Convenience Shop 08 2022
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28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong>, www.convenienceshop.de<br />
ab Seite<br />
17<br />
ZKZ 13952<br />
8<br />
<strong>2022</strong><br />
E-Food von Aldi<br />
Derzeit wird vielfach über einen Einstieg<br />
von Aldi ins E-Food-Geschäft<br />
spekuliert. Dieser soll im Jahr 2023<br />
erfolgen und mit Millioneninvestitionen<br />
verbunden sein. Seite 02<br />
Grund zu Feiern<br />
Die MCS feiert in diesem Jahr ein<br />
Jubiläum. <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> sprach<br />
mit Geschäftsführer Torsten Eichinger<br />
über die derzeitige Situation, Vergangenheit<br />
und Zukunft. Seite 06<br />
Mehrweg mit Vytal<br />
Die TTM Tankstelle in Rheda-Wiedenbrück<br />
setzt bei Mehrweg im Foodservice<br />
auf den Anbieter Vytal. Dabei<br />
erhält sie Unterstützung durch ihre<br />
westfälische Heimatstadt. Seite 09<br />
Mit dem Ja der EU<br />
Einen ersten Schritt zur Cannabis-<br />
Legalisierung ist die Bundesregierung<br />
jetzt gegangen. Doch nur wenn die EU<br />
zustimmt, werden weitere Schritte in<br />
diese Richtung folgen. Seite 15<br />
Blick auf 31 Sieger<br />
Auf nur zwei Wegen kommen Produkte<br />
<strong>2022</strong> unter die Sieger von <strong>Convenience</strong><br />
Best, meint Reiner Graul. Seite 18<br />
Impressum Seite 04<br />
ORLEN<br />
BLEIBT AUF<br />
PREMIUM-KURS<br />
Mehr Orlen-Tankstellen in<br />
Deutschland, eine weitere Raffinerie,<br />
dazu Ladeparks für E-Autos und alles<br />
unter dem A-Markendach des<br />
Konzerns. Das ist der Expansionsplan<br />
des Unternehmens. Text Martin Heiermann<br />
Der Mineralöl- und Energiekonzern Orlen baut sein Tankstellen-Geschäft<br />
in Mitteleuropa weiter aus. Im Interview<br />
mit <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> betont der Chief Development Officer von<br />
Orlen Deutschland, Piotr Guział, dass der deutsche Markt für die gesamte<br />
Unternehmensgruppe wichtig sei und hier zu Lande weiterhin hohe Investitionen<br />
erfolgen sollen. Dabei geht es nicht nur um den Ausbau von Ladepunkten<br />
für die E-Mobilität, sondern auch um das klassische Geschäft. ...<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 3<br />
Orlen rückt seine A-Marke in den Mittelpunkt. Dabei geht es auch um den Tankstellen-Markt.<br />
Fotos: Orlen Deutschland, Krombacher, Hensing, Rausch<br />
Schoko-E-Ladestation<br />
Das Berliner Rausch-Schokoladenhaus<br />
und der Automobilhersteller<br />
Tesla realisieren im niedersächsischen<br />
Peine an der JR Schokoladenfabrik mit<br />
Anschluss an die Autobahn A2 ein<br />
Gastronomie- und Einkaufsangebot<br />
plus E-Mobilität. Auf 3.300 Quadratmetern<br />
Fläche wird ein Schokoladenhaus<br />
mit Café entstehen. Das Angebot<br />
richte sich sowohl an E-Autofahrer als<br />
auch an alle anderen Reisenden.<br />
Herr Anton wächst weiter<br />
Vending-Anbieter Hensing berichtet,<br />
dass es deutschlandweit bereits 16<br />
Standorte unter der Franchise-Marke<br />
„Herr Anton“ mit über 100 Verkaufsautomaten<br />
gibt. Zudem bietet Hensing<br />
einen „48h Vending Auslieferungsservice“<br />
für seine Produkte an.<br />
Kooperation mit Riegele<br />
Krombacher erweitert zusammen mit<br />
Riegele im Frühjahr 2023 sein alkoholfreies<br />
Markenportfolio. Die Brauerei<br />
bringt mit dem Cola-Orange Mix<br />
„Krombacher Spezi“ eine Innovation<br />
auf den Markt. Dahinter steht eine<br />
neue, langfristige Partnerschaft mit<br />
dem Augsburger Brauhaus Riegele.<br />
Dieses machte kürzlich als Spezi-Lizenzgeber<br />
durch seinen juristischen<br />
Kampf um die Markenrechte gegen<br />
die Paulaner-Gruppe von sich reden.<br />
Das neue „Krombacher Spezi“ soll auf<br />
der Original-Rezeptur basieren, ergänzt<br />
um eine fruchtige Note und einen<br />
modernen Design-Auftritt.<br />
DIE WEICHEN SIND GESTELLT<br />
Obwohl die Corona-Krise noch nicht als bewältigt<br />
abgehakt werden kann und der Ukraine-<br />
Krieg weiterhin auf vielfältige Art und Weise seine<br />
Schatten wirft, wird das Jahr <strong>2022</strong> für die<br />
C-Branche vor allem als ein Jahr des Aufbruchs<br />
und entscheidender Weichenstellungen in Erinnerung<br />
bleiben. Der Aufbruch hat sich in den vielen<br />
spannenden <strong>Convenience</strong>-Konzepten manifestiert,<br />
über die wir im Laufe des Jahres<br />
wieder berichten konnten. Und er zeigte<br />
sich auch in zahlreichen zeitgemäßen Produkt-Innovationen,<br />
die den <strong>Shop</strong>-Umsätzen<br />
mit auf die Sprünge geholfen haben<br />
und die wir in dieser Ausgabe deshalb zusammen<br />
mit dem Großhändler Lekkerland<br />
erneut mit dem begehrten <strong>Convenience</strong>-<br />
Best-Award auszeichnen. Entscheidende Weichenstellungen<br />
gab es aus meiner Sicht in diesem<br />
Jahr, weil überdeutlich wurde, dass <strong>Convenience</strong>-Konzepte<br />
in Form modernisierter <strong>Shop</strong>-<br />
Konzepte, automatisierter Smartstores, neuer<br />
Micro-Markets und Express-E-Food-Angebote<br />
auch für jungen Generationen unverzichtbar sind<br />
und Zukunft haben. Und bei allem Digital-Hype<br />
kann der Faktor Mensch weiter<br />
eine Rolle spielen, seien es engagierte<br />
Betreiber, freundliche <strong>Shop</strong>-Mitarbeitende<br />
oder gute Kuriere der Lieferdienste.<br />
Hans Jürgen Krone, Chefredakteur<br />
hansjuergen.krone@lp-verlag.de<br />
LADEINFRASTRUKTUR WIRD AUSGEBAUT<br />
Einen so genannten „Flagship Standort“ für die Zusammenarbeit<br />
mit Rewe beim Bau von jeweils bis zu sechs DC-Ladepunkten<br />
mit bis zu 360 KW Ladeleistung auf Rewe- und<br />
Penny-Parkplätzen hat Shell in diesen Tagen vor dem Rewe-<br />
Markt an der Konrad-Wolf-Straße 24 in Berlin eröffnet.<br />
Bereits im November 2021 hatten die beiden Unternehmen<br />
verkündet, dass man in den kommenden Jahren, auf der<br />
Grundlage einer strategischen Partnerschaft der Rewe<br />
Group mit EnBW und Shell, eines der größten und modernsten<br />
Schnellladesäulen-Netze in Deutschland aufbauen<br />
wolle. Bis Ende 2024 sollen insgesamt an mindestens 400<br />
ausgewählten Eigenobjekten von Rewe und Penny und zusätzlichen<br />
Mietobjekten bis zu 2.000 Schnellladepunkte<br />
hinzukommen, hieß es damals. Im gleichen Zeitraum wolle<br />
die Rewe Group, an bestehenden Mietobjekten sowie Neubauten<br />
bis zu 4.000 weitere Ladepunkte zu errichten. Seit<br />
Oktober <strong>2022</strong> kooperiert Shell darüber hinaus auch mit<br />
Rewe in Österreich, um Shell Recharge Schnellladesäulen<br />
an Supermärkten in der Alpenrepublik zu errichten. Shell<br />
Deutschland hat im November <strong>2022</strong> auch die vollständige<br />
Übernahme von SBRS, einem führenden Anbieter von Ladeinfrastrukturlösungen<br />
für kommerzielle Elektrofahrzeuge,<br />
einschließlich E-Bussen, E-LKW und E-Vans, abgeschlossen.<br />
Diese war im August <strong>2022</strong> angekündigt worden.<br />
„Durch den Kauf von SBRS können sich Geschäftskunden<br />
von Shell auf vollständig integrierte Ladelösungen freuen,<br />
um ihre Flotten zu elektrifizieren und zu dekarbonisieren<br />
– von Flottendepot-Ladelösungen über Ladepunktmanagement<br />
bis hin zur sauberen Energieversorgung“, hatte damals<br />
Felix Faber, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Shell Holding<br />
gesagt. Die SBRS wird künftig zu der Downstream<br />
Mobility Division von Shell gehören. Shell ist nach eigenen<br />
Angaben der weltweit größte Mobilitätsanbieter mit über<br />
46.000 Stationen in 80 Märkten und beabsichtigt angeblich,<br />
bis 2025 weltweit mehr als 500.000 und bis 2030 über<br />
2.500.000 Ladepunkte zu errichten.
INHALT<br />
8<br />
<strong>2022</strong><br />
02 | News 28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
NEWS<br />
09 Total Energies hat seine Elektromobilität-<br />
Aktivitäten in Deutschland in einer eigenen<br />
neuen Tochtergesellschaft gebündelt.<br />
Zum Angebot von Lagardère<br />
kommt jetzt Marché hinzu. Es<br />
führt gastronomische Betriebe in<br />
Deutschland, Österreich, Slowenien,<br />
Kroatien, Tschechien und<br />
Singapur und beschäftigt rund<br />
1.700 Mitarbeitende, die angeblich<br />
von Lagardère übernommen<br />
werden. Sitz von Marché war<br />
bisher in Pfäffikon in der Schweiz.<br />
TITELSTORY<br />
03 Der Mineralölkonzern Orlen baut sein<br />
Tankstellen-Geschäft in Mitteleuropa weiter<br />
aus. Deutschland bleibt Wachstumsmarkt.<br />
HANDELSTHEMEN<br />
09 Die TTM Tankstelle in der westfälischen<br />
Stadt Rheda-Wiedenbrück setzt bei Mehrweg<br />
schon jetzt auf den Anbieter Vytal.<br />
MEINUNGEN<br />
<strong>08</strong> Orlen Deutschland<br />
rückt mit seinen Tankstellen<br />
unter die A-Marken<br />
auf. Anders als andere<br />
investiert Orlen kräftig in<br />
seine Stationen, und zwar<br />
in E-Ladesäulen und auch<br />
in die <strong>Shop</strong>s.<br />
PRODUKTE<br />
10 In den <strong>Shop</strong>s und Bistros soll es zunehmend<br />
Gesundes geben. Betreiber können mit<br />
neuen Produkten diesen Trend aufnehmen.<br />
INDUSTRIETHEMEN<br />
13 Tiefkühlkost bleibt gefragt. Dass bei den<br />
Verbrauchern das Geld knapper wird, ist für<br />
die Warengruppe nicht unbedingt negativ.<br />
INDUSTRIETHEMEN<br />
14 Reemtsma wird aktiv gegen die Verschmutzung<br />
der Umwelt durch Zigarettenkippen<br />
und verteilt „Taschenbecher“.<br />
COMMUNITY<br />
16 Die Bedeutung von E-Mobilität sowie<br />
Nachhaltigkeit und Umweltschutz nimmt für<br />
die Branchenunternehmen weiter zu.<br />
CONVENIENCE BEST<br />
17 Den Award erhalten <strong>2022</strong> in zwölf<br />
Kategorien 31 Siegerprodukte. Sie werden<br />
bleiben, meint Rikus Kolster von Lekkerland.<br />
STANDARDS<br />
01 Editorial<br />
04 Impressum<br />
Lagardère übernimmt Konzepte,<br />
Marken und Mitarbeiter von Marché<br />
Schon seit Wochen wird sozusagen auf Verdacht<br />
und mit Berufung auf ungenannt bleibende<br />
„Insiderkreise“ in der Publikumspresse<br />
und in Online-Medien über einen Einstieg von<br />
Aldi ins E-Food-Geschäft spekuliert. Dieser soll<br />
im Jahr 2023 erfolgen und mit Millioneninvestitionen<br />
verbunden sein. Den Sturm im Blätterwald<br />
ausgelöst hat wohl ein Artikel im Handelsblatt,<br />
das schrieb, Aldi plane „die wohl größte<br />
Online-Offensive der Unternehmensgeschichte.“<br />
Als eine Blaupause für die geplanten Aktivitäten<br />
hat das Handelsblatt „nach Informationen<br />
aus Unternehmenskreisen“ die Aktivitäten von<br />
Aldi in den USA ausgemacht. Das ist interessant,<br />
denn dort macht das Handelsunternehmen die<br />
Eine Entscheidung wird das <strong>Convenience</strong>-<br />
Geschäft vor allem an Bahnhöfen und Flughäfen<br />
in Deutschland kräftig durchschütteln: Die<br />
Schweizer Mövenpick-Gruppe verkauft das Gastronomieunternehmen<br />
Marché International mit<br />
150 Betrieben, von denen rund 20 in Deutschland<br />
angesiedelt sind. Diese gehen im Jahr 2023<br />
an Lagardère Travel Retail. Die französische Reisehandels-<br />
und Gastronomiegruppe, die 2021<br />
einen Umsatz von etwa 2,9 Milliarden Euro verzeichnete,<br />
wird künftig also den Umsatz von<br />
Marché – <strong>2022</strong> etwa 157 Millionen Euro – hinzuzählen<br />
können und damit ihre Position als „eines<br />
der weltweit führenden Unternehmen in der<br />
Travel Retail Branche mit über 4.800 <strong>Shop</strong>s in<br />
den Bereichen Travel Essentials, Duty Free & Fashion<br />
und Foodservice an Flughäfen, Bahnhöfen<br />
und anderen Verkehrsstandorten“, wie es selber<br />
sagt, weiter konsequent ausbauen.<br />
Große Marken-Bandbreite<br />
Lagardère Travel Retail Deutschland betreibt<br />
nach eigenen Angaben aktuell mehr als 115 Stores<br />
an acht Flughäfen und an mehr als 30 Bahnhöfen,<br />
mit einer großen Bandbreite an Marken wie<br />
beispielsweise Relay, Hub <strong>Convenience</strong>,<br />
Tech2go, L‘Occitane, Departure sowie im Food-<br />
Bereich Coffee Fellows, Dean und David, Burger<br />
King, Natoo, Natsu und Paulaner. Marché ist beispielsweise<br />
mit Marken wie Marché Mövenpick,<br />
Palavrion Grill & Bar, Mövenpick Restaurants,<br />
White Monkey und Cindy‘s Diner aktiv.<br />
In den USA bietet Aldi in Kooperation mit dem Dienstleister Instacart seit 2018 Lebensmittel-Lieferungen an.<br />
Branche spekuliert über E-Food-<br />
Angebot bei Aldi Deutschland<br />
Belieferung nicht selbst, sondern zusammen mit<br />
dem Partner Instacart. Dieser bietet seine Dienste,<br />
ähnliche wie Uber im Gastronomie-Geschäft,<br />
den Händlern als Service an. Aldi USA nutzt dieses<br />
Angebot seit 2018 und der Dienstleister liefert<br />
derzeit US-weit aus mehr als 2.000 Aldi-Filialen<br />
aus. Neben Aldi arbeitet Instacart mit mehr<br />
als 400 nationalen, regionalen und lokalen Einzelhändlern<br />
zusammen und liefert aus über<br />
30.000 Geschäften in mehr als 5.500 Städten in<br />
den USA. Mehr als 85 Prozent der Haushalte in<br />
den USA soll das Angebot zur Verfügung stehen.<br />
Wenn dies die Blaupause ist, wird es spannend,<br />
mit welchem schlagkräftigen Partner Aldi in<br />
Deutschland entsprechend agieren will.<br />
SHORT NEWS + PEOPLE<br />
•<br />
Als größer Betreiber am Flughafen BER<br />
Berlin Brandenburg hat der Travel Retailer<br />
Casualfood dort drei weitere Standorte eröffnet.<br />
Die zwei Fast-Casual-Restaurants<br />
Goodman & Filippo und Hermann’s sowie<br />
das Lifestyle-Bar-Konzept Beans & Barley<br />
begrüßen die Kunden mit vielfältigen Food-<br />
Angeboten, Drinks, Bier- und Kaffeespezialitäten.<br />
Auf den Speisekarten finden sich<br />
zudem vegetarische und vegane Angebote.<br />
•<br />
Der Vending-Bundesverband BDV hat<br />
den Deutschen Vendingpreis <strong>2022</strong> verliehen.<br />
In diesem Jahr ging der Preis an Stefan<br />
Stüwer und sein Team. Er gelte in der Vendingbranche<br />
als „Alleskönner von der Schwäbischen<br />
Alb”. Vom klassischen Operating<br />
über den Vertrieb und Service von Zahlungssystemen<br />
bis zu völlig neuen Marktkonzepten<br />
– wie beispielsweise den Regiomaten in<br />
Dörfern und dünn besiedelten Gebieten – so<br />
die Begründung des BDV.<br />
•<br />
Anfang November hat Marché International<br />
mit Deutschlands größtem Mehrweganbieter<br />
Recup-Rebowl an 16 Standorten in<br />
Deutschland ein Mehrwegangebot gestartet.<br />
Mit Marché International sei Recup ab sofort<br />
auch vermehrt an Flughäfen und in Zoos<br />
vertreten und damit an Standorten, wo das<br />
To-go- und Take-away-Geschäft groß sei.<br />
Dementsprechend hoch sei auch das Einsparpotenzial<br />
von Einwegverpackungen.<br />
•<br />
Auch der Edeka-Verbund will einen weiteren<br />
Schritt in Sachen Abfallvermeidung<br />
gehen und führt mit Regood ein Mehrwegsystem<br />
für den Außer-Haus-Verzehr ab<br />
Januar 2023 ein. Die Behälter können an der<br />
Heißen Theke, der Salatbar, im Backshop<br />
oder Gastrobereich eingesetzt werden. Kunden<br />
leihen die Behältnisse gegen einen<br />
Pfandwert und nutzen sie. Nach der Rückgabe<br />
werden sie von den Kaufleuten gespült.<br />
•<br />
In allen Filialen der Feinkostmanufaktur<br />
Leysieffer können Kundinnen und Kunden<br />
künftig auch DPD-Pakete abgeben oder in<br />
Empfang nehmen. In allen fünf Filialen wurden<br />
bis Ende November so genannte DPD-<br />
Paktshops eingerichtet.<br />
•<br />
Eine repräsentative GfK-Umfrage im<br />
Auftrag des Zahlungssystem-Anbieters<br />
Mastercard belegt, dass Essenslieferdienste<br />
trotz der aktuellen Herausforderungen von<br />
vielen Menschen genutzt werden. Essenslieferdienste<br />
sind vor allem bei jungen Menschen<br />
gefragt, so die Studie. Mehr als jeder<br />
zweite Deutsche, rund 53 Prozent, hat sich<br />
schon einmal Essen liefern lassen. Dabei<br />
zeigt sich ein hohes Gefälle zwischen den<br />
Altersgruppen. Bei den Jüngeren von 18 bis<br />
29 Jahren nutzen gut sieben von zehn Befragten<br />
Essenslieferdienste. Bei den 60– bis<br />
