26.12.2012 Aufrufe

Viktor Röthlin - BLS

Viktor Röthlin - BLS

Viktor Röthlin - BLS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kundenmagazin<br />

Streifzug<br />

<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong><br />

«Ich wollte immer der Lokführer sein»<br />

ab Seite 6<br />

Herbst 2011<br />

NEU:<br />

Mit Poster<br />

zum<br />

Herausnehmen<br />

<strong>BLS</strong>: Papier sammeln<br />

und die Umwelt schonen<br />

ab Seite 10<br />

Neuenburg: ein Rundgang<br />

durch die «gelbe Stadt»<br />

ab Seite 16


55 geschäfte | 11 kinos | 10 restaurants | 1 erlebnisbad & spa | 1 hotel westside.ch<br />

republica


EDITORIAL<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Vor einem Jahr haben wir Sie um Ihr Urteil zu unserem<br />

Kundenmagazin gebeten, und rund 5400 Leserinnen<br />

und Leser haben uns geantwortet. Die zahlreichen An-<br />

regungen haben wir geprüft und viele umgesetzt – und<br />

heute halten Sie den «neuen» Streifzug in den Händen.<br />

Einem vielgenannten Wunsch entsprechend werden<br />

wir <strong>BLS</strong>- und Bahn-Themen vertiefen und vermehrt<br />

Hintergründe beleuchten. Weiter haben wir unsere<br />

Palette an Ausflugsvorschlägen vergrössert – unter<br />

anderem mit der neuen Rubrik «Blickpunkt», in der wir<br />

ein <strong>BLS</strong>-Reisezentrum besuchen und eine Mitarbeiterin<br />

oder einen Mitarbeiter um einen regionalen Ausflugs-<br />

tipp bitten. Um die vielfältigen Aufgaben und Berufe<br />

innerhalb der <strong>BLS</strong> geht es beim Mitarbeiterporträt.<br />

Dabei freue ich mich sehr, dass Andreas Willich, Leiter<br />

Personenverkehr, mit seinem Enthusiasmus für den<br />

öffentlichen Verkehr diese Serie eröffnet. Schliesslich<br />

findet auch die Unterhaltung mehr Raum: mit Bild-,<br />

Wort- und Zahlenrätsel vergeht die Zeit wie im … Zug.<br />

Auch viel Vertrautes wird Ihnen im «neuen» Streifzug<br />

begegnen: Themen, die wir vertieft angehen, Reportagen,<br />

die Lust auf einen Ausflug machen sollen, eine<br />

Event-Agenda mit den wichtigsten Anlässen (neu<br />

ergänzt mit besonderen Highlights) sowie das beliebte<br />

Bilder-Suchrätsel «Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?».<br />

Und wie immer grüsst von der Titelseite eine bekannte<br />

Persönlichkeit mit Bezug zur Bahn. In diesem Heft ist<br />

es <strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong>, der erfolgreichste Schweizer Marathonläufer.<br />

Seine Ausdauer, sein Streben nach Höchstleistungen,<br />

gepaart mit der sympathischen Ausstrahlung<br />

und Offenheit, nehmen wir gerne als Massstab,<br />

um unsere täglichen Herausforderungen zu meistern<br />

und um immer besser unterwegs zu sein – für Sie.<br />

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen gute Lektüre und<br />

viele spannende Entdeckungsreisen mit der <strong>BLS</strong>.<br />

Herzliche Grüsse<br />

Bernard Guillelmon<br />

CEO <strong>BLS</strong> AG<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Neuenburg: ein Rundgang durch die «gelbe Stadt» ab Seite 16<br />

4 News<br />

6 Interview: <strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong>, Marathonläufer<br />

10 Thema: Der Kreislauf des Papiers<br />

16 Reportage: Stadtbummel in Neuenburg<br />

23 Fahrgastporträt: Jürg Marti<br />

25 Poster zum Herausnehmen<br />

26 <strong>BLS</strong>-Streckennetz<br />

29 Gastrotipp: Restaurant Berghaus Griesalp<br />

32 Blickpunkt: Reisezentrum Willisau<br />

34 Unterhaltung / Leserbriefe<br />

37 Wettbewerb: Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?<br />

38 Mitarbeiterporträt: Andreas Willich,<br />

Leiter Personenverkehr<br />

41 Familientipp: Gnomengarten Schwarzenburg<br />

43 Ausflugstipp: Lombachalp<br />

44 Freizeit<br />

46 Event- und Kulturagenda<br />

48 <strong>BLS</strong>-Shop<br />

49 Inside <strong>BLS</strong>: Betriebsstörung<br />

50 Broschürenbestellung / Impressum<br />

51 Endstation<br />

<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong> im Interview<br />

ab Seite 6<br />

<strong>BLS</strong>: Papier sammeln und die<br />

Umwelt schonen ab Seite 10<br />

Familientipp: Gnomengarten Schwarzenburg Seite 41<br />

3


4<br />

Erster <strong>BLS</strong>-Doppelstöcker ist im Bau.<br />

Rund neun Monate dauert der Bau jedes einzelnen<br />

der 28 neuen Doppelstocktriebzüge (DOSTO) der<br />

<strong>BLS</strong>. Am 9. Juni erfolgte im Stadler-Werk Altenrhein<br />

der Startschuss zum Bau der ersten vierteiligen<br />

Zugkomposition. Zuerst werden die Einzelteile aus<br />

Aluminium gefertigt. Aus ihnen wird dann der<br />

Wagenkasten zusammengestellt, der einen silbriggrünen<br />

Aussenanstrich und die blauen <strong>BLS</strong>-Logos<br />

erhält. Damit lehnt sich das Aussendesign an jenes<br />

des «Lötschbergers» an. Im September beginnt der<br />

Innenausbau des ersten DOSTO, der im Februar<br />

2012 fertiggestellt sein wird. Nach umfangreichen<br />

Test- und Prüffahrten in der Ostschweiz rollt der<br />

erste Doppelstöcker Mitte 2012 im Raum Bern ein.<br />

Es folgen weitere Testfahrten und die Ausbildung<br />

der <strong>BLS</strong>-Mitarbeitenden. Ab 2013 schliesslich<br />

gelangen die ersten Doppelstocktriebzüge auf der<br />

S-Bahn Bern schrittweise zum Einsatz – zuerst auf<br />

der Linie S1 und ab 2014 auch auf der S3 und der<br />

S6. Der «Streifzug» wird weiter regelmässig über<br />

die Etappen zum neuen Rollmaterial berichten.<br />

www.bls.ch/dosto


Erste Micro-Anlage bei der <strong>BLS</strong><br />

Auf der <strong>BLS</strong>-Strecke zwischen Bern und Schwarzenburg<br />

wurde Ende April die erste Micro-Anlage<br />

der Schweiz in Betrieb genommen. Eine Micro-<br />

Anlage besteht aus einem akustischen Signal,<br />

einem Andreaskreuz und einer Lichtsignalampel,<br />

die beim Herannahen eines Zuges auf Rot wechselt.<br />

Mit dem System lassen sich ungesicherte<br />

Bahnübergänge zur Hälfte der Kosten gegenüber<br />

einer Lösung mit Schranke sanieren. Entwickelt<br />

wurde es auf Initiative der Bahnunternehmen, des<br />

Verbands öffentlicher Verkehr und des Bundesamts<br />

für Verkehr. Auf dem <strong>BLS</strong>-Netz werden bis<br />

Ende 2014 rund 20 Micro-Anlagen installiert.<br />

Schwarzenburg: Neues Infozentrum<br />

Anfang 2012 wird der Naturpark Gantrisch offiziell<br />

lanciert. Den Besuchern steht ein modernes<br />

Verkehrsbüro als Anlauf- und Beratungsstelle zur<br />

Verfügung. Dank einer gemeinsamen Initiative<br />

der <strong>BLS</strong> mit dem Ortsmarketing und dem Förder-<br />

verein Region Gantrisch konnte die neue Informationsstelle<br />

für Touristen bereits im Dezember<br />

2010 eröffnet werden. Sie bietet gegenüber dem<br />

alten Büro gewichtige Vorteile wie die optimale<br />

Lage im Bahnhof oder verbesserte Öffnungszeiten<br />

an sieben Tagen in der Woche.<br />

www.bls.ch/reisezentren<br />

Gut informiert mit dem <strong>BLS</strong>-Newsletter<br />

Die <strong>BLS</strong> baut ihre Dienstleistungen im Bereich<br />

der Kundeninformation aus. Zum SMS-Alarm für<br />

kurzfristige Mitteilungen kommt jetzt der <strong>BLS</strong>-<br />

Newsletter. Er informiert die Benützerinnen und<br />

Benützer rechtzeitig über geplante Änderungen<br />

bei der Infrastruktur oder im Betrieb. Dazu<br />

gehören etwa Baustellen mit Bahnersatz, die<br />

Einrichtung neuer Park-&-Ride-Plätze, Änderungen<br />

beim Einsatz von Rollmaterial, der Einsatz von<br />

zusätzlichen Zügen und Ähnliches. Das Gratis-Abo<br />

für den <strong>BLS</strong>-Newsletter ist erhältlich unter<br />

www.bls.ch/newsletter<br />

Multiparkkarte für Gelegenheitskunden<br />

Das Angebot für die Benützer der gebührenpflichtigen<br />

Park-&-Ride-Parkplätze an den <strong>BLS</strong>-Bahnhöfen<br />

wird erweitert. Neben dem Monatsabo<br />

und der Tageskarte ist neu auch eine P-&-R-Tageswahlkarte<br />

erhältlich. Gelegenheitskunden können<br />

ihr Auto damit an sechs frei wählbaren Tagen<br />

parkieren. Die Karte ist ein Jahr gültig und in allen<br />

<strong>BLS</strong>-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich.<br />

www.bls.ch/reisezentren<br />

Aaretal: Einschränkungen wegen Sanierung<br />

Vom 31. Oktober bis 10. Dezember werden auf<br />

dem Abschnitt Uttigen–Thun die Gleise und der<br />

Oberbau saniert. Um die Arbeiten in nur sechs<br />

Wochen ausführen zu können, steht jeweils nur<br />

ein Gleis zur Verfügung. Über Abfahrtszeiten,<br />

Einschränkungen und Zugausfälle informiert ein<br />

spezieller Baufahrplan. www.bls.ch/aaretal<br />

Bahnhof Spiez im Umbau<br />

Seit über einem Jahr wird der Bahnhof Spiez<br />

umgebaut und den Anforderungen eines modernen<br />

öV-Knotenpunkts angepasst. Die Investitionen<br />

im denkmalgeschützten Gebäude von 1914<br />

betragen rund zehn Millionen Franken. Zum<br />

Projekt gehört neben der Erneuerung des<br />

Bahnhofbuffets der Einbau eines modernen<br />

Reisezentrums. Dazu kommen ein neuer Avec-<br />

Verkaufsladen sowie Räumlichkeiten der Raiffeisenbank<br />

Thunersee-Süd. Das Einweihungsfest<br />

findet am 12. November statt.<br />

NINA im BZ-Design<br />

Was haben die <strong>BLS</strong> und die BZ gemeinsam?<br />

Beide erbringen in der gleichen Region eine<br />

Dienstleistung für die Menschen. Jetzt haben die<br />

<strong>BLS</strong> und der Verlag Espace Media eine mehrjährige<br />

Partnerschaft vereinbart. Sichtbar gemacht<br />

wird sie mit dem «BZ-Zug», Motto: «Durch die<br />

ganze Region lesen. BZ.» Die innen und aussen<br />

speziell gestaltete NINA-Zugkomposition verkehrt<br />

seit Ende Juni auf den Linien S1, S44 und S52<br />

der Berner S-Bahn. www.bls.ch/fahrzeuge,<br />

www.bzunterwegs.ch<br />

5


6<br />

INTERVIEW<br />

<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong>: Der kleine Bub,<br />

der immer rennen will.<br />

«Reisen im Zug: Das sind<br />

Kurzferien für mich.»<br />

<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong><br />

Für Marathonläufer <strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong> ist Bewegung in der Natur etwas vom Wichtigsten<br />

überhaupt. Im Interview erklärt er, weshalb er wegen Markus Ryffel nicht Lokführer wurde,<br />

was er nach seiner Karriere tun will und worunter seine Kinder einmal leiden werden.<br />

Streifzug: Herr <strong>Röthlin</strong>, was haben Sie letzte<br />

Nacht geträumt?<br />

<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong>: Letzte Nacht? Gar nichts, glaube ich.<br />

Nach dem Open-Air-Konzert von James Blunt in Sursee<br />

kam ich völlig durchnässt nach Hause. Ich war so erschöpft,<br />

dass ich sofort einschlief. Oft erinnert man sich<br />

ja auch nur unmittelbar nach dem Aufwachen an Träume<br />

und vergisst sie danach.<br />

Träume spielen aber in Ihrem Leben als Profisportler<br />

eine zentrale Rolle. Oft träumen Sie vor einem<br />

wichtigen Rennen genau von dem Schlussrang,<br />

den Sie dann auch tatsächlich erreichen.<br />

<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong><br />

Marathonläufer<br />

Text: Thorsten Kaletsch<br />

Fotos: Rob Lewis<br />

«If you can dream it, you can do it» ist so etwas wie mein<br />

Lebensmotto. Ich spreche aber nicht mehr so offen über<br />

meine Träume, weil ich gemerkt habe, dass das seltsame<br />

Menschen anzieht. Mit Esoterik haben meine Träume<br />

nichts zu tun: Ich glaube vielmehr, dass etwas auch im<br />

Unterbewusstsein verankert sein muss, wenn man etwas<br />

wirklich will und ganz fokussiert darauf hin arbeitet. Es<br />

geht also nicht um Visionen oder Hellseherei. In meinen<br />

Träumen sah ich ganz konkret, was ich erreichen wollte,<br />

weil man als Sportler hundertprozentig überzeugt ist,<br />

dass man das auch schafft. Aber es ist schon verrückt,<br />

wenn man sich im Traum als Zweiten über die Ziellinie<br />

laufen sieht und das tags darauf auch tatsächlich erlebt.<br />

Interview


Es beunruhigt mich hingegen nicht, wenn ich vor einem<br />

Rennen nicht träume.<br />

Welche Eigenschaften machen Sie neben den<br />

körperlichen Anlagen zu einem Weltklasse-<br />

Marathonläufer?<br />

Ich kann die vielen Gründe dafür, warum der Tag X<br />

nicht mein Tag sein könnte, zurückweisen. Im Grenzbereich<br />

ist diese Fähigkeit sehr wichtig, denn im Marathonlauf<br />

gibt es immer Phasen, wo es weh tut. Dann<br />

kann man entweder lieb zu sich sein oder eben hart. Ich<br />

bin konsequent und ausdauernd. Eine Rolle spielt sicher<br />

auch, dass ich immer laufen wollte und nie von jemandem<br />

gedrängt wurde. Im Gegenteil: Ich musste mich gegen<br />

meine Eltern durchsetzen, die Sport nicht so cool<br />

fanden. Mein Vater war eher der Ansicht, dass nur Sport<br />

treibt, wer tagsüber zu wenig gearbeitet hat. Ich aber bin<br />

auch heute noch der kleine Bub, der immer rennen will.<br />

Apropos Berufswunsch: Man liest, dass Sie<br />

zunächst Lokführer werden wollten – bis Sie<br />

Markus Ryffels Silberlauf über 5000 Meter an<br />

den Olympischen Spielen 1984 sahen.<br />

Jeder Bub will doch mal Pilot oder Lokführer werden.<br />

Ich fuhr schon damals sehr gerne Zug und hatte auch<br />

eine Modelleisenbahn. Dort wollte ich immer der Lokführer<br />

sein und nicht der Kondukteur. Von diesem allgemeinen<br />

Kinderwunsch wechselte ich dann quasi über<br />

Nacht zu einem sehr spezifischen Berufswunsch, weil<br />

mich Markus Ryffels Medaillengewinn in Los Angeles so<br />

beeindruckte.<br />

Ihr Talent wurde früh entdeckt, doch erstaunlich<br />

ist bei Ihrer Karriere vor allem die langfristige<br />

Planung.<br />

Ich hatte das Glück, mit 13 Jahren mit einem Trainer zusammenarbeiten<br />

zu dürfen, der langfristig plante. Beim<br />

STV Alpnach waren wir eine coole Clique von fünf<br />

Gleichaltrigen, wurden umschwärmt und bewundert.<br />

Ich wurde in dieser Zeit viermal Vierter bei Nachwuchsmeisterschaften<br />

– das ist extrem frustrierend. Trainer<br />

Robert Haas tröstete mich immer. Er sagte mir, meine<br />

Zeit komme bestimmt noch und Jugenderfolge seien<br />

nicht viel wert. Er erzog uns zu Selbstständigkeit und<br />

übertrug uns früh Verantwortung. Er betreute mich von<br />

13 bis 25 und wollte, dass ich danach mein Training selber<br />

gestalten konnte. In meinem ersten Jahr, in dem ich<br />

mich selber trainierte, verbesserte ich dann gleich den<br />

Schweizer Rekord im Marathon. Ich habe noch immer<br />

Kontakt zu Robert Haas. Er sieht auch heute noch in<br />

missglückten Rennen immer das Positive – eine grosse<br />

Qualität für einen Nachwuchstrainer. Der Athlet soll<br />

selber Erfahrungen machen, seinen Kopf anstossen und<br />

Lehren daraus ziehen. Und auf diese Weise das Feuer am<br />

Brennen erhalten.<br />

Von diesem Quintett des STV Alpnach erreichte<br />

schliesslich nur einer Weltklasseformat.<br />

Im Laufen ja. Die Anderen haben ihre Ziele auch erreicht<br />

– einfach nicht im Sport.<br />

Was bedeutet Ihnen Bewegung?<br />

Sehr viel. Ich habe ja meinen Eltern zuliebe schliesslich<br />

doch noch einen «richtigen» Beruf erlernt und wurde<br />

Physiotherapeut. Auch in der Physiotherapie ist Bewegung<br />

zentral: Es geht darum, Menschen zurück zur<br />

selbstständigen Bewegung zu führen. Ich glaube aber<br />

nicht, dass ich nach meiner Sportkarriere in die reine<br />

Rehabilitation zurückkehre. Mit meiner Firma «vikmotion»<br />

möchte ich verstärkt in der Prävention tätig sein,<br />

möchte Menschen mit meinem Fachwissen zu mehr<br />

oder zu besserer Bewegung verhelfen. Deshalb habe ich<br />

im Firmennamen meinen Vornamen mit dem Wort «Bewegung»<br />

kombiniert.<br />

Der Bewegungsmangel ist ja ein Grundproblem<br />

unserer Gesellschaft.<br />

Genau. Und ich denke, dass ich da eine Vorbildfunktion<br />

übernehmen kann. Ich bin vermutlich der Schweizer,<br />

der am meisten zu Fuss unterwegs ist.<br />

Sie sagten einmal, ohne Training würde Ihnen<br />

nicht die Bewegung an sich, sondern die Natur<br />

fehlen.<br />

Wenn ich Trainingspausen einschalte, vermisse ich nicht<br />

das Schwitzen und die Leistung, sondern die Zeit in der<br />

Natur, die ich für mich selber habe. Dann bin ich mehr<br />

unter Menschen und merke, dass mir das auch zu viel<br />

werden kann. Ich bin nicht menschenscheu, aber ich<br />

geniesse die fixen Zeiten am Tag, die ich alleine in der<br />

Natur verbringen kann.<br />

Als Kind fuhren Sie immer widerwillig mit den<br />

Eltern in die Berge, weil Ihre Mitschüler die<br />

Ferien am Meer verbrachten. Heute scheinen Sie<br />

die Berge zu mögen. Ist Ihre Sehnsucht nach der<br />

Ferne gestillt?<br />

<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong>s Ausflugstipp<br />

<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong> mag Seen und die Ferienstimmung,<br />

