MANNHEIMturf - Badischer Rennverein Mannheim-Seckenheim e.V.

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Neuer Hoffnungsträger aus dem Gestüt Ravensberg
„Waldpark“ zählt zu den Favoriten beim Derby / Rennstall pfl egt Beziehungen zum Badischen Rennverein
Wenn am 3. Juli der Renntag
in Mannheim beginnt, fi ndet
zeitgleich das 142. Deutsche
Derby in Hamburg statt. Dort
wird mit „Waldpark“ ein chancenreiches
Pferd aus dem traditionsreichen
Gestüt Ravensberg
in Gütersloh an den Start
gehen, dessen Besitzer Johann
Henrich Delius in Mannheim
lebt und dem Badischen Rennverein
als langjähriges Mitglied
und regelmäßiger Besucher
verbunden ist. Der Hengst
„Waldpark“, dessen Name rein
zufällig nach Mannheims
grünen Rheinauen klingt, vertritt
die 28. Generation einer
erfolgreichen Zuchtlinie, deren
Stammbaum bis ins 18. Jahrhundert
zurückreicht.
Die Geschichte des Gestüts
Ravensberg beginnt vor über
100 Jahren. Paul Niemöller
war der Urgroßvater von
Johann Henrich Delius und
dessen Cousin, dem bekannten
Journalisten und Moderator
Daniel Delius. Der Schnapsfabrikant
aus Gütersloh interessierte
sich sehr für Pferde und
besonders für die vom Militär
betriebene Herrenreiterei. Um
die Jahrhundertwende erwarb
er ein Heidegelände und errichtete
darauf die ersten Stallungen
für eigene Rennpferde.
1907 kam das erste Fohlen zur
Welt.
Nach Niemöllers Tod 1946
übernahm sein Enkel Reinhard
Delius das Gestüt, der
sich als junger Mann in die
Materie einarbeiten musste.
Dies gelang ihm ausgezeichnet
und die Zucht nahm nach dem
Zweiten Weltkrieg an Fahrt
auf. Mit dem Erwerb der Stute
„Waldrun“ (*1943), die auf
der Rennbahn nur begrenzt
erfolgreich war, aber sich zu
einer der erfolgreichsten Mutterstuten
der deutschen Vollblutzucht
entwickelte, wurde
1949 die Grundlage für spätere
Erfolge geschaffen. Zu ihren Nachkommen zählten
bekannte Gruppe-Sieger im
Deutschen Derby und dem
Preis der Diana.
„Es ist eine kleine, aber
hochwertige Zucht“
Das Gestüt Ravensberg
verband jahrzehntelang auf
besondere Weise Zucht- und
Trainingsbetrieb. Mutterstuten,
Deckhengste, Fohlen
und Jährlinge leben auf dem
großzügigen, idyllisch gelegenen
Areal. Die eigene
Trainingsanlage besteht aus
einer kombinierten Sand- und
Grasbahn mit einer 750 Meter
langen Geraden. Eine überdachter
Trabring ermöglicht
auch das Training im Winter.
Die für Johann Henrich Delius
schönste Stallung wurde 1926
nach englischem Vorbild
erbaut.
Bis vor 15 Jahren leitete
Reinhard Delius das Gestüt
mit 15 Zuchtstuten und bis zu
20 Rennpferden rein privat.
Inzwischen hat Champion-
Trainer Andreas Wöhler den
Betrieb gepachtet und trainiert
für seinen Rennstall Wöhler
über 100 Pferde unterschiedlicher
Besitzer. Darunter befi
nden sich auch einige Renn-
pferde und drei Mutterstuten
des Gestüts Ravensberg. „Es
ist eine kleine, aber hochwertige
Zucht“, verrät Johann
Henrich Delius. Seine Pferde
laufen hauptsächlich im Profi
sport. Einige fi nden auch Abnehmer
im Amateurbereich,
worüber sich der reiterliche
Nachwuchs freut. Ein Pferd
steht derzeit bei Trainerin
Nina Bach in Haßloch; sie hat
mit „Wurfkette“ zwei Rennen
gewonnen.
Andreas Wöhler hält den
dreijährigen „Waldpark“ für
ein talentiertes Pferd. Seine
17. Ausgabe
„Waldpark“ siegte unter Eduardo Pedroza in Iff ezheim. Foto: Baden Racing
Mutter „Wurftaube“ (*1993)
war eine der besten Stuten
der 1990er Jahre, und Vater
„Dubawi“ (*2002) erzielt heute
in England hohe Decktaxen.
„Waldpark“ feierte sein Debüt
Mitte April in Hoppegarten
wo er ein Rennen für sieglose
Dreijährige mit sieben Längen
souverän gewann. Im Mai entschied
er einen Ausgleich III
gegen ältere Pferde in Krefeld
mit fünf Längen für sich,
bevor er im Juni beim Frühjahrsmeeting
in Iffezheim ein
Listenrennen gewann. Damit
hat er sich für das wichtigste
Die „Ravensberger Rennbahn“ im Jahr 1952. Foto: Archiv Delius