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A K A D E M I E K O N Z E R T<br />

H A Y D N<br />

Die Schöpfung<br />

21. & 22. A P R I L 2 0 1 2<br />

L I E D E R H A L L E B E E T H O V E N - S A A L


6<br />

A K A D E M I E K O N Z E R T 6<br />

S A I S O N 2011 – 2012<br />

S A M S T A G , 21. A P R I L 2012 . 19:00<br />

S O N N T A G , 22. A P R I L 2012 . 19:00<br />

L I E D E R H A L L E S T U T T G A R T<br />

B E E T H O V E N - S A A L<br />

E I N F Ü H R U N G 18:15 . Dr. Michael Gassmann<br />

K O N Z E R T D A U E R . etwa 2 Stunden . Pause nach dem 1. Teil<br />

D A T E N & F A K T E N . 2<br />

E I N F Ü H R U N G<br />

M U S I K Z U R B I B E L I M G E I S T D E R A U F K L Ä R U N G<br />

Z U J O S E P H H A Y D N S » S C H Ö P F U N G « . 4<br />

G E S A N G S T E X T E<br />

D I E S C H Ö P F U N G . 8<br />

B I O G R A P H I E N . 22<br />

D A N K . 36


J O S E P H H A Y D N 1732 – 1809<br />

Die Schöpfung Hob. xxi:2<br />

Oratorium für drei Solostimmen,<br />

Chor & Orchester.<br />

Text von Gottfried van Swieten<br />

nach Motiven aus »Paradise Lost« von John Milton<br />

H A N N A - E L I S A B E T H M Ü L L E R Sopran<br />

D A N I E L B E H L E Tenor<br />

M A R K U S E I C H E Bass<br />

G Ä C H I N G E R K A N T O R E I S T U T T G A R T<br />

Solo im Schlusschor: Sandra Marks, Alt<br />

B A C H - C O L L E G I U M S T U T T G A R T<br />

H E L M U T H R I L L I N G Leitung<br />

P R O G R A M M


D A T E N & F A K T E N<br />

... 2<br />

D I E S C H Ö P F U N G<br />

B E S E T Z U N G : Soli STB; Chor SATB; 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte,<br />

Kontrafagott, 2 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Streicher, Hammerflügel<br />

.<br />

E N T S T E H U N G U N D L I B R E T T O : Das Erlebnis von Georg Friedrich Händels<br />

Messiah in London ließ in Joseph Haydn den Wunsch entstehen, ein vergleichbares<br />

Werk zu schaffen. Der Londoner Konzertunternehmer Johann Peter Salomon trug<br />

ihm ein englisches Textbuch an, das die Schöpfungsgeschichte zum Thema hatte.<br />

Autor dieses Librettos soll – auf der Grundlage von John Miltons Epos Paradise<br />

Lost – laut dem Haydn-Biografen Georg August Griesinger »ein Engländer, Namens<br />

Lidley« gewesen sein; die näheren Umstände sind unklar. Gleichzeitig drängte der<br />

Wiener Freund Gottfried van Swieten den Komponisten, ein Werk in der Art von<br />

Händels Oratorien zu schreiben, bearbeitete das genannte Textbuch und übertrug<br />

es ins Deutsche. Auch der offizielle Auftrag durch zehn Wiener Adlige an Haydn<br />

geht auf van Swietens Einfluss zurück. Im Herbst 1796 begann Haydn mit der<br />

Komposition, im April 1798 wird dem Fürsten Schwarzenberg, bei dem die<br />

erste Aufführung stattfinden sollte, die Vollendung des Werks gemeldet.<br />

.<br />

E R S T E A U F F Ü H R U N G E N<br />

Die ersten Konzerte, bei denen Haydn selbst seine Schöpfung dirigierte und<br />

Antonio Salieri am Flügel saß, fanden am 29. und 30. April 1798 im Hause des<br />

Fürsten Schwarzenberg statt und mussten wegen des großen Erfolgs am 7. und<br />

10. Mai wiederholt werden. Erst ein knappes Jahr später, am 19. März 1799, wurde<br />

das Oratorium öffentlich gespielt, und zwar im Wiener Burgtheater. Von dort<br />

aus verbreitete es sich schnell im deutschsprachigen Raum und wurde bald auch<br />

in England und in Paris aufgeführt. Allein im Jahr 1800 sind Konzerte in Buda,<br />

Prag, London, Graz, Linz, Klagenfurt, Dresden, Oxford, Kremsmünster, Liebwerda,<br />

Braunschweig, Salzburg, Innsbruck, Leipzig, Ballenstedt, Bayreuth, Lille, Paris,<br />

Brünn, Breslau und Worcester dokumentiert.<br />

.<br />

W W W . B A C H A K A D E M I E . D E


Q U E L L E N<br />

Haydns eigenhändige Partitur sollte zunächst bei van Swieten verbleiben und<br />

von diesem der Wiener Hofbibliothek vermacht werden. Da van Swieten im<br />

März 1803 ohne Testament starb, wurde diese Absicht nicht verwirklicht. Die<br />

Partitur der Schöpfung, wie auch jene der Jahreszeiten, befand sich nicht unter<br />

dem Nachlass van Swietens, der im Mai 1804 versteigert wurde, nachdem Bruder<br />

und Schwager des unverheiratet gebliebenen Verstorbenen dessen Erbe angetre-<br />

ten hatten. Bis heute ist die Partitur verschollen. Haydn soll sich darum bemüht<br />

haben, sie zurückzuerhalten; andererseits nahm der Komponist immer wieder<br />

Änderungen vor, die sich den jeweiligen Gegebenheiten eines Konzerts anpass-<br />

ten. 1801 erschienen in Paris zwei Partiturnachdrucke, 1859 kam in London eine<br />

englische Partitur heraus. Die Publikation von Klavierauszügen und Stimmen<br />

ist unübersichtlich; bald nach den ersten Aufführungen wurden auch Arrange-<br />

ments gespielt und veröffentlicht, darunter Kuriositäten wie eine Einrichtung<br />

für zwei Flöten oder Violinen. Heute sind verschiedene ältere Ausgaben der<br />

Schöpfung in Gebrauch (Partituren: Peters 1871, Breitkopf und Härtel 1924,<br />

Eulenburg 1925; Klavierauszüge u. a. Peters 1932). Eine »neue praktische<br />

Ausgabe nach den Aufführungsmaterialien des Komponisten«, die 1995 in<br />

Oxford (New York) erschien, machte erstmals die frühe handschriftliche<br />

Überlieferung zur Grundlage.<br />

... 3


E I N F Ü H R U N G<br />

... 4<br />

M U S I K Z U R B I B E L I M G E I S T D E R A U F K L Ä R U N G<br />

Z U J O S E P H H A Y D N S » S C H Ö P F U N G «<br />

DA S Oratorium Die Schöpfung zählt neben dem von Joseph Haydn (1732 – 1809)<br />

überaus bewunderten Messiah von Händel zu den wenigen vor 1800 entstandenen<br />

Werken der Gattung, denen von Anfang an eine ungebrochene Popularität beim<br />

Publikum wie bei den Chören beschieden war. Von solcher Begeisterung, die sich mitunter<br />

kaum noch in Worte, es sei denn in paradiesisch-euphorische Bilder fassen ließ, zeugt etwa<br />

ein Bericht von der Uraufführung am 30. April 1798 im alten Schwarzenberg-Palais zu Wien:<br />

»Ekstatisch die Gemüter, überrascht, hingerissen, trunken vor Freude und Bewunderung, erfuhren<br />

sie für zwei Stunden nacheinander, was sie noch niemals vorher erfahren hatten: ein seliges Dasein,<br />

erzeugt von immer größeren Wünschen, die sich immer erneuerten und immer befriedigt wurden«<br />

(Giuseppe Carpani).<br />

Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde das Werk erst etwa ein Jahr nach der Uraufführung.<br />

Aus diesem Anlass nun ließ Haydn eigens einen Theaterzettel mit dem Hinweis drucken,<br />

dass er die damals auch nach Einzelsätzen durchaus übliche »Aeußerung des Beyfalls« nur als<br />

