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Dürrenmatt selber beurteilte sein Schaffen durchaus kritisch: «Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz.» Der Schriftsteller und Maler besass übrigens zwei Schäferhunde. Und als sich ein Nachbar einmal schriftlich über deren Gebell beschwerte, schrieb Dürrenmatt postwendend zurück, er habe den Brief seinen Hunden vorgelesen. Inspiration für Dichter und Denker Neben Dumas und Dürrenmatt liessen sich auch weitere berühmte Schriftsteller von Neuenburg inspirieren. Jean-Jacques Rousseau stattete seinem um die Veröffent- lichung seiner Werke bemühten Mäzen Pierre-Alexandre DuPeyrou regelmässig Besuche ab. Dessen prunkvoller Wohnsitz aus dem 18. Jahrhundert ist heute ein sehr repräsentatives Restaurant. Dank DuPeyrous Engagement sind Rousseaus Manuskripte jetzt in der öffentlichen Universitätsbibliothek in Neuenburg zu bewundern. Auch Hermann Hesse kannte die «gelbe Stadt» gut. Nach dem Abbruch seines Jurastudiums verbrachte er wegen Depressionen längere Zeit in der Nervenheilanstalt «Préfargier» in Marin. Einen Ausflug aus dem Nebel auf den Neuenburger Hausberg Chaumont thematisiert Hesse in seiner Erzählung «Beschreibung einer Landschaft» aus dem gleichnamigen Buch. Den Blick auf die Alpen schildert Hesse darin als «ungeheuer» und «eigentlich erschreckend»: «Man sieht sämtliche Alpen vom äussersten Osten des Landes bis zu ihren letzten Graten im Savoyischen, das Rückgrat Europas, vor uns hingelegt wie das eines Riesenfisches, eine starre, klare, kalte, fremde, ja bittere und drohende Welt aus Fels und Eis in feindseligem Blau.» Bei uns löst der Blick auf die Alpen eher Glücksgefühle aus. Den Chaumont haben wir zwar nicht bestiegen, doch auch von weiter unten ist das Panorama mit dem See im Vordergrund atemberaubend. Nach einem Ballon «Neuchâtel» im Stadtkern bewundern wir im Kunst- und Geschichtsmuseum vor der Heimreise noch die filigranen Androiden von Jaquet-Droz, drei technologisch ausgereifte Puppenautomaten, die sinnigerweise einen Zeichner, eine Musikerin und einen Schriftsteller darstellen. Hier wird Recht gesprochen: Gerichtssaal in Neuenburg. Spielplatz beim Archäologie-Museum. Gut zu wissen REPORTAGE Anreise: Mit der Bahn nach St-Blaise-Lac. Rückreise: Mit der Bahn ab Neuchâtel. Tipp: Anreise via Bern mit der <strong>BLS</strong> (S5 bis St-Blaise- Lac; Zuganschriften beachten: Ab Bern fährt der vordere Teil des Zuges nach Neuchâtel, der hintere nach Murten), Rückfahrt mit der <strong>BLS</strong> (RegioExpress oder S5 ab Neuchâtel). Centre Dürrenmatt: www.cdn.ch Naturhistorisches Museum: www.museum-neuchatel.ch Musée Laténium: www.latenium.ch Kunst- und Geschichtsmuseum: www.mahn.ch Standseilbahn La Coudre - Chaumont: www.tnneuchatel.ch/offre-funi RailAway-Kombis: Mit bis zu 20% Vergünstigung für Hin- und Rückfahrt mit dem öffentlichen Verkehr sowie Zusatzleistungen. Erhältlich an den meisten Bahnschaltern der Schweiz; Infos unter www.bls.ch/ausflug Preisbeispiele ab Bern: (2. Klasse mit Halbtax / 1. Klasse mit Halbtax) • Centre Dürrenmatt CHF 28.– / 39.– (mit GA CHF 7.20). • Naturhistorisches Museum CHF 21.40 / 31.20 (mit GA CHF 6.40). Essen und Trinken: • Crêperie Chez Bach et Buck, Avenue du 1er-Mars 22: Crêpes in allen Variationen für Studenten und Stadtwanderer, im Universitäts-Quartier Nähe Funambule. • Le Café des Halles, Rue du Trésor 4: Einheimische und internationale Küche der gehobenen Mittelklasse, mit Terrasse auf dem belebten Place des Halles. • Brasserie Le Cardinal, Seyon 9: Schmackhafte Brasserie-Küche und -Weine zwischen stilechtem Dekor, am Fuss des Châteaus im ruhigeren Teil der Altstadt gelegen. Weitere Informationen: Tourisme neuchâtelois, Hôtel des Postes, CH-2001 Neuchâtel, Tel. +41(0)32 889 68 90 www.neuchateltourisme.ch Stadtplan mit eingezeichneter Route: » www.bls.ch/streifzug 21
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