die sie ausstrahlen. Er arbeitete längere Zeit als<br />

Physiotherapeut in Magglingen, wohnte zwischenzeitlich<br />

in La Neuveville und bezeichnet sich als<br />

«Wahlseeländer». Sein <strong>BLS</strong>-Ausflugstipp hat<br />

deshalb auch mit einem See zu tun: «Eine Feierabendfahrt<br />

auf dem Thunersee ist wirklich etwas<br />

sehr Schönes und Entspannendes.»<br />

Feierabendfahrt auf dem Thunersee<br />

Jeweils Dienstag bis Samstag auf dem<br />

DS Blümlisalp (noch bis am 3. September).<br />

Thun ab 18.33 Uhr, Thun an 21.21 Uhr<br />

(Rundfahrt via Beatenbucht).<br />

Tischreservation: SV Schweiz AG,<br />

Schiffcatering Thunersee, Tel. +41(0)33 334 52 34.<br />

Auskunft: <strong>BLS</strong> Schifffahrt Berner Oberland,<br />

Tel. +41(0)58 327 48 11.<br />

Anreise: Mit der Bahn nach Thun.<br />

» www.bls.ch/schiff<br />

7


8<br />

Alle erzählten in der Schule vom Meer, und ich musste<br />

vom Wandern in den blöden Bergen erzählen – deswegen<br />

hatte ich als Kind ab und zu Streit mit meinen<br />

Eltern. Als 19-Jähriger sah ich anlässlich der Junioren-<br />

Europameisterschaften dann erstmals das Meer und<br />

fragte mich nach einer Stunde: «Und jetzt?» Das Meer<br />

ist auch heute noch etwas Spezielles für mich – ich liebe<br />

es, weil ich es so lange vermisste. Aber es wird mir relativ<br />

schnell langweilig. Das ist der grosse Unterschied<br />

zu Ferien in den Bergen: Dort verändert sich die Landschaft<br />

ständig, weil man unterwegs ist. Wenn ich an eine<br />

Woche Ferien denke, habe ich 100 Ideen, wie man sie<br />

in den Bergen verbringen könnte und nur wenige Ideen,<br />

wie man sie am Meer verbringen könnte. Darunter werden<br />

dann vermutlich meine Kinder einmal leiden ...<br />

Sie fahren Mountainbike, Joggen, fahren Ski –<br />

wandern Sie auch?<br />

Ja, ich wandere gerne und besteige auch gerne höhere<br />

Berge.<br />

Die Möglichkeit der selbstständigen Bewegung<br />

war für Sie urplötzlich in Frage gestellt: 2009<br />

erlitten Sie nach einem Langstreckenflug durch<br />

eine Thrombose zwei lebensgefährliche Lungenembolien.<br />

Wie blicken Sie auf diese Erfahrung<br />

zurück?<br />

Ich kann nicht sagen, dass dies eine Erfahrung war, die<br />

ich jedem wünsche und die wichtig für mich war. Es war<br />

eine Grenzerfahrung, die mir komplett den Boden unter<br />

den Füssen wegzog. Ich trainierte völlig gesund in Kenia<br />

und lag dann plötzlich todkrank in der Intensivstation.<br />

Das war für mich im ersten Moment nicht so fassbar wie<br />

ein gerissenes Kreuzband oder eine Fraktur. Die Lungenembolien<br />

warfen Fragen auf, und es war ein langwieriger<br />

Prozess, diese zu beantworten. Jetzt weiss ich,<br />

dass ich diese Anfälligkeit auf Thrombosen von Geburt<br />

an hatte, einen Gendefekt in mir trage. Langes Sitzen<br />

ist also schlecht für mich – vielleicht wurde ich deshalb<br />

nicht Lokführer.<br />

Welche Rolle spielt der öV in Ihrem Leben?<br />

Eine wichtige, praktische Rolle. Ich bin ein Landei und<br />

fühle mich in Grossstädten nicht wohl, mit dem Auto<br />

schon gar nicht. Deshalb fahre ich an alle Termine in<br />

Zürich, Bern oder St. Gallen mit dem Zug. Wenn ich<br />

nach St. Gallen an den Sitz meines Hauptsponsors Raiffeisen<br />

fahre, nehme ich lieber den Voralpen-Express, der<br />

eine Viertelstunde länger braucht als der Zug via Zürich:<br />

Das sind Kurzferien für mich. Als ich in Bern meine<br />

Physiotherapie-Ausbildung absolvierte, zog ich auch<br />

die landschaftlich schönere Strecke via Emmental und<br />

Entlebuch der schnelleren Variante über Olten vor. Auf<br />

mein Auto möchte ich aber trotzdem nicht verzichten.<br />

20 GESCHÄFTE UNTER EINEM DACH – ERÖFFNUNG AB 29.<br />

www.panoramacenter.ch


«Ich bin der Schweizer, der am meisten zu Fuss unterwegs ist.»<br />

Machen Sie zum Schluss bitte folgende Sätze<br />

fertig: Doping ist im Marathon ...<br />

... leider vorhanden, aber für mich kein Thema.<br />

2:05 als Schlusszeit in einem Marathon ist ...<br />

... ein sehr hoch gestecktes Ziel für mich.<br />

In einem Rennen ist der Kopf ...<br />

... entscheidend dafür, ob man eine Medaille gewinnt<br />

oder nicht.<br />

SEPTEMBER 2011.<br />

Sportliche Ziele ...<br />

... habe ich noch immer, sonst wäre ich längst zurückgetreten.<br />

Glück ist für mich ....<br />

... wenn es meinen Mitmenschen und mir gut geht.<br />

Heimat ist für mich ...<br />

... Europa, die Schweiz und der Kanton Obwalden.<br />

Der Sinn in meinem Leben ...<br />

... liegt darin, möglichst viele Menschen in Bewegung<br />

zu bringen.<br />

Amtierender Europameister<br />

<strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong> (36) ist amtierender Europameister<br />

im Marathon (Barcelona 2010) und Inhaber des<br />

Schweizer Rekords über diese Strecke (2:07:23). Zu<br />

seinen grössten Erfolgen gehören der 7. Rang am<br />

prestigeträchtigen New York Marathon 2005, die<br />

EM-Silbermedaille 2006, WM-Bronze 2007 in Osaka,<br />

der Sieg am Tokio Marathon 2008 und der Diplomgewinn<br />

(6. Rang) an den Olympischen Spielen 2008<br />

in Peking. Insgesamt hat der gebürtige Obwaldner<br />

21 Marathons bestritten. <strong>Röthlin</strong> ist verheiratet mit<br />

einer Kinderärztin und wohnt in Ennetmoos.<br />

» www.vikmotion.ch<br />

INTERVIEW<br />

9<br />

republica


10<br />

THEMA<br />

Thema<br />

Der Kreislauf<br />

des Papiers<br />

Text: This Rutishauser<br />

Fotos: Rob Lewis / zvg<br />

Immer wieder «20 Minuten».<br />

Seit Januar 2011 trennen die Reinigungsequipen in den Zügen das Papier vom Restmüll.<br />

Auf diese Weise kann die <strong>BLS</strong> die Abfallmengen um 40 Prozent reduzieren.<br />

Jeden Morgen und jeden Abend das gleiche Bild: Zeitungen<br />

liegen auf den Sitzen, auf den Tischen, auf der Gepäckablage<br />

und gar am Boden. Oft sind es Berge von Gratiszeitungen,<br />

die liegen bleiben. Sind die Nachrichten<br />

gelesen und das Horoskop überflogen, müssen die Pendlerinnen<br />

und Pendler auch schon aussteigen und lassen<br />

die Zeitung zurück.<br />

Die meisten Reisenden wissen jedoch nicht, dass sie jeden<br />

Morgen zwar farbige News lesen, aber eigentlich immer<br />

wieder die gleiche Zeitung in der Hand halten.<br />

Zumindest der Rohstoff ist immer der gleiche. Denn<br />

Schweizer Zeitungspapier besteht zu annähernd 100 Prozent<br />

aus Altpapier und wiederverwerteten Papierfasern.<br />

88 Prozent des in der Schweiz bedruckten und verbrauchten<br />

Papiers sammeln die helvetischen Recyclingweltmeister<br />

wieder ein. Von 200 Kilogramm Papier pro Kopf,<br />

die jährlich verbraucht werden, werden 160 Kilogramm<br />

gesammelt und wiederverwertet.<br />

60 000 Dollar – und kein Finderlohn<br />

Wenn es der Fahrplan verlangt, bleiben den Reinigungsmännern<br />

nur wenige Minuten, um die Abteile vom<br />

Papier zu befreien. Seit diesem Jahr stecken Guglielmo


Labriola und Mauricio Castaneda nicht mehr wahllos<br />

den gesamten Müll in den gleichen Sack. Während der<br />

eine die Kübel leert und Restmüll einsammelt, steckt der<br />

andere ausschliesslich Papier und Karton in seinen Abfallsack.<br />

Auf diese Weise senkt die <strong>BLS</strong> die Abfallmenge<br />

um 40 Prozent auf 360 Tonnen. Pro Jahr waren es bisher<br />

in den <strong>BLS</strong>-Zügen, Bahnhöfen und Werkstätten rund 600<br />

Tonnen Abfall.<br />

«Bis zehn Uhr sammeln wir fast nur Papier ein», sagt<br />

Guglielmo Labriola. Seit 25 Jahren arbeitet er bei der <strong>BLS</strong>.<br />

Er hat im Bahnhof Spiez auch schon 60 000 Dollar in<br />

Papiergeld gefunden. Den Koffer voller Noten hat er aber<br />

nicht in den Recyclingkübel geworfen, sondern an den<br />

rechtmässigen Besitzer zurückgegeben. Einen Finderlohn<br />

kriegte er damals nicht. Trotzdem lacht Guglielmo<br />

Labriola: «Ab und zu erhalte ich von den Reisenden auch<br />

ein Trinkgeld, weil wir die Fahrzeuge für sie sauber halten.»<br />

Das habe sich im Gegensatz zu früher nicht geän-<br />

Abfallbox (rechts) und neue Zeitungssammelbox (links).<br />

Das Papier kommt in einen Container in der Schützenmatte.<br />

dert. Dafür müsse er mehr Abfall zusammenräumen als<br />

noch vor einigen Jahren, sagt Labriola.<br />

Neue Papiersammelboxen<br />

Schritt für Schritt kriegen Labriola und Castaneda nun<br />

hoffentlich Unterstützung von den Reisenden selbst. Bis<br />

im Sommer 2012 hängen in allen neueren Zügen glänzende<br />

Sammelbehälter aus Chromstahl für gelesene Zeitungen<br />

und anderes Papier. So können die Reisenden<br />

auch einen Beitrag leisten, vor allem, wenn nur wenig<br />

Zeit für die Reinigungsteams bleibt.<br />

Steht «Bitte nicht einsteigen» auf der Anzeigetafel, ist der<br />

Stress für das Papiersammeln nicht so gross. Dafür bleiben<br />

mehr Zeit, aber auch mehr Arbeit für eine ausführlichere<br />

Reinigung und WC-Kontrolle in der Schützenmatte<br />

beim Bahnhof Bern, wo die Züge bis zur nächsten<br />

Abfahrt abgestellt werden. Dann fahren die Reinigungsteams<br />

mit. «Wir wollen auch Vorzeigebeispiel sein», sagt<br />

11


© Foto: R. Kühne/OLMA<br />

Nächster Halt:<br />

OLMA St. Gallen.<br />

Ab CHF 69.–<br />

inkl. Platzreservation<br />

und<br />

OLMA-Eintritt<br />

Die <strong>BLS</strong> und ihre Partner bringen Sie vom 13. bis 23. Oktober 2011 direkt an<br />

die OLMA nach St. Gallen und wieder zurück. Weitere Infos und Reservation<br />

in allen <strong>BLS</strong> Reisezentren, unter Telefon +41 (0)58 327 47 50 oder<br />

www.bls.ch/olma


Rund 240 Tonnen Altpapier türmen sich in <strong>BLS</strong>-Zügen und Werkstätten.<br />

Reto Siegenthaler, der das Projekt «Papiertrennung und<br />

Entsorgung» bei der <strong>BLS</strong> leitet. Dank einer guten Zusammenarbeit<br />

mit der Papierfabrik Utzenstorf profitiere das<br />

Projekt von der Erfahrung der Papiersammlungsprofis.<br />

An den Reinigungsstandorten der <strong>BLS</strong> steht von Brig bis<br />

Freiburg nun der passende Behälter: Mulden auf dem<br />

Parkplatz und Gitterboxen im Depot. Gleich daneben befindet<br />

sich die Pressmulde, die in der Kehrichtverbrennungsanlage<br />

geleert wird. Die vollen Papiermulden holt<br />

ein Lastwagen der Papierfabrik nach einem kurzen Telefonanruf<br />

ab und bringt sie nach Utzenstorf.<br />

<strong>BLS</strong> Cargo ist aber seit diesem Jahr auch Transporteurin<br />

von Altpapier auf der Schiene. Jeden Samstag trifft in der<br />

Papierfabrik «Perlen» in Gisikon (LU) ein Güterzug mit<br />

Altpapier aus Deutschland ein. Dank dem Bahntransport<br />

können nun täglich 10 Lastwagenfahrten eingespart und<br />

gleichzeitig Transportengpässe behoben werden.<br />

In Utzenstorf ist das gesammelte Papier aus den <strong>BLS</strong>-<br />

Zügen gern gesehen. Denn Altpapier ist der wichtigste<br />

Rohstoff für die Papierproduktion in der Schweiz (siehe<br />

Kasten S. 15). Rund 240 Tonnen werden es in diesem Jahr<br />

von der <strong>BLS</strong> sein. Insgesamt sind es 245 000 Tonnen von<br />

800 Gemeinden und 100 Grossbetrieben. Ein Viertel des<br />

gesammelten Papiers in der Schweiz wird in Utzenstorf<br />

verarbeitet. Aus dem Altpapier wird der Faser-Rohstoff<br />

zur Papierherstellung wiedergewonnen. Dank der Aufbereitung<br />

braucht es nicht nur weniger Holz: Die Faserherstellung<br />

aus Altpapier braucht auch weniger Energie.<br />

<strong>BLS</strong>: Aufwand lohnt sich<br />

Abfall trennen und Papier der Wiederverwertung zuführen<br />

rechnet sich auch für die <strong>BLS</strong>. «Wir können die Kosten<br />

für die Abfallentsorgung senken, weil das Volumen<br />

entsprechend kleiner ist», sagt Reto Siegenthaler. Mit den<br />

Einsparungen bei der Abfallentsorgung könne der Mehr-<br />

THEMA<br />

aufwand für die Abfalltrennung gedeckt werden. Ausserdem<br />

sei es möglich, besseres und leichteres Material für<br />

die Reinigungsteams anzuschaffen. Davon würden<br />

schliesslich auch die Pendler profitieren, wenn die Fahrzeuge<br />

sauberer sind. Der Reinigungsprofi denkt schon<br />

einen Schritt weiter: «Wir arbeiten daran, auch andere<br />

Stoffe wie PET-Flaschen oder Glas separat zu sammeln».<br />

Nur in den Sommermonaten ist der Sack für das Alt-<br />

papier ein paar Wochen lang etwas leichter. Erst nach den<br />

Ferien füllen sich die Papiercontainer wieder schneller.<br />

«Wanderer und Tagestouristen lassen viel mehr Lebensmittelverpackungen<br />

und Getränkeflaschen liegen als Papier»,<br />

sagt Guglielmo Labriola.<br />

Guglielmo Labriola (rechts) und Mauricio Castaneda: «Bis zehn Uhr<br />

sammeln wir fast nur Papier ein.»<br />

13


Die ZUGkunft<br />

gestalten wir!<br />

Stadler Rail Group<br />

Ernst-Stadler-Strasse 1<br />

CH-9565 Bussnang, Schweiz<br />

Telefon +41 (0)71 620 20 20<br />

stadler.rail@stadlerrail.com www.stadlerrail.com


Wertvoller Rohstoff Altpapier<br />

So einfach die Idee ist, so kompliziert sind die<br />

Arbeitsschritte, die es braucht, bis aus einem<br />

Exemplar von «20 Minuten» wiederbedruckbares<br />

Zeitungspapier wird. Seit den Sechzigerjahren<br />

übernimmt Utzenstorf Papier eine wichtige Rolle in<br />

der Altpapieraufbereitung. Das Altpapier wird<br />

zuerst in Wasser aufgelöst und mit einem grossen<br />

Pulper (eine Art riesiger Mixer) zerfasert. In verschiedenen<br />

Schritten werden fremde Stoffe – Büroklammern,<br />

Kleber und Kunststoffe – entfernt. Die<br />

Druckfarben werden mit Wasser, Natronlauge und<br />

Seife von den Fasern gelöst. Wenn anschliessend<br />

Luft in das Wasser eingeblasen wird, lagern sich die<br />

Druckfarbenpartikel mit der Seife an die Luftbläschen<br />

an und steigen an die Wasseroberfläche. Oben<br />

auf der flüssigen Masse kann der Schaum aus Seife<br />

und Druckfarben einfach abgesaugt werden. Die<br />

Mischung ist nun bereit, damit die Papiermacher in<br />

Utzenstorf neues Papier machen können. Erst in der<br />

Papiermaschine verbinden sich die aufgelösten<br />

Faserstoffe bei der Entwässerung auf einem Sieb zu<br />

einem zusammenhängenden Vlies: das alte, neue<br />

Zeitungspapier.<br />

» www.utzenstorf-papier.ch<br />

THEMA<br />

15


16<br />

REPORTAGE<br />

Die gelbe Stadt feiert Jubiläum.<br />

1000 Jahre Neuenburg – ein guter Grund für einen Spaziergang in der «gelben»<br />

Stadt, die einst Schriftsteller wie Hesse, Rousseau und Dumas inspirierte und auch<br />

