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Kundenmagazin<br />
Streifzug<br />
<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong><br />
«Ich wollte immer der Lokführer sein»<br />
ab Seite 6<br />
Herbst 2011<br />
NEU:<br />
Mit Poster<br />
zum<br />
Herausnehmen<br />
<strong>BLS</strong>: Papier sammeln<br />
und die Umwelt schonen<br />
ab Seite 10<br />
Neuenburg: ein Rundgang<br />
durch die «gelbe Stadt»<br />
ab Seite 16
55 geschäfte | 11 kinos | 10 restaurants | 1 erlebnisbad & spa | 1 hotel westside.ch<br />
republica
EDITORIAL<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Vor einem Jahr haben wir Sie um Ihr Urteil zu unserem<br />
Kundenmagazin gebeten, und rund 5400 Leserinnen<br />
und Leser haben uns geantwortet. Die zahlreichen An-<br />
regungen haben wir geprüft und viele umgesetzt – und<br />
heute halten Sie den «neuen» Streifzug in den Händen.<br />
Einem vielgenannten Wunsch entsprechend werden<br />
wir <strong>BLS</strong>- und Bahn-Themen vertiefen und vermehrt<br />
Hintergründe beleuchten. Weiter haben wir unsere<br />
Palette an Ausflugsvorschlägen vergrössert – unter<br />
anderem mit der neuen Rubrik «Blickpunkt», in der wir<br />
ein <strong>BLS</strong>-Reisezentrum besuchen und eine Mitarbeiterin<br />
oder einen Mitarbeiter um einen regionalen Ausflugs-<br />
tipp bitten. Um die vielfältigen Aufgaben und Berufe<br />
innerhalb der <strong>BLS</strong> geht es beim Mitarbeiterporträt.<br />
Dabei freue ich mich sehr, dass Andreas Willich, Leiter<br />
Personenverkehr, mit seinem Enthusiasmus für den<br />
öffentlichen Verkehr diese Serie eröffnet. Schliesslich<br />
findet auch die Unterhaltung mehr Raum: mit Bild-,<br />
Wort- und Zahlenrätsel vergeht die Zeit wie im … Zug.<br />
Auch viel Vertrautes wird Ihnen im «neuen» Streifzug<br />
begegnen: Themen, die wir vertieft angehen, Reportagen,<br />
die Lust auf einen Ausflug machen sollen, eine<br />
Event-Agenda mit den wichtigsten Anlässen (neu<br />
ergänzt mit besonderen Highlights) sowie das beliebte<br />
Bilder-Suchrätsel «Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?».<br />
Und wie immer grüsst von der Titelseite eine bekannte<br />
Persönlichkeit mit Bezug zur Bahn. In diesem Heft ist<br />
es <strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong>, der erfolgreichste Schweizer Marathonläufer.<br />
Seine Ausdauer, sein Streben nach Höchstleistungen,<br />
gepaart mit der sympathischen Ausstrahlung<br />
und Offenheit, nehmen wir gerne als Massstab,<br />
um unsere täglichen Herausforderungen zu meistern<br />
und um immer besser unterwegs zu sein – für Sie.<br />
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen gute Lektüre und<br />
viele spannende Entdeckungsreisen mit der <strong>BLS</strong>.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Bernard Guillelmon<br />
CEO <strong>BLS</strong> AG<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Neuenburg: ein Rundgang durch die «gelbe Stadt» ab Seite 16<br />
4 News<br />
6 Interview: <strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong>, Marathonläufer<br />
10 Thema: Der Kreislauf des Papiers<br />
16 Reportage: Stadtbummel in Neuenburg<br />
23 Fahrgastporträt: Jürg Marti<br />
25 Poster zum Herausnehmen<br />
26 <strong>BLS</strong>-Streckennetz<br />
29 Gastrotipp: Restaurant Berghaus Griesalp<br />
32 Blickpunkt: Reisezentrum Willisau<br />
34 Unterhaltung / Leserbriefe<br />
37 Wettbewerb: Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?<br />
38 Mitarbeiterporträt: Andreas Willich,<br />
Leiter Personenverkehr<br />
41 Familientipp: Gnomengarten Schwarzenburg<br />
43 Ausflugstipp: Lombachalp<br />
44 Freizeit<br />
46 Event- und Kulturagenda<br />
48 <strong>BLS</strong>-Shop<br />
49 Inside <strong>BLS</strong>: Betriebsstörung<br />
50 Broschürenbestellung / Impressum<br />
51 Endstation<br />
<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong> im Interview<br />
ab Seite 6<br />
<strong>BLS</strong>: Papier sammeln und die<br />
Umwelt schonen ab Seite 10<br />
Familientipp: Gnomengarten Schwarzenburg Seite 41<br />
3
4<br />
Erster <strong>BLS</strong>-Doppelstöcker ist im Bau.<br />
Rund neun Monate dauert der Bau jedes einzelnen<br />
der 28 neuen Doppelstocktriebzüge (DOSTO) der<br />
<strong>BLS</strong>. Am 9. Juni erfolgte im Stadler-Werk Altenrhein<br />
der Startschuss zum Bau der ersten vierteiligen<br />
Zugkomposition. Zuerst werden die Einzelteile aus<br />
Aluminium gefertigt. Aus ihnen wird dann der<br />
Wagenkasten zusammengestellt, der einen silbriggrünen<br />
Aussenanstrich und die blauen <strong>BLS</strong>-Logos<br />
erhält. Damit lehnt sich das Aussendesign an jenes<br />
des «Lötschbergers» an. Im September beginnt der<br />
Innenausbau des ersten DOSTO, der im Februar<br />
2012 fertiggestellt sein wird. Nach umfangreichen<br />
Test- und Prüffahrten in der Ostschweiz rollt der<br />
erste Doppelstöcker Mitte 2012 im Raum Bern ein.<br />
Es folgen weitere Testfahrten und die Ausbildung<br />
der <strong>BLS</strong>-Mitarbeitenden. Ab 2013 schliesslich<br />
gelangen die ersten Doppelstocktriebzüge auf der<br />
S-Bahn Bern schrittweise zum Einsatz – zuerst auf<br />
der Linie S1 und ab 2014 auch auf der S3 und der<br />
S6. Der «Streifzug» wird weiter regelmässig über<br />
die Etappen zum neuen Rollmaterial berichten.<br />
www.bls.ch/dosto
Erste Micro-Anlage bei der <strong>BLS</strong><br />
Auf der <strong>BLS</strong>-Strecke zwischen Bern und Schwarzenburg<br />
wurde Ende April die erste Micro-Anlage<br />
der Schweiz in Betrieb genommen. Eine Micro-<br />
Anlage besteht aus einem akustischen Signal,<br />
einem Andreaskreuz und einer Lichtsignalampel,<br />
die beim Herannahen eines Zuges auf Rot wechselt.<br />
Mit dem System lassen sich ungesicherte<br />
Bahnübergänge zur Hälfte der Kosten gegenüber<br />
einer Lösung mit Schranke sanieren. Entwickelt<br />
wurde es auf Initiative der Bahnunternehmen, des<br />
Verbands öffentlicher Verkehr und des Bundesamts<br />
für Verkehr. Auf dem <strong>BLS</strong>-Netz werden bis<br />
Ende 2014 rund 20 Micro-Anlagen installiert.<br />
Schwarzenburg: Neues Infozentrum<br />
Anfang 2012 wird der Naturpark Gantrisch offiziell<br />
lanciert. Den Besuchern steht ein modernes<br />
Verkehrsbüro als Anlauf- und Beratungsstelle zur<br />
Verfügung. Dank einer gemeinsamen Initiative<br />
der <strong>BLS</strong> mit dem Ortsmarketing und dem Förder-<br />
verein Region Gantrisch konnte die neue Informationsstelle<br />
für Touristen bereits im Dezember<br />
2010 eröffnet werden. Sie bietet gegenüber dem<br />
alten Büro gewichtige Vorteile wie die optimale<br />
Lage im Bahnhof oder verbesserte Öffnungszeiten<br />
an sieben Tagen in der Woche.<br />
www.bls.ch/reisezentren<br />
Gut informiert mit dem <strong>BLS</strong>-Newsletter<br />
Die <strong>BLS</strong> baut ihre Dienstleistungen im Bereich<br />
der Kundeninformation aus. Zum SMS-Alarm für<br />
kurzfristige Mitteilungen kommt jetzt der <strong>BLS</strong>-<br />
Newsletter. Er informiert die Benützerinnen und<br />
Benützer rechtzeitig über geplante Änderungen<br />
bei der Infrastruktur oder im Betrieb. Dazu<br />
gehören etwa Baustellen mit Bahnersatz, die<br />
Einrichtung neuer Park-&-Ride-Plätze, Änderungen<br />
beim Einsatz von Rollmaterial, der Einsatz von<br />
zusätzlichen Zügen und Ähnliches. Das Gratis-Abo<br />
für den <strong>BLS</strong>-Newsletter ist erhältlich unter<br />
www.bls.ch/newsletter<br />
Multiparkkarte für Gelegenheitskunden<br />
Das Angebot für die Benützer der gebührenpflichtigen<br />
Park-&-Ride-Parkplätze an den <strong>BLS</strong>-Bahnhöfen<br />
wird erweitert. Neben dem Monatsabo<br />
und der Tageskarte ist neu auch eine P-&-R-Tageswahlkarte<br />
erhältlich. Gelegenheitskunden können<br />
ihr Auto damit an sechs frei wählbaren Tagen<br />
parkieren. Die Karte ist ein Jahr gültig und in allen<br />
<strong>BLS</strong>-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich.<br />
www.bls.ch/reisezentren<br />
Aaretal: Einschränkungen wegen Sanierung<br />
Vom 31. Oktober bis 10. Dezember werden auf<br />
dem Abschnitt Uttigen–Thun die Gleise und der<br />
Oberbau saniert. Um die Arbeiten in nur sechs<br />
Wochen ausführen zu können, steht jeweils nur<br />
ein Gleis zur Verfügung. Über Abfahrtszeiten,<br />
Einschränkungen und Zugausfälle informiert ein<br />
spezieller Baufahrplan. www.bls.ch/aaretal<br />
Bahnhof Spiez im Umbau<br />
Seit über einem Jahr wird der Bahnhof Spiez<br />
umgebaut und den Anforderungen eines modernen<br />
öV-Knotenpunkts angepasst. Die Investitionen<br />
im denkmalgeschützten Gebäude von 1914<br />
betragen rund zehn Millionen Franken. Zum<br />
Projekt gehört neben der Erneuerung des<br />
Bahnhofbuffets der Einbau eines modernen<br />
Reisezentrums. Dazu kommen ein neuer Avec-<br />
Verkaufsladen sowie Räumlichkeiten der Raiffeisenbank<br />
Thunersee-Süd. Das Einweihungsfest<br />
findet am 12. November statt.<br />
NINA im BZ-Design<br />
Was haben die <strong>BLS</strong> und die BZ gemeinsam?<br />
Beide erbringen in der gleichen Region eine<br />
Dienstleistung für die Menschen. Jetzt haben die<br />
<strong>BLS</strong> und der Verlag Espace Media eine mehrjährige<br />
Partnerschaft vereinbart. Sichtbar gemacht<br />
wird sie mit dem «BZ-Zug», Motto: «Durch die<br />
ganze Region lesen. BZ.» Die innen und aussen<br />
speziell gestaltete NINA-Zugkomposition verkehrt<br />
seit Ende Juni auf den Linien S1, S44 und S52<br />
der Berner S-Bahn. www.bls.ch/fahrzeuge,<br />
www.bzunterwegs.ch<br />
5
6<br />
INTERVIEW<br />
<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong>: Der kleine Bub,<br />
der immer rennen will.<br />
«Reisen im Zug: Das sind<br />
Kurzferien für mich.»<br />
<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong><br />
Für Marathonläufer <strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong> ist Bewegung in der Natur etwas vom Wichtigsten<br />
überhaupt. Im Interview erklärt er, weshalb er wegen Markus Ryffel nicht Lokführer wurde,<br />
was er nach seiner Karriere tun will und worunter seine Kinder einmal leiden werden.<br />
Streifzug: Herr <strong>Röthlin</strong>, was haben Sie letzte<br />
Nacht geträumt?<br />
<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong>: Letzte Nacht? Gar nichts, glaube ich.<br />
Nach dem Open-Air-Konzert von James Blunt in Sursee<br />
kam ich völlig durchnässt nach Hause. Ich war so erschöpft,<br />
dass ich sofort einschlief. Oft erinnert man sich<br />
ja auch nur unmittelbar nach dem Aufwachen an Träume<br />
und vergisst sie danach.<br />
Träume spielen aber in Ihrem Leben als Profisportler<br />
eine zentrale Rolle. Oft träumen Sie vor einem<br />
wichtigen Rennen genau von dem Schlussrang,<br />
den Sie dann auch tatsächlich erreichen.<br />
<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong><br />
Marathonläufer<br />
Text: Thorsten Kaletsch<br />
Fotos: Rob Lewis<br />
«If you can dream it, you can do it» ist so etwas wie mein<br />
Lebensmotto. Ich spreche aber nicht mehr so offen über<br />
meine Träume, weil ich gemerkt habe, dass das seltsame<br />
Menschen anzieht. Mit Esoterik haben meine Träume<br />
nichts zu tun: Ich glaube vielmehr, dass etwas auch im<br />
Unterbewusstsein verankert sein muss, wenn man etwas<br />
wirklich will und ganz fokussiert darauf hin arbeitet. Es<br />
geht also nicht um Visionen oder Hellseherei. In meinen<br />
Träumen sah ich ganz konkret, was ich erreichen wollte,<br />
weil man als Sportler hundertprozentig überzeugt ist,<br />
dass man das auch schafft. Aber es ist schon verrückt,<br />
wenn man sich im Traum als Zweiten über die Ziellinie<br />
laufen sieht und das tags darauf auch tatsächlich erlebt.<br />
Interview
Es beunruhigt mich hingegen nicht, wenn ich vor einem<br />
Rennen nicht träume.<br />
Welche Eigenschaften machen Sie neben den<br />
körperlichen Anlagen zu einem Weltklasse-<br />
Marathonläufer?<br />
Ich kann die vielen Gründe dafür, warum der Tag X<br />
nicht mein Tag sein könnte, zurückweisen. Im Grenzbereich<br />
ist diese Fähigkeit sehr wichtig, denn im Marathonlauf<br />
gibt es immer Phasen, wo es weh tut. Dann<br />
kann man entweder lieb zu sich sein oder eben hart. Ich<br />
bin konsequent und ausdauernd. Eine Rolle spielt sicher<br />
auch, dass ich immer laufen wollte und nie von jemandem<br />
gedrängt wurde. Im Gegenteil: Ich musste mich gegen<br />
meine Eltern durchsetzen, die Sport nicht so cool<br />
fanden. Mein Vater war eher der Ansicht, dass nur Sport<br />
treibt, wer tagsüber zu wenig gearbeitet hat. Ich aber bin<br />
auch heute noch der kleine Bub, der immer rennen will.<br />
Apropos Berufswunsch: Man liest, dass Sie<br />
zunächst Lokführer werden wollten – bis Sie<br />
Markus Ryffels Silberlauf über 5000 Meter an<br />
den Olympischen Spielen 1984 sahen.<br />
Jeder Bub will doch mal Pilot oder Lokführer werden.<br />
Ich fuhr schon damals sehr gerne Zug und hatte auch<br />
eine Modelleisenbahn. Dort wollte ich immer der Lokführer<br />
sein und nicht der Kondukteur. Von diesem allgemeinen<br />
Kinderwunsch wechselte ich dann quasi über<br />
Nacht zu einem sehr spezifischen Berufswunsch, weil<br />
mich Markus Ryffels Medaillengewinn in Los Angeles so<br />
beeindruckte.<br />
Ihr Talent wurde früh entdeckt, doch erstaunlich<br />
ist bei Ihrer Karriere vor allem die langfristige<br />
Planung.<br />
Ich hatte das Glück, mit 13 Jahren mit einem Trainer zusammenarbeiten<br />
zu dürfen, der langfristig plante. Beim<br />
STV Alpnach waren wir eine coole Clique von fünf<br />
Gleichaltrigen, wurden umschwärmt und bewundert.<br />
Ich wurde in dieser Zeit viermal Vierter bei Nachwuchsmeisterschaften<br />
– das ist extrem frustrierend. Trainer<br />
Robert Haas tröstete mich immer. Er sagte mir, meine<br />
Zeit komme bestimmt noch und Jugenderfolge seien<br />
