stimmung. Marrakesch hat
Marrakesch geht aus
Oben: Warme Töne, Samtsessel
und Kerzenlicht sorgen in vielen
Restaurants in Hivernage für
ein wunderschönes Ambiente
Links: Die Restaurants bieten
marokkanische und internationale
Gerichte an
Rechts: Marrakesch ist für seine
Terrassenkultur berühmt
24
JENSEITS DER STADTMAUERN
auch eine Vielzahl von Bars zu bieten. Das Ambiente ist
auf Zielgruppen zugeschnitten, entsprechend unterschiedlich
und reicht von der kühl-nüchternen Szene-Location
bis zur gemütlichen Weinbar, die den Gast bei dezentem
Jazz stets mit einer großen Auswahl an importierten und
marokkanischen Gewächsen zu verwöhnen weiß. Das glamouröseste
Viertel von Marrakesch, Hivernage, ist bekannt
für seine ausgefallenen Diskotheken und 5-Sterne-
Hotels, von denen viele hervorragende und moderne Bars
beherbergen. Dieser elegante Stadtteil, zwischen Koutoubia-Moschee
und Guéliz gelegen, verwandelt sich besonders
am Wochenende in eine attraktive Bühne, die Jung
und Alt gleichermaßen anzieht. Man sieht es an der Garderobe
deutlich: Marrakesch geht aus! Die Leute flanieren,
sitzen auf den begrünten Terrassen der Cafés und
Brasserien. Die Atmosphäre ist entspannt. Der internationale
Jetset fliegt übers Wochenende ein: Multimillionäre,
Filmstars, Show- und Sportgrößen, Models und Politiker
– Marrakesch ist hip, trendy und ein Sehnsuchtsort – nicht
nur für Touristen.
Oben: Marrakesch zählt
zwei Casinos. Festliche und
farbenfrohe Atmosphäre
garantiert!
Links: Elektroparty mit DJ auf
einer Dachterrasse mit Pool,
Restaurant und Sky Lounge
Rechts: In Marrakesch finden
renommierte Festivals für
Elektromusik statt
25
Hamam – Der Ursprung des Wellness
Hamams – öffentliche Badehäuser – sind seit Jahrhunderten zentraler Bestandteil des städtischen Lebens in Marokko.
Da die wenigsten Wohnhäuser eigene Waschräume besaßen, gehörte der Besuch des Hamams zum Alltag. Die
Reinigung von Körper und Geist war ein religiöses Ritual und fand oftmals vor dem Gang zur Moschee statt.
Hamams, ähnlich den römischen Thermen, verbreiteten
sich zur Zeit der islamischen Expansion ab dem 7. Jahrhundert
im arabischen Raum. In Marokko wurden sie im
13. Jahrhundert von der Dynastie der Almohaden eingeführt
– zuerst in Fes, danach im ganzen Land. Noch heute
befinden sich die ältesten, traditionellen Badehäuser in
nahezu jeder Medina in marokkanischen Städten. Große
Städte zählten dereinst ohne Weiteres 100 Hamams oder
mehr. Ihre Bedeutung ging weit über das bloße Reinigungsritual
hinaus: Sie waren lebendiger Treffpunkt für
Freunde, Familie oder Geschäftspartner. Frauen und Männer
blieben stets getrennt. Insbesondere für Frauen ersetzte
der Hamam das „Teehaus“. Ein traditioneller Hamam ist
ein nahezu fensterloses Gebäude. Über dem Hauptraum,
der in der Mitte des Hamams liegt, spannt sich eine große
Kuppel, die das Firmament nachahmt: Darin sind sternenförmige
Fenster eingelassen, durch die gedämpftes Licht in
das Innere des Hamams fällt. Weitere Fenster gibt es nicht,
26
ZEITREISE
denn die Intimität der Baderäume
soll vor Blicken
von außen geschützt bleiben.
Der Hauptraum ist
kreisrund. In seiner Mitte
befindet sich zumeist der
„Nabelstein“: ein geheiztes
Steinpodest, auf dem
mehrere Personen Platz
finden können. An den
Wänden des Kuppelraumes
befinden sich mehrere
kleine marmorne Warmund
Kaltwasserbecken,
in die ständig Wasser fließt, denn der Islam schreibt die
Reinigung des Körpers mit „fließendem“ Wasser vor. Um
den Kuppelraum herum liegen Seiten- bzw. Nebenräume,
die unterschiedlich stark beheizt sind. Aufgrund der hohen
Luftfeuchtigkeit sind alle Räume gekachelt oder mit
Tadelakt verputzt, einem traditionellen marokkanischen
Kalkputz, der aus Muschelkalk hergestellt wird und sich
durch hohe Festigkeit und Wasserbeständigkeit sowie
seinen typischen Glanzeffekt auszeichnet. Die Erfindung
dieses Baumaterials, das schon mehrere Tausend Jahre alt
sein soll, wird den Amazigh zugesprochen. Der Besuch
eines Hamams folgt einem bestimmten Ritual. Nachdem
man sich entkleidet und in ein Baumwollhandtuch gehüllt
hat, betritt man, mit einer Schöpfkelle ausgestattet,
den großen Kuppelraum. Zuerst schöpft man aus einem
der Marmorbecken warmes Wasser und schüttet es sich
von Kopf bis Fuß über den Körper.
Nach dieser Waschung macht man es
sich auf dem Nabelstein gemütlich.
Bei etwa 50 Grad Celsius und sehr
hoher Luftfeuchtigkeit können Geist
und Körper nun vollends entspannen.