heute noch sehr viel bietet.<br />

«Comme sculptée dans du beurre» sei Neuenburg,<br />

schrieb einst Alexandre Dumas, der geistige Vater der<br />

«Drei Musketiere». «Wie aus Butter gemeisselt»: Was<br />

ihn zu diesem Bild verleitete, ist bei einem Ausflug in<br />

die Stadt auch heute noch unschwer zu erkennen. Es<br />

ist der ockergelbe Kalkstein, der bei vielen öffentlichen<br />

Bauten und herrschaftlichen Häusern den Gesamtein-<br />

druck prägt. Abgebaut wurde er im Osten Neuenburgs –<br />

in Hauterive.<br />

Dort starten wir denn auch unseren Ausflug in die<br />

1000-jährige Stadt. Oder besser: In die Stadt, die vor<br />

1000 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde und<br />

deshalb dieses Jahr ein grosses Jubiläum feiert. Als «re-


Reportage<br />

Stadtbummel<br />

in Neuenburg<br />

Text: Thorsten Kaletsch<br />

Fotos: Rob Lewis<br />

galissima sede» (königlicher Sitz) des Burgunderkönigs<br />

Rudolf III. wurde das befestigte Zentrum damals beschrieben<br />

– und «Novum Castellum» genannt, woraus<br />

sich auch der heutige Name «Neu(f)châtel» ableitete.<br />

Dass die Kelten schon lange zuvor das Ufer des grössten<br />

ganz in der Schweiz liegenden Sees bewohnt hatten,<br />

zeigt sich spätestens im «Laténium». Vom <strong>BLS</strong>-Bahnhof<br />

St-Blaise-Lac aus sind wir auf dem asphaltierten Seeuferweg<br />

zum grössten archäologischen Museum der<br />

Schweiz gewandert, das allein schon eine Reise wert ist.<br />

Es wurde 2001 in unmittelbarer Nähe eines wichtigen<br />

Ausgrabungsorts eröffnet und macht die Vorgeschichte<br />

für Gross und Klein auf lustvolle Art und Weise erleb-<br />

Neuenburger Sehenswürdigkeiten: Das Hotel Palafitte am See ...<br />

... das Schloss in der Altstadt ...<br />

... und das Archäologie-Museum «Laténium».<br />

bar. Für sein überzeugendes Konzept, seine Architektur<br />

und die Einbettung in die Natur wurde das «Laténium»<br />

2003 mit dem Preis für das «Museum des Europarats»<br />

ausgezeichnet.<br />

Eine Nacht auf dem See<br />

Wer nach dem Museumsbesuch müde ist, den bringt das<br />

Kursschiff gratis in den Neuenburger Hafen. Wir aber<br />

setzen den Spaziergang auf dem Seeuferweg fort, der sich<br />

über elf Kilometer bis nach Auvernier erstreckt. Dabei<br />

kommen wir am Hotel Palafitte vorbei, dessen Zimmer<br />

auf Pfählen direkt im Neuenburgersee stehen. Das Relikt<br />

der Expo.02 ist bei Gästen immer noch sehr beliebt. Eine<br />

17


Wildschiff<br />

Samstag, 1., 8. und 15. Oktober 2011<br />

Bei einer Rundfahrt auf dem MS «Schilthorn» verwöhnt Sie unser Schiffcatering<br />

mit feinen Wildspezialitäten.<br />

Fahrplan: Thun ab 19.00 Uhr, Thun an 21.30 Uhr<br />

Fahrpreis: Erwachsene CHF 30.–, Kinder CHF 15.– (GA/Halbtax nicht gültig)<br />

Menupreis: CHF 58.– (Vegimenu CHF 40.–)<br />

Tischreservation: SV (Schweiz) AG, Tel. +41 (0)33 334 52 34<br />

Weitere Infos: www.bls.ch/schiff oder Tel. +41 (0)58 327 48 11


Das «Centre Dürrenmatt» bietet auch einen herrlichen Blick über die Stadt.<br />

Übernachtung in einem Pavillon im See (CHF 705.– in<br />

der Haupt- und CHF 515.– in der Nachsaison) oder am<br />

Ufer (CHF 530.– / 405.–) ist zwar nicht gerade billig, verspricht<br />

aber in Sachen Erlebnis einiges.<br />

Nächste Station ist der Bahnhof Neuchâtel, der vom Seeufer<br />

entweder über eine Treppe oder mit dem schnellen<br />

«Fun’ambule» erreichbar ist. Nicht zu übersehen ist schon<br />

vom See aus der Turm des Bundesamts für Statistik, das<br />

direkt an die Gleise grenzt. Das moderne Gebäude von<br />

bauart Architekten wurde für sein gesamtökologisches<br />

Konzept schon mehrfach ausgezeichnet – unter anderem<br />

mit dem Schweizer und Europäischen Solarpreis.<br />

Zeitgenössische und historische Architektur<br />

Architektonisch hat Neuenburg generell viel zu bieten.<br />

Weithin sichtbare Wahrzeichen sind das Schloss und<br />

die Kollegiatskirche aus dem 12. Jahrhundert. Auch die<br />

Place des Halles im mittelalterlichen Stadtkern zeugt von<br />

der bewegten Vergangenheit.<br />

Von den zeitgenössischen Architekten hat hier unter<br />

anderem Mario Botta seine Spuren hinterlassen. Er hat<br />

das ehemalige Wohnhaus des Schriftstellers Friedrich<br />

Dürrenmatt in einen neuen Bau aus schwarzem Schiefer<br />

integriert, der sich elegant dem Gelände anpasst.<br />

Das «Centre Dürrenmatt» hat die Aufgabe, das Bildwerk<br />

des 1990 verstorbenen Emmentaler Künstlers zu<br />

sammeln, zu erhalten und bekannt zu machen. Mit dem<br />

Eingangsturm, der über vier Etagen reichenden Treppe<br />

mit Durchblick in die Tiefe und dem weiten Raum im<br />

«Erdbauch» (Zitat Mario Botta) nimmt der prägnante<br />

Bau Bezug auf Dürrenmatts literarisches Werk, auf<br />

Turmbauten, höhlenartige Räume und Labyrinthe. Das<br />

«Centre Dürrenmatt» gehört zur Schweizerischen Nationalbibliothek<br />

und steht allen Besuchern offen. Es liegt<br />

hoch über Neuenburg und bietet Gelegenheit, auf der<br />

grossen Terrasse bei einem Kaffee innezuhalten. Einen<br />

noch atemberaubenderen Ausblick auf Neuenburg hat<br />

man, wenn man die Felsen oberhalb des Dürrenmatt-<br />

Wohnhauses erklimmt.<br />

REPORTAGE<br />

Die Stiftskirche ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt.<br />

Das Bundesamt für Statistik liegt unmittelbar neben dem Bahnhof.<br />

19


Sie feiern und geniessen –<br />

wir organisieren und fahren.<br />

Ihr eigener Zug nach Ihrem Fahrplan. Exklusive Charterzüge für Familienfeste,<br />

Vereine, Firmen und Gesellschaften. Unsere Fahrzeugfl otte – von<br />

historisch bis modern – bringt die Stimmung Ihrer Gesellschaft mit Sicherheit<br />

auf Touren. Gerne stellen wir für Sie eine massgeschneiderte Offerte<br />

für Ihre Reise zusammen. Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

Telefon +41 (0)58 327 47 14 oder unter www.bls.ch/charter


Dürrenmatt selber beurteilte sein Schaffen durchaus<br />

kritisch: «Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich,<br />

die andere Hälfte unnütz.» Der Schriftsteller und<br />

Maler besass übrigens zwei Schäferhunde. Und als sich<br />

ein Nachbar einmal schriftlich über deren Gebell beschwerte,<br />

schrieb Dürrenmatt postwendend zurück, er<br />

habe den Brief seinen Hunden vorgelesen.<br />

Inspiration für Dichter und Denker<br />

Neben Dumas und Dürrenmatt liessen sich auch weitere<br />

berühmte Schriftsteller von Neuenburg inspirieren.<br />

Jean-Jacques Rousseau stattete seinem um die Veröffent-<br />

lichung seiner Werke bemühten Mäzen Pierre-Alexandre<br />

DuPeyrou regelmässig Besuche ab. Dessen prunkvoller<br />

Wohnsitz aus dem 18. Jahrhundert ist heute ein sehr<br />

repräsentatives Restaurant. Dank DuPeyrous Engagement<br />

sind Rousseaus Manuskripte jetzt in der öffentlichen<br />

Universitätsbibliothek in Neuenburg zu bewundern.<br />

Auch Hermann Hesse kannte die «gelbe Stadt»<br />

gut. Nach dem Abbruch seines Jurastudiums verbrachte<br />

er wegen Depressionen längere Zeit in der Nervenheilanstalt<br />

«Préfargier» in Marin. Einen Ausflug aus dem<br />

Nebel auf den Neuenburger Hausberg Chaumont thematisiert<br />

Hesse in seiner Erzählung «Beschreibung einer<br />

Landschaft» aus dem gleichnamigen Buch. Den Blick<br />

auf die Alpen schildert Hesse darin als «ungeheuer» und<br />

«eigentlich erschreckend»: «Man sieht sämtliche Alpen<br />

vom äussersten Osten des Landes bis zu ihren letzten<br />

Graten im Savoyischen, das Rückgrat Europas, vor uns<br />

hingelegt wie das eines Riesenfisches, eine starre, klare,<br />

kalte, fremde, ja bittere und drohende Welt aus Fels und<br />

Eis in feindseligem Blau.»<br />

Bei uns löst der Blick auf die Alpen eher Glücksgefühle aus.<br />

Den Chaumont haben wir zwar nicht bestiegen, doch auch<br />

von weiter unten ist das Panorama mit dem See im Vordergrund<br />

atemberaubend. Nach einem Ballon «Neuchâtel» im<br />

Stadtkern bewundern wir im Kunst- und Geschichtsmuseum<br />

vor der Heimreise noch die filigranen Androiden von<br />

Jaquet-Droz, drei technologisch ausgereifte Puppenautomaten,<br />

die sinnigerweise einen Zeichner, eine Musikerin<br />

und einen Schriftsteller darstellen.<br />

Hier wird Recht gesprochen: Gerichtssaal in Neuenburg.<br />

Spielplatz beim Archäologie-Museum.<br />

Gut zu wissen<br />

REPORTAGE<br />

Anreise: Mit der Bahn nach St-Blaise-Lac.<br />

Rückreise: Mit der Bahn ab Neuchâtel.<br />

Tipp: Anreise via Bern mit der <strong>BLS</strong> (S5 bis St-Blaise-<br />

Lac; Zuganschriften beachten: Ab Bern fährt der<br />

vordere Teil des Zuges nach Neuchâtel, der hintere<br />

nach Murten), Rückfahrt mit der <strong>BLS</strong> (RegioExpress<br />

oder S5 ab Neuchâtel).<br />

Centre Dürrenmatt: www.cdn.ch<br />

Naturhistorisches Museum:<br />

www.museum-neuchatel.ch<br />

Musée Laténium: www.latenium.ch<br />

Kunst- und Geschichtsmuseum: www.mahn.ch<br />

Standseilbahn La Coudre - Chaumont:<br />

www.tnneuchatel.ch/offre-funi<br />

RailAway-Kombis: Mit bis zu 20% Vergünstigung<br />

für Hin- und Rückfahrt mit dem öffentlichen Verkehr<br />

sowie Zusatzleistungen. Erhältlich an den meisten<br />

Bahnschaltern der Schweiz;<br />

Infos unter www.bls.ch/ausflug<br />

Preisbeispiele ab Bern:<br />

(2. Klasse mit Halbtax / 1. Klasse mit Halbtax)<br />

• Centre Dürrenmatt CHF 28.– / 39.–<br />

(mit GA CHF 7.20).<br />

• Naturhistorisches Museum CHF 21.40 / 31.20<br />

(mit GA CHF 6.40).<br />

Essen und Trinken:<br />

• Crêperie Chez Bach et Buck, Avenue du 1er-Mars<br />

22: Crêpes in allen Variationen für Studenten und<br />

Stadtwanderer, im Universitäts-Quartier Nähe<br />

Funambule.<br />

• Le Café des Halles, Rue du Trésor 4: Einheimische<br />

und internationale Küche der gehobenen Mittelklasse,<br />

mit Terrasse auf dem belebten Place des<br />

Halles.<br />

• Brasserie Le Cardinal, Seyon 9: Schmackhafte<br />

Brasserie-Küche und -Weine zwischen stilechtem<br />

Dekor, am Fuss des Châteaus im ruhigeren Teil der<br />

Altstadt gelegen.<br />

Weitere Informationen: Tourisme neuchâtelois, Hôtel<br />

des Postes, CH-2001 Neuchâtel, Tel. +41(0)32 889 68 90<br />

www.neuchateltourisme.ch<br />

Stadtplan mit eingezeichneter Route:<br />

» www.bls.ch/streifzug<br />

21


��������������<br />

��������������������������<br />

���������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

��������������������������������������������<br />

������� ��� ���� ��������������� ������� �����<br />

������� ������� �������� ��������� ��� ��������<br />

�����������������������������������������<br />

�������������������������������������<br />

�����������������������������������������<br />

�����������������������������������������<br />

�������������������������������������������<br />

������������������������������������������<br />

�������������������������������������������<br />

���������� ����� ������ ����� ����� ���� �����<br />

������������������������������������������<br />

�������� ����� ���� ������������ �����������<br />

��������������������������������������������<br />

����� ���� ��������� ����������� ��������<br />

���������������������������������������������<br />

�������������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

������ ������ ������������ �� ���� ��������<br />

���������� ������ ������������ ����� ������<br />

�������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������<br />

������������������������������������<br />

Reisen Sie mit der Bahn entspannt in die<br />

Stadt Ihrer Wahl. Ob Flanieren, Shoppen,<br />

Kultur oder Geniessen – alle Reiseziele<br />

bieten vielfältige und unterhaltsame Möglichkeiten<br />

um auf individuelle Art entdeckt<br />

zu werden. Tolle Städtereisen zu tollen<br />

Preisen! Weitere Informationen erhalten<br />

Sie am Bahnhof oder online unter<br />

www.sbb.ch/city-hit.<br />

���� ��� �������� ���� ���� ���������� �����<br />

��� ��������� ������� ������� ���� ������ �������<br />

������� �������� ���������� ���������� ���� ����<br />

����������������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

���������� ������������ ���� �������� ����<br />

��������������������������������������������<br />

���� ���������� ����� ������� ����������� ���<br />

�������� ������������� ��� ����� ���� �����<br />

�����������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

���������� ���� ���� ��������������� ������<br />

������� ������� ���� ������ ������������� ����<br />

��������<br />

���������������������������������������������<br />

��������������������������������������������<br />

������������������������� ���� ������ �����<br />

������������������� ���� ���������������<br />

����������������������������������������������<br />

��� ���� ������� ����� ���������������� ���<br />

����� ��������� ����������� ����� ������������<br />

����������������������������������������������<br />

���� ������������� ������������� ��� �������<br />

City-Hit – erlebnisvoller Städteplausch.<br />

���������������������������������������������<br />

��������������������������������������������<br />

�����������������������������������������<br />

�������������<br />

�����������������������������������������<br />

������� ���� ������������ ������������ �����<br />

������ ������������� ��������������������<br />

��������������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

������������������������������������������<br />

��������������������������������������������<br />

������������������������������������������<br />

�������������������������������������������<br />

������������������������������������������<br />

������������<br />

���� ��������� ��������� ������� ���� �������<br />

��� ���� ��������������� ��� ��������������<br />

������������������������������������������<br />

�������� ��� �������� ������ ������ ���� �����<br />

������������������������������<br />

Neu: City-Hit<br />

im SBB Ticket Shop<br />

online kaufen.<br />

RailAway


Fahrgastporträt<br />

Jürg Marti<br />

Direktor Bundesamt<br />

für Statistik<br />

Aufgezeichnet Text: Peter Bader von: Peter Bader<br />

Foto: Rob Lewis<br />

«Mit der <strong>BLS</strong> von Sitzungszimmer<br />

zu Sitzungszimmer».<br />

«Manchmal werde ich gefragt, ob Direktor des Bundesamts<br />

für Statistik denn nicht ein trockener Job sei. Was genau<br />

die Faszination der Zahlen ausmache. Ich sage dann:<br />

Wir schreiben Geschichte. Genauer: Wir bilden die Gesellschaft<br />

ab. In insgesamt 21 Themenkreisen: Mobilität,<br />

Umweltverhalten, Arbeit, Gesundheit, Kulturverhalten<br />

und so weiter. Damit schaffen wir die Grundlage für wichtige<br />

politische Entscheide. Das ist nicht trocken. Damit<br />

fühlen wir jederzeit den Puls der Zeit.<br />

Wir, das sind rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Frauenanteil: 50 Prozent. Anteil Französischsprachiger: 50<br />