nicht viel wert. Er erzog uns zu Selbstständigkeit und<br />
übertrug uns früh Verantwortung. Er betreute mich von<br />
13 bis 25 und wollte, dass ich danach mein Training selber<br />
gestalten konnte. In meinem ersten Jahr, in dem ich<br />
mich selber trainierte, verbesserte ich dann gleich den<br />
Schweizer Rekord im Marathon. Ich habe noch immer<br />
Kontakt zu Robert Haas. Er sieht auch heute noch in<br />
missglückten Rennen immer das Positive – eine grosse<br />
Qualität für einen Nachwuchstrainer. Der Athlet soll<br />
selber Erfahrungen machen, seinen Kopf anstossen und<br />
Lehren daraus ziehen. Und auf diese Weise das Feuer am<br />
Brennen erhalten.<br />
Von diesem Quintett des STV Alpnach erreichte<br />
schliesslich nur einer Weltklasseformat.<br />
Im Laufen ja. Die Anderen haben ihre Ziele auch erreicht<br />
– einfach nicht im Sport.<br />
Was bedeutet Ihnen Bewegung?<br />
Sehr viel. Ich habe ja meinen Eltern zuliebe schliesslich<br />
doch noch einen «richtigen» Beruf erlernt und wurde<br />
Physiotherapeut. Auch in der Physiotherapie ist Bewegung<br />
zentral: Es geht darum, Menschen zurück zur<br />
selbstständigen Bewegung zu führen. Ich glaube aber<br />
nicht, dass ich nach meiner Sportkarriere in die reine<br />
Rehabilitation zurückkehre. Mit meiner Firma «vikmotion»<br />
möchte ich verstärkt in der Prävention tätig sein,<br />
möchte Menschen mit meinem Fachwissen zu mehr<br />
oder zu besserer Bewegung verhelfen. Deshalb habe ich<br />
im Firmennamen meinen Vornamen mit dem Wort «Bewegung»<br />
kombiniert.<br />
Der Bewegungsmangel ist ja ein Grundproblem<br />
unserer Gesellschaft.<br />
Genau. Und ich denke, dass ich da eine Vorbildfunktion<br />
übernehmen kann. Ich bin vermutlich der Schweizer,<br />
der am meisten zu Fuss unterwegs ist.<br />
Sie sagten einmal, ohne Training würde Ihnen<br />
nicht die Bewegung an sich, sondern die Natur<br />
fehlen.<br />
Wenn ich Trainingspausen einschalte, vermisse ich nicht<br />
das Schwitzen und die Leistung, sondern die Zeit in der<br />
Natur, die ich für mich selber habe. Dann bin ich mehr<br />
unter Menschen und merke, dass mir das auch zu viel<br />
werden kann. Ich bin nicht menschenscheu, aber ich<br />
geniesse die fixen Zeiten am Tag, die ich alleine in der<br />
Natur verbringen kann.<br />
Als Kind fuhren Sie immer widerwillig mit den<br />
Eltern in die Berge, weil Ihre Mitschüler die<br />
Ferien am Meer verbrachten. Heute scheinen Sie<br />
die Berge zu mögen. Ist Ihre Sehnsucht nach der<br />
Ferne gestillt?<br />
<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong>s Ausflugstipp<br />
<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong> mag Seen und die Ferienstimmung,<br />
die sie ausstrahlen. Er arbeitete längere Zeit als<br />
Physiotherapeut in Magglingen, wohnte zwischenzeitlich<br />
in La Neuveville und bezeichnet sich als<br />
«Wahlseeländer». Sein <strong>BLS</strong>-Ausflugstipp hat<br />
deshalb auch mit einem See zu tun: «Eine Feierabendfahrt<br />
auf dem Thunersee ist wirklich etwas<br />
sehr Schönes und Entspannendes.»<br />
Feierabendfahrt auf dem Thunersee<br />
Jeweils Dienstag bis Samstag auf dem<br />
DS Blümlisalp (noch bis am 3. September).<br />
Thun ab 18.33 Uhr, Thun an 21.21 Uhr<br />
(Rundfahrt via Beatenbucht).<br />
Tischreservation: SV Schweiz AG,<br />
Schiffcatering Thunersee, Tel. +41(0)33 334 52 34.<br />
Auskunft: <strong>BLS</strong> Schifffahrt Berner Oberland,<br />
Tel. +41(0)58 327 48 11.<br />
Anreise: Mit der Bahn nach Thun.<br />
» www.bls.ch/schiff<br />
7
8<br />
Alle erzählten in der Schule vom Meer, und ich musste<br />
vom Wandern in den blöden Bergen erzählen – deswegen<br />
hatte ich als Kind ab und zu Streit mit meinen<br />
Eltern. Als 19-Jähriger sah ich anlässlich der Junioren-<br />
Europameisterschaften dann erstmals das Meer und<br />
fragte mich nach einer Stunde: «Und jetzt?» Das Meer<br />
ist auch heute noch etwas Spezielles für mich – ich liebe<br />
es, weil ich es so lange vermisste. Aber es wird mir relativ<br />
schnell langweilig. Das ist der grosse Unterschied<br />
zu Ferien in den Bergen: Dort verändert sich die Landschaft<br />
ständig, weil man unterwegs ist. Wenn ich an eine<br />
Woche Ferien denke, habe ich 100 Ideen, wie man sie<br />
in den Bergen verbringen könnte und nur wenige Ideen,<br />
wie man sie am Meer verbringen könnte. Darunter werden<br />
dann vermutlich meine Kinder einmal leiden ...<br />
Sie fahren Mountainbike, Joggen, fahren Ski –<br />
wandern Sie auch?<br />
Ja, ich wandere gerne und besteige auch gerne höhere<br />
Berge.<br />
Die Möglichkeit der selbstständigen Bewegung<br />
war für Sie urplötzlich in Frage gestellt: 2009<br />
erlitten Sie nach einem Langstreckenflug durch<br />
eine Thrombose zwei lebensgefährliche Lungenembolien.<br />
Wie blicken Sie auf diese Erfahrung<br />
zurück?<br />
Ich kann nicht sagen, dass dies eine Erfahrung war, die<br />
ich jedem wünsche und die wichtig für mich war. Es war<br />
eine Grenzerfahrung, die mir komplett den Boden unter<br />
den Füssen wegzog. Ich trainierte völlig gesund in Kenia<br />
und lag dann plötzlich todkrank in der Intensivstation.<br />
Das war für mich im ersten Moment nicht so fassbar wie<br />
ein gerissenes Kreuzband oder eine Fraktur. Die Lungenembolien<br />
warfen Fragen auf, und es war ein langwieriger<br />
Prozess, diese zu beantworten. Jetzt weiss ich,<br />
dass ich diese Anfälligkeit auf Thrombosen von Geburt<br />
an hatte, einen Gendefekt in mir trage. Langes Sitzen<br />
ist also schlecht für mich – vielleicht wurde ich deshalb<br />
nicht Lokführer.<br />
Welche Rolle spielt der öV in Ihrem Leben?<br />
Eine wichtige, praktische Rolle. Ich bin ein Landei und<br />
fühle mich in Grossstädten nicht wohl, mit dem Auto<br />
schon gar nicht. Deshalb fahre ich an alle Termine in<br />
Zürich, Bern oder St. Gallen mit dem Zug. Wenn ich<br />
nach St. Gallen an den Sitz meines Hauptsponsors Raiffeisen<br />
fahre, nehme ich lieber den Voralpen-Express, der<br />
eine Viertelstunde länger braucht als der Zug via Zürich:<br />
Das sind Kurzferien für mich. Als ich in Bern meine<br />
Physiotherapie-Ausbildung absolvierte, zog ich auch<br />
die landschaftlich schönere Strecke via Emmental und<br />
Entlebuch der schnelleren Variante über Olten vor. Auf<br />
mein Auto möchte ich aber trotzdem nicht verzichten.<br />
20 GESCHÄFTE UNTER EINEM DACH – ERÖFFNUNG AB 29.<br />
www.panoramacenter.ch
«Ich bin der Schweizer, der am meisten zu Fuss unterwegs ist.»<br />
Machen Sie zum Schluss bitte folgende Sätze<br />
fertig: Doping ist im Marathon ...<br />
... leider vorhanden, aber für mich kein Thema.<br />
2:05 als Schlusszeit in einem Marathon ist ...<br />
... ein sehr hoch gestecktes Ziel für mich.<br />
In einem Rennen ist der Kopf ...<br />
... entscheidend dafür, ob man eine Medaille gewinnt<br />
oder nicht.<br />
SEPTEMBER 2011.<br />
Sportliche Ziele ...<br />
... habe ich noch immer, sonst wäre ich längst zurückgetreten.<br />
Glück ist für mich ....<br />
... wenn es meinen Mitmenschen und mir gut geht.<br />
Heimat ist für mich ...<br />
... Europa, die Schweiz und der Kanton Obwalden.<br />
Der Sinn in meinem Leben ...<br />
... liegt darin, möglichst viele Menschen in Bewegung<br />
zu bringen.<br />
Amtierender Europameister<br />
<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong> (36) ist amtierender Europameister<br />
im Marathon (Barcelona 2010) und Inhaber des<br />
Schweizer Rekords über diese Strecke (2:07:23). Zu<br />
seinen grössten Erfolgen gehören der 7. Rang am<br />
prestigeträchtigen New York Marathon 2005, die<br />
EM-Silbermedaille 2006, WM-Bronze 2007 in Osaka,<br />
der Sieg am Tokio Marathon 2008 und der Diplomgewinn<br />
(6. Rang) an den Olympischen Spielen 2008<br />
in Peking. Insgesamt hat der gebürtige Obwaldner<br />
21 Marathons bestritten. <strong>Röthlin</strong> ist verheiratet mit<br />
einer Kinderärztin und wohnt in Ennetmoos.<br />
» www.vikmotion.ch<br />
INTERVIEW<br />
9<br />
republica
10<br />
THEMA<br />
Thema<br />
Der Kreislauf<br />
des Papiers<br />
Text: This Rutishauser<br />
Fotos: Rob Lewis / zvg<br />
Immer wieder «20 Minuten».<br />
Seit Januar 2011 trennen die Reinigungsequipen in den Zügen das Papier vom Restmüll.<br />
Auf diese Weise kann die <strong>BLS</strong> die Abfallmengen um 40 Prozent reduzieren.<br />
Jeden Morgen und jeden Abend das gleiche Bild: Zeitungen<br />
liegen auf den Sitzen, auf den Tischen, auf der Gepäckablage<br />
und gar am Boden. Oft sind es Berge von Gratiszeitungen,<br />
die liegen bleiben. Sind die Nachrichten<br />
gelesen und das Horoskop überflogen, müssen die Pendlerinnen<br />
und Pendler auch schon aussteigen und lassen<br />
die Zeitung zurück.<br />
Die meisten Reisenden wissen jedoch nicht, dass sie jeden<br />
Morgen zwar farbige News lesen, aber eigentlich immer<br />
wieder die gleiche Zeitung in der Hand halten.<br />
Zumindest der Rohstoff ist immer der gleiche. Denn<br />
Schweizer Zeitungspapier besteht zu annähernd 100 Prozent<br />
aus Altpapier und wiederverwerteten Papierfasern.<br />
88 Prozent des in der Schweiz bedruckten und verbrauchten<br />
Papiers sammeln die helvetischen Recyclingweltmeister<br />
wieder ein. Von 200 Kilogramm Papier pro Kopf,<br />
die jährlich verbraucht werden, werden 160 Kilogramm<br />
gesammelt und wiederverwertet.<br />
60 000 Dollar – und kein Finderlohn<br />
Wenn es der Fahrplan verlangt, bleiben den Reinigungsmännern<br />
nur wenige Minuten, um die Abteile vom<br />
Papier zu befreien. Seit diesem Jahr stecken Guglielmo
Labriola und Mauricio Castaneda nicht mehr wahllos<br />
den gesamten Müll in den gleichen Sack. Während der<br />
eine die Kübel leert und Restmüll einsammelt, steckt der<br />
andere ausschliesslich Papier und Karton in seinen Abfallsack.<br />
Auf diese Weise senkt die <strong>BLS</strong> die Abfallmenge<br />
um 40 Prozent auf 360 Tonnen. Pro Jahr waren es bisher<br />
in den <strong>BLS</strong>-Zügen, Bahnhöfen und Werkstätten rund 600<br />
Tonnen Abfall.<br />
«Bis zehn Uhr sammeln wir fast nur Papier ein», sagt<br />
Guglielmo Labriola. Seit 25 Jahren arbeitet er bei der <strong>BLS</strong>.<br />
Er hat im Bahnhof Spiez auch schon 60 000 Dollar in<br />
Papiergeld gefunden. Den Koffer voller Noten hat er aber<br />
nicht in den Recyclingkübel geworfen, sondern an den<br />
rechtmässigen Besitzer zurückgegeben. Einen Finderlohn<br />
kriegte er damals nicht. Trotzdem lacht Guglielmo<br />
Labriola: «Ab und zu erhalte ich von den Reisenden auch<br />
ein Trinkgeld, weil wir die Fahrzeuge für sie sauber halten.»<br />
Das habe sich im Gegensatz zu früher nicht geän-<br />
Abfallbox (rechts) und neue Zeitungssammelbox (links).<br />
Das Papier kommt in einen Container in der Schützenmatte.<br />
dert. Dafür müsse er mehr Abfall zusammenräumen als<br />
noch vor einigen Jahren, sagt Labriola.<br />
Neue Papiersammelboxen<br />
Schritt für Schritt kriegen Labriola und Castaneda nun<br />
hoffentlich Unterstützung von den Reisenden selbst. Bis<br />
im Sommer 2012 hängen in allen neueren Zügen glänzende<br />
Sammelbehälter aus Chromstahl für gelesene Zeitungen<br />
und anderes Papier. So können die Reisenden<br />
auch einen Beitrag leisten, vor allem, wenn nur wenig<br />
Zeit für die Reinigungsteams bleibt.<br />
Steht «Bitte nicht einsteigen» auf der Anzeigetafel, ist der<br />
Stress für das Papiersammeln nicht so gross. Dafür bleiben<br />
mehr Zeit, aber auch mehr Arbeit für eine ausführlichere<br />
Reinigung und WC-Kontrolle in der Schützenmatte<br />
beim Bahnhof Bern, wo die Züge bis zur nächsten<br />
Abfahrt abgestellt werden. Dann fahren die Reinigungsteams<br />
mit. «Wir wollen auch Vorzeigebeispiel sein», sagt<br />
11
© Foto: R. Kühne/OLMA<br />
Nächster Halt:<br />
OLMA St. Gallen.<br />
Ab CHF 69.–<br />
inkl. Platzreservation<br />
und<br />
OLMA-Eintritt<br />
Die <strong>BLS</strong> und ihre Partner bringen Sie vom 13. bis 23. Oktober 2011 direkt an<br />
die OLMA nach St. Gallen und wieder zurück. Weitere Infos und Reservation<br />
in allen <strong>BLS</strong> Reisezentren, unter Telefon +41 (0)58 327 47 50 oder<br />
www.bls.ch/olma
Rund 240 Tonnen Altpapier türmen sich in <strong>BLS</strong>-Zügen und Werkstätten.<br />
Reto Siegenthaler, der das Projekt «Papiertrennung und<br />
Entsorgung» bei der <strong>BLS</strong> leitet. Dank einer guten Zusammenarbeit<br />
mit der Papierfabrik Utzenstorf profitiere das<br />
Projekt von der Erfahrung der Papiersammlungsprofis.<br />
An den Reinigungsstandorten der <strong>BLS</strong> steht von Brig bis<br />
Freiburg nun der passende Behälter: Mulden auf dem<br />
Parkplatz und Gitterboxen im Depot. Gleich daneben befindet<br />
sich die Pressmulde, die in der Kehrichtverbrennungsanlage<br />
geleert wird. Die vollen Papiermulden holt<br />
ein Lastwagen der Papierfabrik nach einem kurzen Telefonanruf<br />
ab und bringt sie nach Utzenstorf.<br />
<strong>BLS</strong> Cargo ist aber seit diesem Jahr auch Transporteurin<br />
von Altpapier auf der Schiene. Jeden Samstag trifft in der<br />
Papierfabrik «Perlen» in Gisikon (LU) ein Güterzug mit<br />
Altpapier aus Deutschland ein. Dank dem Bahntransport<br />
können nun täglich 10 Lastwagenfahrten eingespart und<br />
gleichzeitig Transportengpässe behoben werden.<br />
In Utzenstorf ist das gesammelte Papier aus den <strong>BLS</strong>-<br />
Zügen gern gesehen. Denn Altpapier ist der wichtigste<br />
Rohstoff für die Papierproduktion in der Schweiz (siehe<br />
Kasten S. 15). Rund 240 Tonnen werden es in diesem Jahr<br />
von der <strong>BLS</strong> sein. Insgesamt sind es 245 000 Tonnen von<br />
800 Gemeinden und 100 Grossbetrieben. Ein Viertel des<br />
gesammelten Papiers in der Schweiz wird in Utzenstorf<br />
verarbeitet. Aus dem Altpapier wird der Faser-Rohstoff<br />
