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MANNHEIMturf - Badischer Rennverein Mannheim-Seckenheim e.V.

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Römerspiele auf der Rennbahn<br />

Wie die Römer vor 1800 Jahren lebten und<br />

feierten, kann man am 16. und 17. Juli eindrucksvoll<br />

erleben. Bei den ersten Römerspielen auf der<br />

Waldrennbahn wird jede Menge Action und Unterhaltung<br />

g geboten. geboten.<br />

Seite 5<br />

Impressionen von der Waldrennbahn <strong>Seckenheim</strong><br />

Renntage auf der Waldrennbahn <strong>Seckenheim</strong> sind immer<br />

ein Erlebnis! Hier treff en sich Prominenz aus Wirtschaft,<br />

Politik und Sport, schöne Frauen und edle Pferde.<br />

Genießen Sie Einblicke in die Erlebniswelt Waldrennbahn.<br />

Seite 12-13<br />

MANNHEIM<br />

WALDRENNBAHN MANNHEIM-SECKENHEIM<br />

2<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong><br />

M<br />

J<br />

9. 9 Jahrgang · 17 17. AAusgabe b<br />

Juli 2011<br />

Spaß und Spannung für Groß und Klein<br />

VR Bank Rhein-Neckar Renntag mit Deutschem Pony-Derby am 3. Juli<br />

Die Kleinen sind die Größten.<br />

So könnte das Motto des VR<br />

Bank Rhein-Neckar Renn-<br />

tages am 3. Juli ab 13 Uhr auf<br />

der Waldrennbahn lauten. Auf<br />

der idyllischen Rennbahn in<br />

<strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong> fi ndet<br />

mit dem „Preis vom Pferdeland<br />

Kollerinsel/Stall Erny“<br />

das 7. Deutsche Pony-Derby<br />

statt. Wie bereits seinen Vorgängern,<br />

so liegt die Förderung<br />

der jungen Sattelkünstler<br />

auch dem neuen Präsidenten<br />

Stephan Buchner besonders<br />

am Herzen. Auch bei den<br />

Besuchern legt der Badische<br />

<strong>Rennverein</strong> besonderen Wert<br />

auf Nachwuchsarbeit. Auf<br />

Einladung von Präsidentengattin<br />

Natascha Buchner werden<br />

Schülerinnen und Schüler der<br />

Elisabeth von Thadden Grundschule<br />

aus Heidelberg der<br />

Rennbahn einen Besuch abstatten<br />

und einen Blick hinter<br />

die Kulissen eines Renntages<br />

werfen. Außerdem gibt es<br />

Dank der Unterstützung durch<br />

die Wild-Werke zur Feier des<br />

Tages kostenlos Caprisonne<br />

für alle Kinder.<br />

Darüber hinaus werden<br />

sieben Rennen für die<br />

„Großen“ ausgetragen, mit<br />

dem „Preis der VR Bank<br />

Rhein-Neckar und Geschäftspartner“,<br />

einem Ausgleich III-<br />

Rennen über 1.400 Meter als<br />

Höhepunkt. Hier gibt es durch<br />

den tschechischen Gast „Gallonofgas“,<br />

der bereits am Badenia-Renntag<br />

siegreich war,<br />

sogar eine internationale Note.<br />

Auch das Rahmenprogramm<br />

kann sich mit ausgezeichnet<br />

besetzten Rennen sehen lassen.<br />

Die meisten Nennungen, nämlich<br />

27, gingen für den „Preis<br />

der Karlsruher Lebensversicherung<br />

AG“ ein. Bei diesem<br />

Ausgleich IV-Rennen über<br />

1.900 Meter muss deshalb<br />

ein Auscheidungsverfahren<br />

durchgeführt werden, weil<br />

nur zwölf Pferde an den Start<br />

gehen können. Die <strong>Mannheim</strong>er<br />

Trainer sind bei diesem<br />

Ereignis natürlich auch vertreten.<br />

Sowohl Horst Rudolph<br />

als auch Michael Alles haben<br />

mehrere Pferde genannt.<br />

Alle Rennsportfreunde erwartet<br />

wie immer ein spektakulärer<br />

Nachmittag für die<br />

ganze Familie. Beginn der<br />

Veranstaltung ist 13 Uhr,<br />

das erste Rennen wird gegen<br />

14 Uhr gestartet. sb<br />

Weitere Infos unter<br />

www.badischer-rennverein.de<br />

Großes Gewinnspiel<br />

Der Heidelberger Zoo, das italienische<br />

Restaurant „Bella Napoli“,<br />

der Verein Kulturschock e.V.<br />

und der Badische <strong>Rennverein</strong><br />

verlosen attraktive Preise.<br />

Mehr auf Seite 10<br />

Höhepunkte<br />

Preis der VR Bank Rhein-<br />

Neckar und Geschäftspartner,<br />

Ausgleich III, 1.400 Meter<br />

7. Deutsches Pony-Derby –<br />

Preis vom Pferdeland Kollerinsel/Stall<br />

Erny<br />

Gesamtdotierung:<br />

25.000 Euro inkl. Prämien<br />

Erlebnis<br />

Waldrennbahn<br />

Englische Vollblüter<br />

Trakehner-Rennen<br />

Pony-Rennen<br />

Wettschein-Tombola –<br />

die zweite Chance!<br />

Kulinarisches Angebot<br />

für jeden Geschmack


Juli 2011 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Grußwort für <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Liebe Rennsportfreunde,<br />

nachdem der VR Bank<br />

Rhein-Neckar Renntag sonst<br />

immer zur Saisoneröffnung<br />

im Frühjahr stattfand, darf ich<br />

Sie in diesem Jahr erstmalig<br />

im Sommer zu diesem Anlass<br />

auf unserer Waldrennbahn begrüßen.<br />

Mein besonderer Dank gilt<br />

natürlich der VR Bank Rhein-<br />

Neckar und Ihren Verbundpartnern,<br />

die uns schon viele<br />

Jahre die Treue halten und<br />

damit diese wunderbare Veranstaltung<br />

ermöglichen.<br />

Als heutiges Hauptereignis<br />

wird der „Preis der VR Bank<br />

Rhein-Neckar und Geschäftspartner“,<br />

ein Ausgleich III-<br />

Rennen über 1400 Meter ausgetragen.<br />

Außerdem steht der<br />

Renntag ganz im Zeichen der<br />

Jugendförderung. Am Tag des<br />

Deutschen Derbys in Hamburg<br />

geht der reiterliche Nachwuchs<br />

bei uns im „7. Deutschen<br />

Pony-Derby – Preis vom<br />

Pferdeland Kollerinsel/Stall<br />

Erny“ an den Start. Ferner<br />

kommt ein Wertungslauf<br />

zum Junior-Cup Südwest zur<br />

Austragung.<br />

Wir wünschen Ihnen und<br />

den Aktiven spannende<br />

Rennen, einen fairen, sportlichen<br />

Wettkampf und das<br />

nötige Glück. Lassen Sie sich<br />

von der Atmosphäre eines<br />

Turf-Renntages einfangen und<br />

setzen Sie beim Wetten auf<br />

das richtige Pferd. Werden Sie<br />

Mitglied bei uns, einem engagierten<br />

Verein. Die Beitrittserklärung<br />

hierfür fi nden Sie im<br />

Rennprogramm. Außerdem<br />

können Sie uns gerne Ihre<br />

Wünsche und Anregungen<br />

(auch per Mail) übermitteln.<br />

Stephan Buchner<br />

Präsident des<br />

Badischen <strong>Rennverein</strong>s<br />

<strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong><br />

Inhalt<br />

Seite 3<br />

VR Bank Rhein-Neckar-Renntag am 3. Juli 2011 Seite 1<br />

Grußworte für <strong>MANNHEIMturf</strong> Seite 3 & 4<br />

Legionäre, Gladiatoren und Wagenrennen Seite 5<br />

Ein Festival des Hindernis-Sports Seite 6<br />

Wechsel an der Spitze des Südwest-Verbands Seite 7<br />

Neuer Mitgliederbereich eröffnet Seite 8<br />

Interview mit BRV-Präsident Stephan Buchner Seite 11<br />

Erlebniswelt Waldrennbahn Seite 12 & 13<br />

Berühmte Rennpferde – PHAR LAP Seite 14<br />

Trakehner kehren zurück auf die Rennbahn Seite 15<br />

In <strong>Mannheim</strong> kommt der Nachwuchs groß heraus Seite 15<br />

12. Lauf zur Sport-Welt Talent-Trophy<br />

Sommermeisterschaft der Amateure Seite 16<br />

Neuer Hoffnungsträger aus dem Gestüt Ravensberg Seite 18<br />

Arabian Racing Club Germany gegründet Seite 19<br />

Mein Leben auf der Rennbahn – Teil XVI Seite 20<br />

Wetten, aber wie? Ab 1 Euro sind Sie dabei! Seite 20 & 21<br />

Die Geschichte der Badenia Seite 22<br />

Die Waldrennbahn <strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong> Seite 23


Seite 4 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

www.suedwest-verband.de<br />

Grußwort für <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Liebe Freunde des<br />