69-Jährigen sind es dagegen 38 Prozent.<br />
•<br />
Debag Deutsche Backofenbau hat Anfang<br />
November <strong>2022</strong> Olaf Mieth zum Gebietsverkaufsleiters<br />
Ostdeutschland berufen.<br />
Der gelernte Bäckermeister könne laut<br />
Unternehmen auf Erfahrungswissen in der<br />
Backbranche zurückgreifen und kenne außerdem<br />
den deutschen sowie internationalen<br />
Backwarenmarkt genau.<br />
Fotos: Marché, Aldi USA, Instacart, Total Energies, Hans Jürgen Krone, Plukon Food Group
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
Titelstory | 03<br />
Fortsetzung Titelstory<br />
WEITER AUF<br />
PREMIUM-KURS<br />
„Wir wollen, im Bereich<br />
E-Mobilität<br />
eine Vorreiterrolle<br />
für den Konzern<br />
übernehmen.“<br />
Piotr Guział<br />
CDO Orlen Deutschland<br />
>><br />
Fortsetzung Titelstory<br />
Die Zahl der Orlen-Stationen soll wachsen. Neue Standorte<br />
wie auf Sylt werden auf die A-Marke umgestellt.<br />
Fotos: Orlen Deutschland<br />
Eine neue Führung mit Piotr<br />
Guział, Dariusz Pawlik und<br />
Oskar Skiba an der Spitze hat im Oktober das<br />
Ruder bei Orlen Deutschland übernommen.<br />
Schon seit längerem zeichnet sich zudem eine<br />
veränderte Strategie des Unternehmens ab, der<br />
Marke Orlen hier zu Lande mehr Bedeutung zu<br />
geben. Sie tritt am Point of Sale, also an den<br />
Tankstellen, in den Vordergrund. Immer mehr<br />
Stationen des Mineralölkonzerns firmieren in<br />
Deutschland – wie es auch in anderen europäischen<br />
Ländern üblich ist – unter dem Logo mit<br />
dem Adlerkopf. Entsprechend haben diese<br />
Stationen eine andere Positionierung im Markt<br />
als die lange Zeit forcierte Zweitmarke Star.<br />
Dort wurde der Kraftstoff und häufig auch das<br />
<strong>Shop</strong>-Sortiment günstiger angeboten als bei<br />
A-Marken. Orlen-Stationen sind dagegen klar<br />
auf Premiumkurs. Das gilt auch für die Kraftstoff-Preise<br />
an diesen Tankstellen.<br />
Unter dem Orlen-Markendach<br />
Nun bestätigt Deutschland-Chef Piotr Guział<br />
im<br />
Interview mit <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> (siehe Seite 4)<br />
das Ziel des Unternehmens, vor allem in Süddeutschland<br />
die Anzahl der Tankstellen weiter zu<br />
erhöhen. Vermutlich werden die dann neu übernommenen<br />
Stationen im Süden der Republik<br />
überwiegend auch unter der A-Marke Orlen laufen<br />
– wenn sie sich dazu eignen. Dafür spricht,<br />
dass auch der Aufbau von E-Mobilitäts-Hubs, der<br />
momentan wohl in der Planungs- und Startphase<br />
steckt, unter dem Markendach von Orlen ausgerollt<br />
werden soll. Das jedenfalls kündigt Guział<br />
gegenüber CS an. Deutschland sei für den Mineralölkonzern<br />
weiterhin ein Wachstumsmarkt:<br />
Man habe in den vergangenen fünf Jahre „steigende<br />
Erträge“ und betreibe eine „immer größere<br />
Anzahl an Tankstellen in Deutschland“. Hinzu<br />
komme die zu erschließende Elektromobilität.<br />
„Deutschland ist somit ein sehr wichtiger Markt<br />
für die Orlen Gruppe und der Vorreiter in der EU<br />
beim Thema E-Mobilität und nachhaltigem<br />
Orlen und Star sind die Tankstellenmarken<br />
des Konzerns.<br />
Künftig wird die A-Marke Orlen<br />
an Bedeutung gewinnen.<br />
Transport. Die Erfahrungen, die wir in Deutschland<br />
mit E-Mobilität machen, sind skalierbar und<br />
kommen allen in der Konzerngruppe zu Gute“,<br />
begründet der Deutschland-Chef das Engagement.<br />
Es stehe ein „großes Investitionsvolumen“<br />
zur Verfügung. Damit „wollen wir nicht nur unser<br />
bestehendes Netz elektrifizieren, sondern<br />
auch neue Ladeparks eröffnen“, kündigt er an.<br />
Kein Zweifel also: Orlen setzt in Deutschland<br />
auf Expansion. Und das betrifft auch das klassische<br />
Tankstellen-Geschäft. Während viele andere<br />
A- und B-Gesellschaften sich derzeit angesichts<br />
des Energiewandels mit Investition in ihre<br />
Stationen zurückhalten, sieht die deutsche Tochter<br />
des polnischen Unternehmens – das immerhin<br />
der größte Mineralölanbieter in Mitteleuropa<br />
ist – für sich in diesem Markt weiterhin große<br />
Chancen. Auch in klassische fossile Kraftstoffe<br />
wird das Unternehmen, Mutter- und Tochtergesellschaft,<br />
wohl weiter investieren. Die Margen in<br />
diesem Geschäft sind einfach zu gut, als dass der<br />
Mineralölkonzern darauf verzichten würde.<br />
Nicht zuletzt wird das Geld aus der Öl-Vermarktung<br />
für den Umbau der eigenen Struktur in<br />
Richtung E-Mobilität und A-Marke benötigt.<br />
Interesse an der Raffinerie Schwedt<br />
Dabei kann etwa der Kauf der Raffinerie im ostdeutschen<br />
Schwedt helfen. Ende Oktober stellte<br />
die Bundesregierung diese Raffinerie, die dem<br />
russischen Rosneft-Konzern gehört, unter Treuhandverwaltung.<br />
Der zweite Anteilseigner Shell<br />
möchte wohl in Schwedt aussteigen. Der Mineralölkonzern<br />
PKN Orlen hat nach Angaben von<br />
Insidern Interesse an einem Mehrheitsanteil und<br />
damit an einer Kontrolle über die Raffinerie. Voraussetzung<br />
sei allerdings eine Enteignung der<br />
Russen. PKN Orlen-Chef Daniel Obajtek sagte zu<br />
dieser Entwicklung kürzlich den Medien, es sein<br />
normal, dass man nicht hintanstehen, sondern<br />
auch mit am Tisch sitzen müsse, „wenn hier etwas<br />
mit unseren Geschäftsbereichen Logistik<br />
und Raffinerie zusammenfällt“.<br />
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04 | Titelstory + People<br />
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong><br />
PEOPLE<br />
>><br />
Fortsetzung Titelstory<br />
Sarah Weil<br />
ist seit Oktober<br />
Director Concept & Brand für die<br />
Marke Ditsch bei Valora Food Service<br />
Deutschland. Die Marketing-<br />
Spezialistin ist auch Mitglied der<br />
Geschäftsleitung. In der neuen<br />
Position wird sie die strategische<br />
Weiterentwicklung des B2C-<br />
Geschäftes verantworten.<br />
HUNDERT<br />
E-HUBS BIS<br />
ZUM JAHR 2030<br />
Dimitri Herber<br />
übernimmt<br />
Anfang Januar 2023 die Position<br />
des Head of Media & Digital Marketing<br />
bei der Warsteiner-Gruppe.<br />
Herber kommt von Bahlsen. Dort<br />
verantwortete er die Media & Digital<br />
Kommunikation der Marken<br />
Bahlsen, Leibniz und Pickup. Er<br />
wird an Marketing-Direktor Andreas<br />
von Grabowiecki berichten.<br />
IMPRESSUM<br />
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Piotr Guział, Chief Development<br />
Officer von Orlen Deutschland, will<br />
das Tankstellennetz im Süden der<br />
Republik ausbauen. Das teilt er im<br />
CS-Gespräch mit. Interview Martin Heiermann<br />
<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>: Herr Guział, Orlen Deutschland hat seit<br />
kurzem eine neue Geschäftsführung bestehend aus drei Personen.<br />
Waldemar Bogusch wurde abgelöst. Zudem startet<br />
Orlen Deutschland in die E-Mobilität. Steht Ihr Unternehmen<br />
am Beginn eines Transformationsprozesses?<br />
Piotr Guział: Als Teil einer Branche, die sich insgesamt in einem<br />
Transformationsprozess befindet, ist es für Orlen<br />
Deutschland unabdingbar, sich weiterzuentwickeln und<br />
Geschäftsfelder anzupassen bzw. neue Businessbereiche<br />
zu erschließen. Die Orlen Gruppe hat das Ziel, 2050 klimaneutral<br />
zu sein. Dieses Ziel verfolgen wir als Orlen<br />
Deutschland genauso, wollen uns als Dekarbonisierungspartner<br />
etablieren.<br />
CS: Ab dem Jahr 2035 wird es keine Neuzulassung von Verbrenner-Fahrzeugen<br />
in Deutschland mehr geben? Wie sieht<br />
angesichts dieser Vorgabe die Zukunft der Tankstellen in<br />
Deutschland aus?<br />
Guział: Grundsätzlich wird die Mobilität der Menschen<br />
nicht sinken. Aber die Kundenbedürfnisse an den Stationen<br />
werden sich zukünftig verändern. Diesem Wandel<br />
müssen wir gerecht werden und beispielsweise neue Energieformen<br />
genauso anbieten wie weitere Services wie<br />
<strong>Shop</strong>, Bistro, Autowäsche, Paketboxen. Auch wenn die<br />
fossilen Kraftstoffe an Bedeutung abnehmen werden – was<br />
unumstritten ist – werden Tankstellen wichtige Orte für<br />
mobile Menschen und deren Grundbedürfnisbefriedigung<br />
bleiben.<br />
CS: Wie viele Tankstellen werden Sie bis 2035 betreiben?<br />
Wie wird sich die Anzahl anschließend weiterentwickeln?<br />
Guział: Das muss man sich sehr individuell anschauen und<br />
von Standort zu Standort entscheiden. Es kann sein, daß<br />
einige Stationen verschwinden, dafür kommen neue dazu.<br />
Für Orlen Deutschland ist die Vergrößerung des bundesweiten<br />
Netzes mit Schwerpunkt im Süden Deutschlands<br />
ein wichtiger strategischer Punkt und dabei wird der Ausbau<br />
der E-Mobilität eine bedeutende Rolle spielen.<br />
CS: Es gibt Stimmen, die meinen, E-Fahrzeuge würde künftig<br />
zu Hause, am Arbeitsplatz oder während längerer Fahrten<br />
an Fernstraßen aufgeladen. Wie stehen Sie dazu?<br />
Guział: Die klassische Tankstelle als reiner Energieversoger<br />
für mobile Menschen wird an Bedeutung verlieren.<br />
Nichtsdestotrotz wird der Bedarf an Mobilitätsangeboten<br />
für Menschen, die unterwegs sind, nicht abnehmen. Wir<br />
wollen deshalb auch mit Partnern zusammenarbeiten und<br />
gemeinsam Angebote schaffen, die nachgefragt und von<br />
den Menschen gebraucht werden. Geschäftsbereiche wie<br />
Bistro und <strong>Shop</strong>, die wir in den vergangenen Jahren stark<br />
ausgebaut und modernisiert haben, werden eine wichtige<br />
Funktion haben und weiter an Bedeutung zunehmen.<br />
CS: Welchen Zeithorizont sehen Sie für Ihre Tankstellen, bei<br />
denen es nicht möglich ist, Ladestationen zu installieren?<br />
Guział: Alle zugänglichen Marktstudien zeigen, dass unsere<br />
Branche bis 2030 mit einem Absatzrückgang von bis zu<br />
30 Prozent rechnen muss. Vorausgesetzt, dass die Elektromobilität<br />
nach wie vor im Mittelpunkt des Wandels im<br />
Transportbereich stehen und entsprechend politisch und<br />
finanziell unterstützt wird. Ergänzt von anderen nachhaltigen<br />
Kraftstoffen, wie Wasserstoff, aber vielleicht auch<br />
E-Fuels. Dadurch wird sich auch die Anzahl der herkömmlichen<br />
Tankstellen reduzieren müssen.<br />
Einen Absatzrückgang von 30 Prozent bis 2030 für die<br />
Branche erwartet Piotr Guział, CDO Orlen Deutschland.<br />
CS: Wieviele Standorte werden dann erhalten bleiben?<br />
Guział: Jeder Standort muss natürlich einzeln und individuell<br />
geprüft werden und im Anschluss das bestmögliche<br />
Konzept für ihn gefunden werden. Das kostet zwar viele<br />
Ressourcen, aber nur durch eine individuelle Betrachtung<br />
kann ein Standort nachhaltig weiterentwickelt werden.<br />
Wir gehen davon aus, daß jede sechste unserer Tankstellen<br />
bis 2030 in einen reinen E-Mobilitätspark umgewandelt<br />
wird und die Standorte erhalten bleiben.<br />
CS: Beispielsweise Aral, Shell und auch Total Energies haben<br />
schon vor einiger Zeit begonnen, Ladekapazitäten für die<br />
E-Mobilität in Deutschland auf- und auszubauen. Warum<br />
startet Orlen Deutschland verzögert?<br />
Guział: Wir haben die ersten E-Ladepunkte in 2018 als Kooperationsgeschäft<br />
installiert, dann in 2019 vier eigene<br />
E-Ladesäulen errichtet und seitdem sehr viele und wertvolle<br />
Erfahrungen gesammelt. Unter anderem mit diesem<br />
Wissen wurden Konzepte entwickelt, die jetzt mit einem<br />
großen Investitionsvolumen in die Umsetzung kommen.<br />
Dabei wollen wir nicht nur unser bestehendes Netz elektrifizieren,<br />
sondern auch neue Ladeparks eröffnen.<br />
CS: Deutschland wurde von Ihnen bisher als Wachstumsmarkt<br />
für Ihr Unternehmen beschrieben. Ist das weiterhin<br />
der Fall? Liegt das Wachstum im Bereich der E-Mobilität?<br />
Guział: Das ist in der Tat so, sowohl wenn wir unsere steigenden<br />
Erträge der vergangenen fünf Jahre anschauen als<br />
auch die immer größere Anzahl an Tankstellen, die wir in<br />
Deutschland betreiben, aber auch neue Bereiche, die wir<br />
hier erschließen, wie beispielsweise die Elektromobilität.<br />
Deutschland ist ein sehr wichtiger Markt für die Orlen<br />
Gruppe und der Vorreiter in der EU beim Thema E-Mobilität<br />
und nachhaltigem Transport. Die Erfahrungen, die<br />
wir in Deutschland mit E-Mobilität machen, sind skalierbar<br />
und kommen allen in der Konzerngruppe zu Gute.<br />
CS: Wann rechnen Sie mit dem Start des ersten Orlen Charge<br />
Ladehubs in Deutschland?<br />
Guział: Wir befinden uns gerade in einem sehr intensiven<br />
Prüfprozess und suchen derzeit die Standorte mit den besten<br />
Voraussetzungen. Hinzu kommen Abstimmungen<br />
mit Netzbetreibern bezüglich Stromnetzanschlüssen, notwendige<br />
Genehmigungsverfahren, rechtliche Vorgaben,<br />
Flächenerschließungsmaßnahmen sowie Liefer- und Bauzeiten.<br />
Der gesamte Prozess ist sehr mühsam und zeitlich<br />
leider schwer planbar.<br />
CS: Gibt es schon Beispiele für Orlen Ladehubs in Polen oder<br />
auch in anderen Staaten?<br />
Guział: Erste Ladehubs entstehen gerade in Polen. Wir<br />
hoffen auch als Orlen Deutschland,hier zeitnah erste Projekte<br />
realisieren zu können. Wir wollen, im Bereich E-Mobilität<br />
eine Vorreiterrolle für den Konzern übernehmen.<br />
CS: Wird bei den unter Orlen Charge geplanten Stationen<br />
auch die Marke Star eine Rolle spielen?<br />
Guział: Unter der Marke Orlen Charge werden alle Produkte<br />
und Services angeboten, die in Verbindung mit<br />
Elektromobilität stehen. Daneben wird die Marke Star<br />
weiterhin als klassische Tankstelle mit <strong>Shop</strong>- und Bistrobereich<br />
erhalten bleiben.<br />
CS: Können Sie schon etwas über erste Partner sagen, mit<br />
denen Sie die Ladehubs aufbauen und betreiben werden?<br />
Guział: Wir sind schon seit einiger Zeit in guten Gesprächen<br />
mit unterschiedlichen Partnern und prüfen Standorte<br />
und gemeinsame Businessmodelle. Es ist aber noch zu<br />
früh, weitere Details bekannt zu geben.<br />
Fotos: Orlen Deutschland, Valora Food Service Deutschland, Warsteiner
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong> Handel | 05<br />
Fotos: Oda<br />
AMBITIONIERTE ZIELE<br />
E-Food-Anbieter bekommen in Deutschland<br />
einen neuen Wettbewerber: Oda. Bereits 2013 in<br />
Finnland gegründet, will sich der Lieferservice ab<br />
Januar von Berlin aus in Deutschland als Lebensmittel-Lieferant<br />
etablieren. Text Hans Jürgen Krone<br />
Bei den eigenen<br />
Ankündigungen,<br />
wie man agiert und was man<br />
plant, war das finnische E-Food-Unternehmen<br />
Oda bisher keineswegs<br />
zimperlich. Die Rede war vom<br />
effektivsten Retail-System der Welt<br />
und dass man „online das Preisangebot<br />
eines Hartdiscounters mit der Auswahl<br />
eines Hypermarkets“ bieten wolle,<br />
wie Oda-Co-Gründer Karl Munthe<br />
Kaas bereits im vergangenen Jahr in<br />
einem Gespräch mit dem „Manager<br />
Magazin“ versprochen hatte. Das alles<br />
sollte in der zweiten Jahreshälfte <strong>2022</strong><br />
beginnen und wurde bisher nichts.<br />
Jetzt wurde für Januar 2023 der<br />
Beginn des Testbetriebs in Berlin angekündigt.<br />
Gespannt war man in der<br />
Branche, ob das Unternehmen, das<br />
selbst das Thema Discount benannt<br />
hatte, auch einen Discounter als Partner<br />
würde gewinnen können. Aber<br />
auch das war nicht der Fall. Bereits im<br />
Mai <strong>2022</strong> wurde stattdessen eine Handelspartnerschaft<br />
mit der Bünting Un-<br />
ternehmensgruppe aus Leer in Ostfriesland<br />
verkündet.<br />
Als Grundlage des geplanten Erfolges<br />
wird bei Oda vor allem effiziente<br />
Logistik genannt. Um Lebensmittelbestellungen<br />
maximal effizient abwickeln<br />
und Produkte in optimaler Frische<br />
an Kunden liefern zu können, soll<br />
das rund 15.400 Quadratmeter große<br />
Logistikzentrum in Ragow-Mittenwalde<br />
bis Januar mit modernster<br />
Lager- und Kommissioniertechnik<br />
ausgestattet und für die Steuerung<br />
über Odas unternehmenseigene<br />
Logistik-Plattform eingerichtet sein.<br />