»Merkmahl der Zufriedenheit«, nicht aber als »Befehl zur Wiederholung irgend eines Stückes anzu-<br />

sehen« gewillt ist. Und Haydn begründet dies mit der inneren Einheit des dreiteiligen Werkes,<br />

dessen architektonische Stimmigkeit – auch um der vergnüglichen Wirkung beim Publi-<br />

kum willen – nicht gestört werden sollte. Auch der menschliche Schöpfer eines Kunstwerks<br />

(»homo artifex«), zumal eines musikalischen, mag seine Schöpfung nicht durch Zufälligkeiten<br />

wie Gunst und Ungunst des Publikums verändert sehen!<br />

Offenbar war der Komponist darum besorgt, dass nicht nur die Einzelnummern, sondern,<br />

durch deren »ununterbrochene Folge«, auch die innere Einheit des Gesamtwerkes gebüh-<br />

rend zur Wirkung kommt. Zugleich aber benennt Haydn damit eines der Spannungsfelder,<br />

auf deren souveräner Integration der Erfolg des Stückes letztlich beruht. Das lautmalerisch-<br />

musikalische Auskosten vieler Einzelmomente (aus einem weiteren Bericht von der Urauf-<br />

führung: »die Sonne steigt, der Vögel frohes Lob begrüßt die steigende, der Pflanzen Grün entkeimt<br />

dem Boden, es rieselt silbern der kühle Bach … «) steht in einer ausgewogenen Balance zum<br />

W W W . B A C H A K A D E M I E . D E


architektonischen Gesamtbau des Werkes. Dieser wiederum lebt aus dem Wechsel zwischen<br />

rezitativischen Passagen und Arien, wobei den Chören zudem die hymnische Steigerung und<br />

Schlusswirkung obliegt. Vor allem aber nutzt Haydn die dramatisch-»szenischen« Momente<br />

der Thematik: vom kosmischen Anfangsdrama des musikalisch vorgestellten Chaos bis zum<br />

idyllisch-harmonischen Dialog zwischen Adam und Eva im dritten Teil.<br />

Eine hohe Leistung der Integration vollbringt bereits der Musikmäzen und Diplomat<br />

Gottfried van Swieten (1733 – 1803) mit seiner Einrichtung des deutschen Librettos auf der<br />

Basis englischer Vorbilder (John Milton u. a.). Haydn berichtet, dass ihm bei seinem zweiten<br />

Aufenthalt in England ein Schöpfungs-Libretto in englischer Sprache übergeben worden sei.<br />

Zusammen mit seiner Begeisterung für Händels Oratorien mag dies als erster Impuls zur<br />

Komposition gewirkt haben. Fokussiert erscheint diese Vorgeschichte der Komposition in<br />

einem Bericht, wonach Haydn in London von dem Geiger François-Hippolyte Barthelmon<br />

ein geeignetes Sujet für ein Oratorium erbeten habe. Dieser habe daraufhin seine Bibel zur<br />

Hand genommen und erwidert: »Nehmen Sie das, und fangen Sie mit dem Anfang an«.<br />

Van Swietens Bemerkung jedoch, er habe dem (nicht erhaltenen) englischen Text nur ein<br />

»deutsches Gewand« umgehängt, verschleiert ein gutes Stück seiner Arbeit. Dieses »Gewand«<br />

verwendet nämlich nicht nur den Stoff der biblischen Schöpfungsgeschichte (Genesis 1). Es<br />

ist zugleich auf die Thematik der religiös sensiblen Aufklärung im Sinne eines »gläubigen<br />

Rationalismus« zugeschnitten, wie er um 1800 die Geisteswelt des Josephinismus prägte.<br />

Bereits die Wahl des Sujets erklärt sich nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des Inein-<br />

anderflechtens von Bibel und Aufklärung; waren doch der allmächtig-weise Schöpfer das<br />

der Aufklärung am meisten vertraute Gottesbild und der Weg der Gottesbegegnung auf den<br />

Spuren der Natur und mit den Mitteln der menschlichen Vernunft der Kern aufgeklärter<br />

Frömmigkeit. Das von Haydn so eindrucksvoll nicht nur in Musik, sondern geradezu in Sze-<br />

ne gesetzte »Fiat Lux« – »Es werde Licht« – ist Bibelwort und aufklärerisches Motto in einem.<br />

Dafür verzichtet die Schöpfung in Wort und Ton und mit einer etwa für Johann Sebastian<br />

Bachs Kantaten gänzlich undenkbaren Konsequenz auf die traditionellen Kontrapunkte zur<br />

Schöpfung: sowohl dogmatisch-theologisch (Schöpfung und Erlösung durch Christus) als<br />

auch biblisch-anthropologisch (Schöpfung und Sündenfall des Menschen). Die Isolierung<br />

der Schöpfungsthematik ist die Voraussetzung und zugleich der Preis für ihre Verknüpfung<br />

mit dem aufgeklärt-optimistischen Menschenbild, das den Menschen als »Krone der Schöp-<br />

fung« verstand, wobei seine Ebenbildlichkeit zum Schöpfergott in hohen Tönen gefeiert, die<br />

abgründig-unmenschlichen Möglichkeiten des Menschen aber gerne ausgeblendet wurden.<br />

... 5


... 6<br />

J O S E P H H A Y D N<br />

Kupferstich, um 1795.<br />

W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

Nicht unerwähnt soll jedoch bleiben,<br />

dass Haydn den optimistischen Worten<br />

seiner Textvorlage gerade an den wenigen<br />

dunklen Stellen wie etwa dem Höllensturz<br />

im ersten Teil eine erstaunliche musika-<br />

lische Tiefenschärfe verleiht. »So profitiert<br />

der Eindruck jugendlich-naiver Natürlichkeit<br />

beim Erscheinen der ›neuen Welt‹ entschieden<br />

vom vorangehenden Sturz der Höllengeister,<br />

die noch einmal mit dem ganzen Arsenal<br />

barocker Affekte und Figuren furios in die<br />

Tiefe fahren; und so wirkt umgekehrt das<br />

plötzliche Erstarren der Bewegung in der<br />

Mitte des letzten Terzetts der Engel (›Du<br />

wendest ab dein Angesicht, da bebet alles und<br />

erstarrt / Du nimmst den Oden weg; in Staub<br />

zerfallen sie‹) fast schockierend, als beklem-<br />

mendes Memento mori, da das Ohr nach dem<br />

emphatisch vorandrängenden Chor zuvor und<br />

dem sanften Fluss des Terzett-Beginns derarti-<br />

ges nicht erwartet« (Hans Michael Beuerle).<br />

Allein der Sündenfall bleibt auf eine bloße<br />

Andeutung reduziert, die dramaturgisch<br />

eine rezitativische Brücke zwischen dem<br />

Duett Adam /Eva und dem Schlusschor des<br />

dritten Teils bildet: »O glücklich Paar, und<br />

glücklich immerfort / Wenn falscher Wahn<br />

euch nicht verführt …« Und doch hat Haydn<br />

»diesem Rezitativ durch seine ahnungsvoll-<br />

düstere Harmonisierung größeres Gewicht ge-<br />

geben, als es dem Textdichter lieb sein konnte:<br />

In diesem Moment war der Komponist mehr<br />

Katholik als Aufklärer« (Ludwig Finscher).


