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FN-Ausgabe-Dezember-2022-komplett

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»Achtung,<br />

heiß!«<br />

Heike Mallad verführt Bamberg mit<br />

kulinarisch-erotischem Kochbuch<br />

„Stechende Sonne am Tag, Hitze in der Nacht. Heiße Gedanken,<br />

glühendes Verlangen – gepaart mit sinnlichen<br />

Speisen, süßen Versuchungen und sündigen Scharfmachern.<br />

Endlich! Ein Leben voller Leidenschaft und<br />

Leckereien.“ In einer solchen Atmosphäre entwarf die<br />

Bamberger Schriftstellerin Heike Mallad auf einem<br />

Bierdeckel die Idee, ein kulinarisch-erotisches Kochbuch<br />

zu schreiben. In ihrem jetzt erschienenen „Achtung,<br />

heiß!“ tischt sie lasterhafte, lustvolle, leckere und<br />

literarische Köstlichkeiten auf. Sprachlich eindeutig<br />

zweideutig angerichtet – mit einer Prise Humor, mal<br />

verführerisch süß, mal pfeffrig bis pikant scharf. In<br />

30 Rezepten gibt Mallad zudem prickelnde Tipps, wie<br />

„Bamberger Vöchala“, „Wüstenliebe“, „Flotte Forelle“<br />

oder „Love Cookies“ die Lust nicht nur am Herd hochkochen<br />

lassen. Die <strong>FN</strong> ließ sich auf ein sinnliches Interview<br />

ein.<br />

Ist das erzkatholische Bamberg<br />

schon bereit für ein erotisches<br />

Kochbuch?<br />

Heike Mallad: Es ist längst bereit<br />

für ein erotisches Kochbuch. In jeder<br />

Stadt wird gelebt und geliebt.<br />

Gerade die Bamberger sind dafür<br />

prädestiniert. Ich sage: Lebt, liebt<br />

und lasst es euch schmecken in<br />

jeder Beziehung!<br />

Du hast dir einen Namen gemacht<br />

als Food-Journalistin und<br />

hintergründig-witzige Reiseliteratin.<br />

Mit „Achtung, heiß!“ zeigst<br />

du dein schriftstellerisches Talent<br />

als „femme fatale“ in der<br />

„haute cuisine“...<br />

Jede und jeder von uns hat eine<br />

verruchte Seite. Viele sind verschreckt,<br />

sich dazu zu bekennen.<br />

Ich bekenne mich dazu, weil das<br />

Leben dann mehr Spaß macht.<br />

Ich finde es toll, mit Fantasien<br />

zu spielen. Ob das für den einen<br />

die „femme fatale“ oder das ganz<br />

normale Leben ist, das soll jeder<br />

selbst entscheiden. Zu unseren<br />

Grundbedürfnissen gehören schönes<br />

Essen und guter Sex. Aber ich<br />

bin keine Porno- oder Hardcore-<br />

Schriftstellerin. Die will ich auch<br />

gar nicht sein. Im Gegenteil. Ich<br />

möchte mit feinen Anspielungen<br />

diese sinnlichen Erlebnisse – sowohl<br />

körperlich wie auch kulinarisch<br />

– ansprechen.<br />

Ist der Titel „Achtung, heiß!“<br />

eine Warnung oder spielt er mit<br />

unserer Lust, gerade das zu tun,<br />

was gefährlich ist?<br />

Natürlich ist es eine Mischung.<br />

„Achtung, heiß!“ entstand auf einem<br />

Bierdeckel. Meine Freundinnen<br />

haben zu mir gesagt: „Heike,<br />

schreib doch einen Bestseller!“<br />

Meine Antwort: „Da müsste ich<br />

einen großen bekannten Namen<br />

haben oder ich müsste Schweinskram<br />

schreiben.“ Das kann ich<br />

nicht. Aber ich könnte mit der Hitze<br />

der Nacht – es war der tropische<br />

Sommer 2018 – und mit diesem<br />

Begehren, der Liebe und der<br />

Lust spielen. Außerdem ist jede<br />

Herdplatte, jede Pfanne und jeder<br />

Kochtopf heiß. Da ertönte in meinem<br />

Kopf ein Dreiklang, den ich<br />

literarisch umsetzen wollte.<br />

Welches Publikum möchtest<br />

du erreichen?<br />

Ich möchte jeden Erwachsenen<br />

erreichen, der die Lust am Leben<br />

genießt oder der sie sich wünscht.<br />

Oder gerade nach Covid 19 sie<br />

wieder entdecken will. Wir waren<br />

Monate ausgebremst. Ich denke<br />

an viele Singles, die nicht mehr<br />

ausgehen, Leute treffen oder flirten<br />

konnten. Stattdessen haben<br />

Dating-Plattformen einen Boom<br />

erlebt. Als Antwort darauf mein<br />

Buch, mit dem ich die intimsten,<br />

schönsten Gefühle wieder zum Leben<br />

erwecken will.<br />

Der gemeine Lustmolch wird<br />

enttäuscht sein – in deinem<br />

Buch findet er keine anzüglichen<br />

Fotos.<br />

Das ist ganz bewusst so gemacht.<br />

Ich spule lieber ein Kopfkino ab. Ich<br />

möchte, dass die Leute ihre eigenen<br />

Fantasien in meine Geschichten<br />

einbringen. Jedes Foto würde letztendlich<br />

diese Fantasien abwürgen.<br />

Bei Fotos wären wieder nackte Barbies<br />

und Kens mit ihren Astralkörpern<br />

zu sehen – das will ich nicht.<br />

Darum halte ich mich auch stark<br />

zurück mit Beschreibungen des Äußeren<br />

meiner Charaktere. Jeder soll<br />

seine Person in meinen Geschichten<br />

entwickeln. Klar, es gibt eine<br />

Carla mit schwarzen Haaren oder<br />

einen Fischer mit sonnengebräun-<br />

4 www.fraenkische-nacht.de

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