Turfsports, liebe Gäste,<br />

mit großer Freude begrüße<br />

ich Sie auf der Waldrennbahn<br />

in <strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong><br />

zum VR Bank Rhein-Neckar<br />

Renntag – ein Erlebnis für<br />

Jung und Alt gleichermaßen.<br />

Die Begeisterung unserer<br />

Gäste der letzten Jahre hat<br />

gezeigt: Pferdesport hat einen<br />

gewaltigen Reiz – und das<br />

nicht nur für Pferdenarren und<br />

ausgewiesene Spezialisten,<br />

sondern auch für ein breites<br />

Publikum.<br />

An diesem Reiz möchten wir<br />

Sie auch in diesem Jahr wieder<br />

teilhaben lassen – an der wunderschönen<br />

Kulisse und besonderen<br />

Atmosphäre dieser<br />

Rennbahn, an den spannenden<br />

Galopprennen und natürlich<br />

am Wettfi eber beim Tippen.<br />

Die VR Bank Rhein-Neckar<br />

begleitet den Pferdesport in<br />

<strong>Mannheim</strong> seit Bestehen der<br />

Waldrennbahn.<br />

Besonders freue ich mich,<br />

dass dieses Jahr unsere Verbundpartner,<br />

die R + V Versicherung,<br />

Karlsruher Lebensversicherung,<br />

Union Investment,<br />

Teambank, SDK und<br />

die Bausparkasse Schwäbisch<br />

Hall, alle mit im Boot sind, um<br />

Ihnen, meine sehr verehrten<br />

Damen und Herren, einen unvergessenen<br />

Renntag zu bieten.<br />

Ein Tag voller (Ent-)Spannung<br />

– während es am Toto-Schalter<br />

und auf dem Geläuf um Sieg,<br />

Platz und Quoten geht, können<br />

Sie sich ganz wunderbar unter<br />

den Bäumen im Biergarten,<br />

auf der Tribüne oder einfach<br />

auf dem weiten Grün erholen.<br />

Zur Eröffnung des neugestalteten<br />

Mitglieder- und Eh-<br />

<strong>Badischer</strong> <strong>Rennverein</strong> neu aufgestellt<br />

Mit einigen Neuerungen<br />

ist der Badische <strong>Rennverein</strong><br />

<strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong> in<br />

die Saison 2011 gestartet. Das<br />

Präsidium hat sich bei den<br />

Neuwahlen im März weiter<br />

verjüngt. Der 44-jährige<br />

Rechtsanwalt Stephan Buchner<br />

wurde als Nachfolger von<br />

Peter Gaul zum neuen Präsidenten<br />

des BRV gewählt. An<br />

seiner Seite werden Andreas<br />

Braun und Holger Schmid<br />

als Vizepräsidenten die Geschicke<br />

des traditionsreichen<br />

Vereins leiten. Peter Gaul<br />

wird dem neuen Präsidium<br />

auch künftig mit Rat und Tat<br />

zur Seite stehen. In den Vorstand<br />

wurden Reiner Dosch,<br />

Gabriele Gaul, Joachim Keinert<br />

und Monika Queissner<br />

gewählt.<br />

Als wichtigste bauliche<br />

Veränderung fällt der neue<br />

Gästepavillon vor der Haupttribüne<br />

auf. Die eindrucksvolle<br />

Zeltkonstruktion wurde<br />

vom Gourmet-Partyservice<br />

Morr errichtet, der seit 2010<br />

für das gesamte Catering<br />

auf der Waldrennbahn verantwortlich<br />

ist. Im unteren<br />

Bereich baut der <strong>Rennverein</strong><br />

neue Sanitäranlagen mit<br />

Behinderten-WC und Um-<br />

kleideräumen für Reiter, die<br />

aufgrund der zu erfüllenden<br />

Aufl agen leider erst im Herbst<br />

in Betrieb genommen werden<br />

können. Schon seit dem ersten<br />

Renntag profi tieren Besucher<br />

von einer großformatigen<br />

Video-Leinwand, auf der alle<br />

Rennen und Siegerehrungen<br />

vor der Tribüne übertragen<br />

werden. Mobile Wettkassen<br />

bieten die Möglichkeit, Wetteinsätze<br />

direkt beim freund-<br />

17. Ausgabe<br />

rengastbereichs gratuliere ich<br />

dem Badischen <strong>Rennverein</strong><br />

und wünsche gute Begegnungen<br />

und Gespräche.<br />

Nun wünsche ich allen<br />

Teilnehmern und Zuschauern<br />

spannende Rennen, viel Glück<br />

beim Wetten und den Aktiven<br />

„Hals und Bein“!<br />

Ihr Willy Köhler<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

VR Bank Rhein-Neckar eG<br />

lichen Personal vom Platz<br />

aus einzulösen, ohne Warteschlange.<br />

Die lange geplanten Investitionen<br />

waren notwendig, um<br />

die Attraktivität der beliebten<br />

Waldrennbahn für Besucher<br />

und Sponsoren zu erhöhen.<br />

Die Lokalität kann so auch für<br />

Events außerhalb der Renntage<br />

genutzt werden. Damit<br />

ist der BRV für die nächsten<br />

Jahre bestens aufgestellt. sts<br />

Das Präsidium: Holger Schmid, Stephan Buchner, Andreas<br />

Braun (von links). Foto: Seitz


Juli 2011 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Legionäre, Gladiatoren und Wagenrennen<br />

Römerspiele Lopodunum am 16. und 17. Juli auf der Waldrennbahn<br />

Wie die Römer vor 1800<br />

Jahren lebten und feierten,<br />

kann man in <strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong><br />

am 16. und 17. Juli<br />

eindrucksvoll erleben: Zu den<br />

ersten Römerspielen <strong>Mannheim</strong><br />

haben sich Gladiatoren,<br />

Legionäre, Handwerker und<br />

Händler angekündigt. Den<br />

Höhepunkt aber bildet an<br />

Rennen vierspänniger Streitwagen,<br />

welcher den Turf der<br />

Rennbahn zum Beben bringen<br />

wird. Dass es den Römern in<br />

der Region gefi el, ist archäologisch<br />

belegt: In <strong>Seckenheim</strong><br />

stieß man bei Ausgrabungen<br />

auf einen römischen Ziegelofen<br />

und das nahegelegene Ladenburg<br />

war unter dem Namen<br />

„Lopodunum“ die größte Römerstadt<br />

Baden-Württembergs<br />

mit einem Theater, Tempeln<br />

und Thermen.<br />

Gewaltig donnern die Pferdehufe<br />

und zittert der Boden,<br />

wenn sich Pferde und Wagenlenker<br />

der Quadrigen, in<br />

Schnelligkeit und Geschicklichkeit<br />

beim Sprint, beim<br />

Slalom und im Stafettenfahren<br />

messen. Auch die Gladiatoren<br />

der europaweit bekannten „Familia<br />

Gladiatoria Pannonica“<br />

sorgen für Spannung, wenn<br />

unterschiedlich bewaffnete<br />

Kämpferklassen, z.B. ein mit<br />

Dreizack und Netz bewaffneter<br />

Retiarius gegen einen<br />

mit Krummdoch und Schild<br />

ausgerüsteten Thraker, antreten.<br />

Neben den Spielen ist<br />

aber auch für mehr als nur<br />

Brot gesorgt: römische Spezialitäten<br />

wie „Lucanicae“<br />

„Tiropatina“ oder „Mulsum“<br />

werden vor Ort zubereitet und<br />

angeboten. Handwerker wie<br />

Schuhmacher, Bortenweber<br />

und Bronzegießer lassen sich<br />

über die Schulter schauen;<br />

in der Pistoria (Bäckerei)<br />

und beim Steinmetz können<br />

Kinder auch selbst zupacken.<br />

Legionäre und Auxiliartruppen<br />

der Legio III. Augusta, der<br />

Cohors II. Matticorum sowie<br />

der Cohors III Aqut sorgen mit<br />

ihren Lagern für die Sicherheit<br />

vor Barbaren.<br />

Die Veranstaltung fi ndet am<br />

Samstag, 16. Juli von 13-20<br />

Uhr und am Sonntag, 17. Juli<br />

von 11-18 Uhr bei statt. VRN-<br />

Kombitickets, die Eintritt<br />

sowie An- und Abreise aus<br />

dem gesamten Einzugsgebiet<br />

des Verkehrsverbund Rhein-<br />

Neckar beinhalten, kosten<br />

8 Euro für Erwachsene und<br />

6 Euro für Kinder ab 6 Jahren.<br />

Familienkarten, gültig für<br />

zwei Erwachsene und zwei<br />

Kinder, gibt es für 20 Euro;<br />

Kinder unter 6 sind frei. zg<br />

Karten sind im<br />

Vorverkauf bei allen<br />

Vorverkaufsstellen<br />

von CTS Eventim oder<br />

unter www.römerspiele.de<br />

(mit „ö“!) erhältlich.<br />

Gladiatoren beweisen ihre Stärke im Schaukampf. Foto: Manuela Arz<br />

Seite 5<br />

Die Quadriga von Claus Luber weckt Erinnerungen an Ben Hur. Foto: Kulturschock e.V.


Seite 6 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Ein Festival des Hindernis-Sports<br />

Guter Saisonstart beim Badenia-Renntag am 15. Mai<br />

Der Badenia-Renntag am<br />

15. Mai 2011 hielt zum Saisonstart<br />

alles, was sich die<br />

Rennsportfreunde erhofft<br />

hatten: tolle Stimmung, spannende<br />

Rennen und Gänsehautatmosphäre,<br />

vor allem bei<br />

den Hindernis-Rennen. Da<br />

konnte auch ein kurzer, aber<br />

heftiger Wolkenbruch den<br />

Besuchern auf der Waldrennbahn<br />

nichts anhaben, zumal<br />

alle ein Dach über dem Kopf<br />

hatten und das Geschehen<br />

rund um das grüne Geläuf auf<br />

der neuen Großbildleinwand<br />

jederzeit miterleben konnten.<br />

Hervorragend angenommen<br />

wurde auch der neu gestaltete<br />

Sponsoren- und Ehrengastbereich.<br />

Hier trafen sich<br />

bedeutende Vertreter aus Politik,<br />

Wirtschaft und Kultur<br />

und genossen das einzigartige<br />

Flair der Waldrennbahn.<br />

Der sportliche Höhepunkt<br />

war natürlich das „108. Große<br />

Heinrich Vetter-Badenia-<br />

Jagdrennen“ über 3.600<br />

Meter. Hier siegte souverän<br />

die aus Frankreich angereiste,<br />

aber in deutschem Besitz<br />

stehende Stute „Deuxcentdixhuit“<br />

(als Zahl: „218“) unter<br />

dem französischen Spitzenjockey<br />

Jean-Gilles Gueracague.<br />

Möglicherweise profi tierte das<br />

siegreiche Team etwas davon,<br />

dass der Favorit und Vorjahressieger<br />

„Supervisor“ bereits<br />

am dritten Sprung seinen<br />

Reiter Julian Marinov verlor<br />

und damit aus der Partie war.<br />

Pferd und Jockey blieben zum<br />

Glück unverletzt. Einen spannenden<br />

Dreikampf bis ins<br />

Ziel lieferten sich im zweiten<br />

Jagdrennen des Tages, dem<br />

„Richard Grimminger-Preis“<br />

die Pferde „Sekundant“,<br />

„Bankowitsch“ und „The<br />

German Herman“, in welchem<br />

der Letztgenannte knapp das<br />

beste Ende für sich entscheiden<br />

konnte. Im besten Flachrennen<br />

des Tages, dem „Preis<br />

der Privatbrauerei Eichbaum“<br />

war die von Trainer Andreas<br />

Wöhler aus Ravensberg entsandte<br />

Stute „Amuse Bouche“<br />

unter dem jungen panamesischen<br />

Reiter Fernando Alberto<br />

Guanti nicht zu schlagen.<br />

Am Ende konnte sich das<br />

neue Präsidium des Ba-<br />

dischen <strong>Rennverein</strong>s mit Präsident<br />

Stephan Buchner und<br />

den beiden Vizepräsidenten<br />

Andreas Braun und Holger<br />

Schmid über eine rundum gelungene<br />

Veranstaltung freuen.<br />

Alle Beteiligten und Fans<br />

17. Ausgabe<br />

freuen sich schon jetzt auf<br />

den VR Bank Rhein-Neckar<br />

Renntag am Sonntag, 3. Juli<br />

2011. brv<br />

Weitere Infos unter<br />

www.badischer-rennverein.de<br />

Der Badenia-Renntag stand im Zeichen von Hindernis-Rennen. Foto: Henne


Juli 2011 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Wechsel an der Spitze des Südwest-Verbands<br />