Prozent. Und gleich noch eine statistische Zahl: Rund 300<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kommen täglich mit<br />

der <strong>BLS</strong> nach Neuenburg zur Arbeit, wo unser Bundesamt<br />

fünf Gehminuten vom Bahnhof entfernt ist. Von Murten,<br />

Avenches via Ins oder Bern. Hinzu kommen all die Sitzungen,<br />

für die wir jede Woche mit der <strong>BLS</strong> zwischen<br />

‹Bundes-Bern› und Neuenburg pendeln. Und weil auch in<br />

Bern vieles sehr nahe beim Bahnhof ist, reisen wir quasi<br />

mit der Bahn von Sitzungszimmer zu Sitzungszimmer.<br />

Die Bedeutung der <strong>BLS</strong> für mich und unser Bundesamt ist<br />

also sehr hoch. Wir schätzen diesen Service sehr!<br />

Was die Wahl meiner Verkehrsmittel betrifft, bin ich<br />

sehr praktisch: Ich nehme, was am besten passt. Bei der<br />

Arbeit ist das der Zug, für den Skiurlaub eher das Auto.<br />

Mobilität insgesamt hat mich immer fasziniert, ob nun auf<br />

der Schiene, Strasse oder in der Luft. Wo wären wir denn<br />

in unserer globalisierten Welt ohne den Güterverkehr?<br />

Ohne unsere moderne Mobilität gäbe es keine kulturelle<br />

Vielfalt und Durchmischung. Sie ist eine enorme Bereicherung<br />

unserer Gesellschaft. Fasziniert bin ich auch von<br />

der Technik, nicht erst seit ich Vize-Direktor des Bundesamts<br />

für Verkehr war. Ein tonnenschwerer Zug mit 700<br />

Passagieren, der mit 200 Stundenkilometern oder mehr<br />

auf zwei schmalen Geleisen fährt, das ist schon sensationell!<br />

Auch die Tunnels am Lötschberg und Gotthard oder<br />

die Jungfraubahn sind Meisterwerke der Technik.<br />

Wenn ich im Zug unterwegs bin, muss ich die Zeit nicht<br />

immer zur Arbeit nutzen. Ich kann auch einfach mal geniessen.<br />

Zwischen Bern und Neuenburg immer an der<br />

gleichen Stelle: Das Gümmenen-Viadukt ist für mich fantastisch!»<br />

Der Fahrgast<br />

Name: Jürg Marti.<br />

Alter: 48.<br />

Beruf: Direktor des Bundesamts<br />

für Statistik.<br />

Strecke: Grenchen Nord–<br />

Neuchâtel, Neuchâtel–Bern.<br />

FAHRGASTPORTRÄT<br />

Wunsch-Fahrt: durch den<br />

Euro-Tunnel nach London.<br />

Abonnement: GA 1. Klasse.<br />

Vorlieben: am Fenster,<br />

rückwärts.<br />

23


erggasthof.ch<br />

1 Stunde<br />

ab 3.–<br />

GÜLTIG BIS 02.03.2011<br />

UM 12:31 UHR<br />

�������������<br />

ZONEN 101 202<br />

������<br />

����������<br />

����������<br />

1/2<br />

CHF 3.00<br />

1 Tag<br />

ab 6.–<br />

GÜLTIG AM 02.03.2011<br />

����������������<br />

ZONEN 101 202<br />

1 Monat<br />

*<br />

ab 50.–<br />

Willkommen im Raum-Zeit-Alter.<br />

Freie Fahrt – so lange Sie wollen!<br />

In den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden gilt ein einheitlicher Zonentarif. Sie können mit einem<br />

Passepartout Fahrausweis nicht nur von A nach B fahren, sondern sich in den gelösten Zonen (Raum) frei<br />

bewegen. Und das so lange wie Ihr Fahrausweis gültig ist (Zeit). Mit dem Zonen-Billett genau so wie mit<br />

einem Jahres-Abo.<br />

Die ÖV-Angebote von Passepartout erhalten Sie bei der <strong>BLS</strong>.<br />

Die ÖV-Angebote von Passepartout erhalten Sie bei der <strong>BLS</strong>.<br />

<strong>BLS</strong> Reisezentren und Verkaufsstellen finden Sie in Willisau, Menznau, Wolhusen und<br />

<strong>BLS</strong> Schüpfheim Reisezentren oder unter und Verkaufsstellen www.bls.ch/reisezentren<br />