Das um den Körper gewickelte nasse
Baumwolltuch trägt dazu bei, dass
man weder unterkühlt noch überhitzt.
Durch die feuchte, dampfende Luft und
die Wärme des beheizten Steinpodests
lockern sich die Muskeln,
die Hautporen können
sich öffnen. Der Körper
ist nun bestens auf die
Anwendungen vorbereitet.
Dem Schwitzbad folgt
die Waschung. Während
man sich auf dem warmen
Stein ausstreckt wird die
Haut mit schwarzer marokkanischer
Olivenölseife
eingerieben. Sie wird aus
nahezu überreifen Oliven
gewonnen, die reich an
wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitamin A und B, Folsäure,
Eisen, Oleosid und hochwertigen Ölen sind. Dann wird ein
kleiner Leinensack in eine Seifenlauge getunkt und hinein
gepustet, um ihn aufzublasen. Beim Zusammendrücken
fallen große Schaumflocken auf den Körper. Danach wird
die Haut sanft mit dem „Kese“, einem speziellen Seidenoder
Ziegenhaarhandschuh, abgerieben. Dabei werden
die obersten Hautschichten entfernt und das Bindegewebe
durchblutet. Der Stoffwechsel wird angeregt, die Haut
fühlt sich samtweich an und kann wieder frei atmen. Wenn
die Waschung beendet ist, gönnt man sich etwas Ruhe, am
besten mit einem Glas Minztee. Die traditionellen Badehäuser
verlieren zunehmend an Bedeutung, da marokkanische
Haushalte immer öfter mit eigenen Badezimmern
ausgestattet sind. Aber es gibt sie immer noch, und ein
Besuch in einem traditionellen Hamam lohnt sich allemal:
Touristen werden in den öffentlichen
Bädern herzlich empfangen. Man kann
mühelos Kontakt mit Einheimischen
aufnehmen und einen authentischen
und faszinierenden Einblick in den marokkanischen
Alltag gewinnen. Darüber
hinaus besitzt heute fast jedes Hotel
in Marrakesch seinen eigenen Hamam.
Sie sind zu regelrechten Wellnesstempeln
avanciert und locken zahlreiche
Urlauber an.
27
28
ABENTEUER
rund um Marrakesch
Wenn der Berg ruft, ist Abenteuer im Atlas angesagt. Einmal das Dach
Marokkos besteigen, zu Fuß die hinreißenden Täler erwandern, per Mountainbike
Bergoasen erkunden oder mit dem Mietwagen die Umgebung
entdecken – von Marrakesch aus ist alles machbar!
29
Viele Marokkoreisende träumen von der Wüste:
Erg Chebbi oder Erg Chegaga? Beides
wunderschöne Dünenlandschaften. Aber es
braucht eben Zeit, denn diese Regionen befinden
jenseits der hohen Berge. Für Marrakesch-Besucher,
denen lediglich sieben oder 10 Tage zur Verfügung stehen,
bietet sich mit der Agafay-Wüste eine echte Alternative an.
Dieses versteckte Juwel liegt 30 Kilometer südlich von
Marrakesch und erstreckt sich über mehrere hundert Hektar
am Fuße des Hohen Atlas. Mit dem Auto nimmt man
die R212, fährt am Flughafen stadtauswärts und erreicht
nach circa 30 Minuten Agafay. Die Wüstencamps sind eingebettet
in eine Reg-Ebene, ein steiniges, flaches Hochland,
das mit weißen Dünen durchzogen ist, die tatsächlich
jenen der Sahara ähneln. Inmitten dieser Wüste taucht
wie aus dem Nichts ein Ort der Ruhe auf, der den Beinamen
„verzauberte Oase“ trägt. In der Abenddämmerung
werden in den Camps die handgefertigten Laternen angezündet,
Berberteppiche ausgerollt und der Tisch gedeckt.
Dann ist es Zeit für ein Abendessen unter den Sternen.
Die Agafay-Wüste
Oben und links: Von der Agafay-
Wüste bietet sich ein ganz besonderer,
untypischer Panoramablick
auf das Atlasgebirge
Rechts: Flüge mit dem Heißluftballon
über die Agafay-Wüste,
das Atlasgebirge und den See
von Lalla Takerkoust werden in
Marrakesch angeboten
30
ABENTEUER RUND UM MARRAKESCH
Agafay bietet Biwaks mit unnachahmlichem Charme. Für
das kurzzeitige, luxuriöse Wohnen inmitten einer natürlichen
Szenerie wurde das Wort Glamping erfunden. Und
genau das trifft auf Agafay zu: ein Glamping-Wochenende
für Urlauber, die sich erholen oder Sport treiben möchten,
Wellness machen oder entspannte Wanderungen unternehmen
wollen, mit dem Pferd oder dem Dromedar ausreiten
möchten, sich eine Tour mit dem Mountainbike oder
einem Buggy wünschen oder von astronomischen Beobachtungen
oder Musikabenden bei Mondschein träumen.
Jedem seine eigene Agafay! Am Morgen nach dem Frühstück
bietet sich ein kurzer Ausflug zum faszinierenden
Lalla Takerkoust-See an oder eine Ballonfahrt bei Sonnenaufgang.
Lokale Veranstalter bieten einen märchenhaften
Ausflug in einem Heißluftballon an. Die Rundumsicht
ist atemberaubend: Man fliegt über die Wüste von
Agafay, die ihre unzähligen Farben offenbart, auf der einen
Seite das Atlasgebirge, ländliche Dörfer und wilde
Tiere. Auf der anderen Seite erscheint die Medina und
Guéliz. Welch ein Erlebnis!