Integrative Plattform<br />
Odas Logistik-Plattform integriere<br />
sämtliche Schritte in der Lieferkette für<br />
Lebensmittel – von der Beschaffung bis<br />
hin zur Lieferung – und optimiere sie<br />
durch den gezielten Einsatz von Automatisierung<br />
und Machine Learning,<br />
sagt das Unternehmen. Unter anderem<br />
nutzt man dafür selbst entwickelte<br />
Algorithmen, um Produkte entlang<br />
der Kommissionierstationen zu verteilen<br />
und somit den Warenfluss zu<br />
beschleunigen. Palettier-Roboter unterstützen<br />
beim Warenein- und -ausgang<br />
und ein unternehmenseigener<br />
Routenplaner berechne Lieferstrecken<br />
für die Auslieferung von Bestellungen,<br />
beschreibt Oda sein geplantes Vorgehen<br />
im Süden der Hauptstadt. Am Anfang<br />
der Aktivitäten wird dann laut<br />
Das neue<br />
Oda-Logistikzentrum<br />
in<br />
Ragow-Mittenwalde<br />
soll<br />
bis zum Januar<br />
2023 arbeitsfähig<br />
sein.<br />
Bieten will Oda einen Wocheneinkauf mit einem Supermarkt-<br />
Sortiment von anfänglich mehr als 9.000 Produkten, einschließlich<br />
Getränkekisten, regionalen Produkten und Bio.<br />
Oda aber eine Testphase „mit ersten<br />
Nutzern in einzelnen Berliner Bezirken“<br />
stehen. Mit den Erfahrungen<br />
dabei wolle man System und Service<br />
auf Herz und Nieren prüfen und das<br />
Kundenerlebnis weiter verbessern.<br />
Nach erfolgter Testphase, so offenbar<br />
der Plan, soll dann der Online-Supermarkt<br />
allerdings in einem Zug in ganz<br />
Berlin freigeschaltet werden.<br />
Getir mit Lieferando<br />
Die Lieferdienst-Plattform Just Eat<br />
Takeaway - in Deutschland unter<br />
der Marke Lieferando vertreten –<br />
kooperiert mit dem türkischen<br />
Lebensmittel-Zusteller Getir: „Im<br />
Rahmen der Partnerschaft wird das<br />
gesamte Produktportfolio von<br />
Getir auf Lieferandos Marktplatz<br />
verfügbar sein“, teilte Lieferando<br />
mit. Ausgeliefert würden die<br />
Bestellungen dann aus Getir-<br />
Warenhäusern von deren Fahrern.<br />
Gelistet würden auf der Lieferando-<br />
Plattform künftig rund<br />
2.000 Produkte von Getir aus<br />
sämtlichen Standorten des Unternehmens<br />
in Deutschland. Mit<br />
der Kooperation erweitert Lieferando<br />
sein Angebot in Richtung<br />
des Quick-Commerce. Dieses<br />
Geschäft gilt als sehr kostenintensiv.<br />
Das in Istanbul gegründete<br />
Unternehmen Getir muss sich<br />
immer wieder neu finanzieren.<br />
Blick auf die Biofach<br />
Im Rahmen der nächsten Ausgabe<br />
der Branchenmesse Biofach, Weltleitmesse<br />
für Bio-Lebensmittel, die<br />
vom 14. bis 17. Februar 2023 in<br />
Nürnberg stattfindet, setzt der<br />
Biofach-Kongress den Schwerpunkt:<br />
„Bio, Ernährungssouveränität,<br />
wahre Preise.” In den thematischen<br />
Fokus sollen dann zwei<br />
zentrale Fragen rücken, die auch<br />
für den Handel von entscheidender<br />
Bedeutung sind: Welchen Beitrag<br />
leistet Bio für die Ernährungssicherheit<br />
und -souveränität und wie<br />
ebnen „wahre Preise“, also die<br />
Einbeziehung der ökologischen<br />
Folgekosten, den Weg, um die<br />
notwendige Transformation der<br />
Ernährungs- und Lebensmittelwirtschaft<br />
umzusetzen?<br />
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Rauchen ist tödlich
06 | Handel<br />
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong><br />
MCS: 25 JAHRE<br />
IM MARKT AKTIV<br />
Seit einem Vierteljahrhundert ist die MCS<br />
als Großhandelsverbund im deutschen<br />
<strong>Convenience</strong> Markt unterwegs und geht dabei<br />
ihren ganz eigenen Weg. <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
sprach mit Geschäftsführer Torsten Eichinger<br />
über Erfahrungen und Aussichten. Interview Hans Jürgen Krone<br />
CS: Herr Eichinger, die MCS konnte<br />
<strong>2022</strong> ihr 25-jähriges Jubiläum<br />
feiern. Wie war das Jubiläumsjahr<br />
für Ihr Unternehmen?<br />
Torsten Eichinger: Eigentlich war es – mit wenigen<br />
Ausnahmen – ein Jahr wie viele andere.<br />
Diese Ausnahmen haben es allerdings in sich<br />
– aber dazu kommen wir bestimmt später<br />
noch. Wir haben für unsere Kunden viele<br />
Wettbewerbe und Preisausschreiben veranstaltet.<br />
Das ganze Jahr über haben wir Sonderangebote<br />
initiiert, damit unsere Kunden entsprechend<br />
partizipieren konnten. Auch in der<br />
Kommunikation mit unseren Kunden haben<br />
wir uns einiges einfallen lassen, um ihnen<br />
auch unsere Mitglieds-Großhandlungen<br />
nochmals näherzubringen und vielfach einen<br />
Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen. Es<br />
ging immer wieder darum, zu zeigen, wer die<br />
MCS ist und was hinter dem Verbund steckt.<br />
CS: Aktuell sind die Lieferfähigkeit<br />
und die Preise von besonderer<br />
Relevanz. Wie stellt sich die Situation<br />
aus Sicht der MCS dar?<br />
Eichinger: Und da kommen auch schon die<br />
eben angesprochenen Ausnahmen in diesem<br />
Jahr. Bei beiden Themen sind wir von der Industrie<br />
abhängig. Beim Thema Lieferfähigkeit<br />
waren wir abhängig von der Performance unserer<br />
Lieferanten, aber wir hatten tatsächlich<br />
sogar an der ein oder anderen Stelle in den vergangenen<br />
Monaten Ware, als andere keine<br />
hatten. Vielleicht liegt es daran, dass wir nicht<br />
immer einen LKW sortenreiner Artikel ziehen,<br />
manchmal reichen uns auch einige Paletten,<br />
dann erhalten wir vielleicht eher unsere<br />
Lieferung als andere. Natürlich ist der gesamte<br />
Markt von den Rohstoffen abhängig und das<br />
hat der jeweilige Lieferant dann meist nur bedingt<br />
bis gar nicht zu verantworten. Und so ist<br />
die Situation unerfreulich und bedeutet am<br />
Ende auch Umsatzausfälle über die gesamte<br />
Regionalität bedeutet für die MCS nicht nur regionale Sortimente, sondern auch die<br />
regionale Nähe. Es gehe nicht nur um Logistik, sondern auch um regionale Netzwerke.<br />
Wertschöpfungskette, denn die Produkte<br />
sind nur in gewissem Maße substituierbar.<br />
Beim Thema Preise wissen wir, dass der ein<br />
oder andere Hersteller die Situation nutzt, um<br />
diese nach oben zu ziehen. Das ist eine sehr<br />
unbefriedigende Entwicklung, der wir mit<br />
entsprechenden Verhandlungen begegnen.<br />
CS: Können die <strong>Shop</strong>-Betreiber<br />
überhaupt Preiserhöhungen im<br />
Sortiment mitgehen?<br />
Eichinger: Ja und nein. Natürlich sehe ich die<br />
Gefahr, dass sich der <strong>Convenience</strong>-Markt mit<br />
höheren Preisen ein Stück weit herauskalkuliert.<br />
Ich sehe aber auch die Problematik, dass<br />
unsere Kunden vergessen, Preiserhöhungen<br />
weiterzugeben. Gerade mit Blick auf aktuelle<br />
Kostenentwicklungen ist es aus unserer Sicht<br />
beängstigend, wie viele unserer <strong>Shop</strong>-Betreiber<br />
dies derzeit nicht tun. Es kann ja nicht<br />
sein, dass die Preiserhöhungen der Markenartikelindustrie<br />
bei den <strong>Shop</strong>-Betreibern hängen<br />
bleiben. Bei den Mineralölgesellschaften<br />
wird die Kalkulation teilweise durch die Kassensysteme<br />
unterstützt, aber bei den Kiosken<br />
und selbstständigen Einzelhändlern sieht das<br />
ganz anders aus. Bei allen Kundengruppen<br />
weist daher unser Außendienst momentan<br />
auch explizit auf die Kalkulation hin.<br />
CS: In Zusammenschlüssen wie der<br />
MCS ist es immer eine besondere<br />
Herausforderung, die Gemeinsamkeiten<br />
auch wirklich zu leben. Wie<br />
ist das bei Ihnen?<br />
Eichinger: Das ist natürlich ein Prozess. Ich<br />
weiß noch, dass mein Vorgänger Bernhard<br />
Delakowitz von der ersten Süßwarenmesse<br />
nach der Gründung der MCS zurückkam und<br />
beklagte, einige Gesprächspartner hätten ihm<br />
gesagt, dass es so einen heterogenen ‚Haufen‘<br />
wohl nicht lange geben werde. Das war für<br />
uns eigentlich immer eher Ansporn und kein<br />
„So schlecht haben wir<br />
es mit unserer Struktur<br />
nicht getroffen.“<br />
Torsten Eichinger<br />
Geschäftsführer MCS<br />
Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Und das<br />
war gut so, denn meiner Meinung nach haben<br />
wir es gerade durch unsere Struktur geschafft,<br />
im Markt zu bestehen. Was uns am Anfang als<br />
Nachteil ausgelegt wurde – die klassische Verbundgruppenstruktur<br />
– ist heute ein Grund,<br />
warum es uns noch gibt. Sie erinnern sich<br />
sicher noch daran, dass es früher die TIH und<br />
Alli gab – beides klassische Konzerne. Beide<br />
sind damals zur gleichen Zeit angetreten, den<br />
<strong>Convenience</strong>-Markt zu bearbeiten und existieren<br />
schon lange nicht mehr. Die Spar CSK<br />
wurde später von der Edeka geschluckt. Die<br />
Kollegen der Sügro sind parallel zu unserer<br />
Gründung von Lekkerland übernommen<br />
worden, das nun in der Rewe aufgegangen ist.<br />
Deshalb sage ich: So schlecht haben wir es mit<br />
unserer Struktur nicht getroffen.<br />
Die MCS setzt in ihrem Geschäftsmodell weiterhin auf einen Außendienst, der die<br />
<strong>Shop</strong>-Betreiber persönlich kennt und die Kunden vor Ort unterstützt.<br />
CS: War und ist Ihre Struktur ein<br />
wichtiges Argument für Kunden,<br />
die einen Großhandelspartner auf<br />
Augenhöhe vorziehen?<br />
Eichinger: Ja, darum geht es oft. Unser Ansinnen<br />
war nie, die Tankstellen einer A-Gesellschaft<br />
zu bedienen, weil wir schlicht wussten,<br />
dass das für uns gar nicht machbar ist. Realistisch<br />
gesehen, bedeuten die Anforderungen,<br />
die eine A-Gesellschaft an einen Lieferanten<br />
im <strong>Shop</strong>-Bereich hat, auch entsprechende<br />
Investitionen. Dabei scheitert es weniger an<br />
der Möglichkeit, solche Investitionen zu tätigen,<br />
etwa die Zahl der Mitarbeitenden zu erhöhen,<br />
Lagerkapazitäten auszuweiten, Prozesse<br />
auszurichten. Aber was passiert, wenn<br />
der Vertrag nach vier Jahren ausläuft und die<br />
Gesellschaft wieder zum Vorlieferanten zurückkehrt?<br />
Das war immer die Kernfrage, die<br />
wir uns gestellt haben. Am Ende des Tages<br />
hätte man bei solchen Verträgen wahrscheinlich<br />
sogar zu Lasten der Bestandskunden agieren<br />
müssen. Deshalb waren wir uns schon zu<br />
einem sehr frühen Zeitpunkt im Verbund einig,<br />
dass es für uns keine Option ist, alles auf<br />
einen solchen A-Gesellschaftskunden zu<br />
fokussieren und die anderen, mittelständischen<br />
Kunden zu vernachlässigen.<br />
CS: Es wäre also ein ziemlich großes<br />
Risiko für Mittelständler?<br />
Eichinger: Ja, das wäre ein Risiko, dass von<br />
Mittelständlern nicht getragen werden sollte.<br />
Konzerne sind da anders aufgestellt. Dort gibt<br />
es strategische Entscheidungen und auch Millionen-Spielgeld.<br />
Nach unserer Meinung gehört<br />
zu der Arbeit auf Augenhöhe mit den<br />
Kunden die Fähigkeit, die eigenen Grenzen zu<br />
erkennen und einzuhalten. Dafür können wir<br />
das, was wir machen, ziemlich gut. Wenn<br />
man sich dagegen nur auf die Großkunden<br />
fokussiert, ist es sehr schwer, den Mittelstand<br />
genauso gut zu bearbeiten. Es geht also immer<br />
um den Fokus der eigenen Tätigkeit.<br />
CS: Der eigene Außendienst spielt<br />
für sie eine wichtige Rolle. Können<br />
Sie sich den noch leisten?<br />
Eichinger: Ich drehe die Frage um: Kann man<br />
es sich leisten, nur noch mit MDE- und EDI-<br />
Schnittstelle beziehungsweise über ein Callcenter<br />
zu agieren? Unsere Antwort lautet klar:<br />
nein! Wenn ich alles nur noch über diese<br />
Techniken plus Fax und Internet-<strong>Shop</strong> – was<br />
wir alles auch haben – abwickele, dann habe<br />
ich keine Kundenbindung mehr. Die Stimme<br />
im Callcenter, irgendwo in der Republik, wird<br />
es nie schaffen, die gleiche Kundenbindung zu<br />
erzeugen, wie das einem Kollegen möglich<br />
ist, der seit zehn Jahren oder länger eine Station<br />
betreut. Der kommt rein, sieht wo Optimierungsbedarf<br />
ist, und kann entsprechende<br />
Tipps geben. Wir setzen weiterhin darauf,<br />
den Außendienst in die <strong>Shop</strong>s zu schicken.<br />
Das ist unsere Art des Geschäftsmodells. Wir<br />
haben uns dazu entschieden und glauben,<br />
dass es langfristig der richtige Weg ist. Wir<br />
sind der Ansicht, dass wir so für mehr Umsatz<br />
beim Kunden sorgen können. Und wenn unsere<br />
Kunden mehr Umsatz machen, machen<br />
wir das auch. Ein Beispiel sind E-Shishas. Hier<br />
kann der Verkaufsberater gleich bei der richtigen<br />
Platzierung unterstützen. Das gelingt<br />
nicht mit einem Call-Center-Agent.<br />
Fotos: MCS
iofach.de/newsletter<br />
Nürnberg, Germany<br />
14.-17.2.2023<br />
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BIOFACH 2023. Weg steht in diesem Fall für<br />
ehrliche Werte, echte Begegnungen und<br />
für gemeinschaftliches Genießen. Die internationale<br />
Bio-Community trifft sich auch<br />
2023 wieder in Nürnberg, um zusammen<br />
neue Wege zu gehen und zu erschaffen.<br />
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<strong>08</strong> | Meinungen<br />
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
KONZERNE BESTIMMEN DEN TAKT<br />
Beim Thema <strong>Convenience</strong>, nicht nur an<br />
Bahnhöfen und Flughäfen, aber jetzt<br />
ebenfalls dort, geben auch in Deutschland<br />
fast nur noch große Konzerne den Takt vor.<br />
Die Übernahmen von Marché durch Lagardére ist<br />
dabei nur ein weiterer Schritt nach der Übernahme<br />
von Valora durch den mexikanischen Konzern<br />
Femsa sowie der Übernahme von Casualfood<br />
durch die Schweizer Orior-Gruppe. Ob bei<br />
diesen Entscheidungen auch die Gastro-Lage<br />
während oder nach Corona eine Rolle gespielt<br />
hat, kann man nur spekulieren, ist aber aus meiner<br />
Sicht wahrscheinlich. Im Konzert der Großen,<br />
die hier zu Lande aktiv sind, kann noch die<br />
international tätige SSP mitspielen und wenige<br />
mehr. Einige hier aktive Unternehmen stehen<br />
eher in der zweiten Reihe, der Rest dahinter. Es<br />
liegt mir fern, in das bei solchen Entwicklungen<br />
übliche Wehklagen einzustimmen, dass die guten<br />
alten Zeiten vorbei sind und künftig alles nur<br />
noch nach „Schema F“ läuft. Die aktuelle Entwicklung<br />
zeigt aber sehr deutlich, dass nur Unternehmen,<br />
die sich im Arbeitsmarkt behaupten<br />
können und mit einer Marktmacht ausgestattet<br />
sind, die wahrnehmbar ist, von Lieferanten und<br />
Partnern wirklich ernst genommen werden. Viele<br />
von ihnen verhandeln auch nur noch international<br />
und brauchen dafür Gegenüber auf Augenhöhe,<br />
die sie mit diesen Gastro- und Retail-Konzernen<br />
haben. Für die Mittelständler und<br />
Einzelunternehmen in diesem Geschäft wird die<br />
Lage zwar nicht leichter, aber sie haben dennoch<br />
weiterhin Chancen. Denn die Center-Verantwortlichen<br />
von Bahnhöfen und Flughäfen wollen<br />
auch nicht, dass ihre Angebote im Marken-<br />
Gleichklang untergehen. Sie wollen regionale Besonderheiten<br />
und spannende Angebote, die Reisende<br />
und Nichtreisende in die Verkehrsstationen<br />
bringen. Diese können von Mittelständlern<br />
kommen. Zumindest werden aber auch die Konzerne<br />
gezwungen, regional innovativ zu bleiben<br />
und in die Weiterentwicklung des <strong>Convenience</strong>-<br />
Geschäfts zu investieren, bei dem auch für diese<br />
Konzerne das Tankstellen- und Ladengeschäft als<br />
Basis auch nicht allzu weit entfernt ist. Auch dort<br />
treffen dann vor allem Konzerne auf Konzerne.<br />
Hans Jürgen Krone<br />
Chefredakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
ENTSCHLOSSEN IN DIE ZUKUNFT<br />
Die Zukunft der Tankstellen in Deutschland<br />
ist ungewiss. Darauf weisen einschlägige<br />
Untersuchungen derzeit hin:<br />
Die Tankstellenbranche werde bis zum Jahr 2030<br />
einen Umsatzrückgang von bis zu 30 Prozent verkraften<br />
müssen, so die Aussagen. Ursache dafür<br />
wird zweifellos vor allem die Elektromobilität<br />
sein. Davon geht auch Piotr Guział aus, seit kurzem<br />
Deutschland-Chef von Orlen. Das bestätigt<br />
