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cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 1-2.2023

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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1-2-2023<br />

10 TITEL<br />

SICHERHEIT BEI DER<br />

FÜLLSTANDMESSUNG<br />

20 FOKUS WASSERSTOFF<br />

AUS FACKELGAS WIRD<br />

SAUBERER WASSERSTOFF<br />

36 PRODUKTREPORT<br />

HYGIENISCHE<br />

DURCHFLUSSMESSGERÄTE<br />

44 SIEBGEWEBE<br />

SPEZIELLES VERFAHREN-<br />

ERHÖHT LEBENSDAUER<br />

PROZESSTECHNIK FÜR DIE CHEMIEINDUSTRIE<br />

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www.fristam.de<br />

All unsere Kunden erreichen ihre Ziele auf<br />

demselben Weg: durch unsere Pumpen<br />

Haben Sie besondere Anforderungen an Ihre Pumpen? Dann fordern Sie uns gerne heraus! Als Spezialisten<br />

<strong>für</strong> schwierige Fälle finden wir auch <strong>für</strong> Ihren Bedarf <strong>die</strong> optimale Lösung. Das belegen viele internationale<br />

Beispiele: FRISTAM Kreiselpumpen (FP) fördern Reinstwasser in In<strong>die</strong>n und Italien. Unsere Doppelschraubenpumpen<br />

(FDS) und Rotationskolbenpumpen (FKL) leisten medizinisch saubere Arbeit bei der Zahnpasta-<br />

Produktion in Polen und in den USA. FRISTAM Drehkolbenpumpen (FL) wiederum fördern Bodylotions und<br />

Cremes in Deutschland und Frankreich. Kurz: Pumpen bedeuten uns <strong>die</strong> Welt.<br />

Das Fristam Komplettprogramm: Egal was, wir pumpen das


<strong>cav</strong><br />

EDITORIAL<br />

Wasserstoff gehört<br />

<strong>die</strong> Zukunft<br />

Wasserstoff wird als Rohstoff und Energieträger beim Erreichen<br />

unserer ambitionierten Klimaziele eine Schlüsselrolle einnehmen.<br />

Schon heute kommen in der chemischen Industrie in Deutschland<br />

jährlich etwa 12,5 Mrd. m 3 des wertvollen Rohstoffs zum Einsatz<br />

(Quelle: VCI). Zukünftig soll Wasserstoff zudem fossile Rohstoffe<br />

zur Energieerzeugung ersetzen. Die dazu benötigten großen Mengen<br />

können jedoch nicht allein in Deutschland produziert werden,<br />

sondern werden über Pipelines oder Schiffe importiert werden<br />

müssen. Baden-Württemberg und Bayern gehen mit gutem Beispiel<br />

voran und haben im vergangenen August eine Wasserstoffallianz gegründet.<br />

Neben gemeinsamen Projekten im Bereich Produkt- und<br />

Fertigungstechnologien <strong>für</strong> Elektrolyseurkomponenten fordern <strong>die</strong><br />

Länder den schnellen Aufbau eines nationalen und europäischen<br />

Wasserstoffnetzes. Einen erfolgreichen Test an der Gasverdichterstation<br />

Waidhaus vermeldete der bayerische Rundfunk im Januar<br />

<strong>die</strong>ses Jahres. Jahrzehntelang floss hier russisches Erdgas. Seit<br />

Sommer 2022 wurde nun an einer Turbine ein Gemisch aus 25 %<br />

Wasserstoff und Erdgas getestet und das mit Erfolg.<br />

Wir widmen uns in <strong>die</strong>ser Ausgabe ebenfalls dem Thema<br />

„Wasserstoff”. Ab Seite 20 lesen Sie, wie aus Fackelgas sauberer<br />

Wasserstoff erzeugt werden kann und welche Komponenten <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Wasserstoffwirtschaft H 2 -ready sind. Und wenn Ihnen das nicht<br />

genügt, haben Sie Gelegenheit am 2. März 2023 an unserer<br />

Websession „Wasserstoff in der Chemie” teilzunehmen. Hier<br />

erwarten Sie hochkarätige Vorträge aus Politik, Beratung, Wissenschaft<br />

und Technik. Weitergehende Informationen zur Veranstaltung<br />

finden Sie ab Seite 29.<br />

Besser, wenn‘s<br />

da nicht rostet!<br />

Bei Produktion und Lagerung ist<br />

das Einhalten einer adäquaten<br />

Luftfeuchte und hygienischer<br />

Produktionsbedingungen<br />

qualitätsentscheidend.<br />

Mit professionellen Lösungen<br />

<strong>für</strong> Be- oder Entfeuchtung der<br />

Luft können wir Sie dabei<br />

unterstützen.<br />

Hier erfahren Sie mehr!<br />

www condair.de<br />

Daniela Held, Redakteurin<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 3


<strong>cav</strong> INHALT 1-2-2023<br />

10 Titel Fernzugriff<br />

per App, zahlreiche Assistenten<br />

und <strong>die</strong> mobile<br />

Dateneinheit Historom<br />

machen <strong>die</strong> Benutzung<br />

des 80-GHz-Freifeld-<br />

Radars Micropilot <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Füllstandsmessung einfach<br />

und sicher.<br />

20 Rund 144 Mrd. m 3<br />

Gas werden Jahr <strong>für</strong> Jahr<br />

abgefackelt. Mithilfe eines<br />

Pyrolyseverfahrens<br />

lassen sich <strong>die</strong> Fackelgase<br />

direkt an der Fackel in<br />

sauberen Wasserstoff und<br />

festen Kohlenstoff umwandeln.<br />

32 Pneumatische Doppelmembranpumpen<br />

rücken<br />

aufgrund ihrer Effizienz<br />

immer mehr in den<br />

Fokus. Dabei ist das Potenzial<br />

noch lange nicht<br />

ausgeschöpft.<br />

AUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG<br />

8 Gateways ermöglichen digitale Strukturen<br />

Retrofit von bestehenden Prozessanlagen<br />

10 TITEL Mehr Sicherheit bei der Füllstandsmessung<br />

80-GHz-Radarsensoren mit Ethernet-APL machen<br />

Anlagen fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

HYGIENEKOMPONENTEN<br />

34 Schneller Wechsel spart Wartungskosten<br />

Membranventile mit Zentral-Schnellverschluss<br />

35 Für erhöhte hygienische Anforderungen<br />

Chemisch resistente Absperrklappen<br />

FOKUS: ANLAGEN UND KOMPONENTEN FÜR<br />

WASSERSTOFF<br />

20 Aus Fackelgas wird sauberer Wasserstoff<br />

Pyrolysetechnologie im Container<br />

22 Durch <strong>die</strong>se Ventile kann er kommen<br />

Zuverlässige Lösungen <strong>für</strong> eine sichere<br />

Wasserstoff-Wertschöpfungskette<br />

24 Keine Werkstoffe von der Stange<br />

Elastomerdichtungen <strong>für</strong> Wasserstoffanwendungen<br />

26 Plattenwärmetauscher in der Wasserstoffwirtschaft<br />

Einsatz entlang der gesamten Prozesskette<br />

28 Höherer Differenzdruck mit nur einer Stufe<br />

Wasserstoffkompressor<br />

PUMPEN, KOMPRESSOREN, ARMATUREN<br />

32 Doppelmembranpumpen nachhaltig gedacht<br />

Energieeffizienz im Fokus der Entwicklung<br />

PRODUKTREPORT<br />

36 Hygienische Durchflussmesstechnik<br />

Sichere Herstellung hochreiner Produkte<br />

MECHANISCHE UND THERMISCHE VERFAHREN<br />

38 Gut <strong>für</strong>'s Klima<br />

Effizient Prozessdampf herstellen<br />

40 Betriebssicherheit im Silo<br />

Schüttgutsimulation erspart <strong>die</strong> Fertigung aufwendiger<br />

Prototypen<br />

42 Mischer <strong>für</strong> Schüttgüter<br />

Passende Technik <strong>für</strong> nahezu jede Anwendung<br />

44 Siebgewebe mit doppelter Lebensdauer<br />

Gasbasiertes Verfahren erhöht Verschleißfestigkeit<br />

46 Filtersystem bewältigt hohe Feststoffkonzentrationen<br />

Technologie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kuchen- und Anschwemmfiltration<br />

4 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Hochleistungs-Kunststoffe<br />

<strong>für</strong> klimaneutrale<br />

H 2 -Technologien.<br />

34 Mit den Membranventilen<br />

der Reihe Steripure<br />

mit Zentral-Schnellverschluss<br />

können Betreiber<br />

verfahrenstechnischer<br />

Anlagen ihre Wartungszeiten<br />

und -kosten bis auf<br />

ein Drittel der bisher üblichen<br />

vermindern.<br />

44 Mit einem speziellen<br />

gasbasierten Verfahren ist<br />

es gelungen, <strong>die</strong> Verschleißfestigkeit<br />

von<br />

Siebgeweben aus austenitischen<br />

Edelstählen um<br />

das Zwei- bis Dreifache<br />

zu erhöhen.<br />

Wasserstoff: der klimaneutrale Energieträger<br />

der Zukunft. Erzeugt mit regenerativen Quellen<br />

durch Elektrolyse. Als Entwicklungspartner <strong>für</strong><br />

Hochleistungs-Kunststoffe unterstützen wir Sie<br />

von der H 2 -Herstellung bis zur H 2 -Anwendung.<br />

Mit maß geschneiderten Dichtungslösungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> H 2 -Produktion bis hin zu Bauteilen im<br />

mobilen Einsatz. In Dimensionen bis 3 m <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Large Scale Elektrolyse und mehr.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

6 Nachrichten<br />

15 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />

15 Gewinner Top-Produkt des Monats Dezember<br />

16 Messenachlese SPS<br />

29 Websession „Wasserstoff in der Chemie”<br />

48 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n<br />

48 Inserentenverzeichnis<br />

49 Termine<br />

49 Kontakt zur Redaktion<br />

50 Vorschau<br />

50 Impressum<br />

51 Partner der chemischen Industrie<br />

www.ek-kt.de/elektrolyse<br />

ekt.wasserstoff@elringklinger.com<br />

Fon +49 7142 583-0<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/CHEMIE<br />

Mehr Nachrichten, Fakten, Produkte,<br />

Lösungen rund um <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong><br />

in der chemischen Industrie finden Sie<br />

auf unserem Internet-Portal!<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 5


<strong>cav</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Bild: BASF<br />

Innovationen <strong>für</strong> Abwasserwirtschaft und Wasserstoffversorgung<br />

FILTECH 2023 FINDET IM FEBRUAR LIVE IN KÖLN STATT<br />

Investition in dritte Erweiterungsphase<br />

SPATENSTICH FÜR BASF-MDI-EXPANSIONSPROJEKT<br />

Die BASF erweitert <strong>die</strong> Kapazitäten der<br />

MDI-Produktionsanlagen<br />

BASF hat den 1. Spatenstich <strong>für</strong> <strong>die</strong> im Juli<br />

2022 angekündigte dritte und finale Erweiterungsphase<br />

der Produktionsanlage <strong>für</strong> Me-<br />

Vom 14. bis zum 16. Februar 2023 findet<br />

der international bedeutendste Treffpunkt<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Filtration und Separation aller Arten<br />

von Me<strong>die</strong>n auf dem Messegelände in Köln<br />

statt. Die Besonderheit der Filtech ist <strong>die</strong><br />

Kombination aus Messe und Kongress: Aktuelle<br />

Forschungsergebnisse gehören ebenso<br />

zum Programm wie marktverfügbare Innovationen.<br />

Der wissenschaftliche Austausch<br />

steht im Kongressbereich der Filtech im Fokus.<br />

Beispielsweise illustrieren zwei Beiträge<br />

des Fraunhofer-Instituts <strong>für</strong> Keramische<br />

Technologien und Systeme IKTS, welche Bedeutung<br />

<strong>die</strong> Filtration und Separation <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> grüne Transformation der Industrie haben.<br />

Mit Partnerinstituten hat <strong>die</strong> Einrichtung<br />

eine Test- und Innovationsplattform <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Behandlung von industriellen Abwässern<br />

gegründet, in deren Rahmen Wasseraufbereitungstechnologien<br />

und zukunftsweisende<br />

Kreislaufkonzepte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wassernutzung erprobt<br />

werden. Auch Forschungsergebnisse<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft<br />

präsentiert das Fraunhofer IKTS. Forscher<br />

des Instituts haben eine Technologie<br />

auf Basis von Kohlenstoffmembranen entwickelt,<br />

mit der sich Wasserstoff und Erdgas<br />

trennen lassen. Die Membrantechnologie<br />

macht es damit möglich, <strong>die</strong> beiden Stoffe<br />

gemeinsam durch das Erdgasnetz zu leiten.<br />

thylendiphenylisocyanate (MDI) am Standort<br />

in Geismar im US-Bundestaat Louisiana vorgenommen.<br />

Das Unternehmen wird <strong>die</strong> Produktionskapazität<br />

bis Mitte des Jahrzehnts<br />

auf ca. 600 000 t/a erhöhen, um das anhaltende<br />

Wachstum der MDI-Kunden in Nordamerika<br />

zu unterstützen. Die Investition in<br />

<strong>die</strong> dritte Erweiterungsphase von 2022 bis<br />

2025 beläuft sich auf rund 780 Mio. US$.<br />

Zusammen mit der ersten und zweiten Expansionsphase<br />

beträgt <strong>die</strong> Gesamtinvestition<br />

rund 1 Mrd. US$. Damit ist <strong>die</strong> MDI-Erweiterung<br />

<strong>die</strong> größte eigenständige Investition<br />

von BASF in Nordamerika.<br />

Bild: Lanxess<br />

Nachhaltiger Rohstoff<br />

TOTALENERGIES BELIEFERT<br />

LANXESS MIT STYROL<br />

Lanxess kooperiert mit Totalengergies beim<br />

Bezug nachhaltigen Styrols<br />

Der Spezialchemiekonzern Lanxess und der<br />

französische Energiekonzern Totalenergies<br />

kooperieren bei der Belieferung mit biozirkulärem<br />

Styrol. Im Gegensatz zu herkömmlichem<br />

Styrol basiert der von Totalenergies<br />

verwendete Rohstoff auf Tallöl, das aus einem<br />

Baumharz gewonnen wird und als Nebenprodukt<br />

bei der Zellstoffherstellung anfällt.<br />

Lanxess nutzt das Styrol zur Herstellung<br />

nachhaltiger Ionenaustauscher. Diese<br />

Produkte werden vor allem bei der Aufbereitung<br />

von Abwässern und chemischen<br />

Prozessströmen sowie in der Lebensmittelindustrie<br />

eingesetzt. Die nachhaltige Herkunft<br />

des Styrols wird nach dem Massenbilanzansatz<br />

des ISCC-Plus-Standards zertifiziert.<br />

Die Zertifizierung des Styrols nach<br />

ISCC Plus ist eine wichtige Voraussetzung,<br />

da Lanxess <strong>die</strong> Produkte ebenfalls nach <strong>die</strong>sem<br />

Zertifizierungsstandard anbietet und<br />

somit auf <strong>die</strong> gleiche Transparenz bei den<br />

Rohstoffen angewiesen ist.<br />

<strong>cav</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />

Bild: Maag<br />

Maag akquirierte Witte<br />

Maag hat den Zahnradpumpenhersteller<br />

Witte Pumps & Technology<br />

GmbH übernommen. Laut<br />

Ueli Thürig, Präsident der Maag<br />

Group, ist <strong>die</strong> Übernahme ein<br />

wichtiger Schritt, um Maag zum<br />

bevorzugten Partner im Bereich<br />

Zahnradpumpen zu etablieren.<br />

Die neue BU „Zahnradpumpen“<br />

wird von Dr. Sven Wieczorek,<br />

dem Geschäftsführer und ehemaligen<br />

Witte-Eigentümer geleitet.<br />

Dechema hat drei neue<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Dr. Cord Landsmann, Thyssenkrupp/Uhde,<br />

Dr. Beate Müller-<br />

Tiemann, Sanofi-Aventis, und<br />

Prof. Dr.-Ing. Irina Smirnova,<br />

Technische Hochschule Hamburg-<br />

Harburg, sind seit Januar 2023<br />

neu im Vorstand der Dechema.<br />

Sie wurden bei der Mitgliederversammlung<br />

im November 2022 <strong>für</strong><br />

drei Jahre in das Gremium gewählt.<br />

Die Mitglieder des<br />

Dechema-Vorstands verteilen sich<br />

auf <strong>die</strong> Gruppen „Apparate- und<br />

Anlagenbau“, „Wissenschaft“<br />

sowie „Chemische Industrie/<br />

Biotechnologie“.<br />

Beko Technologies baut<br />

Geschäftsführung aus<br />

Beko Technologies hat <strong>die</strong> bisherige<br />

Unternehmensführung, bestehend<br />

aus der Doppelspitze mit<br />

Yannick Koch und Norbert Strack,<br />

erweitert. Zum dritten Geschäftsführer<br />

wurde Sascha Niederhagen<br />

(Bild) ernannt. Er verantwortet<br />

Vertrieb, Marketing sowie Produktmanagement<br />

und fungiert<br />

zudem als Sprecher der Geschäftsführung.<br />

Bild: Beko Technologies<br />

Bild: Nord Drivesystems<br />

Nord überschreitet<br />

Umsatzmilliarde<br />

Kurz vor dem Jahreswechsel<br />

2022/2023 hat Nord Drivesystems<br />

erstmals <strong>die</strong> Umsatzgrenze von<br />

1 Mrd. Euro überschritten. Nach<br />

Gernot Zarp, Geschäftsführer<br />

Vertrieb, zeigt <strong>die</strong>s, „wie gut <strong>die</strong><br />

Antriebslösungen <strong>die</strong> Anforderungen<br />

der unterschiedlichen<br />

Branchen treffen und wie sehr<br />

Nord als verlässlicher und kom -<br />

petenter Partner geschätzt wird“.<br />

6 <strong>cav</strong> 1-2-2023


WIR MACHEN NICHT HUNDERT<br />

SACHEN. WIR MACHEN<br />

EINEN RADARSENSOR FÜR ALLES.<br />

THE 6X ® . NEU VON VEGA.<br />

Was auch immer Sie messen wollen, welche Frequenz auch immer Sie<br />

verwenden: Der VEGAPULS 6X kann alles. Sagen Sie uns einfach, was Sie<br />

brauchen. Und wir machen es einfach. Indem wir unseren neuesten Radar-<br />

Füllstandsensor an Ihre Bedürfnisse anpassen. Damit ist <strong>die</strong> Frage »Welcher<br />

Sensor ist der Richtige?« irrelevant <strong>–</strong> und Ihr Leben viel einfacher.<br />

VEGA. HOME OF VALUES.<br />

www.vega.com/radar<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 7


<strong>cav</strong><br />

AUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG<br />

Retrofit von bestehenden Prozessanlagen<br />

Gateways ermöglichen<br />

digitale Strukturen<br />

Anlagen der Prozessindustrie haben oftmals eine sehr heterogene Altersstruktur, sollen<br />

aber effektiv und nach modernsten Standards gesteuert und verwaltet werden.<br />

Dazu bedarf es einer Aggregation der vielfältigen Daten zu einer digitalen Kommunikationsarchitektur.<br />

Mit zwei Gateway-Lösungen lassen sich digitale Strukturen in<br />

Bestandsanlagen integrieren und auch in Neuanlagen bringt der Einsatz Vorteile.<br />

Bei Digitalisierung und Industrie 4.0 stellen<br />

sich schon lange nicht mehr <strong>die</strong> Fragen<br />

nach dem „Ob“ und dem „Warum“, sondern<br />

viel mehr nach dem „Was“ und dem<br />

„Wie“. Dass zukünftig vermehrt Maßnahmen<br />

zur Prozessoptimierung zu projektieren<br />

sind, ist in den meisten Unternehmen<br />

gesetzt. Welche Use Cases angegangen und<br />

welche Technologien hier<strong>für</strong> eingesetzt<br />

werden, ist jedoch weit schwieriger zu beantworten.<br />

Langfristige Lösungen sind gefragt<br />

Für <strong>die</strong> Realisierung der digitalen Transformation<br />

gibt es <strong>die</strong> unterschiedlichsten Konzepte<br />

und eine entsprechend große Anzahl<br />

an Anbietern und Produkten. Aufgrund von<br />

Kapazitätsgrenzen, persönlichen Präferenzen<br />

oder oft auch mangelndem Know-how auf<br />

der Anwenderseite werden jedoch häufig<br />

nur wenige Lösungen evaluiert. Bei der Umsetzung<br />

spielen außerdem <strong>die</strong> langen Lebenszyklen<br />

in Prozessanlagen eine Rolle. Sie<br />

machen es zwingend erforderlich, dass <strong>die</strong><br />

Nachhaltigkeit des jeweiligen Vorhabens berücksichtigt<br />

wird. Eine zentrale Frage ist also:<br />

„Erfüllt <strong>die</strong> Lösung, <strong>für</strong> <strong>die</strong> ich mich<br />

heute entscheide, auch in fünf oder zehn<br />

Jahren noch alle Anforderungen?“ Das große<br />

Angebot sowie zukünftige Unwägbarkeiten,<br />

<strong>die</strong> sich nicht umfassend vorhersagen<br />

lassen, erschweren oftmals <strong>die</strong> Entscheidung<br />

<strong>für</strong> eine optimale Lösung. Sich auf ein Angebot<br />

festzulegen, geht oft mit der Notwendigkeit<br />

einher, <strong>die</strong> hier<strong>für</strong> erforderliche,<br />

prozessseitige Datenanbindung bereitzustellen.<br />

In einigen Fällen gelingt <strong>die</strong>s über Softwareschnittstellen,<br />

<strong>die</strong> Daten aus der Steuerungsebene<br />

abholen. Doch <strong>die</strong>ser Weg ist<br />

nicht <strong>für</strong> alle Anwendungsfälle gangbar. In<br />

kritischen Prozessen möchte man <strong>die</strong> Steuerung<br />

lieber unberührt lassen und überhaupt<br />

erzählen Daten aus <strong>die</strong>ser Ebene nur <strong>die</strong> halbe<br />

Wahrheit. Es sind schlicht nicht alle relevanten<br />

Werte über <strong>die</strong>se Indirektionsstufe<br />

Bilder: Softing<br />

Mithilfe von Gateway-Lösungen lassen sich digitale Strukturen in Bestandsanlagen integrieren<br />

8 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Der Smartlink HW-DP ist ein Hardware-Gateway <strong>für</strong> Profibus<br />

DP und ermöglicht den Zugriff auf Profibus-Geräte<br />

über Ethernet<br />

Smartlink SW-HT ist eine Docker-Container-basierte Software-Anwendung.<br />

Sie erlaubt über Hart-IP den Zugriff auf<br />

Hart-Geräte, <strong>die</strong> an über Ethernet erreichbare Remote I/Os<br />

angeschlossen sind.<br />

verfügbar. Für viele Anwendungen wird es<br />

erst spannend, sobald man sich dem Datenverkehr<br />

direkt auf den Bussystemen widmet,<br />

dort wo er entsteht und gehandhabt<br />

wird. Für altge<strong>die</strong>nte Technologien wie z. B.<br />

Profibus oder Hart sind hier<strong>für</strong> aber Hardware-Gateways<br />

erforderlich, <strong>die</strong> überhaupt<br />

erst den physikalischen Zugang zu den Netzen<br />

realisieren. Das Einbringen zusätzlicher<br />

Hardware erfordert aber Aufwände und<br />

birgt natürlich auch Risiken. Und hier<br />

schließt sich der Kreis: Wer sich heute <strong>für</strong><br />

eine Lösung entscheidet, <strong>die</strong> einen Hardwarezugang<br />

erfordert, geht das Risiko ein,<br />

dass <strong>die</strong>ser Zugang nur im Rahmen der diskutierten<br />

Lösung nutzbar ist. In der Folge<br />

erfordern zusätzliche Lösungen weitere Zugänge<br />

und Aufwände und bergen weitere<br />

Risiken. Während der Aufwand, Software zu<br />

deinstallieren und neue wieder auszurollen,<br />

relativ überschaubar ist, bringt der Austausch<br />

von Hardware in Anlagen mit ggf. bis<br />

zu Tausenden Netzwerken weitaus größere<br />

Aufwände mit sich.<br />

Daten via Standard-Schnittstellen<br />

Nun ist es aber nicht unbedingt notwendig,<br />

bei einem Wechsel der Anwendungssoftware<br />

auch sofort <strong>die</strong> entsprechenden Hardwarezugänge<br />

zu tauschen, sofern sich der Anbieter<br />

an Standards orientiert. Denn eines steht<br />

fest: Bei alten Technologien, Protokollen<br />

und Netzwerken wird es keine Anpassungen<br />

mehr geben und auch sämtliche verfügbaren<br />

Datenarten ändern sich nicht. Und genau<br />

hier setzt <strong>die</strong> Smartlink-Produktfamilie<br />

von Softing an.<br />

Die Smartlink-Gateways sind als Hardwareoder<br />

Softwareprodukt erhältlich. Sie stellen<br />

sämtliche Daten aus Geräten und Netzwerken<br />

über standardisierte Schnittstellen zur Verfügung.<br />

Dabei ist es unerheblich, ob <strong>die</strong> darüberliegende<br />

Anwendung Prozessdaten mittels<br />

KI analysiert, Parametrieroberflächen <strong>für</strong><br />

Feldgeräte bereitstellt oder im Rahmen von<br />

Cybersecurity unerwünschte Eindringlinge<br />

im System erkennt. Sämtliche denkbaren Anwendungsfälle<br />

können mit der Datenanbindung<br />

via Smartlink realisiert werden. Dies<br />

gelingt durch <strong>die</strong> Verwendung offener Kommunikationsstandards<br />

wie OPC UA, MQTT<br />

oder Hart-IP. Auf der Feldseite ist Smartlink<br />

risikoarm und unkompliziert integrierbar.<br />

Dies ist sogar im laufenden Betrieb möglich<br />

und erfordert keinen Anlagenstillstand. Über<br />

Firmware-Updates ist da<strong>für</strong> gesorgt, dass<br />

sämtliche Schnittstellen auf der Anwendungsseite<br />

auf aktuellem Stand gehalten werden.<br />

Die Smartlinks sind somit <strong>die</strong> erste und<br />

letzte Änderung an der Anlage, wenn es um<br />

Ertüchtigung in Sachen Industrie 4.0 geht.<br />

Die Smartlink-Produktfamilie von Softing besteht<br />

aktuell aus den beiden Produkten<br />

Smartlink HW-DP und Smartlink SW-HT.<br />

Der Smartlink HW-DP ist ein Hardware-Gateway<br />

<strong>für</strong> Profibus DP. Er kann in ein Profibus-<br />

DP-Segment integriert werden und ermöglicht<br />

dann den Zugriff auf Profibus-Geräte<br />

über Ethernet. Zusätzlich gewährt er den Zugriff<br />

auf Hart-Geräte, <strong>die</strong> an Profibus-Re -<br />

mote-I/Os angeschlossen sind. Von Ethernet<br />

kann über Hart-IP und FDT DTM auf <strong>die</strong><br />

Hart-Geräte zugegriffen werden. Die Profibus-Geräte<br />

sind auch über FDT DTM erreichbar<br />

und deren Prozessdaten werden über<br />

OPC UA und MQTT zur Verfügung gestellt.<br />

Das zweite Produkt, der Smartlink SW-HT,<br />

ist eine Docker-Container-basierte Software-<br />

Anwendung. Sie erlaubt über Hart-IP den<br />

Zugriff auf Hart-Geräte, <strong>die</strong> an Remote I/Os<br />

angeschlossen sind, <strong>die</strong> wiederum über<br />

Ethernet erreichbar sind. Aktuell können Remote<br />

I/Os von Allen-Bradley, Schneider<br />

Electric und R.Stahl genutzt werden. Die <strong>für</strong><br />

Anfang 2023 geplante Version 1.30 wird<br />

auch ET200-Remote-I/Os von Siemens und<br />

<strong>die</strong> FDT-DTM-Schnittstelle unterstützen.<br />

Die Hart-IP- und FDT-DTM-Schnittstellen<br />

erlauben Asset-Management-Anwendungen<br />

wie Emerson AMS Device Manager oder Endress+Hauser<br />

Fieldcare, <strong>die</strong> Geräte zu parametrieren<br />

und zu überwachen. Zusätzlich<br />

können IIoT-Anwendungsfälle, wie z. B. eine<br />

Prozessoptimierung über <strong>die</strong> OPC-UA- und<br />

MQTT-Schnittstellen realisiert werden.<br />

Im Jahr 2023 wird Softing mit dem Smartlink<br />

HW-PN und Smartlink SW-PN <strong>die</strong><br />

Smartlink-Familie mit Produkten <strong>für</strong> Profinet<br />

erweitern.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Softing<br />

AUTOR:<br />

THOMAS RUMMEL<br />

Managing Director,<br />

Softing Industrial Automation<br />

AUTOR:<br />

THOMAS SCHWARZENBÖCK<br />

Product Manager,<br />

Softing Industrial Automation<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 9


<strong>cav</strong><br />

AUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG<br />

Bilder: Endress+Hauser<br />

80-GHz-Radarsensoren mit Ethernet-APL machen Anlagen fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

MEHR SICHERHEIT BEI DER<br />

FÜLLSTANDSMESSUNG<br />

Fernzugriff per App, zahlreiche Assistenten und <strong>die</strong> mobile Dateneinheit<br />