Oben: Fürstlich essen mitten im
Nichts: ein magischer Moment mit
atemberaubender Aussicht auf die
schneebedeckten Gipfel des Atlasgebirges
Links: In den Camps gibt es gemütliche
und elegant eingerichtete Zelte
Rechts: Von Agafay aus bietet sich
ein schöner Tagesausflug zum Lalla
Takerkoust-Staudammam an
31
ABENTEUER RUND UM MARRAKESCH
Im Nordosten von Marrakesch findet man die
schönsten Natursehenswürdigkeiten des Landes: die
Ouzoud-Wasserfälle und die Naturbrücke von Imi
n’Ifri. Die Wasserfälle von Ouzoud (oben) gehören
zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie befinden sich 150 km
nordöstlich von Marrakesch auf einer Höhe von 1060 Metern.
Zwischen grünen Wiesen, Mandel- und Olivenhainen
und felsigen Gipfeln bietet sich ein überwältigender
Anblick: Das Fluss Ouzoud schlängelt sich durch ein Tal
aus rotem Sandstein mit Wasserfällen, die über 110 Meter
hoch und 90 Meter breit sind. Die Wasserfälle ergießen
sich in einen natürlichen Pool, der jeden Tag von einem
Regenbogen umspült wird. Dort kann man wandern, eine
Bootsfahrt genießen oder Affen im Wald beobachten. Die
Naturbrücke von Imi n’Ifri, sechs Kilometer von Demnate
entfernt, verdankt ihre Entstehung dem Fluss Assif Tissilt,
der sie durch Erosion in den Kalkstein gegraben hat. Die
Höhle bietet unzähligen Vogelarten Unterschlupf. Am
Fluss kann man picknicken sowie die Landschaft und die
Sonne genießen, die hier fast das ganze Jahr über scheint.
Ouzoud und Demnate
Links und oben rechts: Wörtlich
übersetzt bedeutet Imi
n'Ifri auf Amazigh „Höhlenmund“.
Es ist ein von der Natur
vor fast zwei Millionen Jahren
geformter Bogen, der eine
Länge von 300 Metern hat und
30 Meter in die Höhe ragt
Rechts: Panorama in der Umgebung
von Imi n'Ifri
32
33
34
ABENTEUER RUND UM MARRAKESCH
Zwei spektakuläre Gebirgstouren führen durch
den Hohen Atlas. Die eine verläuft nach Südosten
bis Ouarzazate, die andere nach Südwesten
bis Taroudant. Beide Strecken sind gut ausgebaut,
werden im Winter zügig geräumt und können mit
landschaftlichen Delikatessen aufwarten. Für anspruchsvolle
Trekkingtouren bietet sich das imposante Toubkal-
Massiv an. Als höchste Erhebung Marokkos beherrscht
der 4167 Meter hohe Djebel Toubkal die Region. Schneebedeckte
Horizonte, Landschaften aus Fels und Eis, Leere
und Weite bestimmen die Szenerie. Hier kann man tagelang
unterwegs sein, kocht über offenem Feuer, übernachtet
in Schutzhütten und genießt den sternenklaren Himmel
über dem Hohen Atlas. Wer die Schönheit des Hohen Atlas
mit einer sportlichen Herausforderung verbinden
möchte, der nehme an einem der anspruchsvollen Bergrennen
teil. Atemberaubende Parcours, wo Himmel und
Bergspitzen zu einer Einheit verschmelzen, erwarten die
Teilnehmer. Diese Wettbewerbe im Hohen Atlas sind einzigartige
Abenteuer – typisch Marokko.
OURIKA-TAL: DER PERFEKTE AUSFLUG
Wer in Marrakesch weilt, sollte unbedingt einen Abstecher in den Hohen Atlas
machen. Kaum 30 Minuten unterwegs – und der Fahrtwind trägt unbekannte
Düfte, Prisen eines würzigen Geruchs, ins Wageninnere. Draußen rauscht
das Gewässer eines schmalen, wilden Flusses. Kleine, terrassierte Felder, von
Mäuerchen begrenzt, säumen pittoresk beidseits die Straße, die von Marrakesch
nach Süden führt. Überall Obstplantagen, Nuss- und Mandelbäume. Im Licht
sind schimmernde Farben zu sehen. Diese idyllische Landschaft, die die hektische
Betriebsamkeit der quirligen Metropole Marrakesch vergessen lässt, trägt
den Namen Ourika. Vor allem im Sommer bietet sich das Ourika-Tal für eine
perfekte Landpartie von Marrakesch aus an. In Setti Fatma, wo die Teerstraße
endet, locken mehrere Wasserfälle; man kann wandern, baden, picknicken, auf
Maultieren ausreiten, diverse Trekkingtouren starten. Das Ourika-Tal bietet einen
unvergleichlich schönen Tagesausflug – und pure Erholung.
Djebel Toubkal und Ourika-Tal
Oben: Der letzte Anstieg zum Gipfel
des Djebel Toubkal erfolgt nachts.
Noch vor Sonnenaufgang sollte
man oben sein, um mit solchen
Panoramen belohnt zu werden
Links: Noch ist der Gipfel des Djebel
Toubkal nicht erreicht
Rechts: Der Fluss im Ourika-Tal
wird mit schmalen Brücken aus
Holzgeflecht überquert
35
Etwa 220 Kilometer von Marrakesch bietet sich
über Aït Bouguemez eine mehrtägige Trekkingtour
durch die M’Goun-Schlucht (oben) an.