Ein weiteres Moment der Balance in Haydns Schöpfung beschreibt eindrücklich der Wiener<br />

Volksschriftsteller Joseph Richter, der in seiner Wochenschrift »Briefe eines Eipeldauers an<br />

seinen Herrn Vetter in Kakran über d’Wienstadt« eine anschauliche Beschreibung der ersten<br />

öffentlichen Aufführung bietet, in der es heißt: »Damit ’s alle Leut verstehn, was d’ Musik hat<br />

sagn wolln, so haben sies Büchl von der Cantate [= Textdruck] gratis austheilt, und das ist wunder-<br />

schön zlesen: und was mir gar gut gfalln hat, es ist hoch gschriebn, und doch verständlich dabey.«<br />

Nicht anders die Musik. Ihre durchaus bunte, aber zugleich wohlkalkulierte Mischung aus<br />

liedhafter Eingängigkeit und höchster Differenzierung, aus natürlicher Schlichtheit und<br />

hoher Virtuosität spiegelt zum einen Haydns Sicht der Schöpfung und garantiert zum<br />

anderen die Wirkung bei den Hörern.<br />

Unter den effektvollen Momenten ragt die Erschaffung des Lichtes heraus, wobei der<br />

sensationelle Effekt sich dem Kalkül verdankt. Der zunächst mit Absicht ausgesparte<br />

C-Dur-Akkord wirkt erhaben und im fortissimo geradezu gleißend. Er schied aber auch<br />

von Anfang an das Publikum in Begeisterte (wie der Komponist Johann Friedrich Reichardt<br />

u. a.) und Verschreckte: Madame de Staël wollte sich die Ohren zuhalten. Größtes Kalkül<br />

verwandte Haydn auf die einleitende »Vorstellung des Chaos«, mit der er eine Grenze der<br />

Musik überhaupt auslotet und sich der seit Augustinus inkriminierten Frage nähert, was<br />

denn eigentlich vor der Schöpfung gewesen war. Wie kann die von Ordnung geprägte und<br />

auf Prinzipien der Ordnung beruhende Musik das Chaos erklingen lassen, ohne selbst zu<br />

einer Art Un-Musik zu werden? Haydn gelingt dies in einem »kalkulierten Durcheinander«<br />

(Siegfried Ochs), das nicht nur mit Noten und Klängen, sondern auch mit unseren Hör-<br />

gewohnheiten spielt. Ungewohnte Klangfarben und metrische Verschleierung, höchste<br />

dynamische Differenzierung und harmonische Finessen wirken hier zusammen, um die<br />

Andeutung eines Gegenbildes zur Schöpfung zu entwerfen.<br />

Dass dieses »chaotische Gegenbild« selbst nach und vor allem in der Schöpfung noch<br />

virulent bleibt, erscheint heute wohl plausibler als zur Zeit Haydns. Sein musikalisches<br />

Nachbuchstabieren der Schöpfung mitsamt dem aufgeklärt-optimistischen Menschenbild,<br />

dem das Werk verpflichtet ist, scheint weder einfachhin bejahbar noch obsolet. Vielmehr<br />

bleibt es ein ästhetischer Impuls für das Nachdenken darüber, wie die Schöpfung ist und<br />

wie sie sein könnte.<br />

Meinrad Walter<br />

... 7


G E S A N G S T E X T E<br />

... 8<br />

I . E I N L E I T U N G<br />

I I . R E Z I T A T I V<br />

& C H O R<br />

Raphael<br />

Chor<br />

Uriel<br />

I I I. A R I E & C H O R<br />

Uriel<br />

Chor<br />

I V . R E Z I T A T I V<br />

Raphael<br />

J O S E P H H A Y D N<br />

D I E S C H Ö P F U N G Hob. xxi:2<br />

Hinweise auf zitierte oder korrespondierende Bibelstellen und auf John Miltons Epos Paradise Lost<br />

nach Georg Feder: Joseph Haydn, Die Schöpfung, Kassel u. a. 1999<br />

E R S T E R T E I L<br />

(Die Vorstellung des Chaos)<br />

Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde; und die Erde war<br />

ohne Form und leer; und Finsternis war auf der Fläche der Tiefe.<br />

Und der Geist Gottes schwebte auf der Fläche der Wasser;<br />

und Gott sprach: Es werde Licht, und es ward Licht.<br />

Und Gott sah das Licht, daß es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis.<br />

Nun schwanden vor dem heiligen Strahle des schwarzen Dunkels<br />

gräuliche Schatten; der erste Tag entstand. Verwirrung weicht,<br />

und Ordnung keimt empor. Erstarrt entflieht der Höllengeister Schar<br />

in des Abgrunds Tiefen hinab zur ewigen Nacht.<br />

Verzweiflung, Wut und Schrecken begleiten ihren<br />

Sturz. Und eine neue Welt entspringt auf Gottes Wort.<br />

Und Gott machte das Firmament und teilte die Wasser, die unter<br />

dem Firmament waren, von den Gewässern, die ober dem Firmament waren,<br />

und es ward so. Da tobten brausend heftige Stürme; wie Spreu vor dem Winde,<br />

