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cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 1-2.2023

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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<strong>cav</strong> FOKUS ANLAGEN UND KOMPONENTEN FÜR WASSERSTOFF<br />

Einsatz entlang der gesamten Prozesskette<br />

Plattenwärmetauscher in<br />

der Wasserstoffwirtschaft<br />

Plattenwärmetauscher unterschiedlicher Typen finden entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

der Wasserstoffwirtschaft Verwendung. Sie werden sowohl im<br />

Rahmen von Prozessen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien als<br />

auch bei der Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse und der dazu mitunter<br />

benötigten Wasseraufbereitung eingesetzt. Der Wasserstoff aus der Elektrolyse<br />

wird anschließend als Energiequelle und Rohstoff <strong>für</strong> <strong>die</strong> Weiterproduktion genutzt.<br />

Die Herstellung von 1 kg Wasserstoff erfordert<br />

rund 15 l deionisiertes Wasser, dessen<br />

Qualitätsanforderungen vergleichbar<br />

mit denen von Trinkwasser sind. Zur Schonung<br />

der Trinkwasserressourcen ist zum<br />

Beispiel in Küstenregionen <strong>die</strong> Verwendung<br />

von aufbereitetem Meerwasser eine nachhaltige<br />

Lösung. Nach der Filterung wird das<br />

Wasser mithilfe einer Entsalzungsanlage <strong>für</strong><br />

den Elektrolyseurprozess aufbereitet. Effiziente<br />

Plattenwärmetauscher fungieren<br />

hierbei als Verdampfer und Kondensatoren.<br />

Zunächst werden Wassermoleküle aus dem<br />

Meerwasser durch Verdampfung abgetrennt<br />

und das entsalzte Wasser wird als Kondensat<br />

aufgefangen. Sofern erforderlich, wird<br />

<strong>die</strong>ses Wasser anschließend deionisiert und<br />

kann im Elektrolyseurprozess eingesetzt<br />

werden. Zur Steigerung der Effizienz der<br />

Gesamtanlage bietet sich vor allem in Offshore-Anlagen<br />

<strong>die</strong> Nutzung von Abwärme<br />

aus der Elektrolyse zur Meerwasserent<br />

salzung an.<br />

Die effiziente Kühlung und Wärmerückgewinnung ist ein Schlüsselelement der Wasserelektrolyse entlang<br />

der gesamten Prozesskette. Einsatzbereiche: 1. Elektrolytkühlung, 2. Gaskühlung, 3. Prozesswasserentsalzung,<br />

4. Kühlung nach Behandlung, 5. Gesamtanlagenkühlung, 6. Wärmerückgewinnung, 7. Endanwendungen<br />

Bilder: Alfa Laval<br />

Essenziell <strong>für</strong> <strong>die</strong> Elektrolytkühlung<br />

Während des Elektrolyseurprozesses entsteht<br />

Wärme durch <strong>die</strong> angelegte Spannung und<br />

<strong>die</strong> chemischen Reaktionen an den Elektroden.<br />

Eine Anlage mit einem Wirkungsgrad<br />

von 65 % setzt 35 % der zugeführten elektrischen<br />

Energie in Form von Wärme frei.<br />

Diese Wärme lässt sich durch Plattenwärmetauscher<br />

aus dem Prozess abführen, sodass<br />

der Wasserstoff unter optimalen Bedingungen<br />

ohne Überschreitung der Maximaltemperatur<br />

hergestellt werden kann. Der Elektrolyt,<br />

also demineralisiertes Wasser im Falle<br />

einer Polymer-Elektrolyt-Membran-Elektrolyse<br />

(PEM) oder ein Kaliumhydroxid-Wasser-Gemisch<br />

bei der Alkalischen Elektrolyse<br />

(AEL), wird durch ein kühleres Medium gekühlt.<br />

Maximale Effizienz ermöglichen Wärmetauscher<br />

mit spezieller Plattenprägung,<br />

<strong>die</strong> in den Kreislauf integriert sind und eine<br />

ständige Kühlung der Prozessflüssigkeit sicherstellen.<br />

Hierbei ist das Material der Platten<br />

entscheidend. Korrosion soll verhindert<br />

und <strong>die</strong> Wasserstoffqualität und Langlebigkeit<br />

der Elektrolyseure optimiert werden.<br />

Die Abwärme aus dem Elektrolyseur kann in<br />

Fernwärmenetze eingespeist oder dem Prozess<br />

an anderer Stelle zugeführt werden, wie<br />

beispielsweise der vorgenannten Wasserentsalzungsanlage,<br />

was Energiekosten spart.<br />

Einsatz in der PEM-Elektrolyse<br />

Bei der PEM-Elektrolyse kommen Edelstahlplattenwärmetauscher<br />

(Alloy 316) zum Einsatz,<br />

um eine Wasserstoffversprödung des<br />

Plattenmaterials zu verhindern. Für kleinere<br />

Anlagen bis zu ungefähr einem Megawatt<br />

eignen sich kompakte, vollverschweißte<br />

Wärmetauscher, während gedichtete Wärmetauscher<br />

in größeren Anlagen Einsatz finden.<br />

Semi- und vollverschweißte Plattenwärmetauscher<br />

zeichnen sich durch eine hohe<br />

Druckfestigkeit aus und bieten in der Wasserstoffproduktion<br />

einige Vorteile. Zum Bei-<br />

26 <strong>cav</strong> 1-2-2023

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