Der Hohe Atlas wird dabei zu Fuß überwunden.
Die Wanderung beginnt im Basislager in Aït-Bouguemez.
Die Anfahrt dorthin führt über eine unbefestigte Straße.
Die Jeeps rumpeln über Schlaglöcher, die Landschaft ändert
sich im Minutentakt. Der einzige Zugang zur Unterkunft
führt durch einen Flusslauf, der durchquert werden
muss. Die Pension steht auf einem kleinen Bergrücken.
Von hier startet die Trekkingtour. Das erste Ziel ist der
knapp 3000 Meter hohe Pass Tizi n’Aït Imi. Beim Anstieg
weichen die grünen Felder zurück. Jetzt bieten nur noch
einzelne Zypressen Schatten. Immer höher windet sich der
Pfad (Bild unten). Auf der anderen Seite schimmert
Schnee am über 4000 Meter hohen M’Goun. Der Ausblick
von der Passhöhe ist grandios. Dann beginnt der sehr lange
Abstieg und die nächsten drei Tage trekken die Abenteurer
den Fluss immer weiter talabwärts. Der weitere
Weg verläuft mal im Tal dem Fluss folgend, mal entlang
M’Goun und AÏt Bouguemez
Links: Blick zurück auf das
grüne Tal. Die Gruppe kurz
vor Erreichen des Passes Tizi
n’ ït Imi (2905 m)
Rechts: Bald ist es geschafft!
Hinter der Schlucht öffnet
sich das Tal und die Sonne
kommt zum Vorschein
AïT BOUGUEMEZ – EIN TREKKINGPARADIES
Die Täler des Aït Bouguemez sind noch von der Außenwelt abgeschnitten und
nur zu Fuß erreichbar. Das Trekking ist dort deshalb besonders reizvoll. Bei den
lokalen Tourveranstaltern ist die gesamte Infrastruktur vorhanden: Zelte, Maultiere,
Isomatten – es gibt dort sogar kleine Boutiquen, wo man das Wichtigste
einkaufen kann. Auf der Tour muss alles an Verpflegung und Wasser dabei sein,
da man nie wissen kann, ob man unterwegs etwas bekommt. Die Ausrüstung
und die Vorräte werden auf Maultiere geladen. Jedes Maultier wird von einer
Person geführt. Das Team besteht aus einem Bergführer, einem Koch, Helfer
sowie Maultiertreiber. Die Agentur organisiert die Geländewagen und bringt
die Gäste von Marrakesch nach Aït Bouguemez. Eine mit Zelten beladene Maultiertour
durch derart abgelegene Täler kann man nur in Marokko machen. Diese
Form des ursprünglichen Wanderns gibt es in Europa nicht mehr. Die Tour durch
die Schlucht des M’Goun wird mit Trekkingtouren in Nepal verglichen.
36
ABENTEUER RUND UM MARRAKESCH
der Berghänge mit Blick auf viele namenlose Dreitausender,
deren Gipfel mit Schneeresten bedeckt sind. Kann
man das noch toppen? Ja, kann man! Am dritten Tag wird
das Hochtal zur Schlucht. Der M’Goun-Fluss zwängt sich
zwischen steile Felswände, die definitiv nicht zu erklimmen
sind, sodass man große Strecken im Fluss laufen und
fast bei jeder Biegung die Seite wechseln muss. Das Wasser
ist meist knietief, die starke Strömung zerrt an den Füßen
und man muss schon gehörig aufpassen, um nicht unfreiwillig
baden zu gehen. An den tieferen Stellen muss
man sich gegenseitig helfen, indem Menschenketten gebildet
werden. Die Schlucht verengt sich zunehmend bis
auf wenige Meter. Die Wände fallen senkrecht ab, der
Himmel ist kaum noch zu sehen. Vorsichtig, stets mit einer
Hand an der Felswand, muss man sich vorwärts tasten.
Das Wasser steigt immer höher (Bild unten links). Zunächst
über die Knie und schließlich bis zur Hüfte. Hand
in Hand schleicht man weiter, bis man durch ist. Dann öffnet
sich die Schlucht und die Abenteurer stehen wieder
glücklich in der Sonne.
Oben: Bewirtschaftete Terrassenfelder wechseln
mit schroffen roten Bergflanken, Pässe mit
seltsamen lichten Wäldern, Bäume ohne Äste,
dann wieder üppiges Grün in den Tälern mit
fließenden Wasserläufen. Die Lehmbauten der
Dörfer fügen sich perfekt in das Landschaftsbild
ein. Ockerfarbene, rote und gelbliche Töne
überwiegen. Auf den Bergen am Horizont liegt
der letzte Schnee vom Winter. Das Hochtal befindet
sich auf 1800 Metern Höhe und wird als
Tal der Glückseligen bezeichnet. Der Name hat
einen bestimmten Hintergrund: Weil der Bach
hier das ganze Jahr über Wasser führt, können
die Felder im breiten Talgrund ganzjährig bewässert
werden. Deshalb sind auch zwei Ernten
im Jahr drin
37
SPIEL
OHNE
GRENZEN
Marrakesch, das ist Kultur, Mondänität und Genuss. Aber die meisten
wissen nicht, dass sich vor den Toren der Metropole ein atemberaubender
Abenteuerspielplatz befindet. Die Spiel- und Sportmöglichkeiten sind
nahezu grenzenlos. Im Hohen Atlas befindet sich der perfekte Freizeitpark
für kleine und große Kinder. In Marrakesch gibt es Wassersportoasen, die
Hotels verfügen über große Schwimmbäder. Golfer können im Winter vor
der Kälte und dem Regen fliehen und in Marrakesch jeden Tag auf einem
anderen Platz spielen.