so flogen die Wolken. Die Luft durchschnitten feurige Blitze,<br />

und schrecklich rollten die Donner umher.<br />

Der Flut entstieg auf sein Geheiß der allerquickende Regen,<br />

der allverheerende Schauer, der leichte, flockige Schnee.<br />

W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

Gen 1, 1–2<br />

Gen 1, 2–3<br />

vgl. Gen 1, 5b<br />

vgl. Milton iii, iv, vi<br />

Gen 1, 7<br />

vgl. Ps 135, 7<br />

vgl. Hiob 38, 22ff.<br />

vgl. Milton vii, x


V . S O L O M I T C H O R<br />

Gabriel<br />

Chor<br />

V I . R E Z I T A T I V<br />

Raphael<br />

V I I . A R I E<br />

Raphael<br />

V I I I . R E Z I T A T I V<br />

Gabriel<br />

Mit Staunen sieht das Wunderwerk<br />

der Himmelsbürger frohe Schar,<br />

und laut ertönt aus ihren Kehlen<br />

des Schöpfers Lob,<br />

das Lob des zweiten Tags.<br />

Und laut ertönt aus ihren Kehlen<br />

des Schöpfers Lob,<br />

das Lob des zweiten Tags.<br />

Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel<br />

zusammen an einem Platz, und es erscheine das trockne Land;<br />

und es ward so. Und Gott nannte das trockne Land:<br />

Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer,<br />

und Gott sah, daß es gut war.<br />

Rollend in schäumenden Wellen<br />

bewegt sich ungestüm das Meer.<br />

Hügel und Felsen erscheinen;<br />

der Berge Gipfel steigt empor.<br />

Die Fläche, weit gedehnt, durchläuft<br />

der breite Strom in mancher Krümme.<br />

Leise rauschend gleitet fort<br />

im stillen Tal der helle Bach.<br />

Und Gott sprach:<br />

Es bringe die Erde Gras hervor, Kräuter,<br />

die Samen geben, und Obstbäume, die Früchte bringen ihrer Art gemäß,<br />

die ihren Samen in sich selbst haben auf der Erde;<br />

und es ward so.<br />

vgl. Gen 1, 8b<br />

Gen 1, 9–10<br />

vgl. Ps 104, 6–8.10<br />

vgl. Milton i, vii<br />

Gen 1, 11<br />

... 9


G E S A N G S T E X T E<br />

... 10<br />

I X . A R I E<br />

Gabriel<br />

X . R E Z I T A T I V<br />

Uriel<br />

X I . C H O R<br />

X I I . R E Z I T A T I V<br />

Uriel<br />

Nun beut die Flur das frische Grün<br />

dem Auge zur Ergötzung dar;<br />

den anmutsvollen Blick erhöht<br />

der Blumen sanfter Schmuck.<br />

Hier duften Kräuter Balsam aus;<br />

hier sprosst den Wunden Heil.<br />

Die Zweige krümmt der gold’nen Früchte Last;<br />

hier wölbt der Hain zum kühlen Schirme sich;<br />

den steilen Berg bekrönt ein dichter Wald.<br />

Und die himmlischen Heerschaaren verkündigten den dritten Tag,<br />

Gott preisend und sprechend:<br />

Stimmt an die Saiten, ergreift die Leier!<br />

Laßt euren Lobgesang erschallen!<br />

Frohlocket dem Herrn, dem mächtigen Gott!<br />

Denn er hat Himmel und Erde<br />

bekleidet in herrlicher Pracht.<br />

Und Gott sprach: Es sei’n Lichter an der Feste des Himmels,<br />

um den Tag von der Nacht zu scheiden und Licht auf der Erde zu geben;<br />

und es sei’n diese für Zeichen und für Zeiten,<br />

und für Tage und für Jahre.<br />

Er machte die Sterne gleichfalls.<br />

W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

vgl. Ps 104,<br />

13–14, 16<br />

vgl. Milton vii<br />

vgl. Gen 1, 13<br />

vgl. z. B. Ps 33, 2, 6;<br />

Ps 57, 9; Ps 98, s5<br />

vgl. Milton vii<br />

vgl. Gen 1, 14–16


X I I I . R E Z I T A T I V<br />

Uriel<br />

X I V . C H O R M I T S O L I<br />

Chor<br />

Gabriel, Uriel, Raphael<br />

Chor<br />

Gabriel, Uriel, Raphael<br />

Chor<br />

In vollem Glanze steiget jetzt<br />

die Sonne strahlend auf;<br />

ein wonnevoller Bräutigam,<br />

ein Riese, stolz und froh<br />

zu rennen seine Bahn.<br />

Mit leisem Gang und sanftem Schimmer<br />

schleicht der Mond die stille Nacht hindurch.<br />

Den ausgedehnten Himmelsraum<br />

ziert, ohne Zahl, der hellen Sterne Gold.<br />

Und die Söhne Gottes<br />

verkündigten den vierten Tag<br />

mit himmlischem Gesang,<br />

seine Macht ausrufend also:<br />

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes;<br />

und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament.<br />

Dem kommenden Tage sagt es der Tag;<br />

die Nacht, die verschwand, der folgenden Nacht.<br />

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes;<br />

und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament.<br />

In alle Welt ergeht das Wort,<br />

jedem Ohre klingend,<br />

keiner Zunge fremd.<br />

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes;<br />

und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament.<br />

. . . Pause<br />

vgl. Ps 19, 5–6<br />

vgl. Milton iv, vii<br />

vgl. Gen 1, 19<br />

vgl. Ps 19, 2<br />

vgl. Ps 19, 3<br />

vgl. Ps 19, 4–5<br />

... 11


G E S A N G S T E X T E<br />

... 12<br />

X V . R E Z I T A T I V<br />

Gabriel<br />

X V I . A R I E<br />

Gabriel<br />

X V I I . R E Z I T A T I V<br />

Raphael<br />

Z W E I T E R T E I L<br />

Und Gott sprach:<br />

Es bringe das Wasser in der Fülle hervor webende Geschöpfe,<br />

die Leben haben, und Vögel, die über der Erde fliegen<br />

mögen in dem offenen Firmamente des Himmels.<br />

Auf starkem Fittiche schwinget sich<br />

der Adler stolz, und teilet die Luft<br />

im schnellesten Fluge zur Sonne hin.<br />

Den Morgen grüßt der Lerche frohes Lied,<br />

und Liebe girrt das zarte Taubenpaar.<br />

Aus jedem Busch und Hain erschallt<br />

der Nachtigallen süße Kehle.<br />

Noch drückte Gram nicht ihre Brust,<br />

noch war zur Klage nicht gestimmt<br />

ihr reizender Gesang.<br />

Und Gott schuf große Walfische und ein jedes lebende Geschöpf,<br />

das sich beweget, und Gott segnete sie, sprechend:<br />

Seid fruchtbar alle, mehret euch!<br />

Bewohner der Luft, vermehret euch,<br />

und singt auf jedem Aste!<br />

Mehret euch, ihr Flutenbewohner,<br />

und füllet jede Tiefe!<br />

Seid fruchtbar, wachset, mehret euch!<br />

Erfreuet euch in eurem Gott!<br />

W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

Gen 1, 20<br />

vgl. Hiob 39, 27<br />

vgl. Milton vii<br />

Gen 1, 21–22<br />

vgl. Gen 1, 2


X V I I I . R E Z I T A T I V<br />

Raphael<br />

X I X . T E R Z E T T<br />

Gabriel<br />

Uriel<br />

Raphael<br />

Gabriel, Uriel, Raphael<br />

Und die Engel rührten ihr’ unsterblichen Harfen<br />

und sangen die Wunder des fünften Tag’s.<br />

In holder Anmut steh’n,<br />

mit jungem Grün geschmückt,<br />

die wogigten Hügel da.<br />

Aus ihren Adern quillt,<br />

in fließendem Kristall,<br />

der kühlende Bach hervor.<br />

In frohen Kreisen schwebt,<br />

sich wiegend in der Luft,<br />

der munteren Vögel Schar.<br />

Den bunten Federglanz<br />

erhöht im Wechselflug<br />

das goldene Sonnenlicht.<br />

Das helle Naß durchblitzt<br />

der Fisch und windet sich<br />

in stetem Gewühl umher.<br />

Vom tiefsten Meeresgrund<br />

wälzet sich Leviathan<br />

auf schäumender Well’ empor.<br />

Wie viel sind deiner Werk’, o Gott!<br />

Wer fasset ihre Zahl?<br />

Wer? O Gott!<br />

Wer fasset ihre Zahl?<br />

vgl. Gen 1, 23<br />

vgl. Milton vii<br />

vgl. Milton iv<br />

vgl. Gen 1, 26<br />

vgl. Ps 104, 25–26<br />

vgl. Milton vii<br />

vgl. Ps. 104, 24, 31<br />

... 13


G E S A N G S T E X T E<br />

... 14<br />

X X . T E R Z E T T<br />

& C H O R<br />

Gabriel, Uriel, Raphael<br />

und Chor<br />

X X I . R E Z I T A T I V<br />

Raphael<br />

X X I I . R E Z I T A T I V<br />

Raphael<br />

Der Herr ist groß in seiner Macht,<br />

und ewig bleibt sein Ruhm.<br />

Und Gott sprach:<br />

Es bringe die Erde hervor lebende Geschöpfe nach ihrer Art;<br />

Vieh und kriechendes Gewürm,<br />

und Tiere der Erde nach ihren Gattungen.<br />

Gleich öffnet sich der Erde Schoß,<br />

und sie gebiert auf Gottes Wort<br />

Geschöpfe jeder Art,<br />

in vollem Wuchs’ und ohne Zahl.<br />

Vor Freude brüllend steht der Löwe da.<br />

Hier schießt der gelenkige Tiger empor.<br />

Das zackig Haupt erhebt der schnelle Hirsch.<br />

Mit fliegender Mähne springt und wieh’rt<br />

voll Mut und Kraft das edle Roß.<br />

Auf grünen Matten weidet schon<br />

das Rind, in Herden abgeteilt.<br />

Die Triften deckt, als wie gesät,<br />

das wollenreiche, sanfte Schaf.<br />

Wie Staub verbreitet sich<br />

in Schwarm und Wirbel<br />

das Heer der Insekten.<br />

In langen Zügen kriecht<br />

