Uckermark Kurier - Weihnachten 2022
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Seite 6 Frohes Fest<br />
Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
DDR-<strong>Weihnachten</strong> mit Jung und Alt<br />
Lesergeschichte<br />
vonAnnetteFranke-Blume<br />
aus Lychen<br />
Alle Senioren und Kinder des<br />
Ortes feierten inden 70ern<br />
zu DDR-Zeiten gemeinsam in<br />
der Dorfgaststätte –sein<br />
Geschirr musste man von zu<br />
Hause mitbringen. Unsere<br />
Leserin erinnert sich bis<br />
heute gern daran.<br />
Als ich Ihren Aufruf<br />
las, doch mal über<br />
<strong>Weihnachten</strong> in der<br />
DDR zu schreiben, fielen mir<br />
unsere Weihnachtsfeiern in<br />
den 70iger Jahren, andie ich<br />
mich heute noch gerne erinnere.<br />
Zudieser Zeit war ich<br />
elf oder zwölf Jahre alt, wir<br />
wohnten da in Warthe. Die<br />
Weihnachtsfeiern wurden zu<br />
der Zeitvon derGemeindeim<br />
großen Saal in der Gaststätte<br />
„Drei Eichen“, die noch heute<br />
im Familienbesitz existiert,<br />
für alle Kinder und Rentner<br />
ausgerichtet.<br />
Im Saal wurden lange<br />
Tischreihen aufgestellt, eine<br />
große echte Tanne stand im<br />
Raumgeschmückt mitbunten<br />
Kugelnund echte Kerzen wurden<br />
angezündet. Ich glaube<br />
mich zu erinnern, dass auch<br />
Feuerwehrleute auf den Baum<br />
aufpassten.Mit unserem Chor<br />
und der Laienspielgruppe haben<br />
wir lange vorher tüchtig<br />
geprobt. Ein kleines Theaterstück<br />
wurde natürlich mit<br />
Anzeigen<br />
selbst gebauter Dekoration<br />
für die Bühneeingeübt,Lieder<br />
geprobt und unsere Gedichte<br />
immer wieder geübt.<br />
Dann war es soweit, die<br />
Pionierbluse und das Halstuch<br />
wurden noch mal aufgebügelt,<br />
derPlisseerock gerichtet,<br />
dicke Strumpfhosen anund<br />
die Stiefel auf Vordermann<br />
gebracht –und dann konnten<br />
wir los. Meine Schwester Petra<br />
war auchmit im Chor und<br />
spielte Flöte. Die Aufregung<br />
wuchs, hoffentlichwürde uns<br />
kein Patzer unterlaufen. Die<br />
Gedichte wurden noch ein<br />
letztes Mal abgefragt.<br />
Wir suchten uns einen<br />
Platz und jeder hatte sein<br />
eigenes Kaffeegedeck mitgebracht.<br />
Die Feier wurde mit<br />
einer Ansprachevom Bürgermeister<br />
eröffnet. Danach ging<br />
der Chor auf die Bühne. Lieder<br />
wurden gesungen, von Herrn<br />
Löschmann mit der Gitarre<br />
begleitet.<br />
Ich stand mit in der ersten<br />
Reihe und durfte nur die Lippen<br />
bewegen, weil ich nicht<br />
singen konnte. Gedichte<br />
durfte und konnte ich aber<br />
aufsagen – wie etwa „Leise<br />
rieselt der Schnee“ oder<br />
„Stille Nacht, heilige Nacht.“<br />
Das habe ich gerne gemacht.<br />
Eines davon habe ich bis heute<br />
noch in guter Erinnerung<br />
–siehe anbei.<br />
Dann folgte ein kleines<br />
Laienspielstück, das auch<br />
mit Applaus beendet wurde.<br />
Es hieß „Peter sucht den<br />
Weihnachtsmann“. Meine<br />
Schulfreundin Doris war der<br />
