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Der Mittlere Muschelkalk in Bohrungen Norddeutschlands: Fazies ...

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Das Referenzprofil für den <strong>Mittlere</strong>n <strong>Muschelkalk</strong> – die Bohrung Reml<strong>in</strong>gen 7<br />

gers bildet e<strong>in</strong>e ca. 11 cm mächtige, helle, massige Ste<strong>in</strong>salzlage. Die länglichen, klaren Halitkristalle<br />

stehen nahezu senkrecht und s<strong>in</strong>d direkt auf der unterlagernden Anhydritlage aufgewachsen. Darüber<br />

folgt e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>g verunre<strong>in</strong>igtes, farblich gebändertes, körniges, fe<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>es Ste<strong>in</strong>salz. Die Korngröße<br />

bewegt sich im mm-Bereich. Mit e<strong>in</strong>er scharfen Grenze schliesst sich bei 716,43 m e<strong>in</strong>e anhydritische<br />

Schichtenfolge an, lagig und <strong>in</strong> der Schichtung verteilt tritt Ste<strong>in</strong>salz auf. Im Sonic-Log ist dieser<br />

mehrere dm-mächtige, <strong>in</strong>s Ste<strong>in</strong>salz e<strong>in</strong>geschaltete Anhydrit anhand e<strong>in</strong>er Laufzeitspitze (S3 (A)) <strong>in</strong><br />

Richtung ger<strong>in</strong>gerer Laufzeiten deutlich zu identifizieren. Zum Hangenden gibt es e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Übergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zone mit meist grobkristall<strong>in</strong>em, mehr oder weniger stark verunre<strong>in</strong>igtem,<br />

hauptsächlich farblich gebändertem Ste<strong>in</strong>salz. Braune Farbtöne s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Abschnitt vorherrschend.<br />

Verunre<strong>in</strong>igungen bestehen größtenteils aus Anhydrit, ab Kernmeter 711,50 treten zunehmend<br />

dolomitisch-mergelige Verunre<strong>in</strong>igungen auf. Die Bänderung des Salzes liegt im cm- bis dm-Bereich.<br />

Die farbliche Bänderung wird durch e<strong>in</strong>e lagenweise Anreicherung von Bröckchen und Fetzen von<br />

Dolomitmergelste<strong>in</strong>en und Anhydrit hervorgerufen. Teilweise s<strong>in</strong>d die Verunre<strong>in</strong>igungen <strong>in</strong> Form von<br />

horizontalen Säumen im mm-Bereich dem Salz zwischengeschaltet. Anhydrit und seltener Dolomitmergelste<strong>in</strong><br />

bilden z. T. aber auch bis cm-mächtige Lagen. Die re<strong>in</strong>eren helleren Lagen bestehen z. T.<br />

aus klarem Salz. Insgesamt weist der Zyklus 3 e<strong>in</strong>e deutliche Dreiteilung auf, die die zyklische Entwicklung<br />

dieses Schichtpaketes von Dolomitmergelste<strong>in</strong> über Anhydrit zu Ste<strong>in</strong>salz widerspiegelt.<br />

Die Grenze zum Zyklus 4 (705,73 m - 669,46 m) ist durch das Auftreten e<strong>in</strong>es schwach mergeligen<br />

Anhydritlam<strong>in</strong>its gekennzeichnet. Die Basis des Lam<strong>in</strong>its ist gestört, e<strong>in</strong> Teil des Bohrkerns fehlt. Die<br />

Lam<strong>in</strong>ation liegt im mm-Bereich, sie ist flachwellig, schlierig ausgebildet. Fe<strong>in</strong>körniges Salz tritt <strong>in</strong><br />

Lagen angereichert auf. Darüber folgt grobkristall<strong>in</strong>es, anhydritisch-mergelig verunre<strong>in</strong>igtes Ste<strong>in</strong>salz,<br />

dem zum Hangenden h<strong>in</strong> zunehmend Anhydrit-Mergelste<strong>in</strong>-Lagen zwischengeschaltet s<strong>in</strong>d. Massiger,<br />

mergeliger Anhydritlam<strong>in</strong>it bildet den Abschluss des basalen Abschnitts des Zyklus 4. Diesem Bereich<br />

wird im Sonic-Log e<strong>in</strong>e markante Doppelspitze (S4 (A), S5 (A)) zugeordnet. Im Gamma-Ray-<br />