am Boden das Gewürm.<br />

W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

Gen 1, 24<br />

vgl. Gen 1, 26<br />

vgl. Milton vii


X X I I I . A R I E<br />

Raphael<br />

X X I V . R E Z I T A T I V<br />

Uriel<br />

X X V . A R I E<br />

Uriel<br />

Nun scheint in vollem Glanze der Himmel;<br />

Nun prangt in ihrem Schmucke die Erde.<br />

Die Luft erfüllt das leichte Gefieder;<br />

Die Wasser schwellt der Fische Gewimmel;<br />

den Boden drückt der Tiere Last.<br />

Doch war noch alles nicht vollbracht.<br />

Dem Ganzen fehlte das Geschöpf,<br />

das Gottes Werke dankbar seh’n,<br />

des Herren Güte preisen soll.<br />

Und Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde.<br />

Nach dem Ebenbilde Gottes schuf er ihn. Mann und Weib erschuf er sie.<br />

Den Atem des Lebens hauchte er in sein Angesicht,<br />

und der Mensch wurde zur lebendigen Seele.<br />

Mit Würd’ und Hoheit angetan,<br />

mit Schönheit, Stärk’ und Mut begabt,<br />

gen Himmel aufgerichtet, steht der Mensch,<br />

ein Mann und König der Natur.<br />

Die breit gewölbt’ erhab’ne Stirn<br />

verkünd’t der Weisheit tiefen Sinn,<br />

und aus dem hellen Blicke strahlt der Geist,<br />

des Schöpfers Hauch und Ebenbild.<br />

An seinen Busen schmieget sich,<br />

für ihn, aus ihm geformt,<br />

die Gattin hold und anmutsvoll.<br />

In froher Unschuld lächelt sie,<br />

des Frühlings reizend Bild,<br />

ihm Liebe, Glück und Wonne zu.<br />

vgl. Milton vii<br />

Gen 1, 27; 2, 7<br />

vgl. Milton iv, vii<br />

... 15


G E S A N G S T E X T E<br />

... 16<br />

X X V I . R E Z I T A T I V<br />

Raphael<br />

X X V I I . C H O R<br />

X X V I I I . T E R Z E T T<br />

Gabriel, Uriel<br />

Raphael<br />

Gabriel, Uriel, Raphael<br />

X X I X . C H O R<br />

Und Gott sah jedes Ding, was er gemacht hatte;<br />

und es war sehr gut.<br />

Und der himmlische Chor feierte das Ende<br />

des sechsten Tages mit lautem Gesang.<br />

Vollendet ist das große Werk;<br />

der Schöpfer sieht’s und freuet sich.<br />

Auch unsre Freud’ erschalle laut,<br />

des Herren Lob sei unser Lied!<br />

Zu dir, o Herr, blickt alles auf;<br />

um Speise fleht dich alles an.<br />

Du öffnest deine Hand,<br />

gesättigt werden sie.<br />

Du wendest ab dein Angesicht;<br />

da bebet alles und erstarrt.<br />

Du nimmst den Odem weg;<br />

in Staub zerfallen sie.<br />

Den Odem hauchst du wieder aus,<br />

und neues Leben sproßt hervor.<br />

Verjüngt ist die Gestalt<br />

Der Erd’ an Reiz und Kraft.<br />

Vollendet ist das große Werk.<br />

Des Herren Lob sei unser Lied!<br />

Alles lobe seinen Namen,<br />

denn er allein ist hoch erhaben!<br />

Alleluja, alleluja.<br />

W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

Gen 1, 31a<br />

vgl. Gen 1, 31b<br />

vgl. Gen 2, 1<br />

vgl. Ps 145, 15–16;<br />

vgl. Ps 104, 27–28<br />

vgl. Ps 104, 29<br />

vgl. Ps 104, 30<br />

vgl. Ps 148, 13–14


... 18<br />

X X X .<br />

O R C H E S T E R E I N L E I T U N G<br />

& R E Z I T A T I V<br />

Uriel<br />

X X X I . D U E T T & C H O R<br />

Eva, Adam<br />

Chor<br />

Adam<br />

Chor<br />

D R I T T E R T E I L<br />

Aus Rosenwolken bricht,<br />

geweckt durch süßen Klang,<br />

der Morgen jung und schön.<br />

Vom himmlischen Gewölbe<br />

strömt reine Harmonie<br />

zur Erde hinab.<br />

Seht das beglückte Paar,<br />

wie Hand in Hand es geht!<br />

aus ihren Blicken strahlt<br />

des heißen Danks Gefühl.<br />

Bald singt in lautem Ton<br />

ihr Mund des Schöpfers Lob.<br />

Laßt unsre Stimmen dann<br />

sich mengen in ihr Lied!<br />

Von deiner Güt’, o Herr und Gott,<br />

ist Erd’ und Himmel voll.<br />

Die Welt, so groß, so wunderbar,<br />

ist deiner Hände Werk.<br />

Gesegnet sei des Herren Macht.<br />

Sein Lob erschall’ in Ewigkeit.<br />

Der Sterne hellster, o wie schön<br />

verkündest du den Tag!<br />

Wie schmückst du ihn, o Sonne du,<br />

des Weltalls Seel’ und Aug’!<br />

Macht kund auf eurer weiten Bahn<br />

des Herren Macht und seinen Ruhm!<br />

W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

vgl. Milton v, iv, xi<br />

vgl. Ps 148, 1–10;<br />

Daniel 3, 58–81<br />

vgl. Milton v<br />

vgl. Milton v<br />

vgl. Milton v<br />

vgl. Milton iv


Eva<br />

Adam<br />

Eva, Adam und Chor<br />

Eva<br />

Adam<br />

Eva, Adam und Chor<br />

Eva, Adam<br />

Chor<br />

Und du, der Nächte Zierd’ und Trost,<br />

und all das strahlend’ Heer,<br />

verbreitet überall sein Lob<br />

in eurem Chorgesang!<br />

Ihr Elemente, deren Kraft<br />

stets neue Formen zeugt,<br />

ihr Dünst’ und Nebel, die der Wind<br />

versammelt und vertreibt.<br />

Lobsinget alle Gott dem Herrn!<br />

Groß wie sein Nam’ ist seine Macht.<br />

Sanft rauschend lobt, o Quellen, ihn!<br />

Den Wipfel neigt, ihr Bäum’!<br />

Ihr Pflanzen, duftet, Blumen, haucht<br />

ihm euren Wohlgeruch!<br />

Ihr, deren Pfad die Höh’n erklimmt,<br />

und ihr, die niedrig kriecht,<br />

ihr, deren Flug die Luft durchschneid’t,<br />

und ihr im tiefen Nass.<br />

Ihr Tiere, preiset alle Gott!<br />

Ihn lobe, was nur Odem hat!<br />

Ihr dunklen Hain’, ihr Berg’ und Tal,<br />

ihr Zeugen unsres Danks,<br />

ertönen sollt ihr früh und spät<br />

von unserm Lobgesang!<br />

Heil dir o Gott, o Schöpfer, Heil!<br />

Aus deinem Wort entstand die Welt;<br />

dich beten Erd’ und Himmel an,<br />

wir preisen dich in Ewigkeit!<br />

vgl. Milton iii, v<br />

vgl. Milton v<br />

vgl. Milton i, v<br />

vgl. Milton v<br />

vgl. Milton v<br />

vgl. Milton v<br />

... 19


G E S A N G S T E X T E<br />

... 20<br />

X X X I I . R E Z I T A T I V<br />

Adam<br />

Eva<br />

X X X I I I . D U E T T<br />

Adam<br />

Eva<br />

Adam<br />

Eva<br />

Nun ist die erste Pflicht erfüllt,<br />

dem Schöpfer haben wir gedankt.<br />

Nun folge mir, Gefährtin meines Lebens!<br />

Ich leite dich, und jeder Schritt<br />

weckt neue Freud’ in unsrer Brust,<br />

zeigt Wunder überall.<br />

Erkennen sollst du dann,<br />

welch unaussprechlich Glück<br />

Der Herr uns zugedacht,<br />

ihn preisen immerdar,<br />

ihm weihen Herz und Sinn.<br />

Komm, folge mir, ich leite dich!<br />

O du, für den ich ward!<br />

Mein Schirm, mein Schild, mein All!<br />

Dein Will’ ist mir Gesetz.<br />

So hat’s der Herr bestimmt,<br />

und dir gehorchen bringt<br />

mir Freude, Glück und Ruhm.<br />

Holde Gattin! Dir zur Seite<br />

fließen sanft die Stunden hin.<br />

Jeder Augenblick ist Wonne,<br />

keine Sorge trübet sie.<br />

Teurer Gatte! Dir zur Seite<br />

schwimmt in Freuden mir das Herz.<br />

Dir gewidmet ist mein Leben,<br />

deine Liebe sei mein Lohn.<br />

Der tauende Morgen,<br />

o wie ermuntert er!<br />

Die Kühle des Abends,<br />

o wie erquicket sie!<br />

W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

vgl. Milton iv, v<br />

vgl. Milton iv<br />

vgl. Milton iv


Adam<br />

Eva<br />

Eva, Adam<br />

Adam<br />

Eva<br />

Adam<br />

Eva<br />

Eva, Adam<br />

X X X I V . R E Z I T A T I V<br />

Uriel<br />

X X X V . C H O R & S O L I<br />

Wie labend ist<br />

der runden Früchte Saft!<br />

Wie reizend ist<br />

der Blumen süßer Duft!<br />

Doch ohne dich,<br />

was wäre mir<br />

der Morgentau,<br />

der Abendhauch,<br />

der Früchte Saft,<br />

der Blumen Duft.<br />

Mit dir erhöht sich jede Freude,<br />

mit dir genieß’ ich doppelt sie;<br />

mit dir ist Seligkeit das Leben;<br />

Dir sei es ganz geweiht!<br />

O glücklich Paar, und glücklich immerfort,<br />

wenn falscher Wahn euch nicht verführt,<br />

noch mehr zu wünschen, als ihr habt,<br />

und mehr zu wissen, als ihr sollt!<br />

Singt dem Herren alle Stimmen!<br />

Dankt ihm alle seine Werke!<br />

Laßt zu Ehren seines Namens<br />

Lob im Wettgesang erschallen!<br />

Des Herren Ruhm, er bleibt in Ewigkeit.<br />

Amen.<br />

vgl. Milton iv<br />

vgl. Ps 96, 2;<br />

Daniel 3, 52–57<br />

... 21


B I O G R A P H I E N<br />

... 22<br />

H A N N A - E L I S A B E T H M Ü L L E R<br />

DI E junge Sopranistin wurde in Mannheim geboren und ist mehrfache Preis-<br />

trägerin des Bundeswettbewerbs »Jugend musiziert«. Sie wurde unter anderem<br />

von der »Studienstiftung des deutschen Volkes« und dem Richard-Wagner-Verband<br />