Der GasthofWartheheutzutage:Erexistiertseit 1909. Zu DDR-Zeiten wurdehier mit Jungund Alt<strong>Weihnachten</strong>gefeiert.<br />
Peter und ich einer von den<br />
Zwergen.<br />
Danach war unser Programm<br />
zu Ende. Nach einer<br />
kurzen Pause polterte es an<br />
der Tür: Der Weihnachtsmann<br />
kommt! Mit den Worten<br />
des Knecht-Ruprecht-Gedichts<br />
von Theodor Storm<br />
(„Von drauß‘ vom Walde<br />
komme ich her, ich muss<br />
euch sagen, es weihnachtet<br />
sehr!“...) kam der Bärtige herein.<br />
Er hatte einen riesigen<br />
großen Mantel an und frisch<br />
geputzte Knobelbecher guckten<br />
darunter vor. Trotz seiner<br />
Verkleidung wussten wir<br />
ziemlich schnell, wer wohl<br />
darunter steckte – haben<br />
uns aber nicht getraut, herum<br />
zu kichern. Wir hatten<br />
schließlich Respekt! Denn<br />
der verkleidete Weihnachtsmann<br />
hatte nicht nur einen<br />
großen Sackmit Geschenken<br />
dabei, sondern auch eine große<br />
Rute!<br />
Nach und nach wurde<br />
jedes Kind aufgerufen und<br />
muste einen Vers aufsagen,<br />
erst dann bekam man sein<br />
Geschenk. Die Jungen haben<br />
auch mal die Rute zu spüren<br />
bekommen, weil sie es mit<br />
ihrem Schabernack übertrieben<br />
haben; da wurde dann<br />
nicht lange gefackelt.<br />
Mit frischem Kuchen und<br />
Kakao klang dann langsam<br />
unsere Feier aus, wir gingen<br />
glücklich mit unseren Geschenken<br />
nach Hause.<br />
DasGedicht„Weihnachtsabend“<br />
Hört nur, gesternAbend,sogegen sieben,<br />
Mutter wargradbeim Kaufmanndrüben,<br />
da poltertesdie Treppehinauf,<br />
klopft an dieTür und reißtsie auf.<br />
Knecht Ruprecht kamherein<br />
unddenkt euch:Ich warganzallein...<br />
Er brummteetwas wieWeihnachtslieder,<br />
da rutschte ich flink vomStuhl hernieder<br />
undsangdas Lied der heiligenNacht,<br />
da hateraberAugen gemacht!<br />
Er schenkte mirNüsse undPfefferkuchen<br />
undbrummte: Dich werdeich nochmalbesuchen!<br />
Grüß Vaterund Mutter,ich dankedir auch.<br />
AufWiedersehen!<br />
FOTO:NK-ARCHIV<br />
Zum Weihnachtsfest<br />
wünschen wir allen Kunden,<br />
Geschäftspartnern<br />
und Betriebsangehörigen<br />
erholsame Feiertage,<br />
verbunden mit<br />
den besten Wünschen<br />
für das neue Jahr.<br />
Autolackiererei und freie Werkstatt<br />
Templin •Knehden 19 • ☎ 03987 2993<br />
Mit diesem Weihnachtsgruß<br />
möchten wir unseren Dank für die gute und angenehme<br />
Zusammenarbeit verbinden. Wir wünschen unseren<br />
Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden eine frohe<br />
und glückliche Weihnachtszeit sowie ein gutes<br />
und erfolgreiches Neues Jahr.<br />
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Frohe<br />
<strong>Weihnachten</strong><br />
Wir danken für die angenehme<br />
Zusammenarbeit und<br />
wünschen all unseren<br />
Kunden, Geschäftspartnern<br />
und Mitarbeitern ein<br />
frohes Weihnachtsfest<br />
und ein glückliches<br />
neues Jahr 2023.<br />
DIETER<br />
GmbH<br />
PZ TZ