er noch einmal im Interview mit dieser Zeitung<br />
(Seite 4). Und dennoch: Trotz dieser problematischen<br />
Prognose sieht die deutsche Tochtergesellschaft<br />
des polnischen Mineralölkonzerns PKN<br />
Orlen ihren Markt hier zu Lande weiterhin auf<br />
Wachstumskurs. Das gilt auch für den Tankstellenmarkt<br />
inklusive des <strong>Shop</strong>-Geschäfts. Dieses<br />
Bekenntnis, das Guział erneut gegenüber <strong>Convenience</strong><br />
<strong>Shop</strong> wiederholt, ist zurzeit in der Branche<br />
selten geworden und hat allein schon deshalb<br />
Beachtung verdient.<br />
Vor allem die A-Gesellschaften, die in der<br />
Bundesrepublik mit eigenem Tankstellennetz<br />
breit aufgestellt sind, halten sich wohl besonders<br />
wegen der anstehenden Energiewende mit Zukunftsplänen<br />
und darüber hinaus mit Investitionen<br />
für ihre Stationen und Stores auffällig zurück.<br />
Nicht so das Unternehmen mit polnischen Wurzeln,<br />
das seine Standorte nicht nur mit Geld, sondern<br />
auch mit Ideen und Kreativität weiterentwickelt<br />
und deren Anzahl künftig kontinuierlich<br />
erhöhen möchte. Denn Orlen ist in Deutschland<br />
auf dem Weg zu einer A-Gesellschaft. Die Umflaggung<br />
von immer mehr Stationen auf die<br />
Stamm-Marke und die aktuellen Pläne für den<br />
mittelfristigen Aufbau von Elektro-Lade-Infrastruktur<br />
unter eben dieser Dachmarke Orlen unterstreichen<br />
dieses Ziel.<br />
Das ist in diesen Zeiten mutig. Die deutsche<br />
Tochter des polnischen Mineralölkonzerns wird<br />
also in den kommenden Jahren wohl verstärkt in<br />
einen Verdrängungswettbewerb hier zu Lande<br />
einsteigen. Denn ihr Ziel ist es offenbar, auch am<br />
Ende des laufenden Jahrzehnts noch zu den<br />
Gewinnern im deutschen Tankstellenmarkt zu<br />
gehören, mit einem attraktiven Geschäft sowohl<br />
rund um klassische Kraftstoffe und Elektromobilität<br />
als auch im <strong>Convenience</strong>-Kanal.<br />
Martin Heiermann<br />
Redakteur <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
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KONISCHE<br />
FORM<br />
MEHRFACH-<br />
VERWENDBAR<br />
RZ_GI_AZ_<strong>Convenience</strong><strong>Shop</strong>_291x203_281022.indd 1 28.10.22 09:06
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong><br />
AKTUELLE HANDELSTHEMEN<br />
8<br />
<strong>2022</strong><br />
09<br />
Fotos: Hans Jürgen Krone<br />
Total mit Elektro-Tochter<br />
Um das Angebot des Unternehmens<br />
im Bereich Elektromobilität<br />
weiter auszubauen, hat Total Energies<br />
seine diesbezüglichen Aktivitäten<br />
in Deutschland in einer eigenen<br />
Tochtergesellschaft gebündelt:<br />
Total Energies Charging Solutions<br />
Deutschland. Mit deren Gründung<br />
verfolgt Total Energies nach eigenen<br />
Angaben das Ziel, die Umsetzung<br />
seiner Ambition der Klimaneutralität<br />
zu erreichen, gemeinsam mit<br />
der Tochtergesellschaft bis 2050.<br />
Man wolle so den Übergang zu einer<br />
CO2-freien Mobilität begleiten.<br />
Elektromobilität sei ein wesentliches<br />
Element der Energiewende<br />
und ein weiterer, wichtiger Schritt<br />
auf dem Weg zu einer emissionsarmen<br />
und nachhaltigen Mobilität,<br />
sagt das Unternehmen weiter.<br />
Geleitet wird die neue Gesellschaft<br />
von Jan Petersen, bis dato Direktor<br />
Mobilität und Neue Energien bei<br />
Total Energies. Petersen werde<br />
gemeinsam mit dem gesamten<br />
Team des bisherigen Bereichs den<br />
Ausbau der Elektromobilität in<br />
Deutschland vorantreiben. Das<br />
Angebot umfasst den Betrieb von<br />
Ladepunkten und integrierten Ladelösungen<br />
im öffentlichen und im<br />
nicht-öffentlichen Bereich.<br />
Neues Back Werk<br />
Valora hat in der Essener Innenstadt<br />
das erste Back Werk nach neuem<br />
Konzept eröffnet. Der überarbeitete<br />
<strong>Shop</strong> soll als Vorbild für die künftige<br />
Ausrichtung des Food-Service-Formats<br />
dienen. Weitere Standorte,<br />
beispielsweise in Hannover, sollen<br />
2023 folgen. Die Marke bewege<br />
sich noch stärker aus dem früheren<br />
Discount-Segment heraus und<br />
fokussiere sich auf eigene Rezepturen<br />
mit mehr Geschmackserlebnis<br />
und hoher Qualität, sagt Valora. Im<br />
neuen Back Werk werden alle<br />
heißen Snacks im Grill auf Temperatur<br />
gebracht. Pinsa-Varianten und<br />
belegte Focaccia sind nun bei Back<br />
Werk erstmals erhältlich.<br />
Digitaler Lieferschein<br />
Allein für den Lebensmittel-Einzelhandel<br />
in Deutschland werden mindestens<br />
20 Millionen Papier-Lieferscheine<br />
pro Jahr verwendet. Das soll<br />
sich ändern: Nach erfolgreichem<br />
Praxistest haben die Bundesvereinigung<br />
Logistik, BVL, und GS1 Germany<br />
zusammen mit T-Systems<br />
sowie mit zahlreichen Unternehmen<br />
aus Industrie, Handel und Logistikdienstleistung,<br />
in diesem Jahr die<br />
technische Lösung für den Praxiseinsatz<br />
des digitalen Lieferscheins<br />
fertig gestellt. Den Startschuss für<br />
den Livebetrieb von „Cloud4Log“<br />
gaben die BVL und GS1 Germany<br />
vor einigen Wochen auf dem Deutschen<br />
Logistik-Kongress in Berlin.<br />
Jack Link‘s in der Lausitz<br />
Jack Link‘s hat mit dem Bau einer<br />
Bifi-Fabrik in der Lausitz begonnen.<br />
2024 sollen dort die ersten Mini-<br />
Salamis hergestellt werden und<br />
etwa 100 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter im Werk arbeiten, wie<br />
das Unternehmen kürzlich mitteilte.<br />
Das Unternehmen will das Bifi-Geschäft<br />
ausbauen und nach eigenen<br />
Angaben etwa 50 Millionen Euro in<br />
die Produktionsstätte in Brandenburg<br />
investieren. Der Hersteller<br />
schließt eine weitere Ausweitung<br />
der Produktion in Guben nicht aus.<br />
TTM MACHT JETZT<br />
MEHRWEG MIT VYTAL<br />
Die bekannte TTM Tankstelle in der Stadt Rheda-<br />
Wiedenbrück setzt bei Mehrweg auf den Anbieter<br />
Vytal und hofft bei der Verbreitung des Service auch<br />
auf die Unterstützung der Stadt. Text Hans Jürgen Krone<br />
Die TTM-Tankstelle im westfälischen<br />
Rheda-Wiedenbrück in der<br />
Herzebrocker Straße war schon seit ihrem Start ein Vorreiter<br />
im <strong>Convenience</strong>-Geschäft, in ihrer Region ohnehin,<br />
aber auch national. Die Station bekam von CS bereits<br />
20<strong>08</strong> die Auszeichnung „<strong>Shop</strong> des Jahres“ verliehen. Der<br />
C-Store hat sich seine Attraktivität und Impulsstärke auf<br />
großer Fläche über die Jahre erhalten und offensichtlich<br />
weiter gepflegt. An der Kreuzung gegenüber wartet für<br />
die Fahrzeugpflege ein Premium Center auf die Kunden,<br />
der ganze Stolz von Senior-Chef Theodor Meiwes.<br />
Vorreiter ist man bei Tank-Technik-Handel Meiwes<br />
jetzt erneut, und zwar beim Test des Mehrwegsystems<br />
Vytal. Aus Sicht von Christina Meiwes, eine der drei Geschäftsführerinnen<br />
des Unternehmens, macht es Sinn,<br />
das System für die Bürger an Tankstellen lokal aufzustellen<br />
und die Aktivitäten zu bündeln. Unterstützt wird diese<br />
Aktion von Stationsleiter Sven Dammann sowie dem<br />
Wirtschaftsförderer der Stadt Rheda-Wiedenbrück,<br />
Sebastian Czoske. Die Anregung dazu erfolgte durch<br />
Dagmar C. Flügge, langjährige Akteurin im deutschen<br />
Tankstellen- und <strong>Convenience</strong>-Geschäft, die jetzt mit<br />
dem Unternehmen Klaverveer für Vytal neben der Region<br />
Ostfriesland auch den <strong>Convenience</strong>-Markt betreut.<br />
Keine versteckten Kosten<br />
Aus der Sicht von Meiwes ist Vytal das System der Wahl,<br />
weil damit keine aufwändigen Organisationsmaßnahmen<br />
oder gar versteckte Kosten verbunden seien. Vytal<br />
betreibt eine pfandfreie Mehrwegplattform für To-go-<br />
Konsum und E-Food. <strong>Shop</strong>-Betreiber leihen Behälter<br />
durch das Scannen mit der Vytal Partner App an ihre Gäste<br />
aus. Pro Nutzung zahlen sie ab 10 Cent, während für<br />
die Konsumenten und Konsumentinnen die Ausleihe<br />
per Vytal App bei Rückgabe innerhalb von 14 Tagen kostenlos<br />
ist. Die Rückgabe-Frist kann dann noch zweimal<br />
für jeweils einen Euro verlängert werden, bis der Kunde<br />
endgültig dafür zahlen muss. Das sollte jedoch möglichst<br />
nicht passieren, meint Christina Meiwes, die den Test<br />
auch auf der Grundlage ihres Engagements für die Umwelt<br />
macht. „Ich finde es gut, dass es um die Sache geht,<br />
mit einem ganzheitlichen Ansatz“, sagt sie. Natürlich<br />
spielt es für die Unternehmerin eine Rolle, dass das eigene<br />
Risiko in diesem System nicht allzu hoch ist. „Bei diesem<br />
System geht niemand außer Vytal in Vorleistung.<br />
Wenn das nicht so wäre, hätte ich den Test wohl nicht<br />
gemacht“, sagt sie. Vytal liefert die Becher. Nur wenn ein<br />
Becher ausgeliehen wird, wird die Transaktionsgebühr<br />
fällig. Allerdings spart der Betreiber in diesem Fall ja auch<br />
die Ausgabe eines Einweg-Bechers an den <strong>Shop</strong>-Kunden.<br />
Die Teilnahme am System ist auch für Betreiber, so macht<br />
Dagmar C. Flügge die Information komplett, nicht ganz kostenlos,<br />
denn es wird pro Standort auch noch eine Einrichtungsgebühr<br />
zwischen 150 und 200 Euro fällig. Zudem<br />
muss ein Partner, der die Transaktionen auch von Mitarbeitern<br />
nicht auf dem eigenen Handy per Kundenapp erledigen<br />
lassen will, dafür ein Endgerät zur Verfügung haben. Ein solches<br />
kann er aber auch, wenn notwendig, bei Vytal leihen.<br />
Unterstützung der Stadt<br />
Um in Sachen Mehrweg erfolgreich zu sein, erhofft sich<br />
Meiwes die Unterstützung der Stadt, denn schließlich gebe<br />
es einen Erklärungsaufwand, den ein einzelnes Unternehmen<br />
nicht allein leisten könne. Das soll jetzt laut Wirtschaftsförderer<br />
Sebastian Czoske auch geschehen. Nachhaltigkeit<br />
sei für die Stadt ein wichtiges Thema. Man habe Vytal<br />
geprüft und auch aus Sicht der Stadt sei es ein gut umsetzbares<br />
System. Dabei sei es sinnvoll, so viele Annahmestellen<br />
wie möglich von einem System in der Stadt zu haben, damit<br />
dies für die Bürger auch funktioniere und am Ende ein nachhaltiger<br />
Effekt entstehe. Demnächst sollen alle in Frage<br />
kommenden Unternehmen in Rheda-Wiedenbrück<br />
entsprechend informiert und zum Dialog darüber eingeladen<br />
werden. Das Thema Mehrweg kommt ohnehin auf jede<br />
Stadt zu, denn die Ordnungsämter werden wohl ab Anfang<br />
Januar 2023 darüber wachen müssen.<br />
Christina Meiwes, mit Nachwuchs (m.),<br />
Dagmar C. Flügge und Stationsleiter<br />
Sven Dammann hoffen auf den Erfolg<br />
von Vytal an der TTM-Station und in<br />
Rheda-Wiedenbrück.<br />
Der <strong>Shop</strong> der Tankstelle bekam 20<strong>08</strong><br />
die Auszeichnung „<strong>Shop</strong>s des Jahres“.<br />
Impulsstark: In der TTM-Station gibt es viel<br />
zu sehen und zu kaufen.<br />
Smartphone-Nut-<br />
zung gehört beim<br />
Vytal-System dazu.<br />
Um<br />
aber niemanden<br />
ausschließen<br />
zu müssen, gibt es<br />
auch eine Karte, die<br />
der<br />
Kunde für zehn<br />
Euro erwerben kann<br />
und<br />
über die dann<br />
auch Mehrweg-<br />
Gefäße ausgeliehen<br />
werden können.
10 | Neue Produkte<br />
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong><br />
LEICHT UND<br />
IM TREND<br />
Fürs kommende Jahr<br />
12<br />
14<br />
11<br />
04<br />
05<br />
01<br />
07<br />
02<br />
13<br />
10<br />
06<br />
IMMER ÖFTER -<br />
PFLANZLICH UND<br />
SCHMACKHAFT<br />
Im Bistro soll es zunehmend Gesundes<br />
geben. Die Betreiber können mit neuen<br />
Produkten diesen Trend aufnehmen.<br />
01 05<br />
06<br />
02<br />
01. Beyond Meat<br />
Der Anbieter von pflanzlichem Fleisch bringt seine<br />
Tenders Chicken-Style auf den deutschen<br />
Markt. Sie sollen sich schnell und einfach zubereiten<br />
lassen und seien sowohl als Hauptgericht<br />
als auch als Snack einsetzbar. Die Zutaten sind<br />
pflanzlich, wie Ackerbohnen und Erbsenprotein.<br />
02. Tante Fanny<br />
Die neuen Tante Fanny Vollkorn Flammkuchenböden<br />
sollen den Einstieg in den Soft Health<br />
Trend ermöglichen. Die Vollkorn Flammkuchenböden<br />
sind schnell mit frischen Zutaten belegt, in<br />
sieben bis neun Minuten gebacken und sollen<br />
knusprig und kross schmecken.<br />
03. Goedeken<br />
Der Hummus von Goedeken ist vielfältig einsetzbar,<br />
vegan und cremig. Die traditionelle Kichererbsencreme<br />
peppt Sandwiches auf und ist<br />
ein Dip für Gemüsesticks oder Cracker. Der<br />
Hummus ist in einer 125 Gramm-Schale oder einer<br />
ein Kilogramm-PP-Schale abgepackt.<br />
04. Jacobs Douwe Egberts<br />
Ab sofort gibt es das Angebot Jacobs Kaffeegenuss<br />
auch für professionelle Disc-Maschinen. Jacobs<br />
Douwe Egberts Professional hat vier Blends aufgelegt.<br />
Es gibt sie in unterschiedlichen Intensitäten,<br />
jede mit einem eigenen Geschmacksprofil.<br />
Die neuen Discs sind auch mit den Professional-<br />
Maschinen von Nespresso kompatibel.<br />
03<br />
04<br />
05. Edna<br />
Einen süßen Tannenbaum aus lockerem Hefeteig<br />
bietet Edna als Nascherei für die Adventszeit an.<br />
Das Hefeteiggebäck besteht aus hundert Prozent<br />
natürlichen Zutaten und kann mit Glasuren und<br />
Streuseln verfeinert werden. Das Gebäck ist auch<br />
als entsprechender Weihnachtsengel erhältlich.<br />
06. Savenica<br />
Nach dem Erfolg von rein pflanzlichem Bresso<br />
baut der Hersteller sein veganes Angebot aus und<br />
führt ein komplettes pflanzliches Sortiment ein.<br />
Die neue Marke Hope bringt eine Range mit Aufstrich,<br />
Scheiben, Cremozza sowie einem geriebenen<br />
Produkt auf den Markt.<br />
Fotos: Hersteller
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong><br />
Neue Produkte| 11<br />
01. Plukon Food Group<br />
Im Sinne moderner Ernährungstrends präsentiert<br />
die Plukon Food Group eine neue Range von<br />
Salat-Bowls. Hauptbestandteil sind Salat- und<br />
Gemüsevariationen, die mit Trendzutaten kombiniert<br />
werden. Die Salatmahlzeiten aus dem<br />
Kühlregal sind entweder rein pflanzlich, oder laden<br />
mit Hähnchenfleisch, Thunfisch, Garnelen,<br />
Mozzarella oder Ziegenkäse zum sofortigen Verzehr<br />
ein. Ergänzt werden die Bowls durch Dressings<br />
und Toppings sowie gesunde Energiebeilagen<br />
wie Hummus, Quinoa, Reis und Pasta.<br />
02. Little Lunch<br />
Little Lunch hat eine pflanzenbasierte Version eines<br />
Suppen-Klassikers entwickelt: Die Sorte<br />
Hackvleisch-Lauch enthält neben den bekannt<br />
Bio-Zutaten, etwa Kartoffeln, Lauch und Karotten<br />
auch veganes Hack von Beyond Meat, eine<br />
pflanzliche Fleischalternative aus Erbsen- und<br />
Reisproteinen. Den Little Lunch-Eintopf gibt es<br />
ab Januar 2023 im 350 Gramm-Glas.<br />
03. Philip Morris<br />
Unter dem neuen Namen Iqos Originals Duo bietet<br />
der Hersteller die gleiche bewährte Heat Control-Technologie<br />
mit Keramikheizblatt als Tabakerhitzer<br />
an. Diese Technologie im klassischen<br />
zweiteiligen Format ist ab sofort in den beiden<br />
neuen Farben Silver und Slate, also Silber und<br />
Schiefergra, erhältlich. Als besonderer Design-<br />
Hingucker sind die Ein- und Ausschalttasten an<br />
Holder und Charger türkis eingefärbt.<br />
lade, Erdnusspaste und der Süße aus Datteln<br />
überzeugen. Damit enthalte der Newcomer<br />
40 Prozent weniger Zucker als seine Wettbewerber<br />
in der Snackabteilung.<br />
07. True Fruits<br />
Ab sofort gibt es von True Fruits einen Cini Minis<br />
Smoothie für das Kühlregal. Er soll genau wie die<br />
Milch von Cini Minis schmecken – und das ohne<br />
Milch, sondern mit Zutaten wie Hafer, Mandel,<br />
Vanille und Zimt. Dieser Smoothie in der 250-<br />
Milliliter-Flasche ist limitiert verfügbar.<br />
<strong>08</strong>. Gustavo Gusto<br />
Der Hersteller bringt unter dem Motto „Extra luftig“<br />
eine neue Produktreihe auf den Markt. Dabei<br />
handelt es sich um fünf Tiefkühlpizzen mit einem<br />
Durchmesser von rund 24,5 Zentimetern.<br />