Heidelberg gefördert und errang zahlreiche erste Preise bei internationalen Gesangswett-<br />

bewerben, darunter auch beim Ada-Sari-Wettbewerb, wo ihr außerdem sämtliche Sonder-<br />

preise zuerkannt wurden. Ihr Gesangsstudium an der Musikhochschule Mannheim schloss<br />

sie 2009 mit Auszeichnung ab und setzt es jetzt in der Solistenklasse bei Rudolf Piernay fort;<br />

sie besuchte Meisterklassen von Dietrich Fischer-Dieskau, Julia Varady, Edith Wiens, Elly<br />

Ameling, Thomas Hampson und Wolfram Rieger. Nach ersten Gastengagements an der<br />

Kammeroper Rheinsberg und am Theater in Gera war sie für die Spielzeit 2010/11 Mitglied<br />

des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper. Im März 2012 debütierte sie am Teatro dell’Opera<br />

di Roma als Pamina. Ende 2012 ist sie zum ersten Mal zu Gast an der Hamburger Staatsoper<br />

und wird dort ihr Haus- und Rollendebüt als Susanna geben. Ab der Saison 2012/13 gehört sie<br />

für zunächst zwei Jahre dem Ensemble der Bayerischen Staatsoper an, wo sie unter anderem<br />

als Pamina, Zerlina und Gretel zu erleben sein wird.<br />

Die vielseitige junge Sopranistin wird zudem als Lied- und Konzertsängerin in internatio-<br />

nalen Sälen wie der Kölner Philharmonie, dem De Singel in Antwerpen oder bei den Schwet-<br />

zinger Festspielen zu erleben sein. Ende letzten Jahres stellte sie sich mit Haydns Schöpfung<br />

im Herkulessaal dem Münchner Konzertpublikum vor. Im Sommer 2011 gab sie ihren ersten<br />

Liederabend mit dem renommierten Liedbegleiter Wolfram Rieger bei der Schubertiade<br />

Vilabertran in Spanien. Im Herbst 2011 war Hanna-Elisabeth Müller auf China-Tournee mit<br />

der <strong>Internationale</strong>n Bachakademie unter Helmuth Rilling und im Juli 2012 gastiert sie zum<br />

ersten Mal beim Oregon Bach Festival in Eugene.<br />

W W W . B A C H A K A D E M I E . D E


H A N N A H - E L I S A B E T H M Ü L L E R . Foto Chris Gon�<br />

... 23


B I O G R A P H I E N<br />

D A N I E L B E H L E<br />

DA N I E L Behles Interpretation des Tamino in René Jacobs’ mehrfach<br />

prämierter Aufnahme von Mozarts Zauberflöte erntete vielfaches Lob in<br />

der Fachpresse und machte den jungen Tenor einer breiteren Öffentlich-<br />

keit bekannt. Auch als Liedsänger hat er sich bereits einen Namen gemacht. Seine<br />

Debüt-CD mit Werken von Schubert, Beethoven, Grieg, Britten und Trojahn wurde<br />

von der Metropolitan Opera Guild unter die 15 besten Neuerscheinungen 2009 ge-<br />

wählt. Im Sommer 2010 erschien bei Capriccio die ebenfalls hervorragend bespro-<br />

chene zweite CD Die schöne Müllerin / Auf dem Strom. Seine dritte CD Dichterliebe /<br />

Der Hirt auf dem Felsen erschien im Frühjahr 2011.<br />

Opernengagements führten Daniel Behle an die Mailänder Scala, die Opern-<br />

häuser von Frankfurt, Köln, Stockholm, Lyon und an die Staatsopern in Wien,<br />

München, Berlin und Hamburg, zum Festival in Aix-en-Provence und den<br />

Salzburger Mozartwochen. Er gab Konzerte unter anderem mit dem WDR<br />

Rundfunkorchester, dem Concertgebouw Orkest Amsterdam und der Capella<br />

Augustina. Im Dezember 2011 debütierte er bei der Sächsischen Staatskapelle<br />

Dresden unter der Leitung von Christian Thielemann.<br />

... 24 W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

Daniel Behle schloss nach einem Posaune- und Kompositionsstudium sein<br />

Gesangsstudium an der Musikhochschule Hamburg mit Auszeichnung ab.<br />

Er war erster Preisträger mehrerer renommierter Gesangswettbewerbe, etwa<br />

beim Robert-Stolz-Wettbewerb und der Queen Sonja International Music<br />

Compe tition in Oslo. Der gebürtige Hamburger lebt heute in Basel.


D A N I E L B E H L E . Foto Marco Borggreve


B I O G R A P H I E N<br />

... 26<br />

M A R K U S E I C H E . Foto Baisja Chanowski


M A R K U S E I C H E<br />

MA R K U S Eiche studierte in Karlsruhe und Stuttgart.<br />

Seit der Spielzeit 2007/08 ist er Mitglied des Ensembles<br />

der Wiener Staatsoper. Bei den Bayreuther Festspielen<br />

gastiert er seit 2007 als Kothner in den Meistersingern. Gastspiele<br />

führten ihn an die Mailänder Scala, an die Nederlandse Opera<br />

Amsterdam, an die Semperoper Dresden, an die Deutsche Staatsoper<br />

Berlin und regelmäßig zu den Salzburger Festspielen. Am Gran Teatre<br />

del Liceu Barcelona gastierte er unter anderem als Conte Almaviva<br />

in Le nozze di Figaro, als Wolfram in Tannhäuser und als Ned Keene in<br />

Peter Grimes. Seine Vielseitigkeit spiegelt sich nicht zuletzt in seinem<br />

umfangreichen Konzertrepertoire unterschiedlichster Musikepochen<br />

wider. Bachs Passionen, Brahms’ Requiem, Beethovens 9. Sinfonie,<br />

Mendelssohns Elias und Paulus, Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen<br />

und Das Lied von der Erde oder Brittens War Requiem gehören ebenso<br />

zu seinem Repertoire wie Werke von Aribert Reimann, Wolfgang<br />

Rihm, Luigi Dallapiccola oder Judith Weir. Eine enge Zusammen-<br />

arbeit verbindet Markus Eiche mit Helmuth Rilling und deutschen<br />

Rundfunkanstalten, darunter SWR, NDR, BR, MDR und HR. Beim<br />

Label Naxos erschienen CD-Aufnahmen mit Schubert-Liedern und<br />

Orffs Carmina Burana.<br />

... 27


B I O G R A P H I E N<br />

D I E G Ä C H I N G E R K A N T O R E I<br />

... 28 W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

DI E Gächinger Kantorei wurde 1954 von Helmuth Rilling gegründet und ist nach<br />

einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb benannt. Die Gächinger Kantorei<br />

ist ein Profichor mit einer festen Stammbesetzung, die projektweise zusammen-<br />

tritt, und gehört seit vielen Jahrzehnten zu den herausragenden Konzertchören der Welt.<br />

Die Gächinger Kantorei ist seit 1981 in der Trägerschaft der <strong>Internationale</strong>n Bachakademie<br />

Stuttgart. Sie tritt regelmäßig mit dem ebenfalls von Helmuth Rilling gegründeten Bach-<br />

Collegium auf und arbeitet weltweit auch mit anderen Orchestern zusammen, z. B. mit den<br />