Stephan Buchner tritt Nachfolge von Michael Himmelsbach an<br />

Einen Generationenwechsel<br />

ergaben die Neuwahlen bei<br />

der 80. Mitgliederversammlung<br />

des Verbandes Südwest-<br />

deutscher <strong>Rennverein</strong>e (VSR)<br />

im März 2011 im rheinlandpfälzischen<br />

Bruchmühlbach-<br />

Miesau. Neuer Präsident ist<br />

Generationenwechsel (von links): Ehrenmitglied Otto Lins,<br />

Vizepräsident Klaus Wilhelm, Präsident Stephan Buchner,<br />

Ehrenpräsident Michael Himmelsbach. Foto: VSR<br />

Die Vorstandsmitglieder (von links): Peter Banzhaf, Gernot<br />

Schunck, Heike Trautwein, Jürgen Braunagel, Stephan Buchner,<br />

Klaus Wilhelm, Sabine Schunck und Erwin Peifer. Foto: Raubuch<br />

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (links)<br />

im Gespräch mit VSR-Ehrenmitglied Otto Lins und Ehrenpräsident<br />

Michael Himmelsbach (rechts). Foto: VSR<br />

Stephan Buchner (<strong>Mannheim</strong>),<br />

zum Vize-Präsidenten<br />

wurde Klaus Wilhelm<br />

(Miesau) gewählt. Sie lösen<br />

damit den bisherigen Präsidenten<br />

Michael Himmelsbach<br />

(<strong>Mannheim</strong>) und dessen Vize<br />

Otto Lins (Eschborn) ab, die<br />

ihren Rückzug nach langjähriger<br />

Tätigkeit im Vorfeld<br />

angekündigt hatten. Die Versammlung<br />

ernannte Michael<br />

Himmelsbach zum Ehrenpräsidenten,<br />

Otto Lins erhielt<br />

die Ehrenmitgliedschaft im<br />

VSR.<br />

Auch die weiteren Vorstandsmitglieder<br />

mussten<br />

nach dem ebenfalls angekündigten<br />

Rückzug von Ralf<br />

Lambert (Honzrath) und<br />

Lutz Will (Dieburg) in ihren<br />

Ämtern bestätigt bzw. neu<br />

in das Gremium gewählt<br />

werden. Mit Sabine Schunck<br />

(Blieskastel) und Heike<br />

Trautwein (Hassloch) fanden<br />

zwei Damen Aufnahme in<br />

die Vorstandschaft. Schatzmeister<br />

Erwin Peifer (Zweibrücken),<br />

Geschäftsführer<br />

Jürgen Braunagel (Karlsruhe)<br />

sowie Peter Banzhaf (Iffezheim)<br />

und Gernot Schunck<br />

(Blieskastel) als weitere Vorstandsmitglieder<br />

wurden in<br />

ihren Ämtern bestätigt.<br />

Eine Ehrung gab es für<br />

Julius Wohlschlegel, der<br />

nachträglich die neu gestaltete<br />

Silberne Medaille des Verbandes<br />

erhielt. Für ihre sportlichen<br />

Leistungen wurden<br />

drei Reiter ausgezeichnet. So<br />

fand Kirsten Schmitt den Weg<br />

nach Miesau, die im Vorjahr<br />

das Championat der Damen<br />

bei den Amateuren errungen<br />

hatte. Bei den Herren lag Sven<br />

Schleppi in Front, doch nahm<br />

er in Miesau die Würdigung<br />

des Verbandes nicht persönlich<br />

entgegen. Auch Lena<br />

Mattes als Gewinnerin beim<br />

Buchmacher Albers Junior-<br />

Cup 2010 erhielt ihre Ehrung.<br />

Mit dem Frankfurter Renn-<br />

Klub als neuem Mitglied im<br />

VSR steigt die Anzahl der<br />

Renntage im Verbandsgebiet<br />

auf 31 Veranstaltungen.<br />

jb<br />

Informationen unter<br />

www.suedwest-verband.de<br />

Seite 7


Seite 8 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

www.suedwest-verband.de<br />

Neuer Mitgliederbereich eröffnet<br />

Gourmet Partyservice Morr bietet besondere Location<br />

auf der Waldrennbahn<br />

Der neue Pavillon bietet Mitgliedern und Gästen des Badischen<br />

<strong>Rennverein</strong>s beste Aussichten. Foto: Seitz<br />

Schon von weitem sichtbar<br />

ragen die weißen Zeltspitzen in<br />

den blauen Himmel am Waldrand<br />

– und läuten eine neue<br />

Zeit auf der Waldrennbahn in<br />

<strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong> ein.<br />

Nach umfangreichen Um-<br />

und Neubaumaßnahmen sieht<br />

das gemeinschaftliche Projekt<br />

des <strong>Mannheim</strong>er Gourmet<br />

Partyservice Morr und<br />

des Badischen <strong>Rennverein</strong>s<br />

seiner Fertigstellung entgegen.<br />

Eigentlich war diese vor Saisonbeginn<br />

geplant, doch für<br />

die Baugenehmigung gab es<br />

im Landschaftsschutzgebiet<br />

einige Hürden zu überwinden.<br />

Trotzdem hat sich der Bauträger<br />

unter Regie von Peter Gaul<br />

mächtig ins Zeug gelegt, um<br />

den neuen Mitgliederbereich<br />

zum ersten Renntag am 15.<br />

Mai öffnen zu können.<br />

Künftig ist der Gourmet<br />

Partyservice Morr, der 2010<br />

das Catering auf der Rennbahn<br />

übernommen hat, verantwortlich<br />

für die außergewöhnliche<br />

Location. Auf dem 560 Quadratmeter<br />

großen Eventbereich<br />

können bis zu 300 Gäste Veranstaltungen<br />

der unterschiedlichsten<br />

Art genießen. Hochzeiten,<br />

Firmenpräsentationen,<br />

Galas, Modenschauen und<br />

Sommerfeste sind nur eine<br />

Auswahl von Möglichkeiten,<br />

die der neu geschaffene VIP-<br />

Pavillon bietet.<br />

Der Pavillon ist ein fest stehendes<br />

Zelt mit einem stabilen<br />

Stahlgerüst, ausgestattet mit<br />

Holzboden. Es lässt sich in<br />

einen 200 Quadratmeter und<br />

einen 300 Quadratmeter großen<br />

Bereich unterteilen. Eine über<br />

40 Meter breite Glasfront erlaubt<br />

einen freien Blick auf das<br />

Geläuf – die Pferde sind quasi<br />

zum Greifen nah. Bei schönem<br />

Wetter kann das Zelt zur Terrasse<br />

hin geöffnet werden, die<br />

eine Markise beschattet. Die<br />

Rückfront ist isoliert und wie<br />

der Himmel mit Stoffbahnen<br />

verkleidet. In Lebensgröße fotografi<br />

erte Rennszenen an den<br />

Wänden vermitteln den Eindruck,<br />

dass man sich mitten<br />

auf der Bahn befi ndet. Tische<br />

mit Korbsesseln sind für das<br />

Essen à la Carte oder Buffet<br />

für Gesellschaften gedeckt. An<br />

Ausstattung stehen eine Bühne<br />

und eine 10 Meter lange Bar<br />

zur Verfügung.<br />

17. Ausgabe<br />

20 Jahre Erfahrung<br />

im Eventbereich<br />

Seit 20 Jahren plant und<br />

organisiert das Familienunternehmen<br />

Gourmet Partyservice<br />

Morr Veranstaltungen<br />

in <strong>Mannheim</strong> und der Umgebung.<br />

Das Team rund um<br />

Erwin und Heike Morr führt<br />

Veranstaltungen von 40 bis<br />

1000 Personen nicht nur in<br />

den eigenen Locations durch.<br />

Neben dem neu gestalteten<br />

Pavillon auf der Waldrennbahn<br />

betreibt der Caterer den<br />

im Mai 2010 eröffneten Green<br />

Garden, eine gelungene Kombination<br />

aus Lounge und Diningbereich<br />

über dem Haupteingang<br />

des Luisenparks.<br />

Innerhalb des Stadtparks<br />

befi ndet sich ein weiterer Pavillon,<br />

der sich nahtlos an die<br />

parkeigene Festhalle Baumhain<br />

anschließt.<br />

Gourmet Partyservice Morr<br />

bietet Catering aus einer Hand<br />

– vom BBQ bis zum Gourmet-<br />

Menü. Dazu bietet der erfahrene<br />

Veranstalter einen Vollservice<br />

rund um jede Feier<br />

einschließlich Dekorationen<br />

von Kulissen bis zum Windlicht.<br />

Ob Jubiläum, Kongressfeier<br />

oder Firmenevent – Morr<br />

macht Ihre Veranstaltung<br />

zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis. sts<br />

Weitere Infos unter<br />

www.morr-gourmet.de<br />

Anfang Mai 2011: Sanitärbereich und Pavillon befi nden sich<br />

im Bau. Foto: Seitz


Juli 2011 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Seite 9


Seite 10 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Großes Turf-Gewinnspiel<br />

17. Ausgabe<br />

3 x Eintritt<br />

für Familien<br />

Unter dem Motto „Leben live<br />

erleben“ entdecken Sie im<br />

Heidelberger Zoo viele kleine und große Tiere. Zu<br />

den Höhepunkten zählt die einzige Gruppe junger<br />

Elefantenbullen in Deutschland. Die Familienkarte<br />

ermöglicht den Eintritt für 1 Erwachsenen und bis zu<br />

4 Kindern; auch Hunde dürfen mit. Ein Streichelzoo<br />

und großer Spielplatz, Fody’s im Tiergarten Heidelberg<br />

und ein Zoo Shop runden das Angebot ab.<br />

1 x Essen<br />

für zwei Personen<br />

Das traditionsreiche Restaurant „Bella Napoli“ in<br />

Neuostheim heißt Sie und Ihre Begleitung im stilvollen<br />

Ambiente des Lokals willkommen. Genießen Sie regionale<br />

italienische Spezialitäten wie Pizza, Pasta, frische<br />

Meeresfrüchte, Fisch, Fleisch und Desserts in großer<br />

Vielfalt. Dazu gibt es eine große Auswahl an Weinen.<br />

3 x 2 Eintrittskarten<br />

Wie die Römer vor 1800 Jahren in<br />

unserer Region lebten und feierten,<br />

können Sie am 16. und 17. Juli auf<br />

der Waldrennbahn eindrucksvoll erleben: Zu den ersten<br />

Römerspielen <strong>Mannheim</strong> haben sich Gladiatoren,<br />

Legionäre, Handwerker und Händler angekündigt.<br />

Den Höhepunkt aber bildet an Rennen vierspänniger<br />

Streitwagen, welcher den Turf der Rennbahn zum<br />

Beben bringen wird.<br />

1 x Jahresehrenkarte<br />

für zwei Personen<br />

Mit der Ehrenkarte des Badischen<br />

<strong>Rennverein</strong>s erhalten Sie freien Eintritt<br />

zu den Renntagen auf der Waldrennbahn.<br />

Bei kostenlosem Parkplatz, aktuellem<br />

Rennprogramm, einem Glas Sekt zur Begrüßung<br />

und Zugang zum VIP-Bereich steht Ihnen eine<br />

spannende Turfsaison 2011 bevor.<br />

UND SO MACHEN SIE MIT<br />

Zur Teilnahme senden Sie bitte bis 10. Juli 2011 eine<br />

Postkarte, Fax oder E-Mail mit dem Stichwort „Turf-<br />

Gewinnspiel“ an den Verlag:<br />

Schmid Otreba Seitz Medien<br />

Wildbader Straße 11<br />

68239 <strong>Mannheim</strong><br />

Fax (06 21) 72 73 96 15<br />

E-Mail: info@sosmedien.de<br />

Die Preise werden unter allen Einsendungen verlost und<br />

die Gewinner schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen. Mitarbeiter des Badischen <strong>Rennverein</strong>s<br />

und des Verlags von Schmid Otreba Seitz Medien<br />

sind von der Teilnahme ausgeschlossen.