Die neuen Sorten sollen sich durch einen<br />
luftigen Rand und einen dünnen Boden auszeichnen.<br />
Die Tiefkühlpizzen bieten die Zutat<br />
Lievieto Madre – ein traditioneller Sauerteig nach<br />
italienischer Art, der den Rand luftig machen soll.<br />
Es gibt die neue Range in den vegetarischen Sorten<br />
Tre Formaggi sowie Pizza Funghi. Außerdem<br />
wurde eine Pizza Speciale kreiert. Zum „Extra<br />
luftig“-Sortiment gehören auch eine Pizza Margherita<br />
und eine neue Pizza Salame.<br />
im Sechserpack erhältlich. Die neue Flasche besteht<br />
aus 100 Prozent recyceltem PET und verfügt<br />
zudem über ergonomische Griffmulden. Das<br />
neue Gebinde sei leichter zu transportieren und<br />
gut für den Außer-Haus-Konsum. Alle Fresh-<br />
Sorten sind kalorienarm und zuckerreduziert.<br />
13. Foodloose<br />
Die zwei neuen Bio-Nussriegel des Snack-Spezialist<br />
sind natürlich bio, vegan, gluten- und laktosefrei.<br />
Der Peanut Crush Nut & Choc Riegel mit einem<br />
süß-salzigen Geschmackserlebnis besteht<br />
aus Erdnüssen, Meersalz und Vanille, ergänzt<br />
durch dunkle Schokolade. Salty Cara schmeckt<br />
laut Anbieter salzig und karamellig. Er kombiniert<br />
Mandeln, Kokosblütenzucker und Meersalz.<br />
14. Harry<br />
Vegan soll es mit den neuen Harry Pancakes werden.<br />
Sie sind laut Hersteller locker, weich und<br />
feinporig und sollen darüber hinaus auch mit ihrer<br />
Süße überzeugen. Die Pancakes, die es in zwei<br />
Sorten gibt, sind laut Hersteller ohne Eier oder<br />
Milch zubereitet. Das entspreche dem aktuellen<br />
Wunsch vieler Verbraucher nach rein pflanzlichen<br />
Produkten. Der Newcomer in den Sorten<br />
hell oder dunkel, also mit und ohne Kakao, kann<br />
schnell im Toaster zubereitet werden und wird ab<br />
Januar erhältlich sein.<br />
Mehr Farbigkeit<br />
15. Lorenz<br />
Der Spezialist startet mit einem neuen Sortimentskonzept<br />
für seine Nuss & Frucht-Range in<br />
den Winter. Das auf drei Sorten verschlankte Sortiment<br />
fokussiert sich mit einer klaren Bildsprache<br />
auf den Inhalt. Auch sollen die Produkteigenschaften<br />
sowie das Genusserlebnis durch den Designrelaunch<br />
hervorgehoben werden. Die drei<br />
Sorten sind Nuss & Frucht gesalzen, mit Schoko-<br />
Espressobohnen und mit Joghurt Pops.<br />
16. Erdinger<br />
Ab sofort gibt es wieder Erdinger Schneeweiße.<br />
Das bernsteinfarbene Bier bietet Malzaromen, eine<br />
Spur von Süße sowie Noten von roten Beeren<br />
und Nüssen. Dazu prickelt die Kohlensäure auf<br />
der Zunge. Dies sei der Bayerischen Edelreifung<br />
zu verdanken. Schneeweiße gibt es in der 0,5 Liter-Flasche,<br />
im elfmal 0,5 Liter-Modulkasten sowie<br />
im zwanzigmal 0,5 Liter-Kasten.<br />
17. Lühders<br />
Er kommt von innen sowie von außen im rosaweißen<br />
Stil daher: Lühders Pfefferminz-Bruch<br />
hat ein neues Erscheinungsbild. Die rosa-weißen<br />
Stücke aus Fondant sind mit natürlichem Pfefferminz-Öl<br />
zubereitet und sollen Kindheitserinnerung<br />
wieder zum Vorschein bringen. Es gibt den<br />
Pfefferminz-Bruch in der 155-Gramm-Tüte.<br />
Süßgebäck-Hersteller Bahlsen hat seinem Keksriegel Pickup ein neues<br />
Design verpasst. Alle drei Geschmacksvarianten kommen farbiger daher.<br />
Fotos: Hersteller<br />
04. Dr. Karg‘s<br />
Zum dritten Mal kreiert Dr. Karg’s eine „Sorte des<br />
Jahres“, diesmal inspiriert an der Länderküche<br />
Mexikos. Die neue vegetarische Knäckebrot-Sorte<br />
Fiesta Taco Style besteht aus Teig mit Weizenvollkorn-<br />
und Maismehl und wird im Taco-Style<br />
durch Gewürze verfeinert sowie mit Käse überbacken<br />
und mit Chili Flocken dekoriert. Die Neuheit<br />
präsentiert sich mit farbigem Etikett in einer<br />
Verpackung mit Wiederverschlussfunktion.<br />
05. BIC<br />
Bei den neuen saisonalen Feuerzeugdesigns von<br />
BIC dreht sich alles um den Sound wilder Zeiten.<br />
Bis Mitte 2023 soll die Sammler-Edition Retro<br />
Musik Umsatz in die Kassen von Tankstellen,<br />
Kiosken und anderen <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s bringen.<br />
Bis Ende August 2023 werde die Edition in<br />
die Welt der Schallplatten, Kassetten, Radios &<br />
Co. entführen und Spontankäufe ankurbeln.<br />
06. Hej Oat<br />
Schokoladig, saftig, bio sowie vegan: So präsentiert<br />
sich der neuen Riegel der Hej Oat Familie.<br />
Der schwarze Riegel soll ab sofort verfügbar sein.<br />
Die Hamburger Foodbrand verpackt ihn einmal<br />
anders – ganz in schwarz. Die limitierte Black<br />
Edition will mit zwölf Prozent dunkler Schoko-<br />
09. Heinz<br />
Seine erste Mayonnaise mit schwarzem Knoblauch<br />
hat der Hersteller jetzt enthüllt: Heinz<br />
Black Garlic Mayo kombiniert vegane Mayo mit<br />
dem würzigen und leicht süßen Geschmack von<br />
schwarzem Knoblauch. Der neue Geschmack ist<br />
in drei limitierten Sammlerdesigns erhältlich.<br />
10. Nestlé Wagner<br />
Nestlé Wagner startete in diesem Herbst mit dem<br />
Relaunch seines Markenauftritts. Am prägnantesten<br />
sei die Gestaltung der Faltschachteln, die<br />
Nestlé Wagner bereits seit Oktober in den Handel<br />
liefert. Die Dachmarke Original Wagner soll<br />
mit dem neuen Design und typischer Pizzaschaufel<br />
stärker in den Mittelpunkt gerückt und<br />
die Verpackung klarer und zeitgemäßer präsentiert<br />
werden. Das größte Potenzial der Range liege<br />
bei der jüngeren Zielgruppe, der Generation Z.<br />
11. Hamburg Blue<br />
Mit Zutaten aus der Ukraine hat die Spirituosenmanufaktur<br />
Hamburg Blue einen Vodka entwickelt,<br />
der Genuss auf Premiumniveau bieten soll.<br />
Die sechsfache Destillation und mineralhaltiges<br />
Wasser aus den Karpaten sollen diesen Genuss<br />
möglich machen. Der Alkoholgehalt beträgt 40<br />
Prozent. Erhältlich ist Hamburg Blue in der 0,5<br />
Liter Little Blue Flasche.<br />
12. Lichtenauer<br />
Die Marke Lichtenauer führt in ihrer Fresh-Linie<br />
erstmals ein Kleingebinde ein: Die beiden beliebtesten<br />
der insgesamt 14 Sorten Fresh & Fruity<br />
Himbeere und Pfirsich gibt es jetzt in der 0,75-Liter<br />
Flasche. Zudem ist dieses neue Gebinde auch<br />
Sein gesamtes Sortiment<br />
stellt Bahlsen<br />
derzeit auf ein neues<br />
Design um. Das betrifft<br />
auch den<br />
Keksriegel Pickup. Er<br />
präsentiert sich in neuem<br />
Outfit, das auf Farbigkeit<br />
setzt. Ob als<br />
Originalversion mit<br />
Milchschokolade in<br />
blauem Design, in der<br />
Variante Choco & Milk<br />
mit Milchcreme in pinker<br />
Verpackung oder<br />
in der Sorte Dark mit<br />
dunkler Schokolade in<br />
rotem Outfit. Eins jedoch<br />
bleibt gleich: der<br />
Pickup-Geschmack.<br />
Regale. Einfach.<br />
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12 | Industrie<br />
28. Jahrgang, Ausgabe <strong>08</strong>_<strong>2022</strong><br />
BIERBRANCHE WILL DIE<br />
KRISEN MEISTERN<br />
Bierbrauen war noch nie so teuer. Die Brauer sind<br />
darauf vorbereitet, mit den erschwerten Bedingungen<br />
umzugehen. Die Preise werden entsprechend weiter<br />
steigen. Helles und Alkoholfreies bleiben trendy. Text Silke Hoyer<br />
Auch 2023 werden neue Produkte gefragt sein, wie hier Mixery Iced Yellow.<br />
Bier ist eines der ältesten und beliebtesten<br />
Getränke weltweit. Auch in<br />
Deutschland wird zum Feierabend, dem Grillfest oder der<br />
Firmenparty gern ein kühles Bier getrunken. Innerhalb des<br />
Jahres 2021 summierte sich der Pro-Kopf-Verbrauch hier zu<br />
Lande auf rund 92 Liter Bier. Im europäischen Vergleich<br />
weisen nur die beiden Nachbarländer Tschechien und Österreich<br />
einen höheren Pro-Kopf-Konsum auf. Jedoch sank<br />
in den vergangenen Jahren der Bierkonsum in Deutschland<br />
kontinuierlich ab. 2020 und 2021 spielte die Corona-Krise<br />
durch die zeitweise Schließung der Gastronomie und durch<br />
den Wegfall von Kulturveranstaltungen eine wichtige Rolle.<br />
„Nun gelangt die Brauwirtschaft nach der Pandemie<br />
nahtlos in die zweite Krise mit Kostenexplosionen in sämtlichen<br />
Bereichen des Beschaffungsmarktes. Energie und besonders<br />
Gas bleiben dabei die großen Kostentreiber. Die<br />
hinzukommende Unsicherheit der Gasversorgung in den<br />
kommenden Monaten ist eine weitere Herausforderung“,<br />
fasst Herbert Sollich, Marketingdirektor der Brauerei C. &<br />
A. Veltins, die Situation zusammen. Laut Statistischem<br />
Bundesamt zahlten energieintensive Unternehmen im ersten<br />
Halbjahr <strong>2022</strong> durchschnittlich 8,51 Euro ohne Mehrwertsteuer<br />
für eine Kilowattstunde Erdgas, was einer Steigerung<br />
von plus 49,8 Prozent gegenüber dem vergleichbaren<br />
Vorjahreszeitraum entspricht.<br />
Die Kosten steigen auf breiter Front<br />
Doch damit nicht genug. Auch mit Preiserhöhungen für die<br />
zum Brauen notwendigen Rohstoffe hat die Branche zu<br />
kämpfen. Die Preise für Mehrweg-Glas erhöhten sich seit<br />
April um 80 Prozent, die für Kronkorken um 60 Prozent.<br />
Die Preise für Hopfen und Malz sind ebenfalls in die Höhe<br />
geschnellt. „Auch wenn wir schon seit vielen Jahren konti-<br />
Die Brauerei Veltins<br />
habe schon heute<br />
ihren Gasbedarf um<br />
30 Prozent reduziert,<br />
berichtet<br />
Marketingdirektor<br />
Herbert Sollich.<br />
nuierlich in ressourcenschonende Anlagen investieren, um<br />
Verbräuche nachhaltig zu verringern, und uns auch aktuell<br />
durch ein vorausschauendes Beschaffungsmanagement<br />
bestmöglich gerüstet haben: Sollte es zu Engpässen kommen,<br />
sodass die Bundesnetzagentur die letzte Stufe des<br />
Notfallplans ausruft und über die Zuteilung von Erdgas entscheidet,<br />
kann es auch zu zum Teil regionalen Produktionsstopps<br />
bei Unternehmen kommen. Inwieweit die Lebensmittelindustrie<br />
betroffen wäre, ist nicht absehbar“, erklärt<br />
Birte Kleppien, Pressesprecherin der Radeberger Gruppe.<br />
Doch trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen lassen<br />
sich die Brauereien nicht unterkriegen. „Unser oberstes Ziel<br />
ist die Versorgung des deutschen Lebensmittelhandels und<br />
damit der Verbraucher mit dem traditionsreichen Lebensmittel<br />
Bier. Vor diesem Hintergrund haben wir bei allen kritischen<br />
Lieferanten, die ebenfalls von einer ausbleibenden<br />
Gaslieferung betroffen sein könnten, entsprechende Liefermengen<br />
bereits beauftragt und in der Brauerei weit reichend<br />
bevorratet. Dazu gehören umfangreiche Mengen von Bierflaschen,<br />
Kronkorken, Etiketten und Paletten“, beschreibt<br />
Veltins-Marketingdirektor Sollich die Strategien. Zugleich<br />
habe das Unternehmen angesichts der dato existenziellen<br />
notwendigen Gasversorgung ein Krisenszenario vorbereitet,<br />
wobei es schrittweise auf die Belieferung mit Gas verzichten<br />
könne. Die notwendigen Gaskessel sollen dann sukzessive<br />
auf die Verwendung von Öl umgestellt werden können.<br />
„Bereits vor einigen Wochen wurde damit begonnen,<br />
sodass die Brauerei schon heute ihren Gasbedarf um 30 Prozent<br />
reduziert hat“, so Sollich weiter. Dies könnte ein Beispiel<br />
für die vielen betroffenen Brauereien sein, um mit der<br />
aktuellen Krise umzugehen.<br />
Die Preise ziehen nach<br />
Trotzdem müssen nach Einschätzung von Branchenexperten<br />
Bierliebhaber mit „Preisbildänderungen“ rechnen, nachdem<br />
bereits einige Marktakteure angekündigt hatten, ihre<br />
Abgabepreise an Absatzmittler, also an den Handel, infolge<br />
flächendeckender, bisher ungekannter Kostenexplosionen<br />
innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette anpassen zu<br />
müssen. „Auch wir haben gegenüber unseren Absatzpartnern<br />
eine Preisanpassung zu Anfang Dezember für alle Marken<br />
und Gebinde unseres Portfolios angekündigt – ausgenommen<br />
die von uns in Deutschland exklusiv vertriebenen<br />
internationalen Marken“, sagt Kleppien von der Radeberger<br />
Gruppe, stellvertretend für die Branche. Andere Brauereien<br />
wollen noch abwarten und dann Anfang des Jahres erhöhen.<br />
Angesichts dieser Herausforderungen ist es kein Wunder,<br />
dass sich die Innovationsfreude der Brauereien momentan<br />
in Grenzen hält. Die Protagonisten der Branche setzen<br />
in ihrem Portfolio erstmal weiterhin auf bekannte Trends<br />
wie New Glocal – also dem sinnvollen Verhältnis von lokal<br />
produzierten und international importierten Artikeln. Hinzu<br />
komme eine ausgewogene Mischung aus national bekannten,<br />
durchgängig verfügbaren Produkten und regional,<br />
teilweise auch limitiert angebotenen Spezialitäten. Bei den<br />
Zielgruppen gesellen sich mit der Generation Z, Post-Millennials<br />
und Digital Natives 2.0 neue Konsumentengruppen<br />
hinzu, die eine stärker individualisierte Ansprache verlangen,<br />
unter Einbindung vor allem der Social-Media-Plattformen.<br />
Deren Bedürfnisse sollen bedient werden.<br />
Im Handel werden<br />
die Preise für Bier<br />
und Biermischgetränke<br />
sicherlich<br />
noch einmal steigen.<br />
Viele Brauer<br />
haben für Dezember<br />
solche Erhöhungen<br />
bereits<br />
angekündigt.<br />
Helles, Alkoholfreies und Craft-Beer<br />
Weiterhin gehören im Biermarkt Helles und Alkoholfreies<br />
zu den potenzialreichen Sortengewinnern. Erdinger will<br />
beispielsweise nach dem starken Start der Brauhaus-Spezialitäten<br />
– Helles und Natur-Radler – im Frühsommer <strong>2022</strong>,<br />
die positive Entwicklung dieser beiden Sorten 2023 vorantreiben<br />
Bei den Gebinden punkten in erster Linie Euroflaschen<br />
und auch wieder Getränkedosen – vor allem bei jungen<br />
Zielgruppen in Metropolregionen. Speziell auf sie zugeschnittene<br />
Neuprodukte werden den Markt in den<br />
kommenden Monaten weiter bereichern. Außerdem wird<br />
ein Anhalten des Craft-Beer-Trends, auch des Interesses an<br />
außergewöhnlichen Biervarianten, meist produziert von<br />
kleinen Brauereien und Startups, erwartet. Das Bier wird also<br />
in den kommenden Monaten nicht ausgehen. Jedoch<br />
wird es unter erschwerten Bedingungen produziert werden<br />
– und das wird sich im Preis auch nachhaltig widerspiegeln.<br />
Für die Generation<br />
Z: Die Brauerei<br />
Karlsberg setzt mit<br />
Mixery nicht nur<br />
auf Bier, sondern<br />
kreierte den Eistee<br />
Ultimate Peach.<br />
Allgemeine Wettbewerbssituation<br />
Die deutsche Brauwirtschaft setzt sich aus mehr als 1.500<br />
Braustätten zusammen, die 2021 einschließlich alkoholfreier<br />
Sorten rund 85,4 Millionen Hektoliter Bier erzeugten.<br />
Laut der Ausstoßzahlen stehen deutsche Brauereien damit<br />
an fünfter Stelle hinter China, den USA, Brasilien und Mexiko.<br />
In Europa ist Deutschland jedoch das führende Land<br />
in der Bierproduktion. Ein regionaler Schwerpunkt der nationalen<br />
Biererzeugung liegt in Bayern, wo sich fast jede<br />
zweite Braustätte befindet. Die industrielle Brauwirtschaft<br />
setzt nach Angaben des Statistischen Bundesamts jährlich<br />
rund 7,6 Milliarden Euro um. Die Erlöse haben sich dabei<br />
stagnierend bis rückläufig entwickelt, da sowohl der deutsche<br />
als auch der europäische Biermarkt eher rückläufig sind.<br />
Fotos: Veltins, Karlsberg,
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
Industrie | 13<br />
Zweite vegane<br />
Pizza ist am Start<br />
Bereits im März 2021 hat Dr. Oetker eine vegane Pizza<br />
am Markt eingeführt, die Pizza Margherita Pomodori.<br />
Sie wurde in diesem Jahr von der Tierschutzorganisation<br />
PETA Deutschland als „Beste vegane Pizza“ ausgezeichnet.<br />
Im Oktober folgte nun die zweite Variante veganer Machart,<br />
die Pizza al Salame Vegano. Ihr Boden ist mit einer veganen<br />
Käsealternative auf Kokosölbasis und einer Salami-Alternative<br />
belegt, die aus Erbsenprotein hergestellt wurde. Pizza-<br />
Produktentwicklerin Insa Parkan erinnert sich: „Weil auf<br />
unseren Tiefkühlpizzen bisher ausschließlich echter Käse<br />
wie Mozzarella, Edamer oder Gouda zum Einsatz kam, war<br />