Wiener Philharmonikern, dem New York Philharmonic Orchestra und dem Israel Philhar-<br />

monic Orchestra. Jüngste Kooperationen gibt es mit dem Bonner Beethoven orchester, dem<br />

Sinfonie orchester Basel und dem Ensemble Orchestral de Paris. Eine besonders enge Partner-<br />

schaft besteht zum Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR.<br />

In Stuttgart unterhält die Bachakademie mit der Gächinger Kantorei eine große Konzert-<br />

reihe mit Oratorien aller Jahrhunderte sowie eine Bach-Kantaten-Reihe. Für das Musikfest<br />

Stuttgart hat der Chor eine profilgebende Rolle. Die Gächinger Kantorei pflegt eine umfang-<br />

reiche Gastspieltätigkeit: Helmuth Rilling und die Gächinger Kantorei traten auf bei den<br />

Festspielen in Salzburg, Luzern und Prag sowie in New York, Paris, London, Wien, Straßburg,<br />

Seoul und anderen Städten. Regelmäßig ist der Chor in den Musikzentren und großen Fes-<br />

tivals in Deutschland zu Gast (z. B. Beethovenfest Bonn, Rheingau Musikfestival, Schleswig-<br />

Holstein Musik Festival). 2011 fand gemeinsam mit dem Bach-Collegium eine große China-<br />

Tournee statt, im Mai 2012 ist eine Reise nach Südamerika geplant.<br />

Von der großen künstlerischen Vielfalt des Chores zeugen zahlreiche Tonträger vor allem<br />

beim Label hänsslerCLASSIC. Neben der Einspielung des gesamten Vokalwerks Johann<br />

Sebastian Bachs in der Edition Bachakademie liegen die Schwerpunkte auf vokal sinfonischen<br />

Raritäten des 18. bis 20. Jahrhunderts sowie neuer Musik, darunter etliche Uraufführungen,<br />

z. B. Litany von Arvo Pärt (1994), Requiem der Versöhnung (1995) oder Deus Passus von Wolfgang<br />

Rihm (2000). Einen besonderen Akzent setzte 2004 die Ersteinspielung von Felix Mendelssohn<br />

Bartholdys Oper Der Onkel aus Boston. Jüngste Aufnahmen sind die Marienvesper von<br />

Alessandro Grandi (Halls) und Honeggers Jeanne d’Arc au bûcher (Rilling).


D I E G Ä C H I N G E R K A N T O R E I .<br />

Foto Holger Schneider<br />

... 29


B I O G R A P H I E N<br />

... 30 W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

Helmuth Rilling ist künstlerischer Leiter der Gächinger Kantorei – der Chor<br />

arbeitet aber vielfach mit Gastdirigenten; darunter Masaaki Suzuki, Krzysztof<br />

Penderecki, Sir Roger Norrington, Ton Koopman, Martin Haselböck, Alexander<br />

Liebreich, Morten Schuldt-Jensen, Stefan Parkman, Dennis Russell Davies,<br />

Hans-Christoph Rademann, Olari Elts, Matthew Halls, Jonathan Stockhammer<br />

und Hansjörg Albrecht.<br />

S O P R A N<br />

Barbara Bübl . Sabine Claußnitzer . Christine Eisenschmid .<br />

Florence Günther . Beate Heitzmann . Anne Hellmann . Lara Langguth .<br />

Eleonore Majer . Natalie Niederhofer . Marnie Reckenberg . Uta Scheierle .<br />

Friederike Webel . Martina Rilling<br />

A L T<br />

Ruth Brückner-Quast . Tanja Conrad . Katrin Frühauf . Carola Göbel .<br />

Jennifer Gleinig . Tanja Haßler . Sandra Marks . Angela Müller .<br />

Rebecca Neetz . Katharina Thomas . Patricia Wagner . Miranda Schielein<br />

T E N O R<br />

Hwan-Cheol Ahn . Steffen Barkawitz . Ansgar Eimann . Sebastian Franz .<br />

Martin Frobeen . Andrejus Kalinovas . Jens Krekeler . Christoph Haßler .<br />

Vladimir Maric . Florian Feth<br />

B A S S<br />

Christian Dahm . Ulrich Feige . Martin Hermann . Bernhard Kempter .<br />

Ben Königes . Hanns Pommerien . Nicholas Probst . Jason Steigerwalt .<br />

Stefan Weiler . Andrew Mahon


B I O G R A P H I E N<br />

B A C H - C O L L E G I U M S T U T T G A R T<br />

DA S Bach-Collegium Stuttgart wurde 1965 von Helmuth Rilling<br />

als instrumentaler Partner für die Gächinger Kantorei gegründet<br />

und ist seit 1981 in der Trägerschaft der <strong>Internationale</strong>n Bachakademie<br />

Stuttgart. Insbesondere im Verlauf der zum 300. Geburtstag von Johann Sebastian<br />

Bach (1985) veröffentlichten Gesamteinspielung der geistlichen Kantaten und<br />

Oratorien hat es sich zu einem historisch informierten profilierten Klang körper<br />

für Barockmusik entwickelt. Das Bach-Collegium nutzt dabei überwiegend ein<br />

modernes Instrumentarium. So konnte es sein Repertoire stets erweitern und ist<br />

heute ein flexibel einsetzbares Orchester, das Werke aller Epochen meisterhaft<br />

interpretieren kann. Davon zeugen zahlreiche Einspielungen – auch etlicher Ur-<br />

aufführungen – vor allem beim Haus-Label der Bachakademie hänssler CLASSIC.<br />

In Stuttgart unterhält die Bachakademie mit dem Bach-Collegium eine große<br />

Konzer treihe mit Oratorien aller Jahrhunderte sowie eine Bach-Kantaten-Reihe.<br />

Regelmäßig präsent ist das Orchester auch im Musikfest Stuttgart. Immer wieder<br />

tritt das Bach-Collegium mit eigenständigen Instrumentalprogrammen hervor,<br />

so etwa zum jährlichen Geburtstagskonzert für Johann Sebastian Bach am<br />

21. März sowie bei Gastspielen im In- und Ausland. Dabei verbindet es eine<br />

besonders enge Zusammenarbeit mit der Pianistin Angela Hewitt, die es seit<br />

2009 bereits zu drei Italientourneen begleitete, sowie zu Evgeni Koroliov, mit<br />

dem es 2011 auf Tournee ging.<br />

... 32 W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

Helmuth Rilling ist künstlerischer Leiter des Bach-Collegiums Stuttgart –<br />

das Orchester arbeitet aber vielfach mit Gastdirigenten; darunter Masaaki<br />

Suzuki, Ton Koopman, Martin Haselböck, Alexander Liebreich, Olari Elts,<br />

Hansjörg Albrecht und Matthew Halls – mit ihm hat es zuletzt die Marienvesper<br />

von Alessandro Grandi aufgenommen. Die von der Bachakademie und Helmuth<br />

Rilling durch geführten Bach-Workshops in aller Welt werden durch die Kursar-<br />

beit von Dozenten aus den Kreisen des Bach-Collegiums entscheidend mitgeprägt.