Juli 2011 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Am 24. März 2011 wurde Stephan<br />

Buchner zum neuen Präsidenten<br />

des Badischen <strong>Rennverein</strong>s<br />

<strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong><br />

gewählt. Der 44-jährige Rechtsanwalt<br />

begann seine Tätigkeit<br />

für den Badischen <strong>Rennverein</strong><br />

im Jahr 2000 und war von 2003<br />

bis 2011 bereits Vizepräsident<br />

unter seinen Amtsvorgängern<br />

Michael Himmelsbach und<br />

Peter Gaul.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Herr<br />

Buchner, wie wichtig ist der<br />

Badische <strong>Rennverein</strong> für Sie<br />

persönlich? Was werden Sie<br />

im neu gewählten Präsidium<br />

von Ihren Vorgängern weiterführen,<br />

wo wollen Sie neue<br />

Akzente setzen?<br />

BUCHNER: Der Badische<br />

<strong>Rennverein</strong> und der Galopprennsport<br />

spielen zweifellos<br />

eine große Rolle in meinem<br />

Leben. Am Besten fragen Sie<br />

dazu mal meine Familie. Ich<br />

habe einmal spaßeshalber zusammengerechnet,<br />

dass ich<br />

ungefähr 400 Stunden im Jahr<br />

ehrenamtlich für den <strong>Rennverein</strong><br />

arbeite. Es handelt sich hier<br />

defi nitiv um eine Herzensangelegenheit.<br />

Trotzdem sind die<br />

Veranstaltungen natürlich nur<br />

zu stemmen, weil ich mich auf<br />

ein großartiges Team, angefangen<br />

bei unseren Bahnarbeitern<br />

bis hin zu meinen Präsidiums-<br />

und Vorstandskolleginnen und<br />

-kollegen, stützen kann.<br />

Außerdem habe ich von<br />

meinem Vorgänger Peter Gaul<br />

einen hervorragend aufgestellten<br />

Verein übernommen. Peter<br />

Gaul hat es geschafft, den Verein<br />

in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten mit Augenmaß zu führen<br />

und nur solche fi nanziellen Verpfl<br />

ichtungen einzugehen (und<br />

damit meine ich auch die Rennpreise),<br />

die auch bezahlt werden<br />

können. Diesen Weg werden<br />

wir selbstverständlich weitergehen,<br />

zumal Andreas Braun<br />

und ich als Vizepräsidenten<br />

sowie Holger Schmid als Vor-<br />

Interview mit BRV-Präsident Stephan Buchner<br />

„Unsere Renntage sind Unterhaltung für die ganze Familie“<br />

stand auch schon in den letzten<br />

Jahren in die Entscheidungen<br />

eingebunden waren. Mein Vorvorgänger,<br />

unser Ehrenpräsident<br />

Michael Himmelsbach war<br />

einer der ersten in Deutschland,<br />

der konsequent auf die Vermarktung<br />

der einzelnen Rennen<br />

mit Sponsoren und der Renntage<br />

als Event gesetzt hat. Wie<br />

lebenswichtig dies in Zeiten<br />

rückläufi ger Wettumsätze war,<br />

zeigt sich an den Insolvenzen<br />

der Vereine, die Entsprechendes<br />

versäumt haben. Auch insoweit<br />

werden wir deshalb nichts<br />

Grundlegendes ändern. Selbstverständlich<br />

hat ein neues Präsidium<br />

auch neue Ideen, diese<br />

betreffen aber mehr einzelne<br />

Punkte als die generelle Ausrichtung.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Auf der<br />

Waldrennbahn hat sich in der<br />

Winterpause einiges getan,<br />

es wurde viel investiert. Was<br />

können Sie Besuchern und<br />

Sponsoren nun Neues bieten?<br />

BUCHNER: Zunächst sind<br />

leider noch nicht alle Umbaumaßnahmen<br />

abgeschlossen.<br />

Die augenfälligste Änderung<br />

ist sicher der neue Mitglieder-,<br />

Sponsoren - und Ehrengastbereich,<br />

der einzigartig in<br />

Deutschland ist. Auf keiner<br />

Rennbahn hat man die Möglichkeit<br />

so nah am Geschehen<br />

zu sein wie bei uns. Die Pferde<br />

laufen den Gästen buchstäblich<br />

über die Füße und tragen zu<br />

einer unvergleichlichen Atmosphäre<br />

bei. Dies alles kann man<br />

jetzt in einem absolut erstklassigen<br />

Umfeld genießen, das die<br />

Firma Morr mit dem neuen Zelt<br />

geschaffen hat. Bereits am ersten<br />

Renntag waren die Besucher begeistert,<br />

obgleich wir noch viel<br />

improvisieren mussten. Hinzu<br />

kommt die neue Toilettenanlage,<br />

die überfällig war, inklusive<br />

der Toilette für behinderte<br />

Menschen. Auch in anderen Bereichen<br />

wurde viel geleistet, oftmals<br />

Dinge, die auf den ersten<br />

Blick nicht gleich auffallen. So<br />

wurde der Boden im Biergarten<br />

erneuert, die Wettkassen<br />

und die Toilettenanlage am<br />

Führring gestrichen, der Eingangsbereich<br />

neu gestaltet und<br />

die Hinweisschilder auf unser<br />

neues CI (Corporate Identity)<br />

umgestellt. Mein besonderer<br />

Dank gilt an dieser Stelle Holger<br />

Schmid und seinem Team von<br />

Schmid Otreba Seitz Medien,<br />

die hier ständig neue Ideen<br />

produzieren und hervorragende<br />

Arbeit leisten.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Sie sind<br />

auch als Nachfolger von Michael<br />

Himmelsbach zum Präsidenten<br />

des Verbands Südwestdeutscher<br />

<strong>Rennverein</strong>e<br />

gewählt worden. Damit wird<br />

<strong>Mannheim</strong> weiterhin gut vertreten<br />

sein. Was planen Sie in<br />

dieser Funktion?<br />

BUCHNER: Die Funktion<br />

als Präsident des Verbandes<br />

Sübwestdeutscher Renvereine<br />

ist zunächst represäntativer<br />

Natur. Für die Rennveranstaltungen<br />

selbst sind die einzelnen<br />

<strong>Rennverein</strong>e verantwortlich.<br />

Allerdings habe ich durch<br />

dieses Amt Sitz und Stimme<br />

im Dachverband der Galopper,<br />

dem Direktorium für Vollblutzucht<br />

und Rennen in Köln und<br />

vertrete dadurch immerhin 20<br />

Vereine aus vier Bundesländern<br />

(Baden-Württemberg, Hessen,<br />

Rheinland-Pfalz, Saarland).<br />

Der Südwesten ist seit vielen<br />

Jahren vor allem als Förderer<br />

des Nachwuchses bekannt. Der<br />

Junior-Cup, die Ponyrennen,<br />

aber auch die Trakeher-Rennen<br />

sind hier „erfunden“ worden.<br />

Ich halte es für dringend nötig,<br />

dass sich der Rennsport sowohl<br />

mehr um seinen Nachwuchs<br />

kümmert, als auch darum,<br />

neues Publikum, auch aus den<br />

anderen Reitsportdisziplinen<br />

für die Pferderennen zu begeistern.<br />

Darin sehe ich eine<br />

Hauptaufgabe meiner Tätigkeit<br />

als Verbandspräsident. Hinzu<br />

kommt in gewissem Umfang<br />

eine sportpolitische Aktivität.<br />

So habe ich mich am 19. Juni<br />

mit Herrn Ministerpräsident<br />

Kurt Beck in Zweibrücken getroffen,<br />

um mit ihm die Problematik<br />

des neuen Glücksspielstaatsvertrages<br />

und dessen<br />

mögliche Auswirkungen auf die<br />

Pferderennen zu diskutieren.<br />

<strong>MANNHEIMturf</strong>: Was bedeutet<br />

die Waldrennbahn für<br />

<strong>Mannheim</strong>s Image?<br />

BUCHNER: Diese Frage<br />

müßten eigentlich andere beantworten.<br />

<strong>Mannheim</strong> hat kulturell,<br />

sportlich und wirtschaftlich<br />

mehr zu bieten als die meisten<br />

deutschen Städte. Dieses Potenzial<br />

ins Bewusstsein der bundesdeutschen<br />

Öffentlichkeit zu<br />

bringen, daran arbeitet die Stadmarketing<br />

<strong>Mannheim</strong> GmbH<br />

mit wachsendem Erfolg. Die<br />

Stadt und ihre Bürger versuchen<br />

in vielen Bereichen zu einem<br />

positiven Bild von <strong>Mannheim</strong><br />

beizutragen; dazu gehören auch<br />

das Maimarktturnier, der MLP<br />

Marathon, die Adler, die Söhne<br />

<strong>Mannheim</strong>s, Bülent Ceylan und<br />

viele andere.<br />

Ich sehe die Waldrennbahn<br />

und unsere Renntage auch als<br />

Seite 11<br />

kleinen Baustein für ein positives<br />

Bild von <strong>Mannheim</strong> und denke,<br />

jeder, der schon einmal bei uns<br />

war, schwärmt von dem fröhlichen<br />

und begeisterungsfähigen<br />

Publikum und der einmaligen<br />

Stimmung auf der Bahn. Unter<br />

anderem auch durch die jedes<br />

Jahr stattfi ndenden Weltmeisterschaftsläufe<br />

der Amateure hat<br />

sich dies auch schon europaweit<br />

herumgesprochen und die Aktiven<br />

kommen immer wieder<br />

gerne zu uns. Außerdem sind<br />

unsere Renntage wirklich Unterhaltung<br />

für die ganze Familie,<br />

quer durch alle Generationen<br />

und soziale Schichten. Ich glaube<br />

deshalb, dass die Waldrennbahn<br />

ein wichtiges und förderungswürdiges<br />

Stück <strong>Mannheim</strong> ist.


