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de<br />
Streifzug.<br />
Kundenmagazin, Winter 2013/14.<br />
Joël Vermin<br />
«Der öV ist oft gäbiger!»<br />
ab Seite 6<br />
Winterwandern im<br />
Naturpark Diemtigtal<br />
ab Seite 10<br />
Winterliches Vergnügen<br />
auf dem Thunersee<br />
ab Seite 16
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EDITORIAL<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Das Jahr 2013 neigt sich<br />
dem Ende zu. Mit etwas<br />
Wehmut und viel Freude<br />
blicken wir auf das Jubiläum<br />
«100 Jahre Lötschbergbahn»<br />
zurück, das wir mit Ihnen in<br />
diesem Jahr feiern durften.<br />
Die beiden grossen Feste<br />
in Frutigen und an der<br />
Lötschberg-Südrampe<br />
bescherten uns unvergessliche<br />
Momente. Die Begeisterung<br />
der überaus zahlreichen Festbesucherinnen und<br />
-besucher und das grosse Engagement der Mitarbeitenden<br />
haben mich tief berührt und den Wert unserer<br />
Unternehmung und Leistung deutlich sichtbar gemacht.<br />
Das Jubiläum hat unsere Identität als weit in der Region<br />
verwurzelte Unternehmung gestärkt. Und es verpflichtet<br />
uns, weiterhin für Sie, liebe Fahrgäste, unser Bestes<br />
zu geben. Tag für Tag.<br />
So wollen wir auch in diesem Winter Ihr zuverlässiger<br />
Begleiter sein, wenn Sie eine Reise im <strong>BLS</strong>-Land<br />
unternehmen – sei es nun in ein Wintersportgebiet,<br />
an einen Weihnachtsmarkt oder an ein Eishockeyspiel.<br />
In dieser Ausgabe finden Sie Anregungen, wie Sie<br />
die Winterzeit draussen verbringen können. Lassen Sie<br />
sich von der Reportage aus dem Naturpark Diemtigtal<br />
inspirieren, wandern Sie mit Schneeschuhen über den<br />
Napf oder fahren Sie mit dem Schiff über den winterlichen<br />
Thunersee. Gerne bringen wir Sie sicher und<br />
bequem hin und auch wieder zurück.<br />
Nun wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre des<br />
«Streifzugs». Und hoffe, dass Sie auch diesen Winter<br />
wiederum gerne mit der <strong>BLS</strong> unterwegs sind.<br />
3 Editorial / Inhaltsverzeichnis<br />
Warum Hockey-Profi Joël Vermin<br />
ein glaubwürdiger <strong>BLS</strong>-Botschafter ist<br />
ab Seite 6<br />
4 News<br />
6 Interview: Joël Vermin, Profi beim SC Bern<br />
10 Reportage: Winterwanderung Diemtigtal<br />
16 Thema: Winterschifffahrt Thunersee<br />
23 Fahrgastporträt: Mathias Morgenthaler<br />
24 Blickpunkt: Reisezentrum Zweisimmen<br />
27 Poster zum Herausnehmen<br />
28 <strong>BLS</strong>-Streckennnetz<br />
31 Gastrotipp: Gastro-Galerie Interlaken<br />
34 Unterhaltung / Leserbriefe<br />
37 Wettbewerb: Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?<br />
38 Wandertipp: Schneeschuhtour Napf<br />
41 Familientipp: Kambly Weihnachtsmarkt<br />
43 Ausflugstipp: Engstligenalp, Fondueschmaus und<br />
Eislaufen im Iglu<br />
44 Freizeit<br />
46 Mitarbeiterporträt: 101 Jahre Familie Kauz<br />
49 <strong>BLS</strong>-Shop<br />
50 Event- und Kulturagenda<br />
52 Inside <strong>BLS</strong>: Stromabnehmer<br />
54 Mehr <strong>BLS</strong> / Kontakt / Impressum<br />
55 Endstation: Bänz Friedli<br />
Herzliche Grüsse<br />
Winterwandern in Wenger Kilians Heimat<br />
ab Seite 10<br />
Bernard Guillelmon<br />
CEO <strong>BLS</strong> AG<br />
Wie 101 Jahre<br />
Arbeit bei der <strong>BLS</strong><br />
zusammenkommen<br />
ab Seite 46<br />
Eishockey-Profi Joël Vermin in<br />
der Postfinance-Arena, fotografiert<br />
von Rob Lewis<br />
Winterliches Vergnügen<br />
auf dem Thunersee<br />
ab Seite 16<br />
3
NEWS<br />
S-Bahn Luzern West neu mit NINAs.<br />
Ab dem Fahrplanwechsel vom 15. Dezember 2013 setzt die <strong>BLS</strong> auf ihren S-Bahn-Linien in Luzern West<br />
(S6, S61 und S7) Niederflurtriebzüge des Typs NINA ein anstelle der roten Gelenktriebwagen (GTW), die<br />
an die SBB verkauft werden. Diese Anpassung war schon lange vorgesehen und entspricht dem Rollmaterialkonzept<br />
der <strong>BLS</strong>. Dieses sieht vor, dass die Fahrzeugflotte wo immer möglich bereinigt und verein<br />
heitlicht wird, was den Unterhalt vereinfacht, die Flexibilität im Einsatz erhöht und damit Kosten spart.<br />
Die 3-teiligen NINAs verfügen über 16 Sitzplätze in der 1. Klasse und 132 Sitzplätze in der 2. Klasse, drei<br />
Veloplätze, Niederflureinstieg bei allen Türen (einen davon mit Schiebetritt) und eine rollstuhlgängige<br />
Toilette. Sie wurden in den Jahren 2009–2011 im Rahmen eines Komfortsteigerungsprogramms u. a. mit<br />
einer Klimaanlage und Videoüberwachung ausgerüstet. Dank den automatischen Kupplungen kann auf der<br />
S6 das Flügelzugkonzept «1 Zug – 2 Ziele» mit Zugstrennung und -vereinigung in Wolhusen weiterhin<br />
umgesetzt werden. www.bls.ch/luzern<br />
Düdingen: umgebautes Reisezentrum<br />
Interlaken West: neuer Bahnhofplatz<br />
4<br />
Im vergangenen Sommerhalbjahr wurden der<br />
Bahnhof und damit auch das <strong>BLS</strong>-Reisezentrum<br />
Düdingen umgebaut. Die Räumlichkeiten sind<br />
jetzt heller und freundlicher, die offenen Schalter<br />
mit Sitzmöglichkeiten entsprechen den heutigen<br />
Bedürfnissen und vereinfachen die Beratung.<br />
www.bls.ch/reisezentren<br />
Die Interlakner Bevölkerung sagte im September<br />
Ja zum Umbau des Bahnhofplatzes Interlaken<br />
West für knapp 3,5 Millionen Franken. Dieses<br />
Vorhaben, das Teil des Agglomerationsprojekts<br />
«Verkehr und Siedlung» ist, schliesst auch die<br />
Bahnhofstrasse ein. Gemäss dem Jury-Bericht<br />
entsteht dort ab Herbst 2014 ein neuer Ort, «der<br />
durch seine Einzigartigkeit besticht und Identität<br />
stiftet». www.interlaken-gemeinde.ch
Fahrplanwechsel: die wichtigsten Änderungen<br />
Der Fahrplanwechsel vom 15. Dezember 2013<br />
bringt keine einschneidenden Änderungen.<br />
Und doch lohnt es sich, genau hinzuschauen,<br />
denn vielleicht ist der gewohnte Zug davon<br />
betroffen. Das Wichtigste auf einen Blick:<br />
Fahrplanangebot<br />
– Auf der S2, S31 und S51 gilt der Halbstundentakt<br />
wieder bis 21 Uhr (statt 20 Uhr).<br />
– Alle Züge der S31, die nach bzw. von Biel / Bienne<br />
verlängert werden, halten in Schüpfen.<br />
– Zwischen Bern und Neuchâtel verkehrt ein<br />
zusätzlicher RegioExpress (Bern ab 17.23,<br />
Neuchâtel an 18.00 Uhr bzw. Neuchâtel ab<br />
20.33, Bern an 21.07 Uhr) als Ersatz für<br />
den bisherigen RegioExpress nach Frasne.<br />
– Die Regio Spiez–Frutigen (Spiez ab 7.42, Frutigen<br />
an 7.56 / ab 8.03, Spiez an 8.16 Uhr) verkehren<br />
wieder jeweils von Montag bis Freitag.<br />
– Alle Zusatzzüge des Regio Lyss–Büren an der<br />
Aare werden bis / ab Lyss verlängert.<br />
– Regio / RegioExpress Hasle-Rüegsau–Konolfingen:<br />
Durch den Wegfall von fünf Zugspaaren<br />
am Sonntagvormittag hält der RegioExpress<br />
bis 11.00 Uhr in Schafhausen i. E. und Bigenthal.<br />
– Ab April 2014 wird der Umlauf mit den stärksten<br />
Frequenzen fest mit dem Doppelstockzug MUTZ<br />
geführt. Damit entfallen die Zusatzzüge am<br />
Morgen (Montag bis Freitag) zwischen Bern und<br />
Schwarzenburg.<br />
Bahnhöfe<br />
– Zwischen Kerzers und Lyss wird die neue<br />
Haltestelle Lyss Grien mit Halt aller Züge in<br />
Betrieb genommen.<br />
– In Belp wird das verlängerte Perron 1 in Betrieb<br />
genommen, und den Kunden steht der Lift beim<br />
Bahnhofsgebäude wieder zur Verfügung.<br />
– Der Bahnhof Rosshäusern auf der Linie Bern–<br />
Neuchâtel ist umgebaut worden und entspricht<br />
den heutigen Anforderungen.<br />
– Die Verkaufsstelle Brenzikofen wird am 13.12.<br />
geschlossen, und der Billettverkauf im Migrolino<br />
in Heimberg wird am 31.12. eingestellt.<br />
Rollmaterial<br />
– Die Ablieferung der Doppelstockzüge MUTZ<br />
schreitet planmässig voran, bis zum Fahrplanwechsel<br />
werden 17 Fahrzeuge ausgeliefert sein.<br />
– Auf der S1 werden alle Züge mit MUTZen geführt,<br />
die Zusatzzüge mit RBDe-Pendelzügen.<br />
– Auf der S3/31 und S6 kommen etappenweise<br />
MUTZen statt RBDe-Pendelzüge zum Einsatz.<br />
– Auf der S44 sind neu die vier- statt dreiteiligen<br />
NINAs unterwegs. Damit ist der Standort der<br />
1. Klasse immer gleich.<br />
– Die S51 wird mit Lötschberger-Triebzügen statt<br />
vierteiligen NINAs gefahren.<br />
– Der RegioExpress Zweisimmen–Interlaken Ost<br />
verkehrt neu mit zwei je fünfteiligen Pendelzügen<br />
des Typs RBDe 565 anstelle der lokbespannten<br />
Pendelzüge, welche altershalber ausgemustert<br />
werden.<br />
– Auf den Linien S6, S61 und S7 der S-Bahn Luzern<br />
kommen neu dreiteilige Niederflurtrieb züge des<br />
Typs NINA zum Einsatz; die bisher eingesetzten<br />
Gelenktriebwagen (GTW) werden an die SBB<br />
verkauft (s. auch gegenüberliegende Seite).<br />
Alle Details zum Fahrplanwechsel siehe unter<br />
www.bls.ch/fahrplanwechsel<br />
Gratis-WLAN an Bahnhöfen<br />
Bern–Neuchâtel: bald Normalbetrieb<br />
Burgdorf, Bern Wankdorf und Wetzikon wurden<br />
mit einem Gratis-Zugang zum Internet bereits<br />
ausgerüstet, bis Ende 2015 kommen weitere<br />
97 Bahnhöfen in der ganzen Schweiz dazu.<br />
Dieses Angebot richtet sich besonders an Fahrgäste,<br />
die während den Wartezeiten gerne aufs<br />
Internet zugreifen. Die <strong>BLS</strong> prüft die Möglichkeiten<br />
an ihren Bahnhöfen. www.sbb.ch/wifi<br />
Nach der Totalsperre im Juli und August 2013<br />
zwischen Marin-Epagnier und Neuchâtel wurden<br />
die Nachtarbeiten entgegen der ursprünglichen<br />
Planung um eine Woche bis zum 14. Dezember<br />
verlängert. Bis dahin stehen die Bahnersatzbusse<br />
nach dem bestehenden Fahrplan zur Verfügung,<br />
danach verkehren die Züge wieder durchgehend.<br />
www.bls.ch/neuchatel<br />
5
INTERVIEW<br />
Interview<br />
Joël Vermin<br />
Eishockey-Profi<br />
beim SC Bern<br />
Text: Thorsten Kaletsch<br />
Fotos: Rob Lewis<br />
«Die Zeit vergeht manchmal zu schnell.»<br />
Joël Vermin gehört mit 21 Jahren zu den Leistungsträgern beim SC Bern und hat bereits<br />
einen NHL-Vertrag in der Tasche. Im Interview spricht er über Verzicht, Trainingseifer und<br />
seine Rolle als Vorbild für die Jugend und als Werbeträger für die <strong>BLS</strong>.<br />
6
Herr Vermin, welche Jahreszeit mögen Sie<br />
mehr – Sommer oder Winter?<br />
Beide haben ihre Vorteile. Wenn der Winter naht, bin<br />
ich froh, dass es endlich wieder mit Eishockey losgeht.<br />
Und im Sommer haben wir Eishockey-Profis mehr Zeit<br />
für uns selber, für Freunde und Familie. Dann ist auch<br />
die mentale Belastung nicht so gross wie während der<br />
Saison – und ich bin froh, dass ich einmal richtig entspannen<br />
kann.<br />
INTERVIEW<br />
Winter bedeutet für Sie also Arbeit und Druck.<br />
Andere freuen sich aufs Skifahren oder Snowboarden.<br />
Können Sie das zwischendurch auch<br />
geniessen?<br />
Ich glaube, ich war 15, als ich das letzte Mal auf den Skis<br />
stand. Ich würde das gerne wieder mal tun, wir Spieler<br />
müssen aber sehr darauf achten, dass wir uns nicht verletzen<br />
– Risikosportarten sind da nicht so gerne gesehen.<br />
Die Möglichkeit bestünde grundsätzlich wohl schon,<br />
aber wenn ich während der Saison mal einen Tag frei<br />
habe, dann spanne ich lieber aus, als etwas zu unternehmen.<br />
Und wenn die Eishockey-Saison für uns zu Ende<br />
ist, ist meist auch die Ski-Saison zu Ende – sonst waren<br />
wir nicht gut genug.<br />
Im Sommer haben Sie mit zusätzlichen Trainingseinheiten<br />
jeweils die Basis für Ihre Erfolge<br />
als Eishockey-Spieler gelegt. Sie sagten einmal,<br />
mit 15 hätten Sie realisiert, dass Andere talentierter<br />
seien und Sie nur auf diese Weise mithalten<br />
könnten. Sind Sie besonders ehrgeizig?<br />
Ich denke schon, dass ich sehr viel für meine Karriere<br />
arbeite. Ohne Mehraufwand wäre ich nicht bis zu diesem<br />
Punkt gelangt. Mein Ehrgeiz ist sicher einer der Erfolgsfaktoren<br />
– aber ich denke nicht, dass es so viel ist, was ich<br />
bisher erreicht habe.<br />
Immerhin sind Sie vom scheuen Junior, der mit<br />
17 im Fanionteam des SC Bern debütiert hat, zu<br />
einem Leistungsträger gereift. Sie haben letzte<br />
Saison 35 Skorerpunkte erzielt, sind Nationalspieler<br />
geworden und haben einen NHL-Vertrag<br />
in der Tasche – und das mit 21 Jahren. Ging das<br />
nicht auch für Sie rasend schnell?<br />
Doch, extrem! Diese Jahre verflogen im Handumdrehen.<br />
Die Finalniederlage gegen den ZSC, der Titelgewinn gegen<br />
Gottéron – und jetzt stehe ich schon in meiner vierten<br />
kompletten Saison. Manchmal vergeht die Zeit wirklich<br />
zu schnell, und man kann zu wenig innehalten und<br />
geniessen.<br />
Letzte Saison spielten Sie an der Seite von NHL-<br />
Star John Tavares und Byron Ritchie. Auch mit<br />
Martin Plüss und Ivo Rüthemann agierten Sie<br />
schon in einer Linie. Welche Spieler haben Sie<br />
am meisten beeindruckt?<br />
Alle Erwähnten sind gestandene Spielerpersönlichkeiten<br />
und auf ihre Weise beeindruckend. Letztlich war es aber<br />
schon John Tavares, der den grössten Eindruck bei mir<br />
hinterlassen hat. Es war ein Riesen-Highlight für mich,<br />
Joël Vermin: «Ohne Ehrgeiz und Mehraufwand wäre ich nicht so<br />
weit gekommen.»<br />
neben ihm spielen zu dürfen. Er ist einer der besten Eishockeyspieler<br />
der Welt – was er auf dem Eis kann, haben<br />
alle gesehen. Es war aber nicht nur seine Spielweise: Es ist<br />
auch seine Art als Mensch, die ihn zu einem Vorbild<br />
macht. Neben dem Eis ist er ruhig und bescheiden, er ist<br />
am Boden geblieben und hat keinerlei Starallüren. Wie<br />
seriös seine Einstellung ist, zeigte sich auch im Kraftraum,<br />
wo er jeweils einer derjenigen war, der am längsten trainierte.<br />
Apropos Star: Auch Sie sind heute ein Vorbild –<br />
Sie werden von den Fans angehimmelt, geben<br />
Autogramme und sind Werbeträger auf Plakaten.<br />
Wie gehen Sie mit dieser Verantwortung um?<br />
Als Star würde ich mich nicht bezeichnen. Wir sind<br />
Menschen wie alle Anderen auch – Eishockey zu spielen<br />
ist unser Job. Als Spieler, der aus der Nachwuchs-<br />
Sprachgewandter «Verminator»<br />
Joël Vermin wuchs in Murten (bis zur<br />
5. Klasse) und Frauenkappelen auf. Sein Vater<br />
ist Niederländer, seine Mutter gebürtige<br />
Ungarin. Vermin absolvierte die Matur mit<br />
Schwerpunktfach Spanisch und spricht<br />
neben Deutsch und Berndeutsch fliessend<br />
Englisch, Französisch sowie Niederländisch<br />
und versteht auch ein paar Brocken Ungarisch.<br />
Der Flügelstürmer und Center absolvierte<br />
beim SC Bern sämtliche Nachwuchsstufen<br />
und debütierte mit 17 Jahren im<br />
Fanionteam, für das er aktuell die fünfte<br />
Saison bestreitet. Im September 2013 unterzeichnete<br />
Vermin einen Dreijahresvertrag<br />
beim NHL-Team Tampa Bay Lightning, zu<br />
dem er ab der Saison 2014 / 15 stossen wird.<br />
An der U20-WM 2012 in Kanada erhielt er von<br />
den Medien wegen seiner vier Tore den<br />
Übernamen «Verminator».<br />
7
INTERVIEW<br />
8<br />
«Unser Job ist es, Eishockey zu spielen – meine politische<br />
Meinung behalte ich für mich.» Joël Vermin, Stürmer des SC Bern.