V I O L I N E I . Walter Forchert . Anna Rokicka . Martina Bartsch .<br />

Christina Eychmüller . Anne Roser . Dietlind Mayer<br />

V I O L I N E II . Christian Frey . Gotelind Himmler . Julia Greve .<br />

Julia Glocke . Florian Bachofer<br />

V I O L A . Carolin Kriegbaum . Sara Rilling . Isolde Jonas . Katharina Henke<br />

V I O L O N C E L L O . Hans-Jakob Eschenburg . Thomas Bruder . Joachim Hess<br />

K O N T R A B A S S . Frithjof Martin Grabner . Albert Michael Locher<br />

F L Ö T E . Gaby Pas-van Riet . Christina Singer . Elisa Goritzki<br />

O B O E . Julia Ströbel-Bänsch . Annette Schütz<br />

K L A R I N E T T E . Jochen Tschabrun . Jörg Angerer<br />

F A G O T T . Günter Pfitzenmaier . Yi-Ting Huang<br />

K O N T R A F A G O T T . Susanne Keck<br />

H O R N . Philipp Römer . Karen Schade<br />

T R O M P E T E . Eckhard Schmidt . Eberhard Kübler<br />

P O S A U N E . Sebastian Krause . Janos Orban . Fernando Günther<br />

P A U K E . Jesus Pacheco Manuel<br />

H A M M E R F L Ü G E L . Boris Kleiner<br />

... 33


B I O G R A P H I E N<br />

... 34<br />

H E L M U T H R I L L I N G<br />

HE L M U T H Rilling, 1933 in Stuttgart geboren, ist Dirigent, Lehrer und<br />

Botschafter Bachs in der ganzen Welt. 1954 gründete Helmuth Rilling die<br />

Gächinger Kantorei, 1965 kam das Bach-Collegium Stuttgart als instrumentaler<br />

Partner dazu. Ab dieser Zeit datiert seine intensive Beschäftigung mit dem Werk Johann<br />

Sebastian Bachs. Er hat außerdem zur Wiederentdeckung der romantischen Chormusik<br />

beigetragen und fördert durch regelmäßige Kompositionsaufträge die zeitgenössische Musik.<br />

Mit seinen Ensembles gibt Rilling international Konzerte und ist gefragter Gastdirigent<br />

bei führenden Orchestern in aller Welt – darunter die Wiener Philharmoniker, das New<br />

York Philharmonic, das japanische NHK Symphony Orchestra und andere. Eine besondere<br />

Freundschaft bindet ihn seit über dreißig Jahren an das Israel Philharmonic Orchestra.<br />

Seit 1970 ist er künstlerischer Leiter des von ihm mitbegründeten Oregon Bach Festivals –<br />

eines der profiliertesten Musikfestivals in den USA. 1981 gründete er die <strong>Internationale</strong> Bach-<br />

akademie Stuttgart. Rillings musikpägagogischer Impetus manifestiert sich international in<br />

Workshops und Arbeitsphasen an Universitäten und Hochschulen weltweit, den so genann-<br />

ten Bachakademien, sowie in der Zusammenstellung internationaler Jugendensembles. 2011<br />

gastierte Rilling vielfach in den USA sowie in Venezuela und Italien. Erstmals leitete er eine<br />

Bachakademie in Hong-Kong und unternahm eine Konzertreise durch China.<br />

Als erster Dirigent spielte Helmuth Rilling sämtliche Kantaten Johann Sebastian Bachs<br />

ein; zum Bach-Jahr 2000 erschien unter seiner künstlerischen Gesamtleitung die Gesamt-<br />

aufnahme des Bachschen Werkes auf 172 CDs. Mit der Einspielung von Pendereckis Credo<br />

gewann er den Grammy 2000 für die beste Chor-Darbietung und wurde erneut 2001 für die<br />

Einspielung von Deus Passus von Wolfgang Rihm nominiert. Auf CD sind zuletzt Werke von<br />

Haydn, Händel, Gubaidulina, Brittens War Requiem, der von Rilling initiierte Messiah von<br />

Sven-David Sandström und das Verdi-Requiem erschienen. Rillings jüngste Aufnahme,<br />

Honeggers Jeanne d’Arc au bûcher, erscheint voraussichtlich 2012. Für sein vielfältiges<br />

Engagement wurde Helmuth Rilling mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2011 erhielt<br />

er den renommierten Herbert-von-Karajan-Musikpreis des Festspielhauses Baden-Baden.<br />

W W W . B A C H A K A D E M I E . D E<br />

H E L M U T H R I L L I N G . Foto vjp


H E R Z L I C H E N D A N K !<br />

... 36<br />

Die gesamte Arbeit der <strong>Internationale</strong>n Bachakademie Stuttgart ist nur<br />

durch die Treue und großzügige Unterstützung vieler Partner möglich.<br />

Z U S C H U S S G E B E R<br />

H A U P T S P O N S O R E N U N D P A R T N E R<br />

®<br />

Robert Bosch GmbH . Robert Bosch Stiftung GmbH . Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH .<br />

Ernst & Young GmbH . Ernst Klett Aktiengesellschaft . Alfried Krupp von Bohlen Halbach-Stiftung<br />

. Wüstenrot & Württembergische AG . Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

S T I F T E R . F Ö R D E R E R . S P E N D E R<br />

Allianz Deutschland AG, Region Südwest . Baden-Württemberg Stiftung gGmbH .<br />

Bansbach Schübel Brösztl & Partner GmbH . Dr. Christine Bechtle-Kobarg . Gisela von Behr † .<br />

Adalbert † und Hilla Bohle . CMS Hasche Sigle . Dekra AG / e. V. . Deutsche Bank Stiftung .<br />

J. Eberspächer GmbH & Co. KG . E.ON AG . Evangelische Landeskirche in Württemberg .<br />

Evonik Industries GmbH & Co. KG . fischerwerke GmbH & Co. KG . Dr. Wolfram Freudenberg .<br />

Dr. Manfred und Ingrid Gentz . Anne Liese Henle † . Georg-Dieter von Holtzbrinck Stiftung .<br />

Johannes Kärcher . Roland Klett † . Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen .<br />

Emil Kriegbaum GmbH & Co. KG . L-Bank Musikstiftung . Berthold Leibinger Stiftung GmbH .<br />

Familie Dr. Leibinger-Kammüller . Elisabeth † und Ludwig Lehmann-Binz . Friedhelm Loh .<br />

Mahle GmbH . Stiftung van Meeteren . Inge Messerschmidt . Helmut Nanz Stiftung .<br />

Renate Pilz . Hugo Rupf-Stiftung . SKS Erwin Russ GmbH . Sparkassen Kulturfonds des<br />

Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e. V. . Sparkassenverband Baden-Württenberg .<br />

Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V. . Andreas Stihl AG & Co. KG .<br />

HSBC Trinkaus & Burkhardt AG . Voith AG . Senator E. h. Horst Weitzmann .<br />

Siegfried Weishaupt . Wieland-Werke AG . Joseph Wohlwend Treuhand AG<br />

F Ö R D E R K R E I S<br />

I N T E R N A T I O N A L E<br />

B A C H A K A D E M I E<br />

S T U T T G A R T


V O R S C H A U<br />

B A C H K A N T A T E 3 . Auferstehung & Pfingsten<br />

S O N N T A G , 13. M A I 2012 . 17:00 . Johanneskirche am Feuersee<br />

J O H A N N S E B A S T I A N B A C H . Ouvertüre C-Dur bwv 1066 .<br />

Kantaten »Der Himmel lacht! Die Erde jubilieret« bwv 31 . »Gott fähret auf mit Jauch�en« bwv 43 .<br />

»Erschallet, ihr Lieder« bwv 172<br />

I M P R E S S U M<br />

M E I K E L E L U S C H K O Sopran<br />

O L I V I A V E R M E U L E N Alt<br />

S E B A S T I A N K O H L H E P P Tenor<br />

A N D R E A S B U R K H A R T Bass<br />

G Ä C H I N G E R K A N T O R E I S T U T T G A R T<br />

B A C H -C O L L E G I U M S T U T T G A R T<br />

H A N S J Ö R G A L B R E C H T Leitung<br />

D I E N E U E S A I S O N B E G I N N T A M 1 3 . O K T O B E R<br />

A K A D E M I E K O N Z E R T 1<br />

S A M S T A G , 13. O K T O B E R 2012 . 19:00 . Akademiekon�ert<br />

S O N N T A G , 14. O K T O B E R 2011 . 19:00 . Akademiekon�ert<br />

L I E D E R H A L L E S T U T T G A R T . B E E T H O V E N - S A A L . Einführung 18:15 . Holger Schneider<br />

G E O R G F R I E D R I C H H Ä N D E L . »Saul« hwv 53<br />

A K A D E M I E L E I T E R . KMD Prof. D. Dr. h. c. mult. Helmuth Rilling<br />

V O R S I T Z E N D E R D E S V O R S T A N D S . Prof. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger<br />

I N T E N D A N T . Christian Loren�<br />

R E D A K T I O N . Claudia Brinker, Friedrich Sprondel<br />

T E X T . Meinrad Walter<br />

U M S C H L A G . Taschenglobus, 18. Jh. Kunstgewerbemuseum Berlin.<br />

G E S T A L T U N G & S A T Z . vjp . i-arts.net<br />

D R U C K . Offi�in Scheufele

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