die Suche nach einer geschmacklich gleichwertigen Alternative<br />
die größte Herausforderung.“ In einer Stellungnahme<br />
des Konzerns wird auf das Wachstum der Veganer- und Veganerinnen-Klientel<br />
verwiesen. Ende Juli wurde die Allensbacher<br />
Markt- & Werbeträger-Analyse veröffentlicht: Demnach<br />
liegt die Anzahl der Menschen in Deutschland, die sich<br />
<strong>2022</strong> selbst als vegan lebend einordnen, bei 1,58 Millionen.<br />
Damit waren es 170.000 mehr als noch vor einem Jahr.<br />
Pizza erweist sich auch in diesem Jahr erneut als herausragende<br />
Produktgruppe, die ein deutliches Absatzplus im Handel verzeichnen konnte.<br />
FÜR PIZZA BLEIBT<br />
DER DAUMEN OBEN<br />
Tiefkühlkost ist nach wie vor sehr gefragt. Dass bei den<br />
Verbrauchern das Geld knapper wird, spielt dieser<br />
Produktkategorie zusätzlich in die Karten. Text Thomas Klaus<br />
Neue Produktreihe<br />
mit luftigem Rand<br />
Gustavo Gusto weitet sein Sortiment um eine neue Produktreihe<br />
mit einem luftigen Rand und einem dünnen<br />
Boden aus. Dabei handelt es sich um fünf Tiefkühlpizzen<br />
mit einem Durchmesser von rund 24,5 Zentimetern. Die<br />
traditionellen Gustavo-Gusto-Pizzen haben einen Durchmesser<br />
von rund 30 Zentimetern und werden weiterhin angeboten.<br />
Gustavo-Gusto-Gründer Christoph Schramm<br />
nennt das neue Segment einen „wichtigen Meilenstein auf<br />
dem Weg unserer Expansionsstrategie“. Die Pizzen seien<br />
„etwas kleiner, aber dafür im Geschmack ganz groß“.<br />
Fotos: Getty Images, Frostkrone, Gustavo Gusto<br />
Gesund und pflanzenbasiert – diesen<br />
Anspruch verbinden immer mehr Verbraucher<br />
mit ihrer Ernährung. Das spiegelt sich nach Einschätzung<br />
des Deutschen Tiefkühlinstitutes, dti, bei der Tiefkühlkost<br />
wider. Als Beispiel nennt die Interessenvertretung<br />
der Tiefkühlwirtschaft die Warengruppe Fertiggerichte:<br />
„Dieses bisher kleine Segment entwickelt sich bei den Teilgerichten<br />
mit Fleischersatz auffällig dynamisch und positiv.“<br />
Ohnehin können sich Absatz- und Umsatzzahlen der Tiefkühlkost<br />
sehen lassen. 2021 lag der Absatz im Lebensmitteleinzelhandel<br />
bei 2,<strong>08</strong> Millionen Tonnen, leicht steigend gegenüber<br />
2020, und im Außer-Haus-Markt bei 1,68 Millionen<br />
Tonnen. 2020 waren es 1,57 Millionen Tonnen. Der Umsatz<br />
kletterte im Außer-Haus-Markt auf 6,26 Milliarden Euro gegenüber<br />
5,68 Milliarden Euro im Jahr 2020.<br />
Die Absatz- und Umsatzzahlen von Fertiggerichten und<br />
Pizza begeistern Hersteller und Händler von Tiefkühlkost.<br />
Pizza erweist sich dabei erneut als herausragender „Freudenspender“.<br />
Bei der klassischen Tiefkühlpizza beispielsweise belief<br />
sich das Absatzplus auf 2,6 Prozent. Das ist mittlerweile<br />
mehr, als in der kompletten Gemüse-Kategorie für den Heimverbrauch.<br />
Fertiggerichte wiederum steigerten sich um knapp<br />
ein Prozent. Treiber waren dabei die Komplettgerichte. Hingegen<br />
büßten Suppen und Eintöpfe deutlich ein. Größter Gewinner<br />
der Fertiggerichte-Kategorie waren die vom dti erwähnten<br />
Gerichte mit Fleischersatzprodukten.<br />
Zudem bekommt der Preis-Aspekt immer mehr Gewicht.<br />
Das wird durch eine Umfrage von Innofact für das dti aus dem<br />
Frühjahr <strong>2022</strong> bestätigt. Demnach spielt der Preis beim Einkauf<br />
für 63 Prozent eine wichtige bis sehr wichtige Rolle. Das<br />
dti konkretisiert: „Im Vergleich zu einer Befragung im Herbst<br />
2021 konnte der Preis als einziger der Kaufgründe zulegen.<br />
Die Kriterien Produkt-Frische, gesunde Ernährung, natürliche<br />
Zutaten und Tierwohl mussten Federn lassen.“ Die unter<br />
40-Jährigen hätten den Preis überdurchschnittlich im Blick.<br />
Für die Bedürfnisse von C-Stores hat Frostkrone die so genannten<br />
Piz’wich Pizza Pockets entwickelt, jetzt in drei neuen Varianten.<br />
Das gesamte Pizza-Portfolio von Gustavo Gusto.<br />
Ein Push für<br />
Bake-off-Stationen<br />
Speziell für <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s hat die Frostkrone Food<br />
Group die so genannten Piz’wich Pizza Pockets entwickelt.<br />
Nach Unternehmensangaben sollen sie „dem griechischen<br />
Lebensgefühl ganz nah“ kommen. Die Pizzataschen<br />
aus Weizenteig sind nun in drei neuen Varianten erhältlich.<br />
Die Variante Pizza Pocket Feta gibt es mit<br />
Mozzarella, Feta, Tomate und gegrillten Auberginen. Pizza<br />
Pocket Bifteki mit Mozzarella, Rindfleisch und Feta-Käse.<br />
Pizza Pocket Moussaka kommt mit Mozzarella, Rindfleisch<br />
und gegrillten Auberginen. Das Sortiment besteht ferner<br />
aus Pizza Pocket Tarte Flambee und Pizza Pocket Hot Dog.<br />
Zudem wird die klassische italienische Variante mit Mozzarella,<br />
Tomaten und Pesto vertrieben. Die Range ist für die<br />
Mikrowelle oder den Backofen geeignet – und für ein Angebot<br />
in Tankstellen-<strong>Shop</strong>s, Kiosken & Co. geeignet.<br />
Gouda Ringe<br />
www.frostkrone-foodgroup.de<br />
GEMÜTLICH ZUHAUSE<br />
SNACKEN
14 | Industrie<br />
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
EIN DENKANSTOSS FÜR RAUCHER<br />
Reemtsma tut etwas gegen die Verschmutzung<br />
der Umwelt mit Zigarettenkippen. Ob die so<br />
genannten „Taschenbecher“ ein Erfolg werden,<br />
muss aber zunächst offenbleiben. Text Martin Heiermann<br />
Nachhaltigkeit als auch<br />
Umweltverträglichkeit<br />
sind Kriterien, die eine immer größere Bedeutung<br />
gewinnen. Sowohl in der allgemeinen Öffentlichkeit<br />
als auch bei Verbraucherinnen und<br />
Verbrauchern. Entsprechend handeln jetzt viele<br />
Hersteller. Zu ihnen gehört auch Reemtsma. Der<br />
Tabakwarenhersteller hat deshalb Anfang Oktober<br />
zusammen mit dem norddeutschen Tankstellenbetreiber<br />
Score eine Initiative unter dem Titel<br />
„Taschenbecher“ gestartet (<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong><br />
berichtete darüber). Nun hat Reemtsma zu dieser<br />
Aktion gegenüber unserer Zeitung Stellung bezogen.<br />
Laura Dallmann, Head of Channel Wholesale<br />
& <strong>Convenience</strong> bei Reemtsma, betonte,<br />
dass man als Industrieunternehmen um die eigene<br />
Verantwortung wisse: „Wir arbeiten im Konzernverbund<br />
von Imperial Brands kontinuierlich<br />
daran, unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.“<br />
Das Ziel sei Klimaneutralität über alle<br />
Prozesse hinweg bis spätestens 2040. Es gebe drei<br />
Säulen und insgesamt acht Schwerpunktthemen,<br />
in Anlehnung an die UN-Ziele.<br />
Gegen das „Littering“<br />
Ein Schwerpunkt sei auch die Abfallreduktion<br />
beziehungsweise -vermeidung, also das so genannte<br />
„Littering“. „Erhebungen zeigten, dass<br />
rund 60 Prozent der Rauchabfälle in Deutschland<br />
im Restmüll entsorgt werden. Andererseits landeten<br />
40 Prozent nach wie vor leider immer noch<br />
auf Straßen, Plätzen oder in der Umwelt“, berichtet<br />
Dallmann. Dem wolle Reemtsma gemeinsam<br />
mit dem Partner Score durch die „Taschenbecher“-Aktion<br />
entgegenwirken. Es gehe dabei<br />
nicht um Marketing, geschweige denn um mehr<br />
Absatz der Produkte. „Alle ‚Taschenbecher‘ kommen<br />
ohne Markenbranding daher und sind auch<br />
in keiner Form an den Erwerb von Tabak- oder<br />
anderen Waren geknüpft“, beteuert Dallmann. Es<br />
gehe bei dem Projekt im Kern um die Änderung<br />
von Verbraucherverhalten: „Ein einzelner ‚Taschenbecher‘<br />
mag zunächst nach nicht viel klingen.<br />
Aber 25.000 Stück davon heißt theoretisch:<br />
25.000 Verbraucher und Verbraucherinnen, die<br />
im Alltag ihren Beitrag dazu leisten, dass weniger<br />
Zigarettenkippen in der Umwelt landen. So sensibilisieren<br />
wir für mehr Umweltbewusstsein,<br />
entlasten Städte und Gemeinden und schützen<br />
gemeinsam die Umwelt. Kleiner Effekt, große<br />
Wirkung“, so die <strong>Convenience</strong>-Managerin.<br />
15.000 Stück im Umlauf<br />
Gestartet wurde die Pilotaktion mit zunächst<br />
25.000 kostenfreien „Taschenbechern“ an allen<br />
48 Score-Stationen. Schätzungen zufolge seien<br />
bereits weit über 15.000 Stück im Umlauf. An<br />
mehreren Stationen seien die Aschenbecher für<br />
unterwegs sogar vergriffen. „Wie es weitergeht,<br />
wenn alle 25.000 Stück weg sind, das beraten wir<br />
zurzeit intern sowie mit unserem Partner Score“,<br />
sagt Dallmann. Sie berichtet aber auch, dass die<br />
Bernd Lutter, Reemtsma Market Manager Germany; Doris Kruse, Bürgermeisterin von Emden; Heide Schulte-Hartmann,<br />
Score-Tankstelle; und Laura Dallmann, Reemtsma Head of Channel Wholesale & <strong>Convenience</strong> (v. l. n. r.).<br />
Aktion nicht auf die Tankstellen von Score beschränkt<br />
bleiben müsse. Man habe mit diesem<br />
Tankstellen-Betreiber begonnen, weil die Partnerschaft<br />
zwischen Reemtsma und Score mittlerweile<br />
seit zehn Jahren bestehe und im Laufe der<br />
Zeit gut und eng funktioniere.<br />
Gemeinsam mit dem „First Partner“<br />
Reemtsma sei „First Partner“ von Score im Bereich<br />
Tabakwaren. „Das beiderseitige Vertrauen<br />
durch unsere langjährige Zusammenarbeit, die<br />
Nähe zum Kunden und viele Touchpoints an<br />
touristischen Knotenpunkten ...waren wichtige<br />
Kriterien, um dieses Pilotprojekt für mehr Umweltschutz<br />
gemeinsam anzugehen“, meint Dallmann.<br />
Es hätten aber auch zwei weitere Tankstellenbetreiber<br />
– ebenfalls aus dem norddeutschen<br />
Raum – Interesse bekundet, die „Taschenbecher“<br />
an ihren Stationen anbieten zu wollen. Hier stehe<br />
Reemtsma seit kurzem in konkreten Gesprächen.<br />
Das zeige, man sei auf dem richtigen Weg.<br />
Ob der Weg mit dieser Aktion zum Ziel führt,<br />
lässt sich auch für Reemtsma nur schwierig mes-<br />
sen. „Wir versuchen den Erfolg unter anderem<br />
über den QR-Code, der auf jedem ‚Taschenbecher‘<br />
aufgedruckt ist, zu messen“, so Dallmann.<br />
Dieser leitet die Verbraucher und Verbraucherinnen<br />
auf die Website www.reemtsma-politik.de,<br />
wo abfragt wird, ob man den Aschenbecher für<br />
unterwegs dauerhaft im Alltag nutze. „So möchten<br />
wir einen Eindruck davon erhalten, ob die<br />
Aktion auch den gewünschten Effekt hat und<br />
keine Eintagsfliege bleibt.“ Stand jetzt, geben<br />
wohl rund 80 Prozent aller Befragten an, dass sie<br />
den „Taschenbecher“ dauerhaft nutzen werden<br />
oder dies zumindest versuchen möchten.<br />
Foto: Reemtsma
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
Industrie | 15<br />
KIFFEN NUR MIT<br />
EU-ZUSTIMMUNG<br />
Einen ersten Schritt zur Cannabis-Legalisierung ist die<br />
Bundesregierung mit einem Eckpunkte-Papier<br />
gegangen. Es steht unter rechtlichem Vorbehalt und<br />
benötigt eine EU-Zustimmung. Text Martin Heiermann<br />
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach<br />
will zunächst eine EU-Zustimmung zur<br />
Cannabis-Legalisierung abwarten.<br />
Dampfer-Messe<br />
Die VapersCom der Messe Dortmund<br />
ist Anfang November innerhalb<br />
von zwei Tagen über die Bühne<br />
gegangen. Rund 1.500 Teilnehmer<br />
aus der Dampfer-Community besuchten<br />
nach Angaben der Messegesellschaft<br />
die Veranstaltung. Die<br />
VapersCom zeigte eine umfangreiche<br />
Bandbreite an E-Zigaretten,<br />
Liquids und passendem Zubehör.<br />
Zudem wurden zum zweiten Mal die<br />
VapersCom Awards verliehen. In<br />
vier Kategorien wählten eine Fachjury<br />
und das Publikum die besten<br />
Produkte aus Sicht der Endverbraucher.<br />
„Schon im vergangenen Jahr<br />
war die Verleihung des Awards einer<br />
der Höhepunkte und begeisterte die<br />
Teilnehmer“, sagte Katrin Fischer<br />
vom Team der VapersCom. Während<br />
der Messetage waren auch<br />
wieder zahlreiche Influencer auf der<br />
Messe unterwegs.<br />
Fotos: BTWE, Getty Images, Bundesministerium für Gesundheit<br />
Mit der Legalisierung wird eine Verbrauchssteuer,<br />
eine „Cannabissteuer“, kommen.<br />
Steffen Kahnt, BTWE, will dem Tabakwarenhandel<br />
das Cannabis-Geschäft sichern.<br />
Die Bundesregierung hat im Oktober<br />
die Einführung einer kontrollierten<br />
Abgabe von Genusscannabis an Erwachsene beschlossen.<br />
Sie verfolgt nach eigenen Angaben damit das Ziel, zu einem<br />
verbesserten Jugend- und Gesundheitsschutz sowie zur<br />
Eindämmung des Schwarzmarktes beizutragen. Allerdings<br />
will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Legalisierung<br />
von Cannabis zu Genusszwecken nicht ohne die<br />
Zustimmung der Europäischen Union forcieren. „Wenn es<br />
ein klares Nein gäbe, werden wir den Fehler, der bei der Autobahn-Maut<br />
für PKW gemacht wurde, mit Sicherheit nicht<br />
wiederholen“, sagte der Bundespolitiker in einem Mediengespräch.<br />
„Wir spielen mit offenen Karten und erklären offen,<br />
was wir vorhaben. Wenn die EU Nein sagt, dann ist das<br />
so“, erklärte Lauterbach weiter.<br />
Keine Werbung für Genusscannabis<br />
Er vertraue aber seinen Kollegen aus den Verfassungsressorts<br />
der Ampel-Koalition, die sich um die rechtliche Seite<br />
der Cannabis-Pläne kümmerten: „Wir setzen auf Gesundheitsschutz.<br />
Das kann auch Brüssel überzeugen.“ Der Gesundheitsminister<br />
räumte ein, auch selbst schon einmal<br />
Cannabis konsumiert zu haben. „Ich habe das mal ausprobiert,<br />
um mir ein Bild zu machen, was mir auch gelungen ist.<br />
Im Falle der Legalisierung werde ich kein Konsument wer-<br />
den, wie überhaupt dieser Schritt nicht als Werbung fürs<br />
Kiffen missverstanden werden darf“, sagte Lauterbach.<br />
Das Eckpunktepapier sieht vor, dass Cannabis und Tetrahydrocannabinol<br />
künftig rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel<br />
eingestuft werden. Die Produktion, die Lieferung<br />
und der Vertrieb sollen innerhalb eines lizenzierten<br />
und staatlich kontrollierten Rahmens zugelassen werden.<br />
Dazu gehört auch, dass der Vertrieb mit Alterskontrolle in<br />
lizenzierten Fachgeschäften erfolgen soll. Die Bundesregierung<br />
sieht dafür wohl Apotheken als geeignet an. Der<br />
BTWE Handelsverband Tabak hatte allerdings auch schon<br />
mehrfach Interesse bekundet, nach einer Legalisierung Genusscannabis-Produkte<br />
verkaufen zu wollen.<br />
Weiterhin soll der Erwerb und der Besitz von Cannabis<br />
bis zu einer Höchstmenge von 20 bis 30 Gramm zum<br />
Eigenkonsum im privaten und öffentlichen Raum straffrei<br />
ermöglicht werden. Genauso wie privater Eigenanbau in begrenztem<br />
Umfang. Das Mindestalter soll 18 Jahre betragen.<br />
Zudem wird an die Einführung einer besonderen Verbrauchssteuer,<br />
einer „Cannabissteuer“, gedacht. Werbung<br />
für Cannabisprodukte werde untersagt.<br />
Noch gibt es jedoch keinen Gesetzentwurf, wie von den<br />
Verantwortlichen zu hören ist. Er soll erst dann vorgelegt<br />
werden, wenn die Vorprüfung ergibt, dass die Maßnahmen<br />
zur Cannabis-Abgabe rechtlich umsetzbar sind.<br />
Alternative Umfrage<br />
Eine vom Consumer Choice Center<br />
in Auftrag gegebene Umfrage und<br />
ein von der World Vapers‘ Alliance<br />
mitverfasster Bericht decken vermeintliche<br />
Missverständnisse über<br />
Nikotin, E-Zigaretten und Schadensminderung<br />
beim Tabakkonsum<br />
auf Seiten der Ärzte und Verbraucher<br />
in Deutschland und Frankreich<br />
auf: Französische Allgemeinmediziner<br />
seien besser über Tabakschadensminderung<br />
und E-Zigaretten<br />
informiert als deutsche Ärzte. Zudem<br />
schätzten deutsche Raucher<br />
die Risiken alternativer Produkte<br />
wohl falsch ein. Französische Raucher<br />
seien besser informiert. Auch<br />
funktionieren Rauchentzugsprogramme<br />
in Deutschland schlechter<br />
als in Frankreich: 45 Prozent der<br />
deutschen Raucher geben in der<br />
Umfrage an, keinerlei Beratung von<br />
ihren Ärzten erhalten zu haben.<br />
Echter Tabakgenuss.<br />
Für Ihr Weihnachtsgeschäft.<br />
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Dieses Produkt ist nicht risikofrei und nur für erwachsene Raucher*innen. HEETS Tabaksticks enthalten Nikotin, das abhängig macht.