INTERVIEW<br />
abteilung des SC Bern hervorgegangen ist, will ich mit<br />
gutem Beispiel vorangehen. Ich will den vielen Kindern<br />
zeigen, dass man mit seriöser Einstellung und harter<br />
Arbeit den Durchbruch schaffen kann. Dass dabei Alkoholexzesse<br />
nicht förderlich wären, versteht sich von<br />
selbst. Natürlich darf man auch als SCB-Spieler mal in<br />
den Ausgang gehen – aber sicher nicht am Abend vor<br />
einem Spiel. Und klar ist auch, dass man aufpassen<br />
muss, was man sagt. Ansonsten gibt es immer Menschen,<br />
die man vor den Kopf stösst. Unser Job ist es,<br />
Eishockey zu spielen – und nicht, uns mit politischen<br />
Äusserungen aufs Glatteis zu begeben. Eine politische<br />
Meinung habe ich sehr wohl – aber die behalte ich für<br />
mich.<br />
Sie sind einer der Spieler, die auf Plakaten für die<br />
<strong>BLS</strong> werben, einen Goldsponsor des SC Bern.<br />
Sind Sie ein glaubwürdiger Werbeträger?<br />
Ich hoffe es doch! Der öffentliche Verkehr ist eine sehr<br />
gute Alternative zum Auto. In Städten ist es oft viel «gäbiger»,<br />
mit Tram oder S-Bahn zu fahren, als das Auto zu<br />
nehmen. Und auf längeren Strecken ist man mit dem<br />
Zug sowieso schneller und hat nie Stau. Das Reisen mit<br />
der Bahn ist angenehmer und entspannender.<br />
Wurden Sie auf die <strong>BLS</strong>-Plakate und -Inserate<br />
angesprochen?<br />
Ja, schon ein paarmal. Man hat mir SMS oder sogar<br />
Fotos aus den Zügen geschickt.<br />
Joël Vermins Ausflugstipp<br />
Joël Vermin fällt es schwer, sich auf einen<br />
einzigen Ausflugstipp in der <strong>BLS</strong>-Region zu<br />
beschränken. «Ich mag zum Beispiel die<br />
Ruhe und die idyllische Natur am Blausee<br />
oder die Aussicht vom Niesen.» Schliesslich<br />
nennt er aber eine Schifffahrt auf dem<br />
Thunersee als Tipp: «Wir waren im August<br />
mal mit der Mannschaft und Sponsoren auf<br />
dem Motorschiff Berner Oberland – das<br />
war sehr gemütlich. Auf dem Deck war es<br />
noch warm, und wir konnten die Landschaft<br />
und den Sonnenuntergang<br />
geniessen. See und Berge, alles auf einem<br />
Fleck – da kamen echt Heimatgefühle auf.»<br />
Die Thunersee-Schiffe fahren auch im<br />
Winter, mit Schnee wirkt die Landschaft<br />
noch einmal anders.<br />
Hin- und Rückreise<br />
Mit der Bahn nach bzw. ab Thun. Auch<br />
während der Wintersaison (28.10.2013 bis<br />
4.4.2014) verkehrt täglich mindestens ein<br />
Schiff auf dem Thunersee: Thun ab 11.40<br />
Uhr, Interlaken West an 13.49 Uhr / ab 14.10<br />
Uhr, Thun an 16.20 Uhr.<br />
Wie sind Sie als Gymeler von Frauenkappelen<br />
nach Bern gependelt?<br />
Nachdem ich die Prüfung gemacht hatte, nahm ich mit<br />
16 im Sommer meist den Roller, im Winter aber öfter<br />
auch das Poschi und den Zug. Seit es das Westside gibt,<br />
sind die Zugverbindungen dank der neuen Haltestelle<br />
viel besser geworden. Jetzt wohne ich aber nicht mehr in<br />
Frauenkappelen, sondern zusammen mit meiner Freundin<br />
in Boll.<br />
Seit 2012, als Sie die Spitzensportler-RS in Magglingen<br />
absolviert und die Matur erlangt haben,<br />
sind Sie Profi – wie lebt es sich so in diesem Beruf?<br />
Es ist cool! Wir haben meistens am Morgen Training<br />
und am Nachmittag dann frei. Diese Freizeit habe ich<br />
nach dem Gymi und der RS extrem genossen. Ich kann<br />
mich jetzt ganz aufs Eishockey fokussieren und habe Zeit<br />
für mich – vorher musste ich immer zur Schule und in<br />
jeder freien Minute lernen. Das war echt streng. Jetzt<br />
habe ich mich aber an der Privaten Hochschule Wirtschaft<br />
eingeschrieben – ob das machbar ist, wenn ich in<br />
die NHL wechsle, muss sich noch zeigen.<br />
Sie sprechen es an – Sie haben bei der NHL-<br />
Organisation Tampa Bay Lightning einen Dreijahresvertrag<br />
unterschrieben und sollen in der<br />
Saison 2014 / 15 nach Florida wechseln. Der<br />
Traum eines jeden Hockeyspielers wird für Sie<br />
also wahr.<br />
Ja, in der Tat. Ob und wenn ja wie schnell dieses grösste<br />
Ziel auch tatsächlich in Erfüllung geht, wird sich zeigen.<br />
Ich freue mich auf die neue Herausforderung, habe als<br />
Eishockeyspieler aber auch noch andere Ziele: Ich möchte<br />
für das Schweizer Nationalteam an einer Weltmeisterschaft<br />
und an Olympischen Spielen spielen.<br />
Sie tragen wie einige andere bekannte Spieler<br />
Ihren Jahrgang auf dem Rücken – die Nummer<br />
92. Warum?<br />
Als ich klein war, erhielten wir einfach eine Nummer<br />
zwischen 1 und 30. Schon da war es immer mein Traum,<br />
einmal die 92 zu tragen. Das tut auch der Schwede Gabriel<br />
Landeskog, der in Colorado spielt – und auch Roman<br />
Josi trug beim SCB mit der 90 seinen Jahrgang,<br />
Christoph Bertschy tut es mit der 94 noch jetzt. Grosse<br />
Stars wie Sydney Crosby mit der 87 oder Patrick Kane<br />
mit der 88 tragen ebenfalls ihren Jahrgang als Rückennummer.<br />
Für mich ist das aber heute nicht mehr so<br />
wichtig – ich könnte auch mit einer anderen Nummer<br />
spielen.<br />
Was sagt eigentlich die Familie Ihres niederländischen<br />
Vaters zu Ihren Erfolgen – in Holland<br />
ist doch Eisschnelllaufen viel populärer als Eishockey?<br />
Sie finden es cool, dass ich den Schritt zum Profispieler<br />
geschafft habe. Obwohl Eishockey in Holland nicht so<br />
populär ist, wollen mein Onkel und mein Cousin demnächst<br />
mal ein Spiel des SC Bern besuchen.<br />
9
REPORTAGE<br />
Reportage<br />
Winterwanderung<br />
Diemtigtal<br />
Text: Mia Hofmann<br />
Fotos: zvg<br />
«Beschwingte» Winterwanderung<br />
in Wenger Kilians Heimat.<br />
Das Diemtigtal ist stolz auf seine Schwingerkönige: Doch auch wenn man Kilian Wenger<br />
auf der gemütlichen Winterwanderung im Diemtigtal nicht begegnen sollte, lohnt sich<br />
ein Ausflug in den Naturpark von nationaler Bedeutung auf jeden Fall.<br />
10<br />
Kilian Wenger und Arnold, der Siegermuni des Eidgenössischen<br />
Schwing- und Älplerfests von 2010, stehen<br />
nur gerade etwa drei Meter vor uns. Die aus Holz geschnitzten<br />
lebensgrossen Figuren sind in einem Pavillon<br />
vor dem Wetter geschützt und zeigen, wo wir uns<br />
hier befinden: in der Heimat des Schwingerkönigs. Kilian<br />
Wenger ist in Horboden im Diemtigtal aufgewachsen.<br />
Im letzten Juni wurde zu seinen Ehren der Schwingerweg<br />
eröffnet. Dazu gehört auch der «Pavillon der<br />
Schwingerkönige» mit Bildern aller Schwingerkönige,<br />
mit Schwingerrequisiten und besagten Holzfiguren.<br />
Entlang des Wegs informieren zudem zahlreiche Tafeln<br />
über Tradition und Brauchtum. Der zwei Kilometer<br />
lange Schwingerweg ist Teil der Strecke, die wir an diesem<br />
prächtigen Nachmittag als Winterwanderung zurücklegen.<br />
Von Bern aus ist Horboden im Diemtigtal mit dem<br />
RegioExpress Lötschberger und Bus in nur einer Stunde<br />
und ein paar Minuten erreichbar. Um zum Ausgangspunkt<br />
der drei Winterwanderwege beim Parkplatz<br />
Gsässweid zu gelangen, haben wir das Ruftaxi reserviert.<br />
Es wird von Peter Neukomm, dem Wirt des Gasthauses<br />
Gsässweid, selbst organisiert, «damit die Leute gemütlich<br />
und ohne allzu hohe Kosten zu uns hinauf gelangen<br />
können.» Idealerweise meldet man sich etwa einen Tag<br />
im Voraus an, damit Peter Neukomm das passende Fahrzeug<br />
bereitstellen kann: Vom Personenwagen über einen<br />
10-Personen-Bus bis zum Mini-Car ist alles möglich.<br />
Per Ski in die Schule<br />
Die knappe Viertelstunde Fahrzeit im Ruftaxi vergeht<br />
wie im Flug, weil uns Peter Neukomm diverse Tipps
REPORTAGE<br />
Für Ruhesuchende und Familen: Wandern auf den gut<br />
unterhaltenen Winterwanderwegen im Springenboden.<br />
gibt und uns aus seiner Kindheit erzählt. Er ist auf der<br />
Gsässweid aufgewachsen: «Im Winter sind wir immer<br />
mit den Skis zur Schule gefahren – in einer spassigen<br />
Viertelstunde waren wir unten und in mühsamen eineinhalb<br />
Stunden wieder oben.» Er ist stolz auf sein<br />
Heimattal, das seit 2011 die Bezeichnung «Naturpark<br />
Diemtigtal» trägt und somit als Landschaft von nationaler<br />
Bedeutung gilt. Dies vor allem wegen der Artenvielfalt,<br />
den Wäldern (davon ein Grosswaldreservat,<br />
das seit dem Lothar nicht mehr aufgeforstet wurde) und<br />
den intakten Ortsbildern der Dörfer (die Streusiedlungen<br />
im Diemtigtal sind 1986 mit dem Wakker-Preis<br />
ausgezeichnet worden). In Bergregionen sei oft die<br />
Abwanderung der jungen Leute ein Thema, sagt<br />
Neukomm, in der Gemeinde Diemtigen sei die Bevölkerungszahl<br />
mit rund 2200 Personen aber seit den<br />
70er-Jahren konstant geblieben. Damit dies weiterhin<br />
so bleibe, müsse man «mit der Zeit gehen». Noch zur<br />
Zeit seines Vaters sei der Betrieb Gsässweid nur ein<br />
Landwirtschaftsbetrieb gewesen, nach dem Ausbau des<br />
Skilifts habe er ihn aber zum Restaurant umfunktioniert,<br />
und heute sei das Haus gar ein kleines Hotel mit<br />
sieben Doppelzimmern und einem 40er-Massenlager.<br />
Peter Neukomm geniesst die Landschaft, die Natur und<br />
die frische Luft in den Bergen sehr, und um weiterhin<br />
hier wohnen zu können, will er vermehrt auf Tourismus<br />
setzen. «Wissen Sie, von der schönen Aussicht<br />
kann man die Steuern nicht zahlen!», klingt es hinter<br />
dem Steuer hervor. Und schon sind wir auf dem Parkplatz<br />
vor der besagten Gsässweid angekommen.<br />
«Wettertannen wie Märchenfiguren»<br />
Wir haben uns für die längste der drei Winterwanderrouten<br />
entschieden und sind losgestapft. Die Wege<br />
werden von Peter Neukomm und seinen Kollegen mit<br />
zwei Schneemobilen präpariert und sind bequem begehbar.<br />
Die Gehzeit der drei gut mit pinken Richtungszeigern<br />
markierten Strecken beträgt ungefähr eineinhalb,<br />
zwei und dreieinhalb Stunden. Keine der<br />
Strecken weist grosse Höhenunterschiede auf – sodass<br />
man sich beim Spazieren so richtig entspannen kann.<br />
Dazu trägt auch die Natur bei. Bruno Reber, der<br />
Geschäftsleiter von Diemtigtal Tourismus, schwärmt<br />
von den verschneiten Winterwäldern: «Die grossen Wettertannen<br />
mahnen mich immer an Märchenfiguren.»<br />
Wenn man Glück habe, könne man hier auch Rehe,<br />
Gämsen oder Füchse beobachten. Auch das Panorama<br />
habe es in sich: «Im Nordwesten sieht man das Stockhorn,<br />
im Süden den Schwarzeberg und das Wiriehorn,<br />
im Osten einen Teil der Niesenkette.» Die Sicht ins<br />
Diemtig- und Simmental sei einzigartig, sagt Reber, der<br />
Blickwinkel sei für die Flachländer etwas Neues: «Für<br />
die meisten Leute ist die Aussicht auf die Stockhornkette<br />
von dieser Seite her unbekannt.»<br />
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Bananengeschichte & Geschichten<br />
Sonderausstellung über die Banane<br />
November 2013 bis Februar 2014<br />
Jährlich werden in der Schweiz 74‘000 Tonnen<br />
Bananen konsumiert, für welche 4‘000‘000<br />
Bananenschachteln benötigt werden.<br />
Wir gehen dieser alltäglichen exotischen<br />
Frucht auf den Grund und zeigen in<br />
unserem Gewächshaus Spannendes<br />
und Kurioses - interaktiv, aussergewöhnlich,<br />
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5. Dezember 2013, 2. Januar und 6. Februar 2014, 18.30 Uhr<br />
(CHF 25.- pro Person, 1.5 Stunden, Anmeldung erforderlich).<br />
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REPORTAGE<br />
Bewegung im Diemtigtal: in der freien Natur oder<br />
auf den Pisten des Skigebiets Springenboden (unten).<br />
Wir kreuzen mehrere Ausflügler mit Tourenskis. Einen<br />
der Skitourengänger fragen wir nach seinem Ziel: «Auf<br />
den Niesen gehts, und die Kinder vergnügen sich derweil<br />
auf der Piste am Springenboden – das isch s Füfi und s<br />
Weggli!», antwortet er strahlend. Auch Touren aufs<br />
Mäggisserhorn, auf den Meniggrat oder das Rauflihorn<br />
seien in dieser Region beliebt. Als wir in der zweiten<br />
Hälfte unserer Wanderung nach Ottenschwand zum<br />
«Bärgli» und zum Skigebiet Springenboden kommen,<br />
verstehen wir den Skitourengänger: Das kleine aber feine<br />
Skigebiet eignet sich perfekt für Familien, und Kinder<br />
können hier auch mal alleine die Pisten hinunter sausen.<br />
Für die Kleineren unter ihnen gibt es einen Schlepplift,<br />
aber bei den Pisten rund um den Skilift Springenboden<br />
hat es auch die eine oder andere Herausforderung dabei.<br />
Ein idealer Geheimtipp für alle, die dem Rummel grosser<br />
Skigebiete entfliehen möchten. Neben dem Skilift und<br />
den Winterwanderwegen gibt es hier im Springenboden<br />
auch einen fünf Kilometer langen Schneeschuhtrail, der<br />
rege genutzt wird. Wir haben einen perfekten Tag<br />
erwischt und kommen in den Genuss der Nachmittagssonne,<br />
die auf dieser Seite des Tals kräftig scheint. So<br />
langsam hat sich unser Geist richtig erholt und an die<br />
Ruhe und Langsamkeit dieser Region gewöhnt.<br />
Schweiz Tourismus / BAFU/Marcus Gyger<br />
Kilian Wengers Heimat<br />
«Das Diemtigtal ist meine Heimat, hier fühle ich mich<br />
wohl. Das offene Tal und die eindrückliche Naturlandschaft<br />
sind besondere Sehenswürdigkeiten», sagt Kilian<br />
Wenger. Er schätze besonders die Ruhe in dieser Region.<br />
Auch er ist als Kind sehr gern und viel Ski gefahren – so<br />
gern, dass er sich schliesslich zwischen Skifahren und<br />
Schwingen entscheiden musste. Dass seine Wahl richtig<br />
war, hat er 2010 mit dem Sieg am Eidgenössischen<br />
Schwingfest eindrücklich bestätigt. Doch auch heute<br />
noch sei er, sofern es der Trainingsplan erlaube, im<br />
Winter so oft wie möglich auf der Piste anzutreffen.<br />
Wenger ist in seiner Heimat verwurzelt: Diemtigen hat<br />
ihm 2011 die Ehrenbürgerschaft verliehen. Sein Training<br />
absolviert er seit jeher mit dem Schwingclub Niedersimmental.<br />
Die Gemeinde Diemtigen ist mit ihren<br />
130 Quadratkilometern die fünftgrösste des Kantons<br />
Bern. Sie ist in acht «Bäuerten», selbstständige Unterabteilungen,<br />
eingeteilt und umfasst weite Teile des vielverzweigten<br />
Niedersimmentals. Zuhinterst im Tal liegt die<br />
Grimmialp, die schon im 18. Jahrhundert wegen ihrem<br />
eisenhaltigen Gipswasser des Grimmibrunnens bekannt<br />
war und auch heute noch als Ort der Erholung geschätzt<br />
wird. Der Bach Fildrich fliesst von dort aus über Zwischenflüh,<br />
vorbei an Abend- und Schwarzeberg und<br />
unterhalb von Horbode in den Chirel. Im August 2005<br />
verwandelte sich der Chirel in einen reissenden Strom<br />
Wintersport im<br />
Naturpark Diemtigtal<br />
Im Naturpark Diemtigtal sind mehrere<br />
Wintersportgebiete zu finden, die diverse<br />
Aktivitäten anbieten. Nebst dem Springenboden<br />
sind auch das Wiriehorn und die<br />
Grimmialp sehr familienfreundlich.<br />
Wiriehorn: Skifahren, Schlitteln, Schneeschuhtouren<br />
und vieles mehr: Wiriehornbahnen,<br />
Tel. +41 (0)33 684 12 33,<br />
www.wiriehorn.ch > Winter.<br />
Grimmialp: Skifahren, Langlaufen und die<br />
bekannte Natureisbahn: Grimmialpbergbahnen<br />