finden Sie in Willisau, Menznau, Wolhusen und<br />

Schüpfheim oder unter www.bls.ch/reisezentren<br />

1/2<br />

CHF 6.00<br />

NICHT ÜBERTRAGBAR<br />

����������<br />

������������<br />

����������<br />

����������<br />

JUNIOR<br />

CHF 50.00<br />

1 Jahr<br />

*<br />

ab 500.–<br />

�����������������<br />

* Preisbeispiele<br />

bei 2 Zonen.<br />

����������<br />

����������<br />

�����������


Lac de<br />

Neuchâtel<br />

Chaumont<br />

1087<br />

Neuchâtel<br />

St-Blaise-Lac<br />

8<br />

Payerne<br />

La Broye<br />

Dompierre<br />

Corcelles-Nord<br />

Zihlkanal<br />

Chasseral<br />

1607<br />

Broye-<br />

Kanal<br />

La Suze<br />

Murtensee<br />

Lac de Morat<br />

Avenches<br />

Domdidier<br />

Faoug<br />

Schiffenensee<br />

Lac de Schiffenen<br />

Bielersee<br />

Lac de Bienne<br />

Fräschels<br />

Kerzers<br />

Papiliorama<br />

Muntelier-<br />

Löwenberg<br />

Murten<br />

Galmiz<br />

Fribourg<br />

Daten und Fakten Bahnnetz Personenverkehr<br />

Spurweite: 1435 mm<br />

Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (Aaretal)<br />

Streckenlänge: 630,3 km<br />

� davon auf <strong>BLS</strong>-Infrastruktur: 345,1 km<br />

� davon auf SBB-Infrastruktur: 278,4 km<br />

� davon auf STB-Infrastruktur: 6,8 km<br />

Anzahl Haltepunkte: 183<br />

� davon Halt auf Verlangen: 26<br />

� davon Eigentum <strong>BLS</strong>: 109<br />

� davon Eigentum SBB: 71<br />

� davon Eigentum STB: 3<br />

Kallnach<br />

Saane<br />

Düdingen<br />

Aare<br />

Hundsrügg<br />

2047<br />

Aarberg<br />

Bargen<br />

Wünnewil<br />

Schmitten<br />

1 Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel)<br />

2 Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn)<br />

3 Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M.,<br />

höchster Normalspurbahnhof der Schweiz)<br />

4 Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.)<br />

5 Nördlichster Haltepunkt: Solothurn<br />

6 Südlichster Haltepunkt: Lalden<br />

7 Östlichster Haltepunkt: Luzern<br />

8 Westlichster Haltepunkt: Payerne<br />

9 Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg-Scheiteltunnel<br />

(14,61 km)<br />

10 Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen<br />

Bern und Bern Wankdorf)<br />

11 Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen<br />

Hohtenn und Ausserberg)<br />

12 Maximale Neigung: 37‰ (auf Linie Bern–Schwarzenburg)<br />

Nidau-Büren-Kanal<br />

Wohlensee<br />

Neuenegg<br />

Flamatt Dorf<br />

Flamatt<br />

Sense<br />

Gastlosen<br />

1935<br />

Kaiseregg<br />

2185<br />

Wildhorn<br />

3248<br />

Büren an<br />

der Aare<br />

12<br />

Schwarzenburg<br />

B U C H E G G B E R G<br />

Gantrisch<br />

2175<br />

S I M M E N T A L<br />

Niderhorn<br />

2078<br />

O B E R S I M E N T A L<br />

Giferspitz<br />

2542<br />

Gasel<br />

Mittelhäusern<br />

Boltigen<br />

Zweisimmen<br />

Köniz<br />

Aare<br />

Niederscherli<br />

Schwarzwasserbrücke<br />

Lanzenhäusern<br />

Weissenbach<br />

Enge i.S.<br />

Grubenwald<br />

10<br />

Limpach<br />

Bern<br />

Oberwil i.S.<br />

Gürbe<br />

Spillgerten<br />

2476<br />

Simme<br />

5<br />

D I E M T I G T A L<br />

Wiriehore<br />

2304<br />

Albristhorn<br />

2762<br />

Aare<br />

Ringoldingen<br />

Därstetten<br />

Weissenburg<br />

4<br />

2<br />

Emme<br />

Hindelbank<br />

Schönbühl SBB<br />

Stockhorn<br />

2190<br />

Männliflue<br />

2652<br />

Wildstrubel<br />

3248<br />

Spiezmoos Süd<br />

Lattigen b. Spiez<br />

Eifeld<br />

Wimmis<br />

Erlenbach i.S.<br />

Lyssach<br />

Burgholz<br />

Oey-<br />

Diemtigen<br />

Entschlige<br />

E N T S C H L I G E T A L<br />

Gr. Loner<br />

3094<br />

Niesen<br />

2362<br />

K A N D E R T A L<br />

Elsighore<br />

2341<br />

Lueg<br />

888<br />

Thunersee<br />

Kander<br />

G A S T E<br />

Torrenthorn<br />

2998<br />

Emme<br />

E M M E N T A L<br />

K I E N T A L<br />

Balmhorn<br />

3698<br />

Zulg<br />

Blüemlisalp<br />

3657<br />

Doldenhorn<br />

3643<br />

R E T A L<br />

Langete<br />

Grüene<br />

Niederhorn<br />

1950<br />

Lüderenalp<br />

1144<br />

Schwalmere<br />

2777<br />

G A U<br />

Em<br />

Dündehore<br />

2862 Gspaltenhorn<br />

3436<br />

Lonza<br />

Rot<br />

Bowil<br />

Dotzigen<br />

Marin-Epagnier<br />

Biel/<br />

Zihlbrücke<br />

Bienne<br />

Gampelen<br />

Ins<br />

Brügg BE<br />

Studen BE<br />

Müntschemier<br />

Busswil<br />

Lyss<br />

Kerzers<br />

Solothurn<br />

Ferenbalm-<br />

Suberg-<br />

Gurbrü<br />

Grossaffoltern<br />

Biberist Ost<br />

Gümmenen<br />

Gerlafingen<br />

Schüpfen<br />

Wiler<br />

Laupen BE<br />

Utzenstorf<br />

Rosshäusern<br />

Riedbach<br />

Münchenbuchsee<br />

Aefligen<br />

Bern Brünnen Westside Zollikofen<br />

Bern Bümpliz Nord<br />

Kirchberg-Alchenflüh<br />

Langenthal<br />

Bern Stöckacker<br />

Langenthal Süd<br />

Burgdorf Buchmatt<br />

Lotzwil<br />

Bern<br />

Burgdorf<br />

Gutenburg<br />

Wankdorf<br />

Burgdorf Steinhof<br />

Madiswil<br />

Oster-<br />

Oberburg<br />

Lindenholz<br />

mundigen<br />

Kleindietwil<br />

Gümligen<br />

Hasle-Rüegsau<br />

Rohrbach<br />

Belp<br />

Schafhausen i.E.<br />

Walkringen<br />

Lützenflüh-Goldbach<br />

Huttwil<br />

Rubigen<br />

Worb SBB Bigenthal<br />

Sumiswald-Grünen<br />

Toffen<br />

Ramsei<br />

Grünenmatt<br />

Biglen<br />

Kaufdorf Münsingen Tägertschi<br />

Grosshöchstetten<br />

Konolfingen<br />

Thurnen<br />

Zollbrück<br />

Wichtrach<br />

Zäziwil<br />

Stalden i.E.<br />

Neumühle<br />

Burgistein Kiesen<br />

Oberdiessbach<br />

Brenzikofen<br />

Seftigen<br />

Uttigen<br />

Uetendorf Heimberg<br />

Uetendorf Lädeli<br />

Allmend Steffisburg<br />

Schwäbis<br />

Thun<br />

Spiez<br />

Faulensee<br />

Mülenen<br />

Frutigen<br />

Reichenbach i.K.<br />

Kandersteg<br />

1<br />

Signau<br />

Goppenstein<br />

Langnau<br />

Emmenmatt<br />

9<br />

3<br />

Leissigen<br />

Trubs<br />

Lütsch<br />

Breithor<br />

3780<br />

L Ö T S C H E N<br />

Hohtenn<br />

11<br />

Därligen<br />

Inte<br />

Interlake<br />

Bietschhor<br />

3934<br />

Aus


O B E R A A R<br />

chachen<br />

me<br />

Hohgant<br />

2197<br />

rlaken Ost<br />

n West<br />

ine<br />

n<br />

T A L<br />

serberg<br />

Weisse Lütschine<br />

Hüswil<br />

Zell<br />

Änziwigger<br />

Napf<br />

1408<br />

Nesthorn<br />

3822<br />

Escholzmatt<br />

Schrattenflue<br />

2092<br />

Brienzersee<br />

Wigger<br />

Gettnau<br />

Willisau<br />

Kleine Emme<br />

E N T L E B U C H<br />

Schüpfheim<br />

Waldemme<br />

Schwarze Lütschine<br />

Alle Haltestellen:<br />

Bern–Flamatt<br />

Bern–Niederscherli<br />

Bern–Belp<br />

Eggerberg<br />

Lalden<br />

6<br />

Hasle LU<br />

Schimbrig<br />

1815<br />

Brienzer Rothorn<br />

2350<br />

Brig<br />

Menznau<br />

Thörishaus Station<br />

Thörishaus Dorf<br />

Flamatt<br />

Laupen BE<br />

Fribourg<br />

Iselle (I)<br />

Rotten<br />

Wolhusen Weid<br />

Wolhusen<br />

Entlebuch<br />

Fürstein<br />

2040<br />

Werthenstein<br />

Aare<br />

Bern Ausserholligen SBB<br />

Bern Bümpliz Süd<br />

Niederwangen<br />

Oberwangen<br />

Schwarzenburg<br />

Kleine Emme<br />

Schachen LU<br />

Malters<br />

Mittaggüpfi<br />

1917<br />

Liebefeld<br />

Köniz<br />

Moos<br />

Gasel<br />

Niederscherli<br />

Littau<br />

Rümlig<br />

Vierwaldtstättersee<br />

Pilatus<br />

2119<br />

Bern<br />

Bern Ausserholligen GBS<br />

Bern Weissenbühl<br />

Wabern bei Bern<br />

Kehrsatz Nord<br />

Kehrsatz<br />

7<br />

Reuss<br />

Luzern<br />

Belp Steinbach<br />

Belp<br />

Thun<br />

Reliefkarte: © 2011 swisstopo<br />

Bern–Münsingen–Thun<br />

Bern<br />

Bern Wankdorf<br />

Ostermundigen<br />

Gümligen<br />

Rubigen<br />

Münsingen<br />

Wichtrach<br />

Kiesen<br />

Uttigen<br />

Thun<br />

Bern–Belp–Thun<br />

Bern<br />

Bern Ausserholligen GBS<br />

Bern Weissenbühl<br />

Wabern bei Bern<br />

Kehrsatz Nord<br />

Kehrsatz<br />

Belp Steinbach<br />

Belp<br />

Toffen<br />

Kaufdorf<br />

Thurnen<br />

Burgistein<br />

Seftigen<br />

Uetendorf<br />

Uetendorf Allmend<br />

Thun<br />

Thun–Spiez–Interlaken Ost<br />

Thun<br />

Spiez<br />

Faulensee x<br />

Leissigen<br />

Därligen<br />

Interlaken West<br />

Interlaken Ost<br />

Spiez–Brig<br />

Spiez<br />

Mülenen x<br />

Reichenbach i.K.<br />

Frutigen<br />

Kandersteg<br />

Goppenstein<br />

Hohtenn x<br />

Ausserberg<br />

Eggerberg x<br />

Lalden x<br />

Brig<br />

Spiez–Zweisimmen<br />

Spiez<br />

Spiezmoos Süd x<br />

Lattigen bei Spiez x<br />

Eifeld x<br />

Wimmis<br />

Burgholz x<br />

Oey-Diemtigen<br />

Erlenbach i.S.<br />

Ringoldingen x<br />

Därstetten<br />

Weissenburg x<br />

Oberwil i.S.<br />

Enge i.S. x<br />

Boltigen<br />

Weissenbach<br />

Grubenwald x<br />

Zweisimmen<br />

Bern–Schwarzenburg<br />

Bern<br />

Bern Ausserholligen GBS<br />

Liebefeld<br />

Köniz<br />

Moos<br />

Gasel<br />

Niederscherli<br />

Mittelhäusern<br />

Schwarzwasserbrücke<br />

Lanzenhäusern<br />

Schwarzenburg<br />

Bern–Fribourg<br />

Bern<br />

Bern Ausserholligen SBB<br />

Bern Bümpliz Süd<br />

Niederwangen<br />

Oberwangen<br />

Thörishaus Station<br />

Thörishaus Dorf<br />

Flamatt<br />

Wünnewil<br />

Schmitten<br />

Düdingen<br />

Fribourg<br />

Flamatt–Laupen BE<br />

Flamatt<br />

Flamatt Dorf<br />

Neuenegg<br />

Laupen BE<br />

Bern–Neuchâtel<br />

Bern<br />

Bern Stöckacker<br />

Bern Bümpliz Nord<br />

Bern Brünnen Westside<br />

Riedbach<br />

Rosshäusern<br />

Gümmenen<br />

Ferenbalm-Gurbrü x<br />

Kerzers<br />

Müntschemier<br />

Ins<br />

Gampelen<br />

Zihlbrücke x<br />

Marin-Epagnier<br />

St-Blaise-Lac<br />

Neuchâtel<br />

Kerzers–Payerne<br />

Kerzers<br />

Galmiz<br />

Muntelier-Löwenberg x<br />

Murten<br />

Faoug<br />

Avenches<br />

Domdidier<br />

Dompierre<br />

Corcelles-Nord<br />

Payerne<br />

Bern–Biel/Bienne<br />

Bern<br />

Bern Wankdorf<br />

Zollikofen<br />

Münchenbuchsee<br />

Schüpfen<br />

Suberg-Grossaffoltern<br />

Lyss<br />

Busswil<br />

Studen BE<br />

Brügg BE<br />

Biel/Bienne<br />

Lyss–Büren an der Aare<br />

Lyss<br />

Busswil<br />

Dotzigen<br />

Büren an der Aare<br />

Bern–Burgdorf<br />

Bern<br />

Bern Wankdorf<br />

Zollikofen<br />

Schönbühl SBB<br />

Hindelbank<br />

Lyssach<br />

Burgdorf<br />

Burgdorf–Solothurn<br />

Burgdorf<br />

Burgdorf Buchmatt x<br />

Kirchberg-Alchenflüh<br />

Aefligen<br />

Utzenstorf<br />

Wiler<br />

Gerlafingen<br />

Biberist Ost<br />

Solothurn<br />

x Halt auf Verlangen<br />

�<br />

Bahnlinie<br />

Tunnel<br />

Bahnhof/Haltestelle<br />

<strong>BLS</strong>-Reisezentrum<br />

Burgdorf–Langnau<br />

Burgdorf<br />

Burgdorf Steinhof<br />

Oberburg<br />

Hasle-Rüegsau<br />

Lützelflüh-Goldbach<br />

Ramsei<br />

Zollbrück<br />

Neumühle x<br />

Langnau<br />

Ramsei–Sumiswald-<br />

Grünen<br />

Ramsei<br />

Grünenmatt<br />

Sumiswald-Grünen<br />

Hasle-Rüegsau–Thun<br />

Hasle-Rüegsau<br />

Schafhausen i.E. x<br />

Bigenthal x<br />

Walkringen<br />

Biglen<br />

Grosshöchstetten<br />

Konolfingen<br />

Stalden i.E. x<br />

Oberdiessbach<br />

Brenzikofen<br />

Heimberg<br />

Lädeli x<br />

Steffisburg<br />

Schwäbis x<br />

Thun<br />

Bern–Langnau–Luzern<br />

Bern<br />

Bern Wankdorf<br />

Ostermundigen<br />

Gümligen<br />

Worb SBB<br />

Tägertschi<br />

Konolfingen<br />

Zäziwil<br />

Bowil<br />

Signau<br />

Emmenmatt<br />

Langnau<br />

Trubschachen<br />

Escholzmatt<br />

Schüpfheim<br />

Hasle LU<br />

Entlebuch<br />

Wolhusen<br />

Werthenstein<br />

Schachen LU<br />

Malters<br />

Littau<br />

Luzern<br />

Langenthal–Wolhusen<br />

Langenthal<br />

Langenthal Süd<br />

Lotzwil<br />

Gutenburg x<br />

Madiswil<br />

Lindenholz x<br />

Kleindietwil<br />

Rohrbach<br />

Huttwil<br />

Hüswil x<br />

Zell<br />

Gettnau<br />

Willisau<br />

Menznau<br />

Wolhusen Weid x<br />

Wolhusen<br />

<strong>BLS</strong>-Verkaufsstelle<br />

Die Verkaufsstellen bieten:<br />

� keinen Verkauf von Eventtickets<br />

� keine Produkte Autoverlad Lötschberg<br />

� eingeschränktes Angebot Ferienreisen<br />

Autoverlad Lötschberg<br />

Kandersteg–Goppenstein<br />

Kandersteg–Iselle (I)<br />

Die Netzpläne finden Sie auch unter www.bls.ch/netzplan


S44 bei Kaufdorf, Gürbetal


Am Anfang einer neuen Welt.<br />

Währschaft, urchig, ehrlich: Genauso wie die Umgebung ist auch das Essen im Restaurant<br />

Berghaus auf der Griesalp. Schnickschnack sucht man hier oben vergebens – doch der Luxus<br />

des Ursprünglichen macht dies allemal wett.<br />

Wer noch nie hier war, ist zuerst überwältigt. Schon die<br />

Anreise ins hintere Kiental ist spektakulär. Da ist einmal<br />

der atemberaubend schöne Tschingelsee, entstanden<br />

nach einem Unwetter 1972 und jetzt am Verlanden. Von<br />

hier nimmt das Postauto die Schlucht hinauf auf 1400 m<br />

ü.M. in Angriff. Zwischen überhängenden Felswänden<br />

und dem tosenden Wildbach windet sich das Strässchen<br />

empor, die maximale Steigung beträgt 28 Prozent (Europarekord<br />

für eine Postautostrecke). Im Winter holt das<br />

Hotelzentrum seine Gäste mit dem Schneemobil unten<br />

ab, die Strasse vom Schnee zu räumen wäre ein Ding der<br />

Unmöglichkeit.<br />

Wer dann oben ist, sollte sich Zeit nehmen und sich auf<br />

die Griesalp einlassen. Der erste Eindruck: Hier ist man<br />

am Ende der Welt. Das ist natürlich die beschränkte<br />

Sicht des eben angekommenen Unterländers. «Wir sind<br />

hier nicht am Ende der Welt, sondern am Anfang einer<br />

neuen Welt», sagt Jakob Schären, der Besitzer des Hotelzentrums<br />

Griesalp. Und fügt an: «Das ist das schönste<br />

Wandergebiet der Schweiz.» Wer Zeit und Musse hat,<br />

kann dies auf dem schier endlosen Wanderwegnetz am<br />

Fuss der Blüemlisalp selber überprüfen. Ob ganztägige<br />

Wanderung hinüber nach Kandersteg oder einstündiger<br />

GASTROTIPP<br />

Restaurant<br />

Berghaus<br />

Griesalp<br />

Gastrotipp<br />

Text: Mike Sommer<br />

Fotos: Manu Friederich<br />

Rundgang über die Griesalp, es hat bestimmt für jeden<br />

und jede etwas dabei.<br />

Weniger ist manchmal mehr<br />

Neben den Hotelgästen sind es vor allem Wanderer, Tourenskifahrer<br />

und Schneeschuhwanderer, die das Restaurant<br />

Berghaus frequentieren. Ihnen tischen der Küchenchef<br />

Ralph Baier und seine kleine Crew das auf, was genau<br />

hierhin gehört. Dauerbrenner sind die Älpler-Magronen<br />

mit Apfelmus, das Käsefondue oder der Griesalp-Teller<br />

mit «Suma-Natura-Wurst», Trockenfleisch, Trockenspeck<br />

und Käse von einer der benachbarten Alpen. Wir versuchten<br />

uns am Tagesmenü für CHF 32.–. Es bestand aus<br />

einer Spargelsuppe mit Kräutern aus dem Garten, einem<br />

Schweinsschnitzel mit Pilzsauce, Nudeln und Rüebli.<br />

Eine solide Mahlzeit, die keine Wünsche offen liess, ideal<br />

begleitet von einem Glas Burgwegler Niederurner, einem<br />

Pinot Noir aus dem Kanton Glarus.<br />

Beim Wein trumpft das Berghaus mit einer Besonderheit<br />

auf. Im Angebot sind bekannte und unbekannte Tropfen<br />

aus fast jedem Kanton der Schweiz. Das muss hier genügen<br />

und tut es auch. Für ganz besondere Momente sind<br />

dann aber doch ein paar einzelne Flaschen ausländischer<br />

29


�������������<br />

�����������<br />

��������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������


Die Älpler-Magronen von Ralph Baier sind ein Klassiker. Brigit Brüderli setzt aber auch auf Innovationen wie Wellness im Hot-Pot.<br />

Herkunft verfügbar, wie der überaus rare Alteo, ein Amarone<br />

aus biologischem Anbau (CHF 149.-). Von vorzüglicher<br />

Qualität ist übrigens auch das Gourmet-Beef, das<br />

im viergängigen Abendmenü in verschiedensten Variationen<br />

immer wieder die Hauptrolle spielt. Es stammt vom<br />

eigenen Hof von Jakob Schären und von Tieren, die aus<br />

einer Kreuzung von Galloway- mit Angus-Rindern hervorgegangen<br />

sind.<br />

Chefkoch Ralph Baier, vor 23 Jahren aus der Gegend von<br />

Ulm eingewandert und mit einer Kientalerin verheiratet,<br />

setzt auf frische Produkte, die wenn immer möglich<br />

aus der Region stammen. Eine umfangreiche Speisekarte,<br />

die alle Wünsche erfüllt, würde hier oben wenig Sinn<br />

machen. Da ist es mit Baiers Küche ähnlich wie mit dem<br />

Kiental im Ganzen: Es bietet nicht unbeschränkte Möglichkeiten<br />

für die Masse, die tausend Dinge tun will. Es<br />

hat, was es hat, davon aber mehr als genug für die wenigen<br />

Besucher, und erst noch in der reinsten Form: Natur,<br />

Landschaft, Stille, gute Luft. Wo könnte man sich besser<br />

erholen?<br />

Wellness ohne Handy<br />

Wer im Hotelzentrum eincheckt, kommt dann aber doch<br />

noch in den Genuss von Annehmlichkeiten, die selbst<br />

verwöhnte Unterländer entzücken. Da sind einmal die<br />

sehr individuellen Zimmer vom Typ Touristenlager bis<br />

zur Luxuskategorie. Das Wellness-Programm mit Erdsauna,<br />

Dampfbad, «Gletschermühle-Dauerbrause», Open-<br />

Air-Fitnesspark und Hot-Pot mit Aussicht hat es in sich.<br />

Dazu kommt ein grosses Angebot an Behandlungen und<br />

Produkten der Naturheilkunde, die an diesem Ort ihre<br />

Wirkung besonders gut entfalten sollen. Wer braucht da<br />

noch Handy-Empfang – den gibts nämlich nicht. Und anscheinend<br />

finden das auch die Mitarbeiter der Firmen gut<br />

so, die hier in aller Ruhe ihre Seminare abhalten können.<br />

Bleibt noch die Frage, wie das alles entstanden ist. Jakob<br />

Schären (er besitzt auch das Kurhaus Haltenegg in Heiligenschwendi)<br />

hat das 1904 eröffnete Grand Hotel vor gut<br />

sieben Jahren gekauft. Die verschiedenen Gebäude waren<br />

in einem lamentablen Zustand, doch Schären scheute<br />

keinen Aufwand, sie vollständig zu sanieren, umzubauen<br />

und neu auszustatten. Mit Brigit Brüderli konnte er<br />

im März 2010 eine erfahrene Direktorin gewinnen, die<br />

sich voll und ganz mit seiner Vision des Hotelzentrums<br />

identifiziert und alles daran setzt, dass der Besuch auf der<br />

Griesalp für jeden Gast ein unvergessliches Erlebnis wird.<br />

Gut zu wissen<br />

Lokal: Griesalp Hotelzentrum, Restaurant Berghaus.<br />

Anreise: Mit dem RegioExpress Lötschberger nach<br />

Reichenbach i.K., weiter mit dem Postauto bis Endhaltestelle<br />

Griesalp, Kurhaus. (5 oder 6 Kurse täglich bis<br />

Griesalp vom 28. Mai bis 23. Oktober.)<br />

Wirtin: Brigit Brüderli.<br />

Öffnungszeiten: Hotel und Restaurant täglich<br />

und ganzjährig geöffnet.<br />

Reservationen: online unter<br />

www.griesalp-hotelzentrum.ch oder<br />

Tel. +41(0)33 676 71 71.<br />

Spezielles: Romantic Arrangement mit Übernachtung,<br />

Candlelight-Dinner, Wellness u.v.m. in verschiedenen<br />

Preiskategorien.<br />

Streifzug-Angebot:<br />

Bei Abgabe dieses Bons<br />

gibts zu einer Hauptmahlzeit<br />

gratis einen<br />

Griesalp-Kaffee.<br />

Streifzug-<br />

Angebot:<br />

Griesalp-Kaffee<br />

GASTROTIPP<br />

31


32<br />

BLICKPUNKT<br />

Moderner Dreh- und Angelpunkt der<br />

Region Willisau.<br />

Seit gut einem Jahr präsentiert sich das <strong>BLS</strong>-Reisezentrum Willisau im neuen Kleid.<br />

Auswärtige Besucher des Städtchens und von Fernweh geplagte Einheimische sind<br />

bei Hilmar Matter und seinem Team an der richtigen Adresse.<br />

«Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass jemand herein<br />

kommt und fragt, ob man hier auch ein Bahnbillett kaufen<br />

könne», erzählt Hilmar Matter und kann sich ein<br />

Schmunzeln nicht verkneifen. Natürlich gibts im Reisezentrum<br />

am Bahnhof Willisau Billette. Wenn es sein<br />

muss, für eine Fahrt bis nach Wladiwostok. Oder auch<br />

nur nach Luzern oder nach Langenthal, die beiden Endpunkte<br />

der Linie S6 der Luzerner S-Bahn, an der Willisau<br />

liegt. Billette und Abos sind sozusagen das Kerngeschäft<br />

für Matter und sein Team. Doch ein modernes Reisezentrum<br />

hat eben viel mehr zu bieten als der gute alte Bahnschalter<br />

von einst. Und sieht auch ganz anders aus.<br />

Im Juni 2010 ist das umgebaute Reisezentrum am Bahnhof<br />

Willisau eröffnet worden. Mit seinen transparenten<br />

Glasfassaden und dem Wartebereich mit der grossen<br />

Sitzbank wirkt es von aussen einladend. Hier setzt man<br />

sich gerne hin, um auf den nächsten Zug zu warten oder<br />

einen Reiseprospekt zu studieren. Genauso aufgeräumt<br />

wirkt das Ambiente im inneren Bereich, wo die <strong>BLS</strong>-Mitarbeitenden<br />

die Kundinnen und Kunden an Tischen und<br />

an einem Desk bedienen und beraten. «Seit dem Umbau<br />

ist die Beratung für die Kunden viel angenehmer», findet<br />

Hilmar Matter. Das dürfte auch einer der Gründe dafür<br />

sein, dass die Zahl jener, die hier ihre Ferien buchen oder<br />

eine Reise organisieren, stetig zunimmt. Ob Badeferien<br />

am Mittelmeer oder Kurztrip in eine europäische Metropole<br />

– im <strong>BLS</strong>-Reisezentrum lässt sich die lokale Bevöl-<br />

kerung inspirieren. Fast scheint es, als hätten die Willisauer<br />

auf das neue Angebot gewartet.<br />

Im Herzen der Herzroute<br />

Fahrkarten und wertvolle Tipps erhalten hier aber auch<br />

Touristen, die dem idyllischen Städtchen Willisau und<br />

der Ausflugsregion in den nördlichen Ausläufern des<br />

Napfs einen Besuch abstatten. Das Reisezentrum könne<br />

und wolle nicht das Verkehrsbüro ersetzen, sagt Hilmar<br />

Matter. Aber natürlich hilft das Team weiter, wenn sich<br />

Touristen nach den Sehenswürdigkeiten und den Wegen<br />

dorthin erkundigen. Und es erfüllt noch eine andere<br />

Das Reisezentrum Willisau in Kürze<br />

Leiter seit 2003: Hilmar Matter.<br />

Team: Anita Rösch, Alois Schaller, Andrea Kopp,<br />

Sarah Walser (Lernende).<br />

Kontakt: <strong>BLS</strong>-Reisezentrum Willisau, Bahnhofplatz 1,<br />

CH-6130 Willisau, Tel. +41(0)58 327 54 56;<br />

E-Mail: willisau@bls.ch; E-Bike-Reservationen für<br />

die Herzroute: Tel. +41(0)58 327 54 57.<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 06.45 Uhr bis<br />

18.45 Uhr, Samstag und Sonntag 07.45 Uhr bis<br />

11.30 Uhr und 13.45 Uhr bis 18.00 Uhr.<br />

» www.bls.ch/reisezentren


Immer für ihre Kunden da:<br />

(von links) Hilmar Matter,<br />

Sarah Walser, Alois Schaller,<br />

Anita Rösch<br />

(es fehlt Andrea Kopp).<br />

Blickpunkt<br />

Reisezentrum<br />

Willisau<br />

Text: Mike Sommer<br />

Fotos: Manu Friederich / zvg<br />

wichtige Aufgabe für den Tourismus in der Region: Das<br />

Reisezentrum Willisau ist Anlauf- und Koordinationsstelle<br />

für all jene, die ein E-Bike mieten und damit die<br />

Herzroute erkunden wollen. Die führt unterdessen bereits<br />

von Laupen bis nach Zug, das Herzstück bleibt aber<br />

der Abschnitt Willisau–Burgdorf, bzw. Willisau–Hasle-<br />

Rüegsau. Es kann mit dem RailAway–Kombi günstig<br />

gebucht werden. Elektrovelos der Marke Flyer gibt es<br />

an allen fünf Etappenorten, etwa 80 von insgesamt 200<br />

sind allein in Willisau stationiert. Hilmar Matter: «Wir<br />

nehmen viele telefonische Reservierungen der Herzroute<br />

entgegen. Und wer den Flyer in Willisau bezieht, erledigt<br />

bei uns die administrativen Formalitäten.» Dies natürlich<br />

an sieben Tagen in der Woche, denn an Wochenenden<br />

sind besonders viele Biker unterwegs. Dass das Reisezentrum<br />

am Samstag und Sonntag geöffnet ist, schätzen aber<br />

auch Einheimische, die während der Woche kaum Zeit<br />

für eine Reiseberatung finden würden.<br />

Wohin verreisen denn die Willisauer am liebsten? Hilmar<br />

Matter überlegt kurz und meint: «Eine regionale Eigenheit<br />

ist vielleicht, dass die Bevölkerung hier recht häufig<br />

Ferien in der Schweiz macht.» Ebenfalls beliebt sind<br />

Städtereisen, zum Beispiel nach Wien, München, Venedig<br />

oder Paris – aber das dürfte ein allgemeiner Trend<br />

sein, denn der günstige Euro-Wechselkurs lädt geradezu<br />

zum Kurztrip ins nahe Ausland ein. Da können auch die<br />

Willisauer schlecht widerstehen.<br />

Ausflugstipp von Anita Rösch<br />

Kilbi & Co: Immer eine Reise wert<br />

«Ich bin eine Ur-Willisauerin», sagt Anita Rösch (ganz<br />

rechts im Bild) über sich. Die 33-jährige Mitarbeiterin im<br />

<strong>BLS</strong> Reisezentrum muss denn auch nicht lange überlegen,<br />

wenn man sie nach einem Ausflugstipp in der Region<br />

fragt: «Ich empfehle einen Besuch des Städtlis, wenn<br />

die Einheimischen ihre Feste feiern.» Gelegenheiten<br />

dazu gibt es das ganze Jahr über. Besonders angetan hat<br />

es Anita Rösch die Kilbi, die dieses Jahr vom Samstag,<br />

15. bis Montag, 17. Oktober stattfindet. Mit Lunapark,<br />

Schiessbuden, Tombolas und den vielen Bars und Verpflegungsständen<br />

der Vereine (es soll über 100 geben in Willisau!)<br />

sei die Kilbi ein Volks- und Familienfest, das eine<br />

Reise lohne, schwärmt sie. «Speziell ist die Ambiance,<br />

die dadurch entsteht, dass sich praktisch alles kompakt<br />

im Städtli abspielt.» Also in der Hauptgasse vom Unteren<br />

bis zum Oberen Tor, die von den malerischen Fassaden<br />

der Altstadthäuser gesäumt ist. Der chronische Parkplatzmangel<br />

während der Kilbi übrigens braucht jene nicht zu<br />

kümmern, die mit der Luzerner S-Bahn anreisen.<br />

Feste zu feiern liegt den Willisauern im Blut. Anita Rösch:<br />

«Die Einheimischen leben ihre Traditionen. Gegenüber<br />

Besuchern sind sie dennoch sehr aufgeschlossen.» Neben<br />

der Kilbi üben zahlreiche weitere Anlässe eine grosse<br />

Anziehungskraft aus: Etwa der Christkindlimarkt Anfang<br />

Dezember oder die Fasnacht, an der fast die ganze Bevölkerung<br />

aktiv teilnimmt. Anita Röschs Augen leuchten,<br />

wenn sie vom lebendigen Brauchtum der Fasnacht erzählt.<br />

Das idyllische Städtchen Willisau.<br />

Gut zu wissen<br />

Anreise: Mit der S6 oder S7 der S-Bahn Luzern nach Willisau.<br />

Weitere Informationen: Regionales Verkehrsbüro,<br />

Hauptgasse 10, CH-6130 Willisau,<br />

Tel. +41(0)41 970 26 66<br />

» www.willisau-tourismus.ch<br />

33


34<br />

SUDOKUS<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

SUCHBILD MIT 10 FEHLERN<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Leicht Mittel Schwer<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