Seite 12 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Präsident Stephan<br />

Buchner (rechts) mit<br />

Ehefrau Natascha<br />

und dem Gebietsleiter<br />

der Eichbaum Privatbrauerei<br />

Hendrik Kießl<br />

Das Außergewöhnliche erleben:<br />

Pferderennen in <strong>Mannheim</strong><br />

Siegerehrung nach dem 108. Großen<br />

Heinrich Vetter-Badenia-Jagdrennen<br />

Sponsor Lars Kahl mit Ehefrau Petra und Sohn Max in Begleitung<br />

Bilder:<br />

Henne, Schwabach<br />

Auch die Jüngsten<br />

müssen schon<br />

mithelfen: Chiara<br />

Buchner als Glücksfee<br />

mit Moderator<br />

und Vizepräsident<br />

Holger Schmid<br />

und ihrem Vater<br />

Gut gelaunt im Führring: BRV Vorstand<br />

Gabriele Gaul mit Ehemann<br />

Peter, Hund Don Carlos und Gästen<br />

17. Ausgabe<br />

<strong>Mannheim</strong> ist die Nr. 1<br />

im Hindernis-Sport<br />

Erlebniswelt<br />

<strong>Badischer</strong><br />

Kraft und Eleganz:<br />

Rennpferde am Sprung<br />

Das neue Präsidium des Badischen <strong>Rennverein</strong>s:<br />

Vizepräsident Holger Schmid<br />

(links), Präsident Stephan Buchner (Mitte)<br />

und Vizepräsident Andreas Braun<br />

Juli 2010 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

<strong>Rennverein</strong><br />

Ein besonderer Zuschauerservice:<br />

Die von der Eichbaum<br />

Privatbrauerei zur Verfügung<br />

gestellte Großbildleinwand<br />

Siegerehrung nach dem Preis der<br />

B.A.U. Bauträger GmbH<br />

Kurz vor dem 108. Großen Heinrich Vetter-Badenia-Jagdrennen im Führring:<br />

Moderator und Vizepräsident Holger Schmid, Geschäftsführer der Heinrich-<br />

Vetter-Stiftung Hartwig Trinkaus, Präsidentenehepaar Stephan und Natascha<br />

Buchner, Vorstandsvorsitzender der Heinrich-Vetter-Stiftung Prof. Dr. Peter<br />

Frankenberg sowie BRV Ehrenpräsident Michael Himmelsbach mit Gattin Birgit<br />

Die Mauer wird von allen<br />

genommen. Nur Vorjahressieger<br />

Supervisor hat<br />

seinen Jockey verloren<br />

Sponsor Michael Grimminger<br />

mit Sonja Kahn<br />

Manchmal erkennt<br />

man den Sieger<br />

schon im Führring<br />

Seite 13<br />

www.badischer-rennverein.de


Seite 14 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Berühmte Rennpferde – PHAR LAP<br />

Attentat auf ein Schwergewicht aus „Down under“<br />

Hallo alle zusammen!<br />

In einem weiteren Teil über<br />

ein berühmtes Rennpferd geht‘s<br />

heute mal weit, weit weg; nach<br />

„Down under“ genauer gesagt,<br />

und zwar zu PHAR LAP!<br />

In kaum einem anderen<br />

Land, in dem Galopprennsport<br />

betrieben wird, ist ein Rennpferd<br />

so in Gedanken, Filmen<br />

und Büchern verewigt, wie<br />

diese Legende auf vier Beinen.<br />

PHAR LAP unterscheidet sich<br />

von anderen, berühmten Rennpferden<br />

vor allem durch die<br />

hohen „Gewichte“, unter denen<br />

er die größten Handicaps des<br />

Landes, aber auch andere große<br />

Rennen gewann. An den 37<br />

Siegen bei 51 Starts sieht man<br />

recht deutlich, daß sich PHAR<br />

LAP auch in anderen Punkten<br />

von den Großen des Turfs<br />

unterscheidet; in diesem Fall<br />

durch die Masse an Rennen,<br />

was in der heutigen Zeit niemals<br />

von einem sehr guten<br />

Rennpferd verlangt wird.<br />

Die Ausnahmekarriere<br />

dieses Pferdes begann 1929<br />

mit vier Niederlagen und<br />

endete mit einem überlegenen<br />

Sieg in Mexikos größtem Handicap,<br />

dem „Aqua Caliente“ im<br />

Jahr 1932. Dazwischen wechselten<br />

Altersgewichtsrennen<br />

und Handicaps hin und her;<br />

der arme Kerl wurde richtig<br />

ausgeschöpft, zog sich aber<br />

höchst erfolgreich aus der Affaire.<br />

Unter den verschiedenen<br />

Jockeys, die ihn in seiner Karriere<br />

geritten haben, war übrigens<br />

auch Jim Munro, der<br />

1930 mit Gestüt Schlenderhans<br />

ALBA das Deutsche Derby in<br />

Hamburg gewann.<br />

Alles fi ng aber recht harmlos<br />

an, denn PHAR LAP machte<br />

die Überfahrt aus seinem Geburtsland<br />

Neuseeland in den<br />

Hafen von Sydney schwer zu<br />

schaffen. Als abgemagertes<br />

Wrack machte er wirklich<br />

keinen guten Eindruck auf<br />

seinen neuen Besitzer David<br />

Davis, der ihn auch prompt an<br />

den Mann verpachtete, der ihn<br />

für billiges Geld als Jährling<br />

ersteigerte. Davis erhielt allerdings<br />

ein Drittel der zukünftigen<br />

Gewinnsummen.<br />

Nach Niederlagen in seinen<br />

ersten vier Rennen kam er in<br />

die Obhut seines zukünftigen<br />

Pfl egers Tommy Woodcock,<br />

der bis heute immer mit dem<br />

Namen PHAR LAP in Verbindung<br />

gebracht wird. Die<br />

ersten Siege folgten, u.a. in den<br />

Derbys zweier Bundesstaaten<br />

Australiens. Danach wechselten<br />

sich Siege und Niederlagen<br />

ab. Im Herbst 1929 gewann er<br />

noch die St. Leger von Melbourne<br />

und Sydney, nach dem<br />

sein erster Auftritt im größten<br />

Handicap des Landes,<br />

dem Melbourne Cup, in die<br />

Hose ging.<br />

Nach vielen weiteren Siegen<br />

entging PHAR LAP im No-<br />

17. Ausgabe<br />

„Phar Lap“ war ein temperamentvolles Rennpferd. Foto: Archiv Burk<br />

vember 1930 nur sehr knapp<br />

einem Attentat, als ein Gangster<br />

aus einem fahrenden Auto<br />

auf ihn schoss. Einige Tage<br />

später brachte man ihn mit<br />

Polizeischutz zur Rennbahn<br />

Flemington, und er gewann bei<br />

seinem zweiten Anlauf endlich<br />

den Cup, und zwar unter<br />

Höchstgewicht! Im gleichen<br />

Jahr, sowie 1931, gewann er<br />

Australiens Prix de l´Arc de<br />

Triomphe, nämlich das „Cox<br />

Plate“ in Mooney Valley, der<br />

zweiten Rennbahn von Melbourne.<br />

In seiner letzten Saison<br />

1932 gewann er zunächst acht<br />

Rennen, und vor seinem bereits<br />

erwähnten letzten Auftritt<br />

und Sieg in Mexiko versuchte<br />

er vergeblich, unter „untragbarem“<br />

Höchstgewicht zum<br />

zweiten Mal den Melbourne<br />

Cup zu gewinnen.<br />

Alles war ihm leider nicht<br />

vergönnt, und um so tragischer<br />

war sein plötzlicher Tod am 5.<br />

April 1932. PHAR LAP lag<br />

vergiftet in seiner Box. Die<br />

Mafi a war es; so vermutete die<br />

Rennsportwelt, und so ließ man<br />

die geschockte Bevölkerung in<br />

der Ungewissheit der bis heute<br />

ungeklärten Umstände.<br />

Das war‘s! Noch heute schau´<br />

ich mir ab und zu die Originalaufnahmen<br />

von PHAR LAP<br />

aus meiner Videosammlung<br />

an. Wie kann ein Pferd nur<br />

sooo schnell laufen???<br />

Bis zum nächsten Renntag!<br />

Jürgen Burk


Juli 2011 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Trakehner kehren zurück auf die Rennbahn<br />

