Convenience Shop 08 2022

INHALT
8
2022
02 | News 28. Jahrgang, Ausgabe 8_2022
NEWS
09 Total Energies hat seine Elektromobilität-
Aktivitäten in Deutschland in einer eigenen
neuen Tochtergesellschaft gebündelt.
Zum Angebot von Lagardère
kommt jetzt Marché hinzu. Es
führt gastronomische Betriebe in
Deutschland, Österreich, Slowenien,
Kroatien, Tschechien und
Singapur und beschäftigt rund
1.700 Mitarbeitende, die angeblich
von Lagardère übernommen
werden. Sitz von Marché war
bisher in Pfäffikon in der Schweiz.
TITELSTORY
03 Der Mineralölkonzern Orlen baut sein
Tankstellen-Geschäft in Mitteleuropa weiter
aus. Deutschland bleibt Wachstumsmarkt.
HANDELSTHEMEN
09 Die TTM Tankstelle in der westfälischen
Stadt Rheda-Wiedenbrück setzt bei Mehrweg
schon jetzt auf den Anbieter Vytal.
MEINUNGEN
08 Orlen Deutschland
rückt mit seinen Tankstellen
unter die A-Marken
auf. Anders als andere
investiert Orlen kräftig in
seine Stationen, und zwar
in E-Ladesäulen und auch
in die Shops.
PRODUKTE
10 In den Shops und Bistros soll es zunehmend
Gesundes geben. Betreiber können mit
neuen Produkten diesen Trend aufnehmen.
INDUSTRIETHEMEN
13 Tiefkühlkost bleibt gefragt. Dass bei den
Verbrauchern das Geld knapper wird, ist für
die Warengruppe nicht unbedingt negativ.
INDUSTRIETHEMEN
14 Reemtsma wird aktiv gegen die Verschmutzung
der Umwelt durch Zigarettenkippen
und verteilt „Taschenbecher“.
COMMUNITY
16 Die Bedeutung von E-Mobilität sowie
Nachhaltigkeit und Umweltschutz nimmt für
die Branchenunternehmen weiter zu.
CONVENIENCE BEST
17 Den Award erhalten 2022 in zwölf
Kategorien 31 Siegerprodukte. Sie werden
bleiben, meint Rikus Kolster von Lekkerland.
STANDARDS
01 Editorial
04 Impressum
Lagardère übernimmt Konzepte,
Marken und Mitarbeiter von Marché
Schon seit Wochen wird sozusagen auf Verdacht
und mit Berufung auf ungenannt bleibende
„Insiderkreise“ in der Publikumspresse
und in Online-Medien über einen Einstieg von
Aldi ins E-Food-Geschäft spekuliert. Dieser soll
im Jahr 2023 erfolgen und mit Millioneninvestitionen
verbunden sein. Den Sturm im Blätterwald
ausgelöst hat wohl ein Artikel im Handelsblatt,
das schrieb, Aldi plane „die wohl größte
Online-Offensive der Unternehmensgeschichte.“
Als eine Blaupause für die geplanten Aktivitäten
hat das Handelsblatt „nach Informationen
aus Unternehmenskreisen“ die Aktivitäten von
Aldi in den USA ausgemacht. Das ist interessant,
denn dort macht das Handelsunternehmen die
Eine Entscheidung wird das Convenience-
Geschäft vor allem an Bahnhöfen und Flughäfen
in Deutschland kräftig durchschütteln: Die
Schweizer Mövenpick-Gruppe verkauft das Gastronomieunternehmen
Marché International mit
150 Betrieben, von denen rund 20 in Deutschland
angesiedelt sind. Diese gehen im Jahr 2023
an Lagardère Travel Retail. Die französische Reisehandels-
und Gastronomiegruppe, die 2021
einen Umsatz von etwa 2,9 Milliarden Euro verzeichnete,
wird künftig also den Umsatz von
Marché – 2022 etwa 157 Millionen Euro – hinzuzählen
können und damit ihre Position als „eines
der weltweit führenden Unternehmen in der
Travel Retail Branche mit über 4.800 Shops in
den Bereichen Travel Essentials, Duty Free & Fashion
und Foodservice an Flughäfen, Bahnhöfen
und anderen Verkehrsstandorten“, wie es selber
sagt, weiter konsequent ausbauen.
Große Marken-Bandbreite
Lagardère Travel Retail Deutschland betreibt
nach eigenen Angaben aktuell mehr als 115 Stores
an acht Flughäfen und an mehr als 30 Bahnhöfen,
mit einer großen Bandbreite an Marken wie
beispielsweise Relay, Hub Convenience,
Tech2go, L‘Occitane, Departure sowie im Food-
Bereich Coffee Fellows, Dean und David, Burger
King, Natoo, Natsu und Paulaner. Marché ist beispielsweise
mit Marken wie Marché Mövenpick,
Palavrion Grill & Bar, Mövenpick Restaurants,
White Monkey und Cindy‘s Diner aktiv.