zur Papierherstellung wiedergewonnen. Dank der Aufbereitung<br />
braucht es nicht nur weniger Holz: Die Faserherstellung<br />
aus Altpapier braucht auch weniger Energie.<br />
<strong>BLS</strong>: Aufwand lohnt sich<br />
Abfall trennen und Papier der Wiederverwertung zuführen<br />
rechnet sich auch für die <strong>BLS</strong>. «Wir können die Kosten<br />
für die Abfallentsorgung senken, weil das Volumen<br />
entsprechend kleiner ist», sagt Reto Siegenthaler. Mit den<br />
Einsparungen bei der Abfallentsorgung könne der Mehr-<br />
THEMA<br />
aufwand für die Abfalltrennung gedeckt werden. Ausserdem<br />
sei es möglich, besseres und leichteres Material für<br />
die Reinigungsteams anzuschaffen. Davon würden<br />
schliesslich auch die Pendler profitieren, wenn die Fahrzeuge<br />
sauberer sind. Der Reinigungsprofi denkt schon<br />
einen Schritt weiter: «Wir arbeiten daran, auch andere<br />
Stoffe wie PET-Flaschen oder Glas separat zu sammeln».<br />
Nur in den Sommermonaten ist der Sack für das Alt-<br />
papier ein paar Wochen lang etwas leichter. Erst nach den<br />
Ferien füllen sich die Papiercontainer wieder schneller.<br />
«Wanderer und Tagestouristen lassen viel mehr Lebensmittelverpackungen<br />
und Getränkeflaschen liegen als Papier»,<br />
sagt Guglielmo Labriola.<br />
Guglielmo Labriola (rechts) und Mauricio Castaneda: «Bis zehn Uhr<br />
sammeln wir fast nur Papier ein.»<br />
13
Die ZUGkunft<br />
gestalten wir!<br />
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Wertvoller Rohstoff Altpapier<br />
So einfach die Idee ist, so kompliziert sind die<br />
Arbeitsschritte, die es braucht, bis aus einem<br />
Exemplar von «20 Minuten» wiederbedruckbares<br />
Zeitungspapier wird. Seit den Sechzigerjahren<br />
übernimmt Utzenstorf Papier eine wichtige Rolle in<br />
der Altpapieraufbereitung. Das Altpapier wird<br />
zuerst in Wasser aufgelöst und mit einem grossen<br />
Pulper (eine Art riesiger Mixer) zerfasert. In verschiedenen<br />
Schritten werden fremde Stoffe – Büroklammern,<br />
Kleber und Kunststoffe – entfernt. Die<br />
Druckfarben werden mit Wasser, Natronlauge und<br />
Seife von den Fasern gelöst. Wenn anschliessend<br />
Luft in das Wasser eingeblasen wird, lagern sich die<br />
Druckfarbenpartikel mit der Seife an die Luftbläschen<br />
an und steigen an die Wasseroberfläche. Oben<br />
auf der flüssigen Masse kann der Schaum aus Seife<br />
und Druckfarben einfach abgesaugt werden. Die<br />
Mischung ist nun bereit, damit die Papiermacher in<br />
Utzenstorf neues Papier machen können. Erst in der<br />
Papiermaschine verbinden sich die aufgelösten<br />
Faserstoffe bei der Entwässerung auf einem Sieb zu<br />
einem zusammenhängenden Vlies: das alte, neue<br />
Zeitungspapier.<br />
» www.utzenstorf-papier.ch<br />
THEMA<br />
15
16<br />
REPORTAGE<br />
Die gelbe Stadt feiert Jubiläum.<br />
1000 Jahre Neuenburg – ein guter Grund für einen Spaziergang in der «gelben»<br />
Stadt, die einst Schriftsteller wie Hesse, Rousseau und Dumas inspirierte und auch<br />
heute noch sehr viel bietet.<br />
«Comme sculptée dans du beurre» sei Neuenburg,<br />
schrieb einst Alexandre Dumas, der geistige Vater der<br />
«Drei Musketiere». «Wie aus Butter gemeisselt»: Was<br />
ihn zu diesem Bild verleitete, ist bei einem Ausflug in<br />
die Stadt auch heute noch unschwer zu erkennen. Es<br />
ist der ockergelbe Kalkstein, der bei vielen öffentlichen<br />
Bauten und herrschaftlichen Häusern den Gesamtein-<br />
druck prägt. Abgebaut wurde er im Osten Neuenburgs –<br />
in Hauterive.<br />
Dort starten wir denn auch unseren Ausflug in die<br />
1000-jährige Stadt. Oder besser: In die Stadt, die vor<br />
1000 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde und<br />
deshalb dieses Jahr ein grosses Jubiläum feiert. Als «re-
Reportage<br />
Stadtbummel<br />
in Neuenburg<br />
Text: Thorsten Kaletsch<br />
Fotos: Rob Lewis<br />
galissima sede» (königlicher Sitz) des Burgunderkönigs<br />
Rudolf III. wurde das befestigte Zentrum damals beschrieben<br />
– und «Novum Castellum» genannt, woraus<br />
sich auch der heutige Name «Neu(f)châtel» ableitete.<br />
Dass die Kelten schon lange zuvor das Ufer des grössten<br />
ganz in der Schweiz liegenden Sees bewohnt hatten,<br />
zeigt sich spätestens im «Laténium». Vom <strong>BLS</strong>-Bahnhof<br />
St-Blaise-Lac aus sind wir auf dem asphaltierten Seeuferweg<br />
zum grössten archäologischen Museum der<br />
Schweiz gewandert, das allein schon eine Reise wert ist.<br />
Es wurde 2001 in unmittelbarer Nähe eines wichtigen<br />
Ausgrabungsorts eröffnet und macht die Vorgeschichte<br />
für Gross und Klein auf lustvolle Art und Weise erleb-<br />
Neuenburger Sehenswürdigkeiten: Das Hotel Palafitte am See ...<br />
... das Schloss in der Altstadt ...<br />
... und das Archäologie-Museum «Laténium».<br />
bar. Für sein überzeugendes Konzept, seine Architektur<br />
und die Einbettung in die Natur wurde das «Laténium»<br />
2003 mit dem Preis für das «Museum des Europarats»<br />
ausgezeichnet.<br />
Eine Nacht auf dem See<br />
Wer nach dem Museumsbesuch müde ist, den bringt das<br />
Kursschiff gratis in den Neuenburger Hafen. Wir aber<br />
setzen den Spaziergang auf dem Seeuferweg fort, der sich<br />
über elf Kilometer bis nach Auvernier erstreckt. Dabei<br />
kommen wir am Hotel Palafitte vorbei, dessen Zimmer<br />
auf Pfählen direkt im Neuenburgersee stehen. Das Relikt<br />
der Expo.02 ist bei Gästen immer noch sehr beliebt. Eine<br />
17
Wildschiff<br />
Samstag, 1., 8. und 15. Oktober 2011<br />
Bei einer Rundfahrt auf dem MS «Schilthorn» verwöhnt Sie unser Schiffcatering<br />
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Fahrpreis: Erwachsene CHF 30.–, Kinder CHF 15.– (GA/Halbtax nicht gültig)<br />
Menupreis: CHF 58.– (Vegimenu CHF 40.–)<br />
Tischreservation: SV (Schweiz) AG, Tel. +41 (0)33 334 52 34<br />
Weitere Infos: www.bls.ch/schiff oder Tel. +41 (0)58 327 48 11
Das «Centre Dürrenmatt» bietet auch einen herrlichen Blick über die Stadt.<br />
Übernachtung in einem Pavillon im See (CHF 705.– in<br />
der Haupt- und CHF 515.– in der Nachsaison) oder am<br />
Ufer (CHF 530.– / 405.–) ist zwar nicht gerade billig, verspricht<br />
aber in Sachen Erlebnis einiges.<br />
Nächste Station ist der Bahnhof Neuchâtel, der vom Seeufer<br />
entweder über eine Treppe oder mit dem schnellen<br />
«Fun’ambule» erreichbar ist. Nicht zu übersehen ist schon<br />
vom See aus der Turm des Bundesamts für Statistik, das<br />
direkt an die Gleise grenzt. Das moderne Gebäude von<br />
bauart Architekten wurde für sein gesamtökologisches<br />
Konzept schon mehrfach ausgezeichnet – unter anderem<br />
mit dem Schweizer und Europäischen Solarpreis.<br />
Zeitgenössische und historische Architektur<br />
Architektonisch hat Neuenburg generell viel zu bieten.<br />
Weithin sichtbare Wahrzeichen sind das Schloss und<br />
die Kollegiatskirche aus dem 12. Jahrhundert. Auch die<br />
Place des Halles im mittelalterlichen Stadtkern zeugt von<br />
der bewegten Vergangenheit.<br />
Von den zeitgenössischen Architekten hat hier unter<br />
anderem Mario Botta seine Spuren hinterlassen. Er hat<br />
das ehemalige Wohnhaus des Schriftstellers Friedrich<br />
Dürrenmatt in einen neuen Bau aus schwarzem Schiefer<br />
integriert, der sich elegant dem Gelände anpasst.<br />
Das «Centre Dürrenmatt» hat die Aufgabe, das Bildwerk<br />
des 1990 verstorbenen Emmentaler Künstlers zu<br />
sammeln, zu erhalten und bekannt zu machen. Mit dem<br />
Eingangsturm, der über vier Etagen reichenden Treppe<br />
mit Durchblick in die Tiefe und dem weiten Raum im<br />
«Erdbauch» (Zitat Mario Botta) nimmt der prägnante<br />
Bau Bezug auf Dürrenmatts literarisches Werk, auf<br />
Turmbauten, höhlenartige Räume und Labyrinthe. Das<br />
«Centre Dürrenmatt» gehört zur Schweizerischen Nationalbibliothek<br />
und steht allen Besuchern offen. Es liegt<br />
hoch über Neuenburg und bietet Gelegenheit, auf der<br />
grossen Terrasse bei einem Kaffee innezuhalten. Einen<br />
noch atemberaubenderen Ausblick auf Neuenburg hat<br />
man, wenn man die Felsen oberhalb des Dürrenmatt-<br />
Wohnhauses erklimmt.<br />
REPORTAGE<br />
Die Stiftskirche ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt.<br />
Das Bundesamt für Statistik liegt unmittelbar neben dem Bahnhof.<br />
19
Sie feiern und geniessen –<br />
wir organisieren und fahren.<br />
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Vereine, Firmen und Gesellschaften. Unsere Fahrzeugfl otte – von<br />
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auf Touren. Gerne stellen wir für Sie eine massgeschneiderte Offerte<br />
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Telefon +41 (0)58 327 47 14 oder unter www.bls.ch/charter
Dürrenmatt selber beurteilte sein Schaffen durchaus<br />
kritisch: «Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich,<br />
die andere Hälfte unnütz.» Der Schriftsteller und<br />
Maler besass übrigens zwei Schäferhunde. Und als sich<br />
ein Nachbar einmal schriftlich über deren Gebell beschwerte,<br />
schrieb Dürrenmatt postwendend zurück, er<br />
habe den Brief seinen Hunden vorgelesen.<br />
Inspiration für Dichter und Denker<br />
Neben Dumas und Dürrenmatt liessen sich auch weitere<br />
berühmte Schriftsteller von Neuenburg inspirieren.<br />
Jean-Jacques Rousseau stattete seinem um die Veröffent-<br />
lichung seiner Werke bemühten Mäzen Pierre-Alexandre<br />
DuPeyrou regelmässig Besuche ab. Dessen prunkvoller<br />
Wohnsitz aus dem 18. Jahrhundert ist heute ein sehr<br />
repräsentatives Restaurant. Dank DuPeyrous Engagement<br />
sind Rousseaus Manuskripte jetzt in der öffentlichen<br />
Universitätsbibliothek in Neuenburg zu bewundern.<br />
Auch Hermann Hesse kannte die «gelbe Stadt»<br />
gut. Nach dem Abbruch seines Jurastudiums verbrachte<br />
er wegen Depressionen längere Zeit in der Nervenheilanstalt<br />
«Préfargier» in Marin. Einen Ausflug aus dem<br />
Nebel auf den Neuenburger Hausberg Chaumont thematisiert<br />
Hesse in seiner Erzählung «Beschreibung einer<br />
Landschaft» aus dem gleichnamigen Buch. Den Blick<br />
auf die Alpen schildert Hesse darin als «ungeheuer» und<br />
«eigentlich erschreckend»: «Man sieht sämtliche Alpen<br />
vom äussersten Osten des Landes bis zu ihren letzten<br />
Graten im Savoyischen, das Rückgrat Europas, vor uns<br />
hingelegt wie das eines Riesenfisches, eine starre, klare,<br />
kalte, fremde, ja bittere und drohende Welt aus Fels und<br />
Eis in feindseligem Blau.»<br />
Bei uns löst der Blick auf die Alpen eher Glücksgefühle aus.<br />
Den Chaumont haben wir zwar nicht bestiegen, doch auch<br />
von weiter unten ist das Panorama mit dem See im Vordergrund<br />
atemberaubend. Nach einem Ballon «Neuchâtel» im<br />
Stadtkern bewundern wir im Kunst- und Geschichtsmuseum<br />
vor der Heimreise noch die filigranen Androiden von<br />
Jaquet-Droz, drei technologisch ausgereifte Puppenautomaten,<br />
die sinnigerweise einen Zeichner, eine Musikerin<br />
und einen Schriftsteller darstellen.<br />
Hier wird Recht gesprochen: Gerichtssaal in Neuenburg.<br />
Spielplatz beim Archäologie-Museum.<br />
Gut zu wissen<br />
REPORTAGE<br />
Anreise: Mit der Bahn nach St-Blaise-Lac.<br />
Rückreise: Mit der Bahn ab Neuchâtel.<br />
Tipp: Anreise via Bern mit der <strong>BLS</strong> (S5 bis St-Blaise-<br />
Lac; Zuganschriften beachten: Ab Bern fährt der<br />
vordere Teil des Zuges nach Neuchâtel, der hintere<br />
nach Murten), Rückfahrt mit der <strong>BLS</strong> (RegioExpress<br />
oder S5 ab Neuchâtel).<br />
Centre Dürrenmatt: www.cdn.ch<br />
Naturhistorisches Museum:<br />
www.museum-neuchatel.ch<br />
Musée Laténium: www.latenium.ch<br />
Kunst- und Geschichtsmuseum: www.mahn.ch<br />
Standseilbahn La Coudre - Chaumont:<br />
www.tnneuchatel.ch/offre-funi<br />
RailAway-Kombis: Mit bis zu 20% Vergünstigung<br />
für Hin- und Rückfahrt mit dem öffentlichen Verkehr<br />
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Bahnschaltern der Schweiz;<br />
Infos unter www.bls.ch/ausflug<br />
Preisbeispiele ab Bern:<br />
(2. Klasse mit Halbtax / 1. Klasse mit Halbtax)<br />
• Centre Dürrenmatt CHF 28.– / 39.–<br />
(mit GA CHF 7.20).<br />
• Naturhistorisches Museum CHF 21.40 / 31.20<br />
(mit GA CHF 6.40).<br />
Essen und Trinken:<br />
• Crêperie Chez Bach et Buck, Avenue du 1er-Mars<br />
22: Crêpes in allen Variationen für Studenten und<br />
Stadtwanderer, im Universitäts-Quartier Nähe<br />
Funambule.<br />
• Le Café des Halles, Rue du Trésor 4: Einheimische<br />
und internationale Küche der gehobenen Mittelklasse,<br />
mit Terrasse auf dem belebten Place des<br />
Halles.<br />
• Brasserie Le Cardinal, Seyon 9: Schmackhafte<br />
Brasserie-Küche und -Weine zwischen stilechtem<br />
Dekor, am Fuss des Châteaus im ruhigeren Teil der<br />
Altstadt gelegen.<br />
Weitere Informationen: Tourisme neuchâtelois, Hôtel<br />
des Postes, CH-2001 Neuchâtel, Tel. +41(0)32 889 68 90<br />
www.neuchateltourisme.ch<br />
Stadtplan mit eingezeichneter Route:<br />
» www.bls.ch/streifzug<br />
21
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Fahrgastporträt<br />
Jürg Marti<br />
Direktor Bundesamt<br />
für Statistik<br />
Aufgezeichnet Text: Peter Bader von: Peter Bader<br />
Foto: Rob Lewis<br />
«Mit der <strong>BLS</strong> von Sitzungszimmer<br />
zu Sitzungszimmer».<br />
«Manchmal werde ich gefragt, ob Direktor des Bundesamts<br />
für Statistik denn nicht ein trockener Job sei. Was genau<br />
die Faszination der Zahlen ausmache. Ich sage dann:<br />
Wir schreiben Geschichte. Genauer: Wir bilden die Gesellschaft<br />
ab. In insgesamt 21 Themenkreisen: Mobilität,<br />
Umweltverhalten, Arbeit, Gesundheit, Kulturverhalten<br />
und so weiter. Damit schaffen wir die Grundlage für wichtige<br />
politische Entscheide. Das ist nicht trocken. Damit<br />