Historom machen <strong>die</strong> Benutzung des 80-GHz-Freifeld- Radars<br />

Micropilot <strong>für</strong> <strong>die</strong> Füllstandmessung einfach und sicher. Mit Ethernet-APL<br />

bereiten <strong>die</strong>se Features Anlagen auf <strong>die</strong> Zukunft vor. Dazu<br />

steigert <strong>die</strong> Heartbeat Technology <strong>die</strong> Produktivität von Prozessen.<br />

10 <strong>cav</strong> 1-2-2023


80-GHz-Micropilot-Radarsensor <strong>für</strong> Hochtemperaturanwendungen<br />

Das breite Produktportfolio umfasst viel fältige Gehäusevarianten <strong>für</strong> verschiedene<br />

Einbausituationen<br />

Um <strong>die</strong> Leistung von Prozessen zu verbessern und Unterbrechungen<br />

oder Stillstände zu vermeiden, müssen Füllstände in Großtanks,<br />

Reaktoren oder Reaktorgefäßen jederzeit genau gemessen werden.<br />

Auch Anomalien wie Schaum- und Ansatzbildung oder Veränderungen<br />

des Schleifwiderstandes müssen rechtzeitig erkannt und behoben<br />

werden. Zusätzlich lassen steigende Anforderungen an <strong>die</strong><br />

Sicherheit und Zukunftsfähigkeit von Anlagen und Prozessen keinen<br />

Spielraum <strong>für</strong> Kompromisse bei der Qualität und Leistungsfähigkeit<br />

von Lösungen. Hier können Nutzer mit der neuen 80-GHz-<br />

Freifeld-Radar-Familie Micropilot von Endress+Hauser einen<br />

Schritt nach vorn machen. Dank des kleinen Abstrahlwinkels auch<br />

bei sich im Tank befindenden Rührwerken oder Heizschlangen bieten<br />

<strong>die</strong> kompakten Radarsensoren Micropilot höchste Sicherheit in<br />

der Füllstandsmessung.<br />

Sicherheit auf allen Ebenen<br />

Wenn es um <strong>die</strong> höchste Sicherheit von Mitarbeitern, Anlagen und<br />

Prozessen geht, kommt es in Prozessindustrien auch auf <strong>die</strong> bewährte<br />

Technik zur berührungslosen Füllstandsmessung an <strong>–</strong> gerade<br />

bei wechselnden, herausfordernden oder gefährlichen Me<strong>die</strong>n. Hier<br />

bietet Endress+Hauser über 20-jährige Erfahrung mit SIL-Prozessen.<br />

Systematische Fehler, unbeabsichtigte Fehlbe<strong>die</strong>nung oder<br />

Prozess anomalien unter harschen Bedingungen − es gibt vielfältige<br />

Sicherheitsrisiken und jede Anlage hat ihre ganz eigenen Anforderungen.<br />

Die neue Generation der 80-GHz-Radargeräte wurde nach<br />

IEC 61508 entwickelt, sodass sie unmittelbar in SIL2-Kreisen zum<br />

Einsatz kommen kann. Auch der Einsatz in SIL3-Kreisen beispielsweise<br />

in homogener Redundanz ist möglich. Denn Störungen in<br />

Anlagen haben oft fatale Folgen <strong>für</strong> Umwelt, Menschen und Maschinen.<br />

Durch das SIL-Expertenwissen von Endress+Hauser lassen<br />

sich <strong>die</strong> Sicherheitsrisiken systematisch senken und Prüfkosten<br />

effektiv reduzieren. Die intuitive Be<strong>die</strong>nung der Geräte erfordert<br />

keine nennenswerte Einarbeitungszeit. Bei sicherheitsrelevanten<br />

Prozessen sorgen integrierte Assistenten (Wizards) <strong>für</strong> eine fehlerfreie<br />

und sichere Inbetriebnahme und SIL-Verriegelung der Messge-<br />

räte. Auch bei Wiederholprüfungen wird dank der Wizards Zeit eingespart<br />

und Fehler werden vermieden. Unbeabsichtigte Fehlbe<strong>die</strong>nung<br />

wird damit nahezu ausgeschlossen, <strong>die</strong> optimale und sichere<br />

Funktion der Messtechnik ist zu jeder Zeit gewährleistet. Zusätzlich<br />

vermeidet eine Unterspannungserkennung gefährliche Anlagenzustände.<br />

Gefahren auf ein Minimum reduziert<br />

Typische Gefahren durch gefährliche Stoffe, harsche Umgebungen<br />

oder Explosionsgefahr werden durch <strong>die</strong> Technik ebenfalls auf ein<br />

Minimum reduziert. So bleiben Mitarbeiter bei Analysen, Steuerungen,<br />

Wartungen und Kontrollen stets außerhalb des Gefahrenbereichs,<br />

da sämtliche Arbeiten aus der Ferne über Bluetooth und <strong>die</strong><br />

Smartblue-App von Endress+Hauser durchgeführt werden können<br />

<strong>–</strong> durch Ethernet-APL erstmals schnell und einfach über den integrierten<br />

Webserver. Dies ist auch in schwer zugänglichen Bereichen<br />

von Vorteil. Auch der komfortable, drahtlose Fernzugriff selbst erfüllt<br />

höchste Sicherheitsanforderungen. Zum Schutz von Passwörtern<br />

wurde eine zusätzliche Sicherheitsebene <strong>für</strong> Bluetooth entwickelt,<br />

deren Kernkomponente CPace ist. CPace verhindert Angriffe<br />

während des Bluetooth-Pairings. Das Schutzniveau <strong>die</strong>ser Sicherheitserweiterung<br />

wurde vom Münchner Fraunhofer-Institut AISEC<br />

als „hoch“ eingestuft.<br />

In explosionsgefährdeten Bereichen ist eine Kontrolle der Geräte im<br />

geschlossenen Zustand über optische Be<strong>die</strong>ntasten möglich. Hochbeständige<br />

Materialien schützen das Gerät vor extremen Prozessbedingungen<br />

und ermöglichen Einsätze bei hohen Temperaturen bis<br />

450 °C. Eine keramische Prozesstrennung und eine zusätzliche Glasabdichtung<br />

schützen Mensch und Umwelt vor gefährlichen Stoffen.<br />

Nur ein Messgerät mit den richtigen Parametern kann optimale<br />

Prozesse bei Produktion, Verarbeitung oder Lagerung sicherstellen.<br />

Beim Micropilot sind Parameter vor unbeabsichtigten Änderungen<br />

dadurch geschützt, dass immer automatisch eine Prüfsumme (CRC)<br />

aus den sicherheitsrelevanten Parametereinstellungen gebildet wird.<br />

Ändert sich eine sicherheitsrelevante Einstellung, wird <strong>die</strong> Änderung<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 11


<strong>cav</strong><br />

AUTOMATISIERUNG, DIGITALISIERUNG<br />

Die Radarsensoren Micropilot bieten Sicherheit, Produktivität und einfache Be<strong>die</strong>nbarkeit im Prozessalltag<br />

umgehend erfasst und protokolliert. Systematische Fehler können so<br />

vermieden und Prüfprozesse beschleunigt werden. Muss das ganze<br />

Gerät ausgetauscht werden, können Parameter über <strong>die</strong> mobile Dateneinheit<br />

Historom einfach und sicher übertragen werden.<br />

Mehr Effizienz und Performance<br />

Die 80-GHz-Micropilot-Familie steigert durch <strong>die</strong> hohe Messperformance<br />

des neu entwickelten Radarchips auch <strong>die</strong> Produktivität von<br />

Industrieprozessen. Dazu tragen Technologien wie <strong>die</strong> Heartbeat<br />

Technology, Ethernet-APL und das damit verbundene Vorliegen von<br />

Echtzeitdaten bei. Sie minimieren Prozessunterbrechungen. Die<br />

Messgeräte meistern problemlos hohe Prozessdrücke und Temperaturen,<br />

wie sie in Reaktoren oder Reaktorgefäßen entstehen. Der enge<br />

Abstrahlwinkel und <strong>die</strong> präzise Signalfokussierung gewährleisten<br />

hohe Messgenauigkeit auch in Großtanks, bei Rührwerken oder<br />

Heizschlangen. Genaue Messergebnisse in Bereichen bis zu 100 m<br />

sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktreihe Standard.<br />

Datenerfassung über digitale Kommunikation<br />

Heartbeat Technology, <strong>die</strong> es bereits <strong>für</strong> eine Vielzahl von Messprinzipien<br />

wie Durchfluss, Druck, Grenzschalter, Temperatur und Flüssigkeitsanalyse<br />

gibt, liefert zuverlässige Diagnose- und Monitoringdaten<br />

und macht durch <strong>die</strong> konstante Überwachung von Anomalien<br />

wie Schaum- oder Ansatzbildung vorausschauende Wartungen möglich.<br />

Der patentierte Radar Accuracy Index (RAI) ermöglicht in<br />

Kombination mit Heartbeat Verification nun erstmals <strong>die</strong> rückführbare<br />

Verifizierung gemäß DIN ISO 9001, <strong>die</strong> Kalibrierungs- und Dokumentationsaufwände<br />

deutlich verringert. Die Verifizierung erfolgt<br />

ohne Ausbau oder Prozessunterbrechung direkt in der Messstelle in<br />

unter drei Minuten. Durch präzise Momentaufnahmen zur Messgenauigkeit<br />

können darüber hinaus Kalibrierzyklen erweitert werden.<br />

State-of-the-Art-Kommunikationsmöglichkeiten wie Profibus PA,<br />

Hart und Ethernet-APL steigern <strong>die</strong> Anlagenverfügbarkeit weiter. Mit<br />

der neuen Technologie ist es möglich, Ethernet direkt im rauen<br />

Umfeld der Prozessautomatisierung einzusetzen. Ethernet-APL ist<br />

eine erweiterte physikalische Schicht <strong>für</strong> Ethernet. Die Technologie<br />

erfüllt sämtliche Anforderungen von Prozessanlagen. Damit wird<br />

Digitalisierung in der Prozessindustrie vollständig und in allen Life-<br />

Cycle-Phasen ermöglicht. Dank einfacher Integration in Asset-Management-Systeme<br />

und intelligenter Selbstdiagnose lassen sich Anlagenstillstände<br />

weitestgehend vermeiden und <strong>die</strong> Produktionsleistung<br />

erhöhen.<br />

Universell einsetzbar<br />

Die aktuelle Generation der 80-GHz-Radarsensoren zur Füllstandmessung<br />

erweitert den Einsatzbereich der 80-GHz-Radartechnologie.<br />

Das breite Produktportfolio umfasst vielfältige Gehäusevarianten<br />

<strong>für</strong> verschiedene Einbausituationen. Dank ihrer kompakten Bauweise<br />

können Einkammerversionen aus Kunststoff oder Aluminium<br />

in beengten Einbausituationen eingesetzt werden. Zusätzlich kann<br />

auch eine abgesetzte Anzeige <strong>für</strong> schwer zugängliche Orte verwendet<br />

werden. Die Geräte sind intuitiv be<strong>die</strong>nbar und lassen sich per<br />

Smartblue-App aus der Ferne be<strong>die</strong>nen. Um den Zustand des Messgeräts<br />

immer im Blick zu haben und <strong>die</strong> richtigen Maßnahmen ableiten<br />

zu können, wird der Zustand nach Namur NE 107 dargestellt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Endress+Hauser<br />

AUTOR:<br />

CARSTEN SCHULZ<br />

Product Manager Sales<br />

Marketing Level+Pressure,<br />

Endress+Hauser<br />

12 <strong>cav</strong> 1-2-2023


<strong>cav</strong><br />

ADVERTORIAL<br />

Der neue Erdbeben-Eurocode erfordert ein Überdenken der Maßnahmen<br />

Erdbebenschutz in<br />

Chemieanlagen<br />

Durch <strong>die</strong> Einführung des neuen Erdbeben-Eurocodes DIN EN 1998<strong>–</strong>1/NA müssen <strong>die</strong><br />

Gefahren in den Anlagen und deren Auswirkungen auf <strong>die</strong> Tragstrukturen, Einbauten und<br />

Versorgungsbauwerke neu bewertet werden. Aufgrund der fließenden Übergänge der<br />

Erdbebenzonen befinden sich nun mehr Anlagen in Schwachbebengebieten. Damit gewinnt<br />

der Lastfall Erdbeben an bestimmten Chemie-Standorten in Deutschland an Relevanz.<br />

Obwohl das Erdbebenrisiko in Deutschland<br />

im Vergleich mit Südeuropa eher gering ist,<br />

müssen sich auch deutsche Anlagen <strong>für</strong> den<br />

Lastfall Erdbeben wappnen <strong>–</strong> künftig noch<br />

stärker als bislang. Bisher ordnete <strong>die</strong> DIN<br />

4149 zahlreiche Regionen in Deutschland<br />

keiner Erdbebenzone zu. Der neue Erdbeben-Eurocode<br />

DIN EN 1998<strong>–</strong>1/NA zieht jedoch<br />

keine klaren Grenzen zwischen den<br />

Zonen mehr, sondern führt fließende Übergänge<br />

zwischen verschiedenen Intensitätsbereichen<br />

ein. Die Folge: Was als Erdbebenzone<br />

gilt, ist geografisch nun anders definiert <strong>–</strong><br />

und <strong>die</strong> Erdbebenzonen verschieben sich.<br />

Die <strong>für</strong> den Erdbebenfall anzusetzenden horizontalen<br />

Beschleunigungen und <strong>die</strong> daraus<br />

resultierenden Ersatzlasten müssen an vielen<br />

Standorten künftig neu bemessen werden.<br />

Das Herzstück einer Erdbebennorm bildet<br />

<strong>die</strong> örtliche Definition der Erdbebengefährdung.<br />

In der DIN 4149 basiert <strong>die</strong> Einschätzung<br />

der Gefahren auf Untersuchungen aus<br />

den 1990er-Jahren. Angestoßen durch neue<br />

Erkenntnisse auf europäischer Ebene wurden<br />

<strong>die</strong> Erdbebengefährdungen neu evaluiert<br />

und im nationalen Anhang NA:2021<br />

des neuen Erdbeben-Eurocodes normativ<br />

verankert. Während in der DIN 4149<br />

Deutschland in vier Erdbebenzonen aufgeteilt<br />

war, wird nun <strong>die</strong> Erdbebengefahr an<br />

Knotenpunkten eines gleichmäßigen Rasternetzes<br />

der geographischen Koordinaten von<br />

0,1° x 0,1° definiert. Die Knotenpunkte haben<br />

dabei einen Abstand von etwa sieben<br />

Kilometern in West-Ost- und elf Kilometern<br />

in Nord-Süd-Ausrichtung. Zwischenpunkte<br />

können linear interpoliert werden. Statt abrupter<br />

Zonengrenzen ergeben sich fließende<br />

Übergänge [1].<br />

Einschneidende Auswirkungen<br />

An manchen Standorten, <strong>die</strong> zuvor nicht <strong>für</strong><br />

Erdbeben ausgelegt werden mussten, kann<br />

nun eine Berücksichtigung des Lastfalls Erdbeben<br />

erforderlich sein. Zudem resultieren<br />

aus der Neubewertung örtlich stark erhöhte<br />

Erdbebenlasten. Der <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bewertung relevante<br />

Bodenparameter S zur Beschreibung<br />

des sogenannten elastischen horizontalen<br />

Antwortspektrums wird in Abhängigkeit<br />

von Untergrundverhältnis und Höhe der<br />

Spektralbeschleunigung neu zugeordnet. Aus<br />

den bisher sechs entstehen jetzt 18 mögliche<br />

Antwortspektren. Somit müssen <strong>die</strong> Untergrundverhältnisse<br />

nicht nur neu bewertet,<br />

sondern auch stärker berücksichtigt werden.<br />

Die baurechtliche Einführung des Erdbeben-<br />

Die Erdbebengefährdung <strong>für</strong> Deutschland:<br />

Diese Karte ist auch Bestandteil des<br />

Nationalen Anhangs [NA] der DIN EN<br />

1998-1/NA (Grafik: G. Grünthal et al.,<br />

Helmholtz-Zentrum Potsdam)<br />

Eurocodes und <strong>die</strong> Umsetzung in den Landesbauordnungen<br />

wird vielerorts zu Herausforderungen<br />

beim Erdbebennachweis<br />

führen. Eine fachgerechte Erdbebenauslegung<br />

gewinnt deshalb an Bedeutung.<br />

Expertenblick aus neuer Perspektive<br />

Damit eine Chemieanlage als erdbebensicher<br />

gilt, sind bestimmte Bemessungs- und<br />

Konstruktionsregeln zu beachten. Neben<br />

den Tragstrukturen der Anlage betrifft das<br />

auch nicht tragende verfahrenstechnische<br />

Einbauten und Versorgungsbauwerke wie<br />

etwa freistehende Silos und Tanks. Die Neubeurteilung<br />

der Erdbebensicherheit einer<br />

Bild: Helmholtz-Zentrum<br />

Dieser Fachbeitrag wurde erstmals<br />

in „<strong>cav</strong>“ 11<strong>–</strong>12/2022 veröffentlicht.<br />

Durch eine redaktionelle<br />

Überarbeitung unserer PR-Agentur<br />

wurde leider ein wichtiger Quellennachweis<br />

gelöscht. Die Definition<br />

der Erdbebengefahr an Knotenpunkten<br />

eines Rasternetzes wurde<br />

von Dipl.-Ing. Marius Pinkawa in<br />

seinem Fachbeitrag vom<br />

18.02.2022 bereits umfassend dargestellt.<br />

Wir entschuldigen uns bei<br />

Herrn Pinkawa <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Missgeschick<br />

und haben uns entschlossen,<br />

den kompletten Beitrag mit<br />

korrektem Quellennachweis noch<br />

einmal zu veröffentlichen. Für <strong>die</strong>se<br />

Möglichkeit bedanken wir uns<br />

bei der Redaktion der „<strong>cav</strong>“.<br />

Dr. Thomas Oberst, Unternehmenskommunikation,<br />

TÜV SÜD AG<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 13


<strong>cav</strong><br />

ADVERTORIAL<br />

Neubewertung von Chemiestandorten (Datenquellen und Berechnungen: TÜV Süd Chemie Service)<br />

Standort<br />

DIN 4149<br />

DIN EN 1998-1/NA 2021-07<br />

Prozentuale Erhöhung<br />

ohne Bodenparameter S<br />

Prozentuale Erhöhung<br />

mit Bodenparameter S<br />

Grundbeschleunigung<br />

a g<br />

[m/s 2 ]<br />

Spektralbeschleunigung<br />

S aP,R<br />

[m/s 2 ]<br />

Berechnete Grundbeschleunigung<br />

a gR<br />

=S aP,R<br />

/2,5 [m/s 2 ]<br />

[%]<br />

[%]<br />

Chempark Lev<br />

Chempark Dor (Bayer)<br />

Chempark Uer<br />

BASF Ludwigshafen<br />

Industriepark Höchst Nord<br />

Industriepark Höchst Süd<br />

0,4<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,4<br />

0<br />

0,4<br />

1,2<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,85<br />

0,88<br />

0,88<br />

0,48<br />

0,48<br />

0,32<br />

0,34<br />

0,35<br />

0,35<br />

+20<br />

+20<br />

+60<br />

-15<br />

↑<br />

-12<br />

+20<br />

+20<br />

+86<br />

+84<br />

↑<br />

+57 (+76, abhängig vom<br />

Bodenparameter)<br />

Anlage bietet <strong>die</strong> Chance, kritische Punkte<br />

in der Auslegung und Konstruktion von Systemen<br />

und Komponenten zu identifizieren<br />

und abzustellen. Damit verbundene Ertüchtigungen<br />

der Anlage können durch eine Verstärkung<br />

der Konstruktion, durch rechnerische<br />

Nachweise oder auch durch Umbaumaßnahmen<br />

erreicht werden.<br />

Wichtig zu erkennen ist, wie <strong>die</strong> horizontalen<br />

Beschleunigungen bei einem Erdbeben<br />

auf <strong>die</strong> Anlage wirken. Inwiefern beeinflussen<br />

sich benachbarte Systeme gegenseitig?<br />

Können Verformungen an Bauteilen oder<br />

starke Bewegungen des Inhalts von Behältern<br />

problematisch werden? Außerdem sind<br />

eingebaute Apparate, Pumpen und Rohrleitungen<br />

genau zu untersuchen, weil sie bei<br />

einem Erdbeben ebenfalls horizontal beschleunigt<br />

werden. Im schlimmsten Fall<br />

kommt es dann zu Rissen und Leckagen,<br />

über <strong>die</strong> toxische oder entzündliche Stoffe<br />

entweichen. Brände, Produktionsausfälle<br />

oder unkontrollierte chemische Reaktionen<br />

sind möglich.<br />

Rheintal bleibt der Schwerpunkt<br />

Auf Basis des Erdbeben-Eurocodes ist <strong>die</strong><br />

Gefährdung einiger Chemieanlagen neu zu<br />

bewerten. Betroffen sind zum Beispiel Chemieparks<br />

in der Niederrheinischen Bucht<br />

im Großraum Köln sowie im Bereich des<br />

Oberrheingrabens zwischen Frankfurt am<br />

Main und Basel. Die Gefährdungsbeurteilungen<br />

erstrecken sich aber nicht nur auf<br />

Brownfield-Anlagen. Auch im Greenfield<br />

müssen <strong>die</strong> neuen verfahrenstechnischen<br />

Systeme untersucht und entsprechend ausgelegt<br />

werden. Und durch den Wegfall der<br />

starren Zoneneinteilung kann es sogar sein,<br />

dass innerhalb eines Chemieparks weitere<br />

Anlagen und Gebäude hinzukommen, <strong>die</strong><br />

nun auch zu bewerten und gegebenenfalls<br />

<strong>für</strong> den Lastfall Erdbeben auszulegen sind.<br />

Chemieanlagen im Industriepark Frankfurt-<br />

Höchst südlich des Mains lagen gemäß DIN<br />

4149 bereits in einer Erdbebenzone. Nicht<br />

so der nördlich des Mains gelegene Teil des<br />

Industrieparks, in dem nach DIN 4149 keine<br />

nennenswerte Grundbeschleunigung<br />

vorhanden war. Aufgrund der neu berechneten<br />

Grundbeschleunigung kommt nun der<br />

Nordteil des Industrieparks hinzu und <strong>die</strong><br />

Anlagen dort müssen ebenfalls nachweisbar<br />

und im Einklang mit den Rechtsnormen auf<br />

Erdbeben ausgerichtet werden.<br />

Nicht nur mehr Standorte müssen bei Anwendung<br />

des Erdbeben-Eurocodes gegenüber<br />

der DIN 4149 ihre Erdbebensicherheit<br />

nachweisen. Auch <strong>die</strong> ermittelten Beschleunigungen<br />

und daraus resultierenden Ersatzlasten<br />

an den einzelnen Anlagen sind an fast<br />

allen Standorten höher. In der Niederrheinischen<br />

Bucht im Chempark Krefeld-Uerdingen<br />

ergibt sich zum Beispiel bei der Neubewertung<br />

eine prozentuale Erhöhung der<br />

Grundbeschleunigung um 60 %. Der neu<br />

zugeordnete Bodenparameter führt zu einer<br />

weiteren Erhöhung auf insgesamt 86 % gegenüber<br />

den Werten der DIN 4149.<br />

Expertentipps und praktische<br />

Umsetzung<br />

Wie gehen Anlagenbetreiber mit den gestiegenen<br />

Anforderungen um? Expertinnen und<br />

Experten von TÜV SÜD Chemie Service können<br />

mit ihrer langjährigen Prüfroutine da<strong>für</strong><br />

sorgen, dass alle Komponenten und Systeme<br />

einer Chemieanlage <strong>für</strong> den Lastfall Erdbeben<br />

rechnerisch richtig ausgelegt sind. Das<br />

gilt <strong>für</strong> Greenfield-Anlagen, bei denen vor<br />

dem Inverkehrbringen eine Gefährdungsbeurteilung<br />

durchgeführt und <strong>die</strong> Standsicherheit<br />

geprüft wird. Bei Brownfield-Anlagen<br />

geht es im Wesentlichen darum, problematische<br />

Bereiche in der Auslegung und Konstruktion<br />

von Komponenten und Anlagenteilen<br />

ausfindig zu machen.<br />

Im zweiten Schritt werden auf Basis der<br />

rechnerischen Nachweise Ertüchtigungsmaßnahmen<br />

entwickelt und unter Berücksichtigung<br />

des Gefahrenpotenzials priorisiert.<br />

Das Vorgehen ist bereits auf den neuen<br />

Erdbeben-Eurocode DIN EN 1998<strong>–</strong>1/NA<br />

abgestimmt und orientiert sich an dem im<br />

März 2022 erschienenen überarbeiteten<br />

Leitfaden „Der Lastfall Erdbeben im Anlagenbau“<br />

des Verbandes der Chemischen Industrie<br />

(VCI). Die aktuelle, dritte Fassung<br />

des Leitfadens gibt Empfehlungen <strong>für</strong> den<br />

erdbebengerechten Bau von Anlagen nach<br />

aktuellem Stand der Technik, stellt vereinfachte<br />

Berechnungsmethoden zur Verfügung<br />

und liefert Hinweise <strong>für</strong> <strong>die</strong> Beurteilung bestehender<br />

Anlagen.<br />

Quellenangabe:<br />

[1] Pinkawa, Marius: „Erdbebenauslegung<br />

von Bauwerken: Eurocode 8 ersetzt DIN<br />

4149“, in: bauingenieur24 Informations<strong>die</strong>nst,<br />

18.02.2022, URL: www.bauinge<br />

nieur24.de/fachbeitraege/massivbau/erd<br />

bebenauslegung-von-bauwerken-eurocode-<br />

8-ersetzt-din-4149/3407.htm, Abruf am<br />

08.12.2022.<br />

KONTAKT<br />

TÜV SÜD Chemie Service GmbH<br />

Kaiser-Wilhelm-Allee, Gebäude B 407<br />

51368 Leverkusen<br />

Tel.: +49 214 86910154<br />

stefan.wirth@tuvsud.com<br />

www.tuvsud.com/chemieservice<br />

AUTOR:<br />

DR.-ING. STEFAN WIRTH<br />

Gruppenleiter Design Review<br />

& Engineering, Plant & Equipment<br />

Integrity<br />

TÜV SÜD Chemie Service<br />

GmbH, Leverkusen<br />

14 <strong>cav</strong> 1-2-2023


PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />

EXKLUSIV<br />

SIEGER<br />

TOP-PRODUKT DEZEMBER 2022<br />

Quergerätselt Februar 2023<br />

Pharao auf Forschungsreise<br />

Ein Pharao in Diensten eines Barons? Tausende<br />

toter Vögel im Haus des Seelsorgers?<br />

Ein junger Maurergeselle als ausgezeichneter<br />

Forscher? Und der kümmerliche Rest der<br />

Architektur war <strong>die</strong> Gartenlaube. Mit seinem<br />

Buch schaffte er es sogar in <strong>die</strong> Schule.<br />

Sibirien, Norwegen, Lappland, Ägypten, Sudan,<br />

Abessinien, Hamburg <strong>–</strong> nicht mal Amerika<br />

war vor Chalihl sicher. Gewinnen können<br />

Sie <strong>die</strong>smal u. a. ein Jahresabonnement<br />

der Zeitschrift „natur“ und ein Exit-Spiel<br />

von Kosmos.<br />

www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />

Bild: Juulijs <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Trends im Überblick<br />

Grüner Wasserstoff auf pto<br />

Grüner Wasserstoff wird ein Enabler <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Dekarbonisierung des Industriesektors sein.<br />

Doch was ist <strong>die</strong> richtige Wasserstoffstrategie?<br />

Wie kann man Wasserstoff als Rohstoff<br />

oder Energieträger sinnvoll in <strong>die</strong> Systeme<br />

integrieren? Wir haben eine Reihe von Artikeln<br />

und Nachrichten zum Thema „Grüner<br />

Wasserstoff“ <strong>für</strong> Sie zusammengestellt. Der<br />

Fokus liegt dabei natürlich auf dem Nutzen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessindustrie. Sie finden unsere<br />

Seite „Grüner Wasserstoff“ im Themenbereich<br />

unserer Homepage.<br />

www.prozesstechnik-online.de/H2gruen<br />

Bild: Igus<br />

Gleitlagerwerkstoffe aus<br />

Regranulaten<br />

Das nachhaltige Sortiment an Gleitlagerwerkstoffen<br />

Iglidur Eco von Igus besteht<br />

zu 97 bis 100 % aus Regranulaten. Dazu<br />

werden bei der Herstellung beispielsweise<br />

Angüsse genutzt, ein klassisches Abfallprodukt<br />

in der Spritzgussproduktion. Das<br />

Gleitlagerprogramm beinhaltet vier<br />

Werkstoffe, <strong>die</strong> in unterschiedlichen Anwendungen<br />

ihre Vorteile ausspielen: Iglidur<br />

Eco H eignet sich beispielsweise <strong>für</strong><br />

stark korrosive und heiße Umgebungen.<br />

TOP-PRODUKT<br />

DES MONATS FEBRUAR 2023<br />

ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />

Bild: Ruwac<br />

Bild: SEW<br />

Bild: AS-Schneider<br />

Bild: Mettler-Toledo<br />

Kompakte<br />

Akkusauger<br />

Getriebeschmierstoff<br />

aus Biomasse<br />

Den Zustand von<br />

Ventilen überwachen<br />

Kombisystem <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Produktinspektion<br />

