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MAGAZIN fürs LEBEN.<br />
ACHTSAMKEIT | BEWEGUNG | ERNÄHRUNG | VERANTWORTUNG<br />
1 | 20<strong>23</strong><br />
www.bkk-provita.de<br />
SPASS OHNE KATER<br />
Alkoholfrei ist Trend<br />
RÜCKEN STÄRKEN!<br />
Mit unseren Übungen<br />
Zu Fuß, auf dem Rad, mit dem Kanu:<br />
NACHHALTIG REISEN!
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Ihr ExtraPlus für Reisen<br />
In der schönsten Zeit im Jahr die Sorgen zu Hause lassen – mit dem Tarif <strong>BKK</strong>R:<br />
Wir schützen Sie Rundum.<br />
Auch wenn Sie rund um die Welt reisen.<br />
Weitere Informationen finden Sie online unter<br />
bkk-provita.extra-plus.de/reise<br />
Oder anrufen: 0202 438-3560<br />
Ein Angebot unseres Kooperationspartners Barmenia Krankenversicherung AG<br />
Es handelt sich um eine Kooperation nach den Vorgaben des § 194 Abs. 1a SGB V.
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
In letzter Zeit mussten wir mehrfach erfahren, wie wichtig ein stabiles Gesundheitswesen<br />
ist – und dass dieses nicht selbstverständlich ist. Denken Sie nur<br />
an die überfüllten Kinderkliniken oder die fehlenden Arzneimittel im Winter.<br />
Wir waren alle entsetzt über die Entwicklung und mussten erkennen: Eine gute<br />
Gesundheitsversorgung gibt es nur, wenn wir bereit sind, neben den richtigen<br />
Strukturen auch ausreichend Geld zur Verfügung zu stellen.<br />
Walter Redl<br />
Vorstandsvorsitzender der <strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong><br />
Zum Jahresbeginn wurde vom Gesetzgeber der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung von 1,3 Prozent um 0,3 auf 1,6<br />
Prozent angehoben. Wir haben, um die finanzielle Belastung unserer Versicherten<br />
so gering wie möglich zu halten, die notwendige Beitragssatzanpassung mit<br />
lediglich 0,19 Prozent kalkuliert. Der Beitragssatz der <strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong> liegt somit<br />
deutlich unter der gesetzlich vorgeschlagenen Erhöhung.<br />
In diesem MAGAZIN fürs LEBEN finden Sie viele Themen, die auf den ersten Blick<br />
Verzicht beinhalten: Verzicht aufs Handy, auf zu viel Salz im Essen, auf ungehinderte<br />
UV-Strahlung auf der Haut, auf Auto und Flugzeug beim Familienurlaub<br />
oder auf Alkohol beim Feiern. Beim Lesen werden Sie erfahren, dass Verzicht nicht<br />
automatisch Verlust bedeutet, sondern ein Gewinn sein kann: für die Umwelt und<br />
vor allem für Ihre körperliche und seelische Gesundheit. Ich wünsche Ihnen viel<br />
Spaß beim Lesen und viel Erfolg beim „Gewinnen“,<br />
Ihr<br />
Titelbild: Ippei & Janine Naoi/getty<br />
Inhalt<br />
natürlich LEBEN<br />
04 Genießen Sie das Frühlingserwachen<br />
mit unseren Tipps und Inspirationen<br />
06 Reportage: Nachhaltig reisen! Zu Fuß,<br />
auf dem Rad, mit dem Kanu ...<br />
10 Handy aus und raus! Ein Bericht zu<br />
Medienkonsum und -erziehung<br />
16 Salz ist lebenswichtig – fragt sich nur,<br />
wie viel!? Eine kleine Salzkunde<br />
18 „Sober Curiosity“: mehr Spaß, kein<br />
Kater & Rezepte ohne Alkohol<br />
22 Für Kinder: Hör, riech, schau mal!<br />
achtsam SEIN<br />
09 Abenteuer direkt vor der Haustür.<br />
Kolumne von Lisa Albrecht<br />
medizinisch BEWUSST<br />
15 Hautsache: UV-Schutz! Warum er jetzt<br />
im Frühjahr besonders wichtig ist<br />
sportlich AKTIV<br />
12 Yoga zur Entspannung und als Sport.<br />