fühlen wir jederzeit den Puls der Zeit.<br />
Wir, das sind rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Frauenanteil: 50 Prozent. Anteil Französischsprachiger: 50<br />
Prozent. Und gleich noch eine statistische Zahl: Rund 300<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kommen täglich mit<br />
der <strong>BLS</strong> nach Neuenburg zur Arbeit, wo unser Bundesamt<br />
fünf Gehminuten vom Bahnhof entfernt ist. Von Murten,<br />
Avenches via Ins oder Bern. Hinzu kommen all die Sitzungen,<br />
für die wir jede Woche mit der <strong>BLS</strong> zwischen<br />
‹Bundes-Bern› und Neuenburg pendeln. Und weil auch in<br />
Bern vieles sehr nahe beim Bahnhof ist, reisen wir quasi<br />
mit der Bahn von Sitzungszimmer zu Sitzungszimmer.<br />
Die Bedeutung der <strong>BLS</strong> für mich und unser Bundesamt ist<br />
also sehr hoch. Wir schätzen diesen Service sehr!<br />
Was die Wahl meiner Verkehrsmittel betrifft, bin ich<br />
sehr praktisch: Ich nehme, was am besten passt. Bei der<br />
Arbeit ist das der Zug, für den Skiurlaub eher das Auto.<br />
Mobilität insgesamt hat mich immer fasziniert, ob nun auf<br />
der Schiene, Strasse oder in der Luft. Wo wären wir denn<br />
in unserer globalisierten Welt ohne den Güterverkehr?<br />
Ohne unsere moderne Mobilität gäbe es keine kulturelle<br />
Vielfalt und Durchmischung. Sie ist eine enorme Bereicherung<br />
unserer Gesellschaft. Fasziniert bin ich auch von<br />
der Technik, nicht erst seit ich Vize-Direktor des Bundesamts<br />
für Verkehr war. Ein tonnenschwerer Zug mit 700<br />
Passagieren, der mit 200 Stundenkilometern oder mehr<br />
auf zwei schmalen Geleisen fährt, das ist schon sensationell!<br />
Auch die Tunnels am Lötschberg und Gotthard oder<br />
die Jungfraubahn sind Meisterwerke der Technik.<br />
Wenn ich im Zug unterwegs bin, muss ich die Zeit nicht<br />
immer zur Arbeit nutzen. Ich kann auch einfach mal geniessen.<br />
Zwischen Bern und Neuenburg immer an der<br />
gleichen Stelle: Das Gümmenen-Viadukt ist für mich fantastisch!»<br />
Der Fahrgast<br />
Name: Jürg Marti.<br />
Alter: 48.<br />
Beruf: Direktor des Bundesamts<br />
für Statistik.<br />
Strecke: Grenchen Nord–<br />
Neuchâtel, Neuchâtel–Bern.<br />
FAHRGASTPORTRÄT<br />
Wunsch-Fahrt: durch den<br />
Euro-Tunnel nach London.<br />
Abonnement: GA 1. Klasse.<br />
Vorlieben: am Fenster,<br />
rückwärts.<br />
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GÜLTIG BIS 02.03.2011<br />
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CHF 3.00<br />
1 Tag<br />
ab 6.–<br />
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1 Monat<br />
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Willkommen im Raum-Zeit-Alter.<br />
Freie Fahrt – so lange Sie wollen!<br />
In den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden gilt ein einheitlicher Zonentarif. Sie können mit einem<br />
Passepartout Fahrausweis nicht nur von A nach B fahren, sondern sich in den gelösten Zonen (Raum) frei<br />
bewegen. Und das so lange wie Ihr Fahrausweis gültig ist (Zeit). Mit dem Zonen-Billett genau so wie mit<br />
einem Jahres-Abo.<br />
Die ÖV-Angebote von Passepartout erhalten Sie bei der <strong>BLS</strong>.<br />
Die ÖV-Angebote von Passepartout erhalten Sie bei der <strong>BLS</strong>.<br />
<strong>BLS</strong> Reisezentren und Verkaufsstellen finden Sie in Willisau, Menznau, Wolhusen und<br />
<strong>BLS</strong> Schüpfheim Reisezentren oder unter und Verkaufsstellen www.bls.ch/reisezentren<br />
finden Sie in Willisau, Menznau, Wolhusen und<br />
Schüpfheim oder unter www.bls.ch/reisezentren<br />
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CHF 6.00<br />
NICHT ÜBERTRAGBAR<br />
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1 Jahr<br />
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bei 2 Zonen.<br />
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Neuchâtel<br />
Chaumont<br />
1087<br />
Neuchâtel<br />
St-Blaise-Lac<br />
8<br />
Payerne<br />
La Broye<br />
Dompierre<br />
Corcelles-Nord<br />
Zihlkanal<br />
Chasseral<br />
1607<br />
Broye-<br />
Kanal<br />
La Suze<br />
Murtensee<br />
Lac de Morat<br />
Avenches<br />
Domdidier<br />
Faoug<br />
Schiffenensee<br />
Lac de Schiffenen<br />
Bielersee<br />
Lac de Bienne<br />
Fräschels<br />
Kerzers<br />
Papiliorama<br />
Muntelier-<br />
Löwenberg<br />
Murten<br />
Galmiz<br />
Fribourg<br />
Daten und Fakten Bahnnetz Personenverkehr<br />
Spurweite: 1435 mm<br />
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (Aaretal)<br />
Streckenlänge: 630,3 km<br />
� davon auf <strong>BLS</strong>-Infrastruktur: 345,1 km<br />
� davon auf SBB-Infrastruktur: 278,4 km<br />
� davon auf STB-Infrastruktur: 6,8 km<br />
Anzahl Haltepunkte: 183<br />
� davon Halt auf Verlangen: 26<br />
� davon Eigentum <strong>BLS</strong>: 109<br />
� davon Eigentum SBB: 71<br />
� davon Eigentum STB: 3<br />
Kallnach<br />
Saane<br />
Düdingen<br />
Aare<br />
Hundsrügg<br />
2047<br />
Aarberg<br />
Bargen<br />
Wünnewil<br />
Schmitten<br />
1 Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel)<br />
2 Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn)<br />
3 Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M.,<br />
höchster Normalspurbahnhof der Schweiz)<br />
4 Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.)<br />
5 Nördlichster Haltepunkt: Solothurn<br />
6 Südlichster Haltepunkt: Lalden<br />
7 Östlichster Haltepunkt: Luzern<br />
8 Westlichster Haltepunkt: Payerne<br />
9 Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg-Scheiteltunnel<br />
(14,61 km)<br />
10 Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen<br />
Bern und Bern Wankdorf)<br />
11 Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen<br />
Hohtenn und Ausserberg)<br />
12 Maximale Neigung: 37‰ (auf Linie Bern–Schwarzenburg)<br />
Nidau-Büren-Kanal<br />
Wohlensee<br />
Neuenegg<br />
Flamatt Dorf<br />
Flamatt<br />
Sense<br />
Gastlosen<br />
1935<br />
Kaiseregg<br />
2185<br />
Wildhorn<br />
3248<br />
Büren an<br />
der Aare<br />
12<br />
Schwarzenburg<br />
B U C H E G G B E R G<br />
Gantrisch<br />
2175<br />
S I M M E N T A L<br />
Niderhorn<br />
2078<br />
O B E R S I M E N T A L<br />
Giferspitz<br />
2542<br />
Gasel<br />
Mittelhäusern<br />
Boltigen<br />
Zweisimmen<br />
Köniz<br />
Aare<br />
Niederscherli<br />
Schwarzwasserbrücke<br />
Lanzenhäusern<br />
Weissenbach<br />
Enge i.S.<br />
Grubenwald<br />
10<br />
Limpach<br />
Bern<br />
Oberwil i.S.<br />
Gürbe<br />
Spillgerten<br />
2476<br />
Simme<br />
5<br />
D I E M T I G T A L<br />
Wiriehore<br />
2304<br />
Albristhorn<br />
2762<br />
Aare<br />
Ringoldingen<br />
Därstetten<br />
Weissenburg<br />
4<br />
2<br />
Emme<br />
Hindelbank<br />
Schönbühl SBB<br />
Stockhorn<br />
2190<br />
Männliflue<br />
2652<br />
Wildstrubel<br />
3248<br />
Spiezmoos Süd<br />
Lattigen b. Spiez<br />
Eifeld<br />
Wimmis<br />
Erlenbach i.S.<br />
Lyssach<br />
Burgholz<br />
Oey-<br />
Diemtigen<br />
Entschlige<br />
E N T S C H L I G E T A L<br />
Gr. Loner<br />
3094<br />
Niesen<br />
2362<br />
K A N D E R T A L<br />
Elsighore<br />
2341<br />
Lueg<br />
888<br />
Thunersee<br />
Kander<br />
G A S T E<br />
Torrenthorn<br />
2998<br />
Emme<br />
E M M E N T A L<br />
K I E N T A L<br />
Balmhorn<br />
3698<br />
Zulg<br />
Blüemlisalp<br />
3657<br />
Doldenhorn<br />
3643<br />
R E T A L<br />
Langete<br />
Grüene<br />
Niederhorn<br />
1950<br />
Lüderenalp<br />
1144<br />
Schwalmere<br />
2777<br />
G A U<br />
Em<br />
Dündehore<br />
2862 Gspaltenhorn<br />
3436<br />
Lonza<br />
Rot<br />
Bowil<br />
Dotzigen<br />
Marin-Epagnier<br />
Biel/<br />
Zihlbrücke<br />
Bienne<br />
Gampelen<br />
Ins<br />
Brügg BE<br />
Studen BE<br />
Müntschemier<br />
Busswil<br />
Lyss<br />
Kerzers<br />
Solothurn<br />
Ferenbalm-<br />
Suberg-<br />
Gurbrü<br />
Grossaffoltern<br />
Biberist Ost<br />
Gümmenen<br />
Gerlafingen<br />
Schüpfen<br />
Wiler<br />
Laupen BE<br />
Utzenstorf<br />
Rosshäusern<br />
Riedbach<br />
Münchenbuchsee<br />
Aefligen<br />
Bern Brünnen Westside Zollikofen<br />
Bern Bümpliz Nord<br />
Kirchberg-Alchenflüh<br />
Langenthal<br />
Bern Stöckacker<br />
Langenthal Süd<br />
Burgdorf Buchmatt<br />
Lotzwil<br />
Bern<br />
Burgdorf<br />
Gutenburg<br />
Wankdorf<br />
Burgdorf Steinhof<br />
Madiswil<br />
Oster-<br />
Oberburg<br />
Lindenholz<br />
mundigen<br />
Kleindietwil<br />
Gümligen<br />
Hasle-Rüegsau<br />
Rohrbach<br />
Belp<br />
Schafhausen i.E.<br />
Walkringen<br />
Lützenflüh-Goldbach<br />
Huttwil<br />
Rubigen<br />
Worb SBB Bigenthal<br />
Sumiswald-Grünen<br />
Toffen<br />
Ramsei<br />
Grünenmatt<br />
Biglen<br />
Kaufdorf Münsingen Tägertschi<br />
Grosshöchstetten<br />
Konolfingen<br />
Thurnen<br />
Zollbrück<br />
Wichtrach<br />
Zäziwil<br />
Stalden i.E.<br />
Neumühle<br />
Burgistein Kiesen<br />
Oberdiessbach<br />
Brenzikofen<br />
Seftigen<br />
Uttigen<br />
Uetendorf Heimberg<br />
Uetendorf Lädeli<br />
Allmend Steffisburg<br />
Schwäbis<br />
Thun<br />
Spiez<br />
Faulensee<br />
Mülenen<br />
Frutigen<br />
Reichenbach i.K.<br />
Kandersteg<br />
1<br />
Signau<br />
Goppenstein<br />
Langnau<br />
Emmenmatt<br />
9<br />
3<br />
Leissigen<br />
Trubs<br />
Lütsch<br />
Breithor<br />
3780<br />
L Ö T S C H E N<br />
Hohtenn<br />
11<br />
Därligen<br />
Inte<br />
Interlake<br />
Bietschhor<br />
3934<br />
Aus
O B E R A A R<br />
chachen<br />
me<br />
Hohgant<br />
2197<br />
rlaken Ost<br />
n West<br />
ine<br />
n<br />
T A L<br />
serberg<br />
Weisse Lütschine<br />
Hüswil<br />
Zell<br />
Änziwigger<br />
Napf<br />
1408<br />
Nesthorn<br />
3822<br />
Escholzmatt<br />
Schrattenflue<br />
2092<br />
Brienzersee<br />
Wigger<br />
Gettnau<br />
Willisau<br />
Kleine Emme<br />
E N T L E B U C H<br />
Schüpfheim<br />
Waldemme<br />
Schwarze Lütschine<br />
Alle Haltestellen:<br />
Bern–Flamatt<br />
Bern–Niederscherli<br />
Bern–Belp<br />
Eggerberg<br />
Lalden<br />
6<br />
Hasle LU<br />
Schimbrig<br />
1815<br />
Brienzer Rothorn<br />
2350<br />
Brig<br />
Menznau<br />
Thörishaus Station<br />
Thörishaus Dorf<br />
Flamatt<br />
Laupen BE<br />
Fribourg<br />
Iselle (I)<br />
Rotten<br />
Wolhusen Weid<br />
Wolhusen<br />
Entlebuch<br />
Fürstein<br />
2040<br />
Werthenstein<br />
Aare<br />
Bern Ausserholligen SBB<br />
Bern Bümpliz Süd<br />
Niederwangen<br />
Oberwangen<br />
Schwarzenburg<br />
Kleine Emme<br />
Schachen LU<br />
Malters<br />
Mittaggüpfi<br />
1917<br />
Liebefeld<br />
Köniz<br />
Moos<br />
Gasel<br />
Niederscherli<br />
Littau<br />
Rümlig<br />
Vierwaldtstättersee<br />
Pilatus<br />
2119<br />
Bern<br />
Bern Ausserholligen GBS<br />
Bern Weissenbühl<br />
Wabern bei Bern<br />
Kehrsatz Nord<br />
Kehrsatz<br />
7<br />
Reuss<br />
Luzern<br />
Belp Steinbach<br />
Belp<br />
Thun<br />
Reliefkarte: © 2011 swisstopo<br />
Bern–Münsingen–Thun<br />
Bern<br />
Bern Wankdorf<br />
Ostermundigen<br />
Gümligen<br />
Rubigen<br />
Münsingen<br />
Wichtrach<br />
Kiesen<br />
Uttigen<br />
Thun<br />
Bern–Belp–Thun<br />
Bern<br />
Bern Ausserholligen GBS<br />
Bern Weissenbühl<br />
Wabern bei Bern<br />
Kehrsatz Nord<br />
Kehrsatz<br />
Belp Steinbach<br />
Belp<br />
Toffen<br />
Kaufdorf<br />
Thurnen<br />
Burgistein<br />
Seftigen<br />
Uetendorf<br />
Uetendorf Allmend<br />
Thun<br />
Thun–Spiez–Interlaken Ost<br />
Thun<br />
Spiez<br />
Faulensee x<br />
Leissigen<br />
Därligen<br />
Interlaken West<br />
Interlaken Ost<br />
Spiez–Brig<br />
Spiez<br />
Mülenen x<br />
Reichenbach i.K.<br />
Frutigen<br />
Kandersteg<br />
Goppenstein<br />
Hohtenn x<br />
Ausserberg<br />
Eggerberg x<br />
Lalden x<br />
Brig<br />
Spiez–Zweisimmen<br />
Spiez<br />
Spiezmoos Süd x<br />
Lattigen bei Spiez x<br />
Eifeld x<br />
Wimmis<br />
Burgholz x<br />
Oey-Diemtigen<br />
Erlenbach i.S.<br />
Ringoldingen x<br />
Därstetten<br />
Weissenburg x<br />
Oberwil i.S.<br />
Enge i.S. x<br />
Boltigen<br />
Weissenbach<br />
Grubenwald x<br />
Zweisimmen<br />
Bern–Schwarzenburg<br />
Bern<br />
Bern Ausserholligen GBS<br />
Liebefeld<br />
Köniz<br />
Moos<br />
Gasel<br />
Niederscherli<br />
Mittelhäusern<br />
Schwarzwasserbrücke<br />
Lanzenhäusern<br />
Schwarzenburg<br />
Bern–Fribourg<br />
Bern<br />
Bern Ausserholligen SBB<br />
Bern Bümpliz Süd<br />
Niederwangen<br />
Oberwangen<br />
Thörishaus Station<br />
Thörishaus Dorf<br />
Flamatt<br />
Wünnewil<br />
Schmitten<br />
Düdingen<br />
Fribourg<br />
Flamatt–Laupen BE<br />
Flamatt<br />
Flamatt Dorf<br />
Neuenegg<br />
Laupen BE<br />
Bern–Neuchâtel<br />
Bern<br />
Bern Stöckacker<br />
Bern Bümpliz Nord<br />
Bern Brünnen Westside<br />
Riedbach<br />
Rosshäusern<br />
Gümmenen<br />
Ferenbalm-Gurbrü x<br />
Kerzers<br />
Müntschemier<br />
Ins<br />
Gampelen<br />
Zihlbrücke x<br />
Marin-Epagnier<br />
St-Blaise-Lac<br />
Neuchâtel<br />
Kerzers–Payerne<br />
Kerzers<br />
Galmiz<br />
Muntelier-Löwenberg x<br />
Murten<br />
Faoug<br />
Avenches<br />
Domdidier<br />
Dompierre<br />
Corcelles-Nord<br />
Payerne<br />
Bern–Biel/Bienne<br />
Bern<br />
Bern Wankdorf<br />
Zollikofen<br />
Münchenbuchsee<br />
Schüpfen<br />
Suberg-Grossaffoltern<br />
Lyss<br />
Busswil<br />
Studen BE<br />
Brügg BE<br />
Biel/Bienne<br />
Lyss–Büren an der Aare<br />
Lyss<br />
Busswil<br />
Dotzigen<br />
Büren an der Aare<br />
Bern–Burgdorf<br />
Bern<br />
Bern Wankdorf<br />
Zollikofen<br />
Schönbühl SBB<br />
Hindelbank<br />
Lyssach<br />
Burgdorf<br />
Burgdorf–Solothurn<br />
Burgdorf<br />
Burgdorf Buchmatt x<br />
Kirchberg-Alchenflüh<br />
Aefligen<br />
Utzenstorf<br />
Wiler<br />
Gerlafingen<br />
Biberist Ost<br />
Solothurn<br />
x Halt auf Verlangen<br />
�<br />
Bahnlinie<br />
Tunnel<br />
Bahnhof/Haltestelle<br />
<strong>BLS</strong>-Reisezentrum<br />
Burgdorf–Langnau<br />