Die kompakten Akkusauger der<br />

Baureihe R01 D/R18 D/R24 D<br />

von Ruwac können durch ihre<br />

modulare Konstruktion gut an<br />

den Einsatzfall und z. B. auch an<br />

<strong>die</strong> Gefährdungsklasse des Saugguts<br />

angepasst werden. Sie verfügen<br />

über austauschbare Lithium-Ionen-Akkus<br />

mit einer Akkulaufzeit<br />

von bis zu 120 min.<br />

Gearfluid von SEW-Eurodrive ist<br />

ein Premium-Getriebeschmierstoff<br />

aus nachhaltiger Biomasse.<br />

Der Getriebeschmierstoff Gearfluid<br />

Poly 220 E1 mit einer Viskosität<br />

von 220 kann als Erstbefüllung<br />

<strong>für</strong> Standardgetriebe<br />

und -getriebemotoren sowie<br />

Servogetriebe und -getriebemotoren<br />

ausgewählt werden.<br />

AS-Schneider bietet Anwendern<br />

den Digital Product Pass <strong>für</strong> Armaturen.<br />

Ergänzend ist es eine<br />

dynamische Lösung zur Erfassung<br />

von Daten, <strong>die</strong> Einblicke in<br />

den Gesundheitszustand von<br />

Ventilen ermöglichen. Das Digital<br />

Valve Kit übermittelt dem<br />

Wartungsteam alle Fehlermeldungen<br />

und Warnungen.<br />

Das Kombisystem CT33 von<br />

Mettler-Toledo vereint dynamisches<br />

Kontrollwägen mit<br />

Mark-&-Verify- sowie Track-<br />

&-Trace-Funktionalitäten zur Serialisierung.<br />

Das Gerät bündelt<br />

ein Beschriftungssystem <strong>für</strong> das<br />

Labeling, eine Smart-Kamera zur<br />

Kontrolle sowie eine dynamische<br />

Kontrollwaage.<br />

WÄHLEN SIE IHR TOP-PRODUKT UNTER WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/TOP-PRODUKT<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 15


Sichere Schlüsselaufnahme<br />

Die Smart Production Solutions (SPS), <strong>die</strong><br />

vom 8. bis 10. November 2022 in Nürnberg<br />

stattfand, hat allen Teilnehmenden erneut<br />

bewiesen, wie relevant <strong>die</strong> Plattform <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

gesamte Automatisierungsbranche ist. Nach<br />

zweimaliger Zwangspause stand neben<br />

Produkten und Lösungen in <strong>die</strong>sem Jahr vor<br />

allem der persönliche Austausch im Fokus.<br />

Dabei ergänzte <strong>die</strong> digitale Plattform<br />

„SPS on air“ <strong>die</strong> Präsenzveranstaltung. Fast<br />

44 000 Interessenten aus aller Welt kamen<br />

in das Nürnberger Messegelände, um sich<br />

über <strong>die</strong> aktuellsten Automatisierungsentwicklungen<br />

und -trends bei rund 1000 Ausstellern<br />

auf 112 000 m² Ausstellungsfläche<br />

zu informieren. Die Teilnehmenden nutzten<br />

<strong>die</strong> Gelegenheit, sich persönlich und intensiv<br />

auszutauschen, technologische Fortschritte<br />

zu diskutieren, Beziehungen zu<br />

pflegen sowie neue Kontakte aufzubauen.<br />

Das Vortragsprogramm konzentrierte sich<br />

u. a. auf <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Automatisierungsbranche<br />

wichtigen Themen Sustainability in automation,<br />

Safety and security sowie New<br />

logistic methods and robotic integration. Im<br />

kommenden Jahr findet <strong>die</strong> Fachmesse <strong>für</strong><br />

smarte und digitale Automation vom 14. bis<br />

16. November 2023 in Nürnberg statt.<br />

Stellantriebe in Kolbenstangenausführung<br />

Die Schlüsselaufnahme CKS2<br />

von Euchner eignet sich als sicheres<br />

System zum Sperren und<br />

Starten von Maschinen. Zudem<br />

kann es aber auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Berechtigungsvergabe,<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwahl<br />

einer Betriebsart oder als<br />

Schlüsseltransfersystem verwendet<br />

werden. Dabei kann ein<br />

Schlüssel mehreren Schlüsselaufnahmen<br />

verschiedener Anlagen<br />

zugeordnet werden. Zudem<br />

ist das CKS2 hinsichtlich der Anzahl<br />

an Schlüsseln flexibel skalierbar<br />

und kann dadurch aufwendige<br />

Schlüsselwechselboxen<br />

und Schlüsselverteilstationen ersetzen.<br />

Dank hochco<strong>die</strong>rter<br />

RFID-Schlüssel auf Transponderbasis<br />

gewährleistet <strong>die</strong> Schlüsselaufnahme<br />

hohen Manipulationsschutz<br />

und eine Sicherheitsstufe<br />

gemäß Kategorie 4/PL e.<br />

Konfiguriert wird der Schlüssel,<br />

indem er an der Schlüsselaufnahme<br />

eingelernt wird.<br />

Die Schlüsselaufnahme gibt es<br />

sowohl als Submodul <strong>für</strong> den<br />

Einbau in das Schutztürsystem<br />

MGB2 Modular als auch als<br />

kompaktes System mit integrierter<br />

Auswerteelektronik.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Euchner<br />

Bei den elektrischen Antrieben<br />

der Aventics-Serie SPRA von<br />

Emerson handelt es sich um<br />

eine Serie von präzisen Kolbenstangenzylindern<br />

mit hoher<br />

Wiederholgenauigkeit. Das Besondere:<br />

Die elektrischen Stellantriebe<br />

werden nicht nur mit<br />

einer, sondern mit drei Gewindetriebtechnologien<br />

angeboten.<br />

Dazu gehören ein Präzisions -<br />

kugelgewindetrieb, der eine<br />

sehr hohe Haltbarkeit und<br />

Genauigkeit <strong>für</strong> Anwendungen<br />

bietet, bei denen es auf optimale<br />

Qualität oder hohen Durchsatz<br />

ankommt. Hinzu kommen<br />

eine kosteneffiziente Gleitspindelvariante<br />

sowie Rollengewindetriebe<br />

<strong>für</strong> Präzision, Geschwindigkeit<br />

und schwere<br />

Lasten. Mit <strong>die</strong>ser vielseitigen<br />

Auswahl an Kolbenstangenzylindern<br />

können Benutzer elektrische<br />

Aktuatoren so konfigurieren,<br />

dass sie anspruchsvolle<br />

Anwendungsanforderungen<br />

erfüllen, wie beispielsweise<br />

verbesserte Nachhaltigkeit oder<br />

Effizienz.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Emerson<br />

Bild: Mesago/Arturo Rivas Gonzalez<br />

Bild: Emerson<br />

Bild: Euchner<br />

16 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Fernwartung mit einfacher Zugriffsverwaltung<br />

Die Fernwartungslösung Genubox<br />

von Genua basiert auf einer<br />

hoch sicheren Rendezvous-Architektur<br />

und unterstützt durch<br />

einen Software Defined Perimeter<br />

<strong>die</strong> Absicherung einzelner<br />

Dienste gemäß dem Zero-Trust-<br />

Paradigma. Durch <strong>die</strong> neu geschaffene<br />

Schnittstelle zu cloudbasierten<br />

Identitäts- und Zugriffsmanagementsystemen<br />

wie<br />

OKTA, Azure Active Directory<br />

sowie weiteren Open-Source-<br />

Anbietern können Anwender<br />

<strong>die</strong> Fernwartung jetzt einfach in<br />

bestehende Identity- und Access-Management-Systeme<br />

integrieren.<br />

Zugriffe <strong>für</strong> Mitarbeiter,<br />

Dienstleister und Partner<br />

lassen sich damit effizient aus<br />

der Cloud regulieren. Das reduziert<br />

den organisationseigenen<br />

Konfigurationsaufwand und erleichtert<br />

<strong>die</strong> Migration zu<br />

Cloud-Anwendungen und<br />

-Plattformen. Zudem wird das<br />

Handling vereinfacht, da <strong>die</strong><br />

Identifizierung über <strong>die</strong> gewohnten<br />

Verfahren erfolgt. Die<br />

Fernüberwachungslösung erfüllt<br />

alle Empfehlungen des<br />

Bundesamtes <strong>für</strong> Sicherheit in<br />

der Informationstechnik (BSI)<br />

an eine sichere Fernwartung.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Genua<br />

Bild: Genua<br />

Premium-<br />

Produkte <strong>für</strong><br />

Wasserstoff-<br />

Anwendungen<br />

von ELAFLEX<br />

Schläuche, Armaturen<br />

+ Kompensatoren<br />

Kompensator<br />

ERV-H2+<br />

Softwareplattform mit MTP Suite<br />

H2 Wasserstoff-<br />

Schlauchleitungen<br />

Kugelhähne<br />

350 bar<br />

Mit der aktuellen Version der<br />

Copa-Data-Softwareplattform<br />

Zenon 11 wird eine MTP Suite<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> modulare Produktion<br />

eingeführt. MTP ist dabei auf<br />

der Prozessorchestrierungsebene<br />

(Zenon POL) integriert. Dadurch<br />

wird eine nahtlose Interaktion<br />

mit dem Zenon Engineering<br />

Studio erreicht. Wie <strong>die</strong><br />

Vorgängerversionen kann <strong>die</strong><br />

Softwareplattform in einer Vielzahl<br />

unterschiedlicher industrieller<br />

Umgebungen eingesetzt<br />

werden. Verbesserungen wurden<br />

unter anderem in der Engi -<br />

neering-Ergonomie sowie im<br />

Bereich Cyber-Security vorgenommen.<br />

Zusätzliche Kommunikationsprotokolle<br />

machen Zenon<br />

noch kompatibler mit anderen<br />

Systemen. Die Schnittstelle<br />

Werum MSI ermöglicht <strong>die</strong><br />

Anbindung von Maschinen an<br />

PAS-X. Alarm Shelving unterstützt<br />

Nutzer bei der Verwaltung<br />

von Fehlermeldungen. Das<br />

Batch-Modul wurde ebenfalls<br />

erweitert. In der chronologischen<br />

Ereignisliste (CEL) stehen<br />

nun mehr Informationen über<br />

<strong>die</strong> Rezepturausführung bereit.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Copa-Data<br />

Bild: Copa-Data<br />

Bereit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft.<br />

H2 Wasserstoffschläuche<br />

<strong>für</strong> den<br />

Niederdruckbereich. .<br />

Durchgängig leitfähig.<br />

Größen DN 13 - 50.<br />

H2 Wasserstoff-<br />

Equipment mit<br />

sehr geringer<br />

Permeation<br />

ERV-H2+ Gummikompensatoren.<br />

Für den<br />

Transfer von 100% Wasserstoff und<br />

100% Methan oder andere Mischungen,<br />

sog. 'Hythane'. Betriebsdruck 25 bar.<br />

Kugelhähne, Rückschlagventile und Schnellkupplungen<br />

( bis 1" ) <strong>für</strong> den Einsatz mit<br />

hoch verdichtetem H2 Wasserstoff bis 350 bar.<br />

ELAFLEX HIBY GmbH & Co. KG<br />

Tel. +49 40 540 005-0 <strong>cav</strong> · info@elaflex.de<br />

1-2-2023 17<br />

www.elaflex.de


<strong>cav</strong><br />

MESSENACHLESE<br />

Füllstandssensor misst noch mehr Me<strong>die</strong>n<br />

Durchflusssensor ohne bewegliche Teile<br />

Der Füllstandsensor Combilevel<br />

PLP70 von Baumer passt sich an<br />

viele Me<strong>die</strong>n automatisch an<br />

und ermöglicht dank eines großen<br />

Touch-Displays eine be<strong>die</strong>nerfreundliche<br />

Prozessüberwachung.<br />

Ein besonderes Merkmal<br />

ist <strong>die</strong> erforderliche Mindestleitfähigkeit<br />

des Mediums.<br />

Das Vorgängermodell LSP konnte<br />

Me<strong>die</strong>n mit einer Leitfähigkeit<br />

ab 50 µS/cm messen. Der<br />

PLP70 detektiert selbst Füllstände<br />

von Prozessme<strong>die</strong>n mit sehr<br />

niedriger Leitfähigkeit ab<br />

Bild: Baumer<br />

10 µS/cm. Damit stößt der<br />

PLP70 in Grenzbereiche vor<br />

und kann auch in Me<strong>die</strong>n wie<br />

Prozesswasser zum Einsatz kommen.<br />

Eine digitale IO-Link-<br />

Schnittstelle sowie ein analoger<br />

Ausgang sind Standard. Die Einsatzbereiche<br />

reichen von industriellen<br />

Anwendungen in Prozesstanks,<br />

Reinigungsanlagen,<br />

Filter- oder Wasseraufbereitungsanlagen<br />

bis hin zu hygienischen<br />

Anwendungen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Baumer<br />

Der Durchflusssensor SU Puresonic<br />

von ifm arbeitet mit Ultraschalltechnik.<br />

Ultraschallsender<br />

und -empfänger sind dabei<br />

an der Außenseite der Wandung<br />

so platziert, dass <strong>die</strong> Reflexion<br />

an der gegenüberliegenden Innenseite<br />

des Rohres erfolgt. Dadurch<br />

sind keine störenden Einbauten<br />

innerhalb des Edelstahl-<br />

Messrohrs notwendig. Weiterer<br />

Vorteil: Der Sensor kommt dadurch<br />

ohne Dichtungen aus und<br />

gewährleistet eine dauerhafte<br />

Dichtigkeit. Zudem ist er mit<br />

einer Betriebszustands-LED ausgestattet,<br />

<strong>die</strong> unterschiedliche<br />

Statusmeldungen signalisieren<br />

kann. Neben grün und rot kann<br />

<strong>die</strong> LED gemäß Namur NE107<br />

auch blau leuchten, womit auf<br />

eine Veränderung im Prozess<br />

hingewiesen werden kann.<br />

Der Durchflusssensor ist in zwei<br />

Baugrößen mit Prozessanschlüssen<br />

von 1" und 2" lieferbar. Die<br />

Messbereiche der beiden Ausführungen<br />

sind 1…240 bzw.<br />

5…1000 l/min. Als Medium eignen<br />

sich Reinstwasser und Wasser<br />

oder wasserbasierte Me<strong>die</strong>n<br />

mit einem Zusatz von Additiven<br />

von bis zu 10 %.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: ifm<br />

Bild: ifm<br />

Maschinenbremsen sensorlos überwachen<br />

Bild: Mayr<br />

Das Modul Roba-brake-checker von Mayr Antriebstechnik ist eine intelligente Lösung <strong>für</strong><br />

das sensorlose Monitoring von Maschinenbremsen. Das Schaltgerät kann je nach Anforderung<br />

entweder nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> Überwachung des Schaltzustands eingesetzt werden oder aber<br />

zusätzlich auch <strong>die</strong> Spulentemperatur überwachen und eine präventive Funktionsüberwachung<br />

auf Verschleiß, Funktionsreserve und Fehler leisten. Die Ansteuerungs- und <strong>die</strong> Überwachungsfunktion<br />

sind dabei in einem möglich. Das Schaltgerät arbeitet zuverlässig und<br />

verschleißfrei <strong>–</strong> unabhängig von der Takthäufigkeit und der Taktanzahl. Darüber hinaus<br />

beeinträchtigt das Modul <strong>die</strong> Konstruktion der Bremse nicht und lässt sich problemlos<br />

nachrüsten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Mayr<br />

Druck, Temperatur, Füllstand<br />

Alles aus einer Hand?<br />

Präzise MSR-Technik von AFRISO!<br />

74-03<br />

Mano meter, Druckmittler, Druck messumformer<br />

und Thermometer<br />

Füllstandmessgeräte und innovative<br />

Warngeräte <strong>für</strong> unterschiedlichste<br />

Me<strong>die</strong>n<br />

Clevere Baukasten sys teme, vielfältige<br />

Prozess anschlüsse, getestete Materialien<br />

passend <strong>für</strong> Ihren Einsatzfall<br />

18 <strong>cav</strong> 1-2-2023<br />

www.afriso.de/prozesse


®<br />

Kompakte 24-V(DC)-Schaltnetzteile<br />

Fachmesse <strong>für</strong> Granulat-, Pulverund<br />

Schüttgut-Technologien<br />

Bild: E-T-A Elektrotechnische Apparate<br />

29. - 30. März 2023<br />

Messe Dortmund<br />

Die kompakten 24-V(DC)-<br />

Schaltnetzteile PFR12D versorgen<br />

<strong>die</strong> Sicherungsautomaten<br />

der Power4-REX-Reihe von<br />

E-T-A. In Kombination mit den<br />

anderen Komponenten des<br />

REX- Systems sorgt <strong>die</strong> platzsparende<br />

Bauform auch <strong>für</strong> Flächeneinsparungen.<br />

Das PFR12D<br />

lässt sich einfach an alle anderen<br />

Komponenten des REX-Systems<br />

anreihen. Die mechanische<br />

sowie <strong>die</strong> elektrische Verbindung<br />

erfolgen dabei ohne Zubehör<br />

wie Brücken oder Stromschienen.<br />

Außerdem sind <strong>die</strong><br />

Schaltnetzteile in der Lage, verschiedene<br />

Parameter- und Statusdaten<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> übergeordnete<br />

Steuerung zur Verfügung zu<br />

stellen und sorgen so in jeder<br />

Anwendung <strong>für</strong> eine hohe<br />

Transparenz. Die Übertragung<br />

an <strong>die</strong> Steuerung erfolgt mittels<br />

Controlplex-Controller und ist<br />

optional. Dabei erkennen <strong>die</strong><br />

Schaltnetzteile selbstständig und<br />

automatisch, ob eine Kommunikation<br />

verfügbar ist.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: E-T-A<br />

IHR<br />

KOSTENFREIES<br />

MESSE-TICKET<br />

mit Code 1404<br />

QR-Code scannen<br />

oder auf www.fachmessen-dortmund.de einlösen<br />

Digitale Wartungssicherung <strong>für</strong> Maschinen<br />

Parallel zur:<br />

Die digitale Wartungssicherung<br />

Key-in-pocket von Pilz stellt<br />

sicher, dass <strong>die</strong> Maschine während<br />

Wartungsarbeiten nicht<br />

wieder anläuft und unautorisierte<br />

Personen keinen Zugang erhalten.<br />

Die Lösung basiert auf<br />

dem Zugangsberechtigungssystem<br />

PITreader und wird mit der<br />

konfigurierbaren Kleinsteuerung<br />

Pnozmulti 2 oder dem Automatisierungssystem<br />

PSS 4000 realisiert.<br />

Anwender erhalten auf einem<br />

RFID-Schlüssel ihre individuellen<br />

Berechtigungen, <strong>die</strong> mit<br />

PITreader an der Schutztür aus-<br />

gelesen werden. So können sich<br />

Benutzer an der Anlage authentifizieren.<br />

Anschließend wird in<br />

der Steuerung <strong>für</strong> den Benutzer<br />

eine personalisierte Security-ID<br />

hinterlegt. Die Maschine kann<br />

nun abgeschaltet und <strong>die</strong><br />

Schutztür geöffnet werden.<br />

Nach Verlassen des Gefahrenbereichs<br />

melden sich alle Personen<br />

ab, <strong>die</strong> Security-IDs werden aus<br />

der sicheren Liste der Steuerung<br />

entfernt und <strong>die</strong> Maschine kann<br />

wieder gestartet werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Pilz<br />

Fachmesse <strong>für</strong> industrielle<br />

Pumpen, Ventile und Prozesse<br />

29. - 30. März 2023<br />

Messe Dortmund<br />

Bild: Pilz<br />

© 2023 Easyfairs Group<br />

Premium-Partner der Fachmessen<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 19


<strong>cav</strong> FOKUS ANLAGEN UND KOMPONENTEN FÜR WASSERSTOFF<br />

Pyrolysetechnologie im Container<br />

Aus Fackelgas wird<br />

sauberer Wasserstoff<br />

Rund 144 Mrd. m 3 Gas werden Jahr <strong>für</strong> Jahr abgefackelt <strong>–</strong> ausreichend, um ganz Afrika<br />

südlich der Sahara mit Energie zu versorgen. Zudem gilt das Abfackeln von Gas als schädlich,<br />

sowohl bezüglich des Klimawandels als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> umliegende Bevölkerung. Mithilfe<br />

eines speziellen Pyrolyseverfahrens lassen sich <strong>die</strong> Fackelgase direkt an der Fackel eines<br />

Ölfelds in sauberen Wasserstoff und festen Kohlenstoff umwandeln.<br />

Das Abfackeln ist bereits seit über 150<br />

Jahren <strong>–</strong> seit dem Beginn der Öl- und Gasförderung<br />

<strong>–</strong> gängige Praxis, wenn bei der<br />

Förderung des Rohöls aus der Tiefe Erdgas<br />

an <strong>die</strong> Oberfläche gelangt. Insbesondere in<br />

Gebieten mit begrenzt vorhandener Infrastruktur<br />

wird <strong>die</strong>ses sogenannte „Begleitgas“<br />

einfach verbrannt. Einer erst kürzlich<br />

gezeigten Reportage der BBC zufolge sind<br />

<strong>die</strong> ausgestoßenen Schadstoffe extrem<br />

schädlich <strong>für</strong> Mensch und Umwelt. Beim<br />

Abfackeln werden Ruß, Methan und flüchtige<br />

organische Verbindungen freigesetzt, <strong>die</strong><br />

zur Luftverschmutzung beitragen. Diese<br />

Stoffe werden nicht nur mit Krebs, sondern<br />

auch mit Missbildungen bei Neugeborenen,<br />

Lungenschäden und Hauterkrankungen in<br />

Verbindung gebracht. Damit sind sie mitverantwortlich<br />

<strong>für</strong> jährlich mehr als sieben<br />

Millionen Tote infolge der Luftverschmutzung.<br />

Zudem gehen Forscher davon aus,<br />

dass der Einfluss von Ruß auf <strong>die</strong> globale<br />

Erderwärmung nur noch von Kohlendioxid<br />

übertroffen wird. Das liegt daran, dass <strong>die</strong><br />

schwarzen Kohlenstoffpartikel das Sonnenlicht<br />

absorbieren, <strong>die</strong> Atmosphäre aufheizen,<br />

sich auf Eis und Schnee niederschlagen<br />

und somit dessen Fähigkeit verringern, das<br />

Sonnenlicht zu reflektieren,<br />

Energieverschwendung überwinden<br />

Nach Aussage der Weltbank ist das Abfackeln<br />

eine gigantische Verschwendung einer wertvollen<br />

natürlichen Ressource, <strong>die</strong> <strong>für</strong> produktive<br />

Zwecke wie <strong>die</strong> Stromerzeugung<br />

genutzt werden sollte. Und genau dazu ist<br />

<strong>die</strong> Technologie von H 2 -Industries in der Lage.<br />

Das Unternehmen hat eine Lösung entwickelt,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>se hochgradig umweltschädlichen<br />

Fackelgase direkt an der Fackel eines<br />

Ölfelds in sauberen Wasserstoff und festen<br />

Kohlenstoff umwandelt. Hier<strong>für</strong> wird eine<br />

spezielle Pyrolyse-Technologie verwendet.<br />

Bei <strong>die</strong>sem Verfahren zur Wasserstoffproduktion<br />

entstehen keinerlei CO 2 -Emissionen.<br />

Bei der Pyrolyse wird ein fester (oder flüssiger)<br />

Stoff thermisch in kleinere flüchtige<br />

Moleküle zersetzt, ohne dass er mit Sauerstoff<br />

oder anderen Oxidanten in Kontakt<br />

kommt. Hierbei ist es wichtig zu verstehen,<br />

dass es sich bei der Pyrolyse nicht um einen<br />

Phasenübergang, sondern um einen chemischen<br />

Prozess handelt <strong>–</strong> genauer gesagt, um<br />

einen thermischen Zersetzungsprozess, der<br />

unter Hitzeeinwirkung stattfindet und größere<br />

Moleküle in kleinere zerlegt.<br />

Mithilfe eines speziellen Pyrolyseverfahrens lassen sich <strong>die</strong> Fackelgase direkt an der Fackel<br />

eines Ölfelds in sauberen Wasserstoff und festen Kohlenstoff umwandeln<br />

Bild: eleonimages <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Technologie im ISO-Container<br />

Die notwendige Technologie ist in autarken<br />

20- oder 40-Fuß-ISO-Containern untergebracht,<br />

kann in einer halbseriellen Produktion<br />

vormontiert und zur Installation direkt<br />

an den Ort der Abfackelung geliefert werden.<br />

Das Verfahren erzeugt sauberen Wasserstoff,<br />

der in einer organischen Wasserstoff-<br />

20 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Für <strong>die</strong> Lagerung und den Transport wird der Wasserstoff in einer<br />

organischen Trägerflüssigkeit gebunden<br />

Bild: H2-Industries<br />

hat <strong>die</strong><br />

Lösung!<br />

Trägerflüssigkeit (Liquid Organic Hydrogen<br />

Carrier <strong>–</strong> LOHC) gebunden ist. LOHC sind<br />

organische Verbindungen, <strong>die</strong> durch chemische<br />

Reaktionen Wasserstoff aufnehmen und<br />

wieder freisetzen können. Daher können sie<br />

als Speichermedium <strong>für</strong> Wasserstoff verwendet<br />

werden und das flüchtige Wasserstoffgas<br />

muss nicht mehr kosten- und energieintensiv<br />

heruntergekühlt oder komprimiert werden.<br />

Das System ist in der Lage, aus 1 t Fackelgas<br />

bis zu 100 kg sauberen Wasserstoff und<br />

730 kg festen Kohlenstoff zu generieren. Eine<br />

typische mittelgroße Ölplattform setzt<br />

jährlich 13 500 t Abfackelgas frei, aus denen<br />

ein einziger Flare-to-Hydrogen-Container<br />

158 t sauberen Wasserstoff pro Jahr produzieren<br />

kann. Durch <strong>die</strong> Aufbereitung von<br />

100 Mio. t Abfackelgas pro Jahr, der Menge,<br />

<strong>die</strong> 2021 in <strong>die</strong> Atmosphäre freigesetzt wurde,<br />

könnten 10 Mio. t sauberer Wasserstoff<br />

produziert werden, und das bei einem Preis<br />

von etwa 2 bis 3 US-Dollar pro Kilogramm.<br />

Der vor Ort erzeugte Wasserstoff kann in<br />

Wasserstoff-Brennstoffzellen in elektrische<br />

Energie umgewandelt werden.<br />

Geschlossener Hydrierkreislauf<br />

Dass ein Verfahren erfolgreich ist, muss es<br />

mit unterschiedlichsten Zusammensetzungen<br />

des Ausgangsstoffs zurechtkommen. Die<br />

Zusammensetzung von Fackelgas ist an jeder<br />

Abfackelstelle anders. Daher müssen <strong>die</strong><br />

unterschiedlichen Kohlenstoffhydrate mittels<br />

Membranen abgeschieden werden, bis<br />

nur noch reines CH 4 übrigbleibt. Anschließend<br />

wird <strong>die</strong>ses CH 4 in einem Methan-Pyrolyseverfahren<br />

in Wasserstoff und festen<br />

Kohlenstoff aufgespalten. Mit einem Druck<br />

zwischen 30 und 50 bar und speziell <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong>se Anwendung entwickelten Katalysatoren<br />

wird das LOHC hydriert: der Wasserstoff<br />

wird chemisch gebunden. Das daraus entstehende<br />

mit Wasserstoff beladene LOHC+<br />

kann mit der üblichen Infrastruktur <strong>für</strong><br />

Benzin- und Dieselkraftstoff transportiert<br />

werden. Das Hydrierverfahren ist exotherm.<br />

Die dabei entstehende Abwärme lässt sich<br />

<strong>für</strong> andere Prozesse nutzen, was <strong>die</strong> Gesamteffizienz<br />

des Systems weiter steigert. Um<br />

das LOHC+ zu dehydrieren, d. h. den Wasserstoff<br />

wieder aus dem Liquid zu lösen,<br />

durchläuft es einen beheizten Dehydrierreaktor,<br />

der den <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen Prozess benötigten<br />

Katalysator enthält. Das auf <strong>die</strong>se Weise dehydrierte<br />

LOHC- kann nun wieder zum Ort<br />

der Hydrierung zurückgeführt und erneut<br />

mit Wasserstoff beladen werden. Somit handelt<br />

es sich um einen in sich geschlossenen<br />

Kreislauf. Das LOHC selbst wird nicht verbraucht,<br />

sondern mehrfach wiederverwendet.<br />

Seine Nutzungsdauer lässt sich zusätzlich<br />

verlängern, indem es nach mehreren<br />

Zyklen gereinigt wird.<br />

Sauberer Industrieruß<br />

Das einzige Nebenprodukt des Verfahrens ist<br />

fester Industrieruß, der in ISO-Containertanks<br />

in alle Welt verschifft werden kann.<br />

Industrieruß (Carbon Black) wird hauptsächlich<br />

zur Verstärkung von Gummi in Reifen<br />

verwendet. Er kann aber auch als Pigment,<br />

UV-Stabilisator, Leit- oder Isolierstoff<br />

in verschiedenen Gummi-, Kunststoff- und<br />

Beschichtungsprodukten eingesetzt werden<br />

sowie in weiteren Produkten des Alltags wie<br />

Schläuchen, Förderbändern, Schuhen und<br />

Druckereierzeugnissen.<br />

Carbon Black wird in der Regel in einem<br />

Hochtemperaturreaktor durch ein exakt<br />

kontrolliertes Flammensyntheseverfahren<br />

hergestellt, bei dem Öl und zuweilen auch<br />

Erdgas als Ausgangsstoff <strong>die</strong>nen. Somit trägt<br />

dessen Herstellung ebenso wie <strong>die</strong> Förderung<br />

seiner Ausgangsstoffe erheblich zur<br />

globalen Erderwärmung und Umweltverschmutzung<br />

bei. Demgegenüber fängt das<br />

Verfahren von H 2 -Industries sauberen Ruß<br />

auf, der aus schädlichen Nebenprodukten<br />

der Ölförderung hergestellt wird, ohne dass<br />

dabei zusätzliche CO 2 -Emissionen entstehen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: H2-Industries<br />