LESERBRIEFE<br />

«An die Schöpfer des Streifzugs:<br />

Heute habe ich wiederum Post von der<br />

<strong>BLS</strong> erhalten. Deren Inhalt eine wunderbare<br />

Auflage der Gazette, mit einem inhaltvollen<br />

Streifzug sowie der Werbung für die Golden-<br />

pass-Linie. Ich bin begeistert von der Auf-<br />

machung dessen Inhalts. Ich möchte Ihnen<br />

für die Zustellung danken und gleichzeitig<br />

gratulieren. Es ist nicht selbstverständlich<br />

in der heutigen Zeit, sich in hohe Kosten<br />

zu stürzen. Mögen meine Anmerkungen zu<br />

dieser Ausgabe auch von andern Lesern<br />

quittiert werden.»<br />

Hans Weder-Walliser, Trimbach<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Schreiben Sie uns!<br />

�<br />

�<br />

Liebe Leserin, liebe Leser<br />

Haben Sie den Unterschied dieser Nummer des «Streifzugs»<br />

zu den letzten Ausgaben bemerkt? Wie beurteilen<br />

Sie zum Beispiel die neue Streckennetz-Übersichtskarte<br />

im Mittelteil und das Poster zum Herausnehmen?<br />

Wie gefällt Ihnen der neu gestaltete Eventkalender?<br />

Oder die neue Rätselseite oder die Rubrik «<strong>BLS</strong><br />

Inside» mit zusätzlichen Informationen über die <strong>BLS</strong>?<br />

�<br />

�<br />

Ihre Meinung zum neuen Streifzug interessiert<br />

uns. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen:<br />

<strong>BLS</strong> AG<br />

PMV/Streifzug<br />

Genfergasse 11<br />

CH-3001 Bern<br />

streifzug@bls.ch<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />


RÄTSEL<br />

Kinder-<br />

Wettbewerb<br />

Der Preis der Kategorie über 8 Jahre des Kinder-Wettbewerbs<br />

2010 der <strong>BLS</strong> geht an Annina Manhart aus<br />

Degersheim. Sie gewinnt eine Reise ins RAVENSBURGER<br />

SPIELELAND für die ganze Familie inkl. Eintritt und einer<br />

Übernachtung in Friedrichshafen.<br />

Den Preis der Kategorie 4 bis 8 Jahre gewinnt<br />

Kim Schmid aus Treiten. Sie erhält dafür 2 <strong>BLS</strong>-Tageskarten,<br />

1 Lötschberger-Memory, 1 Lötschberger-Malbuch<br />

und 1 Lötschberger-Farbstiftset.<br />

Wer macht die schönste Collage mit mindestens<br />

5 <strong>BLS</strong>-Spielbilletten?<br />

Die <strong>BLS</strong> verlost einmal pro Kalenderjahr eine Reise ins<br />

RAVENSBURGER SPIELELAND für 3 Personen mit 1<br />

Übernachtung inkl. Bahnreise sowie diverse weitere<br />

Preise. Die Spielbillette sind beim Zugpersonal und<br />

in den <strong>BLS</strong>-Reisezentren erhältlich.<br />

Weitere Infos unter www.bls.ch/kinderwettbewerb<br />

Auflösungen auf Seite 48<br />

35


Beim GA-Kauf<br />

1 Gratiseintritt<br />

ins Verkehrshaus<br />

der Schweiz.<br />

Beim Kauf Ihres Generalabonnements schenken wir Ihnen einen<br />

Einzeleintritt. www.bls.ch/reisezentren<br />

Angebot<br />

gültig bis<br />

31.10.2011.


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

A B C D E F G H I J<br />

Wettbewerb: Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?<br />

Illustratorin Bea Artico hat sich heute mit dem Bau der neuen Doppelstockzüge (DOSTO) auseinandergesetzt und das <strong>BLS</strong>-Logo irgendwo<br />

im Bild versteckt. Schicken Sie ein SMS mit dem Keyword <strong>BLS</strong> und dem Lösungsquadrat (z. Bsp. <strong>BLS</strong> D1) an die Nummer 9889 (70 Rp./SMS).<br />

Oder eine Postkarte mit Absender und Lösungsquadrat an: <strong>BLS</strong> AG, PMV/Streifzug, Postfach, CH-3001 Bern.<br />

Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2011.<br />

Zu gewinnen<br />

sind 10 attraktive Preise:<br />

3 x 1 Tageskarte<br />

1. Klasse für das<br />

<strong>BLS</strong>-Streckennetz<br />

(Bahn, Bus und Schiff)<br />

2 x 1 vielseitiges<br />

Erste-Hilfe-Set<br />

von Transa mit Verbänden,<br />

Notfallschere, Rettungsdecke,<br />

Pinzette, Thermometer, Armschlinge<br />

usw. im Wert von je<br />

CHF 59.–. www.transa.ch<br />

2 x 1 stilvoller Chromstahl-<br />

Becher<br />

von Transa im Wert von je<br />

CHF 19.90. Er steht dank seiner<br />

speziellen Form auch auf unebenem<br />

Untergrund problemlos.<br />

www.transa.ch<br />

3 x 1 Reparatur-Kit<br />

im Wert von je CHF 13.50<br />

von Transa zur Reparatur<br />

von Rissen und Löchern in<br />

der Bekleidung oder Ausrüstung.<br />

www.transa.ch<br />

Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzugs». Mitarbeitende der <strong>BLS</strong>, deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme<br />

ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

37


38<br />

«Mein Job ist meine<br />

Berufung.»<br />

Andreas Willich<br />

Leiter<br />

Personenverkehr<br />

Text: Peter Bader<br />

Foto: Manu Friederich<br />

Andreas Willich<br />

Mitarbeiterporträt


Er hat den Zug im Blut.<br />

Herr Cavalli nahm ihn mit auf die Reise. Im Ortsbus von<br />

Ascona. Waren die Eltern auf grösseren Wanderungen,<br />

durfte der kleine Andi mit dem Chauffeur mitfahren. Den<br />

ganzen Tag, inklusive Mittagessen zuhause bei den Cavallis.<br />

Während der «grosse» Andreas Willich davon erzählt,<br />

leuchten seine Augen noch immer ein bisschen. Keine<br />

Frage: Der Mann hat ein ausgesprochen inniges Verhältnis<br />

zum öffentlichen Verkehr. Der neue Leiter Personenverkehr<br />

der <strong>BLS</strong> sagt: «Von den Bergen und der Bahn war<br />

ich schon immer fasziniert.»<br />

Der kleine Junge beim Lokführer<br />

Dabei wuchs Andreas Willich, 39, in der Grossstadt München<br />

auf. Sein Grossvater war der Liebe wegen von der<br />

Schweiz nach Deutschland ausgewandert, was wiederum<br />

einer der Gründe war, warum er schon als kleiner Junge<br />

viel Zeit in der Schweiz verbrachte. Die Familie reiste oft<br />

ins Tessin, der Kanton wurde zu seiner «zweiten Heimat».<br />

Der Junge liebte Natur, Berge – und eben den öffentlichen<br />

Verkehr. Die Centovalli-Bahn, sagt er heute, sei eine<br />

«Bahn zum Anfassen» gewesen. Als kleiner Junge durfte er<br />

auch schon mal vorne beim Lokführer mitfahren, Reisen<br />

mit der <strong>BLS</strong> von Brig nach Bern gehören ebenso zu seinen<br />

lebhaften Erinnerungen. Damals wollte Andreas Willich<br />

natürlich Lokführer werden. Bei ihm war das aber wohl<br />

mehr als der übliche Bubentraum, eher eine früh entdeckte<br />

Leidenschaft. Er habe wohl den Beruf «verfehlt», aber<br />

nicht den Arbeitgeber, sagt er heute lachend.<br />

Sein Weg zur Bahn führte über ein paar Umwege. Denn<br />

erst studierte er Geografie. Quasi eine Synthese zwi-<br />

schen seiner Liebe zum öffentlichen Verkehr und zur<br />

Natur. Das Vermessen eines Gletschers, blickt er zurück,<br />

sei für ihn mehr Hobby als Arbeit gewesen. Später spezialisierte<br />

er sich auf die Verkehrsgeografie und schrieb<br />

seine Diplomarbeit in England. Thema: Die Integration<br />

von Bahn- und Busverkehr. Im England der Neunzigerjahre<br />

wurden gerade die Bahnen privatisiert, es war eine<br />

aufregende Zeit für den öV-Fan Willich. Und dann kam<br />

das Angebot aus der Schweiz. Genauer: von der SBB. Er<br />

bewarb sich und wurde Stellvertretender Marketingleiter<br />

beim Fernverkehr der SBB. 1999 war das. 12 Jahre sollte<br />

er dem Unternehmen treu bleiben, zuletzt als interimistischer<br />

Leiter Fernverkehr. Für seinen früheren Arbeitgeber<br />

findet er nur lobende Worte: Er blicke auf 12 wunderbare<br />

Jahre zurück, auf tolle Kolleginnen und Kollegen, span-<br />

MITARBEITERPORTRÄT<br />

Andreas Willich hat den Zug im Blut. Seit frühester Jugend ist der ehemalige SBB-<br />

Mitarbeiter vom öffentlichen Verkehr fasziniert. Nun hat er bei der <strong>BLS</strong> als neuer Leiter<br />

Personenverkehr eine «spannende Herausforderung» gefunden.<br />

nende Projekte und «ein sehr gutes Produkt, an dem ich<br />

mitarbeiten durfte.»<br />

«Der SBB eine Nasenlänge voraus»<br />

Die <strong>BLS</strong> hatte er dabei immer im Blick. Allein schon deshalb,<br />

weil sie der SBB in ihrer bald hundertjährigen Geschichte<br />

oftmals eine Nasenlänge voraus gewesen sei, so<br />

zum Beispiel bei der Entwicklung neuen Rollmaterials.<br />

Die <strong>BLS</strong> sei immer ein innovatives Unternehmen gewesen,<br />

ein europäischer Player im Güterverkehr, regional<br />

verankert, mit einem hohen technologischen Know-how,<br />

mit dem sie heute ein Liniennetz von 900 Kilometern<br />

Länge und auch den längsten Alpentunnel Europas erfolgreich<br />

betreibe. Und so kam die Stelle bei der <strong>BLS</strong> wie<br />

gerufen: Seit Anfang Mai ist er neuer Leiter Personenverkehr,<br />

eine «ganz spannende Herausforderung», wie er findet.<br />

Auch deshalb, weil er bis Frühjahr 2012 die künftige<br />

Strategie und Ausrichtung des Personenverkehrs der <strong>BLS</strong><br />

mitgestalten kann. Strategisches Denken, der Blick auf<br />

das Ganze sei eine seiner Stärken, sagt er über sich selber.<br />

Was er sonst noch an sich schätzt: «Mein Job ist meine<br />

Berufung, ich glaube an den öffentlichen Verkehr. Daraus<br />

entwickle ich enorme Energie und Motivation für meine<br />

Arbeit». Wo er besser werden muss: Es fehle ihm manchmal<br />

an Gespür für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die<br />

Arbeiten nicht in dem Tempo erledigten, das ihm vorschwebe.<br />

Und: «Manchmal muss ich aufpassen, nicht zu<br />

viele Projekte anzureissen und mich damit zu verzetteln».<br />

In den ersten Wochen waren seine Arbeitstage ausgesprochen<br />

lang. Sie begannen morgens um halb neun («bevor<br />

ich zur Arbeit komme, darf ich meine sechsjährige Tochter<br />

in die Schule bringen») und endeten zuhause gegen<br />

Mitternacht nach der Beantwortung der letzten Mails.<br />

Das wird nicht immer so sein, aber er war viel «draussen<br />

im Unternehmen», besuchte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

auf Bahnhöfen, in Reisezentren, Zügen und auf den<br />

Schiffen der <strong>BLS</strong> und musste sich daneben bereits um das<br />

Tagesgeschäft kümmern.<br />

Für Freizeit mit seiner französischen Frau und seiner<br />

Tochter blieb also nicht viel Zeit. Wenn doch, dann reiste<br />

die Familie mit Zug und Schiff ins Berner Oberland,<br />

machte eine Bergtour und kehrte mit dem öffentlichen<br />

Verkehr wieder nach Bern zurück. «Für mich», sagt Andreas<br />

Willich, «sieht so ein perfekter freier Tag aus.»<br />

39


Lötschberger Wanderbuch:<br />

Zu Fuss im Berner Oberland und im Oberwallis<br />

Im Berner Oberland und im Oberwallis gibts viel Neuland zu entdecken.<br />

Im wildromantischen Gasteretal wandern Sie durch nahezu<br />

unberührte Natur, auf der sonnenverwöhnten Lötschberg Südrampe<br />

faszinieren die über hundert Meter langen Viadukte und im Simmental<br />

begeistern spannende Erlebniswanderungen. Für die 41 schönsten<br />

Routen entlang der Lötschberger Bahnlinien Bern–Brig und<br />

Spiez–Zweisimmen gibt es das informative Lötschberger Wanderbuch.<br />

Das Wanderbuch ist in jedem <strong>BLS</strong> Reisezentrum für CHF 20.–<br />

erhältlich oder unter www.loetschberger.ch/wanderbuch<br />

Jetzt<br />

bestellen<br />

für<br />

CHF 20.–


FAMILIEN–<br />

TIPP<br />

Zaubergarten zum Freuen und Gruseln.<br />

Der Gnomengarten in Schwarzenburg ist ein lohnendes Ausflugsziel für die ganze Familie.<br />

Mit seinen skurrilen Gestalten zieht der Garten alle in seinen Bann und weckt die Abenteuerlust.<br />

Per öV perfekt erreichbar, kann der Ausflug zu den Gnomen mit einem Bräteln<br />

an der Sense verbunden werden.<br />

Ganze sechs Meter ist die Nessie-Statue hoch: Sie ist die<br />

neuste Skulptur im Gnomengarten Schwarzenburg. Der<br />

im August 2001 eröffnete Zaubergarten erhält laufend<br />

Zuwachs. Besuchern wird schnell klar: Es ist eine Oase<br />

der besonderen Art, die der Gestalter und Unterhalter<br />

Jürg U. Ernst hier geschaffen hat. Gleichzeitig lauschig<br />

und skurril ist der Spaziergang entlang der kleinen Gartenwege.<br />

Hinter jedem Baum, in jedem Busch lauert eine<br />

neue Entdeckung. Die Gnomen haben Haare aus Draht,<br />

leuchtende Augen oder ragen aus Wasserbecken. Doch<br />

die Skulpturen beeindrucken nicht nur das Auge, sie verströmen<br />

auch Düfte oder geben Geräusche von sich. Mit<br />

dem Gnomengarten habe er sich einen Kindheitstraum<br />

verwirklicht, sagte Ernst einst. Er habe gar nicht vor,<br />

erwachsen zu werden.<br />

Perfekt bis ins Detail<br />

Die eindrücklichen Betonskulpturen haben ein Skelett<br />

aus Armierungseisen. Dieses wird mit dünnerem Drahtgeflecht<br />

ergänzt und in die gewünschte Form gebracht.<br />

Das Gerüst wird dann mit einem Betongemisch oder Zementmörtel<br />

und Steinen aufgefüllt. Zum Abschluss überzieht<br />

Garten-Gründer Ernst die Gnomen und übrigen<br />

Fabelwesen mit einer ein bis zwei Zentimeter dicken<br />

Schicht Zementmörtel, damit jedes Detail perfekt ausgeformt<br />

werden kann. Sein Flair für das Surreale und Absurde,<br />

kombiniert mit einer grossen Portion Freude und<br />

Verspieltheit, dringt durch das ganze Werk – und wirkt<br />

ansteckend. Der Skulptur-Erschaffer ist während der Öffnungszeiten<br />

immer selbst anwesend und jederzeit bereit,<br />

Auskunft über seine Wesen zu geben. Nur fünf Minuten<br />

vom Bahnhof Schwarzenburg entfernt ist der Gnomengarten<br />

ideal zu erreichen. Er kann mit der ganzen Familie<br />

auf eigene Faust oder mit einer Gruppenführung erkundet<br />

werden – Abenteuer sind auf jeden Fall zu erleben.<br />

Und: Kombinieren kann man den Besuch mit einem Bräteln<br />

an der nahgelegenen Sense.<br />

Gut zu wissen<br />

Anreise: S6 nach Schwarzenburg, vom Bahnhof<br />

5 Min. zu Fuss der Milkenstrasse folgen.<br />

Öffnungszeiten: 14.00 bis 17.00 Uhr, je am ersten und<br />

dritten Wochenende noch bis September, plus 8./9.<br />

Oktober.<br />

Verpflegung: eigens entwickelter Gnomengartendrink,<br />

Bräteln an der Sense.<br />

Eintritt: Erwachsene CHF 12.–, SchülerInnen bis<br />

16 Jahre CHF 6.–, Kinder unter 6 Jahren gratis.<br />

Begleitete Kinder- und Behindertengruppen pauschal<br />

CHF 50.–.<br />

Führungen: mit Gründer Jürg U. Ernst, 1,5 Std.,<br />

CHF 300.– , kombinierbar mit Apéro CHF 150.–.<br />

» www.gnomengarten.ch<br />

Text: Maria Hofmann, Foto: zvg<br />

41


��������������������������������<br />

�����������������������<br />

�������������<br />

�����������������������<br />

���������������������������<br />

������������������������<br />

��������������������<br />

���������������������<br />

������������������<br />

����������������������������<br />

���������������������������������<br />

�������������������������������������������������������<br />

�������������������<br />

��������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������������<br />

�������<br />

����������������<br />

�����������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������������<br />