16 | Community<br />
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
VORSCHAU<br />
AUSGABE 01-23<br />
BIER<br />
Die Pandemie, die fortdauernde Energiekrise<br />
und die beginnende Konsumzurückhaltung<br />
stellen die Brauereien vor Herausforderungen. Im<br />
kommenden Jahr wird es deshalb auch für die<br />
<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s darum gehen, die Verbraucher<br />
und Verbraucherinnen auf bewährte Produkte<br />
aber auch auf möglichst viele Newcomer in dieser<br />
wichtigen Warengruppe neugierig zu machen.<br />
FOODSERVICE<br />
Nach dem Dämpfer, den das Foodservice-Geschäft<br />
in den vergangenen zwei Jahren erlitten<br />
hat, geht es jetzt wieder aufwärts. Auf ihre<br />
Mobilität und den Snack plus Kaffee oder ein<br />
anderes Getränk zwischendurch werden die Menschen<br />
nicht verzichten wollen. Auch nicht in Zeiten<br />
weiter steigender Preise.<br />
BIOFACH<br />
Auch in den Stores werden Bio-Produkte zunehmend<br />
stärker nachgefragt. Die Biofach ist<br />
die Leitmesse für solche Erzeugnisse. Vom 14. bis<br />
17. Februar 2023 findet sie erneut in Nürnberg<br />
statt. Im Vorfeld berichten wir über relevante Bio-<br />
Lebensmittel und den Bio-Markt.<br />
ZWICKMÜHLE<br />
Der E-Food-Anbieter Knuspr sieht<br />
sich zur Fußball-WM in Katar in<br />
einer „Zwickmühle“. Man werde<br />
zwar den Fußballfans auf einer<br />
Unterseite der Website Produkte<br />
anbieten, die Marketing-Kampagne<br />
jedoch mit einer Spende an<br />
Amnesty International verknüpfen.<br />
ÜBERGABE<br />
Einen exklusiven ersten Einblick in<br />
die Gewinnerliste von <strong>Convenience</strong><br />
Best <strong>2022</strong> gab Chefredakteur Hans<br />
Jürgen Krone (l.) den Besuchern der<br />
Lekkerland-Messe in Dortmund.<br />
Marken-Vertreter, wie hier von Lays<br />
(m.), und Bifi konnten bereits ihre<br />
Urkunden im Empfang nehmen.<br />
„Mit den ersten zwei<br />
Elektro-Fahrzeugen setzen<br />
wir ein Zeichen für die<br />
Elektromobilität.“<br />
Oliver Bauckhage<br />
Leiter des Hilcona Logistik Teams, zur neuen E-Mobilität in Unternehmens-Fuhrpark.<br />
COMMUNITY<br />
Die Bedeutung von E-Mobilität, Nachhaltigkeit und Umweltschutz nimmt für die Branchenunternehmen weiter zu.<br />
„Das leichtsinnige Wegwerfen von Müll und im Speziellen von Zigarettenstummeln wird zu oft als unbedachte<br />
Nebensächlichkeit betrachtet“, sagt Beate Ernst, Managerin Sustainability bei Philip Morris. Deshalb beteiligten sich<br />
Mitarbeitende des Tabakwaren-Unternehmens an mehreren Müllsammelaktionen im Umfeld der Firmengelände.<br />
Hier das Sammelteam des Herstellers in München-Gräfeling.<br />
GS1-<br />
AWARD<br />
GS1 zeichnete Quick Service Logistics,<br />
Vollversorger für C-Stores, mit dem „Lean<br />
and Green 1st Star“-Award aus. Dazu musste<br />
QSL seinen CO2-Ausstoß um 20 Prozent<br />
senken, überprüft vom TÜV-Nord.<br />
SAMMELAKTION FÜR<br />
SAUBERE UMWELT<br />
Bei einer gemeinsamen Müllsammelaktion im Umfeld<br />
der Firmengelände engagierten sich Mitarbeitende von<br />
Philip Morris in Gräfelfing, Landsberg am Lech und<br />
Köln sowie im Raum Frankfurt. „Jeder von uns trägt<br />
Verantwortung für die Umwelt, sowohl im Großen als<br />
auch im Kleinen“ sagt Beate Ernst, Managerin<br />
Sustainability bei Philip Morris Deutschland. „Wir<br />
wollen darauf aufmerksam machen, dass im Bereich<br />
des Umweltschutzes vermeintlich kleine Ursachen<br />
große Wirkungen haben können“, so Ernst weiter.<br />
EIN-<br />
BLICK<br />
Neumarkter Lammsbräu legt erstmals für<br />
2021 eine Gemeinwohlbilanz vor, die<br />
zusätzliche Transparenz für die unterschiedlichen<br />
Handlungsfelder des Themas<br />
Nachhaltigkeit schaffen soll.<br />
Fotos: Knuspr, LPV, Philip Morris Deutschland, Quick Service Logistik, Neumarkter Lammsbräu
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
17<br />
CONVENIENCE BEST<br />
8<br />
<strong>2022</strong><br />
MIT KREATIVER<br />
KRAFT<br />
Es ist schon eine schöne Tradition: Auch<br />
<strong>2022</strong> zeichnen <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> und<br />
Lekkerland die erfolgreichsten Neuheiten in<br />
zwölf Kategorien mit dem <strong>Convenience</strong> Best-<br />
Award aus. Dazu Rikus Kolster, Senior Vice<br />
President Corporate Purchasing & Category<br />
Management bei Lekkerland. Interview Martin Heiermann<br />
Fotos: Lekkerland<br />
<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>: Herr Kolster,<br />
welches der Siegerprodukte bei<br />
<strong>Convenience</strong> Best hat Sie wegen der<br />
guten Platzierung in diesem Jahr<br />
besonders überrascht?<br />
Rikus Kolster: Für mich persönlich ist es immer<br />
spannend – und auch erfreulich – zu sehen,<br />
welche Fülle an Neuheiten es jedes Jahr<br />
in den Warengruppen gibt. Aus Category Management<br />
Sicht beeindrucken mich vor allem<br />
zwei Dinge. Zum einen die Innovationskraft<br />
der Marken, was Produktdifferenzierung betriff:<br />
Das bezieht sich zum Beispiel auf die<br />
Süßwaren-Kategorien sowie die Salzigen und<br />
Herzhaften Snacks. Zum anderen, welchen<br />
schnellen Erfolg Neueinführungen haben, die<br />
von bekannten Testimonials und Influencern<br />
lanciert werden.<br />
CS: Auch in diesem Jahr, in den zurückliegenden<br />
Monaten, war das<br />
Geschäft der <strong>Convenience</strong>- und<br />
Tankstellen-<strong>Shop</strong>s nicht immer<br />
leicht. So haben beispielsweise<br />
die Energiekrise und steigende Kraftstoffpreise<br />
die Umsatz-Entwicklung<br />
beeinflusst. Hatte dies aus Ihrer<br />
Sicht auch Einfluss auf den Erfolg<br />
der neuen Produkte bei<br />
<strong>Convenience</strong> Best?<br />
Kolster: Wir sind überzeugt, dass sich <strong>Convenience</strong><br />
Best Sieger auch unter den aktuellen<br />
Herausforderungen durchsetzen werden. Bei<br />
ihnen handelt es sich um Produkte, von<br />
denen wir aufgrund ihrer bisherigen Performance<br />
eine Langzeitwirkung in ihrer jeweiligen<br />
Kategorie erwarten können. Das haben<br />
die Award-Gewinner wie zum Beispiel die<br />
Red Bull Editions in den vergangenen Jahren<br />
bewiesen. Verbraucher erwarten Trendprodukte<br />
und sind auch bereit, sie auszuprobieren<br />
und zu kaufen.<br />
CS: Haben die <strong>Convenience</strong>-Kunden<br />
in den weiter anhaltenden Krisenzeiten<br />
ihre Konsumgewohnheiten auch<br />
in den C-Stores verändert?<br />
Kolster: Auf der einen Seite fragen Verbraucher<br />
und Verbraucherinnen angesichts der<br />
wirtschaftlichen Unsicherheit und der hohen<br />
Inflation verstärkt günstige Produkte im<br />
Preiseinstiegssegment nach. Das heißt, sie<br />
greifen beispielsweise verstärkt zu Eigenmarken,<br />
die – wie wir es beobachten – auch im<br />
Unterwegskonsum im Aufschwung sind.<br />
Auf der anderen Seite wünschen sich die Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher gerade jetzt<br />
ein Gefühl der Sicherheit und Vertrautheit<br />
und sind froh über ungetrübte Genussmomente.<br />
Das wiederum spielt den bekannten<br />
A-Marken in die Karten, vor allem, wenn diese<br />
preislich attraktiv angeboten werden. Das<br />
heißt, der Verbraucher verlangt beides: starke<br />
Marken und preisalternative Eigenmarken.<br />
CS: Wird sich das Kundenverhalten<br />
nach Pandemie, Krieg und Krisen<br />
auch für die <strong>Shop</strong>s grundlegend verändert<br />
haben, oder kehren alte Konsummuster<br />
zurück?<br />
Kolster: Die durch die Pandemie verstärkten<br />
Entwicklungen wie ein höheres Bewusstsein<br />
Lekkerland Senior Vice President Rikus Kolster macht darauf aufmerksam, welch starken Aufschwung<br />
Produkte erlebt haben, die von Influencern beworben oder selbst herausgegeben werden.<br />
„Die <strong>Convenience</strong> Best-<br />
Sieger werden sich<br />
aktuell durchsetzen.“<br />
Rikus Kolster<br />
Senior Vice President Lekkerland<br />
für die Qualität der Produkte, Hygiene bei der<br />
Warenpräsentation und -verpackung oder<br />
der weitere Fortschritt bei digitalen Bestellund<br />
Bezahloptionen werden sich nicht umkehren.<br />
Diese Trends wurden durch Corona<br />
verstärkt und auch beschleunigt, sie gab es<br />
aber auch schon vor der Pandemie. Ebenso<br />
wird auch das zunehmende Bewusstsein für<br />
nachhaltige und gesunde Ernährung in unseren<br />
Kanälen weiterhin eine wachsende Rolle<br />
spielen. Gerade jüngere Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher – Stichwort Generation Z –<br />
fragen verstärkt nachhaltig produzierte, vegetarische<br />
oder vegane Produkte nach.<br />
CS: Inwieweit spielt hier der Standort<br />
des jeweiligen <strong>Convenience</strong>-<br />
<strong>Shop</strong>s für den Erfolg in einer Kategorie<br />
eine wichtige Rolle?<br />
Wie stark ein <strong>Shop</strong> sein Angebot auf bestimmte<br />
Trendprodukte abstimmen sollte,<br />
hängt wie bei allen Sortimentsentscheidungen<br />
von der Lage, der Kundenstruktur und<br />
den Verbraucherbedürfnissen im Umfeld des<br />
<strong>Shop</strong>s ab. In urbanen Gegenden beispielsweise<br />
wird die Nachfrage nach Trendprodukten,<br />
die von Influencern promotet werden, erfahrungsgemäß<br />
früher vorhanden sein als im<br />
ländlichen Raum. Und in studentisch geprägten<br />
Vierteln schneller als in Gegenden, wo<br />
viele Familien wohnen. Wohingegen eine<br />
neue Eisvariante rasch das Interesse aller Altersgruppen<br />
wecken kann. Es kommt also immer<br />
auf die besondere Zielgruppe des jeweiligen<br />
Produktes und die Kundenstruktur des<br />
<strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s an.<br />
CS: Starke Marken und Marketing<br />
sind immer wichtig für den Produkt-<br />
Erfolg. Der Einfluss von Influencern<br />
scheint – Sie sprachen es an – in<br />
dieser Hinsicht an Bedeutung zu<br />
gewinnen. Wie bedeutsam ist<br />
dieser Einfluss für <strong>Convenience</strong> Best<br />
im Jahr <strong>2022</strong>?<br />
Kolster: Produkte, die von Promis oder Influencern<br />
beworben oder selbst herausgegeben<br />
werden, haben in den vergangenen Jahren<br />
einen starken Aufschwung erlebt. Das gilt<br />
auch für das <strong>Convenience</strong>-Segment und insbesondere<br />
für den Bereich Getränke. Das<br />
Prinzip, daß insbesondere junge Verbraucher<br />
und Verbraucherinnen den Lebens- und Konsumstil<br />
von bekannten und prominenten Personen<br />
nachahmen, ist im Unterwegskonsum<br />
angekommen. Ein weiteres Beispiel: Die Warengruppe<br />
Shisha-Tabak lebt geradezu von<br />
diesem Prinzip. Viele Produkte in diesem Bereich<br />
haben eine Verbindung zu Protagonisten<br />
aus der Hip Hop-Szene, beispielsweise<br />
lassen Rapper Tabake unter ihrem Namen<br />
herstellen.<br />
CS: Warum spielen viele aktuelle<br />
Trends, wie etwa Nachhaltigkeit<br />
oder Bio, allem Anschein nach bei<br />
den Ergebnissen von <strong>Convenience</strong><br />
Best auch in diesem Jahr, bis auf einige<br />
Ausnahmen, kaum eine Rolle?<br />
Kolster: Das sehe ich differenzierter. Wir haben<br />
zwar in diesem Jahr weniger Produkte<br />
ausgezeichnet, die explizit nachhaltig sind<br />
oder explizit den Wunsch nach gesundheitsbewusster<br />
Ernährung bedienen, als im vergangenen<br />
Jahr. Hinzu kommen aber Artikel,<br />
die diese Themen bei der Produktion oder bei<br />
den Rezepturen aufgreifen, indem beispielsweise<br />
fair gehandelte, zertifizierte oder vermehrt<br />
pflanzliche Rohstoffe verarbeitet werden.<br />
Das zahlt auch auf den Trend zu nachhaltigeren<br />
Produkten ein.<br />
CS: Welche Trends werden künftig<br />
den Produkte-Erfolg in den C-Stores<br />
und damit auch bei <strong>Convenience</strong><br />
Best mitbestimmen?<br />
Wir sehen Nachhaltigkeit und gesundheitsbewusste<br />
Ernährung nicht als temporäre<br />
Trends, sondern als langfristige gesellschaftliche<br />
Entwicklungen, die immer mehr Bedeutung<br />
gewinnen werden. Das zeigen Studien,<br />
die Entwicklung unserer Absatzzahlen und<br />
viele Gespräche mit unseren Kunden und Lieferanten.<br />
Diese Aspekte werden eine immer<br />
größere Rolle spielen, wenn es um den Erfolg<br />
von Produkten geht.<br />
Die Grundlagen für den Erfolg unterwegs<br />
bleiben guter Geschmack und weiterhin eine<br />
hohe Qualität sowie eine intelligente Verpackung<br />
und Produktgröße. Darauf kann ein<br />
kreatives und glaubwürdiges Marketing aufsetzen.<br />
Kommt ein neues Produkt dann im<br />
richtigen Moment auf den Markt und trifft<br />
zudem den Zeitgeist, stehen die Chancen gut,<br />
es unter den Prämierten bei <strong>Convenience</strong> Best<br />
zu sehen.
18 | Conveniece Best<br />
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
Reiner Graul, Geschäftsführer<br />
der<br />
Bormann & Gordon<br />
Unternehmensberatung,<br />
interpretiert<br />
die Ergebnisse.<br />
Umfrage per<br />
POSpulse-App<br />
•<br />
Die Ergebnisse, die Reiner Graul und<br />
Elena Bergmann hier vorstellen, basieren<br />
auf eine App-Umfrage mit der POSpulseeigenen<br />
App „Streetspotr“. Anhand von<br />
Produktbildern, die die App zeigte, bewerteten<br />
Tankstellen-<strong>Shop</strong>per und Warengruppenkonsumenten<br />
<strong>Convenience</strong> Best<br />
<strong>2022</strong> und gaben dann Bekanntheit und<br />
Kaufrate an.<br />
„MARKEN-POWER UND<br />
INFLUENCER-MOTOR“<br />
Die Zeiten, in denen Newcomer Marken ohne Marketingpower<br />
den Weg in die Top-Produkte geschafft haben, sind vorbei. Es<br />
gibt <strong>2022</strong> nur zwei Erfolgswege: Entweder Influencer-Motor<br />
oder Top-Marken-Power. Text Reiner Graul, Elena Bergmann<br />
Eigenmarken<br />
•<br />
<strong>Convenience</strong>-Dienstleister Lekkerland<br />
hat für seine Eigenmarken ebenfalls ein<br />
Ranking für das Jahr <strong>2022</strong> quer durch alle<br />
Kategorien erstellt. Die Erstplatzierten<br />
kommen aus den Kategorien Alkoholfreie<br />
Getränke und Foodservice. Mit ganz vorn<br />
im Ranking liegt der Eistee Durstlöscher<br />
in der Variante Zuckerwatte. Auch die<br />
Ergänzung der Energy Drink-Marke Take<br />
Off um die Geschmacksrichtung Wassermelone<br />
war ein Erfolg. Die Range-Extension<br />
weise stetig wachsende Verkaufs- und<br />
Kundenzahlen auf. Mit zum Sieger-Trio<br />
gehört auch das My Quality Premium<br />
Buttercroissant. Es sei das umsatzstärkste<br />
My Quality-Backwaren-Produkt und<br />
biete einen hohen Butteranteil.<br />
Die Marke Dirtea der erfolgreichsten<br />
deutschen Rapperin<br />
taucht unter den Siegerprodukten gleich<br />
doppelt auf und ist bei den Getränken mit und<br />
ohne Alkohol unter den Gewinnern <strong>2022</strong>, zu<br />
Recht, denn die Eistee Produkte sind bereits bei<br />
mehr als der Hälfte der Befragten bekannt und jeder<br />
dritte <strong>Shop</strong>per hat sie schon mal gekauft. Erfolgsmerkmale<br />
sind das Design – „knallig“ „freshe<br />
Farben“ „keine <strong>08</strong>/15 Verpackung“– und der<br />
Geschmack, der allerdings polarisiert. Vitavate,<br />
Vitaminwasser von Influencern gepusht, ist dagegen<br />
weniger bekannt, hat aber seine eigene Fangemeinde.<br />
Für <strong>Shop</strong>-Betreiber ist bei Infuencermarken<br />
das Timing und die Mitnahme der „Raketennachfrage<br />
– ein umgedrehtes „V“– wichtig.<br />
Wer zu spät kommt, verliert möglicherweise<br />
Kunden und Kundinnen und gewinnt dafür unter<br />
Umständen Restanten.<br />
Sehr große Bekanntheit<br />
Red Bull Green ist als Erfolgsgarant zu sehen.<br />
Kein Gewinnerartikel hat so viel Bekanntheit<br />
und Verwendung erreicht. Mehr als die Hälfte aller<br />
Befragten haben ihn bereits gekauft: 58 Pro-<br />
zent ist ein Spitzenwert. Kommentare wie „New<br />
all time favorite“ zeigen, wo es lang geht. Das lässt<br />
für die Summer Edition Aprikose-Erdbeere hoffen.<br />
Andere <strong>Shop</strong>per zeigen den Handlungsbedarf<br />
für Betreiber „an der Kasse gesehen und direkt<br />
gekauft“. Wenn nur rund jeder sechste Tankstellenkunde<br />
zum Getränkekühler geht, müssen<br />
die <strong>Shop</strong>per auf der Fast Lane beziehungsweise an<br />
der Kasse kommunikativ erreicht werden.<br />
Verpackung weckt Vertrauen<br />
Beck‘s Ice in der Dose kann ebenfalls mit dem<br />
Absender Top-Marke punkten und erreicht entsprechend<br />
hohe Bekanntheits- und Kaufwerte.<br />
„Klassiker als Dose in gewohnten Farben“ wird<br />
ebenso zurückgespielt wie die „Kälte sieht man“.<br />
Die Verpackung ist offensichtlich in der Lage, sowohl<br />
das Vertrauen in den Absender als auch die<br />
Geschmackserwartung der Innovation zu verbinden.<br />
Dazu einen Glückwunsch!<br />
TOP 5 ARTIKEL:<br />
BEWERTUNG AUF EINER ATTRAKTIVITÄTSSKALA<br />
gar nicht attraktiv 1-5 sehr attraktiv<br />
Magnum Almond<br />
Remix Stieleis<br />
Red Bull Green/<br />
Summer Edition<br />
B&J Cookie Dough<br />
Ice Creme Peaces<br />
Nutella Biscuit<br />
Twix Salty Caramel<br />
Quelle Bormann&Gordon/POSpulse – Umfrage unter Tankstellen-<strong>Shop</strong>pern zu<br />
<strong>Convenience</strong> Best Produkten, November <strong>2022</strong><br />
3,6<br />
3,8<br />
3,8<br />
3,9<br />
3,9<br />
Aus der Gastronomie<br />
Weitere Neuheiten wie Licor 43 Milk mit zehn<br />
Prozent Alkoholgehalt basieren auf dem gelungenen<br />
Transfer eines Gastro-Getränks in den <strong>Convenience</strong>-Kanal<br />
als Ready-to-Drink-Angebot.<br />
„Kenne ich bisher nur direkt von der Bar.<br />
Lecker...“ urteilten die Befragten, aber auch einige<br />
Assoziationen mit hochwertig, edel, stilvoll werden<br />
genannt.<br />
„Promis“ als Sieger<br />
Die zwei Top-Neuheiten in unserer <strong>Shop</strong>perbefragungen<br />
im Bereich Süßwaren und Snacks sind<br />
wiederum „Promis“: Nutella Biscuits und Ben &<br />
Jerry Cookie Dough „peaces“ erreichen die besten<br />
Werte bei Bekanntheit und Kauferfahrung –<br />
gefolgt von Twix Salted Caramel und Magnum<br />
Almond Remix – beides ebenfalls Top-Seller in<br />
den Tankstellen-<strong>Shop</strong>s.<br />
Gelungenes Design<br />
Die <strong>Shop</strong>per-Community feiert bei Nutella Biscuit<br />
das gelungene Design, das im Keksregal hervorsticht<br />
und den Geschmack. O-Ton: „die besten<br />
Kekse, die ich je gegessen habe“. Die Kombi,<br />
nämlich die Verpackung, macht Lust, gleich zu<br />
naschen und der tolle Geschmack bilden die Basis<br />
für den Erst- und Wiederkauf.<br />
Weckt Erwartungen<br />
„B & J ist sehr bekannt, kreative Verpackung, einzigartige<br />
Sorten“, so ein Feedback zur Marke Ben<br />
& Jerrys, die als „teuer, aber mega lecker“ eingestuft<br />