Log s<strong>in</strong>d, bed<strong>in</strong>gt durch die generell sehr ger<strong>in</strong>ge natürliche Radioaktivität von Anhydrit bzw. Ste<strong>in</strong>salz<br />

und dem ger<strong>in</strong>gen Mergelanteil im Anhydrit lediglich ger<strong>in</strong>ge Strahlungsausschläge vorhanden;<br />

die Gammastrahlung liegt relativ e<strong>in</strong>heitlich bei Werten unterhalb von 10 API. Somit ist die Basis des<br />

Zyklus 4 <strong>in</strong> den Bohrlochmessungen der Bohrung Reml<strong>in</strong>gen 7 nur mit Hilfe des Sonic-Logs sicher<br />

festzulegen.<br />

Den oberen Abschnitt des Zyklus 4 bildet wiederum Ste<strong>in</strong>salz (702,52 m - 669,46 m), das <strong>in</strong> den<br />

Bohrlochmessungen die für Ste<strong>in</strong>salz typischen ger<strong>in</strong>gen Gammastrahlung sowie relativ gleichbleibende<br />

Laufzeiten aufweist. In den unteren Profilmetern dieses Abschnitts tritt grobkristall<strong>in</strong>es bis kristall<strong>in</strong>es,<br />

farblich gebändertes Ste<strong>in</strong>salz auf. Es ist relativ ger<strong>in</strong>g verunre<strong>in</strong>igt (5 - 10 %), jedoch f<strong>in</strong>den<br />

sich vere<strong>in</strong>zelt anhydritische Brocken und Schlieren im Salz. Zum Hangenden nimmt der Grad der<br />

Verunre<strong>in</strong>igung des Salzes (bis ca. 25 %) allgeme<strong>in</strong> zu, e<strong>in</strong>zelne re<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>salzlagen treten jedoch<br />

immer wieder auf. Die Verunre<strong>in</strong>igungen s<strong>in</strong>d anhydritisch sowie zunehmend dolomitisch-mergelig.<br />

Sie s<strong>in</strong>d unregelmäßig schlierig und fe<strong>in</strong>körnig <strong>in</strong> der Salzmatrix verteilt. Während <strong>in</strong> der Gamma-<br />

Kurve der Bohrlochvermessung ledigliche e<strong>in</strong>zelne Gammaspitzen H<strong>in</strong>weise auf mergelig-dolomitische<br />

Verunre<strong>in</strong>igungen geben, ist die Kurve der Bohrkernvermessung deutlich strukturiert. Es können<br />

e<strong>in</strong>zelne Abschnitte identifiziert werden, <strong>in</strong> denen die tonig-mergeligen Verunre<strong>in</strong>igungen von unten<br />

nach oben abnehmen. Die Gamma-Kurve verschiebt sich leicht nach l<strong>in</strong>ks zu ger<strong>in</strong>geren Werten. Zum<br />

Hangenden des Zyklus 4 nimmt die lagige Anreicherung von Verunre<strong>in</strong>igungen im Salz zu. Das Salz<br />

ist farblich gebändert und wird von dolomitisch-anhydritischen Lagen, Brocken sowie Fetzen unterbrochen.<br />

Diese Zunahme an dolomitisch-mergeligen Verunre<strong>in</strong>igungen spiegelt sich auch <strong>in</strong> der<br />

Gamma-Kurve der Bohrkernvermessung wider, <strong>in</strong> der bei 682,2 m e<strong>in</strong> leichter Anstieg <strong>in</strong> den Strahlungs<strong>in</strong>tensitäten<br />

zu verzeichnen ist. Von 673,83 m bis ca. 675,63 m ist e<strong>in</strong> Anhydrit-Mergelste<strong>in</strong>-Lam<strong>in</strong>it<br />

ausgebildet, dem mm- bis cm-mächtige Ste<strong>in</strong>salzlagen zwischengeschaltet s<strong>in</strong>d. Es f<strong>in</strong>den sich<br />

hellbeige Zonen mit partiell herausgelöstem Anhydrit. Salzdrusen im mm- bis cm-Bereich, die durch<br />

Verdrängung des Sediments <strong>in</strong> diesem gewachsen s<strong>in</strong>d, treten auf. <strong>Der</strong> Salzgehalt liegt bei ca. 15 %.

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