38
39
SPIEL OHNE GRENZEN
Der Freizeit- und Abenteuerpark im Hohen Atlas
liegt am Fuße des Hohen Atlas, nur 40 Minuten
von Marrakesch entfernt. Die Gäste erwartet
ein riesiges Angebot an verschiedenen
Freizeit- und Sportaktivitäten: Vom Kletterpark über Radwanderungen,
Reiten und Schwimmen ist alles dabei.
Unternehmen können Teamseminare buchen. Übernachtungen
sind in Appartements und Berberzelten möglich.
Das Gelände ist traumhaft. Spektakulär ist der Accro
Parc. Hier kann man tiefe Schluchten auf Hängebrücken
und mit Seilzügen überqueren – was für ein Erlebnis! Der
Park ist schnell und einfach zu erreichen, gerade für Urlaub
mit Kindern ist das optimal! Im Accro Park kann
man mit einem BMX-Rad auf einem Spezialparcours fahren.
Kinder werden auf einem sehr ruhigen Pferd zwei
Stunden lang durch das ganze Areal geführt. Erwachsene
können mit einem erfahrenen Reitlehrer den ganzen Tag
unterwegs sein und die Landschaft erkunden: Besonders
im Frühling, wenn alles blüht, genießen die Gäste traumhafte
Natureindrücke und tolle Panoramablicke.
Abenteuerpark im Hohen Atlas
Oben: In Asni kann man schöne
Reitausflüge unternehmen
Links: Vom Berberzelt aus lässt
sich der Sonnenuntergang
wunderbar beobachten
Rechts: Im Accro Parc kann
alles ausprobiert werden:
Kletterwände, Affenbrücken
und Seilzüge
40
41
42
SPIEL OHNE GRENZEN
Marrakesch kann nicht mit Strand und Meer
dienen. Aber die vielen Luxushotels können
dafür mit traumhaften Swimmingpools
inmitten prächtiger Gärten aufwarten.
Gerade die Kinder wünschen sich nichts sehnlicher,
als in die blauen Fluten dieser türkisfarbenen Gewässer
zwischen Himmel und Erde einzutauchen. Viele Hotels
bieten für Gäste von außerhalb einen sogenannten Day
Pass an. Damit hat man Zugang zum Pool, manchmal
auch kombiniert mit Mittagessen. Wer sich in Marrakesch
vollends dem Wasserspaß hingeben möchte, dem bietet
sich im Aquapark unzählige Möglichkeiten zum Erfrischen,
Schwimmen und Entspannen. Der Wasserpark liegt
vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und erstreckt
sich über eine Fläche von zehn Hektar. Der Multi-Freizeitbereich
ist in mehrere Welten gegliedert: Wasserbereiche,
eine Kletterwand, ein Kids-Club, ein beheiztes Schwimmbad
sowie mehrere Gastronomiebetriebe. Ein Paradies für
Familien! Kleine und große Kinder bekommen hier Lust
auf Tauchen und Faulenzen in der Sonne!
Ein Paradies für Familien
Linke Seite und links: Der
Aquapark ist das perfekte
Ziel für einen Ausflug mit der
ganzen Familie
Oben und rechst: Viele
Hotels verfügen über schöne
Poollandschaften. Für Gäste
von außerhalb gibt es den
Day-Pass mit Zugang zum Pool
inklusive Mittagsessen
43
44
SPIEL OHNE GRENZEN
Schon früh erkannte man in Marokko die Bedeutung
des Golfsports für die touristische
Entwicklung. Man setzte dabei auf die stärkste
Trumpfkarte: Marokkos hervorragende klimatische
Bedingungen. Während Golf in Europa praktisch
nur im Sommer gespielt werden kann, ermöglichen Marokkos
Wetterverhältnisse ein ganzjähriges Bespielen der
Plätze. Dem sonnenverwöhnten und kulturreichen Land
fiel das nicht schwer: Viele Golfplätze wurden in geradezu
atemberaubenden Landschaften und am Rande aufregender
Metropolen angelegt. In Marrakesch haben Golfer
die Qual der Wahl: Mit 13 Golfplätzen darf sich Marrakesch
selbstbewusst als Golfdestination bezeichnen. Der
geschichtsträchtigste Golfplatz, der Royal Golf, wurde bereits
1923 angelegt und hat zahlreiche berühmte Spieler
gesehen: Winston Churchill, Lloyd George und Dwight
David Eisenhower. Im Palmeraie Golf Club finden Spieler
jeden Handicaps dank der Vielseitigkeit ihr Glück. Der
Samanah Golf Club ähnelt einem mit seinen Kakteen und
Palmen eher einem Wüstengolfplatz.
GOLF, SONNE, GUTES ESSEN UND NIGHTLIFE
Mit dem Ausbau der Luxus-Hotellerie entstanden in der jüngsten Vergangenheit
in Marrakesch auch mehrere neue, spektakuläre Greens, die von berühmten Leuten
wie Jack Niklaus, Colin Montgomery oder Cabell B. Robinson designt wurden.