Diemtigtal, Tel. +41 (0)33 684 12 92,<br />
www.grimmialp.ch > Winterbetrieb ><br />
Angebot Winter.<br />
Veranstaltungen: Am 30. Dezember gibt es<br />
im Springenboden ein Fussballturnier im<br />
Schnee, am 11. Januar sowie am 15. Februar<br />
2014 wird eine Mondscheinwanderung mit<br />
Fondue oder Raclette angeboten. Zusätzliche<br />
Winterzauber-Events im Diemtigtal unter<br />
www.skilifte-springenboden.ch > Aktuell ><br />
Prospekt Bergbahnen Diemtigtal 2013/14.<br />
13
Willkommen im Winterwanderland:<br />
www.loetschberger.ch<br />
Machen Sie mit beim Online-Wettbewerb und gewinnen Sie tolle Preise.<br />
Ausflugstipps und Wettbewerb unter www.loetschberger.ch
REPORTAGE<br />
Schweiz Tourismus / BAFU / Marcus Gyger<br />
Goldener Ausklang: das Dorf Diemtigen beim Eindunkeln.<br />
und staute sich durch die mitgeschwemmten Steine und<br />
Äste derart auf, dass im Dorf Oey rund 200 Gebäude<br />
beschädigt und Strassen, Geleise sowie der gesamte<br />
Bahnhof Oey-Diemtigen zerstört wurden. Jetzt im Winter<br />
merken wir aber nichts von diesen Naturgewalten<br />
und geniessen den friedlichen Ausblick ins Tal bei einer<br />
kleinen Pause, einem Schluck Tee und einem «Biberli».<br />
Milch aus der Region<br />
Dass die Gemeinde mit Karl Dubach und David Roschi<br />
schon zwei weitere Schwingerkönige hervorgebracht hat,<br />
erfahren wir beim Schwinger-Pavillon zwischen dem<br />
Restaurant Springenboden und dem Gasthof Gsässweid,<br />
bei dem wir nun eingetroffen sind. Mit ihren rund 2200<br />
Einwohnern hat die Gemeinde Diemtigen somit wohl die<br />
höchste Schwingerkönig-Dichte. Peter Neukomm, den<br />
wir hier wieder treffen, ist froh über den Schwingerweg,<br />
da er dem Diemtigtal zu Abwechslung verhelfe: «Seit es<br />
ihn gibt, kommen viel mehr Innerschweizer und Ostschweizer<br />
für einen Tagesausflug hierher.» Wir setzen<br />
uns gemeinsam auf die Sonnenterrasse des Gasthauses<br />
Gsässweid. Die Milch in allen Getränken stamme garantiert<br />
aus der Region, merkt Peter Neukomm an: «Ich<br />
kann mich nicht erinnern, in den letzten Jahren auch<br />
nur einen Liter Milch gekauft zu haben.» Auf der Menükarte<br />
begegnen wir dann ein letztes Mal dem Schwingsport:<br />
Hier kann man wählen zwischen «Schwinger-<br />
Steak» und «Hoselupf-Plättli».<br />
Gut zu wissen<br />
Hin- / Rückreise: Mit der Bahn nach Oey-Diemtigen,<br />
weiter mit dem Bus nach «Horboden,<br />
Wirtschaft» und mit dem Ruftaxi zum Gasthaus<br />
Gsässweid (Ruftaxi, Tel. +41 (0)79 616 90 45,<br />
möglichst einen Tag vorher anmelden, evtl.<br />
auch kurzfristig möglich, Grundpauschale<br />
CHF 25.–, jede weitere Person CHF 5.–).<br />
Wanderung: Der Rundgang Springenboden–<br />
Ahorni–Chüeweid Neuenstift–Ottenschwand–<br />
Bergli–Springenboden kann vollständig oder in<br />
zwei gekürzten Varianten absolviert werden:<br />
abzweigen bei «Ahorni» (3 km, 71 Höhenmeter,<br />
ca. 1,5 Std.), bei «Neuenstift» (5 km, 147 Höhenmeter,<br />
ca. 2 Std.) oder den ganzen Rundgang<br />
über «Ottenschwand» (7 km, 235 Höhenmeter,<br />
ca. 3 Std. 30 Min.).<br />
Betriebszeiten: Skilift Springenboden, Montag<br />
bis Freitag 10–16.15 Uhr, Samstag und Sonntag<br />
9.30–16.15 Uhr, Saisonstart und weitere Infos:<br />
Tel. +41 (0)33 681 15 32,<br />
www.skilifte-springenboden.ch<br />
Tipps: Schneeschuhtrail Wildmoos (5 km,<br />
298 Höhenmeter, ca. 3 Std.) ab Gasthaus<br />
Gsässweid: Schneeschuhmiete beim<br />
Ausgangspunkt, Tel. +41 (0)33 681 15 32,<br />
www.gsaessweid.ch<br />
Einkehr / Übernachten: Gasthaus Gsässweid,<br />
Tel. +41 (0)33 681 15 32, www.gsaessweid.ch,<br />
Restaurant Springenboden,<br />
Tel. +41 (0)33 681 12 51.<br />
Mehr Infos zum Naturpark Diemtigtal:<br />
Diemtigtal Tourismus, Tel. +41 (0)33 681 26 06,<br />
www.diemtigtal.ch<br />
Wanderkarten und<br />
Höhenprofile unter<br />
» www.bls.ch/streifzug<br />
15
THEMA<br />
Thema<br />
Winterschifffahrt<br />
Thunersee<br />
Text: This Rutishauser<br />
Fotos: <strong>BLS</strong><br />
Winterliches Vergnügen auf dem Thunersee.<br />
Die <strong>BLS</strong>-Schiffe auf dem Thunersee geben diesen Winter regelmässig Volldampf.<br />
Auf der Fahrt im gemütlich warmen Salon kann man die Winterlandschaft langsam<br />
vorbei ziehen lassen. Oder man stellt im Niederhorn Express die Skis für eine Weile in<br />
die Ecke und steigt in der Beatenbucht vom Schiff direkt auf den Pulverschnee um.<br />
16<br />
Eingehüllt in dicke Pelzjacken, klopfen sie mit klobigen<br />
Fausthandschuhen das Eis von der Reling. Sie lachen<br />
über die spritzende Gischt, die Eiskristalle in Haaren<br />
und Bärten, beobachten die dunklen Wolken am Horizont:<br />
Auch an windigen Wintertagen stehen Fahrgäste<br />
an der Reling und geniessen das spezielle Ambiente. Sie<br />
richten den Blick in die Ferne und denken an Bilder aus<br />
den Polargegenden. Doch wer eine Winterreise per<br />
Schiff machen will, muss jetzt nicht mehr bis ans Ende<br />
der Welt gehen. Auf dem Thunersee fährt auch diesen<br />
Winter jeden Tag ein Schiff der <strong>BLS</strong>.<br />
Kurz vor Mittag liegt das Motorschiff «Beatus» in Thun<br />
noch an der Ländte. Über dem Kanal tanzen die Schneeflocken.<br />
Noch liegt kein Schnee, und Eiszapfen sind weit<br />
und breit keine zu erkennen. Dafür ist der Winter noch<br />
zu jung. Auch sind keine schreienden Kinder mit Badesachen,<br />
kurzen Hosen und Schokoladeglace zu sehen,<br />
keine Schulklassen und Wandergruppen mit grossen<br />
Rück säcken. Vielmehr herrscht an Bord eine wohltuende<br />
Ruhe. Diese wird nur ab und zu vom Klang eines Kaffeelöffels<br />
unterbrochen, wenn er an eine Untertasse<br />
schlägt, oder vom metallischen Geräusch, wenn die lee-
THEMA<br />
ren Kleiderhaken zwischen den dicken Mänteln gegeneinander<br />
schlagen. Das Brummen des Motors tönt angenehm,<br />
denn der treibt nicht nur die Schrauben an,<br />
sondern heizt in dieser Jahreszeit auch den Salon auf<br />
gemütlich warme Temperaturen. Die Leinen sind fest,<br />
doch die Reise in vielen Köpfen hat bereits begonnen.<br />
Sichere Fahrt bei Nebel und Niedrigwasser<br />
Die Mannschaft ist bereit. Der Kapitän gibt ein Hornsignal<br />
ab. Nach wenigen präzisen Handgriffen fahren wir<br />
bereits am MS «Schilthorn» vorbei und sehen hinter den<br />
Bäumen das Stockhorn vorbeiziehen. «Die Schifffahrt ist<br />
im Winter wegen dem niedrigen Wasserstand anspruchsvoller<br />
als im Sommer», sagt Martin Wymann,<br />
Leiter Produktion der <strong>BLS</strong>-Schifffahrt. Richtige Winterstürme<br />
kommen selten vor. Jürg Graber, der damalige<br />
Steuermann und heutige Kapitän, kann sich an Sturm<br />
Lothar im Winter 1999 erinnern: «Damals musste die<br />
Schifffahrt auf dem Thunersee eingestellt werden.» In<br />
speziellen Situationen könne man auch mal eine Ländte<br />
nicht anlaufen. Aber das sei auch im Sommer bei starken<br />
Gewitterwinden möglich. Schlechte Sicht wegen Nebel<br />
oder Schneetreiben bereiten der Schiffs crew wenig Sorgen.<br />
Dank nautischen Hilfsmitteln wie Kompass, Radargerät<br />
und GPS findet der Steuermann die Fahrstrassen<br />
immer sicher. Auf den Bildschirmen im Steuerhaus sieht<br />
der Kapitän die Uferkonturen und die genaue Vorauslinie<br />
vom GPS. «So können wir das Schiff sicher durch<br />
schweres Wetter navigieren», meint Jürg Graber.<br />
Bereits öffnet sich voraus die Weite des Sees, und die<br />
Bergkulisse tut sich auf. Einen beträchtlichen Aufwand<br />
im Winter bedeutet das Schneeräumen: Die Ländten<br />
und Stege müssen gewischt sein, wenn das Winterschiff<br />
Kalte Brise auf dem Vordeck und auf der Fahrt auf<br />
dem Thunersee mit dem MS «Schilthorn» (grosses<br />
Bild) und dem DS «Blümlisalp» (unten).<br />
17
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THEMA<br />
Der Schnee glitzert in Oberhofen am See und nicht nur auf den höchsten Gipfeln.<br />
festmacht. Denn auch bei Eis und Schnee sollen die Gäste<br />
sicher an und von Bord gehen können. Zusätzlich werden<br />
die Ländten in der doch ruhigeren Jahreszeit auf<br />
Herz und Nieren geprüft. Der Leiter Infrastruktur und<br />
Projekte, Ruedi Storchenegger, zählt eine lange Liste auf:<br />
«Wir kontrollieren im Herbst jede Ländte sehr genau<br />
und führen Protokoll.» Besonders wichtig seien die<br />
mächtigen Pfähle und Verbindebalken – der Prellapparat<br />
– und die Einstiegstreppen. Geprüft würden aber<br />
auch die Beleuchtung, die Uferverbauungen und die Gebäude.<br />
Denn eines sei klar, so Storchenegger: «Funktionstüchtige<br />
Ländten sind wichtig für die Sicherheit und<br />
eine Visitenkarte der <strong>BLS</strong>-Schifffahrt.»<br />
Unterdessen macht das MS «Beatus» in Oberhofen fest,<br />
wo im letzten Winter der Prellapparat saniert worden ist.<br />
Wie jeden Tag vom 28. Oktober 2013 bis am 4. April 2014<br />
verkehrt ein fahrplanmässiger Kurs von Thun (ab<br />
11.40 Uhr) nach Interlaken West (an 13.49 / ab 14.10 Uhr)<br />
und zurück nach Thun, Ankunft um 16.20 Uhr. In knapp<br />
fünf Stunden ziehen die Schneelandschaften und Bergflanken<br />
vorbei. Am Sonntag legt das erste Schiff in Thun<br />
bereits um 9.40 Uhr ab und fährt für den Thunerseebrunch<br />
nach Spiez und zurück.<br />
Beliebter Winterdampf<br />
Vom 25. Dezember 2013 bis am 5. Januar 2014 ist zusätzlich<br />
das Dampfschiff «Blümlisalp» unterwegs. Am Vormittag<br />
fährt es ab dem Weihnachtstag um 10.10 Uhr als<br />
Niederhorn Express von Thun mit einzigem Stopp in<br />
Spiez (an 10.36 / ab 10.38 Uhr) in die Beatenbucht (an<br />
10.57 / ab 10.58 Uhr), wo Anschluss auf die Standseil-<br />
Glitzerfahrten<br />
Während der Festtage gibt es auf dem<br />
Thunersee verschiedene Extrafahrten. Die<br />
Weihnachtskreuzfahrt an Heiligabend bietet<br />
die Gelegenheit für eine besinnliche Fahrt,<br />
kombiniert mit einem festlichen Menü und<br />
gediegener Jazz-Musik. An Silvester sind<br />
gleich drei Spezialfahrten angesagt: Auf dem<br />
Silvesterschiff MS «Schilthorn» spielt Live-<br />
Musik zu einem 4-Gang-Menü auf, während<br />
das Silvester-Konzertschiff MS «Berner<br />
Oberland» zu einer grossen Party mit der<br />
Band «ChueLee» lädt. Für Nostalgiker ist die<br />
«Blümlisalp» mit Salonmusik und exquisitem<br />
Menü unterwegs. Die Fondue- und Raclette-<br />
Schiffe sind vor den Festtagen an kühlen und<br />
dunklen Herbstabenden unterwegs. Und der<br />
Geheimtipp vom sonntäglichen Thunerseebrunch<br />
hat sich bereits weit herum gesprochen,<br />
sodass eine Reservation sehr empfohlen<br />
wird (s. auch Seite 45).<br />
www.bls.ch/winterschiff<br />
19
Festtage<br />
auf dem Thunersee.<br />
Geniessen Sie die Feiertage bei einer festlichen<br />
Schifffahrt auf dem Thunersee.<br />
Weihnachtsschiff, Dienstag, 24. Dezember 2013<br />
Rundfahrt auf dem Motorschiff «Schilthorn» mit einem festlichen 4-Gang-Menü<br />
und musikalischer Umrahmung mit Pianist Stewy von Wattenwyl.<br />
Silvesterschiff, Dienstag, 31. Dezember 2013<br />
Rundfahrt auf dem Motorschiff «Schilthorn» mit einem gediegenen<br />
4-Gang-Menü und Live-Unterhaltung mit «Bernies Champagne Band».<br />
Silvester-Konzertschiff mit «ChueLee», Dienstag, 31. Dezember 2013<br />
Silvesterparty auf dem Motorschiff «Berner Oberland» mit der bekannten<br />
Stimmungsband «ChueLee».<br />
Silvesterfahrt mit dem Dampfschiff «Blümlisalp», Dienstag, 31. Dezember 2013<br />
Gediegene Rundfahrt mit einem exklusiven 5-Gang-Menü und musikalischer<br />
Unterhaltung durch das Salonorchester «La Danza».<br />
Reservation für alle Anlässe: SV (Schweiz) AG, Tel. +41 (0)33 334 52 34<br />
Weitere Infos: Tel. +41 (0)58 327 48 11 oder www.bls.ch/winterschiff
ahn Richtung Beatenberg und ins Schneesportgebiet<br />
am Niederhorn besteht. Auf der Rückfahrt hält die<br />
«Blüemlere» an allen Stationen. Am Nachmittag – Thun<br />
ab 12.40 Uhr – fährt das Schiff die ganze Strecke nach<br />
Interlaken West (an 14.49 / ab 15.10 Uhr) und zurück und<br />
macht um 17.20 Uhr wieder in Thun fest.<br />
THEMA<br />
Die Freude und Nachfrage an einer Dampfschifffahrt im<br />
Winter ist speziell gross. «Wir hatten im vergangenen<br />
Jahr Gäste, die jeden Tag von Thun in die Beatenbucht<br />
und zurück fuhren», erzählt Martin Wymann. Diese<br />
Freude wolle man auch dieses Jahr wieder bereiten. Das<br />
Dampfschiff ist ausserdem auch an Silvester unterwegs,<br />
wo man den Jahreswechsel stilvoll verbringen kann (siehe<br />
Kasten «Glitzerfahrten»).<br />
Kein Winterschlaf in der Werft<br />
In der Werft liegen derweil die Werkzeuge nicht still im<br />
Kasten. Im November kontrolliert das Bundesamt für<br />
Verkehr die Rümpfe der MS «Stockhorn» und «Niederhorn».<br />
Dazu müssen beide Schiffe für einige Tage aus<br />
dem Wasser auf das Trockendock gezogen werden. Zu<br />
einem späteren Zeitpunkt kommt das MS «Stadt Thun»<br />
in die <strong>BLS</strong>-Werfthalle in Thun. Das Schiff erhält diesen<br />
Winter zwei neue Antriebswellen mit Festpropellern.<br />
Dazu werden viele kleine Reparaturen und Verbesserungen<br />
an allen anderen Schiffen gemacht.<br />
Im Winter legt die Mannschaft Hand an:<br />
Uferanlagen werden befestigt und ein neuer<br />
Prellapparat zusammengeschweisst.<br />
Unterdessen hat das MS «Beatus» den ganzen Weg nach<br />
Interlaken West und zurück sicher hinter sich gebracht.<br />
Um 16.20 Uhr legt es bei sinkendem Sonnenstand wieder<br />
in Thun an. Und wenn der Kapitän den Motor<br />
schliesslich abgestellt hat, wird es noch ruhiger an Bord.<br />
Bis am nächsten Tag gegen 11.40 Uhr.<br />
Regulierter Wasserstand für Vögel und Schiffe<br />
Auf den Gipfeln rund um den Thunersee liegt der<br />
Schnee das ganze Jahr und trägt im Sommer zur<br />
Postkartenkulisse des Berner Oberlands bei.<br />
Sinkt im Winter die Schneefallgrenze, bleibt das<br />
Wasser aus dem Niederschlag auch in tieferen<br />
Lagen als Schnee liegen und fliesst nicht mehr<br />
direkt in den Thunersee ab. An den Messstationen<br />
an den Seen und an den Zuflüssen gehen<br />
deshalb im Winter auch die Pegel und Abflussmengen<br />
stark zurück.<br />
«Das aktuelle Regulierreglement schreibt vor,<br />
dass in Thun das ganze Jahr mindestens 30 Kubikmeter<br />
Wasser aus dem See in die Aare fliessen<br />
müssen», sagt Bernhard Wehren vom Amt für<br />
Wasser und Abfall. Damit wird sichergestellt,<br />
dass auch flussabwärts immer genügend Wasser<br />
verfügbar ist. Mit den Schleusen in Thun wird dafür<br />
gesorgt, dass der Wasserpegel des Thunersees<br />
in der Regel im Winter nicht unter die Höhe<br />
von 557,20 Metern über Meer fällt, erklärt Wehren.<br />
Im Sommer wird der Wasserstand dagegen<br />
60 Zentimeter höher gehalten als im Winter. Dank<br />
der Regulierung könnten alle mit einigermassen<br />
voraussehbaren Pegelständen und Abflussmengen<br />
rechnen, die auf natürliche Weise nicht gegeben<br />
seien.<br />
Dies ist auch wichtig für das Wasser- und Zugvogelreservat<br />
Kanderdelta bis Hilterfingen. Das<br />
Reservat ist von nationaler Bedeutung und ein<br />
wichtiger Brutplatz für Kolben- und Reiherenten<br />