AUTOR:<br />

MICHAEL STUSCH<br />

CEO,<br />

H2-Industries<br />

Baureihe 3<br />

ermöglicht<br />

Förderströme<br />

bis 4.000 l/h<br />

Erfahren Sie mehr!<br />

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<strong>cav</strong> 1-2-2023 21<br />

+ fördern + kuppeln + dosieren


<strong>cav</strong> FOKUS ANLAGEN UND KOMPONENTEN FÜR WASSERSTOFF<br />

Zuverlässige Lösungen <strong>für</strong> eine sichere Wasserstoff-Wertschöpfungskette<br />

Durch <strong>die</strong>se Ventile kann<br />

er kommen<br />

Für <strong>die</strong> sichere Lagerung und den Transport von Wasserstoff sowie seine Über -<br />

führung vom flüssigen in den gasförmigen Zustand bietet Herose verschiedene Ventile<br />

an. Darunter diverse Sicherheitsventile und Armaturen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> Temperaturen bis<br />

-269 °C ausgelegt sind.<br />

Der Umbau hin zu einer Wasserstoffwirtschaft<br />

beschleunigt sich und wird immer<br />

sichtbarer. Wasserstoff wird vom Energieträger<br />

der Zukunft zum Energieträger der Gegenwart.<br />

Denn Wasserstoff ist ein wichtiger<br />

Baustein, um erneuerbare Energien und Klimaschutz<br />

zu verbinden.<br />

An vielen Stellen ist der Einsatz von Strom<br />

aus erneuerbaren Quellen möglich. Dort,<br />

wo der grüne Strom nicht eingesetzt werden<br />

kann, ist grüner Wasserstoff eine mögliche<br />

Lösung: beispielsweise bei der Düngemittelherstellung,<br />

wo er als Alternative <strong>für</strong><br />

Erdgas genutzt wird, oder in der Stahlindustrie,<br />

wo er Kohle ersetzt. Für andere Anwendungen,<br />

<strong>die</strong>nt Wasserstoff als Speicher- und<br />

Transportmedium <strong>für</strong> Energie.<br />

Bilder: Herose<br />

Wasserstoff als Energiespeicher<br />

Die erneuerbaren Energien sind auf dem<br />

Vormarsch <strong>–</strong> allen voran Windkraft und Solarenergie.<br />

Allerdings ist ihre Energieproduktion<br />

abhängig vom Wetter und <strong>die</strong><br />

höchste Energienachfrage in Deutschland<br />

liegt in den Wintermonaten. Da sich der<br />

Strom nicht in großen Mengen speichern<br />

lässt, wird er zur Erzeugung von Wasserstoff<br />

mittels Elektrolyse eingesetzt. Denn Wasserstoff<br />

ist ein Energieträger, der sich gut speichern<br />

lässt. Eine Möglichkeit ist <strong>die</strong> Lagerung<br />

in unterirdischen Salzkavernen, eine<br />

Methode, <strong>die</strong> seit Längerem <strong>für</strong> Erdgas genutzt<br />

wird.<br />

Lagerung in unterirdischen Kavernen<br />

Im Vergleich zur oberirdischen Lagerung<br />

sind unterirdische Kavernen besonders sicher<br />

und sie bieten ein großes Lagerpotenzial.<br />

Laut Bundesregierung liegt allein das<br />

Potenzial in Niedersachsen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Energiespeicherung<br />

von Wasserstoff in Salzkavernen<br />

bei etwa 300 Mrd. kWh. Die unterirdischen<br />

Hohlräume sind künstlich geschaffen, liegen<br />

sehr tief und besitzen einen sehr dichten<br />

Abschluss zum umliegenden Gestein <strong>–</strong><br />

<strong>die</strong> Verluste des gespeicherten Wasserstoffs<br />

sind also sehr gering. Die vorhandenen Salzkavernen<br />

sind üblicherweise Resultat der<br />

Produktion von Salz und Soda und liegen in<br />

einer Tiefe von 500 bis 2500 m. Der Speicherdruck<br />

variiert je nach Tiefe und geologischen<br />

Gegebenheiten zwischen 50 und<br />

200 bar.<br />

Die Sicherheitsventile 06850 sind <strong>für</strong> einen Ansprechdruck zwischen 0,5 und<br />

250 bar und eine sichere Abgabe von 5 t/h Wasserstoff bei 200 bar Druck ausgelegt<br />

Sicherheitsventile <strong>für</strong> Wasserstoff<br />

Um <strong>die</strong> Kavernen und <strong>die</strong> angeschlossene<br />

Infrastruktur sicher zu betreiben, bietet Herose<br />

geeignete Sicherheitsventile an, <strong>die</strong><br />

speziell <strong>für</strong> das Medium Wasserstoff konzi-<br />

22 <strong>cav</strong> 1-2-2023


piert sind. Die Sicherheitsventile 06850 sind<br />

<strong>für</strong> einen Ansprechdruck zwischen 0,5 und<br />

250 bar und eine sichere Abgabe von 5 t/h<br />

Wasserstoff bei 200 bar Druck ausgelegt.<br />

Für Anwendungen mit höherem Druck bis<br />

550 bar hat das Unternehmen <strong>die</strong> Ventile<br />

06810 im Programm. Für niedrigere Drücke<br />

zwischen 1 und 55 bar gibt es <strong>die</strong> Sicherheitsventile<br />

06012, <strong>die</strong> zum Beispiel<br />

bei 4 bar 12 kg/h Wasserstoff abführen können.<br />

Für kritische Anwendungen bietet Herose<br />

<strong>die</strong> Sicherheitsventile 06383 an, <strong>die</strong><br />

bereits bei 105 % des Ansprechdrucks vollständig<br />

öffnen, anstatt bei den üblichen<br />

110 % <strong>–</strong> <strong>die</strong>se Ventile sind ebenfalls <strong>für</strong> Wasserstoffanwendungen<br />

erhältlich.<br />

Lagerung und Transport in Kryotanks<br />

Flüssiger Wasserstoff hat bei 200 bar nur<br />

ein Fünftel des Volumens von gasförmigem<br />

Wasserstoff. Die höchste Speicherdichte, bezogen<br />

auf das Volumen, erreicht man also<br />

bei einer Verflüssigung des Gases. Dazu ist<br />

ein Herunterkühlen auf -253 °C notwendig.<br />

Der flüssige Wasserstoff wird in sehr gut<br />

isolierten Kryotanks gelagert und auch<br />

transportiert. Durch <strong>die</strong> Volumenreduzierung<br />

eignen sich Flüssiggasspeicher gut <strong>für</strong><br />

Transporte über große Distanzen, zum Beispiel<br />

<strong>für</strong> einen Seetransport auf Schiffen. Bei<br />

längeren Standzeiten im Tank lassen sich Abdampfverluste<br />

nicht vollständig vermeiden.<br />

Im Idealfall wird das Boil-off-Gas direkt als<br />

Energieträger genutzt.<br />

Sicherheit bei Flüssigwasserstoff<br />

Für <strong>die</strong> sichere Steuerung von Flüssigwasserstoffströmen<br />

bietet Herose Tiefsttemperatur-Durchgangsventile<br />

an. Mit einer Betriebstemperatur<br />

von bis zu -269 °C bewältigen<br />

sie problemlos <strong>die</strong> Temperaturen von<br />

flüssigem Wasserstoff: Die Ventile der Baureihe<br />

Fullx Typ 11C01 können durch ein intelligentes<br />

Baukastensystem exakt auf <strong>die</strong><br />

Anforderungen der jeweiligen Wasserstoff-<br />

Infrastruktur konfiguriert werden. Die<br />

Fullx-Ventile haben viel zu bieten: eine variable<br />

Spindellänge, eine Vakuumummantelung<br />

zur Reduzierung von Wärmeverlusten,<br />

eine manuelle oder automatische Durchflusskontrolle,<br />

eine Drosselung des Durchflusses,<br />

eine Verhinderung des Rückflusses<br />

oder einen Faltenbalg, um das Austreten von<br />

Wasserstoff auf 10 -9 zu reduzieren. Dieser<br />

Wert bedeutet, dass es theoretisch Millionen<br />

Jahre dauert bis 1 g des Gases austreten<br />

würde. Für den Einbau in Wasserstoffsysteme<br />

ermöglicht das Fullx verschiedene<br />

Für niedrigere Drücke zwischen 1 und<br />

55 bar gibt es das Sicherheitsventil<br />

06012, das zum Beispiel bei 4 bar<br />

12 kg/h Wasserstoff abführen kann<br />

VIDEOSTATEMENT:<br />

Optionen: gerade, winklig oder y-förmig <strong>–</strong><br />

ein wirklich vielseitiges und leistungsstarkes<br />

Baukastensystem; es ist sogar <strong>für</strong> den Einbau<br />

kopfüber geeignet.<br />

Vom Flüssigzustand zurück zum Gas<br />

Wenn importierter flüssiger Wasserstoff in<br />

Europa ankommt, wird er wieder in den<br />

gasförmigen Zustand überführt, um in <strong>die</strong><br />

Infrastruktur, <strong>die</strong> in der Regel <strong>für</strong> Gase ausgelegt<br />

ist, integriert zu werden. Viele Pipelines,<br />

<strong>die</strong> bisher <strong>für</strong> Erdgas genutzt werden,<br />

können zukünftig auch Wasserstoff transportieren.<br />

Beim Übergang vom flüssigen in<br />

den gasförmigen Zustand müssen <strong>die</strong> tiefe<br />

Temperatur von -253 °C und auch ein sehr<br />

hoher Druck gemeistert werden. Für <strong>die</strong>se<br />

Art von Anwendungen können <strong>die</strong> Hochdruck-Sicherheitsventile<br />

wie das Ventil<br />

Die Tiefsttemperatur-Durchgangsventile Fullx<br />

Typ 11C01 können durch ein Baukastensystem<br />

exakt an <strong>die</strong> Anforderungen der jeweiligen<br />

Wasserstoff-Infrastruktur angepasst werden<br />

WASSERSTOFFARMATUREN<br />

Wasserstoff stellt besondere Anforderungen<br />

an Armaturen. In<br />

seinem Videostatement auf<br />

prozesstechnik.tv erläutert<br />

Dr. Jurgen Louis, wie Herose<br />

<strong>die</strong>se in seinen Wasserstoffarmaturen<br />

umsetzt. Außerdem<br />

stellt er <strong>die</strong> Fullx-Kryo-Absperrventile<br />

vor. Über den QR-<br />

Code gelangen Sie direkt zum<br />

Video.<br />

06850 eingesetzt werden. Es meistert Temperaturen<br />

von bis zu -269 ° C problemlos<br />

und ist sehr gut <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kombination von<br />

extremen Bedingungen, wie ultratiefen<br />

Temperaturen und sehr hohen Drücken, geeignet.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Herose<br />

AUTOR:<br />

DR. JURGEN LOUIS<br />

Business Development<br />

Manager Hydrogen,<br />

Herose<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 23


<strong>cav</strong> FOKUS ANLAGEN UND KOMPONENTEN FÜR WASSERSTOFF<br />

Elastomerdichtungen <strong>für</strong> Wasserstoffanwendungen<br />

Keine Werkstoffe von<br />

der Stange<br />

Zu den Erfolgsfaktoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwendung von Wasserstofftechnologien in der<br />

Industrie zählen optimal darauf abgestimmte Komponenten. Dabei sind besonders<br />

<strong>die</strong> eingesetzten Dichtungen von größter Bedeutung. Wie <strong>die</strong> Praxis zeigt, kommen<br />

bei Werkstoffen <strong>für</strong> Elastomerdichtungen meist individuelle Lösungen zum Einsatz.<br />

Unzählige Projekte beschäftigen sich im<br />

Maschinenbau mit dem Thema Wasserstoff.<br />

Eine zentrale Schwierigkeit sowohl <strong>für</strong> Anwender<br />

als auch <strong>für</strong> Dichtungshersteller ist<br />

hierbei, dass sich <strong>die</strong> Wasserstoffprojekte<br />

bzw. deren Anwendungen selten miteinander<br />

vergleichen lassen. Wasserstoffanwendungen<br />

sind ein weites Feld, angefangen bei<br />

der Herstellung über den Transport und <strong>die</strong><br />

Verteilung bis hin zur Nutzung von Wasserstoff.<br />

Viele Projekte befinden sich noch in<br />

der Entwicklungsphase, in der keine Projektdetails<br />

publik gemacht werden. Das<br />

führt wiederum eher zu Individuallösungen<br />

als zu Standardanwendungen.<br />

Die Auswahl des geeigneten Werkstoffs <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Elastomerdichtungen im Wasserstoffumfeld<br />

ist von wesentlicher Bedeutung und<br />

muss alle real auftretenden Betriebsparameter<br />

einer Anwendung berücksichtigen.<br />

Geklärt sein muss, dass der Dichtungswerkstoff<br />

beständig gegenüber allen Me<strong>die</strong>n ist,<br />

<strong>die</strong> mit der Dichtung in Kontakt kommen<br />

können, dass er temperaturbeständig ist<br />

(Umgebungstemperatur, Einsatztemperatur,<br />

absolute kurzzeitige Spitzentemperaturen)<br />

und dass er druckbeständig ist, auch bei<br />

starken Druckschwankungen. Zudem muss<br />

der Dichtungswerkstoff gute physikalische<br />

Eigenschaften (Druckverformungsrest,<br />

Spannungsrelaxation) und eine niedrige<br />

Permeation (Gasdurchlässigkeit) aufweisen.<br />

Wasserstoffpermeation<br />

Die Wasserstoffpermeation ist ein wichtiges<br />

Auswahlkriterium <strong>für</strong> Elastomerdichtungen.<br />

Das farb- und geruchslose Gas H 2 ist extrem<br />

entzündlich und <strong>die</strong> Erzeugung von molekularem<br />

Wasserstoff kompliziert und teuer.<br />

Daher ist eine Verflüchtigung aus Sicherheits-<br />

wie Kostengründen unbedingt zu vermeiden.<br />

Zwischen den ASTM-Klassen (Elastomerwerkstoffgruppen,<br />

ASTM = American<br />

Society for Testing and Materials) variiert<br />

der H 2 -Permeationskoeffizient sehr stark<br />

und auch innerhalb einer ASTM-Klasse gibt<br />

es große Unterschiede zwischen den Werkstoffen.<br />

Beispielsweise haben VMQ-Werkstoffe<br />

(Silikon) einen sehr schlechten,<br />

EPDM-Werkstoffe (Ethylen-Propylen-Dien-<br />

Kautschuk) einen deutlich besseren und<br />

FKM-Werkstoffe (Fluor-Kautschuk-Mischung)<br />

einen noch besseren Permeationskoeffizienten.<br />

Auch <strong>die</strong> Temperatur beeinflusst<br />

das Ergebnis signifikant. Ein Wert, der<br />

bei 23 °C ermittelt wurde, kann bei 80 °C<br />

z. B. bei EPDM-Werkstoffen einen Faktor<br />

Bilder: COG<br />

Die Elastomerdichtungen H 2 -Seal eignen sich speziell <strong>für</strong> Wasserstoffanwendungen<br />

24 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Mit dem Dichtungswerkstoff werden Ein -<br />

lagerungstests mit dem im Elektrolyseur<br />

verwendeten Medium durchgeführt<br />

Versuchsaufbau <strong>für</strong> einen H 2 -Permeationstest<br />

von +5 und bei FKM-Werkstoffen einen<br />

Faktor von +3 bis über 16 aufweisen. Daher<br />

gelten getestete Werkstoffe in H 2 -Anwendungen<br />

als klare Empfehlung.<br />

Auch das Einsatzgebiet selbst kann ein<br />

wichtiges Auswahlkriterium <strong>für</strong> <strong>die</strong> Elastomerdichtung<br />

sein. So sind bei Dichtungen<br />

<strong>für</strong> Erdgas mit 10%igem Wasserstoffanteil<br />

<strong>für</strong> unterschiedliche Druck- und Temperaturbereiche<br />

verschiedene DIN-DVGW-Zertifizierungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Werkstoffe erforderlich<br />

(DVGW = Deutscher Verein des Gas- und<br />

Wasserfaches).<br />

Praxisbeispiel Elektrolyseur<br />

Allerdings ist <strong>die</strong> Permeabilität nicht immer<br />

das ausschlaggebende Kriterium <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Auswahl des Elastomerwerkstoffes. Ein Hersteller<br />

von AEM-Elektrolyseuren zur Wasserstofferzeugung<br />

(AEM = Anion Exchange<br />

Membrane) hatte Probleme mit den Elastomerdichtungen.<br />

Der eingesetzte NBR-Werkstoff<br />

fiel bereits nach kurzer Zeit aus. Das<br />

Medium im Elektrolyseur war 5%ige Kalilauge<br />

(KOH), wobei <strong>die</strong> Temperatur maximal<br />

65 °C betrug. Als Material schlug der<br />

Dichtungshersteller C. Otto Gehrckens<br />

(COG) zunächst einen peroxydisch vernetzten<br />

EPDM-Werkstoff vor. Aber auch <strong>die</strong>ser<br />

fiel nach ca. 100 Stunden aus. Einlagerungsversuche<br />

in Kalilauge (KOH-Anteil 5 %) bei<br />

65 °C ergaben keine signifikanten Materialveränderungen.<br />

Daher wurde vermutet, dass<br />

<strong>die</strong> Materialunverträglichkeit mit den verwendeten<br />

Werkstoffen im Elektrolyseur<br />

selbst zusammenhängt. Als Katalysator <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> AEM-Elektrolyse kam Nickel zum Einsatz.<br />

Jedoch greift Nickel <strong>die</strong> Kohlenstoff-<br />

Doppelbindungen im Dien des EPDM-Werkstoffs<br />

an und zerstört den Kautschuk.<br />

COG schlug daraufhin vor, ein Ethylen-Propylen-Copolymer<br />

(EPM) einzusetzen. Dieser<br />

Kautschuk enthält kein Dien und somit keine<br />

Doppelbindungen im Polymer. Zudem ist<br />

er sehr beständig gegenüber Kalilauge im<br />

angegebenen Temperaturbereich. Der eingesetzte<br />

O-Ring aus EPM wies nach einer Betriebszeit<br />

von über 6000 Stunden keine signifikanten<br />

Veränderungen auf.<br />

Das Beispiel zeigt, dass bei Wasserstoffprojekten<br />

verschiedene, teils komplexe Sachverhalte<br />

eine wichtige Rolle spielen können,<br />

um <strong>die</strong> Dichtungswerkstoffe zu beurteilen.<br />

Speziell entwickelte Werkstoffe<br />

COG hat umfassende Erfahrungen in diversen<br />

Wasserstoffprojekten gesammelt und <strong>für</strong><br />

unterschiedliche Kunden Lösungen <strong>für</strong> Elastomerdichtungen<br />

entwickelt. Hieraus ist <strong>die</strong><br />

Dichtungswerkstoffreihe H 2 -Seal mit zwei<br />

leistungsstarken Werkstoffen entstanden.<br />

Speziell <strong>für</strong> Wasserstoffanwendungen wurden<br />

ein FKM und ein EPDM-Compound<br />

konzipiert. Beide Werkstoffe sind das Ergebnis<br />

intensiver Entwicklungsarbeit und haben<br />

ihre Eignung <strong>für</strong> Wasserstoffanwendungen<br />

bei externen Prüfungen der Wasserstoffpermeabilität<br />

durch ein unabhängiges Labor<br />

unter Beweis gestellt. Im Fokus der Testreihe<br />

steht <strong>die</strong> Vermessung der Wasserstoffpermeabilität<br />

durch ein Druckanstiegsverfahren<br />

in Anlehnung an DIN 53380.<br />

Der von den COG-Experten entwickelte<br />

FKM-Werkstoff Vi 208 mit einer Härte von<br />

80 Shore A überzeugt im Test mit einem<br />

sehr guten Wasserstoffpermeationskoeffizienten<br />

von nur 281 Ncm 3 mm m -2 Tag -1<br />

bar -1 im Mittelwert und weist damit eine<br />

H 2 -Dichtigkeit auf, <strong>die</strong> deutlich über dem<br />

liegt, was bei FKM-Compounds im Normalfall<br />

erwartet werden kann. Eine hohe chemische<br />

Beständigkeit und ein breiter Einsatztemperaturbereich<br />

von -10 bis +200 °C<br />

runden das Werkstoffprofil ab. Auch der<br />

EPDM-Werkstoff AP 208 hat beim H 2 -Permeationstest<br />

mit <strong>–</strong> <strong>für</strong> einen EPDM <strong>–</strong> sehr<br />

überzeugenden Werten abgeschnitten, der<br />

Wasserstoffpermeationskoeffizient liegt bei<br />

1317 Ncm 3 mm m -2 Tag -1 bar -1 . Mit einem<br />

Druckverformungsrest von


<strong>cav</strong> FOKUS ANLAGEN UND KOMPONENTEN FÜR WASSERSTOFF<br />

Einsatz entlang der gesamten Prozesskette<br />

Plattenwärmetauscher in<br />

der Wasserstoffwirtschaft<br />

Plattenwärmetauscher unterschiedlicher Typen finden entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

der Wasserstoffwirtschaft Verwendung. Sie werden sowohl im<br />

Rahmen von Prozessen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien als<br />

auch bei der Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse und der dazu mitunter<br />

benötigten Wasseraufbereitung eingesetzt. Der Wasserstoff aus der Elektrolyse<br />

wird anschließend als Energiequelle und Rohstoff <strong>für</strong> <strong>die</strong> Weiterproduktion genutzt.<br />

Die Herstellung von 1 kg Wasserstoff erfordert<br />

rund 15 l deionisiertes Wasser, dessen<br />

Qualitätsanforderungen vergleichbar<br />

mit denen von Trinkwasser sind. Zur Schonung<br />

der Trinkwasserressourcen ist zum<br />

Beispiel in Küstenregionen <strong>die</strong> Verwendung<br />

von aufbereitetem Meerwasser eine nachhaltige<br />

Lösung. Nach der Filterung wird das<br />

Wasser mithilfe einer Entsalzungsanlage <strong>für</strong><br />

den Elektrolyseurprozess aufbereitet. Effiziente<br />

Plattenwärmetauscher fungieren<br />

hierbei als Verdampfer und Kondensatoren.<br />

Zunächst werden Wassermoleküle aus dem<br />

Meerwasser durch Verdampfung abgetrennt<br />

und das entsalzte Wasser wird als Kondensat<br />

aufgefangen. Sofern erforderlich, wird<br />

<strong>die</strong>ses Wasser anschließend deionisiert und<br />

kann im Elektrolyseurprozess eingesetzt<br />

werden. Zur Steigerung der Effizienz der<br />

Gesamtanlage bietet sich vor allem in Offshore-Anlagen<br />

<strong>die</strong> Nutzung von Abwärme<br />

aus der Elektrolyse zur Meerwasserent<br />

salzung an.<br />

Die effiziente Kühlung und Wärmerückgewinnung ist ein Schlüsselelement der Wasserelektrolyse entlang<br />

der gesamten Prozesskette. Einsatzbereiche: 1. Elektrolytkühlung, 2. Gaskühlung, 3. Prozesswasserentsalzung,<br />

4. Kühlung nach Behandlung, 5. Gesamtanlagenkühlung, 6. Wärmerückgewinnung, 7. Endanwendungen<br />

Bilder: Alfa Laval<br />

Essenziell <strong>für</strong> <strong>die</strong> Elektrolytkühlung<br />

Während des Elektrolyseurprozesses entsteht<br />

Wärme durch <strong>die</strong> angelegte Spannung und<br />

<strong>die</strong> chemischen Reaktionen an den Elektroden.<br />

Eine Anlage mit einem Wirkungsgrad<br />

von 65 % setzt 35 % der zugeführten elektrischen<br />

Energie in Form von Wärme frei.<br />

Diese Wärme lässt sich durch Plattenwärmetauscher<br />

aus dem Prozess abführen, sodass<br />

der Wasserstoff unter optimalen Bedingungen<br />

ohne Überschreitung der Maximaltemperatur<br />

hergestellt werden kann. Der Elektrolyt,<br />

also demineralisiertes Wasser im Falle<br />

einer Polymer-Elektrolyt-Membran-Elektrolyse<br />

(PEM) oder ein Kaliumhydroxid-Wasser-Gemisch<br />

bei der Alkalischen Elektrolyse<br />

(AEL), wird durch ein kühleres Medium gekühlt.<br />

Maximale Effizienz ermöglichen Wärmetauscher<br />

mit spezieller Plattenprägung,<br />

<strong>die</strong> in den Kreislauf integriert sind und eine<br />

ständige Kühlung der Prozessflüssigkeit sicherstellen.<br />

Hierbei ist das Material der Platten<br />

entscheidend. Korrosion soll verhindert<br />

und <strong>die</strong> Wasserstoffqualität und Langlebigkeit<br />

der Elektrolyseure optimiert werden.<br />

Die Abwärme aus dem Elektrolyseur kann in<br />

Fernwärmenetze eingespeist oder dem Prozess<br />

an anderer Stelle zugeführt werden, wie<br />

beispielsweise der vorgenannten Wasserentsalzungsanlage,<br />

was Energiekosten spart.<br />

Einsatz in der PEM-Elektrolyse<br />

Bei der PEM-Elektrolyse kommen Edelstahlplattenwärmetauscher<br />

(Alloy 316) zum Einsatz,<br />

um eine Wasserstoffversprödung des<br />

Plattenmaterials zu verhindern. Für kleinere<br />

Anlagen bis zu ungefähr einem Megawatt<br />

eignen sich kompakte, vollverschweißte<br />

Wärmetauscher, während gedichtete Wärmetauscher<br />

in größeren Anlagen Einsatz finden.<br />

Semi- und vollverschweißte Plattenwärmetauscher<br />

zeichnen sich durch eine hohe<br />

Druckfestigkeit aus und bieten in der Wasserstoffproduktion<br />

einige Vorteile. Zum Bei-<br />

26 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Bei der PEM-Elektrolyse kommen Edelstahlplattenwärmetauscher<br />

(Alloy 316) zum Einsatz, um eine Wasserstoffversprödung<br />

des Plattenmaterials zu verhindern<br />

Die semi-verschweißten Plattenwärmetauscher von Alfa Laval eignen sich <strong>für</strong><br />

alle Arten von Industrieanwendungen<br />

spiel können Elektrolyseure mit einem<br />

Druck von mehr als 30 bar betrieben werden,<br />

was <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasserstoffspeicherung<br />

günstig ist, da weniger Kompressionsarbeit<br />

aufgewendet werden muss und der Wirkungsgrad<br />

der Anlage steigt.<br />

Einsatz in der AEL-Elektrolyse<br />

Die AEL-Elektrolyse erfordert Wärmetauscher<br />

mit Platten aus korrosionsbeständigem<br />

Material wie Nickel, das dem Kaliumhydroxid-Wasser-Gemisch<br />

standhält. Hier<br />

werden oft semiverschweißte Plattenwärmetauscher<br />

verwendet, <strong>die</strong> zum Schutz<br />

vor Leckagen auf der Kaliumhydroxidführenden<br />

Seite verschweißt sind. Auf der<br />

Seite des Kühlmediums sind <strong>die</strong>se Apparate<br />

gedichtet.<br />

Als vergleichsweise neue Technologie ist <strong>die</strong><br />

Hochtemperatur-Elektrolyse (HTE) noch in<br />

der Entwicklung. Der Prozess der Wasserstoffproduktion<br />

findet bei ca. 800 °C statt<br />

und <strong>die</strong>se hohe Temperatur erfordert Gas-<br />

Flüssigkeits-Wärmetauscher (GTL). Die Wärmerückgewinnung<br />

reduziert <strong>die</strong> Kosten der<br />

HTE. Gas-Flüssigkeits-Wärmetauscher verfügen<br />

über Platten mit speziellen Prägungen<br />

und einem asymmetrischen Kanalvolumen,<br />

was den Druckverlust minimiert. Im Vergleich<br />

zu Rohrbündelwärmetauschern bieten<br />

sie höhere thermische Effizienz und benötigen<br />

bis zu 75 % weniger Aufstellfläche.<br />

Vorteile <strong>für</strong> <strong>die</strong> Distribution<br />

Die Gaskühlung von Wasserstoff und Sauerstoff<br />

ist <strong>für</strong> Transportzwecke elementar, da<br />

der Wasserstoff bei atmosphärischem Druck<br />

und 0 °C eine sehr geringe Dichte von ca.<br />

0,09 g/l aufweist. Durch Kompression und<br />

Kühlung des Gases unter Einsatz von Plattenwärmetauschern<br />

kann <strong>die</strong> Dichte erhöht<br />

und <strong>die</strong> transportierte Masse bei einem vorgegebenen<br />

Transportvolumen entsprechend<br />

vergrößert werden. Zu <strong>die</strong>sem Zweck eignen<br />

sich aufgrund ihrer Druckfestigkeit vorrangig<br />

verschweißte Edelstahlplattenwärmetauscher.<br />

Applikationen optimieren<br />

Wasserstoff muss während der Betankung<br />

von Fahrzeugen auf eine Temperatur von<br />

circa -40 °C heruntergekühlt werden, um<br />

eine Überhitzung des Gases zu verhindern.<br />

Dabei verlangt der auf 350 bis 700 bar<br />

komprimierte Wasserstoff Wärmetauscher,<br />

<strong>die</strong> extremen Drücken standhalten. Ideal geeignet<br />

sind Printed Circuit Heat Exchanger<br />

(PCHE), <strong>die</strong> ihre Robustheit einer speziellen<br />

Schweißtechnologie verdanken.<br />

In Brennstoffzellen reagiert Wasserstoff mit<br />

Sauerstoff, wobei Strom und Wärme sowie<br />

als Nebenprodukt Wasser erzeugt wird.<br />

Während des Umwandlungsprozesses muss<br />

eine kontinuierliche Kühlung der Brennstoffzellenstacks<br />

gewährleistet sein. Die<br />

elektrische Energie aus der Brennstoffzelle<br />

ist direkt nutzbar, während <strong>die</strong> anfallende<br />

Abwärme in Form von Wasserdampf durch<br />

einen Plattenwärmetauscher über den Kondensationsprozess<br />

zum Beispiel <strong>für</strong> Gebäudeheizungen<br />

erschlossen werden kann.<br />

Hier<strong>für</strong> bieten sich vorwiegend fusionsgeschweißte<br />

Gas-Flüssigkeits-Plattenwärmetauscher<br />

an. (br)<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Alfa Laval<br />

CONCEPT ZERO<br />

Alfa Laval und SSAB entwickeln den<br />

weltweit ersten Plattenwärmetauscher<br />

aus fossilfreiem Stahl<br />

Alfa Laval und der schwedische<br />

Stahlproduzent SSAB haben <strong>die</strong><br />

Entwicklung des weltweit ersten<br />

CO 2 -neutralen Plattenwärmetauschers<br />

auf Basis der Hybrit-<br />

Technologie bekanntgegeben.<br />

Dieser soll aus fossilfreiem Stahl<br />

sowie recyceltem Material <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Dichtungen bestehen. Nach<br />