Burgdorf<br />
Burgdorf Steinhof<br />
Oberburg<br />
Hasle-Rüegsau<br />
Lützelflüh-Goldbach<br />
Ramsei<br />
Zollbrück<br />
Neumühle x<br />
Langnau<br />
Ramsei–Sumiswald-<br />
Grünen<br />
Ramsei<br />
Grünenmatt<br />
Sumiswald-Grünen<br />
Hasle-Rüegsau–Thun<br />
Hasle-Rüegsau<br />
Schafhausen i.E. x<br />
Bigenthal x<br />
Walkringen<br />
Biglen<br />
Grosshöchstetten<br />
Konolfingen<br />
Stalden i.E. x<br />
Oberdiessbach<br />
Brenzikofen<br />
Heimberg<br />
Lädeli x<br />
Steffisburg<br />
Schwäbis x<br />
Thun<br />
Bern–Langnau–Luzern<br />
Bern<br />
Bern Wankdorf<br />
Ostermundigen<br />
Gümligen<br />
Worb SBB<br />
Tägertschi<br />
Konolfingen<br />
Zäziwil<br />
Bowil<br />
Signau<br />
Emmenmatt<br />
Langnau<br />
Trubschachen<br />
Escholzmatt<br />
Schüpfheim<br />
Hasle LU<br />
Entlebuch<br />
Wolhusen<br />
Werthenstein<br />
Schachen LU<br />
Malters<br />
Littau<br />
Luzern<br />
Langenthal–Wolhusen<br />
Langenthal<br />
Langenthal Süd<br />
Lotzwil<br />
Gutenburg x<br />
Madiswil<br />
Lindenholz x<br />
Kleindietwil<br />
Rohrbach<br />
Huttwil<br />
Hüswil x<br />
Zell<br />
Gettnau<br />
Willisau<br />
Menznau<br />
Wolhusen Weid x<br />
Wolhusen<br />
<strong>BLS</strong>-Verkaufsstelle<br />
Die Verkaufsstellen bieten:<br />
� keinen Verkauf von Eventtickets<br />
� keine Produkte Autoverlad Lötschberg<br />
� eingeschränktes Angebot Ferienreisen<br />
Autoverlad Lötschberg<br />
Kandersteg–Goppenstein<br />
Kandersteg–Iselle (I)<br />
Die Netzpläne finden Sie auch unter www.bls.ch/netzplan
S44 bei Kaufdorf, Gürbetal
Am Anfang einer neuen Welt.<br />
Währschaft, urchig, ehrlich: Genauso wie die Umgebung ist auch das Essen im Restaurant<br />
Berghaus auf der Griesalp. Schnickschnack sucht man hier oben vergebens – doch der Luxus<br />
des Ursprünglichen macht dies allemal wett.<br />
Wer noch nie hier war, ist zuerst überwältigt. Schon die<br />
Anreise ins hintere Kiental ist spektakulär. Da ist einmal<br />
der atemberaubend schöne Tschingelsee, entstanden<br />
nach einem Unwetter 1972 und jetzt am Verlanden. Von<br />
hier nimmt das Postauto die Schlucht hinauf auf 1400 m<br />
ü.M. in Angriff. Zwischen überhängenden Felswänden<br />
und dem tosenden Wildbach windet sich das Strässchen<br />
empor, die maximale Steigung beträgt 28 Prozent (Europarekord<br />
für eine Postautostrecke). Im Winter holt das<br />
Hotelzentrum seine Gäste mit dem Schneemobil unten<br />
ab, die Strasse vom Schnee zu räumen wäre ein Ding der<br />
Unmöglichkeit.<br />
Wer dann oben ist, sollte sich Zeit nehmen und sich auf<br />
die Griesalp einlassen. Der erste Eindruck: Hier ist man<br />
am Ende der Welt. Das ist natürlich die beschränkte<br />
Sicht des eben angekommenen Unterländers. «Wir sind<br />
hier nicht am Ende der Welt, sondern am Anfang einer<br />
neuen Welt», sagt Jakob Schären, der Besitzer des Hotelzentrums<br />
Griesalp. Und fügt an: «Das ist das schönste<br />
Wandergebiet der Schweiz.» Wer Zeit und Musse hat,<br />
kann dies auf dem schier endlosen Wanderwegnetz am<br />
Fuss der Blüemlisalp selber überprüfen. Ob ganztägige<br />
Wanderung hinüber nach Kandersteg oder einstündiger<br />
GASTROTIPP<br />
Restaurant<br />
Berghaus<br />
Griesalp<br />
Gastrotipp<br />
Text: Mike Sommer<br />
Fotos: Manu Friederich<br />
Rundgang über die Griesalp, es hat bestimmt für jeden<br />
und jede etwas dabei.<br />
Weniger ist manchmal mehr<br />
Neben den Hotelgästen sind es vor allem Wanderer, Tourenskifahrer<br />
und Schneeschuhwanderer, die das Restaurant<br />
Berghaus frequentieren. Ihnen tischen der Küchenchef<br />
Ralph Baier und seine kleine Crew das auf, was genau<br />
hierhin gehört. Dauerbrenner sind die Älpler-Magronen<br />
mit Apfelmus, das Käsefondue oder der Griesalp-Teller<br />
mit «Suma-Natura-Wurst», Trockenfleisch, Trockenspeck<br />
und Käse von einer der benachbarten Alpen. Wir versuchten<br />
uns am Tagesmenü für CHF 32.–. Es bestand aus<br />
einer Spargelsuppe mit Kräutern aus dem Garten, einem<br />
Schweinsschnitzel mit Pilzsauce, Nudeln und Rüebli.<br />
Eine solide Mahlzeit, die keine Wünsche offen liess, ideal<br />
begleitet von einem Glas Burgwegler Niederurner, einem<br />
Pinot Noir aus dem Kanton Glarus.<br />
Beim Wein trumpft das Berghaus mit einer Besonderheit<br />
auf. Im Angebot sind bekannte und unbekannte Tropfen<br />
aus fast jedem Kanton der Schweiz. Das muss hier genügen<br />
und tut es auch. Für ganz besondere Momente sind<br />
dann aber doch ein paar einzelne Flaschen ausländischer<br />
29
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Die Älpler-Magronen von Ralph Baier sind ein Klassiker. Brigit Brüderli setzt aber auch auf Innovationen wie Wellness im Hot-Pot.<br />
Herkunft verfügbar, wie der überaus rare Alteo, ein Amarone<br />
aus biologischem Anbau (CHF 149.-). Von vorzüglicher<br />
Qualität ist übrigens auch das Gourmet-Beef, das<br />
im viergängigen Abendmenü in verschiedensten Variationen<br />
immer wieder die Hauptrolle spielt. Es stammt vom<br />
eigenen Hof von Jakob Schären und von Tieren, die aus<br />
einer Kreuzung von Galloway- mit Angus-Rindern hervorgegangen<br />
sind.<br />
Chefkoch Ralph Baier, vor 23 Jahren aus der Gegend von<br />
Ulm eingewandert und mit einer Kientalerin verheiratet,<br />
setzt auf frische Produkte, die wenn immer möglich<br />
aus der Region stammen. Eine umfangreiche Speisekarte,<br />
die alle Wünsche erfüllt, würde hier oben wenig Sinn<br />
machen. Da ist es mit Baiers Küche ähnlich wie mit dem<br />
Kiental im Ganzen: Es bietet nicht unbeschränkte Möglichkeiten<br />
für die Masse, die tausend Dinge tun will. Es<br />
hat, was es hat, davon aber mehr als genug für die wenigen<br />
Besucher, und erst noch in der reinsten Form: Natur,<br />
Landschaft, Stille, gute Luft. Wo könnte man sich besser<br />
erholen?<br />
Wellness ohne Handy<br />
Wer im Hotelzentrum eincheckt, kommt dann aber doch<br />
noch in den Genuss von Annehmlichkeiten, die selbst<br />
verwöhnte Unterländer entzücken. Da sind einmal die<br />
sehr individuellen Zimmer vom Typ Touristenlager bis<br />
zur Luxuskategorie. Das Wellness-Programm mit Erdsauna,<br />
Dampfbad, «Gletschermühle-Dauerbrause», Open-<br />
Air-Fitnesspark und Hot-Pot mit Aussicht hat es in sich.<br />
Dazu kommt ein grosses Angebot an Behandlungen und<br />
Produkten der Naturheilkunde, die an diesem Ort ihre<br />
Wirkung besonders gut entfalten sollen. Wer braucht da<br />
noch Handy-Empfang – den gibts nämlich nicht. Und anscheinend<br />
finden das auch die Mitarbeiter der Firmen gut<br />
so, die hier in aller Ruhe ihre Seminare abhalten können.<br />
Bleibt noch die Frage, wie das alles entstanden ist. Jakob<br />
Schären (er besitzt auch das Kurhaus Haltenegg in Heiligenschwendi)<br />
hat das 1904 eröffnete Grand Hotel vor gut<br />
sieben Jahren gekauft. Die verschiedenen Gebäude waren<br />
in einem lamentablen Zustand, doch Schären scheute<br />
keinen Aufwand, sie vollständig zu sanieren, umzubauen<br />
und neu auszustatten. Mit Brigit Brüderli konnte er<br />
im März 2010 eine erfahrene Direktorin gewinnen, die<br />
sich voll und ganz mit seiner Vision des Hotelzentrums<br />
identifiziert und alles daran setzt, dass der Besuch auf der<br />
Griesalp für jeden Gast ein unvergessliches Erlebnis wird.<br />
Gut zu wissen<br />
Lokal: Griesalp Hotelzentrum, Restaurant Berghaus.<br />
Anreise: Mit dem RegioExpress Lötschberger nach<br />
Reichenbach i.K., weiter mit dem Postauto bis Endhaltestelle<br />
Griesalp, Kurhaus. (5 oder 6 Kurse täglich bis<br />
Griesalp vom 28. Mai bis 23. Oktober.)<br />
Wirtin: Brigit Brüderli.<br />
Öffnungszeiten: Hotel und Restaurant täglich<br />
und ganzjährig geöffnet.<br />
Reservationen: online unter<br />
www.griesalp-hotelzentrum.ch oder<br />
Tel. +41(0)33 676 71 71.<br />
Spezielles: Romantic Arrangement mit Übernachtung,<br />
Candlelight-Dinner, Wellness u.v.m. in verschiedenen<br />
Preiskategorien.<br />
Streifzug-Angebot:<br />
Bei Abgabe dieses Bons<br />
gibts zu einer Hauptmahlzeit<br />
gratis einen<br />
Griesalp-Kaffee.<br />
Streifzug-<br />
Angebot:<br />
Griesalp-Kaffee<br />
GASTROTIPP<br />
31
32<br />
BLICKPUNKT<br />
Moderner Dreh- und Angelpunkt der<br />
Region Willisau.<br />
Seit gut einem Jahr präsentiert sich das <strong>BLS</strong>-Reisezentrum Willisau im neuen Kleid.<br />
Auswärtige Besucher des Städtchens und von Fernweh geplagte Einheimische sind<br />
bei Hilmar Matter und seinem Team an der richtigen Adresse.<br />
«Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass jemand herein<br />
kommt und fragt, ob man hier auch ein Bahnbillett kaufen<br />
könne», erzählt Hilmar Matter und kann sich ein<br />
Schmunzeln nicht verkneifen. Natürlich gibts im Reisezentrum<br />
am Bahnhof Willisau Billette. Wenn es sein<br />
muss, für eine Fahrt bis nach Wladiwostok. Oder auch<br />
nur nach Luzern oder nach Langenthal, die beiden Endpunkte<br />
der Linie S6 der Luzerner S-Bahn, an der Willisau<br />
liegt. Billette und Abos sind sozusagen das Kerngeschäft<br />
für Matter und sein Team. Doch ein modernes Reisezentrum<br />
hat eben viel mehr zu bieten als der gute alte Bahnschalter<br />
von einst. Und sieht auch ganz anders aus.<br />
Im Juni 2010 ist das umgebaute Reisezentrum am Bahnhof<br />
Willisau eröffnet worden. Mit seinen transparenten<br />
Glasfassaden und dem Wartebereich mit der grossen<br />
Sitzbank wirkt es von aussen einladend. Hier setzt man<br />
sich gerne hin, um auf den nächsten Zug zu warten oder<br />
einen Reiseprospekt zu studieren. Genauso aufgeräumt<br />
wirkt das Ambiente im inneren Bereich, wo die <strong>BLS</strong>-Mitarbeitenden<br />
die Kundinnen und Kunden an Tischen und<br />
an einem Desk bedienen und beraten. «Seit dem Umbau<br />
ist die Beratung für die Kunden viel angenehmer», findet<br />
Hilmar Matter. Das dürfte auch einer der Gründe dafür<br />
sein, dass die Zahl jener, die hier ihre Ferien buchen oder<br />
eine Reise organisieren, stetig zunimmt. Ob Badeferien<br />
am Mittelmeer oder Kurztrip in eine europäische Metropole<br />
– im <strong>BLS</strong>-Reisezentrum lässt sich die lokale Bevöl-<br />
kerung inspirieren. Fast scheint es, als hätten die Willisauer<br />
auf das neue Angebot gewartet.<br />
Im Herzen der Herzroute<br />
Fahrkarten und wertvolle Tipps erhalten hier aber auch<br />
Touristen, die dem idyllischen Städtchen Willisau und<br />
der Ausflugsregion in den nördlichen Ausläufern des<br />
Napfs einen Besuch abstatten. Das Reisezentrum könne<br />
und wolle nicht das Verkehrsbüro ersetzen, sagt Hilmar<br />
Matter. Aber natürlich hilft das Team weiter, wenn sich<br />
Touristen nach den Sehenswürdigkeiten und den Wegen<br />
dorthin erkundigen. Und es erfüllt noch eine andere<br />
Das Reisezentrum Willisau in Kürze<br />
Leiter seit 2003: Hilmar Matter.<br />
Team: Anita Rösch, Alois Schaller, Andrea Kopp,<br />
Sarah Walser (Lernende).<br />
Kontakt: <strong>BLS</strong>-Reisezentrum Willisau, Bahnhofplatz 1,<br />
CH-6130 Willisau, Tel. +41(0)58 327 54 56;<br />
E-Mail: willisau@bls.ch; E-Bike-Reservationen für<br />
die Herzroute: Tel. +41(0)58 327 54 57.<br />
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 06.45 Uhr bis<br />
18.45 Uhr, Samstag und Sonntag 07.45 Uhr bis<br />
11.30 Uhr und 13.45 Uhr bis 18.00 Uhr.<br />
» www.bls.ch/reisezentren
Immer für ihre Kunden da:<br />
(von links) Hilmar Matter,<br />
Sarah Walser, Alois Schaller,<br />
Anita Rösch<br />
(es fehlt Andrea Kopp).<br />
Blickpunkt<br />
Reisezentrum<br />
Willisau<br />
Text: Mike Sommer<br />
Fotos: Manu Friederich / zvg<br />
wichtige Aufgabe für den Tourismus in der Region: Das<br />
Reisezentrum Willisau ist Anlauf- und Koordinationsstelle<br />
für all jene, die ein E-Bike mieten und damit die<br />
Herzroute erkunden wollen. Die führt unterdessen bereits<br />
von Laupen bis nach Zug, das Herzstück bleibt aber<br />
der Abschnitt Willisau–Burgdorf, bzw. Willisau–Hasle-<br />
Rüegsau. Es kann mit dem RailAway–Kombi günstig<br />
gebucht werden. Elektrovelos der Marke Flyer gibt es<br />
an allen fünf Etappenorten, etwa 80 von insgesamt 200<br />
sind allein in Willisau stationiert. Hilmar Matter: «Wir<br />
nehmen viele telefonische Reservierungen der Herzroute<br />
entgegen. Und wer den Flyer in Willisau bezieht, erledigt<br />
bei uns die administrativen Formalitäten.» Dies natürlich<br />
an sieben Tagen in der Woche, denn an Wochenenden<br />
sind besonders viele Biker unterwegs. Dass das Reisezentrum<br />
am Samstag und Sonntag geöffnet ist, schätzen aber<br />
auch Einheimische, die während der Woche kaum Zeit<br />
für eine Reiseberatung finden würden.<br />
Wohin verreisen denn die Willisauer am liebsten? Hilmar<br />
Matter überlegt kurz und meint: «Eine regionale Eigenheit<br />
ist vielleicht, dass die Bevölkerung hier recht häufig<br />
Ferien in der Schweiz macht.» Ebenfalls beliebt sind<br />
Städtereisen, zum Beispiel nach Wien, München, Venedig<br />
oder Paris – aber das dürfte ein allgemeiner Trend<br />
sein, denn der günstige Euro-Wechselkurs lädt geradezu<br />
zum Kurztrip ins nahe Ausland ein. Da können auch die<br />
Willisauer schlecht widerstehen.<br />
Ausflugstipp von Anita Rösch<br />
Kilbi & Co: Immer eine Reise wert<br />
«Ich bin eine Ur-Willisauerin», sagt Anita Rösch (ganz<br />
rechts im Bild) über sich. Die 33-jährige Mitarbeiterin im<br />
<strong>BLS</strong> Reisezentrum muss denn auch nicht lange überlegen,<br />
wenn man sie nach einem Ausflugstipp in der Region<br />
fragt: «Ich empfehle einen Besuch des Städtlis, wenn<br />
die Einheimischen ihre Feste feiern.» Gelegenheiten<br />
dazu gibt es das ganze Jahr über. Besonders angetan hat<br />
es Anita Rösch die Kilbi, die dieses Jahr vom Samstag,<br />
15. bis Montag, 17. Oktober stattfindet. Mit Lunapark,<br />
Schiessbuden, Tombolas und den vielen Bars und Verpflegungsständen<br />