Interview mit Dr. Patrick Broome<br />
20 Haben Sie „Rücken“? Tipps und Übungen<br />
für ein starkes Kreuz<br />
neues VON UNS<br />
14 Ausbildungsplatz gesucht?; Papier, ade:<br />
digitale Dienste; Organspendeausweis<br />
<strong>23</strong> Exklusive Präventionsreisen; Vorstandsvergütungen;<br />
Magazin online; Satzung;<br />
Impressum 12<br />
06<br />
MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong><br />
3
natürlich LEBEN<br />
Juchhu, es frühlingt!<br />
Spüren Sie’s auch schon? Das innere Brodeln, die Neugier, die frische Energie?<br />
Genießen Sie das allgemeine Erwachen und entdecken Sie neue Inspirationen.<br />
Wir hätten da ein paar Vorschläge …<br />
Japanisch dichten<br />
„Haiku“ ist der Name für eine alte japanische Gedichtform:<br />
Die Dreizeiler beschreiben das Hier und Jetzt, häufig die Natur,<br />
und müssen insgesamt exakt 17 Silben enthalten. Eine kreative<br />
Achtsamkeitsübung, die Sie z. B. beim o. g. Spaziergang<br />
ausprobieren können: Beobachtungen notieren, in kurze Sätze<br />
fassen und schließlich zum Haiku zusammenkürzen. Hier ein<br />
Beispiel eines alten Meisters aus dem 17. Jahrhundert:<br />
„Des Frühlings Nahen:<br />
Ein namenloser Hügel<br />
im leichten Nebel“.<br />
Hör mal, wer da erwacht<br />
Frühling! Die Natur wird immer lebendiger – und das<br />
hört man auch. Nehmen Sie sich eine Wanderung in<br />
die „Wildnis“ vor; dorthin, wo keine Menschengeräusche<br />
mehr zu hören sind. Suchen Sie sich ein schönes<br />
Plätzchen und lauschen Sie dem Klang der Natur: dem<br />
Rauschen in den Baumkronen, dem Glucksen eines<br />
Baches, dem Klackern von bergab rollenden Steinen<br />
und den vielen Tiergeräuschen – das wird Geofonie<br />
bzw. Biofonie (bei Lebewesen) genannt. Der perfekte<br />
Soundtrack für eine meditative Auszeit: Augen schließen<br />
und genießen! Allein die Vogelstimmen tun uns<br />
gut und machen uns weniger ängstlich. Wer Lust hat,<br />
kann noch ein Experiment anhängen: Töne aufnehmen<br />
und später im Musikprogramm neu arrangieren. So<br />
oder so, Sie nehmen ganz bestimmt etwas ganz Besonderes<br />
mit nach Hause.<br />
4 MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong>
ALLTAGSCHECK<br />
Jetzt eigene Tomaten ziehen<br />
Im März/April ist die beste Zeit, um eigene Tomatenpflänzchen zu ziehen:<br />
dazu die Kerne einer Lieblingssorte (bio) in Anzuchterde geben. Zum Beispiel<br />
eignet sich ein ausgewaschener Getränkekarton – oberste Schicht<br />
mit Aufdruck abziehen, dann sieht das Minibeet umso hübscher aus. Nun<br />
regelmäßig mit Wasser besprühen, aber nicht zu nass. Die Pflänzchen<br />
zeigen sich relativ schnell – nach etwa 25 Tagen sind sie kräftig genug, um<br />
in einen größeren Topf mit normaler Pflanzenerde „umzuziehen“. Tipp: eine<br />
klein geschnittene Brennnessel als natürlichen Dünger direkt mit in die<br />
Erde geben. Damit die Staude zu stattlicher Größe wachsen kann, benötigt<br />
sie später noch einmal einen größeren Topf. Mitte Mai, nach den Eisheiligen,<br />
darf sie dann auf den Balkon oder die Terrasse – am besten sonnig<br />
und regengeschützt. Ihr Duft vertreibt übrigens auch Mücken!<br />
Bulgarischer Frühlingsgruß<br />
Um den Frühling willkommen zu heißen, schenken sich Menschen in Bulgarien<br />
Anfang März eine „Marteniza“. Das ist ein weiß-rotes Armband aus Wolle, oft<br />