So verschieden die Architektur der Golfplätze sein mag, die bestechenden Vorteile
der Golfdestination Marrakesch haben alle gemeinsam: Mit der beeindruckenden
Kulisse der schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas im Hintergrund und der
guten, sauberen Luft gleicht jeder Golfplatz einer Wellnessoase. Und – auch das
ist einzigartig: Alle Golfplätze befinden sich in einem Umkreis von 20 Kilometern.
Der Spieler kann zwischen den besten Plätzen wählen und sie in kürzester Zeit
erreichen. Die Stadt ist die beste Destination, wenn man einen Citybreak braucht.
Abends kann man ausgehen, es gibt 300 Restaurants! Hier hat man einfach
alles! Marrakesch heißt Golf, Sonne, gutes Essen und Nightlife – nur drei Flugstunden
von den Hauptstädten Europas entfernt!
Golfdestination Marrakesch
Oben: Golfen vor atemberaubender
Kulisse
Links: Im Royal Palm Golf
wurden 3000 alte Olivenölbäume
gepflanzt, die eine schöne
Atmosphäre versprühen
Rechts: In Marrakesch lässt
sich ganzjährig golfen
45
INFOS MAROKKO UND MARRAKESCH
DIE MEDINA VON MARRAKESCH
46
INFOS MAROKKO UND MARRAKESCH
GUT ZU WISSEN
Der Flughafen Aéroport international Marrakech-Ménara
Ortszeit
Marokko hat die Umstellung
auf Winterzeit im Oktober 2018
abgeschafft. Im Winter herrscht
Zeitgleichheit mit Deutschland. Im
Sommer beträgt der Zeitunterschied
1 Stunde (Berlin 12 Uhr =
Marrakesch 11 Uhr).
Reisezeit
Für die Städte innerhalb des Landes
sind die Monate Februar bis Juni,
sowie September bis Dezember
klimatisch optimal. Im Hochsommer,
zwischen Juli und August, kann
es sehr warm werden. Im Winter
werden tagsüber Temperaturen von
20 Grad und nachts von 10 Grad
erreicht.
Reisepass
Deutsche, österreichische und
schweizerische Staatsbürger benötigen
einen Reisepass, der zum Zeitpunkt
der Einreise mindestens für die
Dauer des Aufenthaltes in Marokko
gültig sein muss. Kinder brauchen
einen Reise- oder Kinderpass.
Visum
EU-Staatsangehörige, sowie Schweizer
benötigen für touristische und
geschäftliche Zwecke für eine Dauer
bis zu 90 Tagen kein Visum.
Zoll: Einreise
Ausländische Währungen dürfen in
unbegrenzter Menge ein- und ausgeführt
werden. Bargeld im Wert
von 100 000 MAD (Dirhams) muss
deklariert werden. Medikamente
für den eigenen Gebrauch dürfen
eingeführt werden. Zollfrei bei der
Einreise sind außerdem: 200 gr. Tabakwaren,
1 l Wein , 1 l Schnaps.150
ml Parfum, 250 ml Eau Toilette.
Anreise mit dem Auto
Für Reisende, die viel Zeit mitbringen
und in Marokko oft unterwegs
sein möchten, empfiehlt sich die
Anreise mit dem eigenen Fahrzeug.
Berücksichtigt man, dass die
An- und Abreise schon eine Woche
in Anspruch nimmt, sollten dann
mindestens vier, besser noch sechs
Wochen eingeplant werden.
Geld
Für den marokkanischen Dirham
(MAD) gilt ein Wechselkurs von
etwa 1 Euro = 11 MAD.
Fast überall gibt es Bankautomaten,
an denen man mit EC- oder Kreditkarte
Geld abheben kann. Maximal
2 000 Dirham dürfen ein- und
ausgeführt werden.
Mietwagen
In allen größeren Städten und an
Flughäfen lassen sich Mietwagen
problemlos anmieten. Dort sind
auch alle großen, bekannten Marken
vertreten. Man kann auch einfach
von Zuhause aus den Mietwagen
reservieren. Auch in den Hotels und
Riads kann der Kontakt zu Autovermietungen,
oft lokale Agenturen,
hergestellt werden.
Notrufnummern
Polizei: 19
Feuerwehr : 15
Gendarmerie Royale: 177
Ambulanz / Feuerwehr: 150
Ärztliche Notfälle: 141
Unterwegs in Marrakesch
Das beste Verkehrsmittel ist das
Stadttaxi (Petit Taxi, mit Taxometern
ausgestattet). Das Linienbusnetz
ist gut ausgebaut und äußerst
preiswert. Wer mit dem Mietwagen
unterwegs ist, sollte wissen, dass
die Medina für Autos gesperrt ist.
Außerhalb der Altstadt befinden sich
viele bewachte Parkplätze. Alternativ
kann man auch ein City-Bike
buchen. Eine besonders reizvolle Art
der Fortbewegung bieten die Pferdekutschen
(Calèches). Ein großer
Fernbusbahnhof (Gare routière) und
Sammeltaxistand befinden sich beim
Bab Doukkala.
47
INFOS MAROKKO UND MARRAKESCH
MUSEEN IN MARRAKESCH
Interaktive Ausstellungen im Wassermuseum
Le Musée Dar Si Saïd
Das Museum für marokkanische
Kunst befindet sich in einem der
schönsten Paläste Marrakeschs. Die
Sammlung des Museums umfasst
Schmuck aus dem Hohen Atlas, dem
Antiatlas und dem äußersten Süden,
Teppiche aus Haouz und dem Hohen
Atlas, Öllampen aus Taroudant,
blaue Töpferwaren aus Safi, grüne
Töpferwaren aus Tamegroute sowie
Lederarbeiten aus Marrakesch. Das
Schmuckstück der Sammlung ist
jedoch ein spanisches Marmorbecken
aus dem 10. Jahrhundert.