der Vereine (es soll über 100 geben in Willisau!)<br />
sei die Kilbi ein Volks- und Familienfest, das eine<br />
Reise lohne, schwärmt sie. «Speziell ist die Ambiance,<br />
die dadurch entsteht, dass sich praktisch alles kompakt<br />
im Städtli abspielt.» Also in der Hauptgasse vom Unteren<br />
bis zum Oberen Tor, die von den malerischen Fassaden<br />
der Altstadthäuser gesäumt ist. Der chronische Parkplatzmangel<br />
während der Kilbi übrigens braucht jene nicht zu<br />
kümmern, die mit der Luzerner S-Bahn anreisen.<br />
Feste zu feiern liegt den Willisauern im Blut. Anita Rösch:<br />
«Die Einheimischen leben ihre Traditionen. Gegenüber<br />
Besuchern sind sie dennoch sehr aufgeschlossen.» Neben<br />
der Kilbi üben zahlreiche weitere Anlässe eine grosse<br />
Anziehungskraft aus: Etwa der Christkindlimarkt Anfang<br />
Dezember oder die Fasnacht, an der fast die ganze Bevölkerung<br />
aktiv teilnimmt. Anita Röschs Augen leuchten,<br />
wenn sie vom lebendigen Brauchtum der Fasnacht erzählt.<br />
Das idyllische Städtchen Willisau.<br />
Gut zu wissen<br />
Anreise: Mit der S6 oder S7 der S-Bahn Luzern nach Willisau.<br />
Weitere Informationen: Regionales Verkehrsbüro,<br />
Hauptgasse 10, CH-6130 Willisau,<br />
Tel. +41(0)41 970 26 66<br />
» www.willisau-tourismus.ch<br />
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SUDOKUS<br />
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SUCHBILD MIT 10 FEHLERN<br />
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Leicht Mittel Schwer<br />
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LESERBRIEFE<br />
«An die Schöpfer des Streifzugs:<br />
Heute habe ich wiederum Post von der<br />
<strong>BLS</strong> erhalten. Deren Inhalt eine wunderbare<br />
Auflage der Gazette, mit einem inhaltvollen<br />
Streifzug sowie der Werbung für die Golden-<br />
pass-Linie. Ich bin begeistert von der Auf-<br />
machung dessen Inhalts. Ich möchte Ihnen<br />
für die Zustellung danken und gleichzeitig<br />
gratulieren. Es ist nicht selbstverständlich<br />
in der heutigen Zeit, sich in hohe Kosten<br />
zu stürzen. Mögen meine Anmerkungen zu<br />
dieser Ausgabe auch von andern Lesern<br />
quittiert werden.»<br />
Hans Weder-Walliser, Trimbach<br />
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Schreiben Sie uns!<br />
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Liebe Leserin, liebe Leser<br />
Haben Sie den Unterschied dieser Nummer des «Streifzugs»<br />
zu den letzten Ausgaben bemerkt? Wie beurteilen<br />
Sie zum Beispiel die neue Streckennetz-Übersichtskarte<br />
im Mittelteil und das Poster zum Herausnehmen?<br />
Wie gefällt Ihnen der neu gestaltete Eventkalender?<br />
Oder die neue Rätselseite oder die Rubrik «<strong>BLS</strong><br />
Inside» mit zusätzlichen Informationen über die <strong>BLS</strong>?<br />
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Ihre Meinung zum neuen Streifzug interessiert<br />
uns. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen:<br />
<strong>BLS</strong> AG<br />
PMV/Streifzug<br />
Genfergasse 11<br />
CH-3001 Bern<br />
streifzug@bls.ch<br />
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RÄTSEL<br />
Kinder-<br />
Wettbewerb<br />
Der Preis der Kategorie über 8 Jahre des Kinder-Wettbewerbs<br />
2010 der <strong>BLS</strong> geht an Annina Manhart aus<br />
Degersheim. Sie gewinnt eine Reise ins RAVENSBURGER<br />
SPIELELAND für die ganze Familie inkl. Eintritt und einer<br />
Übernachtung in Friedrichshafen.<br />
Den Preis der Kategorie 4 bis 8 Jahre gewinnt<br />
Kim Schmid aus Treiten. Sie erhält dafür 2 <strong>BLS</strong>-Tageskarten,<br />
1 Lötschberger-Memory, 1 Lötschberger-Malbuch<br />
und 1 Lötschberger-Farbstiftset.<br />
Wer macht die schönste Collage mit mindestens<br />
5 <strong>BLS</strong>-Spielbilletten?<br />
Die <strong>BLS</strong> verlost einmal pro Kalenderjahr eine Reise ins<br />
RAVENSBURGER SPIELELAND für 3 Personen mit 1<br />
Übernachtung inkl. Bahnreise sowie diverse weitere<br />
Preise. Die Spielbillette sind beim Zugpersonal und<br />
in den <strong>BLS</strong>-Reisezentren erhältlich.<br />
Weitere Infos unter www.bls.ch/kinderwettbewerb<br />
Auflösungen auf Seite 48<br />
35
Beim GA-Kauf<br />
1 Gratiseintritt<br />
ins Verkehrshaus<br />
der Schweiz.<br />
Beim Kauf Ihres Generalabonnements schenken wir Ihnen einen<br />
Einzeleintritt. www.bls.ch/reisezentren<br />
Angebot<br />
gültig bis<br />
31.10.2011.
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A B C D E F G H I J<br />
Wettbewerb: Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?<br />
Illustratorin Bea Artico hat sich heute mit dem Bau der neuen Doppelstockzüge (DOSTO) auseinandergesetzt und das <strong>BLS</strong>-Logo irgendwo<br />
im Bild versteckt. Schicken Sie ein SMS mit dem Keyword <strong>BLS</strong> und dem Lösungsquadrat (z. Bsp. <strong>BLS</strong> D1) an die Nummer 9889 (70 Rp./SMS).<br />
Oder eine Postkarte mit Absender und Lösungsquadrat an: <strong>BLS</strong> AG, PMV/Streifzug, Postfach, CH-3001 Bern.<br />
Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2011.<br />
Zu gewinnen<br />
sind 10 attraktive Preise:<br />
3 x 1 Tageskarte<br />
1. Klasse für das<br />
<strong>BLS</strong>-Streckennetz<br />
(Bahn, Bus und Schiff)<br />
2 x 1 vielseitiges<br />
Erste-Hilfe-Set<br />
von Transa mit Verbänden,<br />
Notfallschere, Rettungsdecke,<br />
Pinzette, Thermometer, Armschlinge<br />
usw. im Wert von je<br />
CHF 59.–. www.transa.ch<br />
2 x 1 stilvoller Chromstahl-<br />
Becher<br />
von Transa im Wert von je<br />
CHF 19.90. Er steht dank seiner<br />
speziellen Form auch auf unebenem<br />
Untergrund problemlos.<br />
www.transa.ch<br />
3 x 1 Reparatur-Kit<br />
im Wert von je CHF 13.50<br />
von Transa zur Reparatur<br />
von Rissen und Löchern in<br />
der Bekleidung oder Ausrüstung.<br />
www.transa.ch<br />
Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzugs». Mitarbeitende der <strong>BLS</strong>, deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme<br />
ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
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38<br />
«Mein Job ist meine<br />
Berufung.»<br />
Andreas Willich<br />
Leiter<br />
Personenverkehr<br />
Text: Peter Bader<br />
Foto: Manu Friederich<br />
Andreas Willich<br />
Mitarbeiterporträt
Er hat den Zug im Blut.<br />
Herr Cavalli nahm ihn mit auf die Reise. Im Ortsbus von<br />
Ascona. Waren die Eltern auf grösseren Wanderungen,<br />
durfte der kleine Andi mit dem Chauffeur mitfahren. Den<br />
ganzen Tag, inklusive Mittagessen zuhause bei den Cavallis.<br />
Während der «grosse» Andreas Willich davon erzählt,<br />
leuchten seine Augen noch immer ein bisschen. Keine<br />
Frage: Der Mann hat ein ausgesprochen inniges Verhältnis<br />
zum öffentlichen Verkehr. Der neue Leiter Personenverkehr<br />
der <strong>BLS</strong> sagt: «Von den Bergen und der Bahn war<br />
ich schon immer fasziniert.»<br />
Der kleine Junge beim Lokführer<br />
Dabei wuchs Andreas Willich, 39, in der Grossstadt München<br />
auf. Sein Grossvater war der Liebe wegen von der<br />
Schweiz nach Deutschland ausgewandert, was wiederum<br />
einer der Gründe war, warum er schon als kleiner Junge<br />
viel Zeit in der Schweiz verbrachte. Die Familie reiste oft<br />
ins Tessin, der Kanton wurde zu seiner «zweiten Heimat».<br />
Der Junge liebte Natur, Berge – und eben den öffentlichen<br />
Verkehr. Die Centovalli-Bahn, sagt er heute, sei eine<br />
«Bahn zum Anfassen» gewesen. Als kleiner Junge durfte er<br />
auch schon mal vorne beim Lokführer mitfahren, Reisen<br />
mit der <strong>BLS</strong> von Brig nach Bern gehören ebenso zu seinen<br />
lebhaften Erinnerungen. Damals wollte Andreas Willich<br />
natürlich Lokführer werden. Bei ihm war das aber wohl<br />
mehr als der übliche Bubentraum, eher eine früh entdeckte<br />
Leidenschaft. Er habe wohl den Beruf «verfehlt», aber<br />
nicht den Arbeitgeber, sagt er heute lachend.<br />
Sein Weg zur Bahn führte über ein paar Umwege. Denn<br />
erst studierte er Geografie. Quasi eine Synthese zwi-<br />
schen seiner Liebe zum öffentlichen Verkehr und zur<br />
Natur. Das Vermessen eines Gletschers, blickt er zurück,<br />
sei für ihn mehr Hobby als Arbeit gewesen. Später spezialisierte<br />
er sich auf die Verkehrsgeografie und schrieb<br />
seine Diplomarbeit in England. Thema: Die Integration<br />
von Bahn- und Busverkehr. Im England der Neunzigerjahre<br />
wurden gerade die Bahnen privatisiert, es war eine<br />
aufregende Zeit für den öV-Fan Willich. Und dann kam<br />
das Angebot aus der Schweiz. Genauer: von der SBB. Er<br />
bewarb sich und wurde Stellvertretender Marketingleiter<br />
beim Fernverkehr der SBB. 1999 war das. 12 Jahre sollte<br />
er dem Unternehmen treu bleiben, zuletzt als interimistischer<br />
Leiter Fernverkehr. Für seinen früheren Arbeitgeber<br />
findet er nur lobende Worte: Er blicke auf 12 wunderbare<br />
Jahre zurück, auf tolle Kolleginnen und Kollegen, span-<br />
MITARBEITERPORTRÄT<br />
Andreas Willich hat den Zug im Blut. Seit frühester Jugend ist der ehemalige SBB-<br />
Mitarbeiter vom öffentlichen Verkehr fasziniert. Nun hat er bei der <strong>BLS</strong> als neuer Leiter<br />
Personenverkehr eine «spannende Herausforderung» gefunden.<br />
nende Projekte und «ein sehr gutes Produkt, an dem ich<br />
mitarbeiten durfte.»<br />
«Der SBB eine Nasenlänge voraus»<br />
Die <strong>BLS</strong> hatte er dabei immer im Blick. Allein schon deshalb,<br />
weil sie der SBB in ihrer bald hundertjährigen Geschichte<br />
oftmals eine Nasenlänge voraus gewesen sei, so<br />
zum Beispiel bei der Entwicklung neuen Rollmaterials.<br />
Die <strong>BLS</strong> sei immer ein innovatives Unternehmen gewesen,<br />
ein europäischer Player im Güterverkehr, regional<br />
verankert, mit einem hohen technologischen Know-how,<br />
mit dem sie heute ein Liniennetz von 900 Kilometern<br />
Länge und auch den längsten Alpentunnel Europas erfolgreich<br />
betreibe. Und so kam die Stelle bei der <strong>BLS</strong> wie<br />
gerufen: Seit Anfang Mai ist er neuer Leiter Personenverkehr,<br />
eine «ganz spannende Herausforderung», wie er findet.<br />
Auch deshalb, weil er bis Frühjahr 2012 die künftige<br />
Strategie und Ausrichtung des Personenverkehrs der <strong>BLS</strong><br />
mitgestalten kann. Strategisches Denken, der Blick auf<br />
das Ganze sei eine seiner Stärken, sagt er über sich selber.<br />
Was er sonst noch an sich schätzt: «Mein Job ist meine<br />
Berufung, ich glaube an den öffentlichen Verkehr. Daraus<br />
entwickle ich enorme Energie und Motivation für meine<br />
Arbeit». Wo er besser werden muss: Es fehle ihm manchmal<br />
an Gespür für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die<br />
Arbeiten nicht in dem Tempo erledigten, das ihm vorschwebe.<br />
Und: «Manchmal muss ich aufpassen, nicht zu<br />
viele Projekte anzureissen und mich damit zu verzetteln».<br />
In den ersten Wochen waren seine Arbeitstage ausgesprochen<br />
lang. Sie begannen morgens um halb neun («bevor<br />
ich zur Arbeit komme, darf ich meine sechsjährige Tochter<br />
in die Schule bringen») und endeten zuhause gegen<br />
Mitternacht nach der Beantwortung der letzten Mails.<br />
Das wird nicht immer so sein, aber er war viel «draussen<br />
im Unternehmen», besuchte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
auf Bahnhöfen, in Reisezentren, Zügen und auf den<br />
Schiffen der <strong>BLS</strong> und musste sich daneben bereits um das<br />
Tagesgeschäft kümmern.<br />
Für Freizeit mit seiner französischen Frau und seiner<br />
Tochter blieb also nicht viel Zeit. Wenn doch, dann reiste<br />
die Familie mit Zug und Schiff ins Berner Oberland,<br />
machte eine Bergtour und kehrte mit dem öffentlichen<br />
Verkehr wieder nach Bern zurück. «Für mich», sagt Andreas<br />
Willich, «sieht so ein perfekter freier Tag aus.»<br />
39
Lötschberger Wanderbuch:<br />
Zu Fuss im Berner Oberland und im Oberwallis<br />
Im Berner Oberland und im Oberwallis gibts viel Neuland zu entdecken.<br />
Im wildromantischen Gasteretal wandern Sie durch nahezu<br />
unberührte Natur, auf der sonnenverwöhnten Lötschberg Südrampe<br />
faszinieren die über hundert Meter langen Viadukte und im Simmental<br />
begeistern spannende Erlebniswanderungen. Für die 41 schönsten<br />
Routen entlang der Lötschberger Bahnlinien Bern–Brig und<br />
Spiez–Zweisimmen gibt es das informative Lötschberger Wanderbuch.<br />
Das Wanderbuch ist in jedem <strong>BLS</strong> Reisezentrum für CHF 20.–<br />
erhältlich oder unter www.loetschberger.ch/wanderbuch<br />
Jetzt<br />
bestellen<br />
für<br />
CHF 20.–
FAMILIEN–<br />
TIPP<br />
Zaubergarten zum Freuen und Gruseln.<br />
Der Gnomengarten in Schwarzenburg ist ein lohnendes Ausflugsziel für die ganze Familie.<br />
Mit seinen skurrilen Gestalten zieht der Garten alle in seinen Bann und weckt die Abenteuerlust.<br />
Per öV perfekt erreichbar, kann der Ausflug zu den Gnomen mit einem Bräteln<br />
an der Sense verbunden werden.<br />
Ganze sechs Meter ist die Nessie-Statue hoch: Sie ist die<br />
neuste Skulptur im Gnomengarten Schwarzenburg. Der<br />
im August 2001 eröffnete Zaubergarten erhält laufend<br />
Zuwachs. Besuchern wird schnell klar: Es ist eine Oase<br />
der besonderen Art, die der Gestalter und Unterhalter<br />
Jürg U. Ernst hier geschaffen hat. Gleichzeitig lauschig<br />
und skurril ist der Spaziergang entlang der kleinen Gartenwege.<br />
Hinter jedem Baum, in jedem Busch lauert eine<br />
neue Entdeckung. Die Gnomen haben Haare aus Draht,<br />
leuchtende Augen oder ragen aus Wasserbecken. Doch<br />
die Skulpturen beeindrucken nicht nur das Auge, sie verströmen<br />
auch Düfte oder geben Geräusche von sich. Mit<br />
dem Gnomengarten habe er sich einen Kindheitstraum<br />