mit einem Anhänger, das als Talisman am linken Handgelenk getragen wird:<br />
Rot steht für Gesundheit und Kraft, Weiß für ein langes Leben. Wer den ersten<br />
Storch, die erste Knospe oder andere Frühlingsboten in der Natur entdeckt, hängt<br />
seine Marteniza an dieser Stelle an einen Ast und wünscht sich dabei etwas.<br />
FOTOS: Eyeem/Alamy, AdobeStock (2), iStock (2)<br />
NEWS<br />
Alles zu seiner Zeit –<br />
strukturierter durch<br />
den Tag<br />
Kennen Sie diese Phasen, in denen man sich von jedem<br />
Handypiepsen ablenken lässt, Unangenehmes ewig vor<br />
sich herschiebt (Fachbegriff: Prokrastinieren) oder sich in<br />
seinen Aufgaben regelrecht verheddert? Hier kann Timeboxing<br />
für Klarheit sorgen. Die Methode aus dem Zeitmanagement<br />
ist eigentlich ganz einfach: Für alle anstehenden<br />
Aufgaben, Tätigkeiten und auch Pausen wird im Kalender<br />
eine entsprechende Zeitbox reserviert (realistisch eingeschätzt,<br />
plus Puffer). Nach jeder längeren Arbeitseinheit<br />
kann z. B. ein Handy- und Mail-Check geblockt werden<br />
– dann Ton abschalten. So bleiben wir leichter bei der<br />
Sache, weil wir wissen, dass wir nichts verpassen.<br />
Schon mal Blut gespendet? Aktuell sind die Blutreserven in Deutschland knapp. Spender:innen werden dringend gesucht. Mitarbeitende der <strong>BKK</strong><br />
<strong>ProVita</strong> gehen regelmäßig Blut spenden und berichten darüber auf ihrem BLOG fürs LEBEN: www.bkk-provita.de/aktuelles/wann-gehst-du-blutspenden<br />
+++ 20. Mai ist Weltbienentag – bester Anlass, um eine kleine Bienenweide anzulegen. Möglichst mit dabei: die Kleine Braunelle – sie ist<br />
sehr nektarreich und als „Blume des Jahres 20<strong>23</strong>“ ausgezeichnet worden. +++ In die Pedale treten heißt, nicht nur der Umwelt, sondern auch seiner<br />
Gesundheit Gutes tun. Tipp: In möglichst leichten Gängen zu fahren, schont die Gelenke, und die hohe Trittfrequenz steigert den Trainingseffekt. +++<br />
MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong><br />
5
natürlich LEBEN<br />
6 MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong>
Frei und nachhaltig unterwegs:<br />
für uns, für mich, fürs Klima!<br />
Zu Fuß, auf dem Rad, mit dem Kanu: Mit eigener Kraft durch die Natur zu reisen, fühlt<br />
sich gut und befreiend an und noch viel mehr. Drei Beispiele und eine Expertin erklären,<br />
was wir dabei umweltschonend für das eigene Wohlbefinden tun.<br />
TEXT Antoinette Schmelter-Kaiser<br />
Sehr bereichernd!“, zieht Tanja Maucher ihr Fazit.<br />
2<strong>01</strong>7 und 2020 ist sie zwei Abschnitte der deutschen<br />
Jakobswege in Bayern gegangen, einen mit Freundin.<br />
Ihre „mutigste Aktion“ war 2022 als dritter Abschnitt der<br />
Mosel-Camino zwischen Koblenz und Trier: zwölf Tage<br />
mit maximal 19 Kilometern „über Stock und Stein, bis zu<br />
300 Höhenmeter bergauf und bergab, durch Weinberge,<br />
Steilhänge, Wald oder Felder“. Und das mit ihrem Mann<br />
sowie dem acht Monate alten Sohn Jonas, den das Paar<br />
abwechselnd in einer Trage auf dem Rücken oder vor dem<br />
Bauch transportierte. Das Gepäck wurde in einem geländegängigen<br />
Buggy mit drei dicken Rädern geschoben.<br />
Die Herausforderung: tagelang draußen<br />
„Teilweise war das ziemlich anstrengend“, bilanziert die<br />
28-jährige Stuttgarterin. „Gleichzeitig hat es uns als Familie<br />