Musée de la Musique
Das Musikmuseum zeigt die Vielfalt
der gesamten Musik-Traditionen in
Marokko: Im Fokus stehen die Musik
der Amazigh, die jüdische Musik, die
Daqqa Marrakchia, die Gnaoua-
Musik und die arabisch-andalusische
Musik. Im Laufe des Rundgangs
entdeckt der Besucher Instrumente
aller Art und lernt durch Fotografien,
Videos und visuelle Effekte die
marokkanische Musik kennen. Das
Museum zeigt ebenfalls Sonderausstellungen
und veranstaltet
einmalige Abende mit traditioneller
marokkanischer Musik.
www.museedelamusique.ma
Musée AMAN pour la civilisation
de l’eau au Maroc
Das Wassermuseum in Marrakesch
erstreckt sich über mehr als 20 000
Quadratmeter! Während des
gesamten Besuchs werden stets
verschiedene Fragen rund um das
Thema Wasser behandelt: Wasser
und Mensch, Wasser im Laufe
der Geschichte, zeitgenössische
hydraulische Errungenschaften
Marokkos, Herausforderungen im
Zusammenhang mit dem Wassermanagement.
Ein Museum, das man
mit der ganzen Familie und auch mit
kleinen Kindern besuchen kann. Für
die Kleinen (und die Großen) stehen
zahlreiche Tablets mit interaktiven
Spielen zur Verfügung.
www.museeaman.ma
Maison de la Photographie
Dieses private Museum wurde 2009
in der Medina von Marrakesch
eröffnet. Das Museum hat sich zur
Aufgabe gemacht, die außergewöhnliche
Vielfalt Marokkos
fotografisch zu dokumentieren und
die Fotos den Besuchern in Form von
Ausstellungen zugänglich zu machen,
damit die Reisenden das Land,
seine Menschen, seine Kulturen
und Gebräuche besser kennenlernen
können. Die Sammlung des
Museums umfasst Fotografien von
den Anfängen der Fotografie bis zur
Neuzeit (1879–1960), Glasplatten,
Postkarten, Zeitungen, Karten und
Dokumentationen. Das Maison
de la Photographie zeigt stets
themenbezogene Ausstellungen und
organisiert Wanderausstellungen für
Schulen und verschiedene kulturelle
Institutionen.
www.maisondelaphotographie.ma
Musée Yves Saint-Laurent
Das Yves Saint Laurent Museum im
Majorelle-Viertel beherbergt eine
Sammlung von 5000 Kleidungsstücken
und 15 000 Accessoires der
Haute-Couture sowie Tausende von
Zeichnungen und verschiedenen
Objekten. Das Museum ist ein 4000
Quadratmeter großer Neubau.
Neben 400 Quadratmetern für die
Dauerausstellung und weiteren 150
Quadratmetern Ausstellungsfläche
beinhaltet das Museum eine Bibliothek,
eine Forschungsbibliothek mit
5000 Werken, ein Auditorium mit
130 Sitzen, eine Buchhandlung und
ein Café mit Restaurant und Terrasse.
www.museeyslmarrakech.com
Musée P. Bergé des Arts Berbères
Das Museum befindet sich im Herzen
des Jardin Majorelle. Vom Rif bis zur
Sahara sind über 600 Objekte zu
sehen, die von Pierre Bergé und Yves
Saint Laurent gesammelt wurden.
Sie zeugen vom Reichtum und der
Vielfalt einer noch immer lebendigen
Kultur der Amazigh. Das Museum
ist in vier verschiedenen Bereichen
untergebracht, die nach Themen
gegliedert sind.
www.jardinmajorelle.com/museepierre-berge-des-arts-berberes
48
INFOS MAROKKO UND MARRAKESCH
VERANSTALTUNGEN IN MARRAKESCH
Die Moulay-El-Hassan-Rennstrecke erstreckt sich über drei Kilometer
E-Prix de Marrakech
Der Marrakesch E-Prix ist ein
Automobilrennen der FIA-Formel-E-
Meisterschaft. Er findet jedes Jahr im
Juli statt. Im Rahmen der UN-Klimakonferenz
in Marrakesch 2016 wurde
der Marrakesch E-Prix erstmals auf
dem Circuit International Automobile
Moulay el Hassan ausgetragen.
www.marrakechgrandprix.com
Marathon de Marrakech
Am letzten Januarwochenende ist
Marrakesch autofrei! Mehr als 8000
Läufer aus aller Welt nehmen an
dem internationalen Marathon teil.
Genau genommen handelt es sich
um zwei Wettbewerbe: Halbmarathon
(21,1 Kilometer) und Marathon
(42,2 Kilomter).
www.marathon-marrakech.com
Festival National des Arts
Populaires
Ob Tanz, Gesang, Darbietungen
aus dem Zirkus oder der Welt
der Magie – hunderte völlig
verschiedene Künstler treten bei
diesem einzigartigen Festival auf.
Das Festival National des Arts
Populaires ist für alle Künste offen.
