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Kino | Film<br />
Samstag, 26. November 2022<br />
„Strange World“ – Disney lässt eine neue Welt entstehen<br />
Wie der Vater, so der Sohn?<br />
„Strange World“<br />
Animation<br />
FAZIT: <br />
Anders als bei vielen Vorgängern<br />
ist „Strange World“ kein Musical-<br />
Film. Stattdessen wird eine originäre<br />
Geschichte erzählt, die spannungsgeladen,<br />
aufregend, lustig<br />
und herzerwärmend ist. Was Trotzdem<br />
irgendwie in dem Film fehlt,<br />
sind die klassischen Disney-Songs<br />
zum Mitsingen.<br />
In dieser Welt wobbelt und<br />
wackelt es. Der Unterhaltungsgigant<br />
Disney bringt<br />
mit „Strange World“ einen<br />
neuen Familienfilm ins Kino.<br />
Darin geht es auch um<br />
die Frage, warum Eltern gerne<br />
wollen, dass ihr Nachwuchs<br />
wird wie sie selbst.<br />
Das neue Filmabenteuer<br />
von<br />
Disney wirkt im<br />
ersten Moment<br />
wie ein alter Comic.<br />
„Strange<br />
World“ erzählt die Geschichte<br />
der Familie Clade. Vater Jaeger<br />
will als Entdecker in die<br />
Geschichte eingehen und unbedingt<br />
wissen, welche Welt<br />
hinter den Bergen liegt. Also<br />
macht er sich mit seinem<br />
Sohn Searcher und einem Expeditionsteam<br />
auf, um durch<br />
Schnee und Eis zu wandern,<br />
vorbei an herabstürzenden<br />
Eiszapfen und tiefen Schluchten.<br />
Dass Expeditionen dem jungen<br />
Searcher eher nicht liegen,<br />
merkt man bald. Mitten<br />
im verschneiten Gebirge findet<br />
er eine mysteriöse Pflanze.<br />
Als er sie näher erkunden<br />
will, hält der Vater das für<br />
Zeitverschwendung. Die beiden<br />
streiten – und die Expeditionsgruppe<br />
bricht auseinander.<br />
Während der Vater seinen<br />
Weg alleine fortsetzt,<br />
bleiben die anderen bei dem<br />
leuchtenden Gewächs zurück.<br />
Die Geschichte macht dann<br />
einen Zeitsprung. 25 Jahre<br />
später ist der Vater noch immer<br />
verschollen und der Sohn<br />
erwachsen. Searcher hat<br />
mittlerweile selbst Frau,<br />
Sohn, Hund. Er baut auf einer<br />
Farm eben jene grüne Pflanze<br />
an, die er vor langer Zeit gefunden<br />
hat. Das leuchtende<br />
Gewächs liefert Energie. Man<br />
Ethan und Meridian in einer Szene des Disney-Films „Strange World“. In diesem Animationsfilm werden Vater-Sohn-Geschichten erzählt, die den Kinobesucher<br />
in eine urig-fremdartige Welt entführen. Foto: The Walt Disney/dpa<br />
kann damit beispielsweise<br />
Flugzeuge betreiben. Die<br />
Pflanze brachte also eine Revolution.<br />
Searcher wird für seine Entdeckung<br />
entsprechend gefeiert.<br />
Er ist zufrieden mit seiner<br />
Farm und will mit Expeditionen<br />
absolut nichts zu tun haben.<br />
Auch von seinem verschollenen<br />
Vater scheint er<br />
wenig zu halten. Der erste Generationenkonflikt<br />
ist damit<br />
in etwa umrissen. Man ahnt<br />
aber bereits den nächsten,<br />
denn Searchers Sohn träumt<br />
eher nicht von einem Leben<br />
als Landwirt, findet aber das<br />
Abenteurerimage seines verschollenen<br />
Großvaters faszinierend.<br />
Ähnlich wie bei „Encanto“<br />
geht es in „Strange World“ also<br />
auch um Familiendynamiken.<br />
Beschrieben wird das<br />
Phänomen, dass sich Eltern<br />
mitunter wünschen, ihr<br />
Nachwuchs werde in ihre<br />
Fußstapfen treten. Und dass<br />
Kinder dagegen oft eigene<br />
Wege gehen wollen. Wie man<br />
mit diesen unterschiedlichen<br />
Format: DIN A3, quer<br />
Erwartungen umgehen kann,<br />
zeigt der Film schön. Als die<br />
mysteriöse Energiepflanze<br />
langsam zu sterben droht,<br />
macht sich Searcher auf zu<br />
einer letzten großen Expedition,<br />
die eher unfreiwillig<br />
zum Familienausflug wird.<br />
Der Film zeigt, wie sich<br />
auch in Disney-Produktionen<br />
ein moderneres Weltbild einstellt.<br />
Die Mutter ist nun diejenige,<br />
die gerne Flugzeuge<br />
steuert, und der Sohn verknallt<br />
sich in einen anderen<br />
Jungen. Dass das alles selbst-<br />
verständlich gezeigt und<br />
nicht kommentiert wird, ist<br />
ein Plus. Zudem punktet der<br />
Film mit betörend schönen<br />
Bildern.<br />
Manchmal fragt man sich,<br />
wie die Expertinnen und Experten<br />
animierter Filme auf<br />
solche Welten kommen. Es<br />
wackelt und wobbelt, flutscht<br />
und fliegt. Um das Rätsel der<br />
sterbenden Pflanze zu lösen,<br />
reist die Expeditionsgruppe<br />
nämlich ins Innere dieser ungewöhnlichen<br />
Welt. Dort begegnet<br />
man Kreaturen, die<br />
wie Mischwesen zwischen<br />
Pferd und Qualle aussehen.<br />
Oder roten, fischähnlichen<br />
Wesen.<br />
Manche Szenen sind für<br />
einen Kinderfilm sehr aufregend.<br />
In der Unterwelt taucht<br />
auch der verschollene Vater<br />
Jaeger bald wieder auf. Was<br />
man mitnehmen kann aus<br />
dem Film -- außer der Auseinandersetzung<br />
mit Familienstrukturen:<br />
Dass die Dinge<br />
selten sind, wie sie scheinen.<br />
Und dass man – egal, wie<br />
mer<strong>kw</strong>ürdig eine Welt auch<br />
sein mag – sehr viel dafür tun<br />
sollte, sie in ihrer Existenz zu<br />
beschützen. Aktueller kann<br />
eine Botschaft wohl nicht<br />
sein. (dpa)<br />
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