� ��������������������������<br />

����������������������������������������������������<br />

� ����������������������������������������<br />

���������������������<br />

Huttwil<br />

Themenmärkte: 1. + 2. Okt. 11 Schweizer Käsemarkt Huttwil<br />

1. + 2. Okt. 11 Huttwiler Brocante<br />

22. Okt. 11 Schafschur Spycher-Handwerk<br />

29. Okt. 11 Huttwiler Zibelemärit<br />

23.-27. Nov. 11 Huttwiler Wiehnachtsmärit<br />

26. + 27. Nov. 11 Huttwiler Spielzeugmarkt<br />

Jahrmärkte: 14. Sept. 11 Septembermärit<br />

12. Okt. 11 Herbschtmärit<br />

28. Dez. 11 Altjahrsmärit<br />

HuttwilCard: Die Erlebnis- und Shopping Card<br />

für das ganze Jahr!<br />

Erhältlich im <strong>BLS</strong> Reisezentrum am Bahnhof Huttwil.<br />

Verkehrsverein Pro Regio Huttwil<br />

Marktgasse 1<br />

4950 Huttwil<br />

Tel. 062 962 55 05<br />

www.regio-huttwil.ch


AUSFLUGS–<br />

TIPP<br />

FAM<br />

Im Einklang mit der Natur.<br />

Wiesen, Weiden, Wälder und unberührte Moorlandschaften findet, wer auf der Lombach-<br />

alp die Natur erkundet. Die Wasserscheide zwischen Berner Oberland und Emmental<br />

bietet eine eindrückliche Vielfalt. Wer aktive Erholung sucht, ist hier richtig – und mit dem<br />

öV gut bedient.<br />

Weisse Nebelschleier, die aus dunklen Tannenwäldern<br />

steigen und durch weite, saftige Alpweiden ziehen. Ströme<br />

voller gelber Trollblumen. Und Orchideen, die in der<br />

Moorlandschaft blühen: Auf der Lombachalp oberhalb<br />

von Habkern wähnt man sich zuweilen wie im Märchen.<br />

Selbst wenn es regnet, herrscht hier «schönes» Wetter.<br />

Wanderer kommen voll auf ihre Kosten und treffen auf<br />

eine noch fast intakte Natur, die zum Verweilen und Geniessen<br />

einlädt. Die grösste Moorlandschaft im Kanton<br />

Bern wurde in den letzten Jahren immer beliebter, die<br />

Zahl der Besucher nahm stetig zu. Massnahmen waren<br />

nötig, um die Besucherströme zu lenken, wenn auch nur<br />

sanft. Wildschutzgebiete etwa dürfen nur auf vorgegebenen<br />

Wegen und Routen begangen werden. Gut beraten ist<br />

auch, wer immer mal wieder einen Blick auf die zahlreichen<br />

Hinweistafeln wirft.<br />

Leuchtend rote Flora<br />

Heute ist die Lombachalp ein Vorzeigebeispiel für nachhaltigen<br />

Tourismus. Das Motto: Auch für die Grosskinder<br />

der heutigen Generation soll das Gebiet attraktiv und erholsam<br />

sein. Möglichkeiten für bleibende Erlebnisse gibt<br />

es dennoch mehr als genug. Etwa auf Beobachtungswegen<br />

(Lägerstutz–Winterröscht–Färrich–Lägerstutz) oder auf<br />

Bergwegen in Richtung Kemmeriboden, Hohgant oder<br />

Harder Kulm. Wer will, kann geführte Wanderungen unternehmen,<br />

und auch für Schulen gibt es Angebote. Zu<br />

sehen gibt es viel Natur: mystische Moore, um die sich viele<br />

Sagen von Sennen, Bauern und Flössern ranken, urwüchsige<br />

Fichten und Bergföhren, bizarre Karrenfelder.<br />

Und eine Flora, die sich im Herbst leuchtend rot färbt.<br />

Gut zu wissen<br />

Angebot: Wanderungen ab Lägerstutz auf Berg-<br />

oder Beobachtungswegen auf eigene Faust.<br />

Geführte Wanderungen und Angebote für Schulen.<br />

Anreise: Mit der Bahn nach Interlaken West, weiter<br />

mit dem Postauto bis Haltestelle Habkern, Post.<br />

Ab Habkern zu Fuss oder mit Shuttlebus zur<br />

Lombachalp (Fahrten im Sommer/Herbst auf<br />

Anfrage und mit mindestens vier Personen.<br />

Reservation Shuttlebus: Tel. +41(0)33 843 13 01).<br />

» www.lombachalp.ch<br />

Text: Erich Goetschi, Foto: zvg<br />

43


44<br />

Zwischen Himmel und Erde.<br />

20 Meter ragt die neue Aussichtsplattform auf der Gemmi über den Felsen hinaus. Auf der trapezförmigen<br />

Stahlkonstruktion können ein Dutzend Besucher gleichzeitig das Panorama geniessen.<br />

www.gemmi.ch > Info/Bilder > Projekte/Aussichtsplattform<br />

Goldene Herbsttage im Naturpark Gantrisch<br />

Das Gute liegt näher, als man denkt. Und es ist<br />

dank dem Wanderbus ins Gantrischgebiet auch<br />

entspannter erreichbar, als man denkt. Bis am<br />

23. Oktober fährt der Bus der Linie 30.615 an<br />

Wochenenden und allgemeinen Feiertagen von<br />

Schwarzenburg über Riffenmatt und Süfternen<br />

nach Ottenleuebad. www.gantrisch.ch ><br />

Services > Verkehr > BusAlpin<br />

Wandern mit Genuss<br />

Feriengäste suchen Erlebnisse, ein attraktives<br />

Wanderwegnetz genügt allein nicht mehr.<br />

Deshalb wird mit dem Projekt Enjoy Emmental-<br />

Entlebuch «Genusswandern» angestrebt, aber<br />

nicht auf der Basis von 0815-Themen. Buchbare<br />

Angebote der von Schweiz Tourismus initiierten<br />

Gastfreundlichkeits-Initiative liegen seit Mitte<br />

August vor. www.biosphaere.ch > Tourismus ><br />

Enjoy Emmental-Entlebuch<br />

Selbstgebrautes aus Wildpflanzen<br />

Wie macht man aus Wildpflanzen Tee, Salben und<br />

Tinkturen? Und wie verwendet man sie für feine<br />

Gerichte? Dazu trifft man sich noch bis Ende Oktober<br />

am Mittwoch (Voranmeldung obligatorisch)<br />

beim Chrüterbeizli Rarnerchumma am Lötschberger<br />

Höhenweg zwischen Hohtenn und Ausserberg,<br />

entdeckt mit Regi Brugger die nahe Umgebung<br />

und kostet Selbstgebrautes. Dauer: 13.30<br />

bis 17.00 Uhr. Kosten inkl. Degustation: CHF 40.–<br />

pro Person. Anmeldung: Tel. +41(0)76 464 56 90<br />

oder www.rarnerchumma.ch


Gipfel-Perlen auf der Spur<br />

Ewald Ackermann<br />

Alpinwandern / Gipfelziele<br />

Entlebuch / Emmental<br />

Zwischen Pilatus, Napf und<br />

Sigriswiler Rothorn<br />

«Schmetterlinge» aus dem Wallis<br />

Degustationslehrgänge und Rebwanderungen<br />

gehören auch zum Programm der Varner Weinwochen<br />

vom 29. August bis 23. September bei<br />

Leukerbad. Aber vor allem das Degustieren<br />

verschiedener Weine. Dabei lernen «Üsserschwyzer»<br />

auch, was ein «Pfyfoltru» mit Weingenuss zu<br />

tun hat. Der Höhepunkt ist das Weinfest in Varen<br />

am 23. September. www.leukerbad.ch ><br />

Events/Veranstaltungen > Sommer-Events<br />

Mit dem Zügli durch Spiez<br />

Um «richtige» Gipfel im<br />

Entlebuch und Emmental<br />

geht es im neusten SAC-<br />

Führer von Ewald Ackermann.<br />

Im Gebiet zwischen Pilatus,<br />

Napf und Sigriswiler Rot-<br />

horn beschreibt er auch<br />

unbekannte Perlen wie etwa<br />

Grön-, Äbnistette- und<br />

Rossflue. 24 Vorschläge sind<br />

aufgelistet – nicht nur solche auf markierten<br />

Pfaden. Entlebuch-Emmental: «Zwischen Pilatus,<br />

Napf und Sigriswiler Rothorn», CHF 39.–, SAC<br />

Verlag, 2011, 70 Seiten, 99 Farbfotos.<br />

Grosser Schmaus auf der Terrasse<br />

Ein Erlebnis der Sinne ist der «Senne-Brunch» in<br />

der Schaukäserei Affoltern im Emmental. Für das<br />

«Zmorge-Zmittag» braucht es Zeit und Hunger.<br />

Bei schönem Wetter findet der Brunch auf der<br />

Terrasse, bei kühlen Temperaturen im Saal statt.<br />

9.00 bis 14.00 Uhr. Kosten: CHF 37.– pro Person,<br />

Kinder CHF 2.– pro Altersjahr.<br />

www.emmentaler-schaukaeserei.ch<br />

Immer wieder schön: das Spiezer Zügli, mit dem<br />

der Kraftort am See entdeckt werden kann.<br />

Ausserdem gibt es noch bis am 12. Oktober den<br />

Märli-Zug für Kinder und Erwachsene, Mittwoch,<br />

14.00 Uhr ab Bahnhof Spiez. Auskunft bei zweifel-<br />

haftem Wetter Tel. +41(0)33 655 90 05.<br />

www.spiez.ch/tourismus > Spiezer Zügli<br />

Seeland und Jura entdecken<br />

drei Kulturen», CHF 24.90. Wanderbuchreihe,<br />

Neuauflage 2011, 128 Seiten, Format 12 x 18 cm.<br />

Pralinen der Kurzfilme<br />

Der Wanderführer zum Berner<br />

Jura, Bielersee und Seeland<br />

wurde überarbeitet. Die<br />

Neuauflage enthält ausführliche<br />

Texte, viele Fotos und informative<br />

Kartenausschnitte mit<br />

Streckenprofilen. Unbeschwertes<br />

Wandern ist garantiert.<br />

Berner Jura, Bielersee-Seeland:<br />

«Wanderungen durch<br />

Auf sieben Leinwänden parallel laufen die<br />

ausgewählten Filme an den Emmentaler Film-<br />

tagen. Die zweite Ausgabe im Rütihubelbad<br />

findet vom 14. bis 16. Oktober statt. Das Festival<br />

eröffnet am Freitagabend den Film «Kampf der<br />

Königinnen» des jungen Schweizer Filmemachers<br />

Nicolas Steiner. Der Eintritt ist frei, die Kollekte<br />

geht an junge Filmschaffende.<br />

www.emmentaler-filmtage.ch<br />

Ritterschlag am Thunersee<br />

Noch bis Mitte Oktober können sich Kinder<br />

(6 bis 12 Jahre) in den drei Thunerseeschlössern<br />

Oberhofen, Spiez und Thun zu Ritterinnen und<br />

Rittern ausbilden lassen. Das Konzept einer dreistufigen<br />

«Ausbildung» vom Pagen zum Knappen<br />

und Ritter folgt der mittelalterlichen Tradition.<br />

www.schlossthun.ch, www.schlossoberhofen.ch<br />

www.schloss-spiez.ch<br />

���������<br />

Kinder: am Samstag immer gratis<br />

Immer am Samstag gilt: Noch bis am 16.<br />

Oktober fahren Kinder bis 16 Jahre tagsüber<br />

gratis mit den Schiffen auf dem Thuner- und<br />

Brienzersee, wenn sie von einem Erwachsenen<br />

begleitet werden.<br />

www.bls.ch/schiff<br />

«Blauer Montag» auf dem Schiff<br />

Noch bis am 10. Oktober gibt es Tageskarten<br />

der Schifffahrt Berner Oberland zu reduzierten<br />

Preisen. Am Montag kostet diese statt<br />

CHF 35.– nur CHF 25.– (2. Klasse). Damit kann<br />

man den ganzen Tag lang kreuz und quer über<br />

den Thuner- und Brienzersee fahren.<br />

www.bls.ch/schiff<br />

45


46<br />

■ slowUp Emmental-Oberaargau<br />

Sonntag, 11. September<br />

Die Sonne für den 6. slowUp Emmental-Oberaargau<br />

ist bereits bestellt. Zahlreiche Attraktionen und Verpflegungsstände<br />

laden auch 2011 wieder zum Ent-<br />

decken, Erleben und Entspannen ein. Eine der wohl<br />

schönsten aller slowUp-Veranstaltungen führt durch<br />

die einzigartige Hügellandschaft des Emmentals. Die<br />

<strong>BLS</strong> macht Dampf! Sollte Ihnen einmal die Kraft ausgehen,<br />

stehen Ihnen für den Transport verschiedene<br />

Dampfzüge zur Verfügung.<br />

www.slowup.ch<br />

■ cheese-festival<br />

17. September bis 5. November<br />

Event- und Kulturagenda.<br />

Alpabfahrten, Käsemärkte, Vollmondfondue und vieles<br />

mehr – das ist cheese-festival. Auch 2011 finden<br />

wieder die vielfältigsten Käse-Anlässe statt. Zum Beispiel:<br />

• Käsefest Luzern, 17. September<br />

• Alpabfahrt Schüpfheim, 24. September<br />

• Käsemarkt Huttwil, 1./2. Oktober<br />

• Käsefest Bern, 8. Oktober<br />

• Vollmondfondue im Emmental, 12. Oktober<br />

www.cheese-festival.ch<br />

12. Aug.– 4. Sept. Diverse Regionen Genuss'11 www.regionalprodukte.ch<br />

14. Aug.– 4. Sept. Murten Murten Classics www.murtenclassics.ch<br />

27. August Schwarzenburg s2-challenge.ch www.s2-challenge.ch<br />

28. August Thun Thuner Stadtlauf www.thunerstadtlauf.ch<br />

2.– 4. September Willisau Flyingdays Willisau www.flyingdays.ch<br />

2.–11. September Thun Oberländische Herbstausstellung www.oha.ch<br />

3. September Interlaken Bern. Kant. Nachwuchsschwingertag www.schwingen-be.ch<br />

3. September Thun Gölä – Die Stadion-Show www.arenathun.ch<br />

4. September Interlaken Unspunnen-Schwinget '11 www.unspunnen-schwinget.ch<br />

4. September Solothurn Swiss Walking Event www.swisswalking.ch<br />

4. September Solothurn–Biel Dampfzug-Aareschiff www.dbb.ch<br />

4. September Reconvilier Chaindon-Markt www.reconvilier.ch<br />

9. September Luzern Museumsnacht www.luzerner-museumsnacht.ch<br />

9.–10. September Interlaken Jungfrau-Marathon www.jungfrau-marathon.ch<br />

9.–13. September Bern BAM Berner Ausbildungsmesse www.beaexpo.ch<br />

10./11. September Burgdorf Eidg. Kadettentage www.kadetten-burgdorf.ch<br />

11. September Huttwil / Sumiswald slowUp Emmental-Oberaargau www.slowup.ch<br />

17. Sept. – 5. Nov. Diverse Orte cheese-festival www.cheese-festival.ch<br />

Eine Auswahl ab Ende August 2011. Änderungen vorbehalten. Mehr Infos unter www.bls.ch/events<br />

Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibts in Ihrem <strong>BLS</strong>-Reisezentrum,<br />

www.bls.ch/reisezentren


■ Ewigi Liebi – Das Musical<br />

5. Spielsaison, ab 22. September<br />

«Ewigi Liebi» bleibt in Bern! Das Musical mit den<br />

grössten Mundarthits ist auch am neuen Standort ein<br />

Grosserfolg. Die Veranstalter schauen optimistisch in<br />

die Zukunft und kündigen eine fünfte Spielsaison an,<br />

die am 22. September im eigens fürs Musical erbauten<br />

«Ewigi Liebi»-Theater auf dem WankdorfCity-Areal<br />

starten wird.<br />

Tickets gibts bei Ticketportal und in allen <strong>BLS</strong>-Reisezentren.<br />

www.ewigiliebi.ch<br />

�� ��<br />

����<br />

DIE STADION-SHOW<br />

EINZIGES KONZERT 2011<br />

■ Gölä – Die Stadion-Show<br />

Samstag, 3. September, ab 15.30 Uhr<br />

Gölä spielt seine erste Stadion-Show! Und er hat<br />

Grosses im Sinn: «He, das isch mini erschti Stadion-<br />

Show, dass muess iifahre, e huere grossi Sach gä, mega<br />

Bühni mit weiss nid was auem. Weisch was i meine?»<br />

Ebenfalls mit von der Partie sind Polo Hofer & Hanery<br />

Amman sowie Philipp Fankhauser. Wo denn, wenn<br />

nicht in der wunderschönen Arena Thun, mit herrlicher<br />

Sicht auf die Berge, könnte eine solche Hommage<br />

ans Berner Oberland stattfinden!<br />

www.arenathun.ch<br />

ab 22. September Bern Ewigi Liebi www.ewigiliebi.ch<br />

23.–25. September Neuchâtel Fête des Vendanges www.fete-des-vendanges.ch<br />

23. Sept.–2. Okt. Solothurn HESO Herbstmesse Solothurn www.heso-solothurn.ch<br />

24. September Schüpfheim Alpabfahrt Schüpfheim www.schuepfheim.ch<br />

28. September Zäziwil Brächete www.zaeziwil.ch<br />

28. Sept.–2. Okt. Bern Suisse Toy www.suissetoy.ch<br />

2. Oktober Murten Murtenlauf (Murten–Freiburg) www.murtenlauf.ch<br />

6. Okt.–2. Juli 2012 Bern Hist. Museum, Mord und Totschlag www.bhm.ch<br />

9. Oktober Trubschachen Napf-Marathon www.napf-marathon.ch<br />

13.–16. Oktober Wolhusen Gewerbeausstellung www.woga.ch<br />

27.–30. Oktober Bern Suisse Caravan Salon www.suissecaravansalon.ch<br />

29./30. Oktober Madiswil Rüebechilbi Madiswil www.madiswil.ch<br />

6. November Bern GurtenClassic Lauf-/Bike-Event www.gurtenclassic.ch<br />

10.–13. November Bern Wohn-Raum www.wohn-raum.ch<br />

10.–13. November Bern Schweizer Hausbau-/Energie-Messe www.hausbaumesse.ch<br />

11./12. November Spiez Eröffnung Bahnhof Spiez www.bls.ch<br />

23.–27. November Huttwil Huttwiler Wiehnachtsmärit www.regio-huttwil.ch<br />

28. November Bern Zibelemärit www.berninfo.com<br />

100 %<br />

Mundart<br />

47


48<br />

Biscuitdose Kambly<br />

Mit vier Päckchen à 10 Kambly-<br />

Bretzeli CHF 12.50<br />

Zu Fuss im<br />

Berner Oberland<br />

und im Oberwallis<br />

Die 41 schönsten<br />

Wanderungen in der<br />

Lötschberger-Region.<br />

2011. 96 Seiten, zahlreiche<br />

Fotos, Ringheftung,<br />

CHF 20.–<br />

Lötschberger Memory<br />

Das unterhaltsame Spiel<br />

für zu Hause und unterwegs.<br />

CHF 19.–<br />

Feldstecher MINOX *<br />

Qualitäts-Feldstecher 8 x 25,<br />

Okulare mit drehbaren<br />

Augenmuscheln und Dioptrien-<br />

Ausgleich, Grösse 17,5 x 13 x 5,7cm,<br />

310 g, CHF 150.–<br />

������������������������<br />

���������������������<br />

����������������������������������������������<br />

��������������������<br />

Einfach tolle Ausflüge.<br />

Malbuch Lötschberger<br />

Mit dem lustigen und<br />

abwechslungsreichen<br />

Lötschberger Mal- und Rätselbuch<br />

kommt der Spass zum<br />

Zug. Gratis bestellen unter<br />

www.loetschberger.ch/<br />

malbuch<br />

Sackmesser Victorinox<br />

Der unentbehrliche Helfer für<br />

unterwegs mit 14 Funktionen.<br />

CHF 28.50<br />

Schirm «Knirps» Open-close<br />

Klein beim Verstauen, gross im<br />

Gebrauch. CHF 19.–<br />

Ansichtskarten<br />

Vier Bahnsujets. Je CHF 1.20<br />

Diese Artikel sind in allen <strong>BLS</strong>-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich. Standorte unter www.bls.ch/reisezentren<br />

* Der Feldstecher ist nur in den Reisezentren erhältlich. Angebots- und Preisänderungen vorbehalten<br />

Auflösung<br />

von Seite 34 / 35<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

06010024498<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

06010003491<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

6014598<br />

�������<br />

Lötschberger<br />

Thermosflasche<br />

Damit der Kaffee<br />

auch auf dem<br />

Wandergipfel<br />

noch heiss ist.<br />

CHF 12.–


Betriebsstörung<br />

Text: Mike Sommer<br />

Foto: Rob Lewis<br />

Inside <strong>BLS</strong><br />

Wo bleibt der Bahnersatz?<br />

Betriebsstörungen mit Streckenunterbruch sind für die<br />

Fahrgäste unangenehm. Im Schnitt ein oder zwei Mal im<br />

Monat passiert es, dass der Zugverkehr auf einer <strong>BLS</strong>-<br />

Strecke zum Erliegen kommt. Zum Beispiel beim Gewitter<br />

vom vergangenen 22. Juni: Zwischen Rohrbach und<br />

Huttwil wurde die Fahrleitung um 16.50 Uhr beschädigt –<br />

Strom- und Streckenunterbruch bis um Mitternacht! Um<br />

18.20 Uhr stand der Bus in Huttwil bereit, um gestrandete<br />

Fahrgäste weiterzubefördern. «Warum dauert das so lange?»,<br />

hat sich auch diesmal manch ein Betroffener gefragt.<br />

Martin Wyss, der stellvertretende Leiter Dispositive/Operative<br />

Leitstelle Spiez (DOLS) der <strong>BLS</strong>, hat Verständnis für<br />

die Ungeduld der Kunden: «Vor allem in den Stosszeiten<br />

am Morgen und am Abend zählen die Leute auf pünktliche<br />

Verbindungen.» Wie im Strassenverkehr können äussere<br />

Einflüsse aber auch im öV alles durcheinanderbringen.<br />

Technische Defekte, Unwetter, Überschwemmungen,<br />

Erdrutsche und Unfälle sind die häufigsten Ursachen für<br />

unvorhergesehene Streckenunterbrüche.<br />

60 bis 90 Minuten dauert es in der Regel, bis die Bahnersatz-Busse<br />

fahren. Manchmal weniger lang, manchmal<br />

auch länger. «Spätestens zehn Minuten nach der Störungsmeldung<br />

des Lokführers kommunizieren wir allen betroffenen<br />

Stellen, was zu tun ist», erklärt Martin Wyss. Bleibt<br />

ein Zug auf offener Strecke und in unwegsamem Gelände<br />

stecken, werden die Fahrgäste notfalls mit dem Rettungszug<br />

evakuiert. Auf jeden Fall werden sofort alle Busunternehmen<br />

in der Region der unterbrochenen Strecke angefragt,<br />

ob sie Fahrzeuge zur Verfügung stellen können. Je<br />

nach Distanzen, Strassenzustand und Verkehrslage unterschiedlich<br />

viel Zeit verstreicht dann aber, bis ein Unter-<br />

nehmen zugesagt, Busse und Fahrer organisiert und zum<br />

Einsatzort geschickt hat. Und wenn einmal zwei Busse bereit<br />

stehen, aber 300 Personen befördert werden wollen,<br />

ist das Problem noch nicht gelöst.<br />

In solch schwierigen Situationen unternehmen die <strong>BLS</strong>-<br />

Mitarbeitenden alles, um den Betroffenen zu helfen. «Wir<br />

setzen alle Hebel in Bewegung und organisieren auch mal<br />

ein Taxi, damit jemand sein Flugzeug nicht verpasst», betont<br />

Martin Wyss. Manchmal müsse man sich aber auch<br />

eingestehen, dass man machtlos ist: «Kommen verschiedene<br />

Faktoren zusammen – Unterbruch einer Hauptlinie,<br />

Stau auf der Strasse und abendliche Rush-Hour –, dann<br />

geht für ein Weilchen schlicht nichts mehr.»<br />

Grosse Anstrengungen unternimmt die <strong>BLS</strong>, um die Fahrgäste<br />

über Streckenunterbrüche umgehend zu informieren.<br />

Wer den SMS-Alarm abonniert, erhält im Störungsfall<br />

eine Meldung. Dieser Infodienst ist kostenlos und<br />

kann unter www.bls.ch/sms abonniert werden.<br />

Haben Sie Fragen zur <strong>BLS</strong>?<br />

Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie nicht verstehen?<br />

Über das Sie gerne mehr wissen möchten? Pro<br />

«Streifzug»-Ausgabe beantworten wir an dieser<br />

Stelle die jeweils spannendste Frage.<br />

Bitte richten Sie Ihre Frage an:<br />

<strong>BLS</strong> AG<br />

PMV/Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern<br />

streifzug@bls.ch<br />

INSIDE <strong>BLS</strong><br />

Es passiert selten, aber es passiert: Wegen einem unvorhergesehenen Ereignis wird<br />

der Bahnbetrieb eingestellt, es verkehren Bahnersatz-Busse. Doch warum dauert es so<br />

lange, bis die Reise im Bus weitergeht?<br />

49


50<br />

Nächster Halt: Ihr Briefkasten.<br />

Kundenmagazin der <strong>BLS</strong><br />

Streifzug<br />

Jürg Schmid,<br />

Direktor Schweiz<br />

Tourismus:<br />

«Wandern hat etwas<br />

Therapeutisches.»<br />

ab Seite 8<br />

1 I Frühling 2011<br />

Frühling am Wasser:<br />

Zweiteilige Emmenwanderung<br />

mit der <strong>BLS</strong><br />

ab Seite 20<br />

DOSTO: Angenehmer pendeln<br />

im Doppelstock-Triebzug<br />

ab Seite 34<br />

Streifzug<br />

Kundenmagazin<br />

im Gratisabo<br />

Aktivitäten 2011<br />

Thuner- und Brienzersee<br />

Activities 2011 – Lake Thun and Lake Brienz<br />

Ablegen. Aufleben.<br />

Schifffahrt Berner Oberland<br />

Aktivitäten 2011<br />

Fahrplan 2011<br />

Thuner- und Brienzersee<br />

Horaire lacs de Thoune et de Brienz<br />

Timetable Lake Thun and Brienz<br />

Ablegen. Aufleben.<br />

Lötschberger<br />

Travel Guide und<br />

Panoramakarte<br />

Schifffahrt Berner Oberland<br />

Fahrplan/Horaire/Timetable 2011<br />

Extrafahrten 2011<br />

Preisliste und Packages<br />

Thuner- und Brienzersee<br />

Ablegen. Aufleben.<br />

Schifffahrt Berner Oberland<br />

Fahrplan, Aktivitäten und Extrafahrten<br />

Mit<br />

Konsumationsgutschein<br />

im<br />

Wert von<br />

CHF 5.–<br />

bls.Bus<br />

Wandertipps Emmental 2011.<br />

Mit dem <strong>BLS</strong>-Bus rasch und bequem zum Ausgangspunkt Ihrer nächsten<br />

Wanderung.<br />

www.bls.ch/bus<br />

Lötschberger<br />

Wandertipps<br />

Bus<br />

Wandertipps<br />

Emmental<br />

Ist die Bestellkarte schon weg? – kein Problem:<br />

bls.Ausflug<br />

www.bls.ch/ausflug<br />

Mit<br />

Ausflugstrophy<br />

und attraktiven<br />

Gutscheinen<br />

bls.Ausflug<br />

Ausflüge Sommer 2011<br />

Excursions Été 2011<br />

Excursions Summer 2011<br />

www.bls.ch/ausflug<br />

Ausfl ugstipps<br />

Sommer/Winter<br />

E wie E-Bike-Erlebnis<br />

Die schönsten E-Bike-Routen 2011<br />

E-Bike<br />

Routen<br />

Gerne senden wir Ihnen unsere Broschüren direkt nach Hause.<br />

Unser Kundenmagazin «Steifzug» können Sie als Gratisabo<br />

bestellen.<br />

Bestellung unter Tel. +41 (0)58 327 60 30 oder<br />

www.bls.ch/broschueren<br />

bls.Autoverlad Lötschberg<br />

Charterzüge<br />

Autoverlad Lötschberg 2011<br />

Kandersteg–Goppenstein<br />

Kandersteg–Iselle (Italien)<br />

12.12.2010–10.12.2011<br />

Transport des automobiles au Lötschberg<br />

Lötschberg car transportation<br />

www.bls.ch/autoverlad<br />

Gültig<br />

ab 1.6.2011<br />

Autoverlad Lötschberg<br />

Infos und Tipps,<br />

Pocketfahrplan<br />

GoldenPass<br />

Line<br />

Travel Guide<br />

Emmental Tours<br />

Seminare und<br />

Gruppenausfl üge<br />

KUNDENECHO<br />

Begeistert oder enttäuscht von der <strong>BLS</strong>?<br />

Der <strong>BLS</strong> ist es wichtig, ihren Fahrgästen ein<br />

angenehmes und problemloses Reisen zu<br />

ermöglichen. Jede Art von Feedback ist also<br />

wichtig: Egal, ob es sich um Anregungen,<br />

Kritik oder Lob handelt.<br />

Kontaktadresse:<br />

<strong>BLS</strong> AG, Personenverkehr, Kundenecho,<br />

Genfergasse 11, CH–3001 Bern,<br />

Tel. +41 (0)58 327 31 32<br />

(Montag bis Freitag von 8.00 bis 17.30 Uhr).<br />

Kontaktformular unter www.bls.ch/echo<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>BLS</strong> AG, Personenverkehr Marketing,<br />

Damian Pfi ster, Christian Schneider,<br />

Markus Hügli, Genfergasse 11, CH–3001 Bern,<br />

www.bls.ch, streifzug@bls.ch<br />

Redaktion: textatelier.ch, Biel:<br />

Thorsten Kaletsch, Peter Bader, Erich Goetschi,<br />

Maria Hofmann, This Rutishauser, Mike Sommer.<br />

Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe:<br />

Bea Artico, Manu Friederich, Bänz Friedli,<br />

Vera Hartmann, Rob Lewis.<br />

Grafi k/Layout: Republica AG, 360° Kommunikation,<br />

CH–3000 Bern 13.<br />

Koordination, Anzeigenakquisition und Druck:<br />

AST & FISCHER AG, CH–3084 Wabern,<br />

Daniel Linder, Daniel Haid (Anzeigen).<br />

Printed in Switzerland.<br />

Titelbild: <strong>Viktor</strong> <strong>Röthlin</strong> in Luzern<br />

Foto: Rob Lewis


Mit der <strong>BLS</strong><br />

nach Mumbai.<br />

Mist. Und ausgerechnet heute hab ich meine Ohrstöpsel<br />

daheim liegenlassen! Dem Inder, der vis-à-vis Platz genommen<br />

hat, ist anzusehen, dass er gleich losquasseln<br />

wird, er hält das Handy schon quasselbereit im Anschlag.<br />

Aber, ach: Musikhören ist mir versagt, Platzwechseln<br />

würde mir als Rassismus ausgelegt. Und überhaupt:<br />

Platzwechseln wohin? Der Waggon ist pumpenvoll. Noch<br />

ehe wir losfahren, hat er die erste Verbindung hergestellt.<br />

«Merkontino erni berliggi», verstehe ich, «Dosala apnei,<br />

Bisy?» Und noch mal: «Bisy?» Weich sein Brabbeln, jedes<br />

K ein G, jedes Wortende verschluckt. «Gamalag,<br />

börömölly! Hatscha!» Und ich verstehe: Bahnhof.<br />

«Ge dosala tiin.» Er zückt ein zweites Handy, knurrt ins<br />

eine: «Bisy!», und ins andere: «Gagi!» – so jedenfalls<br />

verstehe ich es –, nestelt an seiner Aktentasche, «berina<br />

gupta?», seufzt, schaut zum Fenster raus. Und quasselt.<br />

Zwischendurch wechselt er auf Englisch, «Tuusiro» muss<br />

«Two Zero» bedeuten, dann ruft er aus: «Swisgomm dott<br />

gomm».<br />

Welch Schauspiel. Mein Inder rollt die braunen Augen,<br />

stochert, quasselnd, einen Pöögg aus seiner Nase, betrachtet<br />

ihn, schleckt ihn vom Zeigefinger. Und quasselt<br />

weiter. Laut. Das bunte, fein gestreifte Hemd spannt über<br />

dem Bauch, er lehnt entspannt zurück. Und quasselt.<br />

Eine Dreiviertelstunde geht das nun schon so. Er stützt<br />

sich auf den Nebensitz ab, blickt kurz aufs Display, drückt<br />

wieder etwas. «Is it okay for you, a hundred franks per<br />

day?», schnappe ich auf, dann «Chicken…». Oder hat er<br />

«Tschigan» gesagt? Ihm wäre vermutlich egal, wenn ich<br />

ihn verstünde. «Mergodosso Tschigan!» Anruf um Anruf.<br />

Geht für Sekunden niemand ran, trommelt er ungeduldig<br />

aufs Tischchen im Zugabteil, kritzelt auf eine herumliegende<br />

Zeitung, wählt eine neue Nummer. Was der<br />

wohl für ein Abo hat? «Abko fat nikami!», triumphiert er,<br />

setzt sich zu derjenigen, die er sich in die Stirn geschoben<br />

hat, eine zweite Brille auf, startet einen Laptop, töggelt,<br />

telefoniert dazu weiter. Ich schliesse die Augen, zu seinem<br />

melodiösen Murmeln tauchen Sequenzen aus «Slumdog<br />

Millionaire» auf, tumultuöse Szenen aus «Monsoon Wedding»,<br />

eine pralle Farbenwelt bemächtigt sich meiner, ich<br />

rieche scharfe Gewürze, höre Sitars jubilieren und «…<br />

Wir treffen in Bern ein.» Hastig steige ich aus, taumle<br />

benommen Richtung Altstadt. Schon tänzelt vor der Heiliggeistkirche<br />

eine Frau im roten Sari auf mich zu, spreizt<br />

anmutig ihre Finger, verrenkt sich, derweil Musik aus<br />

Lautsprechern plärrt, wie eine indische Gottheit … und<br />

ich glaube, ich spinne.<br />

Dabei bin ich nur ins Set eines Bollywood-Films geplatzt,<br />

der hier offenbar gerade gedreht wird.<br />

Bänz Friedli<br />

Bänz Friedli (46) ist GA-Besitzer, Hausmann und<br />

freier Autor in Zürich. Eben erschienen sein<br />

neues Buch «Wenn die mich nicht hätten» und<br />

die Doppel-CD «Sy no Frage?».<br />

51


«Die schönsten<br />

Reisen beginnen<br />

im Kopf.»<br />

365 Tage geöffnet,<br />

von früh bis spät.<br />

Unglaublich vielfältig.<br />

SBB RailCity Bern.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!