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gegangen waren. Sie hatte insgeheim gehofft, dass sie<br />
durch die gemeinsamen Erlebnisse wieder zusammenfinden<br />
würden, aber leider musste sie sich mit dem<br />
Gegenteil abfinden. Max blieb lieber im Hotel und<br />
unterhielt sich mit dem Tablet, sei es an der Bar oder am<br />
Strand, während sie den Wunsch hatte, etwas zu erleben<br />
und Land und Leute kennenzulernen.<br />
Lea fühlte sich wie eine einsame Forscherin, während<br />
sie durch die Anlage wanderte. Sie entdeckte immer<br />
wieder mit dicken Wurzeln und Gestrüpp überwachsene<br />
Hügel, welche wohl weitere Zeugnisse aus der Maya-<br />
Zeit verbargen. Sie hätte noch stundenlang weitergehen<br />
und archäologische Strukturen entdecken können, aber<br />
sie wollte sich nicht verirren und schon gar nicht einer<br />
Schlange begegnen. Der historische Name dieses Ortes<br />
Calakmul war Chan, was Schlange bedeutete, daraus<br />
schloss sie, dass es hier viele Schlangen geben musste.<br />
Nachdem sie längere Zeit auf den verschiedenen Pfaden<br />
durchs Dickicht gelaufen war, fragte sie sich, ob sie sich<br />
nicht doch im unübersichtlichen Gelände verirrt habe.<br />
Es ging endlos weiter auf den kleinen, schmalen Wegen,<br />
die durch ein fast undurchdringliches Gewirr von Lianen,<br />
dickblättrigen Pflanzen, Büschen und Baumriesen<br />
führten. Folgte sie eventuell nur Trampelpfaden von<br />
Tieren? Und welche grösseren Tiere gab es wohl hier?<br />
Sie wünschte keinem zu begegnen. Es wurde ihr<br />
bewusst, dass es leichtsinnig war, ganz allein unterwegs<br />
zu sein, sie sollte besser umkehren! Da raschelte es ganz<br />
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