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cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 1-2.2023

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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Bei der PEM-Elektrolyse kommen Edelstahlplattenwärmetauscher<br />

(Alloy 316) zum Einsatz, um eine Wasserstoffversprödung<br />

des Plattenmaterials zu verhindern<br />

Die semi-verschweißten Plattenwärmetauscher von Alfa Laval eignen sich <strong>für</strong><br />

alle Arten von Industrieanwendungen<br />

spiel können Elektrolyseure mit einem<br />

Druck von mehr als 30 bar betrieben werden,<br />

was <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasserstoffspeicherung<br />

günstig ist, da weniger Kompressionsarbeit<br />

aufgewendet werden muss und der Wirkungsgrad<br />

der Anlage steigt.<br />

Einsatz in der AEL-Elektrolyse<br />

Die AEL-Elektrolyse erfordert Wärmetauscher<br />

mit Platten aus korrosionsbeständigem<br />

Material wie Nickel, das dem Kaliumhydroxid-Wasser-Gemisch<br />

standhält. Hier<br />

werden oft semiverschweißte Plattenwärmetauscher<br />

verwendet, <strong>die</strong> zum Schutz<br />

vor Leckagen auf der Kaliumhydroxidführenden<br />

Seite verschweißt sind. Auf der<br />

Seite des Kühlmediums sind <strong>die</strong>se Apparate<br />

gedichtet.<br />

Als vergleichsweise neue Technologie ist <strong>die</strong><br />

Hochtemperatur-Elektrolyse (HTE) noch in<br />

der Entwicklung. Der Prozess der Wasserstoffproduktion<br />

findet bei ca. 800 °C statt<br />

und <strong>die</strong>se hohe Temperatur erfordert Gas-<br />

Flüssigkeits-Wärmetauscher (GTL). Die Wärmerückgewinnung<br />

reduziert <strong>die</strong> Kosten der<br />

HTE. Gas-Flüssigkeits-Wärmetauscher verfügen<br />

über Platten mit speziellen Prägungen<br />

und einem asymmetrischen Kanalvolumen,<br />

was den Druckverlust minimiert. Im Vergleich<br />

zu Rohrbündelwärmetauschern bieten<br />

sie höhere thermische Effizienz und benötigen<br />

bis zu 75 % weniger Aufstellfläche.<br />

Vorteile <strong>für</strong> <strong>die</strong> Distribution<br />

Die Gaskühlung von Wasserstoff und Sauerstoff<br />

ist <strong>für</strong> Transportzwecke elementar, da<br />

der Wasserstoff bei atmosphärischem Druck<br />

und 0 °C eine sehr geringe Dichte von ca.<br />

0,09 g/l aufweist. Durch Kompression und<br />

Kühlung des Gases unter Einsatz von Plattenwärmetauschern<br />

kann <strong>die</strong> Dichte erhöht<br />

und <strong>die</strong> transportierte Masse bei einem vorgegebenen<br />

Transportvolumen entsprechend<br />

vergrößert werden. Zu <strong>die</strong>sem Zweck eignen<br />

sich aufgrund ihrer Druckfestigkeit vorrangig<br />

verschweißte Edelstahlplattenwärmetauscher.<br />

Applikationen optimieren<br />

Wasserstoff muss während der Betankung<br />

von Fahrzeugen auf eine Temperatur von<br />

circa -40 °C heruntergekühlt werden, um<br />

eine Überhitzung des Gases zu verhindern.<br />

Dabei verlangt der auf 350 bis 700 bar<br />

komprimierte Wasserstoff Wärmetauscher,<br />

<strong>die</strong> extremen Drücken standhalten. Ideal geeignet<br />

sind Printed Circuit Heat Exchanger<br />

(PCHE), <strong>die</strong> ihre Robustheit einer speziellen<br />

Schweißtechnologie verdanken.<br />

In Brennstoffzellen reagiert Wasserstoff mit<br />

Sauerstoff, wobei Strom und Wärme sowie<br />

als Nebenprodukt Wasser erzeugt wird.<br />

Während des Umwandlungsprozesses muss<br />

eine kontinuierliche Kühlung der Brennstoffzellenstacks<br />

gewährleistet sein. Die<br />

elektrische Energie aus der Brennstoffzelle<br />

ist direkt nutzbar, während <strong>die</strong> anfallende<br />

Abwärme in Form von Wasserdampf durch<br />

einen Plattenwärmetauscher über den Kondensationsprozess<br />

zum Beispiel <strong>für</strong> Gebäudeheizungen<br />

erschlossen werden kann.<br />

Hier<strong>für</strong> bieten sich vorwiegend fusionsgeschweißte<br />

Gas-Flüssigkeits-Plattenwärmetauscher<br />

an. (br)<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Alfa Laval<br />

CONCEPT ZERO<br />

Alfa Laval und SSAB entwickeln den<br />

weltweit ersten Plattenwärmetauscher<br />

aus fossilfreiem Stahl<br />

Alfa Laval und der schwedische<br />

Stahlproduzent SSAB haben <strong>die</strong><br />

Entwicklung des weltweit ersten<br />

CO 2 -neutralen Plattenwärmetauschers<br />

auf Basis der Hybrit-<br />

Technologie bekanntgegeben.<br />

Dieser soll aus fossilfreiem Stahl<br />

sowie recyceltem Material <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Dichtungen bestehen. Nach<br />

Verwendungsende können <strong>die</strong><br />

Apparate ohne Weiteres recycelt<br />

werden. Die Produktion des ersten<br />

kohlenstoffneutralen Plattenwärmetauschers<br />

ist bis 2030<br />

geplant. Bereits 2023 sollen Apparate<br />

aus kohlenstoffreduziertem<br />

Stahl hergestellt werden.<br />

Die Zusammenarbeit ist Teil des<br />

Alfa-Laval-Ziels, bis zum Jahr<br />

2030 CO 2 -neutral zu werden.<br />

<strong>cav</strong> 1-2-2023 27

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