und viele andere Wasservögel. Das Gebiet rund<br />
um das untere Seebecken dient gemäss Wildhüter<br />
Fritz Wenger auch vielen überwinternden<br />
Tieren als Rastplatz mit grossem Nahrungsangebot.<br />
Die Wasservögel schätzten das flache Wasser<br />
und die Ruhe. Einzig wenn im Frühling der<br />
Wasserspiegel steigt, würden immer wieder einige<br />
Nester überschwemmt.<br />
21
Der kurze Weg zu<br />
Sonne und Schnee<br />
SÖRENBERG<br />
- 53 km Pisten<br />
- 17 Transportanlagen<br />
- 6 Talstationen<br />
- gratis Parkplätze<br />
- 2 lange Schlittelwege<br />
- Schneeschuhtrails<br />
- Winterwanderwege<br />
- 35 km Langlaufloipen<br />
www.soerenberg.ch<br />
MARBACHEGG<br />
- 8 km Pisten<br />
- 3 Transportanlagen<br />
- Gondelbahn auf 1‘500 m ü. M.<br />
- gratis Parkplatz<br />
- Schneeschuhtrails<br />
- Winterwanderwege<br />
- 55 km Langlaufloipen im Gebiet<br />
Marbach-Escholzmatt-Bumbach<br />
www.marbachegg.ch<br />
Mehr erleben, sicher heimkommen.<br />
Mit dem Nachtbus.<br />
Infos und Fahrplan: moonliner.ch<br />
Mit dem Swiss Classic Train<br />
zur Belle-Epoque-Woche 2014.<br />
Geniessen Sie am 19. Januar 2014 eine Fahrt mit dem historischen Zug nach Kandersteg an die<br />
Eröffnung der Belle-Epoque-Woche. Infos und Reservation unter www.bls.ch/belleepoque
FAHRGASTPORTRÄT<br />
Fahrgastporträt<br />
Mathias<br />
Morgenthaler<br />
Aufgezeichnet von:<br />
Thorsten Kaletsch<br />
Foto: Manu Friederich<br />
«Wer umsteigt, gewinnt Perspektiven.»<br />
«Manchmal sorgt es schon für erstaunte Blicke, wenn ich<br />
sage, dass ich keinen Führerausweis habe. Es wird aber<br />
langsam salonfähig, nicht Auto fahren zu können. Man<br />
macht nicht mehr automatisch mit 18 den Führerschein.<br />
Für mich war es immer selbstverständlich, mit Bahn,<br />
Bus und Schiff unterwegs zu sein, denn ich bin in einer<br />
autolosen Familie aufgewachsen. Auch später gab es nie<br />
einen Anlass für mich, die Führerprüfung zu machen.<br />
Ich bin also ein natürlicher Werbebotschafter für den öV.<br />
Als ich in Münsingen lebte, war ich täglich mit der <strong>BLS</strong><br />
unterwegs. Die <strong>BLS</strong> war für mich auch eine Ausflugsbahn.<br />
Ich lernte an der Lenk Ski fahren und fuhr mit meinen<br />
Eltern im Winter jahrelang ins Lötschental. Ich<br />
staunte damals immer, wie man in nur einer Stunde aus<br />
der gewohnten Umgebung heraus in eine komplett andere<br />
Welt gelangt. Auch heute noch fahre ich oft mit der<br />
<strong>BLS</strong> zum Skifahren, Wandern oder Joggen.<br />
Ich wohne in Bern und pendle zwei- bis dreimal pro Woche<br />
via Ostermundigen nach Münsingen, um meine<br />
Tochter in die Schule zu bringen oder abzuholen. Ich<br />
schätze den Zug auch als Arbeitsplatz. Die diffuse Geräuschkulisse,<br />
die vorüberziehende Landschaft … das ist<br />
eine bessere Arbeitsumgebung als in jedem Büro und in<br />
jeder Bibliothek. So kommt es auch mal vor, dass ich mit<br />
dem wunderbar langsamen Zug nach München fahre,<br />
um in Ruhe an einem Buch weiterzuschreiben. Da gilt<br />
dann buchstäblich: Der Weg ist das Ziel.<br />
Mein letztes Buch heisst «Aussteigen – Umsteigen». Darin<br />
sind 46 Menschen porträtiert, die beruflich neue<br />
Wege gegangen sind. Während das Umsteigen im öV<br />
selbstverständlich ist, haben viele im Beruf grösste Mühe<br />
schon mit kleinsten Richtungsänderungen. Deshalb<br />
möchte ich die Menschen inspirieren und ermutigen,<br />
wenn nötig die Weichen neu zu stellen und beruflich<br />
auch mal einen Zug zu nehmen, dessen Route nicht in<br />
allen Details bekannt ist. Wer aus Angst im gleichen Wagen<br />
sitzen bleibt, landet leicht auf dem Abstellgleis. Wer<br />
umsteigt, gewinnt neue Perspektiven. Mein Co- Autor,<br />
der Berner Coach Marco Zaugg, hat Fragen und Übungen<br />
beigesteuert, die bei den ersten Schritten in eine neue<br />
Richtung helfen. Auch für diesen Teil des Buches kann<br />
ich lange Zugfahrten sehr empfehlen.<br />
Die Interviews, die ich Woche für Woche mit Aus- und<br />
Umsteigern mache, enthalten oft auch Botschaften an<br />
mich selber. Ich wäre gerne so mutig, wie die Unternehmer,<br />
die ich porträtiere. Immerhin: Ich habe mein Pensum<br />
bei der Zeitung ‹Der Bund› reduziert und meine<br />
eigene Firma gegründet. Seither fahre ich zweigleisig<br />
und habe das Gefühl: Die Richtung stimmt.<br />
Das Buch: Mathias Morgenthaler / Marco Zaugg: Aussteigen<br />
– Umsteigen. Wege zwischen Job und Berufung.<br />
Zytglogge 2013.<br />
Der Fahrgast<br />
Name: Mathias<br />
Morgenthaler<br />
Alter: 38<br />
Beruf: Journalist und<br />
Buchautor.<br />
Abonnement: GA<br />
(«seit ewigen Zeiten»).<br />
Vorlieben: Mit Tochter<br />
Viviane zusammen<br />
oben im MUTZ,<br />
auf dem Querbänkli.<br />
Strecke: Zwei- bis<br />
dreimal pro Woche<br />
Ostermundigen–<br />
Münsingen retour.<br />
Lieblingstrecke: Bern–<br />
Kandersteg oder Bern–<br />
Brig mit dem Regio-<br />
Express Lötschberger.<br />
23
BLICKPUNKT<br />
Blickpunkt<br />
Reisezentrum<br />
Zweisimmen<br />
Text: Peter Bader<br />
Fotos: Anita Vozza, zVg<br />
Heute im Einsatz: (von links) Markus Marmet (MOB, Bahnhofs-Leiter), Christine Jenni (<strong>BLS</strong>),<br />
Ramona Blaser (MOB), Ueli Greber (<strong>BLS</strong>, Leiter Reisezentrum).<br />
«Von beiden Bahnen das Beste.»<br />
Im GoldenPass-Reisezentrum Zweisimmen arbeiten die <strong>BLS</strong> und die Montreux–Berner<br />
Oberland-Bahn (MOB) erfolgreich zusammen – und die Fahrgäste profitieren. Auch davon,<br />
dass man «nirgendwo sonst mit einer Normalspurbahn so nah an die Skipiste heranfahren<br />
kann», wie Leiter Ueli Greber betont.<br />
24<br />
Das gibt es sonst fast nirgends in der Schweiz. Der<br />
Bahnhof in Zweisimmen wird von der <strong>BLS</strong> zusammen<br />
mit der Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB) betrieben.<br />
Seit 2008 stehen MOB- und <strong>BLS</strong>-Mitarbeitende<br />
auch gemeinsam in einem renovierten Reisezentrum.<br />
Natürlich, sagt dessen Leiter Ueli Greber, seien da zwei<br />
verschiedene Unternehmenskulturen «aufeinandergeprallt».<br />
Probleme habe das aber nie gegeben, ganz im<br />
Gegenteil: «Wenn man sich auf neue Gegebenheiten<br />
einstellen muss, bleibt man beweglicher. Die Zusammenarbeit<br />
hat von Anfang an hervorragend geklappt.»<br />
Unter den insgesamt elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
die mit Ausnahme von Leiter Ueli Greber<br />
neben Verkaufs- auch mit Fahrdienstaufgaben betraut<br />
sind, gibt es derzeit auch zwei Französischsprachige.<br />
Greber: «Das alles schafft eine vielfältige und motivierende<br />
Atmosphäre, von der auch die Kundinnen und<br />
Kunden profitieren.»<br />
Vom Zug direkt auf die Skipiste<br />
Letztere kommen in den Genuss eines breiten Angebots,<br />
«von beiden Bahnen nur das Beste», wie der 46-jährige<br />
Leiter unterstreicht. Das Reise-Sortiment der MOB<br />
reiche von einer Fahrt nach Montreux bis zu einem<br />
Ausflug auf den Rochers-de-Naye, jenes der <strong>BLS</strong> von<br />
einer Fahrt durchs Simmental bis runter zu den Schiffen<br />
auf dem Thuner- und Brienzersee. Was in Zweisimmen<br />
besonders gefragt ist: Tickets, die eine Zugsreise mit dem<br />
Benutzen der umliegenden Bergbahnen kombinieren.<br />
Das kommt den Wanderern genauso zugute wie den Skifahrerinnen.<br />
Es gebe in der Schweiz keinen anderen Ort,<br />
wo man mit einer Normalspurbahn so nahe an die Skipisten<br />
heranfahren könne wie in Zweisimmen, bemerkt<br />
Ueli Greber. Und das zum Beispiel im Stundentakt und<br />
ohne Umsteigen von Bern her mit dem RegioExpress<br />
Lötschberger. In der Tat: Wer am Bahnhof in Zweisimmen<br />
ankommt und im Reisezentrum den Skipass
kauft oder dort den Voucher des Snow'n'Rail-Kombis<br />
umtauscht, sitzt fünf Minuten später schon in der<br />
Gondelbahn rauf zum Rinderberg.<br />
Ueli Greber arbeitet seit 29 Jahren bei der <strong>BLS</strong>, beim<br />
Bahnunternehmen absolvierte er bereits eine Lehre zum<br />
Betriebsdisponenten. Über Stationen am Lötschberg, auf<br />
der «Seelinie» nach Interlaken, im Gürbe- und Simmental,<br />
in Grenchen Nord oder auf der Line Bern–Neuchâtel<br />
und nach vielfältigen Einsätzen («Ich bin auch Schienentraktor<br />
gefahren») landete er 1988 in Zweisimmen. Und<br />
er mag seine Arbeit im Reisezentrum, weil «ich auf Menschen<br />
unterschiedlichster Herkunft zugehen und ihnen<br />
helfen kann.» Bis zu 200 Kundinnen und Kunden betreuen<br />
er und sein Team täglich, viele darunter sind natürlich<br />
auch ausländische Touristen, sodass man manchmal<br />
fast froh sei, «wieder mal Deutsch sprechen zu<br />
können», wie er scherzhaft anfügt. Spannend an seiner<br />
Arbeit sei auch, die vielfältigen Mentalitäten kennen zu<br />
lernen. Greber: «Natürlich kann man das nicht verallgemeinern,<br />
aber zum Beispiel japanische Reisegruppen<br />
wollen immer alles ganz genau wissen, während es jene<br />
Das GoldenPass-Reisezentrum<br />
Zweisimmen in Kürze<br />
Team: Markus Marmet (MOB, Bahnhofs-<br />
Leiter), Ueli Greber (<strong>BLS</strong>, Leiter des Golden-<br />
Pass-Reisezentrums); insgesamt elf Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
Kontakt: GoldenPass-Reisezentrum<br />
Zweisimmen, CH-3770 Zweisimmen, Tel. +41<br />
(0)33 729 87 40, zweisimmen@goldenpass.ch<br />
Öffnungszeiten: Montag–Freitag:<br />
06.20–19.05 Uhr, Samstag: 06.50–19.05 Uhr,<br />
Sonntag: 06.50–19.05 Uhr<br />
» www.bls.ch/reisezentren<br />
aus China etwas lockerer nehmen. Und Inder reisen gerne<br />
in einem grossen Familienverbund.» Sicher ist: Im<br />
Reisezentrum am Bahnhof erhalten sie alle die richtigen<br />
Tipps und Tickets für eine spannende Reise.<br />
Ueli Grebers Ausflugstipp<br />
«Wohltuender Rhythmus- und Ortswechsel»<br />
Sein Ausflugstipp, sagt Ueli Greber, sei nicht nur<br />
etwas für Bahn-Liebhaber, sondern für all jene,<br />
die «in unterschiedlichste Landschaften eintauchen<br />
und gleichzeitig einen spannenden Rhythmuswechsel<br />
erleben wollen. Und das zu jeder<br />
Jahreszeit.» Der Start ist ab jedem Bahnhof der<br />
Schweiz möglich, Ueli Greber besteigt mit seiner<br />
Frau und den drei Kindern (12, 10, 7) den Zug<br />
jeweils in Zweisimmen und gelangt mit dem<br />
GoldenPass Panoramic oder dem GoldenPass<br />
Classic durch das Saanenland runter an die «Riviera»<br />
nach Montreux – «eine gemächliche und<br />
wunderschöne Aussichts-Fahrt von der Bergwelt<br />
hinab in schon fast mediterranes Klima»,<br />
wie der Leiter des GoldenPass-Reisezentrums<br />
sagt. Mit dem InterRegio gehe es von dort rasant<br />
weiter nach Brig, bevor mit dem RegioExpress<br />
Lötschberger wieder eine eindrückliche Aussichts-Fahrt<br />
über die Lötschberg-Bergstrecke<br />
nach Spiez und zurück nach Zweisimmen warte.<br />
Für diese Rundreise, sagt Ueli Greber, sollte man<br />
sich einen ganzen Tag reservieren, essen und<br />
innehalten lasse es sich aus seiner Sicht besonders<br />
gut in Zweisimmen, Montreux oder Brig.<br />
Gut zu wissen<br />
Rundreise: Mit der Bahn von Zweisimmen nach<br />
Montreux, weiter nach Brig und über die Lötschberg-Bergstrecke<br />
via Kandersteg und Spiez zurück<br />
nach Zweisimmen.<br />
Mehr Infos: www.bls.ch/rundreise<br />
Karte mit Reiseroute unter<br />
» www.bls.ch/streifzug<br />
25
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LE LOCLE<br />
LES PONTS-<br />
DE-MARTEL<br />
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Le Noirmont<br />
La Chauxde-Fonds<br />
Sonceboz-<br />
Tavannes<br />
Sombeval<br />
Neuchâtel<br />
St-Blaise-Lac<br />
Moutier<br />
Marin-Epagnier<br />
Biel/<br />
Zihlbrücke<br />
Bienne<br />
Gampelen<br />
Ins<br />
Brügg BE<br />
Grenchen Nord<br />
Studen BE<br />
Müntschemier<br />
Busswil<br />
Lyss<br />
Kerzers<br />
Solothurn<br />
Ferenbalm-<br />
Suberg-<br />
Oensingen<br />
Gurbrü<br />
Grossaffoltern<br />
Biberist Ost Niederbipp<br />
Gümmenen<br />
Gerlafingen<br />
Schüpfen<br />
Wiler<br />
Laupen BE<br />
Romont<br />
Utzenstorf<br />
Rosshäusern<br />
Riedbach<br />
Münchenbuchsee<br />
Aefligen<br />
Bern Brünnen Westside Zollikofen<br />
Bern Bümpliz Nord<br />
Kirchberg-Alchenflüh<br />
Langen<br />
Bern Stöckacker<br />
Langent<br />
Burgdorf Buchmatt<br />
Palézieux<br />
Lotzwi<br />
Bern<br />
Burgdorf<br />
Gute<br />
Wankdorf<br />
Burgdorf Steinhof<br />
Ma<br />
Ostermundigen<br />
Oberburg<br />
Lin<br />
K<br />
Vevey<br />
Bulle<br />
Gümligen<br />
Hasle-Rüegsau<br />
Belp<br />
Worb Dorf<br />
Schafhausen i.E.<br />
Broc-Fabrique<br />
Walkringen<br />
Rubigen<br />
Lützelflüh-Goldbach<br />
Worb SBB Bigenthal<br />
Sumiswald-Grüne<br />
Toffen<br />
Ramsei<br />
Montreux<br />
Grünenmatt<br />
Biglen<br />
Kaufdorf Münsingen Tägertschi<br />
Grosshöchstetten<br />
Konolfingen<br />
Montbovon<br />
Thurnen<br />
Zollbrück<br />
Wichtrach<br />
Zäziwil<br />
Stalden i.E.<br />
Neumühle<br />
Burgistein Kiesen<br />
Oberdiessbach<br />
Brenzikofen<br />
Seftigen<br />
Uttigen<br />
Uetendorf Heimberg<br />
Uetendorf Lädeli<br />
Aigle<br />
Allmend Steffisburg<br />
Schwäbis<br />
Leysin<br />
Thun<br />
Hünibach<br />
Hilterfingen<br />
Villars Col-de-<br />
Oberhofen<br />
Bretaye<br />
Les Diablerets<br />
Gunten<br />
Spiez<br />
Merligen<br />
Faulensee<br />
Beatenbucht<br />
Reichenbach i.K.<br />
Mülenen<br />
Beatush<br />
Lenk i.S.<br />
Frutigen<br />
Sundl<br />
N<br />
Kandersteg<br />
Sierre<br />
Goppenstein<br />
Hohtenn<br />
YVERDON-<br />
LES-BAINS<br />
YVERDON-<br />
LES-BAINS<br />
LAUSANNE<br />
ST-GINGOLPH<br />
Lac Léman<br />
28<br />
Chaumont<br />
1087<br />
Lac de<br />
Neuchâtel<br />
SION<br />
BRIG<br />
8<br />
Payerne<br />
Les Pléiades<br />
1361<br />
La Broye<br />
Dompierre<br />
Corcelles-Nord<br />
Rochers de Naye<br />
2042<br />
Zihlkanal<br />
Moléson<br />
2002<br />
Chasseral<br />
1607<br />
Broye-<br />
Kanal<br />
La Suze<br />
Murtensee<br />
Lac de Morat<br />
Avenches<br />
Domdidier<br />
Faoug<br />
BEX<br />
GLOVELIER<br />
Fräschels<br />
Kerzers<br />
Papiliorama<br />
Muntelier-<br />
Löwenberg<br />
Murten/Morat<br />
Schiffenensee<br />
Lac de Schiffenen<br />
Vanil Noir<br />
2389<br />
La Berra<br />
1719<br />
P A Y S D ' E N<br />
Bielersee<br />
Lac de Bienne<br />
Galmiz<br />
Fribourg/<br />
Freiburg<br />
Kallnach<br />
La Sarine<br />
H A U<br />
Saane<br />
Düdingen<br />
T<br />
Aarberg<br />
Bargen<br />
Aare<br />
Wünnewil<br />
Schmitten<br />
Gastlosen<br />
1935<br />
Nidau-Büren-Kanal<br />
Wohlensee<br />
Sense<br />
Sense<br />
Kaiseregg<br />
2185<br />
DELÉMONT<br />
Flamatt<br />
Dotzigen<br />
Neuenegg<br />
Flamatt Dorf<br />
Hundsrügg<br />
2047<br />
12<br />
B U C H<br />
I<br />
S<br />
Giferspitz<br />
2542<br />
Wildhorn<br />
3248<br />
Büren an<br />
der Aare<br />
O B E R S I<br />
M M<br />
E<br />
Boltigen<br />
Aare<br />
Niederscherli<br />
Mittelhäusern<br />
Schwarzwasserbrücke<br />
Lanzenhäusern<br />
Schwarzenburg<br />
Weissenbach<br />
Grubenwald<br />
Zweisimmen<br />
E G G<br />
Gantrisch<br />