Verwendungsende können <strong>die</strong><br />

Apparate ohne Weiteres recycelt<br />

werden. Die Produktion des ersten<br />

kohlenstoffneutralen Plattenwärmetauschers<br />

ist bis 2030<br />

geplant. Bereits 2023 sollen Apparate<br />

aus kohlenstoffreduziertem<br />

Stahl hergestellt werden.<br />

Die Zusammenarbeit ist Teil des<br />

Alfa-Laval-Ziels, bis zum Jahr<br />

2030 CO 2 -neutral zu werden.<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 27


<strong>cav</strong> FOKUS ANLAGEN UND KOMPONENTEN FÜR WASSERSTOFF<br />

Wasserstoffkompressor<br />

Höherer Differenzdruck<br />

mit nur einer Stufe<br />

Mit dem VRW536M baut Aerzen sein Portfolio an Schraubenkompressoren <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Wasserstoffverdichtung weiter aus. Das Design und <strong>die</strong> Wassereinspritzung der<br />

Verdichterstufe erlauben den bislang höchsten Differenzdruck in einer einstufigen<br />

ölfreien Schraube. Das Ergebnis: minimale Aufstellfläche sowie deutlich reduzierte<br />

Investitions- und Betriebskosten.<br />

Große H 2 -Volumenströme mit wenigen<br />

Verdichterstufen auf Zwischen- und Enddrücke<br />

zu bringen, ohne da<strong>für</strong> riesige Kolbenverdichteranlagen<br />

aufstellen zu müssen<br />

<strong>–</strong> genau hier setzt der neue ölfreie Schraubenkompressor<br />

VRW536M von Aerzen an.<br />

Die Verdichtung basiert auf dem Prinzip der<br />

ölgefluteten Schraubenverdichter <strong>–</strong> mit einem<br />

kleinen, aber feinen Unterschied: Das<br />

Öl wurde durch Wasser ersetzt. Das Wasser<br />

<strong>die</strong>nt sowohl zur Kühlung des Gases als<br />

auch zur Spaltabdichtung und ermöglicht<br />

eine Verdichtung auf höhere Differenzdrücke<br />

mit hohem Wirkungsgrad. Somit kann<br />

<strong>die</strong>se Stufe eine zweistufige Anlage mit klassischen<br />

trockenen Schraubenverdichtern ersetzen<br />

und ist dabei sogar noch energieeffizienter.<br />

Für den Kunden ergeben sich dadurch<br />

nennenswerte Vorteile hinsichtlich<br />

Aufstellfläche sowie Investitions- und Betriebskosten.<br />

Durchdacht bis ins kleinste Detail<br />

Der VRW536M ist <strong>für</strong> einen Betriebsdruck<br />

bis 10,0 bar (abs.) und einen Volumenstrom<br />

bis 6000 Nm 3 /h bei 50 Hz ausgelegt. Die<br />

Volumenstromregelung erfolgt mittels Frequenzumrichter<br />

(Drehzahlregelung), <strong>die</strong><br />

maximale Drehzahländerung beträgt dabei<br />

1 Hz/s. Eine Vortrocknung des feuchten<br />

H 2 -Gases ist nicht erforderlich. Doppeltwirkende,<br />

wassergesperrte Gleitringdichtungen<br />

am Förderraum sorgen <strong>für</strong> 100%ige Ölfreiheit.<br />

Der Einsatz von Edelstahl an Zylinder<br />

und Rotoren garantiert Langlebigkeit und<br />

flexible Stillstände unter Druck mit feuchtem<br />

Gas. Die Synchronisation von Hauptund<br />

Nebenrotor wird über ein Zahnradpaar<br />

realisiert, eine Berührung der Rotoren findet<br />

nicht statt. So bleiben <strong>die</strong> Förderräume<br />

ungeschmiert und es kommt zu keinerlei<br />

Verunreinigungen/Öl-Kontamination des<br />

Fördermediums. Der VRW536M ist sowohl<br />

mit als auch ohne Getriebe (Direktantrieb)<br />

verfügbar.<br />

Bild: Aerzen<br />

Breites Einsatzspektrum<br />

Das neue Aggregat wurde speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong> effiziente<br />

und sichere Verdichtung von Wasserstoff<br />

entwickelt, ist aber auch <strong>für</strong> andere<br />

kritische Anwendungen wie z. B. Fackelgas<br />

oder verunreinigte Gase hervorragend geeignet.<br />

Der VRW536M kann grundsätzlich<br />

ideal als Vorverdichter (Booster) <strong>für</strong> nachfolgende<br />

Verdichtertechnologien eingesetzt<br />

werden. Der Lieferumfang umfasst das kundenspezifische<br />

Aggregat mit Hilfsme<strong>die</strong>n,<br />

den Antriebsstrang, <strong>die</strong> Instrumentierung<br />

(optional mit Maschinenüberwachung), auf<br />

Wunsch auch <strong>die</strong> komplette Steuerung sowie<br />

<strong>die</strong> Schallhaube.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Aerzen<br />

Neuer ölfreier Schraubenverdichter von Aerzen zur effizienten Verdichtung von Elektrolysewasserstoff<br />

28 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Websession<br />

2. März<br />

2023<br />

10:00 Uhr<br />

Wasserstoff in der Chemie<br />

Anlagen, Komponenten, Dienstleistungen<br />

Die Websession zeigt technische Lösungen auf, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Herstellung und Handhabung<br />

von Wasserstoff in der chemischen Industrie sicher machen und wirtschaftlich gestalten.<br />

KEYNOTE<br />

Wie kann der Hochlauf von<br />

Wasserstoff in der Chemiebranche<br />

gelingen?<br />

ao. Prof. Dr. Jürgen Peterseim<br />

Senior Manager Sustainability<br />

Services<br />

PwC<br />

Die Nationale Wasserstoffstrategie<br />

des Bundes und <strong>die</strong><br />

<strong>Chemieindustrie</strong><br />

Till Mansmann MdB<br />

Innovationsbeauftragter<br />

„Grüner Wasserstoff“<br />

Bundesministerium <strong>für</strong><br />

Bildung und Forschung<br />

Elektrolyse made in<br />

Baden-Württemberg<br />

Dr. Marc-Simon Löffler<br />

Fachgebietsleiter<br />

Zentrum <strong>für</strong> Sonnenenergieund<br />

Wasserstoff-Forschung<br />

Baden-Württemberg<br />

REFERENTEN<br />

Wir machen Wasserstoff<br />

berechenbar<br />

Dr. Christine Schweder<br />

Projektleiterin Entwicklung<br />

Labom Mess- und<br />

Regeltechnik GmbH<br />

Upscaling: Dichtungs-<br />

Know-how im Großmaßstab<br />

Katja Widmann<br />

Global Segment Manager<br />

ElringKlinger<br />

Kunststofftechnik GmbH<br />

Jetzt<br />

kostenlos<br />

anmelden!<br />

PROGRAMM +<br />

ANMELDUNG:<br />

prozesstechnik.industrie.de/<br />

websession-wasserstoffin-der-chemie<br />

Sicherheitstechnische<br />

Herausforderungen beim<br />

Umgang mit Wasserstoff<br />

Dion Stibany<br />

Segment Manager<br />

Dräger Safety AG & Co. KGaA<br />

Automatisierungstechnik <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Wasserstoffwirtschaft<br />

Tassilo Gast<br />

Business Development Manager<br />

Emerging Markets DACH<br />

EMERSON Process Management<br />

GmbH & Co. OHG<br />

Stellventillösungen <strong>für</strong><br />

nachhaltige Wasserstoffwertschöpfungsketten<br />

Frank Horlebein<br />

Renewables and Sustainable<br />

Hydrogen Business Development<br />

Application Manager<br />

SAMSON AKTIENGESELLSCHAFT<br />

Vom Digitalen Zwilling zur realen<br />

Power to X Anlage. Produkte<br />

und Systeme <strong>für</strong> eine profitable<br />

Wasserstoff Wirtschaft<br />

Peter Holzapfel<br />

Senior Consultant Hydrogen<br />

Market, Siemens AG<br />

Unsere<br />

Partner:<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 29


CAV ADVERTORIAL WEBSESSION - WASSERSTOFF IN DER CHEMIE<br />

Bild: Copyright Labom<br />

KONTAKT<br />

Labom Mess- und Regeltechnik GmbH<br />

Im Gewerbepark 13<br />

27798 Hude <strong>–</strong> Germany<br />

Ansprechperson: Dr. Christine Schweder<br />

Telefon: +49 (0)4408 804<strong>–</strong>228<br />

E-Mail: c.schweder@labom.com<br />

www.labom.com<br />

Wasserstoff durchdringt Metalle, Vergoldung schützt das Druckmesssystem<br />

Wir machen Wasserstoff<br />

berechenbar<br />

Druckmessung im Medium Wasserstoff ist eine<br />

Herausforderung. Oft ist <strong>die</strong> Standzeit der Messgeräte<br />

gering <strong>–</strong> wir gehen der Ursache physikalisch auf den<br />

Grund und berechnen <strong>die</strong> optimale Lösung.<br />

Wo Wasserstoff ist, muss Druck gemessen<br />

werden. Als kleinstes existentes Molekül<br />

bringt Wasserstoff einige Herausforderungen<br />

mit sich. Es kann in Edelstähle dringen<br />

und dort zu Wasserstoffversprödung führen.<br />

Gängige Edelstahlsorten wie 1.4404 oder<br />

1.4571 sind nicht betroffen <strong>–</strong> doch gerade<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Druckmesstechnik werden <strong>für</strong> Wasserstoffversprödung<br />

anfällige Werkstoffe<br />

verwendet. Schützt man sie durch Druckmittler,<br />

so kann Wasserstoff durch <strong>die</strong> nur<br />

wenige µm starke Membran dringen und<br />

sich in der Druckübertragungsflüssigkeit<br />

sammeln. Nach einiger Zeit perlt der Wasserstoff<br />

aus und stört <strong>die</strong> Messung.<br />

Dieser Effekt ist abhängig von Membranmaterial,<br />

Druck, Temperatur, Wasserstoffkonzentration<br />

und Druckübertragungsflüssigkeit.<br />

Gerade in der chemischen<br />

Industrie mit höheren Temperaturen<br />

und Drücken besteht das Risiko von<br />

Fehlmessungen.<br />

Wir berechnen, wann <strong>die</strong>ser Effekt auftritt <strong>–</strong><br />

und können so eine Zeitspanne garantieren,<br />

in der sicher und korrekt gemessen wird.<br />

Eine Goldbeschichtung bremst Wasserstoff<br />

effektiv aus. Ob und wieviel Gold <strong>für</strong> Ihren<br />

Prozess benötigt wird, berechnen wir mit<br />

unserem Tool.<br />

Mit dem Berechnungs-Tool können wir <strong>für</strong><br />

unsere Kunden Messgeräte auswählen, <strong>die</strong><br />

genau zu ihren Prozessen passen und ein<br />

Zu <strong>die</strong>sem<br />

Thema hält Dr. Christine<br />

Schweder von Labom Mess-und<br />

Regeltechnik GmbH einen Vortrag<br />

am 02.03.2023<br />

zwischen 10 und 11 Uhr<br />

Für <strong>die</strong> Teilnahme ist eine Anmeldung<br />

erforderlich unter http://hier.pro/GhGaR<br />

Optimum zwischen den technischen Anforderungen<br />

und dem Preis darstellen.<br />

Denn Zukunftstechnologien brauchen physikalisch<br />

fun<strong>die</strong>rte Verlässlichkeit.<br />

Testen Sie <strong>die</strong> Abhängigkeit einiger Parameter<br />

gerne mit unserem Wasserstofftool unter<br />

https://www.labom.com/h2tool.<br />

Oder nehmen Sie direkt Kontakt zu uns auf<br />

und wir liefern Ihnen <strong>für</strong> Ihren Anwendungsfall<br />

ein wissenschaftlich fun<strong>die</strong>rtes Ergebnis.<br />

Das Problem ist bei Ihnen noch nie aufgetreten?<br />

Sicher? Oder verschrotten Sie immer<br />

wieder Geräte mit Nullpunktversatz? Messen<br />

<strong>die</strong> Geräte unbemerkt den falschen<br />

Druck, weil der Effekt im Kalibrierlabor auftritt,<br />

im Prozess aber (noch) nicht?<br />

30 <strong>cav</strong> 1-2-2023


CAV ADVERTORIAL WEBSESSION - WASSERSTOFF IN DER CHEMIE<br />

Bild: © SAMSON AKTIENGESELLSCHAFT<br />

Nachhaltige Wasserstoffwertschöpfungsketten: Prozesstechnologie aus einer Hand<br />

Nachhaltige<br />

Wasserstofflösungen<br />

SAMSON versorgt weltweit Kunden aus sämtlichen<br />

Bereichen der Prozessindustrie mit Regelungstechnik<br />

rund um das Medium Wasserstoff. Die Stellventile<br />

werden flankiert durch digitale Lösungen, sind<br />

Jahrzehnte im Einsatz und überzeugen durch<br />

Präzision, Robustheit und Effizienz.<br />

Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse:<br />

Wasserstoff wird durch <strong>die</strong> elektrochemische<br />

Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff<br />

gewonnen. Alle Regelkreise der Elektrolyse<br />

werden mit Komponenten von SAM-<br />

SON ausgestattet. Um höchste Effizienz und<br />

Zuverlässigkeit zu gewährleisten, sind z. B.<br />

bei der Gasabscheidung präzise und robuste<br />

Regelungen über einen weiten Lastbereich<br />

notwendig. Die eingesetzten Armaturen müssen<br />

eine hohe äußere und innere Dichtheit<br />

aufweisen, unempfindlich gegen Flüssigkeitsanteile<br />

sein und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sauerstoffabscheidung<br />

entsprechende Konformitäten einhalten.<br />

Bei unseren Kunden haben sich seit Jahren<br />

unsere Hubventillösungen <strong>für</strong> kleine und<br />

mittlere Durchflussbereiche sowie Drehkegelventile<br />

<strong>für</strong> große Gasdurchsätze bewährt.<br />

Wasserstoffreinigung: Wasserstoff kann<br />

durch Druckwechseladsorptionsverfahren in<br />

einer Reinheit von bis zu 99,99 Prozent gewonnen<br />

werden. Damit <strong>die</strong>s gelingt, sind<br />

Armaturen notwendig, <strong>die</strong> auch bei wechselnden<br />

Bedingungen <strong>–</strong> extrem hohe Schaltzahlen,<br />

lange Standzeiten und viele Lastwechsel<br />

<strong>–</strong> äußerst robust sind und dabei zuverlässig<br />

ihren Dienst verrichten. Diese<br />

Eigenschaften bieten spezielle PSA-<br />

Armaturen wie <strong>die</strong> auf der ACHEMA<br />

2022 vorgestellte PSA-Klappe von SAM-<br />

SON PFEIFFER oder <strong>die</strong> bewährten Hubventile<br />

der Bauarten 240 und 250.<br />

Wasserstoffverflüssigung und -transport:<br />

Wasserstoff wird in flüssiger Form bei Temperaturen<br />

nahe des absoluten Nullpunkts<br />

transportiert. Für <strong>die</strong> Verflüssigung wird der<br />

Wasserstoff in mehreren Schritten heruntergekühlt.<br />

Dieser Prozess erfordert speziell<br />

ausgelegte Ventile, <strong>die</strong> den extrem tiefen<br />

KONTAKT<br />

SAMSON AKTIENGESELLSCHAFT<br />

Weismüllerstraße 3<br />

60314 Frankfurt am Main<br />

Zu <strong>die</strong>sem Thema hält<br />

Frank Horlebein von SAMSON<br />

einen Vortrag am<br />

02.03.2023 zwischen<br />

15 und 16 Uhr.<br />

Für <strong>die</strong> Teilnahme ist eine Anmeldung<br />

erforderlich unter http://hier.pro/GhGaR<br />

Ansprechpartner: Frank Horlebein<br />

Telefon: +49 69 4009<strong>–</strong>2004<br />

E-Mail: frank.horlebein@samsongroup.com<br />

www.samsongroup.com<br />

Temperaturen standhalten. Ein besonderes<br />

Augenmerk liegt dabei auf der Materialauswahl.<br />

Das betriebsbewährte Tieftemperaturventil<br />

Typ 3248 wurde weiterentwickelt und<br />

erfüllt alle Anforderungen <strong>für</strong> tiefkalten<br />

Wasserstoff.<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 31


<strong>cav</strong><br />

PUMPEN, KOMPRESSOREN, ARMATUREN<br />

Energieeffizienz im Fokus der Entwicklung<br />

Doppelmembranpumpen<br />

nachhaltig gedacht<br />

Der ökologische Fußabdruck und der sparsame Umgang mit Ressourcen spielen in<br />

Zeiten des Klimawandels eine entscheidende Rolle. Energieeffizienz ist das Gebot<br />

der Stunde. Pneumatische Doppelmembranpumpen rücken aufgrund ihrer Effizienz<br />

deshalb auch immer mehr in den Fokus. Dabei ist das Potenzial <strong>die</strong>ser Art von Pumpen<br />

noch lange nicht ausgeschöpft.<br />

Die Ausgangslage beim Betrieb von Pumpen<br />

hat sich in den letzten Jahren in vielen<br />

Unternehmen verändert. Bislang waren <strong>die</strong><br />

Hauptanforderungen an Doppelmembranpumpen<br />

Prozesssicherheit, Langlebigkeit sowie<br />

eine geringe Pulsation. Diese Parameter<br />

sind weiterhin von Bedeutung, <strong>die</strong> Anforderungen<br />

jedoch vielfältiger. Neue Aspekte<br />

sind heute das Energiemanagement und das<br />

Thema Nachhaltigkeit. Mit ein Grund da<strong>für</strong><br />

ist, dass <strong>die</strong> Politik <strong>die</strong> Energieeffizienz in<br />

der Wirtschaft und Industrie sowohl durch<br />

entsprechende Mittelvergaben fördert als<br />

auch fordert <strong>–</strong> unter anderem deshalb, um<br />

<strong>die</strong> ambitionierten, gesetzlich vorgeschriebenen<br />

CO 2 -Ziele einhalten zu können. Nicht<br />

nur deshalb ist das Interesse an den Doppelmembranpumpen<br />

dank ihres Mehrwerts gestiegen.<br />

Ein Blick auf <strong>die</strong> Anwendung lohnt<br />

Wenn es um das Fördern von Me<strong>die</strong>n geht,<br />

setzen manche Anwender als Alternative zu<br />

pneumatischen Doppelmembranpumpen<br />

auf elektrische Pumpen. Ein direkter Effizienzvergleich<br />

<strong>die</strong>ser Systeme ist allerdings<br />

nicht pauschal möglich, spielen doch <strong>die</strong><br />

Rahmenbedingungen, unter denen eine<br />

Pumpe betrieben wird, eine große Rolle. So<br />

weist <strong>die</strong> pneumatische Doppelmembranpumpe<br />

beispielsweise bei der Förderung geringer<br />

Mengen bei gleichzeitig hohem<br />

Bilder: Timmer<br />

STATEMENT<br />

Stefan Anstöter ist Produkt -<br />

manager bei Timmer<br />

Bei vielen Doppelmembranpumpen<br />

werden <strong>die</strong> Membranen<br />

durch lange Wege gestresst. Wir<br />

vermeiden <strong>die</strong>se Belastung bei<br />

unseren Pumpen durch das verwendete<br />

Kurzhubprinzip. Durch<br />

<strong>die</strong> geringere Hubstrecke bei verdoppelter<br />

Hubanzahl wird das<br />

Material bedeutend weniger beansprucht<br />

und in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Dadurch können wir bis<br />

zu vier Mal längere Membranstandzeiten<br />

mit unseren Pumpen<br />

realisieren. Gerade solche Punkte<br />

machen unsere Pumpen energieeffizient<br />

und nachhaltig. Und genau<br />

auf Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

haben wir uns spezialisiert<br />

und können nun vor dem Hintergrund<br />

eines geringen Kohlenstoffdioxid-Footprints<br />

mit unseren<br />

Doppelmembranpumpen auf<br />

dem sich verändernden Markt<br />

punkten.<br />

Doppelmembranpumpen von Timmer zeichnen sich durch ihre Energieeffizienz und ihre<br />

Nachhaltigkeit aus<br />

32 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Druck von bis zu 6 bar einen deutlich höheren<br />

Wirkungsgrad auf als eine herkömmliche<br />

Kreiselpumpe. Grundsätzlich muss eine<br />

Pumpe daher auf das zu fördernde Medium<br />

abgestimmt werden: Für leichtfließende<br />

Me<strong>die</strong>n wie Wasser empfehlen sich Strömungsmaschinen,<br />

<strong>die</strong> in der Regel elektrisch<br />

angetrieben sind. Bei zähfließenden<br />

Me<strong>die</strong>n wie Pasten oder Farben und Lacken<br />

werden dagegen am besten Verdrängerpumpen<br />

eingesetzt. Diese sind meist druckluftbetrieben,<br />

sodass hierunter auch <strong>die</strong> pneumatischen<br />

Doppelmembranpumpen fallen.<br />

Letztere haben auch den Vorteil, sehr vielfältig<br />

hinsichtlich ihrer Einsatzgebiete zu sein.<br />

Ein elementar wichtiger Grund ist dabei <strong>die</strong><br />

Sicherheit: Der Antrieb der druckluftbetriebenen<br />

Pumpe bietet im Gegensatz zu elektrisch<br />

angetriebenen eine kostengünstige,<br />

wartungs- und fehlerarme inhärente Sicherheit<br />

im Explosions- und Brandschutz sowie<br />

Produktionsprozess.<br />

Effizient dank spezieller Geometrie<br />

Die Doppelmembranpumpen von Timmer<br />

erreichen dank ihrer speziellen Geometrie<br />

eine bessere Energieeffizienz. Ein möglichst<br />

effizientes Pneumatikventil sowie <strong>die</strong> besonders<br />

gestaltete Geometrie der Pumpe<br />

sind dabei entscheidend. Die Pumpen haben<br />

<strong>–</strong> anders als herkömmliche Doppelmembranpumpen<br />

<strong>–</strong> kein zylindrisches Steuerventil<br />

mit mehreren O-Ringen. Denn: Diese<br />

Bauart hemmt <strong>die</strong> Bewegungen des gesamten<br />

Pneumatikventils. Die O-Ring-Problematik<br />

wurde vom Pumpenhersteller durch<br />

<strong>die</strong> Entwicklung und den Einsatz eines keramischen<br />

Schieberventils umgangen. Timmer<br />

setzt bei <strong>die</strong>sem speziellen Ventil auf hochverschleißfeste<br />

Kunststoffe und Keramik,<br />

denn <strong>die</strong>se äußerst verschleißarme Verbindung<br />

ermöglicht ein exaktes, sauberes und<br />

dadurch effizientes Schaltverhalten.<br />

Ein weiteres Plus: Die beiden Membranen<br />

sind auf eine geringe Auslenkung eingestellt<br />

und machen somit nur minimale Walkbewegungen.<br />

Das trägt ebenfalls zur Energieeffizienz<br />

bei. Bei vielen anderen Konstruktionen<br />

muss <strong>die</strong> Membran bei jedem Hub weitere<br />

Wege zurücklegen. Dieses permanente „Umkrempeln“<br />

in <strong>die</strong> eine oder andere Richtung<br />

sorgt <strong>für</strong> Stress im Membranwerkstoff.<br />

Bis zu 50 % weniger Druckluft<br />

Sichere und effiziente Prozesse aufgrund der<br />

besonderen Geometrie der Pumpen sparen<br />

dabei auch Druckluft ein <strong>–</strong> und damit viel<br />

Energie und Geld. Wie groß <strong>die</strong> Ersparnis<br />

sein kann, lässt sich in einem Vor-Ort-Test<br />

feststellen. Vergleiche bei Anwendern haben<br />

ergeben, dass <strong>die</strong>se Pumpen einen bis zu<br />

50 % geringeren Druckluftverbrauch aufweisen<br />

und damit deutlich ressourcenschonender<br />

als herkömmliche Pumpen sind. Das entspricht<br />

bei einer 1/2-Zoll-Pumpe einer Einsparung<br />

in Höhe von bis zu 600 Euro pro<br />

Jahr. Setzt man voraus, dass ein mittelgroßer<br />

Betrieb oftmals dutzende Pumpen einsetzt,<br />

steigt das Einsparpotenzial entsprechend mit<br />

der Anzahl an eingesetzten Pumpen und der<br />

Dauer des Einsatzes. Ressourcen sparen heißt<br />

Ausgaben reduzieren: Wirtschaftlichkeit und<br />

Nachhaltigkeit müssen sich daher nicht ausschließen<br />

<strong>–</strong> im Gegenteil. (br)<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Timmer<br />

STATEMENT<br />

Frederic Engels ist Verkaufs -<br />

leiter bei Timmer<br />

Wir können in der Regel den<br />

Energieeinsatz im Vergleich zu<br />

üblichen Lösungen um <strong>die</strong> Hälfte<br />

reduzieren. Die Zahlen stammen<br />

nicht aus theoretischen Berechnungen,<br />

sondern aus Vergleichsmessungen<br />

bei Prozessen vor<br />

Ort. Der Vergleich im Live-Modus<br />

ist wichtig, weil es keine pauschale<br />

Aussage zum Einsparpotenzial<br />

von Pumpen gibt. Dieses hängt<br />

von verschiedenen Parametern<br />

wie Fördermenge, Gegendruck,<br />

Viskosität der geförderten Me<strong>die</strong>n<br />

und Betriebsdruck ab.<br />

Bei Pumpen kommt es besonders<br />

darauf an, dass sie prozesssicher<br />

arbeiten, einen hohen Wirkungsgrad<br />

aufweisen, eine geringe<br />

Pulsation haben und dass <strong>die</strong><br />

Prozessparameter überwachbar<br />

sind. Kurzum: Wir haben eine bewährte<br />

Technik nachhaltig gedacht.<br />

maag.com<br />

NEW<br />

member of the<br />

MAAG Group:<br />

NEXT LEVEL<br />

SOLUTIONS<br />

Integrated Systems for Industrial and<br />

Chemical Applications<br />

Die MAAG Group ist Partner der Industrie weltweit.<br />

Unsere integrierten Lösungen <strong>für</strong> Pumpen- und<br />

Filtrationssysteme sowie Pelletizing-, Pulvermühlen-<br />

und Recyclingsysteme zeichnen sich durch<br />

hervorragende Leistungen <strong>für</strong> anspruchsvolle Kundenanforderungen<br />

aus.<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 33


<strong>cav</strong><br />

HYGIENEKOMPONENTEN<br />

Membranventile mit Zentral-Schnellverschluss<br />

Schneller Wechsel spart<br />

Wartungskosten<br />

Mit den jüngst von Liquitec vorgestellten Membranventilen der Reihe Steri-pure mit<br />