ganz viel gegeben, tagelang an der frischen Luft und in<br />
der Natur zu sein.“ Der 31-jährige Philipp Maucher, der<br />
regelmäßig joggt und Fußball spielt, mochte außerdem „die<br />
körperliche Herausforderung“ und „die Bestätigung, die<br />
Tour aus eigener Kraft zu schaffen“. Weitere Mehrtages-<br />
Wanderungen würde er mit Frau und Kind gerne in Angriff<br />
nehmen. Kürzere stehen im gemeinsamen Lieblingsurlaubsort<br />
Oberstdorf ohnehin oft auf dem Programm.<br />
„Es hat uns als Familie ganz viel gegeben,<br />
tagelang in der Natur zu sein.“<br />
Familie Maucher wanderte zwölf Tage auf dem Mosel-Camino. Der<br />
kleine Jonas wurde abwechselnd von Mama und Papa getragen.<br />
fragten an, dass sie bereits auf Aspekte der Nachhaltigkeit<br />
beim Reisen achten. Allerdings klafft eine Lücke zwischen<br />
der Einstellung zu Nachhaltigkeit und dem tatsächlichen<br />
Handeln, das der Absicht meist hinterherhinkt. Um das zu<br />
ändern, wirbt die Deutsche Zentrale für Tourismus unter<br />
dem Motto „Aktiv in der Natur“ mit der Kampagne „Feel<br />
Good“ für nachhaltige Urlaube. „Viele Destinationen“, so die<br />
DZT auf ihrer Internetseite (www.germany.travel), „haben<br />
sich diesem Ziel verpflichtet und entwickeln immer mehr<br />
ressourcenschonende Angebote, die der Umwelt sowie Gastgebern<br />
und Gästen guttun.“ Unter anderem führen<br />
200.000 Kilometer Wanderwege und 250 Fernradwege<br />
als „Entdeckerrouten“ klimaschonend quer<br />
durchs Land.<br />
Die Entscheidung: aus ökologischen Gründen<br />
Für das Reisen zu Fuß hat sich die junge Familie „auch<br />
aus ökologischen Gründen“ entschieden. Denn Flüge und<br />
lange Autofahrten vermeidet sie bewusst wegen des hohen<br />
CO 2<br />
-Ausstoßes. Mit dieser Wahl ist sie nicht allein. Bei<br />
einer Umfrage von Statista 2021 gaben 33 Prozent der Be-<br />
Glück und totales Freiheitsgefühl<br />
Dieses Angebot weiß Andreas Gammel zu schätzen. Schon<br />
als kleiner Junge radelte er mit seinen Eltern an Flüssen<br />
wie der Altmühl entlang. Mittlerweile ist das Radfahren für<br />
den 29-Jährigen ein „ganz wichtiger Teil“ seines Lebens<br />
geworden, der ihn „glücklich macht“ und ihm ein „totales<br />
MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong><br />
7
natürlich LEBEN<br />
Freiheitsgefühl“ gibt. Das gilt schon für den Weg zur<br />
Arbeit, der zehn Kilometer lang von einem Münchner<br />
Vorort zum anderen führt, aber besonders für Ausflüge am<br />
Wochenende oder längere Rad-Reisen. Bei seiner bislang<br />
weitesten fuhr er 2.000 Kilometer mit einem Freund bis<br />
nach Barcelona – „ein cooles Erlebnis“, schwärmt Andreas<br />
Gammel. „Auf meinem Rad bekomme ich die Umgebung<br />
ganz intensiv mit, höre die Vögel zwitschern, spüre mich.<br />
Das macht einfach Spaß.“<br />
Andreas Gammel nutzt sein Rad im Alltag, für Ausflüge und<br />
Reisen. Seine längste führte ihn und einen guten Freund 2.000<br />
Kilometer von München bis nach Barcelona.<br />
Gesundheit tanken<br />
Dass sich regelmäßige Bewegung positiv auf das allgemeine<br />
Wohlbefinden auswirkt, kann Raphaela Niedermeier als Referentin<br />
Gesundheitsförderung bei der <strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong> nur bestätigen.<br />
„Sie ist ein wichtiger Schutzfaktor vor Herz-Kreislauf-<br />
und Krebserkrankungen, Depressionen, Demenz oder<br />