In den USA bietet Aldi in Kooperation mit dem Dienstleister Instacart seit 2018 Lebensmittel-Lieferungen an.
Branche spekuliert über E-Food-
Angebot bei Aldi Deutschland
Belieferung nicht selbst, sondern zusammen mit
dem Partner Instacart. Dieser bietet seine Dienste,
ähnliche wie Uber im Gastronomie-Geschäft,
den Händlern als Service an. Aldi USA nutzt dieses
Angebot seit 2018 und der Dienstleister liefert
derzeit US-weit aus mehr als 2.000 Aldi-Filialen
aus. Neben Aldi arbeitet Instacart mit mehr
als 400 nationalen, regionalen und lokalen Einzelhändlern
zusammen und liefert aus über
30.000 Geschäften in mehr als 5.500 Städten in
den USA. Mehr als 85 Prozent der Haushalte in
den USA soll das Angebot zur Verfügung stehen.
Wenn dies die Blaupause ist, wird es spannend,
mit welchem schlagkräftigen Partner Aldi in
Deutschland entsprechend agieren will.
SHORT NEWS + PEOPLE
•
Als größer Betreiber am Flughafen BER
Berlin Brandenburg hat der Travel Retailer
Casualfood dort drei weitere Standorte eröffnet.
Die zwei Fast-Casual-Restaurants
Goodman & Filippo und Hermann’s sowie
das Lifestyle-Bar-Konzept Beans & Barley
begrüßen die Kunden mit vielfältigen Food-
Angeboten, Drinks, Bier- und Kaffeespezialitäten.
Auf den Speisekarten finden sich
zudem vegetarische und vegane Angebote.
•
Der Vending-Bundesverband BDV hat
den Deutschen Vendingpreis 2022 verliehen.
In diesem Jahr ging der Preis an Stefan
Stüwer und sein Team. Er gelte in der Vendingbranche
als „Alleskönner von der Schwäbischen
Alb”. Vom klassischen Operating
über den Vertrieb und Service von Zahlungssystemen
bis zu völlig neuen Marktkonzepten
– wie beispielsweise den Regiomaten in
Dörfern und dünn besiedelten Gebieten – so
die Begründung des BDV.
•
Anfang November hat Marché International
mit Deutschlands größtem Mehrweganbieter
Recup-Rebowl an 16 Standorten in
Deutschland ein Mehrwegangebot gestartet.
Mit Marché International sei Recup ab sofort
auch vermehrt an Flughäfen und in Zoos
vertreten und damit an Standorten, wo das
To-go- und Take-away-Geschäft groß sei.
Dementsprechend hoch sei auch das Einsparpotenzial
von Einwegverpackungen.
•
Auch der Edeka-Verbund will einen weiteren
Schritt in Sachen Abfallvermeidung
gehen und führt mit Regood ein Mehrwegsystem
für den Außer-Haus-Verzehr ab
Januar 2023 ein. Die Behälter können an der
Heißen Theke, der Salatbar, im Backshop
oder Gastrobereich eingesetzt werden. Kunden
leihen die Behältnisse gegen einen
Pfandwert und nutzen sie. Nach der Rückgabe
werden sie von den Kaufleuten gespült.
•
In allen Filialen der Feinkostmanufaktur
Leysieffer können Kundinnen und Kunden
künftig auch DPD-Pakete abgeben oder in
Empfang nehmen. In allen fünf Filialen wurden
bis Ende November so genannte DPD-
Paktshops eingerichtet.
•
Eine repräsentative GfK-Umfrage im
Auftrag des Zahlungssystem-Anbieters
Mastercard belegt, dass Essenslieferdienste
trotz der aktuellen Herausforderungen von
vielen Menschen genutzt werden. Essenslieferdienste
sind vor allem bei jungen Menschen
gefragt, so die Studie. Mehr als jeder
zweite Deutsche, rund 53 Prozent, hat sich
schon einmal Essen liefern lassen. Dabei
zeigt sich ein hohes Gefälle zwischen den
Altersgruppen. Bei den Jüngeren von 18 bis
29 Jahren nutzen gut sieben von zehn Befragten
Essenslieferdienste. Bei den 60– bis
69-Jährigen sind es dagegen 38 Prozent.
•
Debag Deutsche Backofenbau hat Anfang
November 2022 Olaf Mieth zum Gebietsverkaufsleiters
Ostdeutschland berufen.
Der gelernte Bäckermeister könne laut
Unternehmen auf Erfahrungswissen in der
Backbranche zurückgreifen und kenne außerdem
den deutschen sowie internationalen
Backwarenmarkt genau.
Fotos: Marché, Aldi USA, Instacart, Total Energies, Hans Jürgen Krone, Plukon Food Group