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Fahrgastporträt<br />
Jürg Marti<br />
Direktor Bundesamt<br />
für Statistik<br />
Aufgezeichnet Text: Peter Bader von: Peter Bader<br />
Foto: Rob Lewis<br />
«Mit der <strong>BLS</strong> von Sitzungszimmer<br />
zu Sitzungszimmer».<br />
«Manchmal werde ich gefragt, ob Direktor des Bundesamts<br />
für Statistik denn nicht ein trockener Job sei. Was genau<br />
die Faszination der Zahlen ausmache. Ich sage dann:<br />
Wir schreiben Geschichte. Genauer: Wir bilden die Gesellschaft<br />
ab. In insgesamt 21 Themenkreisen: Mobilität,<br />
Umweltverhalten, Arbeit, Gesundheit, Kulturverhalten<br />
und so weiter. Damit schaffen wir die Grundlage für wichtige<br />
politische Entscheide. Das ist nicht trocken. Damit<br />
fühlen wir jederzeit den Puls der Zeit.<br />
Wir, das sind rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Frauenanteil: 50 Prozent. Anteil Französischsprachiger: 50<br />
Prozent. Und gleich noch eine statistische Zahl: Rund 300<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kommen täglich mit<br />
der <strong>BLS</strong> nach Neuenburg zur Arbeit, wo unser Bundesamt<br />
fünf Gehminuten vom Bahnhof entfernt ist. Von Murten,<br />
Avenches via Ins oder Bern. Hinzu kommen all die Sitzungen,<br />
für die wir jede Woche mit der <strong>BLS</strong> zwischen<br />
‹Bundes-Bern› und Neuenburg pendeln. Und weil auch in<br />
Bern vieles sehr nahe beim Bahnhof ist, reisen wir quasi<br />
mit der Bahn von Sitzungszimmer zu Sitzungszimmer.<br />
Die Bedeutung der <strong>BLS</strong> für mich und unser Bundesamt ist<br />
also sehr hoch. Wir schätzen diesen Service sehr!<br />
Was die Wahl meiner Verkehrsmittel betrifft, bin ich<br />
sehr praktisch: Ich nehme, was am besten passt. Bei der<br />
Arbeit ist das der Zug, für den Skiurlaub eher das Auto.<br />
Mobilität insgesamt hat mich immer fasziniert, ob nun auf<br />
der Schiene, Strasse oder in der Luft. Wo wären wir denn<br />
in unserer globalisierten Welt ohne den Güterverkehr?<br />
Ohne unsere moderne Mobilität gäbe es keine kulturelle<br />
Vielfalt und Durchmischung. Sie ist eine enorme Bereicherung<br />
unserer Gesellschaft. Fasziniert bin ich auch von<br />
der Technik, nicht erst seit ich Vize-Direktor des Bundesamts<br />
für Verkehr war. Ein tonnenschwerer Zug mit 700<br />
Passagieren, der mit 200 Stundenkilometern oder mehr<br />
auf zwei schmalen Geleisen fährt, das ist schon sensationell!<br />
Auch die Tunnels am Lötschberg und Gotthard oder<br />
die Jungfraubahn sind Meisterwerke der Technik.<br />
Wenn ich im Zug unterwegs bin, muss ich die Zeit nicht<br />
immer zur Arbeit nutzen. Ich kann auch einfach mal geniessen.<br />
Zwischen Bern und Neuenburg immer an der<br />
gleichen Stelle: Das Gümmenen-Viadukt ist für mich fantastisch!»<br />
Der Fahrgast<br />
Name: Jürg Marti.<br />
Alter: 48.<br />
Beruf: Direktor des Bundesamts<br />
für Statistik.<br />
Strecke: Grenchen Nord–<br />
Neuchâtel, Neuchâtel–Bern.<br />
FAHRGASTPORTRÄT<br />
Wunsch-Fahrt: durch den<br />
Euro-Tunnel nach London.<br />
Abonnement: GA 1. Klasse.<br />
Vorlieben: am Fenster,<br />
rückwärts.<br />
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