Mehrere tausend Zuschauer<br />

aus dem ganzen Bundesgebiet<br />

kamen am 26. September<br />

2010 zur Waldrennbahn<br />

in <strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong>,<br />

um bei der dritten Aufl age<br />

des Trakehner-Rennens um<br />

den Rothe-Samonienen-Gedächtnispreis<br />

dabei zu sein.<br />

Eröffnet mit dem Fahnenstart<br />

musste der Vorjahressieger<br />

und haushohe Favorit „Testor“<br />

mit Günther Regebrecht die<br />

Hoffnung auf das Siegergeld<br />

schnell begraben. Nach einem<br />

gerissenen Sattelgurt machte<br />

sich „Testor“ alleine auf den<br />

Weg und ging ohne Reiter<br />

Spannendes Finish beim Trakehner-Rennen 2010. Foto: Henne<br />

durchs Ziel. Das Feld organisierte<br />

sich rasch und die Spitzengruppe<br />

umfasste schnell<br />

bekannte Gesichter aus den<br />

Vorjahren. Start-Ziel Siegerin<br />

wurde „Lady Solo“ mit Gisela<br />

Grigoleit im Sattel vor „Feldstern“<br />

und „lven S“.<br />

Seien auch Sie in diesem<br />

Jahr mit dabei, wenn die Geschichte<br />

der Trakehner als<br />

Galopper auf der Waldrennbahn<br />

weiter geht! Initiator Dr.<br />

Dirk Friedrich, der sich mit<br />

der Ausrichtung der Rennen<br />

einen lange gehegten Traum<br />

erfüllte, freut sich bereits auf<br />

die vierte Aufl age. Der Badische<br />

<strong>Rennverein</strong> veranstaltet<br />

im Rahmen des <strong>Mannheim</strong>²-<br />

Renntags am 25. September<br />

wieder ein Trakehner-Rennen.<br />

Beim „Preis der Familie-von<br />

Zitzewitz-Weedern“ sind vierjährige<br />

und ältere Warm- bzw.<br />

Halbblut-Pferde mit Trakehner-Abstammung<br />

zugelassen.<br />

Die Altershöchstgrenze liegt<br />

bei 16 Jahren. Es erfolgt ein<br />

Flaggenstart. zg<br />

Information und Kontakt:<br />

www.-trakehner-friedrich.de<br />

In <strong>Mannheim</strong> kommt der Nachwuchs groß heraus<br />

Gib dem Nachwuchs eine<br />

Chance – So lautet das Motto<br />

des Badischen <strong>Rennverein</strong>s<br />

beim VR Bank Rhein-Neckar-<br />

Renntag am 3. Juli auf der <strong>Seckenheim</strong>er<br />

Waldrennbahn.<br />

Während zeitgleich in Hamburg<br />

das Deutsche Derby für<br />

die „großen“ Vollblüter stattfi<br />

ndet, wird in <strong>Mannheim</strong> mit<br />

dem Preis vom Pferdeland<br />

Kollerinsel/Stall Erny zum<br />

7. Mal das Deutsche Pony-<br />

Derby ausgetragen. Nicht nur<br />

die „kleinen“ Pferde erhalten<br />

hier eine einmalige Chance,<br />

sondern auch der reiterliche<br />

Nachwuchs kann Erfahrungen<br />

sammeln. Zahlreiche<br />

hervorragende Reiter haben<br />

Kleine Pferde – große Spannung beim Deutschen Pony-Derby.<br />

Foto: Henne<br />

ihre ersten Rennerfahrungen<br />

in Ponyrennen gemacht,<br />

unter anderem auch Dennis<br />

Schiergen, der mittlerweile<br />

16-jährige Sohn des früheren<br />

Championjockeys und Europarekordhalters<br />

Peter Schiergen.<br />

Dennis Schiergen wird<br />

am Sonntag unter anderem<br />

zwei Pferde reiten, die von<br />

seinem Vater in Köln trainiert<br />

werden.<br />

Unter dem selben Motto<br />

der Nachwuchsförderung<br />

steht zudem der 4. Lauf beim<br />

Buchmacher Albers Junior-<br />

Cup Südwest 2011. Es handelt<br />

sich dabei um eine Serie von<br />

Rennen auf den Bahnen im<br />

Südwesten, wobei am Jahresende<br />

der punktbeste Reiter<br />

einen Aufenthalt in der Jockeyschule<br />

in Köln erhält.<br />

Nach dem dritten Lauf am<br />

19. Juni in Zweibrücken führt<br />

Esther Ruth Weißmeier mit 15<br />

Punkten vor Jennifer Künzler<br />

(7 Punkte) und Lena Mattes<br />

(5 Punkte). jb/sts<br />

Seite 15


Seite 16 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

www.suedwest-verband.de<br />

12. Lauf zur Sport-Welt Talent-Trophy<br />

Sommermeisterschaft der Amateure<br />

Am Sonntag, 15. Mai 2011,<br />

wurde in <strong>Mannheim</strong> der<br />

3. Lauf zur Sport-Welt Talent-<br />

Trophy Sommermeisterschaft<br />

der Amateure ausgetragen.<br />

Kirsten Schmitt bot auf Distinctive<br />

Image, trainiert von<br />

Christian Freiherr von der<br />

Recke, mit einem überlegenen<br />

12-Längen-Sieg eine Klasse-<br />

Leistung dar, dahinter folgten<br />

Jana Christina Michaelis mit<br />

Site Sentry mit 1 1/4-Längen<br />

Abstand auf Platz zwei und Michelle<br />

Blumenauer mit Nataka<br />

Arrogance mit einem kurzen<br />

Kopf Abstand auf Platz drei.<br />

Danach wurden die Abstände<br />

wieder größer, mit 14 Längen<br />

folgte Selina Ehl mit Auenwurf<br />

und Mark Gier auf Saia<br />

17. Ausgabe<br />

Auch beim Renntag am 3. Juli fi ndet in <strong>Mannheim</strong> wieder ein<br />

Lauf zur Sommermeisterschaft der Amateure statt.<br />

Michaela Keinert (rechts) gratuliert Reiterin Kirsten Schmitt<br />

und Trainer Christian Freiherr von der Recke zum Sieg.<br />

Fotos: Henne<br />

hatte noch einmal 10 Längen<br />

Abstand und belegte somit<br />

Platz fünf. In der Wertung<br />

ergab sich folgender Punktestand:<br />

Jana Christina Michaelis<br />

führt die Liste der Reiter mit 16<br />

Punkten klar an, Sven Schleppi<br />

folgt mit 12 Punkten auf Platz<br />

2, Olga Laznovska hält mit 10<br />

Punkten den dritten Platz und<br />

dahinter folgen auf Platz 4 mit<br />

je 4 Punkten Pavel Bradik und<br />

Michelle Blumenauer und Platz<br />

5 mit jeweils 2 Punkten belegen<br />

Eva Herresthal, Silke Brüggemann,<br />

Mark Gier und Selina<br />

Ehl.Bei den Trainern führt<br />

Christian von der Recke mit<br />

14 Punkten und bei den Besitzern<br />

die Besitzergemeinschaft<br />

H.J. Theissen u.a., Susanne<br />

Schwinn und BMK Racing mit<br />

je 10 Punkten die Tabelle.<br />

Auf Grund der Ausschreibungsänderung<br />

in diesem Jahr<br />

in der Sport-Welt Talent-Trophy<br />

können zwar nach wie vor alle<br />

Amateure in den Wertungsläufen<br />

teilnehmen, aber die Siege<br />

und Platzierungen von Reitern<br />

und Reiterinnen mit mehr als<br />

50 Siegen werden nicht gewertet.<br />

Der Wettbewerb erstreckt<br />

sich über 13 Rennen in der<br />

Saison. Der 12. Lauf fi ndet am<br />

3. Juli auf der Waldrennbahn<br />

statt. Beim Ausgleich IV-Rennen<br />

über 2.500 Meter fällt vielleicht<br />

schon ein Vorentscheid<br />

für die Meisterschaft 2011. zg<br />

Informationen unter<br />

www.amateurrennsport.de


Juli 2011 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Seite 17


Seite 18 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Neuer Hoffnungsträger aus dem Gestüt Ravensberg<br />

„Waldpark“ zählt zu den Favoriten beim Derby / Rennstall pfl egt Beziehungen zum Badischen <strong>Rennverein</strong><br />

Wenn am 3. Juli der Renntag<br />

in <strong>Mannheim</strong> beginnt, fi ndet<br />

zeitgleich das 142. Deutsche<br />

Derby in Hamburg statt. Dort<br />

wird mit „Waldpark“ ein chancenreiches<br />

Pferd aus dem traditionsreichen<br />

Gestüt Ravensberg<br />

in Gütersloh an den Start<br />

gehen, dessen Besitzer Johann<br />

Henrich Delius in <strong>Mannheim</strong><br />

lebt und dem Badischen <strong>Rennverein</strong><br />

als langjähriges Mitglied<br />

und regelmäßiger Besucher<br />

verbunden ist. Der Hengst<br />

„Waldpark“, dessen Name rein<br />

zufällig nach <strong>Mannheim</strong>s<br />

grünen Rheinauen klingt, vertritt<br />

die 28. Generation einer<br />

erfolgreichen Zuchtlinie, deren<br />

Stammbaum bis ins 18. Jahrhundert<br />

zurückreicht.<br />

Die Geschichte des Gestüts<br />

Ravensberg beginnt vor über<br />

100 Jahren. Paul Niemöller<br />

war der Urgroßvater von<br />

Johann Henrich Delius und<br />

dessen Cousin, dem bekannten<br />

Journalisten und Moderator<br />

Daniel Delius. Der Schnapsfabrikant<br />

aus Gütersloh interessierte<br />

sich sehr für Pferde und<br />

besonders für die vom Militär<br />

betriebene Herrenreiterei. Um<br />

die Jahrhundertwende erwarb<br />

er ein Heidegelände und errichtete<br />

darauf die ersten Stallungen<br />

für eigene Rennpferde.<br />

1907 kam das erste Fohlen zur<br />

Welt.<br />

Nach Niemöllers Tod 1946<br />

übernahm sein Enkel Reinhard<br />

Delius das Gestüt, der<br />

sich als junger Mann in die<br />

Materie einarbeiten musste.<br />

Dies gelang ihm ausgezeichnet<br />

und die Zucht nahm nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg an Fahrt<br />

auf. Mit dem Erwerb der Stute<br />

„Waldrun“ (*1943), die auf<br />

der Rennbahn nur begrenzt<br />

erfolgreich war, aber sich zu<br />

einer der erfolgreichsten Mutterstuten<br />

der deutschen Vollblutzucht<br />

entwickelte, wurde<br />

1949 die Grundlage für spätere<br />

Erfolge geschaffen. Zu ihren Nachkommen zählten<br />

bekannte Gruppe-Sieger im<br />

Deutschen Derby und dem<br />

Preis der Diana.<br />

„Es ist eine kleine, aber<br />

hochwertige Zucht“<br />

Das Gestüt Ravensberg<br />

verband jahrzehntelang auf<br />

besondere Weise Zucht- und<br />

Trainingsbetrieb. Mutterstuten,<br />

Deckhengste, Fohlen<br />

und Jährlinge leben auf dem<br />

großzügigen, idyllisch gelegenen<br />

Areal. Die eigene<br />

Trainingsanlage besteht aus<br />

einer kombinierten Sand- und<br />

Grasbahn mit einer 750 Meter<br />

langen Geraden. Eine überdachter<br />

Trabring ermöglicht<br />

auch das Training im Winter.<br />

Die für Johann Henrich Delius<br />

schönste Stallung wurde 1926<br />

nach englischem Vorbild<br />

erbaut.<br />

Bis vor 15 Jahren leitete<br />

Reinhard Delius das Gestüt<br />

mit 15 Zuchtstuten und bis zu<br />

20 Rennpferden rein privat.<br />

Inzwischen hat Champion-<br />

Trainer Andreas Wöhler den<br />

Betrieb gepachtet und trainiert<br />

für seinen Rennstall Wöhler<br />

über 100 Pferde unterschiedlicher<br />

Besitzer. Darunter befi<br />

nden sich auch einige Renn-<br />

pferde und drei Mutterstuten<br />

des Gestüts Ravensberg. „Es<br />

ist eine kleine, aber hochwertige<br />

Zucht“, verrät Johann<br />

Henrich Delius. Seine Pferde<br />

laufen hauptsächlich im Profi<br />

sport. Einige fi nden auch Abnehmer<br />

im Amateurbereich,<br />

worüber sich der reiterliche<br />

Nachwuchs freut. Ein Pferd<br />

steht derzeit bei Trainerin<br />

Nina Bach in Haßloch; sie hat<br />

mit „Wurfkette“ zwei Rennen<br />

gewonnen.<br />

Andreas Wöhler hält den<br />

dreijährigen „Waldpark“ für<br />

ein talentiertes Pferd. Seine<br />

17. Ausgabe<br />

„Waldpark“ siegte unter Eduardo Pedroza in Iff ezheim. Foto: Baden Racing<br />

Mutter „Wurftaube“ (*1993)<br />

war eine der besten Stuten<br />

der 1990er Jahre, und Vater<br />

„Dubawi“ (*2002) erzielt heute<br />

in England hohe Decktaxen.<br />

„Waldpark“ feierte sein Debüt<br />

Mitte April in Hoppegarten<br />

wo er ein Rennen für sieglose<br />

Dreijährige mit sieben Längen<br />

souverän gewann. Im Mai entschied<br />

er einen Ausgleich III<br />

gegen ältere Pferde in Krefeld<br />

mit fünf Längen für sich,<br />

bevor er im Juni beim Frühjahrsmeeting<br />

in Iffezheim ein<br />

Listenrennen gewann. Damit<br />

hat er sich für das wichtigste<br />

Die „Ravensberger Rennbahn“ im Jahr 1952. Foto: Archiv Delius


Juli 2011 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Nachwuchsrennen qualifi ziert,<br />