verwirklicht, sagte Ernst einst. Er habe gar nicht vor,<br />
erwachsen zu werden.<br />
Perfekt bis ins Detail<br />
Die eindrücklichen Betonskulpturen haben ein Skelett<br />
aus Armierungseisen. Dieses wird mit dünnerem Drahtgeflecht<br />
ergänzt und in die gewünschte Form gebracht.<br />
Das Gerüst wird dann mit einem Betongemisch oder Zementmörtel<br />
und Steinen aufgefüllt. Zum Abschluss überzieht<br />
Garten-Gründer Ernst die Gnomen und übrigen<br />
Fabelwesen mit einer ein bis zwei Zentimeter dicken<br />
Schicht Zementmörtel, damit jedes Detail perfekt ausgeformt<br />
werden kann. Sein Flair für das Surreale und Absurde,<br />
kombiniert mit einer grossen Portion Freude und<br />
Verspieltheit, dringt durch das ganze Werk – und wirkt<br />
ansteckend. Der Skulptur-Erschaffer ist während der Öffnungszeiten<br />
immer selbst anwesend und jederzeit bereit,<br />
Auskunft über seine Wesen zu geben. Nur fünf Minuten<br />
vom Bahnhof Schwarzenburg entfernt ist der Gnomengarten<br />
ideal zu erreichen. Er kann mit der ganzen Familie<br />
auf eigene Faust oder mit einer Gruppenführung erkundet<br />
werden – Abenteuer sind auf jeden Fall zu erleben.<br />
Und: Kombinieren kann man den Besuch mit einem Bräteln<br />
an der nahgelegenen Sense.<br />
Gut zu wissen<br />
Anreise: S6 nach Schwarzenburg, vom Bahnhof<br />
5 Min. zu Fuss der Milkenstrasse folgen.<br />
Öffnungszeiten: 14.00 bis 17.00 Uhr, je am ersten und<br />
dritten Wochenende noch bis September, plus 8./9.<br />
Oktober.<br />
Verpflegung: eigens entwickelter Gnomengartendrink,<br />
Bräteln an der Sense.<br />
Eintritt: Erwachsene CHF 12.–, SchülerInnen bis<br />
16 Jahre CHF 6.–, Kinder unter 6 Jahren gratis.<br />
Begleitete Kinder- und Behindertengruppen pauschal<br />
CHF 50.–.<br />
Führungen: mit Gründer Jürg U. Ernst, 1,5 Std.,<br />
CHF 300.– , kombinierbar mit Apéro CHF 150.–.<br />
» www.gnomengarten.ch<br />
Text: Maria Hofmann, Foto: zvg<br />
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Huttwil<br />
Themenmärkte: 1. + 2. Okt. 11 Schweizer Käsemarkt Huttwil<br />
1. + 2. Okt. 11 Huttwiler Brocante<br />
22. Okt. 11 Schafschur Spycher-Handwerk<br />
29. Okt. 11 Huttwiler Zibelemärit<br />
23.-27. Nov. 11 Huttwiler Wiehnachtsmärit<br />
26. + 27. Nov. 11 Huttwiler Spielzeugmarkt<br />
Jahrmärkte: 14. Sept. 11 Septembermärit<br />
12. Okt. 11 Herbschtmärit<br />
28. Dez. 11 Altjahrsmärit<br />
HuttwilCard: Die Erlebnis- und Shopping Card<br />
für das ganze Jahr!<br />
Erhältlich im <strong>BLS</strong> Reisezentrum am Bahnhof Huttwil.<br />
Verkehrsverein Pro Regio Huttwil<br />
Marktgasse 1<br />
4950 Huttwil<br />
Tel. 062 962 55 05<br />
www.regio-huttwil.ch
AUSFLUGS–<br />
TIPP<br />
FAM<br />
Im Einklang mit der Natur.<br />
Wiesen, Weiden, Wälder und unberührte Moorlandschaften findet, wer auf der Lombach-<br />
alp die Natur erkundet. Die Wasserscheide zwischen Berner Oberland und Emmental<br />
bietet eine eindrückliche Vielfalt. Wer aktive Erholung sucht, ist hier richtig – und mit dem<br />
öV gut bedient.<br />
Weisse Nebelschleier, die aus dunklen Tannenwäldern<br />
steigen und durch weite, saftige Alpweiden ziehen. Ströme<br />
voller gelber Trollblumen. Und Orchideen, die in der<br />
Moorlandschaft blühen: Auf der Lombachalp oberhalb<br />
von Habkern wähnt man sich zuweilen wie im Märchen.<br />
Selbst wenn es regnet, herrscht hier «schönes» Wetter.<br />
Wanderer kommen voll auf ihre Kosten und treffen auf<br />
eine noch fast intakte Natur, die zum Verweilen und Geniessen<br />
einlädt. Die grösste Moorlandschaft im Kanton<br />
Bern wurde in den letzten Jahren immer beliebter, die<br />
Zahl der Besucher nahm stetig zu. Massnahmen waren<br />
nötig, um die Besucherströme zu lenken, wenn auch nur<br />
sanft. Wildschutzgebiete etwa dürfen nur auf vorgegebenen<br />
Wegen und Routen begangen werden. Gut beraten ist<br />
auch, wer immer mal wieder einen Blick auf die zahlreichen<br />
Hinweistafeln wirft.<br />
Leuchtend rote Flora<br />
Heute ist die Lombachalp ein Vorzeigebeispiel für nachhaltigen<br />
Tourismus. Das Motto: Auch für die Grosskinder<br />
der heutigen Generation soll das Gebiet attraktiv und erholsam<br />
sein. Möglichkeiten für bleibende Erlebnisse gibt<br />
es dennoch mehr als genug. Etwa auf Beobachtungswegen<br />
(Lägerstutz–Winterröscht–Färrich–Lägerstutz) oder auf<br />
Bergwegen in Richtung Kemmeriboden, Hohgant oder<br />
Harder Kulm. Wer will, kann geführte Wanderungen unternehmen,<br />
und auch für Schulen gibt es Angebote. Zu<br />
sehen gibt es viel Natur: mystische Moore, um die sich viele<br />
Sagen von Sennen, Bauern und Flössern ranken, urwüchsige<br />
Fichten und Bergföhren, bizarre Karrenfelder.<br />
Und eine Flora, die sich im Herbst leuchtend rot färbt.<br />
Gut zu wissen<br />
Angebot: Wanderungen ab Lägerstutz auf Berg-<br />
oder Beobachtungswegen auf eigene Faust.<br />
Geführte Wanderungen und Angebote für Schulen.<br />
Anreise: Mit der Bahn nach Interlaken West, weiter<br />
mit dem Postauto bis Haltestelle Habkern, Post.<br />
Ab Habkern zu Fuss oder mit Shuttlebus zur<br />
Lombachalp (Fahrten im Sommer/Herbst auf<br />
Anfrage und mit mindestens vier Personen.<br />
Reservation Shuttlebus: Tel. +41(0)33 843 13 01).<br />
» www.lombachalp.ch<br />
Text: Erich Goetschi, Foto: zvg<br />
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Zwischen Himmel und Erde.<br />
20 Meter ragt die neue Aussichtsplattform auf der Gemmi über den Felsen hinaus. Auf der trapezförmigen<br />
Stahlkonstruktion können ein Dutzend Besucher gleichzeitig das Panorama geniessen.<br />
www.gemmi.ch > Info/Bilder > Projekte/Aussichtsplattform<br />
Goldene Herbsttage im Naturpark Gantrisch<br />
Das Gute liegt näher, als man denkt. Und es ist<br />
dank dem Wanderbus ins Gantrischgebiet auch<br />
entspannter erreichbar, als man denkt. Bis am<br />
23. Oktober fährt der Bus der Linie 30.615 an<br />
Wochenenden und allgemeinen Feiertagen von<br />
Schwarzenburg über Riffenmatt und Süfternen<br />
nach Ottenleuebad. www.gantrisch.ch ><br />
Services > Verkehr > BusAlpin<br />
Wandern mit Genuss<br />
Feriengäste suchen Erlebnisse, ein attraktives<br />
Wanderwegnetz genügt allein nicht mehr.<br />
Deshalb wird mit dem Projekt Enjoy Emmental-<br />
Entlebuch «Genusswandern» angestrebt, aber<br />
nicht auf der Basis von 0815-Themen. Buchbare<br />
Angebote der von Schweiz Tourismus initiierten<br />
Gastfreundlichkeits-Initiative liegen seit Mitte<br />
August vor. www.biosphaere.ch > Tourismus ><br />
Enjoy Emmental-Entlebuch<br />
Selbstgebrautes aus Wildpflanzen<br />
Wie macht man aus Wildpflanzen Tee, Salben und<br />
Tinkturen? Und wie verwendet man sie für feine<br />
Gerichte? Dazu trifft man sich noch bis Ende Oktober<br />
am Mittwoch (Voranmeldung obligatorisch)<br />
beim Chrüterbeizli Rarnerchumma am Lötschberger<br />
Höhenweg zwischen Hohtenn und Ausserberg,<br />
entdeckt mit Regi Brugger die nahe Umgebung<br />
und kostet Selbstgebrautes. Dauer: 13.30<br />
bis 17.00 Uhr. Kosten inkl. Degustation: CHF 40.–<br />
pro Person. Anmeldung: Tel. +41(0)76 464 56 90<br />
oder www.rarnerchumma.ch
Gipfel-Perlen auf der Spur<br />
Ewald Ackermann<br />
Alpinwandern / Gipfelziele<br />
Entlebuch / Emmental<br />
Zwischen Pilatus, Napf und<br />
Sigriswiler Rothorn<br />
«Schmetterlinge» aus dem Wallis<br />
Degustationslehrgänge und Rebwanderungen<br />
gehören auch zum Programm der Varner Weinwochen<br />
vom 29. August bis 23. September bei<br />
Leukerbad. Aber vor allem das Degustieren<br />
verschiedener Weine. Dabei lernen «Üsserschwyzer»<br />
auch, was ein «Pfyfoltru» mit Weingenuss zu<br />
tun hat. Der Höhepunkt ist das Weinfest in Varen<br />
am 23. September. www.leukerbad.ch ><br />
Events/Veranstaltungen > Sommer-Events<br />
Mit dem Zügli durch Spiez<br />
Um «richtige» Gipfel im<br />
Entlebuch und Emmental<br />
geht es im neusten SAC-<br />
Führer von Ewald Ackermann.<br />
Im Gebiet zwischen Pilatus,<br />
Napf und Sigriswiler Rot-<br />
horn beschreibt er auch<br />
unbekannte Perlen wie etwa<br />
Grön-, Äbnistette- und<br />
Rossflue. 24 Vorschläge sind<br />
aufgelistet – nicht nur solche auf markierten<br />
Pfaden. Entlebuch-Emmental: «Zwischen Pilatus,<br />
Napf und Sigriswiler Rothorn», CHF 39.–, SAC<br />
Verlag, 2011, 70 Seiten, 99 Farbfotos.<br />
Grosser Schmaus auf der Terrasse<br />
Ein Erlebnis der Sinne ist der «Senne-Brunch» in<br />
der Schaukäserei Affoltern im Emmental. Für das<br />
«Zmorge-Zmittag» braucht es Zeit und Hunger.<br />
Bei schönem Wetter findet der Brunch auf der<br />
Terrasse, bei kühlen Temperaturen im Saal statt.<br />
9.00 bis 14.00 Uhr. Kosten: CHF 37.– pro Person,<br />
Kinder CHF 2.– pro Altersjahr.<br />
www.emmentaler-schaukaeserei.ch<br />
Immer wieder schön: das Spiezer Zügli, mit dem<br />
der Kraftort am See entdeckt werden kann.<br />
Ausserdem gibt es noch bis am 12. Oktober den<br />
Märli-Zug für Kinder und Erwachsene, Mittwoch,<br />
14.00 Uhr ab Bahnhof Spiez. Auskunft bei zweifel-<br />
haftem Wetter Tel. +41(0)33 655 90 05.<br />
www.spiez.ch/tourismus > Spiezer Zügli<br />
Seeland und Jura entdecken<br />
drei Kulturen», CHF 24.90. Wanderbuchreihe,<br />
Neuauflage 2011, 128 Seiten, Format 12 x 18 cm.<br />
Pralinen der Kurzfilme<br />
Der Wanderführer zum Berner<br />
Jura, Bielersee und Seeland<br />
wurde überarbeitet. Die<br />
Neuauflage enthält ausführliche<br />
Texte, viele Fotos und informative<br />
Kartenausschnitte mit<br />
Streckenprofilen. Unbeschwertes<br />
Wandern ist garantiert.<br />
Berner Jura, Bielersee-Seeland:<br />
«Wanderungen durch<br />
Auf sieben Leinwänden parallel laufen die<br />
ausgewählten Filme an den Emmentaler Film-<br />
tagen. Die zweite Ausgabe im Rütihubelbad<br />
findet vom 14. bis 16. Oktober statt. Das Festival<br />
eröffnet am Freitagabend den Film «Kampf der<br />
Königinnen» des jungen Schweizer Filmemachers<br />
Nicolas Steiner. Der Eintritt ist frei, die Kollekte<br />
geht an junge Filmschaffende.<br />
www.emmentaler-filmtage.ch<br />
Ritterschlag am Thunersee<br />
Noch bis Mitte Oktober können sich Kinder<br />
(6 bis 12 Jahre) in den drei Thunerseeschlössern<br />
Oberhofen, Spiez und Thun zu Ritterinnen und<br />
Rittern ausbilden lassen. Das Konzept einer dreistufigen<br />
«Ausbildung» vom Pagen zum Knappen<br />
und Ritter folgt der mittelalterlichen Tradition.<br />
www.schlossthun.ch, www.schlossoberhofen.ch<br />
www.schloss-spiez.ch<br />
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Kinder: am Samstag immer gratis<br />
Immer am Samstag gilt: Noch bis am 16.<br />
Oktober fahren Kinder bis 16 Jahre tagsüber<br />
gratis mit den Schiffen auf dem Thuner- und<br />
Brienzersee, wenn sie von einem Erwachsenen<br />
begleitet werden.<br />
www.bls.ch/schiff<br />
«Blauer Montag» auf dem Schiff<br />
Noch bis am 10. Oktober gibt es Tageskarten<br />
der Schifffahrt Berner Oberland zu reduzierten<br />
Preisen. Am Montag kostet diese statt<br />
CHF 35.– nur CHF 25.– (2. Klasse). Damit kann<br />
man den ganzen Tag lang kreuz und quer über<br />
den Thuner- und Brienzersee fahren.<br />
www.bls.ch/schiff<br />
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46<br />
■ slowUp Emmental-Oberaargau<br />
Sonntag, 11. September<br />
Die Sonne für den 6. slowUp Emmental-Oberaargau<br />
ist bereits bestellt. Zahlreiche Attraktionen und Verpflegungsstände<br />
laden auch 2011 wieder zum Ent-<br />
decken, Erleben und Entspannen ein. Eine der wohl<br />
schönsten aller slowUp-Veranstaltungen führt durch<br />
die einzigartige Hügellandschaft des Emmentals. Die<br />
<strong>BLS</strong> macht Dampf! Sollte Ihnen einmal die Kraft ausgehen,<br />
stehen Ihnen für den Transport verschiedene<br />
Dampfzüge zur Verfügung.<br />
www.slowup.ch<br />
■ cheese-festival<br />
17. September bis 5. November<br />
Event- und Kulturagenda.<br />
Alpabfahrten, Käsemärkte, Vollmondfondue und vieles<br />
mehr – das ist cheese-festival. Auch 2011 finden<br />
wieder die vielfältigsten Käse-Anlässe statt. Zum Beispiel:<br />
• Käsefest Luzern, 17. September<br />
• Alpabfahrt Schüpfheim, 24. September<br />
• Käsemarkt Huttwil, 1./2. Oktober<br />
• Käsefest Bern, 8. Oktober<br />
• Vollmondfondue im Emmental, 12. Oktober<br />
www.cheese-festival.ch<br />
12. Aug.– 4. Sept. Diverse Regionen Genuss'11 www.regionalprodukte.ch<br />
14. Aug.– 4. Sept. Murten Murten Classics www.murtenclassics.ch<br />
27. August Schwarzenburg s2-challenge.ch www.s2-challenge.ch<br />
28. August Thun Thuner Stadtlauf www.thunerstadtlauf.ch<br />
2.– 4. September Willisau Flyingdays Willisau www.flyingdays.ch<br />
2.–11. September Thun Oberländische Herbstausstellung www.oha.ch<br />
3. September Interlaken Bern. Kant. Nachwuchsschwingertag www.schwingen-be.ch<br />
3. September Thun Gölä – Die Stadion-Show www.arenathun.ch<br />
4. September Interlaken Unspunnen-Schwinget '11 www.unspunnen-schwinget.ch<br />
4. September Solothurn Swiss Walking Event www.swisswalking.ch<br />
4. September Solothurn–Biel Dampfzug-Aareschiff www.dbb.ch<br />
4. September Reconvilier Chaindon-Markt www.reconvilier.ch<br />
9. September Luzern Museumsnacht www.luzerner-museumsnacht.ch<br />
9.–10. September Interlaken Jungfrau-Marathon www.jungfrau-marathon.ch<br />
9.–13. September Bern BAM Berner Ausbildungsmesse www.beaexpo.ch<br />
10./11. September Burgdorf Eidg. Kadettentage www.kadetten-burgdorf.ch<br />
11. September Huttwil / Sumiswald slowUp Emmental-Oberaargau www.slowup.ch<br />
17. Sept. – 5. Nov. Diverse Orte cheese-festival www.cheese-festival.ch<br />
Eine Auswahl ab Ende August 2011. Änderungen vorbehalten. Mehr Infos unter www.bls.ch/events<br />
Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibts in Ihrem <strong>BLS</strong>-Reisezentrum,<br />
www.bls.ch/reisezentren
■ Ewigi Liebi – Das Musical<br />