Zentral-Schnellverschluss können Betreiber verfahrenstechnischer Anlagen ihre Wartungszeiten<br />

und -kosten bis auf ein Drittel der bisher üblichen vermindern.<br />

Die Antriebe der Membranventile lassen<br />

sich dank der zentralen Montage mit nur einem<br />

Gewinde innerhalb kürzester Zeit abnehmen<br />

und wieder zuverlässig und dicht<br />

montieren. Für höchste Prozesssicherheit<br />

beim Membranwechsel sorgen Nuten unterschiedlicher<br />

Abmessungen in den Membranen.<br />

In Verbindung mit Profilen im Gehäuse<br />

gewährleisten sie, dass <strong>die</strong> Membranen nur<br />

eindeutig in der richtigen, sachgerechten<br />

Position und Einbaulage eingesetzt werden<br />

können. Neben dem schnellen und sicheren<br />

Wechsel der Membranen haben <strong>die</strong> Ventile<br />

weitere technische und vor allem wirtschaftliche<br />

Vorteile. Sie sind deutlich kompakter<br />

als bisherige Standardventile. Ihr optimierter<br />

Strömungskanal sorgt <strong>für</strong> einen<br />

um bis zu 32 % größeren Volumenstrom<br />

und einen um bis zu 50 % kleineren Druckverlust,<br />

verglichen mit Standardmembranventilen.<br />

So kann man bei vergleichbarem<br />

Volumenstrom um eine Baugröße kleinere<br />

Ventile einsetzen. In Verbindung mit dem<br />

Drehmomentschlüssel von Liquitec werden<br />

<strong>die</strong> Membranen stets mit dem optimalen<br />

Anpressdruck montiert und halten somit<br />

zuverlässig dicht.<br />

Rostfreier Edelstahl<br />

Die Konturen des glatten Gehäuses aus rostfreiem<br />

Edelstahl (Werkstoff-Nr. 1.4435,<br />

resp. 316L nach AISI) geben <strong>die</strong> Einbaulage<br />

vor. Das gewährleistet, dass selbst wenig<br />

trainiertes Personal <strong>die</strong> Membranventile<br />

stets in der sachgerechten Einbaulage montiert.<br />

Diese Montagearbeiten sind qualifizier-<br />

und vali<strong>die</strong>rfähig. Selbstverständlich<br />

entsprechen <strong>die</strong> Membranventile der Reihe<br />

Steri-pure den Vorgaben der relevanten Normen<br />

und Richtlinien (EHEDG European Hygienic<br />

Engineering & Design Group, ASME<br />

BPE, FDA und USP). Sie lassen sich einwandfrei<br />

hygienisch reinigen (CIP <strong>–</strong><br />

Cleaning in place) beziehungsweise sterilisieren<br />

(SIP <strong>–</strong> Sterilisation in place). In der<br />

Standardausführung können sie problemlos<br />

auch in Autoklaven sterilisiert werden.<br />

Vielfältiger Einsatz<br />

Die Ventile Steri-pure wurden speziell <strong>für</strong><br />

anspruchsvolle Anwendungen und den Einsatz<br />

in der Pharma- und der Biotechnologie<br />

entwickelt. Sie eignen sich <strong>für</strong> Anlagen in<br />

der Pharma-, der Medizin sowie allgemein<br />

in der chemischen Produktion. Wahlweise<br />

pneumatisch oder manuell be<strong>die</strong>nt stehen<br />

zahlreiche Varianten als 2-Wege, als T-, Y-<br />

und Bodenablassventil zur Verfügung. Zudem<br />

gibt es unterschiedliche Anschlusskonfigurationen,<br />

zum Beispiel mit Anschweißenden<br />

gemäss den Normen DIN, ISO und<br />

ASME BPE, respektive mit Anschlüssen Tri-<br />

Clamp nach DIN32676.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Liquitec<br />

Bilder: Liquitec<br />

Besonders wirtschaftlich im Anlagenbau: Die Membranventile der Reihe Steri-pure mit Zentral-<br />

Schnellverschluss verkürzen Wartungsarbeiten auf bis zu ein Drittel der bisher üblichen Zeit und<br />

senken deutlich <strong>die</strong> Betriebskosten verfahrenstechnischer Anlagen im Hygienebereich<br />

Der Zentral-Schnellverschluss sorgt <strong>für</strong> einen<br />

schnellen Wechsel der Membran ohne<br />

Montage zahlreicher Schraubverbindungen<br />

34 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Chemisch resistente Absperrklappen<br />

Für erhöhte hygienische<br />

Anforderungen<br />

Ebro Armaturen präsentiert Absperrklappen der Baureihe H 011, <strong>die</strong> maximale Anforderungen<br />

an chemische Beständigkeit erfüllen. Darüber hinaus gewährleisten<br />

Konstruktion und Werkstoffe den Einsatz in Anlagenbereichen mit hohen hygienischen<br />

Standards. Die H-011-Klappen wurden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verwendung in Brauereien, Molkereien<br />

oder auch <strong>für</strong> Anwendungen in der Getränke-, Farben- und Lack- sowie pharmazeutischen<br />

Industrie entwickelt.<br />

Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung der H-011-<br />

Klappe war <strong>die</strong> seit Jahrzehnten bewährte<br />

T-200-Armatur. Hierbei handelt es sich um<br />

eine PTFE-ausgekleidete Absperrklappe, <strong>die</strong><br />

in der chemischen Industrie in anspruchsvollen<br />

Prozessen eingesetzt wird. Um Anwenderanforderungen<br />

zu erfüllen, wurde<br />

<strong>die</strong> Klappe mit Flanschanschlüssen aus der<br />

Lebensmittelindustrie versehen. Diese haben<br />

den Vorteil, dass <strong>die</strong> Armatur bis auf zehntel<br />

Millimeter in der Rohrleitung zentriert<br />

wird. Da Armatureninnendurchmesser und<br />

Rohrinnendurchmesser gleich sind, werden<br />

Vor- und Rücksprünge vermieden und ein<br />

flüssiges Medium kann restlos auslaufen.<br />

Gleichzeitig können Rohrleitung und Armatur<br />

einfacher und rückstandslos gereinigt<br />

werden.<br />

Bild: Ebro Armaturen<br />

Modularer Aufbau<br />

Die H-011-Armatur ist modular aufgebaut.<br />

In der Mitte befindet sich das Gehäuse, das<br />

aus korrosionsbeständigem Edelstahl<br />

(1.4408) besteht. Sowohl <strong>die</strong> Scheibe als<br />

auch <strong>die</strong> Welle sind einteilig aus Duplex<br />

(1.4469) gegossen. Dieser einteilige Guss<br />

ermöglicht einen Scheibe-Wellen-Übergang<br />

ohne Spalt und somit ohne Tot raum. Die<br />

Gefahr von Kontamination wird dadurch<br />

zusätzlich reduziert. Zudem bietet <strong>die</strong> hochglanzpolierte<br />

Duplexscheibe eine sehr gute<br />

Korrosionsbeständigkeit und eine haftungsarme,<br />

leicht zu reinigende und hygienische<br />

Oberfläche. Die Manschette der Armatur besteht<br />

aus virginalem PTFE, das FDA- und<br />

EG-1935-zugelassen ist und somit ohne Bedenken<br />

im Nahrungsmittel- und Pharmabereich<br />

eingesetzt werden kann. Die eingesetzten<br />

Materialien ermöglichen den Einsatz<br />

vieler Reinigungsme<strong>die</strong>n, wie sie z. B. auch<br />

in CIP- und SIP-Prozessen verwendet werden.<br />

Ebenso ist der Einsatz von Dampf bis<br />

zu +150 °C problemlos möglich.<br />

Flexibel einsetzbar<br />

Die H-011-Klappen sind in Nenndurchmessern<br />

von DN 50 bis DN 250 verfügbar. Sie<br />

Die H-011-Klappen wurden <strong>für</strong><br />

Brauereien, Molkereien oder<br />

auch <strong>die</strong> Getränke-, Farben- und<br />

Lack- sowie pharmazeutische Industrie<br />

entwickelt<br />

können <strong>für</strong> Anwendungen im Temperaturbereich<br />

von -40 bis +200 °C (abhängig von<br />

Druck, Medium und Werkstoff) sowie<br />

einem Betriebsdruck von maximal 10 bar<br />

(abhängig von der Betriebstemperatur) eingesetzt<br />

werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Ebro Armaturen<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 35


KOMPAKTER<br />

ALLROUNDER<br />

HYGIENISCHE DURCHFLUSS-<br />

MESSTECHNIK<br />

Ob an der Tankstelle beim Zapfen von Benzin<br />

oder bei der Dosierung von Aromastoffen<br />

in der Süßwarenproduktion <strong>–</strong> Durchflussmesser<br />

erfüllen ihre Aufgabe an den<br />

unterschiedlichsten Orten mit höchster Präzision.<br />

Die Anwendungsbereiche sind dabei<br />

so vielfältig, wie <strong>die</strong> zur Verfügung stehenden<br />

Messprinzipien. Wer allerdings hochwertige<br />

und sehr saubere Produkte wie Lacke<br />

oder Pharmazeutika herstellen will, <strong>für</strong><br />

den spielt vor allem eine Eigenschaft der<br />

Messgeräte eine wichtige Rolle: das Hygienic<br />

Design. Die hygienegerechte Gestaltung<br />

der Messgeräte sorgt da<strong>für</strong>, dass es keine Toträume<br />

in den Messgeräten gibt, in denen<br />

sich Verunreinigungen absetzen können.<br />

Wir haben <strong>für</strong> Sie einige Geräte zusammengestellt,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>se Kriterien erfüllen und sich<br />

in der Hygieneproduktion einsetzen lassen.<br />

www.prozesstechnik-online.de/<br />

produktreport/Durchflussmesser<br />

Mit dem magnetisch-induktiven<br />

Durchflussmesser FMQ bietet<br />

Anderson-Negele einen kompakten<br />

Allrounder an, der vielseitig,<br />

robust und zuverlässig ist.<br />

Er kann <strong>für</strong> <strong>die</strong> Automatisierung<br />

oder Kontrolle von Prozessen<br />

mit leitenden Me<strong>die</strong>n eingesetzt<br />

werden. Sein Spektrum von 30<br />

bis 640 000 l/h und seine Messgenauigkeit<br />

von ±0,5 %<br />

±2 mm/s decken nahezu alle<br />

Applikationen ab. Dank seiner<br />

hochwertigen Edelstahlkonstruktion<br />

ist er langlebig und<br />

dauerhaft präzise. Zusätzlich ist<br />

eine Remote-Version mit bis zu<br />

10 m Abstand von Sensor zu<br />

Elektronikeinheit verfügbar. Zusätzlich<br />

zur 4…20 mA-Ausgabe<br />

bietet der FMQ eine digitale IO-<br />

Link-Schnittstelle in „Flex-Hybrid<br />

Technologie“. Diese doppelte<br />

Kommunikation erlaubt<br />

sowohl analogen als auch digitalen<br />

Datentransfer.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Anderson-Negele<br />

Bild: Anderson-Negele<br />

ULTRASCHALLSENSOREN<br />

MESSEN VON AUßEN<br />

Mit Fluxus 532 präsentiert Flexim<br />

eine neue Serie von Ultraschallsystemen<br />

zur Durchflussmessung<br />

von Flüssigkeiten, Gasen<br />

und Dampf sowie flüssigkeitsbasierter<br />

Wärmeströme. Die<br />

eingriffsfreie Messung mit außen<br />

auf dem Rohr montierten<br />

Clamp-on-Ultraschallsensoren<br />

eignet sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Durchflussmessung<br />

gefährlicher oder besonders<br />

wertvoller Stoffe. Das<br />

Messen von außen gewährleistet<br />

absolute Reinheit und Hygiene.<br />

Fluxus G532 ST-LT ist der erste<br />

Vertreter der neuen Gerätegeneration.<br />

Das kompakte Ultraschallsystem<br />

misst den Durchfluss<br />

von Sattdampf bis 180 °C.<br />

Aufgrund der hohen Empfindlichkeit<br />

der akustischen Messtechnik<br />

auch gegenüber geringen<br />

Strömungen erfordert <strong>die</strong><br />

Dampfmengenmessung mit Fluxus<br />

G532 ST-LT keine Verjüngung<br />

des Rohrquerschnitts, <strong>die</strong><br />

Inline-Messgeräte oft benötigen.<br />

Für Reinstdampf-Anwendungen<br />

bietet Fluxus G532 ST-LT eine<br />

sichere Lösung. Die Durchflussmesser<br />

Fluxus 532 verfügen<br />

über digitale Kommunikationsschnittstellen<br />

und erlauben Advanced<br />

Meter Verification<br />

(AMV) zur Selbstdiagnose mit<br />

entsprechender Protokollierung.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Flexim<br />

FÜR SIE ZUSAMMENGESTELLT<br />

VON DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

Kompakter Allrounder <strong>für</strong><br />

Hygieneanwendungen<br />

Bild: Flexim<br />

Der Fluxus 532 eignet sich<br />

beispielsweise <strong>für</strong> <strong>die</strong> Reinstdampfmessung<br />

36 <strong>cav</strong> 1-2-2023


MESSUMFORMER<br />

FÜR DIE H-SERIE<br />

Emerson hat zu den bereits auf<br />

dem Markt etablierten Coriolissensoren<br />

der H-Serie nun den<br />

Micro-Motion-1600-Coriolis-<br />

Messumformer hinzugefügt.<br />

Dieser verfügt neben einer<br />

Ethernet-Schnittstelle mit<br />

Power-over-Ethernet (PoE) optional<br />

über einen weiteren Ausgang,<br />

der sich als mA-, Frequenz-<br />

oder digitaler Ausgang<br />

nutzten lässt. Neben einer Konzentrationsmessung<br />

realisiert<br />

das Gerät via APM (Advanced<br />

Phase Measurement) auch eine<br />

hochgenaue Volumenmessung<br />

bei zeitweisen Zwei-Phasen-<br />

Strömungen. Standardmäßig besitzt<br />

der Coriolis-Messumformer<br />

1600 Smart Meter Verification in<br />

der Basic-Version. Durch ein<br />

Upgrade auf <strong>die</strong> Professional-<br />

Version lassen sich Beläge im<br />

Sensor erkennen oder umgekehrt<br />

der Erfolg einer Reinigung<br />

belegen. Das grafische Display<br />

erlaubt eine einfache Inbetriebnahme<br />

und <strong>die</strong> Konfiguration<br />

aller Parameter des Messsystems.<br />

Es kann über <strong>die</strong> vier Be<strong>die</strong>nelemente<br />

entsprechend der Einbaulage<br />

ausgerichtet werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Emerson<br />

Bild: Emerson<br />

Der Micro-Motion-1600-Coriolis-Messumformer<br />

verfügt<br />

neben einer Ethernet-Schnittstelle<br />

mit Power-over-Ethernet<br />

(PoE) optional über einen<br />

weiteren Ausgang<br />

SKALIERBARE<br />

SENSORFAMILIE<br />

Bürkert besitzt mit seiner skalierbaren<br />

Flowave-Sensorfamilie<br />

eine breite Plattform an Durchflussmessgeräten<br />

<strong>für</strong> anwendungsspezifische<br />

Lösungen. So<br />

bietet das Kompaktgerät Flowave<br />

S ein glasfreies, unempfindliches,<br />

bruchfestes Gehäuse aus<br />

Edelstahl. Die Geräte bieten<br />

wahlweise eine digitale Schnittstelle<br />

(M12) oder sind alternativ<br />

mit analoger 4...20 mA-Schnittstelle<br />

erhältlich. Ausführungen<br />

mit digitaler Datenanzeige vor<br />

Ort sind ebenso verfügbar wie<br />

eine Flowave-L-Ausführung mit<br />

Atex-Zulassung <strong>für</strong> den Einsatz<br />

in explosionsgefährdeten Bereichen,<br />

z. B. beim Messen von Alkohol<br />

oder ätherischen Ölen.<br />

Flowave gibt es <strong>für</strong> große Nennweiten<br />

bis DN 80 und das bei<br />

nur max. 6 kg Eigengewicht.<br />

Auch kleinere Nennweiten bis<br />

DN 8 sind als Standard-Variante<br />

z.B. <strong>für</strong> Pharma- und Kosmetikanwendungen<br />

verfügbar.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bürkert<br />

Bild: Bürkert Fluid Control Systems<br />

Flowave mit großer Nennweite:<br />

Die Sensorfamilie ist<br />

skalierbar aufgebaut<br />

SO ZUVERLÄSSIG<br />

WIE EIN UHRWERK<br />

Der magnetisch-induktive<br />

Durchflussmesser Flowtrans<br />

MAG H01 von Jumo wurde speziell<br />

<strong>für</strong> hygienische Anwendungen<br />

entwickelt. Er ist <strong>für</strong> Nennweiten<br />

von DN 3 bis DN 100<br />

lieferbar. Die Mindestleitfähigkeit<br />

des Messmediums muss<br />

größer als 5 µS/cm sein, <strong>die</strong> Maximaltemperatur<br />

liegt bei<br />

130 °C. Er ist in Schutzart IP 67<br />

oder IP 68 ausgeführt.<br />

Als Prozessanschlüsse stehen<br />

Schweißstutzen, Verschraubung,<br />

Tri-Clamp oder Zwischenflansch<br />

zur Verfügung. Die Auskleidung<br />

des Durchflussmessers erfolgt<br />

standardmäßig mit PFA. Dieser<br />

Werkstoff ist <strong>für</strong> besonders hohe<br />

Temperaturen geeignet, ist vakuumfest<br />

und zeichnet sich<br />

durch eine besonders gute chemische<br />

Beständigkeit aus.<br />

Die einfache und komfortable<br />

Konfiguration erfolgt entweder<br />

direkt am Gerät oder mithilfe<br />

einer PC-Software. Der Messumformer<br />

erkennt den Sensor<br />

selbsttätig und nach Einschalten<br />

der Hilfsenergie werden <strong>die</strong> Daten<br />

aus dem SensorMemory automatisch<br />

geladen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Jumo<br />

Der Flowtrans MAG H01 ist<br />

entweder als Kompaktgerät<br />

oder mit getrenntem Messumformer<br />

erhältlich<br />

Bild: Jumo<br />

FÜR BIOREAKTOREN<br />

GEEIGNET<br />

Die Massedurchflussregler-Baureihen<br />

red-y smart und red-y<br />

smart mini von Vögtlin werden<br />

weltweit in Bioreaktoren eingesetzt.<br />

Die Gase-Durchflussmesser<br />

mit großem Dynamikbereich<br />

von bis zu 1:1000 sind zuverlässig,<br />

langzeitstabil, flexibel<br />

und liefern wiederholbare Ergebnisse.<br />

Für Open Frame Systeme<br />

sind Geräte mit IP 67-<br />

Schutzart und Atex-Zertifizierung<br />

erhältlich. OEM-Lösungen<br />

<strong>für</strong> Systemhersteller können mit<br />

kompletten Gasmischmodulen<br />

und Schnittstellen <strong>für</strong> Modbus,<br />

Profibus, Profinet, EtherCAT<br />

oder Analogsignalen realisiert<br />

werden. Somit lassen sich Prozesse<br />

perfekt automatisieren <strong>–</strong><br />

vom kleinsten mln/min-Durchflussbereich<br />

bis zu mehreren<br />

Hundert Litern/min <strong>–</strong> in Plugand-play-Manier.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Vögtlin<br />

Die Massedurchflussregler-<br />

Baureihen red-y smart und<br />

red-y smart mini von Vögtlin<br />

eignen sich <strong>für</strong> Bioreaktoren<br />

Bild: Vögtlin<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 37


<strong>cav</strong><br />

MECHANISCHE UND THERMISCHE VERFAHREN<br />

Effizient Prozessdampf herstellen<br />

Gut <strong>für</strong>‘s Klima<br />

Bei der Umspannung von Dämpfen lassen sich dank der fortschrittlichen Hybrid-<br />

Tubular-Plattenwärmeübertrager von VAU Thermotech <strong>die</strong> Wärmeverluste deutlich<br />

reduzieren und somit eine Primärenergie- und CO 2 -Einsparung realisieren.<br />

Dampf ist in vielen industriellen Herstellungs-<br />

und Weiterverarbeitungsprozessen<br />

ein wichtiger und effizienter Energieträger.<br />

Beispielsweise darf in der Lebensmittelindustrie,<br />

der <strong>Prozesstechnik</strong>, zur Desinfektion<br />

oder bei Anwendungen in der Kraftwerkstechnik<br />

nur Prozessdampf mit einer<br />

sehr geringen Beladung an Fest- oder<br />

Schwebstoffen benutzt werden. Mögliche<br />

Gründe hier<strong>für</strong> sind zum Beispiel <strong>die</strong> Korrosion<br />

der nachfolgenden me<strong>die</strong>nberührten<br />

Anlagenteile oder <strong>die</strong> direkte Verunreinigung/Kontamination<br />

des zu beheizenden<br />

Produktes.<br />

Im Prinzip ist ein Dampfumformer ein spezieller<br />

Wärmetauscher, der auf der einen<br />

Seite den Heizdampf mit einem höheren<br />

Druck durch <strong>die</strong> Wärmeabgabe kondensieren<br />

und auf der anderen Seite das Speisewasser<br />

durch <strong>die</strong> Wärmeaufnahme verdampfen<br />

lässt.<br />

Flexible Bauweise<br />

Ein Hybrid-Tubular-Dampfumformer von<br />

VAU Thermotech ist ein voll verschweißter<br />

Plattenwärmetauscher mit einer speziellen<br />

Prägestruktur: Die Platten werden mit der<br />

Geometrie eines halben Rohres ausgeprägt<br />

und anschließend paarweise verschweißt.<br />

Durch das Stapeln der Plattenpaare ergibt<br />

sich auf einer Seite ein rohrförmiger und<br />

auf der anderen Seite ein wellenförmiger<br />

Strömungsquerschnitt. Der entstandene<br />

Rohrquerschnitt hat keine Stolperstellen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Strömung und ist daher zum Abströmen<br />

der erzeugten Dampfblasen ideal.<br />

Die Prägetiefe der Rohrkanäle ist variabel<br />

und wird durch das Prägewerkzeug bestimmt.<br />

Je nach Anforderung können Plattenlänge,<br />

Anzahl der Platten und sogar <strong>die</strong><br />

Anzahl der Pakete in einem Gehäuse frei gewählt<br />

werden. Die Anpassung an den freien<br />

Strömungsquerschnitt und der Strömungslänge<br />

ist dabei genauso variabel wie <strong>die</strong> in<br />

einem Customized-Rohrbündelwärmetauscher.<br />

Die im Hybrid eingebauten Edelstahl-<br />

Heizflächen-Plattenpakete sind variabel und<br />

modular in Länge, Breite und Höhe aufbaubar.<br />

Dadurch kann <strong>die</strong> Wärmeübertragungsfläche<br />

zwischen 50 und 10 000 m 2 variiert<br />

und der Apparat anhand der bereits vorhandenen<br />

baulichen Gegebenheiten (Raumgröße,<br />

Rohrleitungen, Anschlüsse) konstruiert<br />

und gebaut werden.<br />

Bilder: VAU Thermotech<br />

Während der heiße Heizdampf auf der Wellenseite strömt,<br />

wird das Speisewasser auf der Rohrseite verdampft<br />

Der Hybrid-Tubular-Dampfumformer besteht im Kern aus einem<br />

oder mehreren voll verschweißten Plattenpaketen<br />

38 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Das Herzstück des Dampfumformers von<br />

VAU Thermotech besteht aus einem oder<br />

mehreren voll verschweißten Plattenpaketen<br />

mit einer sehr hohen Heizflächendichte von<br />

bis zu 250 m 2 /m 3 . Dies entspricht in etwa<br />

dem dreifachen Wert eines Röhrenbündelwärmetauschers.<br />

Wärmeübertragungsfläche und drucktragendes<br />

Gehäuse sind ähnlich frei gestaltbar<br />

wie <strong>die</strong> eines Röhrenwärmetauschers. Beim<br />

Hybrid-Plattenwärmetauscher sind <strong>die</strong> Anschlüsse<br />

nicht an der Platte angeschweißt.<br />

Die Be- und Entströmung auf beiden Seiten<br />

erfolgt über angeschweißte Kammern und<br />

Hauben. Durch <strong>die</strong>se Bauweise sind <strong>–</strong> in Abhängigkeit<br />

von der Größe des Dampfumformers<br />

<strong>–</strong> Anschlüsse von DN 50 bis DN 1400<br />

wählbar.<br />

Funktionsweise<br />

Im Dampfumformer arbeitet der Hybrid-<br />

Plattenwärmetauscher als Steigstromverdampfer<br />

im Naturumlauf. Die Wärmeübertragungsfläche<br />

wird auf der Wellenseite mit<br />

Heizdampf beströmt und kondensiert über<br />

<strong>die</strong> Wärmeabgabe an das Speisewasser im<br />

Plattenpaket. Das Speisewasser wird in Abhängigkeit<br />

von der geforderten Füllstandshöhe<br />

<strong>–</strong> oberhalb der Heizfläche <strong>–</strong> im unteren<br />

Teil des Dampfumformers kontinuierlich<br />

eingeleitet. Durch <strong>die</strong> Beheizung der Plattenpakete<br />

beginnt das Speisewasser auf der<br />

Rohrseite zu sieden und <strong>die</strong> Dampfblasen<br />

steigen nach oben. Die drucktragenden Seitenwände<br />

sind doppelt ausgeführt und bilden<br />

integrierte Fallkänale. Da <strong>die</strong>se Kanäle<br />

selbst nicht beheizt werden, kann der flüssige<br />

Teil des Speisewassers nach unten strömen<br />

und sich wieder mit dem Einspeisewasser<br />

vermischen.<br />

Steigerung der Effektivität<br />

Wie auch bei gelöteten oder gedichteten<br />

Plattenwärmetauschern kann der voll verschweißte<br />

Hybrid-Tubular-Dampfumformer<br />

mit Temperaturdifferenzen von 1,5 bis 2 K<br />

betrieben werden. Das macht den Hybrid<br />

als Dampfumformer mit der Variabilität und<br />

der hohen Heizflächendichte sehr interessant.<br />

Die Temperaturverluste <strong>für</strong> <strong>die</strong> reine<br />

Umformung des kontaminierten Heizdampfes<br />

werden durch <strong>die</strong> sehr guten Wärmeübergangskoeffizienten<br />

und kleinen erforderlichen<br />

Temperaturdifferenzen erheblich<br />

reduziert. Wärmeübertragungsleistungen im<br />

Bereich von 0,5 bis 100 MW sind mit <strong>die</strong>sem<br />

System in einer Einheit möglich. Die<br />

Betriebsparameter wie der Design-Druck,<br />

<strong>die</strong> Design-Temperatur, <strong>die</strong> übertragende<br />

Leistung mit den damit verbundenen Massenströmen<br />

können in <strong>die</strong>ser Hybrid-Bauart<br />

Vereinfachtes Schaltschema eines Hybrid-Tubular-Dampfumformers mit Energierück -<br />

gewinnung über zwei Vorwärmetauscher<br />

erheblich höher sein als <strong>die</strong> seiner Produktspezies.<br />

Mit dem Hybrid-Tubular-Dampfumformer<br />

kann somit ein großer Anwendungsbereich<br />

des klassischen Rohrbündel-<br />

Wärmetauschers abgedeckt werden.<br />

Die Effektivität der Dampfumformanlage ist<br />

nicht alleine durch den Dampfumformer<br />

gegeben. Wie in dem vereinfachten Schema<br />

zu sehen ist, sollte <strong>die</strong> gezielte Vorwärmung<br />

des Speisewassers mit der entsprechenden<br />

Schaltung zur Reduzierung des Heizdampfes<br />

erheblich beitragen.<br />

In der Regel wird in industriellen Dampferzeugern,<br />

<strong>die</strong> im Umlauf betrieben werden,<br />

der Sumpf des Verdampfers kontinuierlich<br />

mit 1 bis 10 % des zuführenden Speisewassers<br />

entschlammt, damit keine Aufkonzentration<br />

von Fest- oder Schwebstoffen stattfindet.<br />

Die Menge der Abschlämmung ist<br />

von der Qualität des Speisewassers abhängig.<br />

Da <strong>die</strong> Abschlämmung am unteren Ende<br />

des Dampfumformers erfolgt, kann das Abschlämmwasser<br />

mit einer Temperatur nahe<br />

der Verdampfungstemperatur zur Vorwärmung<br />

des Speisewassers gut nutzbar gemacht<br />

werden. Nach der ersten Vorwärmung<br />

werden Speisewasser und rückführendes<br />

Prozesskondensat in einem Speisewasserbehälter<br />

zusammengeführt und vermischt.<br />

Die zweite Vorwärmstufe des Speisewassers<br />

erfolgt im Kondensatkühler, wo das Kondensat<br />

des Heizdampfes unterkühlt wird. In<br />

<strong>die</strong>ser Schaltung werden <strong>die</strong> Energie der Abschlämmung,<br />

<strong>die</strong> Wärme des zurückgeführten<br />

Prozesskondensates und <strong>die</strong> Unterkühlung<br />

des Heizdampfkondensates zur Reduzierung<br />

der erforderlichen Heizdampfmenge<br />

genutzt.<br />

Fazit<br />

Das Umspannen von Dampf ist grundsätzlich<br />

durch <strong>die</strong> physikalischen Gegebenheiten<br />

mit Temperaturverlusten verbunden. Zur<br />

Reduzierung <strong>die</strong>ser Verluste sind <strong>die</strong> entsprechende<br />

Wahl des Dampfumformers,<br />

aber auch eine bewusste Vorwärmung und<br />

<strong>die</strong> Schaltung der Anlage extrem wichtig.<br />

Der Hybrid-Tubular-Dampfumformer von<br />

VAU Thermotech ist durch seine kleinen<br />

Temperaturdifferenzen, durch <strong>die</strong> kompakte<br />

Bauweise mit einer hohen Heizflächendichte,<br />

<strong>die</strong> optimale Prägestruktur zur Phasenänderung,<br />

<strong>die</strong> flexible Gestaltung der Anschlüsse<br />

und des Gehäuses ein idealer Baustein<br />

zur Erzeugung von reinem Dampf.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: VAU Thermotech<br />

AUTOR:<br />

MANFRED HERMANNS<br />

CTO,<br />

VAU Thermotech<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 39


<strong>cav</strong><br />

MECHANISCHE UND THERMISCHE VERFAHREN<br />

Schüttgutsimulation erspart <strong>die</strong> Fertigung aufwendiger Prototypen<br />

Betriebssicherheit im Silo<br />

Silos <strong>die</strong>nen in der mechanischen Verfahrenstechnik als Zwischenspeicher <strong>für</strong> Schüttgüter.<br />

Die stetig steigende Nachfrage nach größeren Anlagen führt dazu, dass traditionelle<br />