Diabetes Typ 2. Außerdem stärkt sie Muskeln und Knochen.<br />
Die erhöhte Durchblutung stimuliert die Schleimhäute und<br />
macht das Immunsystem fitter.“ Draußen an der frischen<br />
Luft habe Bewegung weitere Vorteile: Mehr Sauerstoff sorge<br />
dort für eine Steigerung der Leistungsfähigkeit und Konzentration.<br />
Der Blick ins Grüne fördere die Entspannung und<br />
baue Stress ab. „Ein Weg, welcher sich auch positiv auf die<br />
Gesundheit auswirkt, wäre ein Aktiv-Urlaub in der Natur“,<br />
erklärt Raphaela Niedermeier. Deshalb ist diese Kombination<br />
ein Baustein der Präventionsreisen, die die <strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong><br />
für ihre Mitglieder bezuschusst (s. Seite <strong>23</strong>).<br />
Ideal wäre es nach Ansicht von Raphaela Niedermeier,<br />
Bewegung in der Natur im Alltag verankern zu können –<br />
wie im Fall von Dirk Ulrich.<br />
Naturgenuss als Ausgleich<br />
Beute suchende Marder und Fischotter, Eisvögel „wie<br />
fliegende Edelsteine“, Biber auf dem Weg zu ihren Bauten,<br />
Robben beim Ausruhen, wabernde Nebel oder Sonnenuntergänge:<br />
Diesen „faszinierenden Naturgenuss“ erlebt der<br />
56-jährige Dirk Ulrich beim Kanuwandern. „Als Schreibtischtäter<br />
brauche ich diesen Ausgleich.“ Er ist regelmäßig<br />
rund um Stralsund in einer Meerenge der Ostsee, auf<br />
Flüssen oder Seen unterwegs. „Auf 15 bis 20 Kilometer<br />
langen Touren kann ich mein Tempo selbst bestimmen –<br />
mal sportlich paddeln, mal mich entschleunigt treiben<br />
lassen. Dabei wird mein Kopf frei. Die Bewegung tut mir<br />
gut, weil zusätzlich zu Armen und Schultern auch der<br />
Rest des Körpers arbeitet, um in Balance zu bleiben.“<br />
Auf dem Wasser unterwegs<br />
Sein Hobby teilt er mit seiner Frau, die es vor 38 Jahren<br />
mit in die Beziehung brachte; die beiden Kinder waren<br />
stundenweise mit von der Partie, sobald sie sitzen konnten.<br />
Später verbrachten Sohn und Tochter Tage, Wochenenden<br />
und Ferienwochen in Begleitung der Eltern auf dem Wasser.<br />
„Dabei haben sie viel gesehen und gelernt“, so Dirk<br />
Ulrich, der nicht nur samt Familie „mit Leib und Seele“<br />
für sein Faible brennt, sondern sich auch ehrenamtlich<br />
als Vizepräsident Freizeitsport des Landeskanuverbands<br />
Mecklenburg-Vorpommern engagiert. Nachwuchssorgen<br />
hat er nicht. „Die Vereine haben gerade so regen Zulauf,<br />
dass es Wartelisten gibt“, freut sich Dirk Ulrich. Aufbauend<br />
findet er auch die Aussicht, lange aktiv sein zu können:<br />
„Unser ältestes Mitglied ist bis 90 gepaddelt.“ «<br />
Die Liebe zum Kanuwandern brachte die Frau von Dirk Ulrich mit<br />
in die Beziehung. Mittlerweile ist das Unterwegssein auf dem<br />
Wasser für ihn Naturgenuss und Ausgleich zur Büroarbeit.<br />
8 MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong>
Mit der Spezialkarte die Zecke sicher entfernen.<br />
Vorsicht: Lyme-Borreliose.<br />
FOTOS: iStock, privat<br />
Gute Adressen<br />
Fernradfahren und -wandern: Die Internetseite der Deutschen Zentrale für<br />
Tourismus bietet viele hilfreiche Tipps, um u. a. auf Fernrad- und Wanderwegen<br />
aktiv in der Natur unterwegs zu sein: www.germany.travel/de/feel-good/<br />
aktiv-natur.html<br />
Touren wandern: Die Infoseite des Deutschen Wanderverbands gibt Tipps<br />
von der Ausrüstung übers Kartenlesen bis zur Tourenplanung sowie Beschreibungen<br />