das Derby in Hamburg. Hier<br />

treffen die besten Dreijährigen<br />

aufeinander. Von über 70<br />

Nennungen blieben 20 Starter<br />

übrig. „Waldpark“ zählt neben<br />

dem Gestüt Schlenderhahn<br />

zum Favoritenkreis; geritten<br />

wird er von einem der beiden<br />

Wöhler‘schen Stalljockeys,<br />

Jozef Bojko. „Wenn wir unter<br />

die ersten fünf kommen, ist<br />

das super. Das Wichtigste ist<br />

aber, dass er gesund bleibt,“<br />

sagt Johann Henrich Delius<br />

mit Blick auf den 3. Juli.<br />

„Wenn wir unter<br />

die ersten fünf kommen,<br />

ist das super.“<br />

Dem ersten Derby-Start<br />

unter seiner Regie sieht Johann<br />

Henrich Delius mit einer Mischung<br />

aus Anspannung und<br />

Vorfreude entgegen: „Ich bin<br />

schon angespannt, aber werde<br />

mir das Rennen doch mit<br />

Freude ansehen.“ Schließlich<br />

handelt es sich um das bedeutendste<br />

Rennen in Deutschland,<br />

zu dem über 25.000<br />

Besucher erwartet werden,<br />

darunter neben zahlreicher<br />

Prominenz auch Hamburgs<br />

Erster Bürgermeister Olaf<br />

Scholz. Das Derby gilt als das<br />

„verrückteste Rennen“, dessen<br />

Ausgang aufgrund wechselnder<br />

Bodenverhältnisse im<br />

Horner Moor und der hohen<br />

Starterzahl von bis zu 20 Pfer-<br />

den häufi g einen unerwarteten<br />

Verlauf nimmt – nicht selten<br />

gelingt einem krassen Außenseiter<br />

ein Sieg oder zumindest<br />

eine Platzierung auf den vorderen<br />

Rängen. In den 1950er<br />

und 60er Jahren hat das Gestüt<br />

Ravensberg unter seinem<br />

Vater Reinhard Delius viele<br />

Derby-Starter gestellt, und<br />

zweimal den Sieg geholt: 1958<br />

mit „Wilderer“ und 1965 mit<br />

„Weidwerk“. Wir können ihm<br />

nur wünschen, dass er an diese<br />

Erfolge anknüpfen kann.<br />

An seinen ersten Besuch<br />

beim Derby 1955 kann sich<br />

Delius nicht erinnern. Diesen<br />

verbrachte er als Embryo<br />

wohlbehütet im Mutterleib. Die<br />

Suche nach einem Studienplatz<br />

hat den gebürtigen Bielefelder<br />

in den 1970er Jahren in den<br />

Rhein-Neckar-Raum geführt,<br />

wo er schließlich sesshaft geworden<br />

ist. Häufi g und gerne<br />

besucht er Rennen, doch nach<br />

Gütersloh kommt der vielbeschäftige<br />

Vertriebsmanager<br />

nur einige Male im Jahr.<br />

Den Rennstall betrachtet er<br />

als zeitaufwendiges Hobby.<br />

Seine Töchter zeigen ebenfalls<br />

Interesse am Rennsport; sie<br />

helfen an Renntagen in <strong>Mannheim</strong><br />

beim Toto. Ob sie als<br />

weitere Generation in die Fußstapfen<br />

ihrer Vorfahren treten,<br />

bleibt abzuwarten. „Das hängt<br />

auch von der Zukunft des<br />

Galopprennsports ab,“ meint<br />

Delius, „wobei man mit der<br />

Gründung von German Racing<br />

Gründer Paul Niemöller<br />

Foto: Archiv Delius<br />

wieder gut aufgestellt ist.“<br />

Die <strong>Mannheim</strong>er Rennbahn<br />

sieht Delius als stabilisierendes<br />

Element im Galoppsport. „Im<br />

Rennsport kann es nicht nur<br />

Champions League geben,<br />

man muss auch den Basissport<br />

fördern.“ Das gelingt dem Badischen<br />

<strong>Rennverein</strong> seit Jahren<br />

durch ein abwechslungsreiches<br />

und qualitativ hochwertiges<br />

Programm, das auch Spitzentrainer<br />

und -jockeys anzieht.<br />

Der Verein ist stärker<br />

als andere in der Bevölkerung<br />

verankert und bietet seinen<br />

Sponsoren und deren Gästen<br />

einen tollen Rahmen. Gleichzeitig<br />

sind die Rennveranstaltungen<br />

in <strong>Seckenheim</strong> Freizeitvergnügen<br />

für Jedermann,<br />

bei denen Familien ihren Spaß<br />

haben und sich wohl fühlen,“<br />

lobt Delius. sts<br />

Die Stammstute „Waldrun“ vor der historischen Stallung 1958. Foto: Archiv Delius<br />

Arabian Racing Club Germany<br />

gegründet<br />

Seit Mitte Mai gibt es den Arabian<br />

Racing Club (arc) Germany<br />

mit Sitz in <strong>Mannheim</strong>. Der arc<br />

ist ein Zusammenschluss von<br />

Experten, die seit vielen Jahren<br />

Rennveranstaltungen für Arabische<br />

und Englische Vollblüter<br />

in Deutschland organisieren.<br />

Seine Aufgabe besteht darin,<br />

Sponsorengelder für Rennen<br />

zu aquirieren, die in Zusammenarbeit<br />

mit den Rennbahnen<br />

direkt veranstaltet werden. Die<br />

Vorstandsmitglieder Walter<br />

Fath, Hubert Lorenz und Holger<br />

Schmid sowie Sylvia von Detten,<br />

Mahmoud Abouseif und Stefan<br />

M. Schaudel zeichnen sich durch<br />

langjährige Erfahrung im Rennsport<br />

aus und haben beste Ver-<br />

Seite 19<br />

bindungen zu allen deutschen<br />

<strong>Rennverein</strong>en. Dank persönlicher<br />

Beziehungen zu den Herrscherhäusern<br />

im Mittleren Osten<br />

ist es dem arc bereits gelungen,<br />

den UAE-Festival-Day in München-Riem<br />

am 10. Juli mit neun<br />

Rennen für Englische Vollblüter<br />

auszurichten. Der Renntag<br />

wird von H.H. Scheikh Hamdan<br />

bin Rashid Al Maktoum aus<br />

Dubai mit Preisgeldern von<br />

insgesamt über 112.000 Euro<br />

gesponsert. sts<br />

Weitere Infos unter<br />

www.arcg.de


Seite 20 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Mein Leben auf der Rennbahn – Teil XVI<br />