Konstruktionsmethoden immer wieder an ihre Grenzen stoßen. Insbesondere<br />

<strong>die</strong> Ermittlung der inneren Lasten des Schüttgutes im Silo stellt Konstrukteure vor<br />

Probleme. Partikelsimulationen auf Basis der Diskreten-Element-Methode (DEM) bilden<br />

solche Prozesse genau ab und können Antworten geben.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Silonutzung ist <strong>die</strong><br />

Kunststoffrecyclingindustrie, bei der Kunststoffe<br />

gesammelt, gewaschen, zerkleinert,<br />

entstaubt und als Mahlgut einem Extruder<br />

zugeführt werden. In <strong>die</strong>sem konkreten Fall<br />

sollte das inhomogene geschredderte Kunststoffgranulat<br />

in einem Silo mit einer Mischschnecke<br />

homogenisiert und gleichmäßig<br />

verteilt werden. Das Silo wurde in hochwertiger<br />

Ausführung von der Firma Eichholz<br />

Silo- und Anlagenbau aus Aluminium gefertigt.<br />

Den gewünschten Schneckenantrieb<br />

von unten hatten <strong>die</strong> Silospezialisten bisher<br />

nur bei kleineren Anlagen verwendet. Deshalb<br />

war es während der Konstruktionsphase<br />

wichtig, <strong>die</strong> maximale Auslenkung des<br />

STATEMENT<br />

Martin Westermann, Technischer<br />

Vertrieb, Eichholz Silo und<br />

Anlagenbau GmbH<br />

Mit der Simulation konnten wir<br />

ein Verständnis da<strong>für</strong> entwickeln,<br />

wie sich <strong>die</strong> Lasten im Inneren<br />

des Silos verteilen und damit aufwendige<br />

Testaufbauten einsparen.<br />

Dies hat das Projekt beschleunigt<br />

und schafft Sicherheit<br />

<strong>für</strong> uns und unsere Kunden.<br />

Die Ermittlung der inneren Lasten durch das Schüttgut im Silo stellt Konstrukteure<br />

vor Probleme. Abhilfe schaffen hier Simulationen.<br />

Bild: Eichholz / Cadfem<br />

über 15 m langen, dünnwandigen Schneckenrohres<br />

aus Edelstahl und <strong>die</strong> Abstützungen<br />

so festzulegen, dass keinesfalls eine zu<br />

starke Durchbiegung und dadurch eine drohende<br />

Schädigung der Antriebswelle auftreten<br />

kann.<br />

Die spezielle Herausforderung war, dass <strong>die</strong><br />

Schnecke mittig sitzt und deshalb der Siloeinlass<br />

exzentrisch erfolgen muss, was zu<br />

einer ungleichmäßigen Belastung des<br />

Schneckenrohres führt. Für solche Szenarien<br />

existieren keine standardisierten Lastannahmen<br />

und keine Normen, mit denen eine betriebssichere<br />

Konstruktion erstellt werden<br />

kann. Deshalb hatte Eichholz <strong>die</strong> Berechnungsexperten<br />

von Cadfem beauftragt, an-<br />

40 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Analyse des Schüttgutes und Materialkalibrierung<br />

Bild: Eichholz<br />

Bild: Cadfem<br />

Bild: Eichholz / Cadfem<br />

Schnitt durch ein Silo mit<br />

Schneckenrohr und exzentrischem<br />

Einlass<br />

Die Befestigung des Schneckenrohres wurde korrekt dimensioniert<br />

hand von Simulationen <strong>die</strong> erforderlichen<br />

Antworten auf <strong>die</strong> Fragen der Konstrukteure<br />

zu liefern. Mit der Simulation konnte <strong>die</strong> Belastung<br />

und Durchbiegung des Rohres <strong>für</strong><br />

unterschiedliche Konstruktionsvarianten und<br />

Lastfälle ermittelt und verglichen werden,<br />

um daraus eine korrekte Dimensionierung<br />

der Bauteile festzulegen und somit jederzeit<br />

einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.<br />

Simulation im Auslegungsprozess<br />

In einem ersten Schritt wurden zwischen allen<br />

Projektbeteiligten <strong>die</strong> Zielgrößen, <strong>die</strong><br />

Eingangsparameter und <strong>die</strong> zu untersuchenden<br />

Szenarien vereinbart. Danach erfolgte<br />

<strong>die</strong> Analyse des Schüttgutes und <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Partikelsimulation notwendige Materialkalibrierung.<br />

Wichtige Kenngrößen sind zum<br />

Beispiel der Reibungskoeffizient des Schüttgutes,<br />

der mithilfe des Schüttgutwinkels ermittelt<br />

werden kann, und <strong>die</strong> Schüttdichte.<br />

Mit den von Eichholz zur Verfügung gestellten<br />

3D-CAD-Daten der Geometrie des Silos<br />

konnten digitale Modelle erstellt werden,<br />

um im Anschluss <strong>die</strong> gewünschten Simulationen<br />

durchzuführen. In <strong>die</strong>sem konkreten<br />

Fall wurde <strong>die</strong> dynamische Wechselwirkung<br />

zwischen dem Schüttgut und den Bauteilen<br />

mit der Software Rocky DEM (DEM <strong>–</strong> Diskrete<br />

Element Methode) untersucht, und <strong>die</strong><br />

mechanische Belastung der Bauteile mit Ansys<br />

Mechanical (FEM <strong>–</strong> Finite Element Methode)<br />

berechnet.<br />

Der Befüllvorgang wurde mit einer maximalen<br />

Anzahl von 1,3 Mio. Partikel (DEM)<br />

simuliert, wobei <strong>die</strong> Partikeldynamik mit<br />

einem Skalierungsmodell physikalisch korrekt<br />

wiedergegeben wurde. Für jeden Füllstand<br />

stellten sich mit einer Setzungssimulation<br />

des Materials <strong>die</strong> statischen Schütt -<br />

winkel ein und <strong>die</strong> Bewegung des Schüttgutes<br />

kam zum Erliegen. Anschließend<br />

konnten <strong>für</strong> <strong>die</strong> verschiedenen Füllstände<br />

<strong>die</strong> kritischen Lastpunkte und statischen<br />

Lasten ermittelt werden. Diese Ergebnisse<br />

wurden in Ansys importiert und weiterverarbeitet,<br />

sodass sich damit <strong>die</strong> Spannungen<br />

und Verformungen des Schneckenrohres ermitteln<br />

ließen. Außerdem wurden <strong>die</strong> ermittelten<br />

Lasten an den Statiker (Ingenieurbüro<br />

Grote) übergeben, der <strong>die</strong> simulierten<br />

Lasten in seine Auslegung einbeziehen<br />

konnte.<br />

Auf Basis <strong>die</strong>ser Ergebnisse ließ sich <strong>die</strong> Befestigung<br />

des Schneckenrohres korrekt dimensionieren<br />

und positionieren, sodass <strong>die</strong><br />

Durchbiegung des Rohres zu keinem Zeitpunkt<br />

<strong>die</strong> Welle beeinträchtigte. Das gilt<br />

auch <strong>für</strong> den dynamischen Befüllungs- und<br />

Entladungsprozess. Aufgrund des Einsatzes<br />

einer Mischschnecke findet <strong>die</strong> Entladung<br />

des Silos sehr gleichmäßig statt. Folglich hat<br />

der Entladungsprozess, der ebenfalls exzentrisch<br />

erfolgt, keinen Einfluss auf <strong>die</strong> statischen<br />

Lasten am Schneckenrohr und ist daher<br />

unkritisch.<br />

Mehrwert <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwender<br />

Die FEM-Berechnungen auf Basis der DEM-<br />

Simulationsergebnisse zeigten aber auch,<br />

dass <strong>die</strong> Blechstärke der oberen Abstützung<br />

zu gering war und deshalb der Befestigungsring<br />

der Belastung nicht standhalten<br />

würde. Die Materialstärke des Rings musste<br />

von 8 auf 12 mm erhöht werden, was zu einer<br />

Halbierung der lokalen Spannungen<br />

führte. Wäre <strong>die</strong> konstruktive Anpassung ohne<br />

Simulationen durchgeführt worden, hätte<br />

Eichholz über den Bau eines kostspieligen<br />

Prototypen das Verhalten des Silos testen<br />

müssen. Bei <strong>die</strong>ser Trial-und-Error-Methode<br />

wäre viel zusätzliche Zeit notwendig gewesen.<br />

Mit den Simulationen und aufgrund<br />

der engen Kooperation zwischen Eichholz,<br />

dem Ingenieurbüro Grote und den Simulationsspezialisten<br />

von Cadfem konnten Kosten<br />

eingespart werden und der Eichholz-Kunde<br />

war in der Lage, alle Silos schneller in Betrieb<br />

zu nehmen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Cadfem<br />

AUTOR:<br />

DR.-ING. JAN-PHILIPP<br />

FÜRSTENAU<br />

Applikationsingenieur,<br />

Cadfem<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 41


<strong>cav</strong><br />

MECHANISCHE UND THERMISCHE VERFAHREN<br />

Passende Technik <strong>für</strong> nahezu jede Anwendung<br />

Mischer <strong>für</strong> Schüttgüter<br />

Die Wirksamkeit und Effizienz von Mischprozessen beeinflussen <strong>die</strong> Produkteigenschaften<br />

und Qualität der Endprodukte entscheidend. Für das sichere Mischen von<br />

Schüttgütern wie Masterbatches, Compounds, chemischen Erzeugnissen, Farbkonzentraten,<br />

PVC und Pulverlacken ist ein grundlegendes Verständnis der Eigenschaften<br />

der zu mischenden Bestandteile erforderlich.<br />

Zeppelin Systems bietet passende Mischtechnik<br />

<strong>für</strong> eine Vielzahl von Spezialanwendungen.<br />

Abhängig der Mischanforderungen<br />

werden unterschiedliche Mischertypen wie<br />

der Containermischer CMQ und <strong>die</strong> vertikalen<br />

Intensivmischer Typ FM oder M in unterschiedlicher<br />

Ausstattung gezielt eingesetzt.<br />

Die Mischer sind darüber hinaus auch<br />

<strong>für</strong> explosionsgeschützte Bereiche und zum<br />

Mischen von staubexplosionsfähigen<br />

Schüttgütern erhältlich, lassen sich rückstandsarm<br />

entleeren und erfordern zudem<br />

einen geringen Wartungsaufwand. Ein breites<br />

Spektrum an maßgeschneiderten Sonderausstattungen<br />

und Zusatzeinrichtungen ermöglicht<br />

eine perfekte Anpassung an <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Produktionsbedingungen.<br />

Mischen von sensiblen Rohstoffen<br />

Das Mischen von Schüttgütern wie Masterbatches,<br />

Compounds, chemischen Erzeugnissen,<br />

Farbkonzentraten, PVC und Pulverlacken<br />

ist anspruchsvoll und erfordert ein besonders<br />

leistungsfähiges Gerät, um optimale<br />

Produkte zu erzeugen. Zudem stellen <strong>die</strong><br />

Substanzen und Stoffe im Mischprozess erhöhte<br />

Anforderungen in puncto Sicherheit.<br />

Das Mischprinzip des Containermischers<br />

CMQ von Zeppelin überzeugt mit seiner<br />

Misch- und Dispergierleistung bei niedrigem<br />

Temperatureintrag. Die Tragflügelform<br />

des Mischwerkzeugs erzeugt eine hohe<br />

Saugwirkung und hohe Hubkraft auf das<br />

Material, was einen großen Einfluss auf den<br />

Mischvorgang hat. Die Mischtrombe bildet<br />

sich durch <strong>die</strong> schnelle Materialbewegung<br />

sehr gut aus und der Mischwiderstand ist<br />

gering. Das schont <strong>die</strong> Produkte und reduziert<br />

den Temperaturanstieg spürbar; so be-<br />

Bilder: Zeppelin Systems<br />

Der Containermischer CMQ ist gemäß EU-Baumusterprüfbescheinigung <strong>für</strong> das Mischen von Schüttgütern zugelassen,<br />

<strong>die</strong> eine Ausführung in Gerätekategorie 1/3 D erfordern<br />

42 <strong>cav</strong> 1-2-2023


trägt er bei einer Pulverlackmischung weniger<br />

als 2 °C/min. Mit einem um bis zu<br />

80 % reduzierten Reinigungsaufwand ist<br />

der Containermischer CMQ zudem besonders<br />

be<strong>die</strong>nfreundlich: Die kritischen Bauteile<br />

wurden so optimiert, dass sie den Reinigungsprozess<br />

vereinfachen und wertvolle<br />

Zeit beim Reinigen sparen. Ein Faktor, der<br />

oft unterschätzt wird: Wenn sich am Mischkopf,<br />

Mischwerkzeug oder im Mischbehälter<br />

Ablagerungen sammeln, können bei<br />

nachfolgenden Mischungen Verfälschungen<br />

entstehen, <strong>die</strong> das Mischgut <strong>für</strong> <strong>die</strong> weitere<br />

Verwendung unbrauchbar machen. Daher<br />

wurde der Mischkopf nicht trogförmig,<br />

sondern als polierte ebene Platte ausgeführt.<br />

Durch den hohen Bodenabstand zwischen<br />

Mischplatte und Mischwerkzeug ist<br />

ein Reinigen auch ohne Demontage des<br />

Mischwerkzeugs möglich. Die so erzielte<br />

Produktivitätssteigerung und Maschinenverfügbarkeit<br />

kann sich auf fünfstellige Beträge<br />

im Jahr summieren.<br />

Ex-Schutz inklusive<br />

Produkte wie Kunststoffe, Additive und andere<br />

organische Schüttgüter können beim<br />

Mischen zu einer Staubexplosion führen,<br />

wenn sie in einer bestimmten Konzentration<br />

als Staub-Luft-Gemisch in Kontakt mit<br />

einer Zündquelle kommen. Mit dem CMQ<br />

allerdings ist sicheres Mischen staubexplosionsgefährdeter<br />

Stoffe problemlos möglich.<br />

Der Containermischer ist gemäß EU-<br />

Baumusterprüfbescheinigung nach Atex-<br />

Richtlinie 2014/34/EU <strong>für</strong> das Mischen<br />

von Schüttgütern zugelassen, <strong>die</strong> eine Ausführung<br />

in Gerätekategorie 1/3 D (Zone<br />

20 innen, Zone 22 außen) erfordern.<br />

Staubfreies Mischen<br />

Der Containermischer CMQ ermöglicht<br />

auch ein staubfreies Arbeiten. Die Staubwolke,<br />

<strong>die</strong> im freien Raum des Mischcontainers<br />

verbleibt, wird vor dem Abdocken<br />

wirksam aspiriert. Dass Stäube austreten<br />

und sich weiter verteilen, verhindert beim<br />

CMQ ein spezielles Dichtungssystem zwischen<br />

Container und Mischplatte. Dieses<br />

baut den Überdruck ab, <strong>die</strong> verbleibenden<br />

Stäube werden schnell und sicher über <strong>die</strong><br />

gesamte Containerfläche abgesaugt und<br />

können nicht entweichen.<br />

Das zweistufige Dichtungssystem öffnet<br />

beim Abdocken des Containers zunächst<br />

nur den Mischraum zur Aspiration hin und<br />

verhindert somit, dass Staub nach außen<br />

gelangt. Die großflächige Absaugung sowie<br />

ein zusätzliches Ansaugen von Fremdluft<br />

über ein Filtersystem ermöglichen einen<br />

effizienten Luftaustausch. Auf <strong>die</strong>se Weise<br />

werden <strong>die</strong> Staubpartikel schnell und sicher<br />

aus dem Mischraum in ein geeignetes Aspirationssystem<br />

transportiert. Die Aspirationsöffnungen<br />

sind so positioniert, dass eine<br />

Querkontamination sicher verhindert<br />

wird.<br />

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten<br />

Die vertikalen Intensivmischer M und FM<br />

sind universell einsetzbare Friktionsmischer<br />

<strong>für</strong> rieselfähige Rohstoffe mit unterschiedlichen<br />

Schüttgewichten. Sie verfügen über<br />

variabel einstellbare Mischwerkzeuge und<br />

ermöglichen auch <strong>die</strong> Einmischung von<br />

Flüssigkeiten. Je nach Anwendung können<br />

sehr große Drehzahlbereiche eingestellt<br />

werden, um stets eine optimal ausgeprägte<br />

Mischtrombe zu erzeugen. Dabei erreichen<br />

<strong>die</strong> Mischer Umfangsgeschwindigkeiten von<br />

über 40 m/s. Dies ermöglicht eine große<br />

Prozessvielfalt vom Heizen und Temperieren<br />

über das Reagieren, Schmelzen und Coaten<br />

bis zum Agglomerieren und Dispergieren,<br />

auch unter Druck und Vakuum. Besonders<br />

gut eignen sich <strong>die</strong> Mischer unter anderem<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Pigmentverarbeitung zur Masterbatch-Herstellung,<br />

das Coating von anorganischen<br />

Rohstoffen mit kleinsten Mengen<br />

an Beschichtungsmitteln − etwa <strong>für</strong> Flammschutzmittel<br />

oder andere Mineralstoffe mit<br />

Silanen − und das Frik tionsmischen von<br />

Kunststoffen wie PVC. Die Mischer sind in<br />

diversen Atex-Ausführungen erhältlich.<br />

Automatisierung mit System<br />

Für <strong>die</strong> Prozesse rund um das Mischen von<br />

Schüttgütern bietet Zeppelin unter der Marke<br />

Namiq verschiedene Automatisierungsund<br />

Digitalisierungslösungen. Namiq umfasst<br />

Produkte <strong>für</strong> automatisches Fördern,<br />

Wiegen und Dosieren der Schüttgüter, <strong>die</strong><br />

Vertikale Intensivmischer<br />

sind universell einsetzbare<br />

Friktionsmischer <strong>für</strong> riesel -<br />

fähige Rohstoffe mit unterschiedlichen<br />

Schüttgewichten<br />

modular aufeinander abgestimmt sind. Namic<br />

recipe ist eine Rezepturen- und Batchmanagementsoftware,<br />

<strong>die</strong> voll automatisiert<br />

eine Produktion steuert. Sie kann je nach<br />

Kundenpräferenz in der Cloud oder vor Ort<br />

gehostet werden. Eine globale Vernetzung<br />

ist ebenso realisierbar wie eine ausgefeilte<br />

Produktionsplanung und ein umfassendes<br />

Monitoring des Chargenablaufs. Eine Bilanzierung<br />

über den Lagerbestand, den Materialverbrauch<br />

und ein Reporting erleichtern<br />

<strong>die</strong> Ressourcenplanung und Nachverfolgung.<br />

Namiq analytics bietet verschiedene<br />

Dashboards, um <strong>die</strong> Prozesse aussagekräftig<br />

darzustellen, auszuwerten und auf <strong>die</strong>se<br />

Weise <strong>die</strong> Anlagenverfügbarkeit kontinuierlich<br />

zu optimieren. Beispiele da<strong>für</strong> sind das<br />

Condition Monitoring, Downtime-Analysen<br />

und OEE. Die gesammelten Daten unterstützen<br />

bei der Ursachenforschung von Ausfällen.<br />

In regelmäßigen Intervallen erfolgt eine<br />

Datensicherung in der Cloud oder vor Ort.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Zeppelin Systems<br />

AUTOREN:<br />

KARL HENDRIK SCHLUCKEBIER<br />

Product Manager Mixing Components,<br />

Zeppelin Systems<br />

ANDREAS OTT<br />

Product Owner Entwicklung Automatisierung &<br />

Digitalisierung<br />

Zeppelin Systems<br />

DR. STEPHAN POLLER<br />

Head of Mixing Technology<br />

Zeppelin Systems<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 43


<strong>cav</strong><br />

MECHANISCHE UND THERMISCHE VERFAHREN<br />

Gasbasiertes Verfahren erhöht Verschleißfestigkeit<br />

Siebgewebe mit doppelter<br />

Lebensdauer<br />

Betreiber von Siebmaschinen sind interessiert, dass <strong>die</strong> Siebe, Siebdecks bzw.<br />

Siebgewebe in den Maschinen eine möglichst lange Lebensdauer aufweisen.<br />

Schließlich muss bei einem Versagen der Gewebe der Produktionsprozess unter -<br />

brochen werden. Mit einem speziellen gasbasierten Verfahren ist es nun gelungen,<br />

<strong>die</strong> Verschleißfestigkeit von Siebgeweben aus austenitischen Edelstählen um das<br />

Zwei- bis Dreifache zu erhöhen.<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten,<br />

Standzeiten von Siebgeweben zu verlängern.<br />

Beispielsweise können Siebgewebe statt aus<br />

Standarddraht 1.4301 (304) aus federhartem<br />

Stahldraht 1.4310 (AISI 301) oder<br />

auch aus Duplex-Stahl 1.4462 (AISI 318<br />

LN) hergestellt werden. Beide Stähle weisen<br />

höhere Materialhärten auf als rein austenitische<br />

Edelstähle. Problematisch ist, dass Gewebe<br />

aus <strong>die</strong>sen härteren Stahlsorten nicht<br />

in der vollen Variabilität der Maschenweiten<br />

und Drahtstärken zur Verfügung stehen. Sie<br />

liegen also nicht auf Lager und müssen bei<br />

Bedarf speziell angefertigt werden. Außerdem<br />

ist <strong>die</strong> Verarbeitbarkeit von Duplex-<br />

Stahldraht <strong>für</strong> sehr feine Maschenweiten<br />

und Drahtstärken beschränkt.<br />

Andere Methoden zur Erhöhung des<br />

Verschleißschutzes wie Beschichtungen<br />

haben sich in der industriellen Praxis nicht<br />

bewährt, da <strong>die</strong> Gefahr der Ablösung des<br />

Beschichtungsmaterials und einer dadurch<br />

verursachten Produktverunreinigung besteht.<br />

Die Verwendung von Kunststoff -<br />

geweben ist nur in Spezialanwendungen<br />

möglich.<br />

Auf den Taumelsiebmaschinen TSM wurden Technikumsversuche mit dem verschleißfesten<br />

Siebgewebe durchgeführt<br />

Bilder: Allgaier Process Technology<br />

Gasbasierte Behandlung<br />

Allgaier Process Technology hat eine technologische<br />

Lösung entwickelt, mit der sich<br />

korrosionsbeständige Siebgewebe aus nahezu<br />

allen austenitischen Edelstahlsorten mit<br />

einer um einen Faktor 2 bis 3 erhöhten Lebensdauer<br />

herstellen lassen. Die Gewebe<br />

werden durch ein spezielles gasbasiertes<br />

Verfahren behandelt, <strong>für</strong> das je nach Anwendung<br />

<strong>die</strong> reaktive Atmosphäre im Prozess<br />

der Behandlung bezüglich Druck, Temperaturführung,<br />

Gaszusammensetzung und<br />

-konzentration sowie Behandlungsdauer variiert<br />

wird. Das führt zu einer Erhöhung der<br />

Verschleißfestigkeit der Drähte des Siebgewebes.<br />

Durch <strong>die</strong> Anwendung von Gasen im<br />

Prozess kommt es zu einer vollständigen Beeinflussung<br />

der gesamten Drahtoberflächen<br />

des bereits gewebten Siebgewebes, selbst der<br />

sich an den Kreuzungspunkten der Drähte<br />

berührenden Flächen. Die Intensität der Behandlung<br />

erfolgt in Abhängigkeit von der<br />

Drahtstärke der Gewebe, sodass <strong>die</strong> Duktilität<br />

der einzelnen Drähte nicht durch eine<br />

eventuelle Materialversprödung leidet und<br />

<strong>die</strong> Gewebe den starken Belastungen in<br />

schwingenden Siebmaschinen weiterhin<br />

standhalten können. Eine Beeinflussung der<br />

Abmessungen der Maschen oder Drahtstärken<br />

erfolgt nicht und damit auch keinerlei<br />

negative Wirkung auf <strong>die</strong> Genauigkeit der<br />

Maschen und der dadurch zu erreichenden<br />

Siebqualität. Durch <strong>die</strong>se Methode wird es<br />

möglich, Gewebe jeglicher Maschenweiten<br />

und Drahtstärken, wie sie aus austenitischen<br />

Edelstählen am Markt in großer Vielfalt verfügbar<br />

sind, zu behandeln und als verschleißfeste<br />

Gewebe zur Verfügung zu stel-<br />

44 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Mit einem speziellen gasbasierten Verfahren<br />

behandelte Siebgewebe weisen eine um Faktor<br />

2 bis 3 erhöhte Lebensdauer auf<br />

Beispiel aus einem Verschleißtest zweier Drahtgewebe, Maschenweite (MW) = 2,2 mm; Drahtstärke<br />

(DS) = 0,6 mm unter gleichen Bedingungen (unbehandelt unten, behandelt oben)<br />

len. Es können Gewebe in verschleißfester<br />

Qualität ab Drahtstärken von etwa 80 µm<br />

hergestellt werden.<br />

In Labor und Technikum getestet<br />

Zur Entwicklung der neuartigen Siebe wurden<br />

intensive Labor- und Technikumsversuche<br />

durchgeführt. Diese erfolgten sowohl<br />

mit Mogensen-MSizer-Vibrationssieb -<br />

maschinen in einer kontinuierlichen Betriebsweise<br />

mit Siebung im Materialkreislauf<br />

als auch auf Allgaier-Taumelsiebmaschinen<br />

TSM und TSI sowie Vibrations-<br />

Rundsiebmaschinen vom Typ VRS. Für <strong>die</strong><br />

Versuche auf den Maschinen im Technikum<br />

wurden Modellbedingungen gewählt. Als<br />

beispielhaftes, stark schleißendes Versuchsgut<br />

wurde frisch gebrochenes Glasgranulat<br />

in einer zum jeweils getesteten Gewebe<br />

passenden Kornfraktion hergestellt, jedoch<br />

in einer Körnung größer als <strong>die</strong> jeweilige<br />

Maschenweite, sodass Batch-Versuche ohne<br />

stetige Materialzirkulation möglich waren.<br />

Der Materialaustrag der Versuchsmaschinen<br />

wurde geschlossen und das Produkt wurde<br />

während der gesamten Versuchsdauer auf<br />

dem jeweiligen Siebdeck bewegt, jedoch<br />

nicht gesiebt.<br />

Mittels einer Mikroskop-Kamera wurden<br />

<strong>die</strong> Verschleißzustände dokumentiert. Die<br />

Abbildung zeigt, wie sich <strong>die</strong> Verschleißbilder<br />

der unbehandelten Gewebe (oben) und<br />

der behandelten Gewebe (unten) in den jeweiligen<br />

Zeitabschnitten bis zum Bruch des<br />

unbehandelten Gewebes nach 399 h unterscheiden.<br />

Das behandelte Gewebe weist<br />

zum Zeitpunkt des Siebbruches des unbehandelten<br />

Gewebes erst minimale Verschleißspuren<br />

auf. Der Versuch wurde mit<br />

dem noch intakten verschleißfesten Gewebe<br />

ebenfalls bis zu dessen Bruch fortgesetzt.<br />

Das verschleißfeste Gewebe zeigt den Bruch<br />

nach 1134 h, was einem Faktor auf <strong>die</strong> Lebensdauer<br />

von 2,84 entspricht. Erkennbar<br />

sind auch <strong>die</strong> vergleichsweise geringen Abtragungen<br />

an den oberen Biegungen der<br />

Kett- und Schussfäden des Gewebes, <strong>die</strong><br />

nach einer entsprechend langen Zeit zum<br />

Siebbruch führen. Untersucht wurde auch<br />

<strong>die</strong> Abnahme der Masse <strong>für</strong> beide parallel<br />

getesteten Gewebe (unbehandelt und behandelt)<br />

in Prozent vom Ursprungsgewicht<br />

über <strong>die</strong> Betriebsdauer in Stunden. Während<br />

das unbehandelte Gewebe eine schnelle<br />

Massenabnahme bis auf 14,4 % des Ursprungsgewichts<br />

zeigte, verläuft der Verschleiß<br />

des behandelten Gewebes deutlich<br />

langsamer und gewinnt nur allmählich an<br />

Geschwindigkeit, bis es nach einer Massenabnahme<br />

von 5,4 % erst nach 1134 h<br />

bricht.<br />

Feldversuche in der Industrie<br />

Um <strong>die</strong> Ergebnisse der durchgeführten Labor-<br />

und Technikumsversuche abzusichern,<br />

wurden bei interessierten Kunden Feldversuche<br />

auf deren Anlagen im laufenden Normalbetrieb<br />

der Produktion durchgeführt. Es<br />

wurden Anwendungsfälle mit besonders<br />

stark schleißenden Gütern ausgewählt, z. B.<br />

Schleifmittel, Quarzsand, Hochofenschlacke<br />

und vulkanischer Sand. Die verschleißfesten<br />

Gewebe wurden dabei sowohl auf Allgaier-<br />

Taumelsiebmaschinen als auch auf einem<br />

MSizer von Mogensen sowie außerdem auf<br />

einer Plansiebmaschine eines Drittherstellers<br />

eingesetzt. Auch wenn noch nicht alle<br />

Ergebnisse der Feldtests vorliegen, da viele<br />

der genannten Gewebe noch intakt sind<br />

und noch laufen, so kann dennoch bereits<br />

Bruchbild des behandelten Gewebes<br />

(MW = 2,2 mm; DS = 0,6 mm) aus dem<br />

oben dargestellten Versuch nach 1134 h<br />

jetzt geschlussfolgert werden, dass <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

aus den Labor- und Technikumsversuchen<br />

durch <strong>die</strong> Feldversuche eindrucksvoll<br />

bestätigt wurden und <strong>die</strong> Tendenzen<br />

einer deutlichen Standzeitverlängerung<br />

eindeutig erkennbar sind.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Allgaier<br />