International renommierte Größen
und weniger bekannte Künstler
haben ein gemeinsames Ziel: Das
Publikum zu verzaubern. Bei den
Folkloreveranstaltungen werden
die althergebrachten Traditionen
der einzelnen Regionen des Landes
modern interpretiert. Jedes Jahr wird
ein Land als Ehrengast eingeladen.
Oasis Into the wild Festival
Das größte Festival für elektronische
Musik findet im September statt.
Elektrosounds werden mit lokaler
Musik vermischt. Tagsüber wird das
Festival mit mehreren Ständen belebt,
wie Yoga- & Henna-Workshops,
Massagesitzungen und Streetfood.
Ursprünglich in Marrakesch nahm
das Festival ab 2022 Kurs auf andere
Orte wie Dakhla und Ouarzazate.
www.intothewild.ma
Marrakech du Rire
Jedes Jahr kommt der berühmte
französisch-marokkanische
Comedian Jamel Debbouze nach
Marrakesch, um dieses äußerst
beliebte Comedy-Festival zu veranstalten.
Eine schöne Gelegenheit, alle
Menschen aus der gesamten französischsprachigen
Welt im Zeichen des
Humors zusammenzubringen.
www.marrakechdurire.com
Festival International du Film
de Marrakech
Das internationale Filmfestival
findet im November statt und lockt
seit Jahren eine beeindruckend
große Zahl von weltbekannten Stars
an. Jedes Jahr steht während des
Filmfestivals in Marrakesch ein Land
im Mittelpunkt.
www.festivalmarrakech.info
GOLFPLÄTZE IN MARRAKESCH
Atlas Golf Marrakech
Par 32; 2.299m; 9 Loch
www.atlasgolfmarrakech.com
The Montgomerie Prestigia
Par 71; 6.230 m; 18 Loch
www.prestigiagolf.com
Assoufid Golf Club
Par 72; 10.657 m; 18 Loch
www.assoufid.com
Al Maaden Resort
Par 72; Längen: Noir 6644 m,
Blanc 6.342 m, Jaune 5.873 m,
Bleu 5.460 m, Rouge 4.755 m;
18 Loch auf 4 Parcours
www.almaaden.golf
Royal Palm Golf
Par 72; 6.608 m; 18 Loch
www.royalpalmmarrakech.com/
the-golf
Amelkis Golf Marrakech
Par 72; 6.657 m; 27 Loch
www.golfamelkis.com
Royal Golf Marrakech
Par 72; 6.086 m; 27 Loch
www.royal-golf-marrakech.com
The Tony Jacklin Marrakech
Parcours A: Par 72; 6.550 m; 18 Loch;
Parcours B: Par 3; 1.411m; 9 Loch
www.prestigiagolf.com
Golf Club Rotana Palmeraie
Par 72; 6.200 m; 27 Loch
www.rotana.com
Samanah Country Club
Par 72; Noir 6.800 m, Blanc 6.342 m,
Jaune 6.092 m, Bleu 5.696 m, Rouge
5.261 m; 18 Loch auf 4 Parcours
www.samanah.com
Oasis Golf Marrakech
9-Loch Golfplatz
Noria Golf Club
Par 72; 6.589 m; 18 Loch
www.noriagolfclub.com
Palm Golf Ourika
Par 72; 6.700 m; 18 Loch
www.palmgolfourika.com
49
INFOS MAROKKO UND MARRAKESCH
Portugal
Spanien
Madeira
(Port.)
I S C H E R
A N
Dakhla
Imlili
A T L A N T I S C H E R
Kanarische Inseln
(Sp.)
Boujdour
O Z E A N
Laâyoune
Tarfaya
Galtat Zemmour
Marokko
Tan Tan
Smara
Sidi Ifni
Guelmim
Tanger
Asilah
Larache
Tetouan
Chefchaouen Al Hoceima Nador
Ksar el Kebir
Ketama
Ouezzane
Oujda
Kenitra
Taza
Fes
Taourirt
RABAT Meknes
Aïn
Sefrou
Beni
Casablanca
Mathar
Oulmès
El Jadida
Azrou
Oued
Settat
Zem Khenifra
Missour
Qualidia
Safi
Khouribga
Beni Mellal
Midelt
Rich Talsinnt
Douârfa
Essaouira
Jebel Toubkal
4167 m
Agadir
Taroudant
Tafraout
Tiznit
Marrakesch
A n t i
H o h e r
Akka
a t l a
Irhil M'Goun
4071 m
Quarzazate
Agdz
s
M i t
Portugal
Draatal
Zagora
M'Hamid
R
t l e
A t l a s
i
f
g
e
Errachidia
b
Erfoud
Rissani
Merzouga
i
r
g
e
Bouânane
S A H A R A
Casablanca
r e
Kenitra
RABAT
s
r A t l a
Tanger
Mittelmeer
Figuig
Spanien
Asilah
Tetouan
Larache Chefchaouen Al Ho
Ksar el Kebir
Ketama
Ouezzane
R
i
f
g
Fes
e
b
i
Sefrou
r
Taza
g
e
Awserd
Miss
Lagouira
Tichla
Marrakesch
Agafay-
Wüste
Wasserfälle
von Ouzoud
Demnate
Naturbrücke
Aït Bouguemez
Irhil M'Goun
4071 m
Midelt
Rich
Talsin
Bouân
Agadir
Jebel Toubkal
4167 m
200 km
50
Marokko
Tan Tan
Sidi Ifni
Guelmim
Tafraout
Tiznit
Akka
M'Hamid
DER PLATZ DJEMAA EL FNA
51
52
www.visitmorocco.com