2175<br />
N<br />
M M E N T<br />
10<br />
T<br />
A L<br />
A<br />
Niderhorn<br />
2078<br />
B E R<br />
L<br />
D I<br />
G<br />
Limpach<br />
Bern<br />
Oberwil i.S.<br />
Enge i.S.<br />
SION<br />
LAUSANNE<br />
Spillgerten<br />
2476<br />
Simme<br />
Gürbe<br />
E M<br />
T I G<br />
Wiriehore<br />
2304<br />
Albristhorn<br />
2762<br />
Aare<br />
Ringoldingen<br />
Därstetten<br />
Weissenburg<br />
4<br />
2<br />
Emme<br />
Hindelbank<br />
Schönbühl SBB<br />
Stockhorn<br />
2190<br />
T A<br />
L<br />
Männliflue<br />
2652<br />
Wildstrubel<br />
3248<br />
Lattigen b. Spiez<br />
Eifeld<br />
Wimmis<br />
Burgholz<br />
Erlenbach i.S.<br />
Lyssach<br />
Oey-<br />
Diemtigen<br />
Entschlige<br />
E N T S C H L<br />
A L<br />
I G E T<br />
Gr. Loner<br />
3094<br />
Rhône<br />
Niesen<br />
2362<br />
E R<br />
Elsighore<br />
2341<br />
BALSTHAL<br />
Thunersee<br />
N D<br />
T<br />
K A<br />
L<br />
A<br />
G<br />
A<br />
S<br />
Lueg<br />
888<br />
E M M<br />
Bowil<br />
Kander<br />
T<br />
K<br />
E N T<br />
I E<br />
E<br />
Balmhorn<br />
3698<br />
Torrenthorn<br />
2998<br />
Emme<br />
N T<br />
R<br />
A L<br />
Zulg<br />
A L<br />
Dündehore<br />
2862 Gs<br />
Blüemlisalp<br />
3657<br />
Doldenhorn<br />
3643<br />
1<br />
Signau<br />
E<br />
9<br />
OLTEN<br />
T<br />
5<br />
13<br />
A<br />
Langete<br />
Langnau<br />
Emmenmatt<br />
L<br />
Grüen<br />
Lüd<br />
1<br />
Niederhor<br />
1950<br />
3<br />
Leissigen<br />
Schwa<br />
27<br />
Sch<br />
2<br />
Lonza<br />
L Ö T<br />
11
OLTEN OLTEN<br />
AARAU LENZBURG<br />
DATeN uND FAkTeN<br />
thal<br />
hal Süd<br />
U<br />
G A<br />
Menziken<br />
Bahnnetz <strong>BLS</strong>-Personenverkehr<br />
n<br />
e<br />
erenalp<br />
144<br />
n<br />
Rot<br />
l<br />
nburg<br />
diswil<br />
denholz<br />
leindietwil<br />
A A R<br />
Rohrbach<br />
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euhaus<br />
Huttwil<br />
O B E R<br />
Trubschachen<br />
Emme<br />
Hohgant<br />
2197<br />
Ringgenberg<br />
Änziwigger<br />
Niederried<br />
Hüswil<br />
Zell<br />
Bönigen<br />
Napf<br />
1408<br />
Escholzmatt<br />
E N T L<br />
Schrattenflue<br />
2092<br />
Oberried<br />
Wigger<br />
Gettnau<br />
E B U<br />
C H<br />
Kleine Emme<br />
Waldemme<br />
Schimbrig<br />
1815<br />
Brienzer Rothorn<br />
2350<br />
Brienzersee<br />
Iseltwald<br />
Willisau<br />
14<br />
Menznau<br />
Hasle LU<br />
Schüpfheim<br />
Brienz<br />
Giessbach See<br />
Wolhusen Weid<br />
Wolhusen<br />
Entlebuch<br />
Fürstein<br />
2040<br />
Werthenstein<br />
Aare<br />
Kleine Emme<br />
Schachen LU<br />
Malters<br />
Mittaggüpfi<br />
1917<br />
Meiringen<br />
Innertkirchen<br />
Littau<br />
Rümlig<br />
Pilatus<br />
2119<br />
Alpnachstad<br />
Reuss<br />
7<br />
Luzern<br />
ZUG<br />
Vierwaldstättersee<br />
ENGELBERG<br />
Spurweite: 1435 mm<br />
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (Aaretal)<br />
Streckenlänge: 630,3 km<br />
Anzahl Haltepunkte: 183<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel)<br />
Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn)<br />
Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M.,<br />
höchster Bahnhof einer Adhäsions-Normalspurbahn der Schweiz)<br />
Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.)<br />
Nördlichster Haltepunkt: Langenthal<br />
Südlichster Haltepunkt: Lalden<br />
Östlichster Haltepunkt: Luzern<br />
Westlichster Haltepunkt: Payerne<br />
Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg-Scheiteltunnel<br />
(14,61 km)<br />
Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen<br />
Bern und Bern Wankdorf)<br />
Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen<br />
Hohtenn und Ausserberg)<br />
Maximale Neigung: 37‰ (auf der Linie Bern–Schwarzenburg)<br />
<strong>BLS</strong>-Schifffahrt Berner Oberland<br />
Thunersee<br />
Fläche: 47,8 km 2<br />
Seespiegel: 558 m ü.M.<br />
Tiefster Punkt: 344 m ü.M.<br />
Länge fahrplanmässige Fahrt Thun – Interlaken West: 29,48 km<br />
Anzahl Schiffe: 8 (davon 1 Dampfschiff «Blümlisalp»)<br />
Brienzersee (nur Sommerbetrieb)<br />
Fläche: 29,8 km 2<br />
Seespiegel: 564 m ü.M.<br />
Tiefster Punkt: 304 m ü.M.<br />
Länge fahrplanmässige Fahrt Interlaken Ost – Brienz: 18,65 km<br />
Anzahl Schiffe: 5 (davon 1 Dampfschiff «Lötschberg»)<br />
<strong>BLS</strong>-Autoverlad Lötschberg<br />
Distanz Kandersteg–Goppenstein: 16,875 km<br />
Distanz Kandersteg–Iselle (I): 64,188 km<br />
Fahrzeit Kandersteg–Goppenstein: 15 Min.<br />
Fahrzeit Kandersteg–Iselle (I): 60 Min.<br />
Därligen<br />
lmere<br />
77<br />
ilthorn<br />
970<br />
Interlaken West<br />
Lütschine<br />
paltenhorn<br />
3436<br />
Grütschalp<br />
Lauterbrunnen<br />
Mürren<br />
Breithorn<br />
3780<br />
S C H E N T A L<br />
Bietschhorn<br />
3934<br />
Interlaken Ost<br />
Ausserberg<br />
Visp<br />
ZERMATT<br />
Weisse Lütschine<br />
Schynige Platte<br />
1967<br />
Nesthorn<br />
3822<br />
Schwarze Lütschine<br />
Jungfraujoch<br />
Eggerberg<br />
Lalden<br />
6<br />
Kl. Scheidegg<br />
Eiger<br />
3970<br />
Grindelwald<br />
Mönch<br />
4107 Finsteraarhorn<br />
Jungfrau 4274<br />
4158<br />
Aletschhorn<br />
4195<br />
Brig<br />
Rotten<br />
Iselle (I)<br />
DOMODOSSOLA<br />
Wetterhorn<br />
3701<br />
Reliefkarte: © 2011 swisstopo<br />
ANDERMATT<br />
LegeNDeN<br />
<strong>BLS</strong>-Bahnlinie<br />
<strong>BLS</strong>-Schifffahrtslinie<br />
Übrige Bahnlinien<br />
Tunnel<br />
Bahnhof/Haltestelle<br />
Alle Haltestellen:<br />
Bern–Flamatt<br />
Bern–Niederscherli<br />
Bern–Belp<br />
Flamatt<br />
Laupen BE<br />
Fribourg/Freiburg<br />
Ausschnitt Bern Süd<br />
Thörishaus Dorf<br />
Bern Ausserholligen SBB<br />
Bern Bümpliz Süd<br />
Thörishaus Station<br />
Niederwangen<br />
Oberwangen<br />
Schwarzenburg<br />
Liebefeld<br />
Köniz<br />
Moos<br />
Gasel<br />
Niederscherli<br />
Schiffstation<br />
Halt auf Verlangen<br />
Autoverlad Lötschberg<br />
Kandersteg–Goppenstein<br />
Kandersteg–Iselle (I)<br />
Schifffahrt Berner Oberland<br />
Bern<br />
Bern Ausserholligen GBS<br />
Bern Weissenbühl<br />
Wabern bei Bern<br />
Kehrsatz Nord<br />
Kehrsatz<br />
Belp Steinbach<br />
Die Netzpläne finden Sie auch unter www.bls.ch/netzplan<br />
Belp<br />
Thun<br />
29
Winterdampf mit dem Dampfschiff «Blümlisalp» auf dem Thunersee<br />
30
GASTROTIPP<br />
Gastrotipp<br />
Gastro-Galerie<br />
Interlaken<br />
Text: Mike Sommer<br />
Fotos: zvg, Mike Sommer<br />
Ein heisser Tipp für kalte Tage.<br />
Wenn die <strong>BLS</strong>-Schifffahrt auf dem Brienzersee Winterpause macht, wird das Motorschiff<br />
Brienz zum heimeligen Feinschmecker-Restaurant beim Bahnhof Interlaken Ost.<br />
Am 20. Oktober hat die Brienzersee-Flotte der <strong>BLS</strong> ihren<br />
Betrieb eingestellt, bis Ostern gehört der See ganz den<br />
Wasservögeln. Auch beim Bahnhof Interlaken Ost ist es<br />
ruhig geworden. In der kalten Jahreszeit verirrt sich<br />
kaum ein Tourist hierher. Weit weg ist die hektische Betriebsamkeit,<br />
die in der Hochsaison das Dorfzentrum<br />
prägt. Nur Einheimische und Eingeweihte zieht es immer<br />
wieder an die Schiffländte, genauer: auf das Motors<br />
c h i ffB r i e n z .<br />
Das grösste Brienzersee-Schiff liegt im Winter an seiner<br />
Anlegestelle auf der Aare und empfängt täglich Gäste –<br />
und zwar jedes Jahr ein bisschen mehr, wie Peter Schenkel<br />
stolz bemerkt. Der Geschäftsführer der Gastro Lac<br />
AG ist mit seinem Team seit 16 Jahren dafür besorgt, die<br />
Fahrgäste auf den Brienzersee-Schiffen der <strong>BLS</strong> zu verköstigen.<br />
Null-acht-fünfzehn-Gastronomie ist nicht sein<br />
Ding. Schenkel will den Ruf der Schiffgastronomie nachhaltig<br />
heben, zum Beispiel mit thematischen Gourmet-<br />
Abendrundfahrten. Doch er bleibt realistisch: «Auf den<br />
Kursschiffen wollen die Leute schnell und preisgünstig<br />
essen, denn sie sind auf einem Ausflug, und das Essen<br />
steht nicht im Vordergrund.» So freut er sich immer auf<br />
die gut vier Monate dauernde Wintersaison. Dann gehört<br />
seine ganze Aufmerksamkeit dem MS Brienz, das er in<br />
die «Gastro-Galerie» verwandelt.<br />
Multitalent am Werk<br />
Die Verwandlung ist mehr als Kosmetik. Auf dem Unterdeck<br />
werden rustikale Holztüren und -wände eingesetzt,<br />
ein Saal wird zur Kunstgalerie, die ihrem Namen alle Ehre<br />
macht. Truhen und Schränke vom Antikbasar in Leissigen<br />
schaffen ein Ambiente wie in einem Landgasthof,<br />
dazu kommen Blumengestecke und weitere Deko-Elemente,<br />
die der Chef eigenhändig anfertigt. Denn der ist<br />
ein kreatives Multitalent. In seiner Schiffsgalerie stellt er –<br />
neben jenen bekannter und weniger bekannter Künstler –<br />
regelmässig auch seine eigenen Bilder aus. Vor allem aber<br />
hat er im Winter Zeit, das zu tun, was er ursprünglich gelernt<br />
hat: Kochen. Jetzt ist das Essen nicht mehr wie im<br />
Sommer Nebensache, sondern steht ganz im Zentrum.<br />
Inspiriert ist Peter Schenkels Winterkarte vom Emmental,<br />
denn er sei ein «Fan» dieser Region: «Aber ich mache meine<br />
eigene Variante der Emmentaler Küche. Oder anders<br />
gesagt: Ich koche, was ich selber gut finde.» Ob Nägelibode-Lammigs,<br />
Blitzloch-Stroganoff, Chlepfer-Ännis<br />
Pouletspiess oder Lämpematt-Schwinssteak: Der Name<br />
31
ICH BIN<br />
Gina, Hasle-Rüegsau<br />
HASLE-<br />
RÜEGS-<br />
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Immer gut unterwegs mit Bahn, Bus<br />
und Tram – mit 1 Ticket oder Abo:<br />
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GASTROTIPP<br />
Peter Schenkel lässt sich auf<br />
dem MS «Brienz» von der<br />
Emmentaler Küche inspirieren<br />
und beweist seine Kreativität<br />
auch beim Dekorieren der<br />
Gastro-Galerie.<br />
macht jeweils schon deutlich, woher die Inspiration<br />
stammt. Gruppen ab 15 Personen können zudem aus<br />
zehn drei- oder viergängigen Menüs auswählen. Auf<br />
«Gotthelfs Sunntigs-Gmüessuppe» etwa folgt «öpis<br />
Pflanzblätzruschtig agmacht mit Öpfubalsamico», ein<br />
«Simmitaler Kalbscarréebrate im Chrütermantu» und<br />
zuletzt «Garamelisierti Ananas», wobei – zugegeben – die<br />
Ananas nicht im Emmental wächst. Peter Schenkel<br />
nimmt sich eben seine Freiheiten. Wie auch immer, schon<br />
die Menükarte ist Poesie und fügt sich bestens ins Gesamterlebnis<br />
der «Gastro-Galerie» ein.<br />
Olivenöl? Fehlanzeige!<br />
Getestet haben wir die Küche mit einem Oberländer<br />
Späck-Salat mit Bergkäse, Brotwürfel, gebratenem Speck<br />
und knackigen Blattsalaten an Apfel-Balsamico und einem<br />
feinen Rapsöl (Olivenöl und italienischen Balsamico<br />
sucht man bei Peter Schenkel vergebens) für CHF 19.50.<br />
Ebenfalls überzeugt hat das Mittagsmenü, ein Schweinscarréebraten<br />
gefüllt mit Dörrzwetschgen an einem Waldhonigjus,<br />
Blattspinat und Kartoffelgratin (CHF 19.50).<br />
Das Fazit: Hier wird währschaft gekocht, aber mit Fantasie<br />
und Können. Das Fleisch ist «chüschtig» und auf den<br />
Punkt gegart, gewürzt wird dezent und mit Finesse.<br />
Bei den verwendeten Zutaten setzt Peter Schenkel fast<br />
ausschliesslich auf regionale Erzeugnisse von bester<br />
Qualität. Diese liefern ihm Produzenten, mit denen er<br />
teilweise seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Der Fisch<br />
stammt von der Grabenmühle in Sigriswil, die Pasta von<br />
Scala Gusti in Leissigen, das Fleisch vom Dorfmetzg<br />
«Blaue Kuh» in Matten, der Käse vom Chäs-Fritz in Interlaken,<br />
die Glace von Mountain Ice-Cream in Zweisimmen<br />
und die Kräuter von Swiss Alpine Herbs in<br />
Därstetten. Nur logisch, dass auch auf der kleinen aber<br />
abwechslungsreichen Weinkarte ausschliesslich Schweizer<br />
Gewächse zu finden sind.<br />
Unser Fazit: Mit der «Gastro-Galerie» hat Interlaken ein<br />
Restaurant, wo Genuss mehr ist als «nur» gut essen. Kein<br />
Wunder sind 80 Prozent der Besucher Stammkunden<br />
aus der näheren und weiteren Region. Sie lassen sich jeden<br />
Winter wieder gerne von Peter Schenkel und seiner<br />
Crew überraschen und verwöhnen.<br />
Gut zu wissen<br />
Lokal: Gastro-Galerie, Schiffländte Interlaken<br />
Ost, CH-3800 Interlaken. Speisesaal Unterdeck<br />
(40 Plätze), Saal Oberdeck (25 Plätze),<br />
Bankettsaal (60 Plätze), Kunstgalerie.<br />
Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach / ab<br />
Interlaken Ost. Die Schiffländte ist gleich<br />
beim Bahnhof (Wegweiser beachten).<br />
Gastgeber: Peter Schenkel.<br />
Öffnungszeiten: Täglich ab 9.30 Uhr geöffnet<br />
bis 18 Uhr (Sonntag bis Donnerstag) oder bis<br />
24 Uhr (Freitag und Samstag). Saison vom<br />
1. Dezember 2013 bis 14. April 2014.<br />
Spezielles: Drei Wechselausstellungen pro<br />
Saison in der Galerie, gelegentlich kulturelle<br />
Events mit 3-Gang-Menü (das Programm<br />
2013 / 14 stand bei Redaktionsschluss noch<br />
nicht fest).<br />
Reservationen und Infos:<br />
Tel. +41 (0)79 422 90 79; www.gastro-lac.ch<br />
Streifzug-Angebot: Bei Abgabe<br />
dieses Bons gibt es nach dem<br />
Essen gratis eine «Emmentaler<br />
Merängge mit Nidle».<br />
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UNTERHALTUNG<br />
SUDOKUS<br />
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LEICHT MITTEL SCHWER<br />
Conceptis Puzzles 06010016114<br />
Conceptis Puzzles 06010017070<br />
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Conceptis Puzzles 06010020991<br />
SUCHBILD MIT 10 FEHLERN<br />
BUCH-TIPPS<br />
Mal kurz frische Luft schnappen<br />
52 attraktive und leichte Wanderrouten<br />
sowie zahlreiche Varianten<br />
werden mit ausführlichen<br />
Texten, Fotos,<br />
Kar ten ausschnitten<br />
und Streckenprofilen<br />
vor gestellt. Viele<br />
Vor schläge eignen<br />
sich vom Frühling<br />
bis in den Spätherbst.<br />
«Kurzwanderungen»,<br />
Andreas Staeger, 2013,<br />
128 Seiten, CHF 24.90, Berner<br />
Wanderwege BWW, erhältlich bei<br />
den BWW und im Buchhandel.<br />
Wandern in der Winterluft<br />
Wandern, wo der Winter am Schönsten<br />
ist: Vom Wallis über das Berner<br />
Oberland bis ins Bündnerland werden<br />
20 markierte und präparierte<br />
Routen vorgestellt, die mit dem öV<br />
bestens erschlossen sind. «Wandern<br />
mit dem GA und dem Halbtax abo –<br />
Band 6, Winterwanderungen<br />
II», Karin Breyer,<br />
2013, 160 Seiten,<br />
CHF 29.80,<br />
Reinhardt Verlag,<br />
erhältlich im<br />
Buchhandel.<br />
Herbstfarben erwandern<br />
Was haben Walliser Suonen,<br />
Emmentaler Hügel und Engadiner<br />
Höhenwege gemeinsam?<br />
An all<br />
diesen Orten ist der<br />
Herbst besonders<br />
schön. 20 Herbstrouten<br />
werden in<br />
diesem Führer mit<br />
Bild und Text vorgestellt.<br />
«Wandern mit<br />
dem GA und dem<br />
Halbtaxabo – Band 5, Herbstwanderungen»,<br />
Karin Breyer, 2013, 168<br />
Seiten, CHF 29.80, Reinhardt Verlag,<br />
erhältlich im Buchhandel.<br />
34 34
RÄTSEL<br />
AUFLÖSUNGEN AUF SEITE 49<br />
LESERBRIEFE<br />
Die <strong>BLS</strong> schafft goldene Momente<br />