Das königliche Epsom Derby gewinnt ein Teilnehmer aus Frankreich<br />

Hallo liebe<br />

Galoppsportfreunde!<br />

Es war Anfang Juni des<br />

Jahres 1976 in Epsom: Die<br />

Jockey-Legende Lester Piggott<br />

gewinnt mit dem französischen<br />

Hengst EMPERY das<br />

berühmte englische Derby<br />

auf den Epsom Downs. Es<br />

sollte bis zum 4. Juni 2011<br />

der letzte aus Frankreich entsandte<br />

Sieger sein.<br />

Damit beginne ich ein<br />

kurzes Resumé über zwei<br />

Tage, die ich vor vier Wochen<br />

in England erleben durfte.<br />

Nach 2006 hatte ich wieder<br />

einmal die Möglichkeit, das<br />

neben dem Kentucky Derby<br />

berühmteste Rennen der Welt<br />

zu erleben. Seit SHERGAR<br />

im Jahr 1981 sollte es das<br />

22. Derby sein, das ich live<br />

erlebe; leider kam es kurz<br />

vor dem Rennen ganz anders.<br />

Zunächst aber standen einen<br />

Tag zuvor der Coronation<br />

Cup und die „Oaks“, das<br />

Derby für die Stuten, auf dem<br />

Programm.<br />

Im Coronation Cup fi ng<br />

Top Favorit ST. NICHOLAS<br />

ABBEY aus dem Stall des Erfolgstrainers<br />

Aidan O´Brien<br />

die sehr gute Stute MIDDAY<br />

im Minifeld von fünf Pferden<br />

unter Jockey Ryan Moore<br />

nach Kampf noch kurz vor der<br />

Linie ab und sorgte für einen<br />

weiteren Gruppe I-Erfolg für<br />

den siegverwöhnten Trainer<br />

aus Irland. Knapp eineinhalb<br />

Stunden später gelang der<br />

großen 200:10 Außenseiterin<br />

DANCING RAIN ein<br />

Bilderbuch-Start-Ziel-Sieg<br />

im Stuten-Derby unter dem<br />

irischen Klassejockey Johnny<br />

Murtagh. Trainer der Stute ist<br />

Lester Piggotts Schwiegersohn<br />

William Haggas.<br />

Es war „Ladies Day” mit<br />

30 Grad Celsius, und meine<br />

Vorfreude auf das Derby<br />

einen Tag später stieg trotz<br />

sonnenverbranntem Gesicht<br />

mehr und mehr. Am nächsten<br />

Vormittag ging es also wieder<br />

in die Sonne, aber diesmal<br />

waren solche Besuchermassen<br />

auf der Bahn, dass einem<br />

Angst und Bange wurde. Die<br />

Wetten, aber wie? Ab 1 Euro sind Sie dabei!<br />

Queen, Enkel William, dessen<br />

frisch getraute Ehefrau Kate,<br />

sowie Benny Andersson von<br />

ABBA waren genauso vertreten<br />

wie schätzungsweise<br />

100.000 andere Besucher.<br />

Um es etwas kurz zu<br />

fassen: Das Derby habe ich<br />

zum ersten Mal in meinem<br />

Leben trotz Anwesenheit<br />

nicht live verfolgen können,<br />

da ich wegen vorhandener<br />

Platzangst kurz vor dem Start<br />

die Bahn verlassen musste<br />

und alles in einer Radioübertragung<br />

in einem Auto nahe<br />

des Führrings verfolgt habe.<br />

Macht nix; es war auch mal<br />

interessant, die Massen von<br />

etwas weiter weg toben zu<br />

hören, als die Pferde die Ziel-<br />

17. Ausgabe<br />

gerade herunterkämpften.<br />

Dabeisein ist eben alles, und<br />

ich habe mir natürlich das<br />

Rennen später am Monitor<br />

angesehen, bevor es zur Bus-<br />

Haltestelle zum Flughafen<br />

Heathrow ging.<br />

Jetzt zum Entscheidenden:<br />

POUR MOI heißt der Sieger<br />

des Derbys 2011; wie gesagt<br />

der erste in Frankreich trainierte<br />

Teilnehmer seit 1976.<br />

Unter dem großen Jockey-<br />

Nachwuchstalent Mickael<br />

Barzalona, der zum ersten<br />

Mal im Derby ritt, rollte der<br />

von André Fabre trainierte<br />

Hengst das gesamte Feld vom<br />

letzten Platz auf und gewann<br />

als zweiter Favorit mit der<br />

Quote von 53:10 gegen den


Juli 2011 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

großen Außenseiter TREA-<br />

SURE BEACH und den Favoriten<br />

CARLTON HOUSE,<br />

dessen berühmte Besitzerin<br />

wieder einmal vergeblich auf<br />

den ersten Derbysieg wartete.<br />

Alle großen Klassiker haben<br />

Pferde der Königin von England<br />

gewonnen, aber noch nie<br />

das Epsom Derby.<br />

Vielleicht klappt es ja im<br />

nächsten Jahr! 2012 feiert<br />

Queen Elisabeth II ihr 60-jähriges<br />

Thronjubiläum und hat<br />

vielleicht wieder einen Spitzenkandidaten<br />

für das Derby.<br />

Ich versuche auf jeden Fall<br />

wieder dabei zu sein und das<br />

Derby live beobachten zu<br />

können, wie das 21 mal zuvor<br />

geschehen war.<br />

Zum Schluss muss ich<br />

wirklich anmerken, dass das<br />

Epsom Derby 2011 für mich<br />

nach der Abmeldung des<br />

Spitzen-Dreijährigen FRAN-<br />

KEL etwas an Interesse verloren<br />

hat. Ich war sogar nahe<br />

daran, aus Enttäuschung<br />

die Reise zu stornieren, da<br />

ich FRANKEL, der inzwischen<br />

auf der Meile von Sieg<br />

zu Sieg eilt, unbedingt im<br />

Derby siegen sehen wollte.<br />

Irgendwann werde ich auch<br />

ihn sehen; wahrscheinlich<br />

auf einer anderen Rennbahn,<br />

aber die zwei Tage in Epsom<br />

waren wieder etwas ganz Besonderes!<br />

Am 23. Juli geht es nach<br />

Ascot zu den „King George”;<br />

einen Tag später ist Trauer<br />

angesagt: Da werde ich<br />

50 Jahre alt!<br />

Wetten erhöht die Spannung ungemein!<br />

Seite 21<br />

Alles Gute, wünsche einen<br />

erfolgreichen Renntag am<br />

3. Juli auf unserer Waldrennbahn!<br />

Jürgen Burk „Pour Moi“ heißt der Sieger des Epsom Derbys 2011. Foto: Epsom Derby


Seite 22 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Die Geschichte der Badenia<br />

Jagdrennen zählt zu den ältesten in Deutschland<br />

Die Badenia ist eines der ältesten<br />

Jagdrennen in Deutschland,<br />

das mit Unterbrechungen<br />

von 1870 bis heute ausgetragen<br />

wird und noch immer zu<br />

den wichtigsten Prüfungen im<br />

<strong>Mannheim</strong>er Jahresprogramm<br />

zählt. Vor dem Ersten Weltkrieg<br />

gehörte die Badenia zu<br />

den höchst dotierten Jagdrennen<br />

in Europa. Das Preisgeld<br />

war höher als in allen klassischen<br />

deutschen Rennen,<br />

mit Ausnahme des Derbys.<br />

Die Ehrenpreise wurden von<br />

den Markgrafen von Baden<br />

gestiftet. Der erste Sieger hieß<br />

„The Nip“ unter Graf F. Metternich.<br />

<strong>Mannheim</strong> war der erste<br />

Veranstalter in Deutschland,<br />

der ein Jagdrennen mit 50.000<br />

Mark Dotierung ausschrieb.<br />

1908 nahmen an der Badenia<br />

17 Vollblüter teil. 1914 waren es<br />

noch 14 Teilnehmer bei einem<br />

Preisgeld von 75.000 Mark.<br />

Die hohe Qualität sicherte ein<br />

internationales Starterfeld.<br />

Am bedeutendsten Herren-<br />

Hindernisrennen nahmen vor<br />

allem Offi ziere teil.<br />

Damals galt es schwere<br />

Sprünge über zehn Hindernisse<br />

zu absolvieren. Die<br />

Kursführung auf der alten<br />

<strong>Mannheim</strong>er Rennwiese änderte<br />

sich mehrfach. Bei einer<br />

Streckenerweiterung dehnte<br />

sich der Kurs auf den heutigen<br />

Luisenpark und Neuostheimer<br />

Gemarkung aus. Ab 1892<br />

erfolgte aufgrund des Parkausbaus<br />

und der Riedbahntrasse<br />

ein Rückbau auf „nur“<br />

noch 5000 Meter (heute 3600<br />

Meter). Die als vorbildlich<br />

geltende Bahn genoss eine intensive<br />

Pfl ege. Für die Flach-<br />

und Hindernisbahn wurde<br />

eine Wasserleitung mit eigener<br />

Brunnen- und Pumpanlage<br />

installiert. Nach weiteren<br />

Umbauten ab 1922 befand<br />

sich auch die Flachbahn in<br />

einem tadellosen Zustand und<br />

erlaubte die Einführung von<br />

Jockeyrennen.<br />

17. Ausgabe<br />

Die Kursführungen der Badenia auf der alten <strong>Mannheim</strong>er Rennwiese. Grafi k: Archiv BRV<br />

Frag Horst!<br />

Während und nach den<br />

beiden Weltkriegen und der<br />

dazwischen liegenden Wirtschaftskrise<br />

wurde das Badenia-Jagdrennen<br />

in den Jahren<br />

1915 bis 1919, 1923 bis 1933<br />

und 1940 bis 1956 nicht gelaufen.<br />

Von 1957 bis 1972<br />

fand die Austragung in Haßloch<br />

statt, bis ab 1973 die neue<br />

Waldrennbahn in <strong>Mannheim</strong>-<br />

<strong>Seckenheim</strong> zur Verfügung<br />

stand. Dank der großzügigen<br />

Unterstützung des <strong>Mannheim</strong>er<br />

Unternehmers und Mäzens<br />

Dr. h.c. Heinrich Vetter (1910-<br />

2003) war es möglich, das<br />

Badenia-Jagdrennen Ende der<br />

1990er Jahre als erstes Listenrennen<br />

in der Geschichte<br />

des Badischen <strong>Rennverein</strong>s<br />

durchzuführen. Damit ist dem<br />

Verein der Durchbruch zu den<br />

führenden Hindernisbahnen<br />

Deutschlands gelungen. Seit<br />

dem Jahr 2000 bekommt der<br />

Sieger das „Goldene Pferd“<br />

als Heinrich-Vetter-Wanderpreis<br />

überreicht. sts<br />

Wer darf beim Nachwuchsrennen an den Start?<br />

Pony-Derby: An den Start gehen dürfen dreijährige und ältere Ponys<br />

aller Rassen bis zu einem Stockmaß von 1,48 Meter; die Reiter müssen<br />

im laufenden Kalenderjahr ihr 10. Lebensjahr vollenden und dürfen<br />

nicht älter als 18 Jahre sein.<br />

Junior-Cup: Startberechtigt sind dreijährige und ältere Großpferde<br />

aller Rassen, sowohl Halb- als auch Vollblüter, die seit dem 1. Januar<br />

2011 auf keiner Trainingsliste eines lizenzierten Trainers stehen. Reiter<br />

müssen im aktuellen Kalenderjahr das 14. Lebensjahr vollenden. sts


Juli 2011 <strong>MANNHEIMturf</strong><br />

Die Waldrennbahn <strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong><br />

BAB 656<br />

Heidelberger Kreuz<br />

A5<br />

�<br />

� �<br />

Nach <strong>Seckenheim</strong><br />

10<br />

P<br />

<strong>Mannheim</strong>er Kreuz /A6<br />

a Ziel<br />

b Start 2.500 m<br />

+ 1.400 m<br />

c Start 1.900 m<br />

1 Eingang<br />

2 Eingang Pferde<br />

3 Mitglieder-Pavillon<br />

Kurzinfos<br />

13<br />

Zufahrt BAB<br />

�<br />

P<br />

P<br />

EINFAHRT<br />

TURFWEG<br />

Anfahrt:<br />

PKW: Autobahn 656, Ausfahrt<br />

<strong>Seckenheim</strong>, danach Beschilderung<br />

Pferderennbahn folgen.<br />

Parkplätze ausreichend vorhanden<br />

(2 Euro)<br />

ÖPNV: Buslinie 40 ab Rathaus<br />

<strong>Seckenheim</strong> bis Haltestelle Schlittweg,<br />

von dort ca. 500 m bis zur Rennbahn.<br />

P<br />

HOLZWEG<br />

4 Toiletten<br />

5 Haupttribüne mit<br />

Restaurant, Turfstube,<br />

Wetthalle und Toiletten<br />

6 Führring<br />

7 Überdachte Stehtribüne<br />

8 Toiletten<br />

9 Sattelboxen<br />

10 Gastboxen<br />

11 Tennisanlage<br />

12 Siegerehrung / Absattelring,<br />

13 Parkplatz für<br />

Pferdetransporter<br />

P Parkplätze<br />

Vorläufi ge Renntermine <strong>Mannheim</strong> 2011 (Stand: Juli 2011)<br />

25. September <strong>Mannheim</strong>²-Renntag<br />

23. Oktober Herbst Renntag<br />

a<br />

3<br />

Eintritt:<br />

6 Euro Erwachsene, 3 Euro Ermäßigte,<br />

Kinder bis 12 Jahre frei,<br />

EC-Cash, Überdachte Haupttribüne:<br />

1.000 Sitzplätze, Neue überdachte<br />

Stehtribüne 2.800 Plätze<br />

Gastronomisches Angebot:<br />

Von Bratwurst bis exklusivem Turfteller<br />

5<br />

12<br />

1<br />

c<br />

6<br />

8<br />

7<br />

9<br />

2<br />

11<br />

b<br />

NORDEN<br />

Telefon-Hotline an Renntagen:<br />

(0621)4712 20<br />

Internet:<br />

www.badischer-rennverein.de<br />

E-Mail:<br />

info@badischer-rennverein.de<br />

www.suedwest-verband.de<br />

Seite 23<br />

Impressum<br />

Herausgeber, Verlag und Satz:<br />

Schmid Otreba Seitz Medien GmbH & Co. KG<br />

Wildbader Straße 11, 68239 <strong>Mannheim</strong>,<br />

Tel. 0621-727396-0, Fax 0621-727396-15<br />

Internet: www.sosmedien.de, E-mail: info@sosmedien.de<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

Badischen <strong>Rennverein</strong> <strong>Mannheim</strong>-<strong>Seckenheim</strong> e.V.<br />

<strong>Seckenheim</strong>er Landstraße 4 • 68163 <strong>Mannheim</strong>, Tel. und Fax 0621-41 60 60<br />

Internet: www.badischer-rennverein.de, E-mail: info@badischer-rennverein.de<br />

Layout: Andrea Kloiber, Michaela Heid<br />

Anzeigen: Holger Schmid<br />

Redaktion: Dr. Stefan Seitz v.i.S.d.P., Stephan Buchner, Jürgen Burk,<br />

Jürgen Braunagel, Volker Endres<br />

Fotos: BRV, Henne, Off en, Tontsch, Tröster, Nolting, Weßbecher<br />

Druck: Druckhaus Diesbach GmbH, Weinheim<br />

Aufl age: 16.000<br />

Vertrieb: PPS, Presse- und Post Service GmbH, <strong>Mannheim</strong><br />

Internet: www.badischer-rennverein.de<br />

Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste 01/2010<br />

Für nicht veröff entlichte Anzeigen, nicht ausgeführte Beilagenaufträge<br />

oder bei Nichterscheinen in Fällen höherer Gewalt wird kein Schadensersatz<br />

geleistet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine<br />

Gewähr.

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