5. Spielsaison, ab 22. September<br />
«Ewigi Liebi» bleibt in Bern! Das Musical mit den<br />
grössten Mundarthits ist auch am neuen Standort ein<br />
Grosserfolg. Die Veranstalter schauen optimistisch in<br />
die Zukunft und kündigen eine fünfte Spielsaison an,<br />
die am 22. September im eigens fürs Musical erbauten<br />
«Ewigi Liebi»-Theater auf dem WankdorfCity-Areal<br />
starten wird.<br />
Tickets gibts bei Ticketportal und in allen <strong>BLS</strong>-Reisezentren.<br />
www.ewigiliebi.ch<br />
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DIE STADION-SHOW<br />
EINZIGES KONZERT 2011<br />
■ Gölä – Die Stadion-Show<br />
Samstag, 3. September, ab 15.30 Uhr<br />
Gölä spielt seine erste Stadion-Show! Und er hat<br />
Grosses im Sinn: «He, das isch mini erschti Stadion-<br />
Show, dass muess iifahre, e huere grossi Sach gä, mega<br />
Bühni mit weiss nid was auem. Weisch was i meine?»<br />
Ebenfalls mit von der Partie sind Polo Hofer & Hanery<br />
Amman sowie Philipp Fankhauser. Wo denn, wenn<br />
nicht in der wunderschönen Arena Thun, mit herrlicher<br />
Sicht auf die Berge, könnte eine solche Hommage<br />
ans Berner Oberland stattfinden!<br />
www.arenathun.ch<br />
ab 22. September Bern Ewigi Liebi www.ewigiliebi.ch<br />
23.–25. September Neuchâtel Fête des Vendanges www.fete-des-vendanges.ch<br />
23. Sept.–2. Okt. Solothurn HESO Herbstmesse Solothurn www.heso-solothurn.ch<br />
24. September Schüpfheim Alpabfahrt Schüpfheim www.schuepfheim.ch<br />
28. September Zäziwil Brächete www.zaeziwil.ch<br />
28. Sept.–2. Okt. Bern Suisse Toy www.suissetoy.ch<br />
2. Oktober Murten Murtenlauf (Murten–Freiburg) www.murtenlauf.ch<br />
6. Okt.–2. Juli 2012 Bern Hist. Museum, Mord und Totschlag www.bhm.ch<br />
9. Oktober Trubschachen Napf-Marathon www.napf-marathon.ch<br />
13.–16. Oktober Wolhusen Gewerbeausstellung www.woga.ch<br />
27.–30. Oktober Bern Suisse Caravan Salon www.suissecaravansalon.ch<br />
29./30. Oktober Madiswil Rüebechilbi Madiswil www.madiswil.ch<br />
6. November Bern GurtenClassic Lauf-/Bike-Event www.gurtenclassic.ch<br />
10.–13. November Bern Wohn-Raum www.wohn-raum.ch<br />
10.–13. November Bern Schweizer Hausbau-/Energie-Messe www.hausbaumesse.ch<br />
11./12. November Spiez Eröffnung Bahnhof Spiez www.bls.ch<br />
23.–27. November Huttwil Huttwiler Wiehnachtsmärit www.regio-huttwil.ch<br />
28. November Bern Zibelemärit www.berninfo.com<br />
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Ausgleich, Grösse 17,5 x 13 x 5,7cm,<br />
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Diese Artikel sind in allen <strong>BLS</strong>-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich. Standorte unter www.bls.ch/reisezentren<br />
* Der Feldstecher ist nur in den Reisezentren erhältlich. Angebots- und Preisänderungen vorbehalten<br />
Auflösung<br />
von Seite 34 / 35<br />
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06010024498<br />
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06010003491<br />
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Lötschberger<br />
Thermosflasche<br />
Damit der Kaffee<br />
auch auf dem<br />
Wandergipfel<br />
noch heiss ist.<br />
CHF 12.–
Betriebsstörung<br />
Text: Mike Sommer<br />
Foto: Rob Lewis<br />
Inside <strong>BLS</strong><br />
Wo bleibt der Bahnersatz?<br />
Betriebsstörungen mit Streckenunterbruch sind für die<br />
Fahrgäste unangenehm. Im Schnitt ein oder zwei Mal im<br />
Monat passiert es, dass der Zugverkehr auf einer <strong>BLS</strong>-<br />
Strecke zum Erliegen kommt. Zum Beispiel beim Gewitter<br />
vom vergangenen 22. Juni: Zwischen Rohrbach und<br />
Huttwil wurde die Fahrleitung um 16.50 Uhr beschädigt –<br />
Strom- und Streckenunterbruch bis um Mitternacht! Um<br />
18.20 Uhr stand der Bus in Huttwil bereit, um gestrandete<br />
Fahrgäste weiterzubefördern. «Warum dauert das so lange?»,<br />
hat sich auch diesmal manch ein Betroffener gefragt.<br />
Martin Wyss, der stellvertretende Leiter Dispositive/Operative<br />
Leitstelle Spiez (DOLS) der <strong>BLS</strong>, hat Verständnis für<br />
die Ungeduld der Kunden: «Vor allem in den Stosszeiten<br />
am Morgen und am Abend zählen die Leute auf pünktliche<br />
Verbindungen.» Wie im Strassenverkehr können äussere<br />
Einflüsse aber auch im öV alles durcheinanderbringen.<br />
Technische Defekte, Unwetter, Überschwemmungen,<br />
Erdrutsche und Unfälle sind die häufigsten Ursachen für<br />
unvorhergesehene Streckenunterbrüche.<br />
60 bis 90 Minuten dauert es in der Regel, bis die Bahnersatz-Busse<br />
fahren. Manchmal weniger lang, manchmal<br />
auch länger. «Spätestens zehn Minuten nach der Störungsmeldung<br />
des Lokführers kommunizieren wir allen betroffenen<br />
Stellen, was zu tun ist», erklärt Martin Wyss. Bleibt<br />
ein Zug auf offener Strecke und in unwegsamem Gelände<br />
stecken, werden die Fahrgäste notfalls mit dem Rettungszug<br />
evakuiert. Auf jeden Fall werden sofort alle Busunternehmen<br />
in der Region der unterbrochenen Strecke angefragt,<br />
ob sie Fahrzeuge zur Verfügung stellen können. Je<br />
nach Distanzen, Strassenzustand und Verkehrslage unterschiedlich<br />
viel Zeit verstreicht dann aber, bis ein Unter-<br />
nehmen zugesagt, Busse und Fahrer organisiert und zum<br />
Einsatzort geschickt hat. Und wenn einmal zwei Busse bereit<br />
stehen, aber 300 Personen befördert werden wollen,<br />
ist das Problem noch nicht gelöst.<br />
In solch schwierigen Situationen unternehmen die <strong>BLS</strong>-<br />
Mitarbeitenden alles, um den Betroffenen zu helfen. «Wir<br />
setzen alle Hebel in Bewegung und organisieren auch mal<br />
ein Taxi, damit jemand sein Flugzeug nicht verpasst», betont<br />
Martin Wyss. Manchmal müsse man sich aber auch<br />
eingestehen, dass man machtlos ist: «Kommen verschiedene<br />
Faktoren zusammen – Unterbruch einer Hauptlinie,<br />
Stau auf der Strasse und abendliche Rush-Hour –, dann<br />
geht für ein Weilchen schlicht nichts mehr.»<br />
Grosse Anstrengungen unternimmt die <strong>BLS</strong>, um die Fahrgäste<br />
über Streckenunterbrüche umgehend zu informieren.<br />
Wer den SMS-Alarm abonniert, erhält im Störungsfall<br />
eine Meldung. Dieser Infodienst ist kostenlos und<br />
kann unter www.bls.ch/sms abonniert werden.<br />
Haben Sie Fragen zur <strong>BLS</strong>?<br />
Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie nicht verstehen?<br />
Über das Sie gerne mehr wissen möchten? Pro<br />
«Streifzug»-Ausgabe beantworten wir an dieser<br />
Stelle die jeweils spannendste Frage.<br />
Bitte richten Sie Ihre Frage an:<br />
<strong>BLS</strong> AG<br />
PMV/Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern<br />
streifzug@bls.ch<br />
INSIDE <strong>BLS</strong><br />
Es passiert selten, aber es passiert: Wegen einem unvorhergesehenen Ereignis wird<br />
der Bahnbetrieb eingestellt, es verkehren Bahnersatz-Busse. Doch warum dauert es so<br />
lange, bis die Reise im Bus weitergeht?<br />
49
50<br />
Nächster Halt: Ihr Briefkasten.<br />
Kundenmagazin der <strong>BLS</strong><br />
Streifzug<br />
Jürg Schmid,<br />
Direktor Schweiz<br />
Tourismus:<br />
«Wandern hat etwas<br />
Therapeutisches.»<br />
ab Seite 8<br />
1 I Frühling 2011<br />
Frühling am Wasser:<br />
Zweiteilige Emmenwanderung<br />
mit der <strong>BLS</strong><br />
ab Seite 20<br />
DOSTO: Angenehmer pendeln<br />
im Doppelstock-Triebzug<br />
ab Seite 34<br />
Streifzug<br />
Kundenmagazin<br />
im Gratisabo<br />
Aktivitäten 2011<br />
Thuner- und Brienzersee<br />
Activities 2011 – Lake Thun and Lake Brienz<br />
Ablegen. Aufleben.<br />
Schifffahrt Berner Oberland<br />
Aktivitäten 2011<br />
Fahrplan 2011<br />
Thuner- und Brienzersee<br />
Horaire lacs de Thoune et de Brienz<br />
Timetable Lake Thun and Brienz<br />
Ablegen. Aufleben.<br />
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Travel Guide und<br />
Panoramakarte<br />
Schifffahrt Berner Oberland<br />
Fahrplan/Horaire/Timetable 2011<br />
Extrafahrten 2011<br />
Preisliste und Packages<br />
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Ablegen. Aufleben.<br />
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Fahrplan, Aktivitäten und Extrafahrten<br />
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Konsumationsgutschein<br />
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CHF 5.–<br />
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Wandertipps Emmental 2011.<br />
Mit dem <strong>BLS</strong>-Bus rasch und bequem zum Ausgangspunkt Ihrer nächsten<br />
Wanderung.<br />
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Wandertipps<br />
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Gerne senden wir Ihnen unsere Broschüren direkt nach Hause.<br />
Unser Kundenmagazin «Steifzug» können Sie als Gratisabo<br />
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Bestellung unter Tel. +41 (0)58 327 60 30 oder<br />
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Infos und Tipps,<br />
Pocketfahrplan<br />
GoldenPass<br />
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Travel Guide<br />
Emmental Tours<br />
Seminare und<br />
Gruppenausfl üge<br />
KUNDENECHO<br />
Begeistert oder enttäuscht von der <strong>BLS</strong>?<br />
Der <strong>BLS</strong> ist es wichtig, ihren Fahrgästen ein<br />
angenehmes und problemloses Reisen zu<br />
ermöglichen. Jede Art von Feedback ist also<br />
wichtig: Egal, ob es sich um Anregungen,<br />
Kritik oder Lob handelt.<br />
Kontaktadresse:<br />
<strong>BLS</strong> AG, Personenverkehr, Kundenecho,<br />
Genfergasse 11, CH–3001 Bern,<br />
Tel. +41 (0)58 327 31 32<br />
(Montag bis Freitag von 8.00 bis 17.30 Uhr).<br />
Kontaktformular unter www.bls.ch/echo<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>BLS</strong> AG, Personenverkehr Marketing,<br />
Damian Pfi ster, Christian Schneider,<br />
Markus Hügli, Genfergasse 11, CH–3001 Bern,<br />
www.bls.ch, streifzug@bls.ch<br />
Redaktion: textatelier.ch, Biel:<br />
Thorsten Kaletsch, Peter Bader, Erich Goetschi,<br />
Maria Hofmann, This Rutishauser, Mike Sommer.<br />
Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe:<br />
Bea Artico, Manu Friederich, Bänz Friedli,<br />
Vera Hartmann, Rob Lewis.<br />
Grafi k/Layout: Republica AG, 360° Kommunikation,<br />
CH–3000 Bern 13.<br />
Koordination, Anzeigenakquisition und Druck:<br />
AST & FISCHER AG, CH–3084 Wabern,<br />
Daniel Linder, Daniel Haid (Anzeigen).<br />
Printed in Switzerland.<br />
Titelbild: <strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong> in Luzern<br />
Foto: Rob Lewis
Mit der <strong>BLS</strong><br />
nach Mumbai.<br />
Mist. Und ausgerechnet heute hab ich meine Ohrstöpsel<br />
daheim liegenlassen! Dem Inder, der vis-à-vis Platz genommen<br />
hat, ist anzusehen, dass er gleich losquasseln<br />
wird, er hält das Handy schon quasselbereit im Anschlag.<br />
Aber, ach: Musikhören ist mir versagt, Platzwechseln<br />
würde mir als Rassismus ausgelegt. Und überhaupt:<br />
Platzwechseln wohin? Der Waggon ist pumpenvoll. Noch<br />
ehe wir losfahren, hat er die erste Verbindung hergestellt.<br />
«Merkontino erni berliggi», verstehe ich, «Dosala apnei,<br />
Bisy?» Und noch mal: «Bisy?» Weich sein Brabbeln, jedes<br />
K ein G, jedes Wortende verschluckt. «Gamalag,<br />
börömölly! Hatscha!» Und ich verstehe: Bahnhof.<br />
«Ge dosala tiin.» Er zückt ein zweites Handy, knurrt ins<br />
eine: «Bisy!», und ins andere: «Gagi!» – so jedenfalls<br />
verstehe ich es –, nestelt an seiner Aktentasche, «berina<br />
gupta?», seufzt, schaut zum Fenster raus. Und quasselt.<br />
Zwischendurch wechselt er auf Englisch, «Tuusiro» muss<br />
«Two Zero» bedeuten, dann ruft er aus: «Swisgomm dott<br />
gomm».<br />
Welch Schauspiel. Mein Inder rollt die braunen Augen,<br />
stochert, quasselnd, einen Pöögg aus seiner Nase, betrachtet<br />
ihn, schleckt ihn vom Zeigefinger. Und quasselt<br />
weiter. Laut. Das bunte, fein gestreifte Hemd spannt über<br />
dem Bauch, er lehnt entspannt zurück. Und quasselt.<br />
Eine Dreiviertelstunde geht das nun schon so. Er stützt<br />
sich auf den Nebensitz ab, blickt kurz aufs Display, drückt<br />
wieder etwas. «Is it okay for you, a hundred franks per<br />
day?», schnappe ich auf, dann «Chicken…». Oder hat er<br />
«Tschigan» gesagt? Ihm wäre vermutlich egal, wenn ich<br />
ihn verstünde. «Mergodosso Tschigan!» Anruf um Anruf.<br />
Geht für Sekunden niemand ran, trommelt er ungeduldig<br />
aufs Tischchen im Zugabteil, kritzelt auf eine herumliegende<br />
Zeitung, wählt eine neue Nummer. Was der<br />
wohl für ein Abo hat? «Abko fat nikami!», triumphiert er,<br />
setzt sich zu derjenigen, die er sich in die Stirn geschoben<br />
hat, eine zweite Brille auf, startet einen Laptop, töggelt,<br />
telefoniert dazu weiter. Ich schliesse die Augen, zu seinem<br />
melodiösen Murmeln tauchen Sequenzen aus «Slumdog<br />
Millionaire» auf, tumultuöse Szenen aus «Monsoon Wedding»,<br />
eine pralle Farbenwelt bemächtigt sich meiner, ich<br />
rieche scharfe Gewürze, höre Sitars jubilieren und «…<br />
Wir treffen in Bern ein.» Hastig steige ich aus, taumle<br />
benommen Richtung Altstadt. Schon tänzelt vor der Heiliggeistkirche<br />
eine Frau im roten Sari auf mich zu, spreizt<br />
anmutig ihre Finger, verrenkt sich, derweil Musik aus<br />
Lautsprechern plärrt, wie eine indische Gottheit … und<br />
ich glaube, ich spinne.<br />
Dabei bin ich nur ins Set eines Bollywood-Films geplatzt,<br />
der hier offenbar gerade gedreht wird.<br />
Bänz Friedli<br />
Bänz Friedli (46) ist GA-Besitzer, Hausmann und<br />
freier Autor in Zürich. Eben erschienen sein<br />
neues Buch «Wenn die mich nicht hätten» und<br />
die Doppel-CD «Sy no Frage?».<br />
51
«Die schönsten<br />
Reisen beginnen<br />
im Kopf.»<br />
365 Tage geöffnet,<br />
von früh bis spät.<br />
Unglaublich vielfältig.<br />
SBB RailCity Bern.