wird. Cookie Dough IC Peaces weckt hohe<br />
Erwartungen an ein gutes Geschmackserlebnis.<br />
Ein relevanter Trend<br />
Twix Salted Caramel ist Top-Riegelmarke und die<br />
Verbindung von süß und salzig – absolut im<br />
Trend. 52 Prozent Bekanntheit und 32 Prozent<br />
Kaufrate sind sehr gute Werte. „Die Kombination<br />
aus süß und salzig ist grandios“ „ich liebe Salzkaramell“<br />
zeigen, dass hier ein relevanter Trend<br />
schnell erkannt und gut umgesetzt wird.<br />
Für Veggie-Fans<br />
Bei den salzigen Snacks ist die Marke Lays von<br />
PepsiCo vertreten und die beiden Veggie-Neuheiten<br />
aus dem Hause Bifi beziehungsweise LSI.<br />
Mit der grünen Farbgebung zeigt Bifi direkt, wo es<br />
lang geht und die <strong>Shop</strong>per verstehen sofort: „Bekannte<br />
Bifi Farben mit grün für Veggie“ oder<br />
„Endlich eine Veggie-Variante – gut erkennbar“.<br />
Auch wenn nicht alle C-<strong>Shop</strong>per Veggie Fans<br />
sind, ist es eine beachtliche und wachsende Ziel-<br />
Elena Bergmann, CEO POSpulse, hat die spannenden<br />
Ergebnisse der Umfrage zu den Siegerprodukten<br />
von <strong>Convenience</strong> Best in diesem Jahr erstmals<br />
für <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong> mit aufgesetzt.<br />
gruppe, die man unbedingt abdecken muss, will<br />
man die jungen Zielgruppen in der Tankstelle<br />
auch künftig als „Gäste“ begrüßen dürfen.<br />
In neuer Aufmachung<br />
Bei den Tabakprodukten stechen vor allem zwei<br />
Neuheiten besonders auf Basis der <strong>Shop</strong>perbefragung<br />
hervor: Iqos Heets Turquoise – die neue<br />
Variante – und Gauloises Blondes Gold in neuer<br />
Aufmachung. Beide Produkte erreichen unter<br />
den befragten Tabakkunden immerhin 32 Prozent<br />
Bekanntheit und eine Kaufrate von 15 Prozent<br />
beziehungsweise 19 Prozent. Damit liegen<br />
die beiden Produkte im Bereich Tabak und Next<br />
Generation Products weit vorne. Mit Gizeh Bio<br />
Hanf Papier + Filter Tips greift ein Hersteller von<br />
Raucherbedarfsartikeln das Trendthema Hanf<br />
sehr gut auf. Die umweltfreundliche Verpackung,<br />
alles zu hundert Prozent abbaubar, sind<br />
Argumente für den Artikel genauso wie der <strong>Convenience</strong>-Aspekt<br />
„Paps & Tips zusammen, kann<br />
man nichts vergessen“.<br />
Für Zuckerfreunde<br />
Unter den Eigenmarken Neuheiten ist die Sorte<br />
„Zuckerwatte“ von Durstlöscher ein sehr außergewöhnliches<br />
und mutiges Produkt, das zwar in<br />
der <strong>Shop</strong>perbewertung keinen Top-Platz erreicht,<br />
aber die „Zuckerfreunde“ sind begeistert:<br />
„Extravagant, aber ein Zuckerzombi“.<br />
Sichtbarkeit am POS<br />
Alles in allem zeigen die Neuheiten <strong>2022</strong>, dass<br />
mit innovativen Produkten, neuen Geschmacksrichtungen<br />
oder auch auffälligen Verpackungen<br />
sich die <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>per begeistern lassen.<br />
Die Mischung aus Marke und Vorverkauf – auch<br />
durch Social Media –, tollen Verpackungen und<br />
besonderen Geschmacksrichtungen führen immer<br />
wieder zu Impulsen beim <strong>Shop</strong>per, die<br />
<strong>Shop</strong>-Betreiber durch entsprechende Kommunikation<br />
der Neuheiten für sich gewinnbringend<br />
kapitalisieren können. Die Sichtbarkeit am POS<br />
ist Voraussetzung für den Zusatzumsatz.<br />
Fotos: Bormann & Gordon, POSpulse
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
<strong>Convenience</strong> Best| 19<br />
DIE GEWINNER-<br />
PRODUKTE<br />
IN 12 KATEGORIEN<br />
DEN NERV DER<br />
ZEIT GETROFFEN<br />
Alkoholfreie Getränke: Sieg von<br />
Eistee, Energy- und Vitamin-Drinks.<br />
Fotos: Hersteller<br />
Eistee, Energy Drink und Vitaminwasser gewinnen in dieser Kategorie. Mit zielgruppengerechten<br />
Geschmackssorten wie Zero Wet Peach, Zero Lemon from Heaven und Juicy Mango trifft Dirtea<br />
den Nerv der Zeit. Die Vermarktung mit der deutschen Rapperin Shirin David kommt gut an. Sie steht als Markenbotschafterin<br />
für das moderne Frauenbild. Platzieren kann sich auch Red Bull mit seiner Green Edition und der aktuellen<br />
Summer Edition Aprikose-Erdbeere. Letztere könnte sich anschicken, die vorherigen Summer Editions noch<br />
zu übertreffen. Die Green Edition wurde zu Jahresbeginn bereits ins ständige Sortiment übernommen. Dritter im<br />
Bunde ist das neu auf den Markt gekommene Vitaminwasser Vitavate aus dem Hause Unibev in den Varianten Pfirsich,<br />
Himbeere, Wassermelone und Zitrone. Befeuert durch die Influencer Elias, Sidney und Niklas.<br />
NEU SEIT<br />
FEBRUAR<br />
UNSERE<br />
GEWINNER<br />
PRODUKTE -<br />
ETZT PROBIEREN! REN!<br />
NEU SEIT<br />
MAI<br />
LSI – Germany GmbH<br />
Eyber berStr.81<br />
D – 91522 Ansbach<br />
www.bifi.com
20 | <strong>Convenience</strong> Best<br />
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
MIT TEE<br />
ODER MILCH<br />
Alkohlhaltige Getränke:<br />
Zwei originelle Neuheiten<br />
können sich hier platzieren.<br />
Auch in dieser Kategorie ist Dirtea ein Siegerprodukt, und zwar mit zwei Alkoholvarianten<br />
des Eistees in den Geschmacksrichtungen Sparkling Candy <strong>Shop</strong> und<br />
Sparkling Juicy Mango. Diese Extra Dirteas, mit einem geringen Alkoholgehalt von fünf Volumenprozent,<br />
sollen sich in erster Linie an weibliche Konsumenten richten. Durch Designelemente sind die<br />
alkoholhaltigen Drinks leicht als Ableger der alkoholfreien Dirteas zu erkennen. Mit auf dem Siegerpodest<br />
steht der Licor 43, als fertiger Drink mit Milch gemischt. Einen etwas höheren Alkoholgehalt<br />
als Dirtea hat dieser Licor 43 Milk in der 250 Milliliter-Dose. Der Premix trifft das Mischverhältnis des<br />
Blanco 43-Rezepts mit Milch. „Ein Hauch von Vanille und die würzigen Zitrusnoten harmonieren<br />
mit der Milch“, meint der Hersteller Zamora Company. Vertrieben wird das Getränk in Deutschland<br />
von Schwarze & Schlichte. Es wurde gemeinsam mit 43 Nitro & Coffee in den Markt gebracht.<br />
FRUCHTIG BIS YELLOW<br />
Bier: Beck‘s und Karlsberg können mit neuen<br />
Premix-Varianten ihre Erfolge feiern.<br />
Nur zwei Sieger gibt es in der Kategorie Bier des <strong>Convenience</strong> Best Awards in diesem<br />
Jahr. Auf dem Siegerpodest steht zum einen Beck’s Ice Lime & Mint. Der<br />
Biermix aus dem Hause Anheuser Busch Inbev punktet mit einem leicht fruchtigen Geschmack und<br />
mit nur 2,5 Prozent Alkoholgehalt. Aber auch die außergewöhnliche Optik in der 0,5 Liter-Dose trägt<br />
zum Erfolg bei. Vor allem die junge Zielgruppe hat die Brauerei damit erneut ins Visier genommen,<br />
also die Partygänger und Nachtschwärmer, und bei ihnen einen hohen Grad an Akzeptanz gefunden.<br />
Ebenfalls ausgezeichnet wird das Produkt Mixery Iced Yellow, das von der Brauerei Karlsberg in die<br />
<strong>Shop</strong>s gebracht wurde. Der neue Energy-Kick bietet einen erfrischenden Zitrone-Geschmack. Die<br />
Marke Mixery schreibt damit die Erfolgsgeschichte des Produktes Mixery Iced Blue fort, allerdings diesmal<br />
in Gelb: Yellow ist der Guarana-Biermix mit einem Alkoholgehalt von fünf Prozent. Anlass für<br />
die Neukreation war eine Konsumentenumfrage, die den Wunsch nach einer neuen Mixery-Variante<br />
laut werden ließ. Yellow war und ist demnach die passende Antwort auf diesen Wunsch und bringt<br />
mehr Farbe in die Energy-Bierwelt: „Sonnig im Geschmack und sommerlich im Design.“<br />
BESONDERE<br />
KAUERLEBNISSE<br />
Zuckerwaren: Extra<br />
Professional und ein Chupa<br />
Chups Kaubonbon punkten.<br />
Zu den Gewinnern in dieser Kategorie gehört auch in diesem Jahr Mars Wrigley, diesmal mit Extra Professional<br />
White Himbeere. Sowohl in der Fünfziger-Dose als auch in der Zehner-Packung bietet der Newcomer der Extra<br />
Professional Range den Kunden einerseits eine erfrischend-fruchtige Geschmackskombination, verspricht andererseits aber auch,<br />
für einen frischen Atem zu sorgen. Die Variante will mit Himbeer-Noten überzeugen, zu denen sich das Aroma von Granatäpfeln<br />
gesellt. Der zuckerfreie Kaugummi mit Mikrogranulaten kann die tägliche Zahnpflege unterstützen. Denn das Kauen soll den Speichelfluss<br />
deutlich anregen und verstärkt nicht nur die remineralisierende Wirkung des Speichels, sondern reduziert auch oberflächliche<br />
Ablagerungen und Verfärbungen. Auch der andere Gewinner ist ein Produkt zum Kauen. Denn Chupa Chups Incredible Chew<br />
Erdbeere überführt den beliebten Lutscher quasi in eine Kaubonbon-Form. In diesem Falle mit dem Geschmack von Erbeeren versehen,<br />
will das Sieger-Produkt ein intensives Kau-Erlebnis bieten, mit Lust auf mehr.<br />
Fotos: Hersteller
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
<strong>Convenience</strong> Best| 21<br />
EIN NEUER<br />
GENUSS<br />
Fotos: Hersteller<br />
SÜß ODER<br />
HERZHAFT<br />
Food Service:<br />
Nusshappen und eine<br />
würzige Frikadelle.<br />
Auch in dieser Kategorie gibt es in diesem Jahr nur zwei Gewinner. Der eine<br />
von beiden ist der gut nachgefragte Nusshappen von Hersteller Dewi Back.<br />
Das Einhundert-Gramm-Hefeteiggebäck ist zu 25 Prozent mit einer Nusszubereitung versehen.<br />
Der Hersteller hat es darüber hinaus mit Walnüssen dekoriert, die fast 15 Prozent des Gebäcks<br />
ausmachen sowie mit kakaohaltiger Fettglasur abgerundet. Besondere Vorteile für die Bistros sind<br />
die mögliche, lange Standzeit und das einfache Handling, welches nur ein Auftauen verlangt. Das<br />
Produkt schafft nach Herstellerangaben Kompetenz im Backwarensortiment. Auch bestehe es aus<br />
hochwertigen Rohstoffen. Etwas anders positioniert ist das andere Gewinner-Produkt in dieser<br />
Kategorie. Die Chili Cheese Frikadelle aus dem Hause Remagen kombiniert Schweine- und Rindfleisch.<br />
Die 125-Gramm-Frikadelle ist, so der Produzent, nach deutschem Handwerksbrauch hergestellt<br />
und mit herzhaftem Käse und Chilis zubereitet. Zudem ist das Siegerprodukt schonend<br />
mit frischen Zwiebeln gebraten und würzig im Geschmack.<br />
Schokolade & Süßgebäck:<br />
Die Sieger sind fast schon<br />
wie kleine Kuchen.<br />
Ein Sieger in dieser Warengruppe<br />
kombiniert Schokolade mit Süßgebäck.<br />
Sein Name: Nutella Biscuits. Die Cups sollen<br />
laut Ferrero dem Genuss eine völlig neue Bedeutung<br />
geben. Das scheint ein Stück weit gelungen zu sein,<br />
darauf deutet auch diese Platzierung beim <strong>Convenience</strong><br />
Best-Award hin. Die knusprigen Cups werden<br />
aus Weizenmehl goldbraun ausgebacken und anschließend<br />
mit der Nuss-Nougatcreme von Nutella<br />
gefüllt. Neben den Nutella Biscuits können sich auch<br />
die neuen Milka Choco Brookies von Mondelez platzieren.<br />
Die kleinen Kuchenstücke mit Schokoladenkuchenboden<br />
sind saftig und bieten einen guten Geschmack,<br />
der mit Milka Schokolade verfeinert ist. Die<br />
Brookies sind einzeln verpackt. In jeder Verpackung<br />
befinden sich sechs Stück. Das Gewinner-Trio wird<br />
abgerundet durch Twix Salted Caramel von Mars<br />
Wrigley. Der Riegel greift den Süßwarentrend auf,<br />
süß und salzig zu verbinden. Er besteht aus Karamell<br />
und knusprigem Keks, umhüllt von Vollmilchschokolade.<br />
Zunächst kam er als Limited Edition in den<br />
Markt, hat jetzt aber bereits seinen festen Platz in den<br />
Regalen der <strong>Convenience</strong>-<strong>Shop</strong>s erobert.
22 | <strong>Convenience</strong> Best<br />
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
GUT UND NEU<br />
VERPACKT<br />
Zigaretten: Leicht, umweltfreundlich<br />
und mit Menthol<br />
fanden die Kunden gut.<br />
Die Gauloises Zigarette konnte von ihrer neuen Aufmachung profitieren und als Gauloises Blondes Gold einen der Gold-Plätze<br />
in dieser Kategorie für sich sichern. Zuvor war das Produkt als Gauloises Blondes White im Angebot. Reemtsma verpasste der<br />
leichten Variante in diesem Jahr ein neues Packungsdesign. Die Umstellung der Bezeichnung und Verpackung bietet jetzt innerhalb der Gauloises-<br />
Familie ein Erkennungsmerkmal für Zigaretten mit geringeren Abrauchwerten. Erfolgreich waren auch Lucky Strike Change Green und Dark Green.<br />
Damit setzt British American Tobacco auf eine umweltfreundlichere Verpackung: ohne Plastik und mit innovativem Papierfilter. Die zwei Sorten<br />
Change Dark Green, die milde Variante, und Change Green gibt nun mit Papierfilter zu kaufen. Der Dritte im Bunde ist hier Elixyr Plus X-Type. Die<br />
Neuheit von Landewyck ist in Kombination mit Filter Tips mit Aroma eine Menthol-Alternative und deshalb bei vielen Rauchern gut angekommen.<br />
CHIPS UND SNACKS<br />
Salzige Snacks & herzhafte Snacks:<br />
Natürlich aus dem Ofen oder auch vegetarisch.<br />
Lay‘s aus dem Ofen hat die Kunden und Kundinnen in den<br />
C-Stores in diesem Jahr überzeugt. Deshalb erobert die neue<br />
Range einen Platz unter den Gewinnern der Kategorie der Salzigen und Herzhaften<br />
Snacks. Es gibt die Chips in drei Sorten. Sie werden angeboten in den<br />
Varianten geröstete Paprika, Gesalzen oder mit mediterranen Kräutern. Diese<br />
Sieger-Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie gebacken sind und – so der<br />
Hersteller PepsiCo Deutschland – mit 50 Prozent weniger Fett zubereitet werden.<br />
Auch Jack Links LSI feiert mit seiner Marke Bifi beim <strong>Convenience</strong> Best-<br />
Award in diesem Jahr erneute Erfolge. So konnten innerhalb der Kategorie<br />
zwei Produktneuheiten als Gewinner punkten. Diesmal waren die Veggie-<br />
Varianten. Einen Platz auf dem Podium errang Bifi Veggie Carazza XXL. Der<br />
herzhafte Snack für unterwegs kommt mit einer vegetarischen Salami daher.<br />
Ebenfalls erfolgreich dabei ist in diesem Jahr Bifi Veggie Roll XXL. Der Snack<br />
bietet eine umhüllte vegetarische Salami im Teigmantel.<br />
PEACES ODER<br />
COCONUT<br />
Impulseis: Die Vielfalt in den<br />
C-Store-Truhen ist erneut<br />
größer geworden.<br />
Mit einer neuen Art des Konfekt-Genusses kann Ben & Jerrys aus dem Hause Unilever punkten und den neuen<br />
Cookie Dough Ice Cream Peaces in der 150-Gramm-Packung in diesem Jahr unter den Gewinnern von <strong>Convenience</strong><br />
Best platzieren. Die Neukreation besteht aus Vanille-Eis in Einzelportionen. Die einzelnen Konfekt-Stücke enthalten einen soften<br />
Kern, der aus Keksteig hergestellt ist. Dieser wird umhüllt von einer dünnen Schokoladenschicht mit Schokochips. Aber auch Nuii Ice<br />
Cream kann mit seiner Innovation wieder einmal einen Erfolg verzeichnen: Diesmal ist es die exotische Variante Coconut & Indian Mango,<br />
ein 90 Milliliter Stieleis, die der Marke den Gewinner-Platz bescherte. Nuii aus dem Hause Froneri Schöller offeriert Kokos-Eiscreme<br />
mit Passionsfrucht-Indische-Mango-Sorbet, überzogen mit weißer Schokolade. In das Trio hat es auch ein zweites Produkt von Unilever<br />
geschafft: Aus der Langnese Magnum Range gehört diesmal Almond Remix, ein 85 Milliliter Stieleis, zu den Gewinnern.<br />
Fotos: Hersteller
28. Jahrgang, Ausgabe 8_<strong>2022</strong><br />
<strong>Convenience</strong> Best | 23<br />
SCHARF BIS<br />
BEERIG<br />
OTP: Trendige Shisha-Tabake<br />
setzen sich diesmal auf der<br />
ganzen Linie durch.<br />
In dieser Kategorie haben sich in diesem Jahr Shisha Tabake durchgesetzt, derzeit bekanntlich Trendprodukte in den <strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>s. Das erste<br />
Gewinner-Produkt kommt vom Lieferanten Akra Kotschenreuther und ist eine Variante der Range True Passion. Die Sorte True Passion Le Chill<br />
will mit einer Geschmacksmischung aus Zitrone, Menthol und Ice punkten und das scheint ihr auch bisher gelungen zu sein. Der zweite Sieger kommt<br />
ebenfalls vom Lieferanten Akra Koschenreuther. Es ist die Sorte „187 Tobacco Hamburg 040“ aus der Range 187 Straßenbande – also wie die Hip-Hop-Band.<br />
Die Kreation bietet eine Kombination aus dem Geschmack der Blaubeere, der Brombeere, Erdbeere, Himbeere und der Johannisbeere. Das Sieger-Trio komplett<br />
macht der Shisha-Tabak Kaktuz unter dem Marken-Dach von Holster. Das Produkt schmeckt nach einer fruchtig-sauren Kombination und soll den<br />
Rauchern und Raucherinnen einen „Bitzeleffekt“ verschaffen.<br />
TRENDIGER DAMPF<br />
Next Generation Products: Menthol und<br />
intensiver Geschmack haben sich durchgesetzt.<br />
Mit Iqos Heets Turquoise hat Philip Morris eine hervorragende Platzierung<br />
unter den Top-Next-Generation Products erreicht. 2020 hatte der Hersteller<br />
diese Heets-Variante vom Markt genommen. Mit der Wiedereinführung konnte Philip Morris<br />
<strong>2022</strong> einen vollen Erfolg landen. Dazu beigetragen haben viele Faktoren: Selection hat eine moderne<br />
und stylische Verpackung erhalten. Doch der beliebte Heets-Geschmack mit Menthol-Aroma war sicherlich<br />
mit entscheidend. Als weiteres Produkte schaffte es die IC 500 Einweg E-Zigarette in der<br />
Variante Mixed Berries von Innocigs, ganz vorne mit dabei zu sein. Die trendige Innovation gibt es in<br />
fünf Geschmacksrichtungen. Dabei darf der bei Dampfern beliebte Beerenmix nicht fehlen. Bis zu 500<br />
Züge Dampf mit demGeschmack gemischter Beeren sind je Einweg E-Zigarette Mixed Berries möglich.<br />
Die IC500 Mixed Berries ist sowohl ohne Nikotin als auch mit<br />
17 Milligramm Nikotin in den<br />
<strong>Convenience</strong> <strong>Shop</strong>s erhältlich.<br />
HOLZ, HANF UND<br />
MENTHOL-TIPS<br />
Raucherbedarfsartikel:<br />
Natürlichkeit und ein<br />
weiteres Mal Menthol.<br />
Fotos: Hersteller<br />
Mit Roor CBD Slim Papers hat Hersteller OCB ein Siegerprodukt etabliert,<br />
das eine CBD-infundierte Klebenaht bietet. Die Blättchen gibt<br />
es in drei Varianten: Roor CBD Unbleached Slim sind aus Holzfasern nachhaltig bewirtschafteter<br />
Wälder hergestellt. Roor CBD Organic Hemp ist aus hundert Prozent organischem Hanf, sowie<br />
Roor CBD Rice aus Reispflanzen. Alle drei Papiere sind sehr dünn, aus langsam durchglimmendem<br />
Papier und besitzen ein Wasserzeichen. Daneben platzieren sich Gizeh Bio Hanf Papier und<br />
Filter Tips, ebenfalls eine nachhaltige Produktlinie, bestehend aus Drehpapier aus hundert Prozent<br />
zertifiziertem Bio-Hanf sowie dem Active Filter sechs Millimeter aus Hanfpapier. Sie umfasst<br />
King Size Slim Papers und King Size Slim Papers plus Tips. Den dritten Platz auf diesem Podium<br />
sichern sich diesmal Energy Plus Clixx Filter Tips von Landewyck. Menthol Filter Tips sind<br />
für die Aussparung der Elixyr Plus X-Type Zigaretten gedacht.
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