Ich lese regelmässig und mit Interesse die Beiträge im<br />
Magazin Streifzug (die Kolumne von Bänz Friedli zum<br />
Beispiel, aber auch andere Texte – machen Sie weiter<br />
so!). Mit der <strong>BLS</strong> erlebe ich auch sonst lichte Momente,<br />
wie etwa jenen auf nebenstehendem Bild: Die <strong>BLS</strong>-<br />
Komposition überquert den Fronholzviadukt zwischen<br />
Seftigen und Uetendorf. So kann man im wahrsten Sinn<br />
des Wortes sagen: «Die <strong>BLS</strong> schafft goldene Momente!»<br />
Peter Hauri, Gurzelen<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Meinung zum Streifzug, seinen Beiträgen<br />
und seiner Aufmachung interessiert uns immer.<br />
Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen.<br />
Kontaktadresse:<br />
<strong>BLS</strong> AG, Streifzug,<br />
Genfergasse 11, CH-3001 Bern<br />
streifzug@bls.ch<br />
35
PUBLIREPORTAGE<br />
Über den Wolken<br />
Winterliche Freuden auf dem Niederhorn<br />
Diese Weite. Hier oben kann man durchatmen.<br />
Überkommt einen das Gefühl von<br />
Freiheit. Würde man am liebsten die Arme<br />
ausbreiten und losfliegen. Willkommen<br />
auf dem Niederhorn, diesem Berg mit der<br />
herrlichen Sicht auf den Thunersee und die<br />
Berner Alpen. Doch halt – sofortiges Losfliegen<br />
wäre schade. Denn das Niederhorn<br />
hat einiges zu bieten.<br />
Winters, wenn in tieferen Lagen Nebel<br />
liegt, kann man hier, auf 1950 Metern<br />
über Meer, Sonne tanken. Gut präparierte<br />
Winterwanderwege laden zu langen<br />
Spaziergängen ein. Und so schreitet man<br />
los, durch die prächtige Winterwelt, vorbei<br />
an tief verschneiten Tannen, hält ab und<br />
zu inne und lässt den Blick in die Ferne<br />
schweifen.<br />
Wem dies zu gemächlich ist, mietet einen<br />
Schlitten und fährt talwärts, im oberen Teil<br />
rasant, dann kurvig und schliesslich in angenehmem<br />
Gleittempo. Hier kann man es<br />
ziehen lassen und gelangt, begleitet vom<br />
Rauschen der Kufen und mit Aussicht auf<br />
das traumhafte Panorama, zur Mittelstation<br />
Vorsass.<br />
Dasselbe Vergnügen gibt es bei Nacht.<br />
Die Sterne am Himmel, die Lichter im<br />
Tal, lässt es sich auf dem mit Baulaternen<br />
markierten Schlittelweg dahingleiten.<br />
Wer Lust hat, beginnt das Sternenschlitteln<br />
mit einem Fondue im «Berghaus Niederhorn»<br />
und schliesst es bei einem Glas<br />
Glühwein im «Bärgrestaurant Vorsass» ab.<br />
Auch dem Skifahren kann man hier frönen.<br />
Das Gebiet ist gut überschaubar und<br />
mit vier Pisten und einem Bügellift ideal<br />
für Kinder. Mit dem Familienschneesportpackage<br />
fährt eine vierköpfige Familie für<br />
120 Franken einen Tag lang Ski, Snowboard<br />
oder Schlitten und geniesst einen<br />
Pastaplausch im «Berghaus Niederhorn».<br />
Ein Berg mit vielen Möglichkeiten. Da gibt<br />
es eigentlich nur noch dies zu erwähnen:<br />
Ein Ausflug auf das Niederhorn ist ein ausgezeichnetes<br />
Mittel gegen Winterblues.<br />
Telefon 033 841 08 41<br />
niederhorn.ch
A B C D E F G H I J<br />
1<br />
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8<br />
Wettbewerb: Wo ist das <strong>BLS</strong>-Logo versteckt?<br />
Das Thema von Illustratorin Bea Artico ist diesmal ein Kaleidoskop. Das <strong>BLS</strong>-Logo ist wie immer irgendwo im Bild versteckt. Schicken Sie ein<br />
SMS mit dem Keyword <strong>BLS</strong> und dem Lösungsquadrat (z. B. <strong>BLS</strong> D1) an die Nummer 9889 (70 Rp./SMS). Oder eine Postkarte mit Absender<br />
und Lösungsquadrat an: <strong>BLS</strong> AG, Streifzug, Postfach, CH-3001 Bern.<br />
Einsendeschluss ist der 28. Februar 2014.<br />
Zu gewinnen<br />
sind zehn attraktive Preise:<br />
3 × 1 Tageskarte<br />
1. Klasse für das<br />
<strong>BLS</strong>-Streckennetz<br />
(Bahn, Bus und Schiff) im<br />
Wert von je CHF 100.–.<br />
3 × 1 Fischaugenobjektiv<br />
für Smartphone- oder Handykameras<br />
von Transa im Wert<br />
von CHF 49.90.<br />
Ein Gutschein für das Schiffsrestaurant<br />
«Gastro-Galerie» auf dem MS «Brienz» an der<br />
Schiffländte Interlaken Ost im Wert von CHF 200.–.<br />
3 × 2 Black-Diamond-<br />
Teleskop-Trekkingstöcke<br />
im Wert von CHF 89.–<br />
von Transa.<br />
Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzug». Mitarbeitende der <strong>BLS</strong> und deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme<br />
ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Im Suchbild der letzten Ausgabe war das <strong>BLS</strong>-Logo im Feld F8 versteckt.<br />
37
Sonnenspiele am Napf.<br />
Die Besteigung des Napfs mit Schneeschuhen wird in den steilen Tälern und auf den<br />
schroffen «Eggen» zu einem spannenden Wechselspiel von Sonne und Schatten – und<br />
gipfelt in einer grandiosen Rundumsicht.<br />
«Stibe, wann hat dein Grossvater den Napf gekauft?» ruft<br />
Therese Zaugg in die Küche. «Das muss etwa 1959 gewesen<br />
sein.» Das Hotel Napf ist schon seit drei Generationen im<br />
Besitz der Familie Hirschi. Und immer noch macht das<br />
Bewirten Freude: «Wenn der Andrang gross ist, machen<br />
wir einfach das Stübli auf oder stellen ein paar Stühle mehr<br />
auf die Terrasse.» Die Gäste schätzen das unkomplizierte<br />
Wesen und die Flexibilität der Gastgeber Stefan und Thomas<br />
Hirschi. Doch nicht nur wegen der familiären Atmosphäre<br />
im Gipfelrestaurant ist der Napf auch für Schneeschuhwanderer<br />
ein lohnenswertes Ziel.<br />
Vom Wallfahrtsort zum Bergpanorama<br />
Gestartet sind wir auf 873 m ü. M. in Luthern Bad – im Volksmund<br />
auch «Einsiedeln des kleinen Mannes» genannt. Der<br />
Name rührt daher, dass Jakob Minder hier im Jahre 1581 auf<br />
wundersame Weise von seiner Gicht befreit worden sein soll.<br />
Er sah im Traum die Heilige Maria und badete auf ihr Geheiss<br />
hin in der Quelle hinter seinem Haus – und war von<br />
diesem Moment an wieder gesund. Noch heute wird die<br />
Wallfahrtskirche Maria-Heilbronn rege besucht. Wir aber<br />
sind sogleich den roten Schildern gefolgt, mit denen der<br />
Schneeschuhtrail der Napf-Rundtour markiert ist. Die blauen<br />
Schilder, die auch da und dort auftauchen, signalisieren<br />
die 3,8 km lange Badegg-Rundtour.<br />
Schon kurz nachdem wir die Schneeschuhe angeschnallt<br />
und die Teleskop-Stöcke ausgefahren haben, wird die Steigung<br />
ruppig: «Die wollen es aber wissen», keucht mein Begleiter.<br />
Nach etwa 20 Minuten kommt die Badegg in Sicht.<br />
Den Kaffee-Halt lassen wir aus und ziehen weiter – das Glitzern<br />
des Schnees ist einfach zu verlockend. Der Weg bleibt<br />
oben auf der Krete und steigt kontinuierlich an: Die Land-<br />
38
schaft hier ist durch reine Wassererosion entstanden. Sie<br />
besteht aus tief eingekerbten V-Tälern und langgezogenen<br />
Anhöhen, den Eggen. Sie sind schroff, das für Gletschererosion<br />
typische Abgeschliffene und Runde sucht man vergebens.<br />
Stattdessen spürt man sehr gut, ob man sich gerade<br />
auf der Sonnen- oder Schattenseite befindet: Wir ziehen<br />
Mützen und Jacken mehrmals aus und wieder an. Nach etwas<br />
mehr als einer Stunde erreichen wir die Alp Nideränzi:<br />
Hier eröffnet sich der Blick auf die Berner Seite und die ganze<br />
Alpenkette (siehe Bild). Ideal also, um kurz innezuhalten,<br />
zu verschnaufen und einen Schluck aus der Feldflasche zu<br />
nehmen. Von Nideränzi schätzt der Wegweiser noch 50 Minuten<br />
auf den Gipfel.<br />
Waldmystik und Älpler-Makronen<br />
«Diese hohen, geraden Baumstämme erzeugen eine ganz<br />
mystische Stimmung», flüstert mein Begleiter in einem längeren<br />
Waldstück: Stumm und andächtig gehen wir durch<br />
den Wald. Der schmale Weg ist hier ein wenig abschüssig<br />
und fordert Konzentration, wir sind froh um den Halt unserer<br />
Schneeschuhe. Mit Kohldampf erreichen wir schliesslich<br />
das Hotel Napf, und trotz Hungergefühlen fesselt uns<br />
zunächst die Aussicht: 360 Grad Bergpanorama! Da kein<br />
Gipfel die Sicht versperrt, ist der Blick auf die Berner und auf<br />
die Luzerner Seite einfach grandios. Für die Neugierigen<br />
stehen Tafeln zur Bestimmung der Gipfel sowie ein Fernrohr<br />
zur Verfügung: Vom Säntis bis zum Moléson sieht man<br />
hier bei guter Sicht alles. Das Hotel liegt genau auf Kantonsgrenze<br />
zwischen Bern und Luzern, zwischen Emmental<br />
und Entlebuch. Sogar die Sprachgrenze verläuft hier durch:<br />
Auf der einen Seite begrüsst man sich mit «Grüezi», auf der<br />
anderen mit «Grüessech».<br />
Im Selbstbedienungs-Restaurant bestellen wir eine grosse<br />
Portion Älpler-Makronen mit Apfelmus. Am Nebentisch<br />
verdrückt ein kleines Mädchen eine riesige Portion Meringue<br />
– erst ganz am Ende muss ihr der Vater doch noch<br />
ein wenig helfen. Die Waren werden mit einer kleinen<br />
Transportbahn auf den Napf befördert. «Selbst mit Vierradantrieb<br />
kommt man hier praktisch nicht hoch» erklärt uns<br />
Therese Zaugg. Mit einer Glocke, deren Klang an die Türglocke<br />
einer alte Apotheke erinnert, kann die Wirtin bei<br />
Bedarf hinter das Buffet gerufen werden. Einige Gäste kennt<br />
sie persönlich und erkundigt sich nach ihrem Wohlbefinden.<br />
Alles ist schlicht und familiär: In einer Vitrine stehen<br />
die Pokale der Eishockeymannschaft «Napfgiele», und Therese<br />
verordnet dem klagenden Heinz schliesslich einen Tee<br />
gegen seine Magenbeschwerden.<br />
Kleine Ortsnamenkunde<br />
In der Gaststube liegt das Buch «Der Napf» des Fotografen<br />
Armin Wey auf. Darin erfährt man viel über die Geschichte<br />
des Ortes. Der Berner Pfarrer und Dichter Gottfried Strasser<br />
etwa liess 1883 verlauten, der Napf besässe «das Zeug zu<br />
einem Kurorte, zu einer rechten Sommerfrische». Armin<br />
Wey betont, dass der ehemalige Nachteil – die Unerreichbarkeit<br />
mit Auto oder Bahn – heute eindeutig zum Vorteil<br />
geworden sei. Dadurch, dass der Napf nur zu Fuss erreichbar<br />
sei, habe er seine spezielle Stimmung und die Ursprünglichkeit<br />
wahren können. Das Buch zeigt auf, wie Topografie<br />
und Bewirtschaftung sich in den hiesigen Ortsbezeichnungen<br />
niederschlagen: Dass es in der Gegend viele Einzelhöfe<br />
gab und gibt, lässt sich zum Beispiel an Namen wie «Fritzehus»,<br />
«Schmidshus» oder «Gigerhüsi» ablesen. Auch die<br />
Sonnen- und Schattenseiten, die uns beim Aufstieg so aufgefallen<br />
sind, werden erwähnt: «Sunneberg», «Sunnhalde»,<br />
aber auch «Schattmoos» und «Schattweid» machen darauf<br />
aufmerksam. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Name<br />
Napf im Jahr 1419, jedoch gibt es frühere Zeugnisse, welche<br />
die Erhebung schon im 14. und 15. Jahrhundert mit «Entzi /<br />
Änzi» bezeichnen. Davon zeugen noch heute die Namen<br />
Nideränzi, Änzisattel oder Hochänzi.<br />
Nach einem letzten Rundumblick nehmen wir den Abstieg<br />
des 8,8 km langen Schneeschuhtrails in Angriff. Hinunter<br />
führt der Weg auf der Nordseite des Hauses über die Trachselegg.<br />
Noch einmal spüren wir die Chrachen- und Egglandschaft<br />
am eigenen Leibe, bis wir dann bei Mittler Ey zur Luthern<br />
kommen und auf dem Uferpfad gemütlich zurück<br />
nach Luthern Bad gelangen.<br />
Text: Mia Hofmann, Foto: Andreas Jenni<br />
Gut zu wissen<br />
Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Hüswil oder Zell, weiter<br />
mit dem Bus nach «Luthern Bad» (Endhaltestelle) und auf<br />
demselben Weg zurück.<br />
Wanderzeit: Ca. 4 Std.<br />
Tipp: Die Tour ist auch in der entgegengesetzten Richtung<br />
machbar. Bei Bedarf Abstieg nach Fankhus, Trub oder Escholzmatt<br />
möglich.<br />
Einkehr: Hotel Napf, Tel. +41 (0)34 495 54 08, 1.12. bis 31.3.,<br />
Montag und Dienstag geschlossen, 1.4. bis 30.11. jeden Tag offen.<br />
Restaurant Hirschen, Luthern Bad,<br />
Tel. +41 (0)41 978 13 57, Montag geschlossen.<br />
Wanderkarte und Höhenprofil unter<br />
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Weihnachten ist das Fest der Liebe und des Friedens –<br />
und das Fest der Familien. Um die Freude auf die besinnlichen<br />
Tage zu steigern, hat Kambly den ersten<br />
Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen, der an den beiden<br />
Wochenenden vom 29. November bis am 1. Dezember<br />
sowie vom 6. bis am 8. Dezember stattfindet. Lichterbögen,<br />
weihnächtliche Deko rationen und musikalische<br />
Klänge verbreiten vor der Biscuitfabrik eine friedliche<br />
Adventsstimmung. 25 geschmückte Emmentaler Chalets<br />
mit schönem Giebeldach warten auf Besucherinnen<br />
und Besucher. Bei den Ausstellern handelt es sich um<br />
kulinarische Anbieter und Kunst-Handwerker aus der<br />
Region. Es werden lokale Spezialitäten wie Chäsbrägu,<br />
Fondue, Wurstwaren, aber auch Bäckerprodukte, Urdinkel-Pasta,<br />
Waffeln, Emmentaler Glühwein und vieles<br />
mehr angeboten. Den Handwerkern kann man zuschauen<br />
und sich in die Kunst des Schönschreibens oder Korbflechtens<br />
einführen lassen.<br />
Das Programm ist äusserst familienfreundlich: Im Weihnachtszelt<br />
können Kinder das Kambly Kasperlitheater besuchen,<br />
Lebkuchen dekorieren oder eine Tasse der Töpferei<br />
Aebi bemalen. Das alles zu festlichen Klängen von Handörgelern,<br />
Sängerinnen und Sängern und einem Panflötisten.<br />
Schon die vorweihnachtliche Anreise mit der <strong>BLS</strong> nach<br />
Trubschachen hat es in sich: Im Märchenwagen (3. Wagen<br />
nach der Lok) des RegioExpress Kambly Zug werden<br />
Gäste vom 5. November bis am 22. Dezember auf das Fest<br />
eingestimmt. Unter goldenem «Sternenhimmel» können<br />
Kinder Wintermärchen hören und Geschichten lesen.<br />
An den drei ersten Adventswochenenden ist sogar eine<br />
richtige Märchenerzählerin im Einsatz. Es gibt Märchen<br />
zum Mitnehmen und eine süsse Überraschung.<br />
Text: Thorsten Kaletsch, Fotos: zvg<br />
Gut zu wissen<br />
Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach<br />
Trubschachen und auf demselben Weg zurück.<br />
Angebot: Kambly Weihnachtsmarkt vom 29.11.<br />
bis am 1.12. und vom 6. bis am 8.12. RailAway-<br />
Kombi mit ermässigter Bahnfahrt nach Trubschachen<br />
und zurück und Einkaufsgutschein.<br />
Spezielles: Hörgeschichten im Märchenwagen<br />
des RegioExpress Kambly Zug: Di bis So,<br />
5.11. – 22.12.: Abfahrten ab Luzern 7.57, 11.57 und<br />
15.57 Uhr; Abfahrten ab Bern 9.36, 13.36 und<br />
17.36 Uhr. Märchenerzählerin am 30.11., 1.,7.,<br />
8.,14. und 15.12.: Abfahrt ab Luzern um<br />
11.57 Uhr; Abfahrt ab Bern um 13.36 Uhr.<br />
Öffnungszeiten Kambly Weihnachtsmarkt:<br />
Fr 29.11. und 6.12. von 13 – 21 Uhr; Sa 30.11.<br />
und 7.12. von 10 – 21 Uhr und So 1.12. und<br />
8.12. von 10 – 18 Uhr.<br />
Mehr Infos: Kambly Erlebnis,<br />
Tel. +41 (0)34 495 02 22, www.kambly.ch<br />
» www.bls.ch/streifzug<br />
41
GEMEINSAM FÜR<br />
DEN SC BERN,<br />
GEMEINSAM FÜR<br />
BERN.<br />
Die <strong>BLS</strong> fährt Sie in nur 8 Minuten vom Hauptbahnhof zum<br />
Shopping- und Erlebniscenter Westside. Genau dorthin, wo die SCB<br />
Spieler shoppen, essen, sich erholen und Filme schauen gehen.