AUTOR:<br />

DR. MATHIAS<br />

TROJOSKY<br />

Leiter Forschung und<br />

Entwicklung,<br />

Allgaier Process Technology<br />

AUTOR:<br />

THOMAS RUPP<br />

Entwicklungsingenieur,<br />

Allgaier Process Technology<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 45


<strong>cav</strong><br />

MECHANISCHE UND THERMISCHE VERFAHREN<br />

Technologie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kuchen- und Anschwemmfiltration<br />

Filtersystem bewältigt hohe<br />

Feststoffkonzentrationen<br />

In der chemischen Industrie haben Kerzenfilter wegen ihrer guten Rückspülmöglichkeit<br />

<strong>die</strong> früher gebräuchlichen Tellerdruckfilter abgelöst. Doch auch Kerzenfilter<br />

können an ihre Grenzen stoßen, wenn hohe Feststoffkonzentrationen im Zulauf<br />

zu be<strong>die</strong>nen sind. Das vollautomatische Filtersystem Cakefil zur Kuchen- und<br />

Anschwemmfiltration erlaubt auch bei hohem Feststoffanteil eine effiziente Rückspülung,<br />

wie Tests in einer Pilotanlage gezeigt haben.<br />

Vertikale Plattenfilter sind zwar noch in<br />

einigen Branchen im Einsatz, beispielsweise<br />

bei der Extraktion und Reinigung von Speiseölen,<br />

doch <strong>für</strong> viele Prozesse in der chemischen<br />

Industrie liefern sie keine zufriedenstellenden<br />

Ergebnisse, weil sie aufgrund<br />

der flachen Bauweise der Elemente nicht effizient<br />

gereinigt werden können.<br />

Horizontale Plattenfilter mit rotierender Kuchenabreinigung,<br />

sogenannte Tellerdruckfilter,<br />

weisen eine ähnliche Problematik wie<br />

vertikale Plattenfilter auf, zudem können <strong>die</strong><br />

bewegten Teile im Filter Probleme bereiten.<br />

Daher findet auch <strong>die</strong>se Art von Filtern in<br />

der chemischen Industrie heute nur mehr in<br />

Nischen Anwendung.<br />

In den vergangenen drei Jahrzehnten wurden<br />

Tellerdruckfilter von Kerzenfiltern abgelöst.<br />

Diese kommen ohne bewegte Teile aus<br />

und bestehen aus einer runden Stützstruktur,<br />

<strong>die</strong> auf der Außenseite mit einem gewebten<br />

Filtermaterial, dem Filterschlauch,<br />

bespannt sind. Die Filterschläuche lassen<br />

sich rückspülen, wodurch auch Partikel aus<br />

den Poren des Gewebes entfernt werden.<br />

Filteroptimierung als Ziel<br />

Lenzing Filtration hat bereits seit Jahrzehnten<br />

<strong>die</strong> Optifil und Viscofil-Rückspülsysteme<br />

<strong>für</strong> niedrig- bis hochviskose Flüssigkeiten<br />

im Sortiment. Diese Filter zeichnen sich<br />

durch <strong>die</strong> Möglichkeit aus, besonders fein<br />

zu filtrieren. Die Grenzen liegen bei 3 µm<br />

absolut und ca. 0,5 % Feststoff im Zulauf.<br />

In den letzten Jahren erhielt das Unternehmen<br />

viele Anfragen bezüglich Filtrationssystemen,<br />

<strong>die</strong> noch feiner filtrieren und höhere<br />

Feststoffkonzentrationen im Zulauf be<strong>die</strong>nen<br />

können. Auch wurde in Gesprächen mit<br />

Anwendern deutlich, dass <strong>die</strong> Filterschläuche<br />

von Kerzenfiltern oft eine begrenzte Lebensdauer<br />

haben und häufig chemisch gereinigt<br />

oder gewechselt werden müssen.<br />

Der Filtersystem Cakefil eignet sich <strong>für</strong> den Nass- und Trockenaustrag<br />

Bilder: Lenzing Filtration<br />

Vergleichstests in Pilotanlage<br />

2022 meldete Lenzing Filtration <strong>die</strong> Kerze<br />

und das Design seiner Cakefil-Technologie<br />

zur Kuchen- und Anschwemmfiltration zum<br />

Patent an. Bei <strong>die</strong>sem vollautomatischen Filtersystem<br />

bewirkt Druck <strong>die</strong> Filtration von<br />

sehr feinen Partikeln. Der Feststoff kann entweder<br />

pumpfähig als Schlamm ausgetragen<br />

oder nach vorheriger Kuchenwäsche und<br />

-trocknung in Schollenform abgeworfen<br />

werden. Die spezielle Geometrie der Filterkerzen<br />

sorgt dabei <strong>für</strong> einen effizienten Kuchenabwurf.<br />

Um <strong>die</strong> Vorgänge bei der Rückspülung zu<br />

verstehen und verschiedene marktübliche<br />

Filterkerzen mit der Cakefil-Kerze zu vergleichen,<br />

baute Lenzing eine Pilotanlage <strong>für</strong><br />

eine Filterkerze in Produktionslänge (2,5 m)<br />

mit einem Druckbehälter aus Glas.<br />

Drei verschiedene Kerzensysteme wurden<br />

46 <strong>cav</strong> 1-2-2023


Die Pilotanlage (hier im Produktionsmaßstab) besteht aus einem<br />

Druckbehälter aus Glas und der Filterkerze<br />

Schematische Darstellung der Ausführungen A, B und C (Cakefil-Kerze)<br />

mit einer Mischung aus Wasser und Filterhilfsmittel<br />

(feines Perlitpulver) getestet. Die<br />

Rückspülung erfolgte in allen drei Fällen<br />

durch Filtrat, das mit Druckluft von der Innenseite<br />

durch das Filtertuch gedrückt wurde,<br />

sowie mit anschließender Unterstützung<br />

durch nachströmende Luft.<br />

Bei Ausführung A handelt es sich um eine<br />

runde Kerze mit einer perforierten Stützstruktur<br />

aus Kunststoff. Die Kerze ist unten<br />

geschlossen und oben offen. Die offene<br />

Oberseite wird mit einem Filtratraum über<br />

eine gelochte Platte verbunden. Die Rückspülung<br />

erfolgt über Einleitung von Filtrat<br />

oder Druckluft an der oben offenen Seite<br />

der Kerze. Dies ist <strong>die</strong> einfachste bekannte<br />

Ausführung einer rückspülbaren Filterkerze.<br />

Ausführung B ist eine Filterkerze mit sechs<br />

perforierten Außenrohren und einem nicht<br />

perforierten Innenrohr, wobei <strong>die</strong> äußeren<br />

Rohre mit dem Innenrohr nur an der Unterseite<br />

verbunden sind. Bei <strong>die</strong>ser Ausführung<br />

wird sowohl das Filtrat während der Filtration<br />

als auch das Filtrat bzw. <strong>die</strong> Druckluft<br />

während der Rückspülung über das untere<br />

Ende der Filterkerze geführt. Der Vorteil <strong>die</strong>ser<br />

Ausführung ist, dass <strong>die</strong> hohen Turbulenzen<br />

der Druckluftrückspülung nach unten<br />

geführt werden und sich dadurch von unten<br />

nach oben über <strong>die</strong> gesamte Länge der Filterkerze<br />

ausbreiten können.<br />

Die Ausführung C ist <strong>die</strong> jüngst patentierte<br />

Filterkerzenausführung <strong>für</strong> das Cakefil-Sys -<br />

tem. Sie hat einen Stützkörper, der nach außen<br />

hin offen ist. Anstatt einer perforierten<br />

Oberfläche besitzt <strong>die</strong>se Ausführung axial<br />

verlaufende Stege, <strong>die</strong> das Filtertuch stützen.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise entstehen Kammern, <strong>die</strong> das<br />

Filtrat nach unten ableiten, sodass es, ähnlich<br />

wie bei Ausführung B, über ein zentrales,<br />

nicht perforiertes Rohr in Richtung Filtratkammer<br />

abfließt.<br />

Beobachtung im Zeitraffer-Video<br />

Wie eine Betrachtung in Zeitraffer-Videos<br />

zeigte, konnte bei allen drei Filterkerzen der<br />

Filterkuchen abgeworfen werden. Ausführung<br />

A zeigte sehr hohe Turbulenzen im<br />

oberen Bereich, <strong>die</strong> unteren 80 % der Filterfläche<br />

zeigten keinerlei Rückspülung, jedoch<br />

rutschte der Filterkuchen entlang der<br />

Oberfläche des Schlauches nach unten und<br />

konnte so gemeinsam mit der im Filter befindlichen<br />

Suspension ausgetragen werden.<br />

Die Ausführungen B und C zeigten auch im<br />

unteren Bereich hohe Turbulenzen, <strong>die</strong> auf<br />

eine echte Rückspülung hinwiesen, subjektiv<br />

mit leicht weniger Intensität im oberen<br />

Bereich der Kerze bei Ausführung B. Solide<br />

Rückschlüsse auf Standzeit und Unterschiede<br />

in der Leistung der Filterkerzen konnten<br />

nicht getroffen werden, insbesondere da es<br />

mit allen drei Ausführungen gelang, einen<br />

gleichmäßigen Filterkuchen aufzubauen.<br />

Langzeitversuche mit Calciumcarbonat<br />

Um Unterschiede in der Rückspüleffizienz<br />

nachzuweisen, wurde eine Calciumcarbonat-Aufschlämmung<br />

in Wasser mit einer<br />

Konzentration von 3 Gew.-% angesetzt. Mit<br />

<strong>die</strong>ser wurden mit allen drei Kerzenausführungen<br />

jeweils 85 Zyklen aus Kuchenbildung<br />

und Rückspülung durchgeführt und<br />

im Anschluss mit Wasser gespült. Das Filtertuch<br />

wurde anschließend in eine definierte<br />

Menge Schwefelsäure getaucht, um das in<br />

den Poren verbliebene Calciumcarbonat zu<br />

lösen. Schließlich wurde <strong>die</strong> Menge an Calciumcarbonat<br />

in der Schwefelsäure chromatografisch<br />

gemessen und in Gramm pro<br />

Quadratmeter Filterfläche umgerechnet.<br />

Ausführung A enthielt nach 85 Rückspülungen<br />

eine Menge an Calicumcarbonat-Partikeln<br />

von 96 g/m 2 in den Poren, Ausführung<br />

B bei gleichen Bedingungen 67 g/m 2 , Ausführung<br />

C dagegen nur 22 g/m 2 . Diese Unterschiede<br />

liegen am besonders niedrigen<br />

Widerstand gegen Durchströmung während<br />

der Rückspülung aufgrund der Stützkonstruktion<br />

der Cakefil-Filterkerze.<br />

Effiziente Partikelentfernung<br />

Durch <strong>die</strong> beschriebenen Versuche konnte<br />

nachgewiesen werden, dass mit der Entwicklung<br />

der Cakefil-Kerze ein Filtersystem<br />

zur Verfügung steht, das <strong>die</strong> Partikel aus den<br />

Poren des Filtermaterials besonders effizient<br />

entfernt. Gleichzeitig ist <strong>die</strong> Herstellung<br />

kostengünstig und bei den meisten Prozessen<br />

muss das Filtertuch nicht oft gewechselt<br />

werden. Das Cakefil-System eignet sich z. B.<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Filtration von petrochemischen Produkten,<br />

Säuren, Laugen und Chemikalien.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Lenzing Filtration<br />

AUTOR:<br />

STEFAN STRASSER<br />

Produktmanager Automa -<br />

tische Filtration,<br />

Lenzing Filtration<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 47


<strong>cav</strong><br />

LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />

Kreislaufwirtschaft <strong>für</strong> Kunststoffe<br />

Digitale Business-Transformation<br />

Bild: VDI<br />

Eine Kreislaufwirtschaft <strong>für</strong><br />

Kunststoffe bedeutet, <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

aller Akteure neu<br />

zu erfinden. Ein Round Table des<br />

VDI hat erstmalig alle relevanten<br />

Player von der <strong>Chemieindustrie</strong><br />

bis zur Abfallwirtschaft an einen<br />

runden Tisch geholt. Gemeinsam<br />

wurde nach Lösungen <strong>für</strong><br />

eine zirkuläre Wertschöpfung<br />

von Kunststoffen gesucht. Ergebnis<br />

des Round Table ist das<br />

White Paper „Circular Economy<br />

<strong>für</strong> Kunststoffe neu denken“.<br />

Danach braucht es eine gemeinsame<br />

Plattform, an der sämtliche<br />

Kreislaufstufen beteiligt<br />

sind, ein kreislaufgerechtes Produktdesign<br />

sowie eine Politik<br />

mit Weitsicht und kreislaufgerechter<br />

Regulierung, damit eine<br />

Circular Economy <strong>für</strong> Kunststoffe<br />

gelingt. Das Whitepaper kann<br />

unter folgendem Kurzlink kostenlos<br />

heruntergeladen werden:<br />

https://lmy.de/WzKaV.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: VDI<br />

Bild: VDMA<br />

Die digitale Business-Transformation<br />

hat bereits viele Wirtschaftszweige<br />

erfasst und Strategien,<br />

Geschäftsmodelle, Strukturen<br />

und Prozesse langfristig verändert.<br />

Um mittelständischen<br />

Maschinen- und Anlagenbauern<br />

eine Anleitung <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />

Transformation an <strong>die</strong><br />

Hand zu geben, hat der VDMA-<br />

Fachverband Software und Digitalisierung<br />

<strong>die</strong> Publikation<br />

„Business Transformation <strong>–</strong> <strong>die</strong><br />

Chance <strong>für</strong> den Maschinen- und<br />

Anlagenbau“ veröffentlicht. Sie<br />

analysiert Handlungsfelder und<br />

Erfolgsmuster und bietet Tipps<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie.<br />

Ein Excel-<br />

Tool hilft Firmen einzuschätzen,<br />

wo <strong>die</strong> Prioritäten bei der digitalen<br />

Business-Transformation<br />

zu setzen sind. VDMA-Mitglieder<br />

können <strong>die</strong> Publikation unter<br />

dem Kurzlink https://bit.ly/<br />

3Y0SNSx kostenlos downloaden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: VDMA<br />

Dichten, Kleben und Polymertechnik<br />

Bild: Isgatec<br />

Das Jahrbuch Dichten. Kleben. Polymer. 2023 von Isgatec enthält 50 Fachbeiträge aus<br />

Wissenschaft und Praxis. Diese geben einen guten Überblick über den aktuellen Stand<br />

der Technik im Bereich Dichten, Kleben und Polymertechnik. Das Jahrbuch ist in folgende<br />

Themenbereiche gegliedert: Statische Dichtungen, Flüssigdichtsysteme, Maschinen<br />

und Anlagen, Mess- und Prüftechnik, Dienstleistungen, Klebtechnik, Klebstoffe/<br />

Klebebänder und Polymertechnik. Die Fachbeiträge geben branchenübergreifend oder<br />

-bezogen Impulse <strong>für</strong> <strong>die</strong> tägliche Arbeit und informieren über Entwicklungen. Das<br />

Jahrbuch kann online bestellt werden: https://www.isgatec.com/me<strong>die</strong>n/jahrbuch/.<br />

Jahrbuch Dichten. Kleben. Polymer. 2023, hrsg. von Karl-Friedrich Berger und Sandra Kiefer, 488 Seiten,<br />

2022, 59 Euro, Digital: 49 Euro<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Isgatec<br />

<strong>cav</strong><br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

AFRISO-EURO-INDEX GmbH,<br />

Güglingen 18<br />

Condair GmbH, Garching 3<br />

easyFairs Deutschland GmbH, München 19<br />

ELAFLEX HIBY GmbH & Co. KG,<br />

Hamburg 17<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH,<br />

Bietigheim-Bissingen 5<br />

FRISTAM Pumpen KG GmbH & Co.,<br />

Hamburg 2<br />

GATHER INDUSTRIE GmbH, Wülfrath 21<br />

Hecht Technologie GmbH, Pfaffenhofen 51<br />

JULABO GmbH, Seelbach 51<br />

L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG,<br />

Sundern 51<br />

LABOM Mess- und Regeltechnik GmbH,<br />

Hude 30<br />

Maag Pump Systems AG, CH-Oberglatt/<br />

Zürich 33<br />

Messe Düsseldorf GmbH, Düsseldorf 52<br />

RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />

Heidelberg 51<br />

REMBE GmbH Safety+Control, Brilon 51<br />

SAMSON AG, Frankfurt 31<br />

TÜV SÜD Chemie Service GmbH,<br />

Leverkusen 13, 14<br />

VEGA Grieshaber KG, Schiltach 7<br />

48 <strong>cav</strong> 1-2-2023


<strong>cav</strong> TERMINE MÄRZ BIS APRIL<br />

Concept Heidelberg<br />

Seminar GMP-Basiskurs Packmittel/Verpackung,<br />

01.0<strong>2.2023</strong>, online<br />

Seminar Bedruckte Packmittel<br />

<strong>–</strong> GMP-Anforderungen an<br />

Sekundärpackmittel<br />

02.03.2023, online<br />

Auskünfte: Concept Heidelberg<br />

GmbH, Tel.: (06221) 84 44 0,<br />

info@concept-heidelberg.de,<br />

www.concept-heidelberg.de<br />

GVT<br />

Seminar Kristallisation und<br />

Fällung 2023, 01. bis<br />

03.03.2023, online<br />

Symposium 10th International<br />

Symposium of Fine Grinding<br />

and Dispersing 2023, 02.<br />

bis 03.03.2023, Braunschweig<br />

Seminar Drying 2023, 27. bis<br />

30.03.2023, Magdeburg<br />

Auskünfte: GVT <strong>–</strong> Forschungs-<br />

Gesellschaft Verfahrens -<br />

Technik e.V.,<br />

Tel.: (069) 75 64 374,<br />

gvt-hochschulkurse@gvt.org,<br />

www.gvt.org<br />

HDT<br />

Seminar SIL Safety Integrity<br />

Level EN 61508 EN 61511 <strong>–</strong><br />

Einführung in <strong>die</strong> funktionale<br />

Sicherheit in der <strong>Prozesstechnik</strong>,<br />

06. bis 08.03.2023, online<br />

Seminar Modulare Anlagen in<br />

der Prozessindustrie, 08. bis<br />

09.03.2023, Essen<br />

Seminar Prozess- und An -<br />

lagensicherheit, 21.03.2023,<br />

Essen und online<br />

Auskünfte: HDT <strong>–</strong> Haus der<br />

Technik e.V., Tel.: (0201) 18 031,<br />

hdt@hdt.de, www.hdt.de<br />

GDCh<br />

Seminar Die Qualitätssysteme<br />

GMP (Gute Herstellungspraxis)<br />

und GLP (Gute Laborpraxis) im<br />

Überblick <strong>–</strong> ein Leitfaden,<br />

09.03.2023, Frankfurt a. M.<br />

und online<br />

Seminar GMP-Intensivtraining:<br />

Hintergründe der Essentials<br />

der GMP auf deutscher, europäischer<br />

und amerikanischer<br />

Ebene <strong>–</strong> mit Praxisteil, 25. bis<br />

26.04.2023, online<br />

Auskünfte: GDCh <strong>–</strong> Gesellschaft<br />

Deutscher Chemiker e.V.,<br />

Tel.: (069) 79 17 364/291,<br />

fb@gdch.de, www.gdch.de<br />

TAW<br />

Seminar Prozesssicherheit und<br />

Risikomanagement verfahrenstechnischer<br />

Anlagen (HAZOP/<br />

LOPA), 13. bis 14.03.2023,<br />

Wuppertal oder online<br />

Seminar Explosionsschutz in<br />

Theorie und Praxis, 27. bis<br />

28.03.2023, Altdorf bei Nürnberg<br />

Auskünfte: Technische Akademie<br />

Wuppertal e.V.,<br />

Tel.: (0202) 74 95 111<br />

info@taw.de, www.taw.de<br />

VDI<br />

Seminar Digitalisierung in der<br />

Prozessindustrie, 20. bis<br />

21.03.2023, Berlin<br />

Seminar Grundlagen der<br />

Pumpentechnik, 28. bis<br />

29.03.2023, Berlin<br />

Seminar Reinraumtechnik<br />

und Reinraumpraxis, 29. bis<br />

30.03.2023, Bochum<br />

Auskünfte: VDI Wissensforum<br />

GmbH, Tel.: (0211) 62 14 201,<br />

wissensforum@vdi.de,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

Dechema<br />

Seminar Maßstabsvergrößerung<br />

katalytischer Reaktoren,<br />

03. bis 04.04.2023, online<br />

Seminar Optische Messtechnik<br />

in der industriellen PAT-Anwendung,<br />

18. bis 19.04.2023,<br />

Frankfurt a. M.<br />

Auskünfte: Dechema Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> chemische Technik und Biotechnologie<br />

e.V.,<br />

Tel.: (069) 75 64 253,<br />

nicola.gruss@dechema.de,<br />

www.dechema.de<br />

Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />

finden Sie unter<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

<strong>cav</strong><br />

SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />

LUKAS LEHMANN<br />

Redakteur, V.i.S.d.P.<br />

Tel. 0711 7594-290<br />

lukas.lehmann@konradin.de<br />

CLAUDIA BÄR<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-287<br />

claudia.baer@konradin.de<br />

DANIELA HELD<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-284<br />

daniela.held@konradin.de<br />

DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

Tel. 0711 7594-263<br />

bernd.rademacher@konradin.de<br />

BARBARA DIVIGGIANO<br />

Redaktionsassistentin<br />

Tel. 0711 7594-415<br />

barbara.diviggiano@konradin.de<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 49


<strong>cav</strong><br />

VORSCHAU<br />

03-2023<br />

FLEXIBLE PRODUKTIONSSYSTEME<br />

Immer kleinere Chargen hochwertiger Medikamente<br />

<strong>für</strong> spezielle Patientengruppen müssen verarbeitet<br />

werden. Gefragt sind also modulare,<br />

hochflexible Abfüllanlagen, <strong>die</strong> sich schnell an<br />

wechselnde Bedürfnisse der pharmazeutischen<br />

Hersteller anpassen lassen.<br />

ABWASSERREINIGUNG IM INDUSTRIEPARK<br />

Reinigung und Aufbereitung von Abwasser spielen im<br />

dänischen Industriepark Stigsnæs eine bedeutende<br />

Rolle <strong>–</strong> schon aufgrund des benachbarten<br />

Ölhafens mit seinen großen Lagertanks. Für<br />

den sicheren Betrieb der Kläranlage sorgen<br />

zehn Hyperdrive-Rühr- und Begasungssysteme<br />

und zwei E-Flex-Belüftungssysteme.<br />

MTP-FUNKTIONALITÄT IN DER PRODUKTION<br />

Leckagesensor überwacht mobiles Dosiermodul<br />

MIT SMARTEM APP-BEDIENKONZEPT<br />

Stellungsregler mit Zweileitertechnologie<br />

ENERGIEVERBRAUCH OPTIMIEREN<br />

Plug-and-use-Lösung <strong>für</strong> Druckluftsysteme<br />

ISSN 0009<strong>–</strong>2800<br />

56. Jahrgang<br />

Herausgeberin<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Germany<br />

Geschäftsführer<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter<br />

Peter Dilger<br />

Redakteur V.i.S.d.P.<br />

Lukas Lehmann (le),<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Phone +49 711 7594-290<br />

Redaktion<br />

Claudia Bär(cb),<br />

Phone +49 711 7594-287<br />

Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />

Phone +49 711 7594-284<br />

Dr. Bernd Rademacher (br),<br />

Phone +49 711 7594-263<br />

Redaktionsassistenz<br />

Barbara Diviggiano,<br />

Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />

E-Mail: barbara.diviggiano@konradin.de<br />

Layout<br />

Jennifer Martins, Phone +49 711 7594-262<br />

Ana Turina, Phone +49 711 7594-273<br />

Gesamtanzeigenleiter<br />

(Verantwortlich <strong>für</strong> den Anzeigenteil):<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />

E-Mail: <strong>cav</strong>.anzeigen@konradin.de<br />

Auftragsmanagement<br />

Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />

E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />

Leserservice<br />

Phone +49 711 7252-209<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

<strong>cav</strong> erscheint monatlich <strong>–</strong> ergänzt durch Sonderausgaben<br />

<strong>–</strong> und wird kostenlos nur an qualifizierte<br />

Empfänger geliefert.<br />

Bezugspreise<br />

Inland 83,00 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />

Ausland 83,00 € inkl. Versandkosten,<br />

Einzelverkaufspreis 8,40 € inkl. MwSt.,<br />

zzgl. Versandkosten.<br />

Auslandsvertretungen<br />

Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court,<br />

Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />

Phone 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail:<br />

jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th<br />

Floor, New York, NY 10001, Phone 212 8963881,<br />

Fax 212 6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf <strong>die</strong><br />

gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich,<br />

weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen<br />

<strong>für</strong> alle Geschlechter.<br />

Druck<br />

Konradin Druck GmbH,<br />

Kohlhammerstraße 1-15,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Printed in Germany<br />

© 2023 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />

50 <strong>cav</strong> 1-2-2023


ARMATUREN + FITTINGS<br />

Pharmaproduktion präsentiert Ihnen Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharmaindustrie<br />

<strong>cav</strong> präsentiert Ihnen Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische Industrie<br />

Werkstofftechnik Anlagen<br />

Mischen Forschung + Innovation<br />

Verbindungstechnik<br />

Lagern Wasser- & Abwassertechnik<br />

Fördertechnik Ex-Schutz<br />

Dienstleistung Reinigungstechnik<br />

Armaturen Rohre Schläuche<br />

Bookmark!<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten,<br />

Dienstleister und kompetente lösungsorientierte<br />

Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische Industrie!<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum<br />

Angebots- und Leistungsspektrum finden Sie im<br />

Firmenverzeichnis auf prozesstechnik-online.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur<br />

Übersicht aller Online-Firmenprofile<br />

www.prozesstechnik-online.de/firmenverzeichnis<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

KÄLTE- & WÄRMETECHNIK<br />

KÄLTE- + WÄRMETECHNIK<br />

MESS- + ANALYSETECHNIK<br />

JULABO GmbH<br />

www.julabo.com<br />

Mit über 50 Jahren Erfahrung, Können und Innovationskraft<br />

entwickelt und produziert <strong>die</strong> JULABO GmbH<br />

Temperiergeräte, <strong>für</strong> höchste Ansprüche in der<br />

Industrie, Forschung und Wissenschaft. Dabei setzt das<br />

Unternehmen immer wieder neue Maßstäbe und hat<br />

damit maßgeblich <strong>die</strong> Entwicklung im Bereich der<br />

Flüssigkeitstemperierung vorangetrieben.<br />

Qualifizierte Mitarbeiter, professionelle Fertigungstechnik<br />

sowie ein Höchstmaß an Qualität und Service<br />

bilden den Grundstein der Erfolgsgeschichte von<br />

JULABO. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen am<br />

Produktionsstandort in Seelbach sowie an Niederlassungs-<br />

und Vertriebsstandorten weltweit mehr als 400<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />

L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Wir sind ein inhabergeführtes Unternehmen mit herausragender<br />

Expertise in der Kältetechnik. L&R Kälteanlagen<br />

sind auf einen umweltschonenden Betrieb bei<br />

gleichzeitig höchstmöglicher Energieeffizienz ausgelegt.<br />

Wir arbeiten <strong>für</strong> Kunden in den Disziplinen:<br />

Kunststoff- und Kautschukindustrie<br />

Oberflächen- und Galvanotechnik<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Chemie- und Pharmaindustrie<br />

Medizintechnik<br />

Metallverarbeitung<br />

Spezialtiefbau/Bergbau<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

PUMPEN + KOMPRESSOREN<br />

SCHÜTTGUT-HANDLING<br />

SICHERHEITSTECHNIK<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

Hecht Technologie GmbH<br />

www.hecht.eu<br />

Als kompetenter Partner im sicheren Schüttgut-<br />

Handling steht unser Familienunternehmen <strong>für</strong><br />

passgenaue und effiziente Lösungen. HECHT.<br />

We Care.<br />

Seit über 40 Jahren sind wir auf dem nationalen<br />

und internationalen Markt der Schüttguttechnologie<br />

erfolgreich. Zu unseren Kunden gehören<br />

zahlreiche namhafte Unternehmen der Pharma-,<br />

Food- und Chemie-Industrie mit zum Teil extrem<br />

hohen Anforderungen in Sachen Hygiene und<br />

Containment. Sie alle schätzen <strong>die</strong> Qualität,<br />

Effizienz, Flexibilität und Sicherheit der HECHT-<br />

Systeme.<br />

REMBE® GmbH Safety+Control<br />

www.rembe.de<br />

REMBE® ist Spezialist <strong>für</strong> Explosionsschutz und<br />

Druckentlastung und beschäftigt ca. 340 Mitarbeiter<br />

weltweit. Das Unternehmen bietet Kunden Sicherheitskonzepte<br />

<strong>für</strong> Anlagen und Apparaturen.<br />

Sämtliche Produkte werden in Deutschland gefertigt<br />

und erfüllen <strong>die</strong> Ansprüche nationaler und internationaler<br />

Regularien. Zu den Abnehmern der<br />

REMBE®-Produkte zählen Marktführer diverser<br />

Industrien, unter anderem Öl- & Gas-,Nahrungsmittel-,<br />

Holz-, Chemie- und Pharmaindustrie sowie Petrochemie.<br />

REMBE® verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz,<br />

indem Consulting, Engineering und Service <strong>die</strong><br />

vorrangig selbst entwickelten und in Eigenfertigung<br />

hergestellten Produkte ergänzen.<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 51


52 <strong>cav</strong> 1-2-2023

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