Fondueschmaus und Eislaufen im Iglu.<br />
Einmal in ungewohnter Atmosphäre Eis laufen oder ein Käse-Fondue geniessen? Auf der<br />
Engstligenalp ist das jetzt möglich: In einem Iglu, von denen eines sogar Weltrekord-<br />
Format aufweist.<br />
Die Iglus auf der Engstligenalp ob Adelboden waren bislang<br />
ein echter Geheimtipp. Im Schneeiglu-Restaurant<br />
etwa, das bis zu 200 Gästen Platz bietet, kamen letzten<br />
Winter viele Besucher in den Genuss eines Fondues.<br />
Auch dieses Jahr können Gäste in eindrücklicher Atmosphäre<br />
im «Pfänni» rühren und zwischen Eisskulpturen<br />
und Wandverzierungen ein Käse-Fondue geniessen, das<br />
nach einem Geheimrezept von der Käserei Schmid in<br />
Adelboden hergestellt wird. Gebaut werden die insgesamt<br />
acht Iglus etwa 200 Meter von der Bergstation der<br />
Luftseilbahn entfernt – geöffnet sind sie ab dem 20. Dezember.<br />
Für die aussergewöhnliche Ambiance in den<br />
Schneehöhlen sind die Iglubauer «Beat & Beat» und der<br />
Künstler Björn Zryd aus Adelboden verantwortlich. Die<br />
Eisskulpturen werden von der Icefactory aus Uetendorf<br />
hergestellt. Für die Fondue-Gäste werden spezielle Berg-<br />
(um 19.15 Uhr) und Talfahrten (19.30 und 21.30 Uhr) auf<br />
die und von der Engstligenalp durchgeführt. Doch auf<br />
der Engstligenalp gibts nicht nur das grösste Fondue-<br />
Iglu der Welt, sondern auch die einzige Schneeiglu-Eisbahn<br />
in der Schweiz. In den vier zusammengebauten<br />
und verzierten Grossraum-Iglus können Schlittschuhläuferinnen<br />
und Schlittschuhläufer bei jedem Wetter Pirouetten<br />
drehen oder gemütlich zu Musik durch die<br />
Gänge kurven. Geöffnet ist das Eisbahn-Iglu von Mittwoch<br />
bis Sonntag von 10.00 bis 16.30 Uhr. Der Eintrittspreis<br />
beträgt zwei Franken. Und selbstverständlich lassen<br />
sich die Angebote in den beiden Iglus kombinieren:<br />
Wer also vom «Schlöflen» Hunger bekommen hat, kann<br />
diesen anschliessend im Fondue-Iglu stillen, bevor er<br />
mit der Seilbahn zurück ins Tal schwebt.<br />
Text: Thorsten Kaletsch, Fotos: zvg<br />
Gut zu wissen<br />
Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Frutigen,<br />
weiter mit dem Bus bis zur Endhaltestelle<br />
«Adelboden, Unter dem Birg» (umsteigen in<br />
«Adelboden, Oey»). Die Talstation der Luftseilbahn<br />
befindet sich bei der Busendhaltestelle.<br />
Angebot: Fondue-Essen oder Eislaufen im Iglu<br />
(oder beides zusammen). Erhältlich als Arrangement<br />
inklusive Retourfahrt mit der Luftseilbahn.<br />
Öffnungszeiten: Eislaufen von Mittwoch bis<br />
Sonntag von 10.30 bis 16.30 Uhr; Fondue-Iglu von<br />
Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 22 Uhr.<br />
Preise: Eintritt Eislaufen CHF 2.–; Fondue-Iglu:<br />
Erwachsene: CHF 39.– (mit Seilbahn CHF 58.–);<br />
Kinder: CHF 24.– (mit Seilbahn CHF 34.–).<br />
Übernachten: Im Berghotel Engstligenalp:<br />
Tel. +41 (0)33 673 22 91,<br />
berghotel@ engstligenalp.ch<br />
Mehr Infos und Reservation Fondue-Iglu:<br />
Tel. +41 (0)79 666 05 83, www.fondue-iglu.ch<br />
43
FREIZEIT<br />
Reise der Sinne mit dem Schokoladenzug.<br />
Eine Reise im «Belle Epoque»- oder modernen Panoramawagen durch das Land der Schokolade und des<br />
Käses ist eine Reise der Sinne. Im Dezember und Februar verkehrt der Schokoladenzug der MOB exklusiv<br />
ab dem Simmental, Saanenland und Pays-d’Enhaut. Auf der Fahrt kann die Region entdeckt oder auch die<br />
Herstellung regionaler Produkte besichtigt werden. In Broc wartet die Schokoladenfabrik, in Greyerz<br />
werden der historische Ortskern und eine Schaukäserei besucht. Auf der Rückfahrt wird eine Auslese<br />
feiner Weine angeboten, begleitet von fachkundigen Erläuterungen eines Weinspezialisten. Der Ausflug<br />
umfasst die Bahnfahrt 1. Klasse, die Reservierung, Kaffee und Gipfeli, Eintritte in die Schokoladenfabrik<br />
und Schaukäserei, eine Degustation von Schweizer Weinen sowie einen Bus-Transfer. Fahrplanbeispiel:<br />
Lenk im Simmental ab 8.15 / an 17.56 Uhr, Zweisimmen ab 8.38 / an 17.13 Uhr). Reservation obligatorisch<br />
z. B. unter zweisimmen@bls.ch; Tel. +41 (0)33 729 87 40. www.goldenpass.ch<br />
Weiter Blick in Spiez<br />
Neues Vivarium im Dählhölzli<br />
44<br />
In Spiez gibt es einen 14 km langen wintertauglichen<br />
Rundwanderweg. Und zwar abseits von<br />
lärmenden und staubigen Strassen, mit schönster<br />
Aussicht auf die Berner Alpen, in die Täler<br />
und auf den Thunersee. Der Rundweg umfasst<br />
vier Teilabschnitte: Strandweg, Höhenweg,<br />
Ausblicke Täler und Berge, Rebenweg. Er ist<br />
auch für Familien mit Kindern und Kinderwagen<br />
problemlos begehbar. www.spieztourismus.ch<br />
Die Jugend auch im Winter am Ball<br />
Für Jugendliche ist im <strong>BLS</strong>-Gebiet immer etwas<br />
los. Nebst Infos zu Ausflügen, aktuellen Events<br />
und Vorteilen von Reisen mit dem öV werden alle<br />
zwei Wochen Eventtickets und coole Preise<br />
verlost. Und als Hauptpreis gibts ein Erlebniswochenende<br />
in der Region Gstaad Mountain<br />
Rides zu gewinnen. www.bls.ch/live<br />
«Mehr Platz für weniger Tiere»: Unter diesem<br />
Motto haben die Verantwortlichen des Tierparks<br />
Dählhölzli das Vivarium umgebaut. In der neuen<br />
Anlage tummeln sich die Tiere in vier Aquarien<br />
mit 220 000 Litern Wasser, statt wie früher in<br />
19 Aquarien mit 30 000 Litern. Damit wurden<br />
«gesamtheitliche Lebensräume geschaffen, in<br />
denen die Wasserwelten auch an der Oberfläche<br />
mit der Umgebungsvegetation und Landschaftsgestaltung<br />
verschmelzen.»<br />
Zusätzlich profitieren die Besucher von einem<br />
neuen RailAway-Kombi mit vergünstigter öV-Reise<br />
und Eintritt. www.bls.ch/daehlhoelzli
Unvergessliche Erlebnisse schenken<br />
Neues im Bernaqua<br />
Ob ein Ausflugsangebot, das Ticket für ein<br />
Konzert oder eine Reise aus dem <strong>BLS</strong>-Reisezentrum:<br />
All das und noch vieles mehr kann man<br />
mit der <strong>BLS</strong>-Geschenkkarte bezahlen. Sie ist in<br />
allen <strong>BLS</strong>-Reisezentren erhältlich und an den<br />
meisten Bahn-Verkaufsstellen der Schweiz<br />
einlösbar. www.bls.ch/geschenkkarte<br />
Die Banane im Tropenhaus Frutigen<br />
Bis Februar 2014 kann man im Tropenhaus<br />
Frutigen aus 24 verschiedenen Sorten Bananen<br />
auswählen. Und erfährt dazu in einer Sonderausstellung<br />
sehr viel Wissenswertes und Überraschendes<br />
über die gelbe Tropenfrucht.<br />
www.bls.ch/tropenhaus-frutigen<br />
Das Erlebnisbad Bernaqua im Einkaufs- und<br />
Freizeitzentrum Westside verfügt über diverse<br />
neue Angebote: Für das Flussbad wurde ein<br />
spezielles Aktivitätenprogramm zusammengestellt.<br />
Neu steht das Wasserspielgerät «Aqua<br />
Track» zur Verfügung, welches jeweils mittwochs,<br />
samstags und sonntags viel Spass für die<br />
ganze Familie garantiert. Dazu gibt es täglich<br />
(ausser samstags) AquaDynamic-, AquaWorkoder<br />
AquaRider-Kurse für ein gezieltes Kräftigungs-<br />
und Bewegungstraining. Zudem haben<br />
die Verantwortlichen auf den Kundenwunsch<br />
nach einem Kurzschwimmer-Eintritt reagiert.<br />
Während der Mittagspause kann man neu einen<br />
1,5-Stundeneintritt für Erlebnisbad, Fitness,<br />
Sauna à CHF 30.– inklusive Lunchpaket lösen.<br />
Seit dem 1.11.2013 gibt es überdies neu 1,5-hsowie<br />
3-h-Eintritte. www.bls.ch/bernaqua<br />
SCHIFF-TIPPS<br />
Tägliche Mittagsfahrt – auch im Winter<br />
Während der ganzen Wintersaison verkehrt<br />
täglich ein Schiffskurs von Thun (ab 11.40 Uhr)<br />
nach Interlaken West (an 13.49 Uhr) und zurück<br />
( Interlaken West ab 14.10 Uhr, Thun an 16.20 Uhr).<br />
Winterdampf mit dem DS «Blümlisalp»<br />
Stimmungsvolle Fahrt auf dem Thunersee mit<br />
einem feinen Mittagsmenu: Thun ab 12.40 Uhr,<br />
Interlaken West an 14.49 Uhr. Um 15.10 Uhr geht<br />
die Fahrt wieder zurück nach Thun (Ankunft<br />
17.20 Uhr). Täglich vom 25. Dezember 2013 bis<br />
5. Januar 2014. Vormittagsfahrt als «Niederhorn<br />
Express»: Thun ab 10.10 Uhr, via Spiez, Beatenbucht<br />
und zurück, Thun an 12.20 Uhr.<br />
Das Weihnachtsschiff<br />
Am Dienstag, 24. Dezember 2013 kann man<br />
auf dem MS «Schilthorn» eine besinnliche<br />
Weihnachts rundfahrt auf dem Thunersee mit<br />
Essen und Musik erleben. Thun ab 18.40 Uhr,<br />
Thun an 21.15 Uhr.<br />
Silvester auf dem MS «Schilthorn»<br />
Der Jahresausklang mit einer festlichen Abendrundfahrt<br />
auf dem Thunersee, einem 4-Gang-<br />
Menu und Live-Unterhaltung. Thun ab 20.10 Uhr,<br />
Thun an 00.45 Uhr (Schiff offen bis 01.15 Uhr).<br />
Silvester auf dem DS «Blümlisalp»<br />
Nostalgische Thunersee-Rundfahrt mit einem<br />
5-Gang-Menü und musikalische Unterhaltung<br />
(Salonorchester «La Danza»). Thun ab 20.40 Uhr,<br />
Thun an 00.30 Uhr, Schiff geöffnet bis 1.00 Uhr.<br />
Silvester auf dem MS «Berner Oberland»<br />
Grosse Silvesterparty mit der bekannten<br />
Stimmungs- und Partyband «ChueLee».<br />
Thun ab 21.30 Uhr, Thun an 01.00 Uhr, Schiff<br />
geöffnet bis 02.00 Uhr.<br />
Tischreservationen: SV (Schweiz) AG, Schiffcatering<br />
Thunersee, Tel. +41 (0)33 334 52 34.<br />
Mehr Infos: www.bls.ch/winterschiff<br />
45
MITARBEITERPORTRÄT<br />
Mitarbeiterporträt<br />
101 Jahre<br />
Familie Kauz<br />
46<br />
Text: Mia Hofmann<br />
Foto: Manu Friedrich
MITARBEITERPORTRÄT<br />
Seit 101 Jahren bei der Bahn.<br />
Die Brüder Uwe und Theo Kauz sowie ihr Schwager Heinz Sommer sind ein eingeschworenes<br />
Bähnler-Trio. Sie arbeiten seit 27, 32 und 42 Jahren bei der Bahn –<br />
da kann das Familienfest schon mal zum Eisenbahn-Podium werden.<br />
Uwe Kauz (rechts im Bild): «Wenn am Morgen im Nebel<br />
die Sonne aufgeht oder am Abend die Wolken am Himmel<br />
brennen, liebe ich meinen Job. Und wenn im Winter<br />
frischer Schnee liegt, sodass die Schienen völlig bedeckt<br />
sind, fühlt es sich an, wie ins Nichts zu fahren. Das ist<br />
unersetzbar. Ich bin wie mein grosser Bruder Theo<br />
Lokführer. Er hat damit seinen grossen Bubentraum<br />
verwirklicht, ich bin mehr dazu gekommen, weil es das<br />
Leben gerade ergeben hat. Früher musste man noch<br />
einen Beruf aus der Metall- oder Elektrobranche erlernt<br />
haben, um Lokführer zu werden. Das war nützlich, wenn<br />
es etwa an einem Wintermorgen nötig war, ein eingefrorenes<br />
Bremsventil aufzutauen – da musste man schon<br />
genau wissen wo. Heute wird immer mehr digitalisiert:<br />
In einigen <strong>BLS</strong>-Zügen hat es einen Diagnosebildschirm<br />
im Führerstand. Er ist bei Störungen nützlich und kann<br />
bei deren Behebung mit einbe zogen werden. Ich habe<br />
meinen Job gern, nur ist er manchmal ein bisschen einsam,<br />
seit auf S-Bahn- und Regio-Zügen kein Zugbegleiter<br />
mehr mitfährt. Aber das ist mir lieber, als ständig<br />
einen Vorgesetzten im Nacken zu haben.<br />
In meiner Freizeit züchte ich Schmetterlinge, reise dazu<br />
in der Schweiz herum und suche Raupen. Oder ich fahre<br />
Motorrad – ich bin einfach gerne unterwegs. Mein Bruder<br />
Theo und ich verstehen uns seit jeher gut mit unserem<br />
Schwager. Mit Heinz kann man Pferde stehlen: Er ist<br />
äusserst zuverlässig und korrekt. Wenn etwas ist – Heinz<br />
ist da.»<br />
Heinz Sommer (Mitte): «Und ich muss auch da sein –<br />
denn ich bin am Bahnhof Ramsei eigentlich für alles zuständig.<br />
Signale bedienen, Weichen stellen oder am<br />
Schalter Tickets verkaufen: Ich bin quasi ein Allrounder.<br />
Mein Beruf hatte schon verschiedene Bezeichnungen,<br />
heute heisst er Betriebsdisponent. Ich bin der Älteste im<br />
Die Mitarbeiter<br />
Namen: Theo Kauz / Heinz Sommer / Uwe Kauz<br />
Alter: 56 / 58 / 52<br />
Beruf: Lokführer / Betriebsdisponent / Lokführer<br />
Familie: alle verheiratet<br />
Bunde und schon seit 42 Jahren bei der Bahn – da habe<br />
ich die Bahngeschichte hautnah miterlebt. Mich beeindruckt<br />
die grosse Entwicklung von den Kartonbillets<br />
damals bis zu den elektronischen Tickets heute. Früher<br />
musste man die einzelnen Strecken in dicken Büchern<br />
nachschlagen – heute rechnet man nichts mehr selber.<br />
Ich kann Ihnen hier in Ramsei sogleich ein Ticket nach<br />
Moskau ausstellen. Wenn ich frei habe, arbeite ich im<br />
Garten und gehe gerne wandern. Ich bin gern draussen –<br />
das kann ich zum Glück bei meinem Job auch. Typisch<br />
für die Kauz’sche Familie ist: Wenn sie eine Idee haben,<br />
muss sie sofort umgesetzt werden. Ich kenne das von<br />
meiner Frau. Bei Uwe und Theo ist das nicht anders.»<br />
Theo Kauz (links): «Das stimmt. Mein Bruder und ich<br />
haben Gemeinsamkeiten, sind aber gleichzeitig sehr verschieden.<br />
Uwe ist knallhart. Er nimmt kein Blatt vor den<br />
Mund und spricht auch mal Unangenehmes an. Er ist<br />
aber nicht festgefahren, und wir können stundenlang diskutieren,<br />
auch wenn wir nicht derselben Meinung sind.<br />
Ich bin mehr der Soziale, versuche immer, einen Konsens<br />
zu finden. Ich engagiere mich in zahlreichen Vereinen<br />
und der Gemeinde: Ich interessiere mich einfach für Leute.<br />
Vergleichen Sie zum Beispiel mal die Fahrgäste an einem<br />
Montagmorgen und einem Freitagabend – das ist<br />
eine andere Welt. Am Montag machen alle mürrische<br />
Gesichter, am Freitag ist es die reinste Modeshow. Solche<br />
Beobachtungen machen den Job abwechslungsreich. Die<br />
grösste Gefahr für den Lokführer ist nämlich die Monotonie:<br />
fahren, halten, freigeben, kontrollieren, auf das Signal<br />
schauen, quittieren, die Zugsicherung zurückstellen.<br />
Da kommt man richtig in einen Mechanismus, der es<br />
schwierig macht, so konzentriert zu bleiben, um auf alles<br />
Unvorhergesehene gefasst zu sein. Ich wünsche mir, dass<br />
man sich in Zukunft wieder mehr bewusst macht, dass<br />
das alles Menschen sind, die da arbeiten.<br />
Ich denke, Uwe, Heinz und ich werden noch ein paar Jährchen<br />
bei der <strong>BLS</strong> bleiben. Wir haben uns in all diesen Jahren<br />
bei der Bahn immer gut verstanden, aber sehen uns<br />
während der Arbeitszeit gar nicht mehr so häufig. Bei Familienfesten<br />
kann es dann natürlich schon passieren, dass<br />
wir so lange über Eisenbahn-Themen reden, bis die Frauen<br />
finden: Jetzt reichts! Aber die Bahn-Tradition in der Familie<br />
Kauz geht weiter: Meine 25-jährige Tochter arbeitet<br />
jetzt auch bei der <strong>BLS</strong> – im Reisezentrum in Bern.»<br />
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06010016114<br />
06010020991<br />
Eine Auswahl<br />
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wird laufend ausgebaut.<br />
Der Versand ist nur in der Schweiz und<br />
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Diese Artikel sind in allen <strong>BLS</strong>-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich. Standorte unter www.bls.ch/reisezentren<br />
* Diese Artikel sind nur in den Reisezentren erhältlich. Angebots- und Preisänderungen vorbehalten.<br />
Auflösung<br />
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3<br />
9<br />
8<br />
6<br />
8<br />
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5<br />
9<br />
7<br />
4<br />
1<br />
2<br />
leicht<br />
8<br />
5<br />
4<br />
9<br />
2<br />
3<br />
7<br />
6<br />
1<br />
schwierig<br />
49
1 Sympathischer Klub, spannender Fussball 2<br />
Saison 2013 / 14<br />
Kambly Weihnachtsmarkt<br />
29. November bis 1. und 6. bis 8. Dezember<br />
Drei Mal in Serie hat sich der FC Thun zuletzt in<br />
der Super League auf Rang 5 klassiert – und das<br />
mit dem kleinsten Budget aller Klubs. Und nun<br />
sorgt das Team sogar auf europäischer Bühne für<br />
Furore. Bei aller Freude darüber achtet Trainer<br />
Urs Fischer jedoch darauf, dass seine Mannschaft<br />
den Fokus auf die Meisterschaft nicht verliert.<br />
Ein Besuch in der Arena Thun lohnt sich zweifellos,<br />
denn der FC Thun ist sympathisch, sein Fussball<br />
ist spannend, und die Preise sind insbesondere<br />
dank der reduzierten Saisonkarte attraktiv.<br />
www.fcthun.ch<br />
In 25 lichtvoll geschmückten Weihnachts-Chalets<br />
heissen lokale Aussteller die Besucher mit feinsten<br />
kulinarischen Spezialitäten und schönstem Handwerk<br />
willkommen. Stärken kann man sich mit<br />
einem herzhaften Fondue beim Käser oder einem<br />
würzigen Emmentaler Glühwein. Im Weihnachtszelt<br />
wartet das tägliche, abwechslungsreiche<br />
Weihnachtsprogramm, das für alle Sinne etwas<br />
bietet. Derweil überrascht der RegioExpress<br />
Kambly-Zug ab Bern oder Luzern in dieser Zeit mit<br />
einem Märchen wagen – ein Hörerlebnis, nicht nur<br />
für Kinder, siehe auch den Familientipp, Seite 41.<br />
www.kambly.ch<br />
Event- und Kulturagenda.<br />
Saison 2013 / 14 Bern Heimspiele SCB www.bls.ch/scb<br />
1 Saison 2013 / 14 Thun Heimspiele FC Thun www.fcthun.ch<br />
16. November Bern Neueröffnung Vivarium www.tierpark-bern.ch<br />
25. November Bern Zibelemärit www.berninfo.com<br />
27. Nov.–1. Dez. Huttwil Huttwiler Wiehnachtsmärit www.regio-huttwil.ch<br />
2<br />
29. Nov.–1. Dez. /<br />
6.–8. Dezember<br />
Trubschachen Kambly Weihnachtsmarkt www.kambly.ch<br />
1. Dezember Münsingen Münsinger Weihnachtsverkauf www.muensingen.ch<br />
5.–31. Dezember Bern DAS ZELT www.daszelt.ch<br />
6.–8. Dezember Willisau Christkindli Märt Willisau www.christkindlimarkt.willisau.ch<br />
1. Januar Interlaken Touch the Mountains www.touchthemountains.ch<br />
3 11.–12. Januar Adelboden 58. Internationale Adelbodner Skitage www.weltcup-adelboden.ch<br />
16.–19. Januar Bern Ferienmesse www.ferienmesse.ch<br />
17.–19. Januar Wengen 84. Internationale Lauberhornrennen www.lauberhorn.ch<br />
19.–26. Januar Kandersteg Belle Epoque Woche www.kandertal.travel<br />
Eine Auswahl ab Mitte November 2013. Mehr Infos unter www.bls.ch/events. Änderungen vorbehalten.<br />
50<br />
Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibt’s in Ihrem <strong>BLS</strong>-Reisezentrum.<br />
Standorte und Öffnungszeiten unter www.bls.ch/reisezentren
3 58. Internationale Adelbodner Skitage<br />
4<br />
11. bis 12. Januar<br />
36. Kerzerslauf – Swiss Season Opening<br />
15. März<br />
An zwei Tagen im Jahr wird das Chuenisbärgli zum<br />
Hexenkessel. Dem traditionellen Riesenslalom<br />
vom Samstag folgt der nicht minder spektakuläre<br />
Slalom am Sonntag mit dem steilen Zielhang, der<br />
den Rennläufern alles abverlangt. Tausende von<br />
begeisterten Skisportfans aus der Schweiz und der<br />
ganzen Welt prägen die Stimmung entlang der<br />
Rennstrecke, in der Zielarena sowie im Weltcup-<br />
Dorf. Die <strong>BLS</strong> erhöht an beiden Tagen das Sitzplatzangebot<br />
in den Regelzügen und führt zusätzlich<br />
diverse Extrazüge vor und nach den Rennen.<br />
www.weltcup-adelboden.ch<br />
Wenn jeweils am dritten Samstag im März über<br />
8000 Laufsportbegeisterte ins Seeland reisen,<br />
wird in Kerzers die Schweizer Laufsaison lanciert.<br />
Zwei sehr schön angelegte Strecken über 5 oder<br />
15 Kilometer mit Start und Ziel mitten in Kerzers<br />
begeistern die Teilnehmenden gleichermassen. Die<br />
15-Kilometer-Strecke führt dem Niederried-Stausee<br />
entlang durch ein sehr schönes Naturschutzgebiet.<br />
Der 36. Kerzerslauf 2014 garantiert ein Kribbeln im<br />
Bauch, eine gute Stimmung und ein sportliches<br />
Highlight gleich zum Saisonauftakt. Der Veranstalter<br />
empfiehlt die Anreise mit der Bahn. Alle Teilnehmenden<br />
haben Anrecht auf ein um 50 Prozent<br />
ermässigtes Billet nach Kerzers und zurück.<br />
www.kerzerslauf.ch<br />
4<br />
23.–30. Januar Solothurn 49. Solothurner Filmtage www.solothurnerfilmtage.ch<br />
30. Januar–2. Feb. Thun Fasnacht Thun www.thunerfasnacht.ch<br />
31. Januar–2. Feb. Bern Marinatal www.marinatal.ch<br />
14.–16. Februar Kandersteg Schlittenhunderennen WM www.kandertal.travel<br />
27. Februar–3. März Luzern Fasnacht Luzern www.luzerner-fasnacht.ch<br />
27. Februar–5. März Solothurn Fasnacht Solothurn www.fasnacht-solothurn.ch<br />
5.–9. März Biel Fasnacht Biel www.faschingszunft.ch<br />
6.–8. März Bern Fasnacht Bern www.bernerfasnacht.ch<br />
8.–10. März Murten Fasnacht Murten www.fgm.ch<br />
14.-16. März Huttwil Huttwiler Fasnacht www.huttwiler-fasnacht.ch<br />
15. März Kerzers Kerzerslauf, Swiss Season Opening www.kerzerslauf.ch<br />
21. März Bern Museumsnacht www.museumsnacht-bern.ch<br />
23. März Luzern Schlager-Nacht www.lu1a.ch<br />
28.–31. März Luzern LUWIRA Gewerbemesse www.luwira.ch<br />
3.–6. April Bern Eigenheimmesse www.eigenheim-messen.ch<br />
51
INSIDE <strong>BLS</strong><br />
INSIDE <strong>BLS</strong><br />
Stromabnehmer<br />
Text: Mike Sommer<br />
Fotos: zvg<br />
Warum mehrere Stromabnehmer?<br />
Einen, zwei oder sogar vier? Die Zahl der Stromabnehmer auf den Lokomotiven<br />
der <strong>BLS</strong> variiert je nach Lok-Modell. Der Hauptgrund: Nur Fahrzeuge mit mehreren<br />
Systemen können von <strong>BLS</strong> Cargo auch im Ausland eingesetzt werden.<br />
52<br />
Besucher aus unserem nördlichen Nachbarland scheinen<br />
besonders aufmerksame und interessierte Beobachter der<br />
<strong>BLS</strong> zu sein. Jedenfalls stammt die Inside <strong>BLS</strong>-Leserfrage<br />
nicht zum ersten Mal aus Deutschland. Ernst-W. Voss aus<br />
Tarp (Schleswig-Holstein) möchte wissen, wie es sich mit<br />
den Stromabnehmern auf den Lokomotiven verhält. Die<br />
«braune <strong>BLS</strong> Re 4 / 4» (heute offiziell Re 425 genannt)<br />
komme doch mit einer Stromabnehmerwippe aus, modernere<br />
Fahrzeuge hingegen seien mit zwei oder sogar vier ausgerüstet.<br />
Und auch die unterschiedlichen Formen der Wippen<br />
haben die Neugier des «Streifzug»-Lesers Voss geweckt.<br />
Wenig Platz auf dem Lok-Dach<br />
Die Re 425 wurde ab 1964 bei der <strong>BLS</strong> eingesetzt und ist<br />
damit der älteste Lokomotivtyp, welcher im Regelbetrieb<br />
eingesetzt wird. «Ab 2014 kommt sie nur noch im Autoverlad<br />
und im Güterverkehr zum Einsatz, zum Beispiel auf der<br />
Strecke Basel–Domodossola», erklärt Christoph Brunke,<br />
der als Flottenmanager von <strong>BLS</strong> Cargo dafür verantwortlich<br />
ist, dass das Rollmaterial den technischen Anforderungen<br />
entspricht und funktionstüchtig ist. Auf dem Dach<br />
dieser Lok sei nur Platz für einen Stromabnehmer vorhanden:<br />
«Das liegt an den Bremswiderständen, die auf dem<br />
Dach angebracht sind.» Mit der Technik der Re 425 ist es<br />
nämlich nicht möglich, im Bremsbetrieb (etwa bei Gefällefahrten)<br />
aus der Bremsenergie wieder Strom zu gewinnen<br />
und in das Fahrleitungsnetz zurückzuspeisen (Rekuperation).<br />
Die Bremsenergie wird stattdessen in den Widerständen<br />
auf dem Lok-Dach in Wärme umgewandelt.<br />
Modernere Lokomotiven mit Rekuperation hingegen<br />
haben auf ihren Dächern viel Platz für zwei (Re 465) oder<br />
sogar vier (Re 485 und Re 486) Stromabnehmerwippen.<br />
Wozu benötigen sie diese aber? Christoph Brunke nennt<br />
mehrere Gründe. An erster Stelle einmal die unterschiedlichen<br />
Stromversorgungssysteme in den Ländern, in denen<br />
Lokomotiven von <strong>BLS</strong> Cargo zum Einsatz kommen. Das<br />
italienische Fahrleitungsnetz wird mit Gleichstrom mit einer<br />
Spannung von 3000 Volt betrieben, jenes der Schweiz,<br />
Deutschlands und Österreichs hingegen mit 16-Kilovolt-<br />
Wechselstrom (16 ⅔ Hz). Dazu kommt, dass auch die Zugsicherungssysteme<br />
im In- und im Ausland Unterschiede<br />
aufweisen, was bei einem Länderwechsel jeweils eine Umstellung<br />
nötig macht, welche über die Steuerungselektronik<br />
der Lokomotive vorgenommen wird. Da jeder Stromabnehmer<br />
nur für ein System ausgelegt ist, sind im
Zwei moderne Re 486-Lokomotiven unterwegs bei Allmendingen.<br />
Jeweils der vorderste Stromabnehmer ist hochgefahren.<br />
Die Re 425 (Bild oben) verfügt nur über einen Stromabnehmer.<br />
Bild unten: schmaler und breiter Stromabnehmer auf der Re 485<br />
für das schweizerische und das deutsche Leitungsnetz.<br />
grenzüberschreitenden Güterverkehr Loks mit mehreren<br />
Stromabnehmern also zwingend.<br />
Vermächtnis aus dem Dampflok-Zeitalter<br />
Doch es gibt noch einen weiteren Grund dafür, dass<br />
moderne mehrländerfähige Lokomotiven über mehr als<br />
nur eine Stromabnehmerwippe verfügen: der Fahrdraht,<br />
also die unter Spannung stehende Leitung, die den Zug<br />
mit Strom versorgt. Dieser Draht verläuft nicht schnurgerade<br />
über der Schienenspur, sondern in einem ständigen<br />
und genau definierten Zickzack-Kurs. Damit wird<br />
verhindert, dass der Draht immer an der gleichen Stelle<br />
des Stromabnehmers aufliegt und dabei eine Rille<br />
einschneidet. Dank dem Zickzack des Drahtes lässt sich<br />
die Lebensdauer der Stromabnehmer wesentlich verlängern.<br />
Das Problem: In der Schweiz gibt es viele Tunnels<br />
aus der Zeit der Dampflokomotiven mit schmalen<br />
Scheiteln, in denen ursprünglich keine Fahrleitungen<br />
vorgesehen waren. Die engen Platzverhältnisse in den<br />
Tunneldachbereichen haben letztlich die Auslegung der<br />
Fahrleitungen und der Stromabnehmerwippen-Breite<br />
auf dem ganzen Schweizer Schienennetz bestimmt. Der<br />
Zickzack-Kurs des Fahrdrahts ist in unserem Land weniger<br />
stark ausgeprägt als beispielsweise in Deutschland,<br />
die Breite der Stromabnehmerwippe entsprechend geringer<br />
(Schweiz 1,45 m, Deutschland 1,95 m). Die nur mit<br />
einem Schweizer Stromabnehmer ausgestattete Re 425<br />
käme also in Deutschland nicht weit, denn der Fahrdraht<br />
würde von der Wippe springen und die Lok stillstehen.<br />
Problematischer Funkenwurf<br />
Zuverlässigkeit und Sicherheit sind zwei weitere Themen,<br />
die im Zusammenhang mit den Stromabnehmern eine<br />
Rolle spielen. Ist nur eine Wippe vorhanden, ist die Lokomotive<br />
im Fall einer Beschädigung nicht mehr fahrtüchtig<br />
– mit mehreren Wippen ausgerüstet besteht meistens<br />
die Möglichkeit, einen anderen Stromabnehmer hochzufahren.<br />
Dazu kommt das Problem des Funkenwurfs.<br />
Ist wie bei der Re 425 nur ein Stromabnehmer im hinteren<br />
Teil der Lok verfügbar, können die während der Fahrt<br />
abfallenden Funken theoretisch die Ladung auf dem<br />
ersten Güterwagen erreichen und beschädigen.<br />
Alles in allem leistet die Re 425 auch mit einem einzigen<br />
Stromabnehmer nach wie vor wertvolle Dienste. Güterzüge<br />
kann sie übrigens bis nach Domodossola führen,<br />
weil die Strecke bis dorthin nach schweizerischen Normen<br />
ausgelegt ist. Trotzdem ist die Re 425 nicht so vielseitig<br />
einsetzbar wie modernere Lokomotiven. «Die Re<br />
425 kommt aber sowieso langsam ans Ende ihres Lebensalters»,<br />
sagt Christoph Brunke. «Voraussichtlich um 2025<br />
werden wir die letzten Exemplare ausmustern.»<br />
Haben Sie Fragen zur <strong>BLS</strong>?<br />
Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie nicht<br />
verstehen? Über das Sie gerne mehr wissen<br />
möchten? In jedem «Streifzug» beantworten<br />
wir die jeweils spannendste Frage.<br />
Richten Sie Ihre Frage an:<br />
<strong>BLS</strong> AG, Streifzug, Genfergasse 11,<br />
CH-3001 Bern<br />
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53
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Kundenmagazin<br />
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Travel Guide, Panoramakarten und Wanderkarte<br />
Ausflugstipps<br />
Sommer und Winter<br />
Autoverlad Lötschberg.<br />
Autoverlad<br />
Lötschberg<br />
Infos und Tipps<br />
Schifffahrt Berner Oberland<br />
Fahrplan, Aktivitäten und Extrafahrten<br />
Bus<br />
Wandertipps<br />
Emmental<br />
Charterzüge<br />
GoldenPass Line<br />
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Die Broschüren von der Bahn, vom Bus, von der <strong>BLS</strong> Schifffahrt<br />
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auch kostenlos nach Hause. www.bls.ch/broschueren<br />
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Ob Lob oder Tadel, wir sind für Sie da. Sagen Sie uns<br />
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<strong>BLS</strong> AG, Kundendienst, Genfergasse 11, CH–3001 Bern,<br />
Tel. +41 (0)58 327 31 32, Fax +41 (0)58 327 23 10<br />
(Montag bis Freitag von 8 bis 17.30 Uhr)<br />
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Markus Hügli, Genfergasse 11, CH–3001 Bern,<br />
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Redaktion: textatelier.ch, Biel:<br />
Thorsten Kaletsch, Peter Bader, Erich Goetschi,<br />
Mia Hofmann, This Rutishauser, Mike Sommer,<br />
Andreas Jenni.<br />
Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe:<br />
Bea Artico, Manu Friederich, Bänz Friedli, Rob Lewis,<br />
Anita Vozza.<br />
Grafik/Layout: Republica AG, 360° Kommunikation,<br />
Natalie Kauer, CH–3000 Bern 13.<br />
Koordination, Anzeigenakquisition und Druck:<br />
AST & FISCHER AG, CH–3084 Wabern,<br />
Daniel Linder, Alfred Zitzenbacher (Anzeigen),<br />
Lea Hari (Typo). Printed in Switzerland, 35000 Ex.<br />
Der «Streifzug» erscheint jeweils Ende der Monate<br />
März, Juni, August und November und ist kostenlos.<br />
white<br />
WHITE<br />
black<br />
BLACK<br />
no gradients<br />
no gradients<br />
watermark<br />
watermark
fährt mit dem 512-er-Bus ins Gäu, und die Automatenstimme<br />
kündigt Phantomhaltestellen an: «Hammer»,<br />
«Usego», das war einmal. Namen und Firmen von früher,<br />
Fabriken, Beizen, die es mal gab. «Hammer» – war das<br />
nicht ein Film, den man als junger Trübel mal an den<br />
Solothurner Filmtagen sah, über die letzten Tage eines<br />
alten Hotels, das gesprengt werden sollte? Mit einem irrlichternden<br />
Kellner, der die Vergangenheit nicht loslassen<br />
mochte? Olten, vertäut in einer ungefähren Vergangenheit.<br />
«Kleider Frey, Halt auf Verlangen.» Keiner<br />
verlangts. Garagen, Industriebauten, vorbeifliegende<br />
Schatten nur, Leuchtschriftzüge, undeutlich beim Eindunkeln.<br />
Mittelland rundherum, unwirkliches Kreiselland,<br />
Autobahnland, Durchzugland, Verteilcenterland.<br />
Wie ein Hohn hört sich die nächste Haltestelle an:<br />
«Gässli». Denn hier ist kein Gässli, hier ist nur Landstrasse,<br />
nur Drive-Thru, Autozubehör en gros, Tankstellenshop,<br />
nur betonierte Überlandschweiz.<br />
Maybe Baby<br />
Wie oft sind Sie schon an Olten vorbeigefahren, im<br />
Leben? Was heisst «Vorbeifahren»? Man fährt ja mittendurch,<br />
denn es gibt ein links- und ein rechtsufriges<br />
Olten, die Aare fliesst hindurch – und mittendrin steht<br />
der Bahnhof: «Meine Damen und Herren, wir treffen in<br />
Olten ein.» Aber man trifft nie ein, man macht nur kurz<br />
Halt. Fast jede längere Zugreise in diesem Land führt irgendwie<br />
über Olten und doch dran vorbei. «Via Olten»,<br />
steht auf dem Ticket.<br />
Gewiss, ja, mir ist bewusst, dass dieses Bulletin nur in<br />
Zugkompositionen der <strong>BLS</strong> aushängt, und die fährt von<br />
Brig bis Solothurn, von Zweisimmen bis Luzern, nicht<br />
aber nach Olten. Dennoch, wir sind ja hier unter uns<br />
Bahnreisenden, nicht wahr? Und welcher Bahnreisende<br />
wäre nicht schon …? Eben: Olten. Da fährt jeder durch.<br />
Täglich sind es über 300 000 Leute in 1100 Zügen. Sie!<br />
Das sind einhundertneuneinhalb Millionen Menschen<br />
pro Jahr, vierzehnmal die gesamte Schweizer Bevölkerung.<br />
In Olten, ich habs ausgerechnet, muss ich schon<br />
über 6000-mal vorbeigefahren sein. Aber ausgestiegen?<br />
Nie.<br />
Steigt man dann, aus Versehen oder weil man muss oder<br />
weil es einen wundernimmt, doch mal aus in Olten, sieht<br />
man lauter Dinge, die es eigentlich nicht mehr gibt. Man<br />
Und will man schliesslich spätnachts, von Egerkingen<br />
her kommend, in Olten noch etwas trinken, bevor einen<br />
auf Gleis 7 der Intercity mitnimmt, hat das «Flügelrad»<br />
schon zu, das Bahnhofbuffet sowieso. Nur im nahen<br />
Hotel «Amaris» lässt sich die Frau an der Theke, die<br />
gerade dichtmachen wollte, zu einem letzten Bier überreden.<br />
Darob gerät man mit ihr ins Plaudern. Aus Berlin<br />
komme sie, erzählt sie und sagt «icke», wenn sie ich sagt.<br />
Sie habe sich in einen Schichtarbeiter aus Selzach verliebt,<br />
drum sei sie hier. Nach Feierabend muss sie noch<br />
heim zu ihm fahren – mit dem Auto. Zug fährt keiner<br />
mehr. Sie klagt über die Arbeitszeiten, würde lieber<br />
Saxofon spielen als Bier zapfen, wünscht sich eigene<br />
Kinder. Sie nennt das etwas salopp «Familienplanung»,<br />
meints aber feiner.<br />
Vielleicht, denkst du später auf dem Perron, bibbernd<br />
vor Kälte, vielleicht wäre Olten ja ein Ort zum Bleiben?<br />
Am Automaten gibts nur blöde Nüsschen zu kaufen,<br />
Schokoriegel. Und einen Schwangerschaftstest für 15<br />
Franken, Marke «Maybe Baby». Und du wünschst dir<br />
insgeheim, der Schichtarbeiter aus Selzach möge noch<br />
wach sein, wenn die Thekenfrau nachts um zwei nach<br />
Hause kommt.<br />
Bänz Friedli<br />
Der Berner Bänz Friedli (48) ist Hausmann und<br />
freier Autor in Zürich. Er ist mit dem GA unterwegs<br />
und kommt mit seinem kabarettistischen<br />
Programm im Land herum. www.baenzfriedli.ch<br />
55
visu’l<br />
ROCK<br />
THE<br />
MOUNTAINS<br />
WINTERSAISON BIS Im mAI<br />
220 km Pisten bis 3000 m ü. M. | Snowparks<br />
Kinder unter 9 Jahren gratis<br />
BERN – ZWEISIMMEN<br />
Stündlich ohne Umsteigen<br />
www.gstaad.ch