lohnenswerter Wege: www.wanderbares-deutschland.de<br />
Hütten, Touren, Bergwissen: Von den Expert:innen des Deutschen Alpenvereins:<br />
Bergwissen, Gesundheitstipps, Hütten-Such-Funktion und Tourenempfehlungen<br />
auch rund um Großstädte und im Mittelgebirge:<br />
www.alpenverein.de<br />
Grenzüberschreitende Radrouten: Ein Verbundprojekt von mehreren<br />
Bundesländern, um eine grenzüberschreitende und großräumige Planung von<br />
Radrouten und Informationen geben zu können: www.radroutenplanerdeutschland.de<br />
Mit dem Kanu unterwegs: Der Deutsche Kanu-Verband listet bundesweit<br />
Vereine. Dazu gibt es in der Rubrik „Freizeitsport“ eine Infothek, Tipps zur<br />
Tourenplanung und Sicherheit: www.kanu.de<br />
Vor Zecken schützen,<br />
Broschüre anfordern!<br />
Tipps, wie Sie und Ihre Familie Ihre Freizeit „zeckenfrei“<br />
genießen oder sich gegen die Gefahren von Zecken<br />
schützen können, bietet Ihnen unsere Broschüre. Eine<br />
Zeckenkarte, mit der Sie eine Zecke sicher und einfach<br />
entfernen können, finden Sie darin auch. Am besten<br />
gleich kostenfrei bestellen per E-Mail an<br />
marketing@bkk-provita.de oder Tel. 08131/6133-0.<br />
IM AUSLAND VERSICHERT?<br />
Für Staaten der Europäischen Union und des Europäischen<br />
Wirtschaftsraumes befindet sich auf der Rückseite Ihrer Versicherungskarte<br />
die sog. Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC<br />
– European Health Insurance Card) für eine Behandlung im Ausland.<br />
Für Abkommensstaaten, wie z. B. die Türkei, Tunesien und Bosnien-<br />
Herzegowina, erhalten Sie von uns einen Auslandskrankenschein vor<br />
Ihrem Urlaubsantritt. In jedem Fall empfehlen wir Ihnen den Abschluss<br />
einer privaten Auslandsreise-Krankenversicherung.<br />
Diese ist wichtig, da wir als gesetzliche Krankenkasse<br />
manche Kosten nicht übernehmen dürfen. Nähere<br />
Infos erhalten Sie hier: www.bkk-provita.de/<br />
ehic-versicherungsschutz-im-ausland<br />
IHRE REISESCHUTZIMPFUNGEN<br />
Zecken-Impfung<br />
Gegen Zecken schützen<br />
Nicht vergessen: rechtzeitig vor der Urlaubszeit einen Blick in den<br />
Impfpass werfen! Wie sieht es mit dem Schutz vor Hepatitis, Tetanus<br />
oder Zecken, die FSME übertragen können, aus? Die<br />
<strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong> unterstützt auch die Kosten für Impfungen,<br />
die für eine private Reise nötig sind, mit bis zu<br />
200 Euro. Informieren Sie sich am besten hier:<br />
www.bkk-provita.de/impfungen<br />
Abenteuer,<br />
direkt vor der Haustür<br />
TEXT Lisa Albrecht | ichlebegrün.de<br />
Da! Schon wieder dieses Geräusch! Ich bin hellwach<br />
und lausche in die Nacht hinaus. Die Dunkelheit<br />
fühlt sich eng und erdrückend an. Ich traue mich<br />
nicht, das Licht anzumachen – dann weiß ja gleich jeder,<br />
dass ich hier bin. Ich lausche weiter und höre die tiefen<br />
Atemzüge meiner Tochter, die ziemlich entspannt neben<br />
mir schlummert. „Kinder …“, denke ich und muss schmunzeln.<br />
Egal, wo sie schlafen, sie schlafen wie ein Stein.<br />
Ich bewege meine Füße ein bisschen und spüre das weiche<br />
Fell unserer Hündin. Okay, sie ist auch noch da. Total<br />
absurd, meine Gedanken, aber ich kann sie einfach nicht<br />
abstellen. „Wenn unser Wachhund keinen Alarm schlägt,<br />
wird wohl nichts sein!“, versuche ich, mich zu beruhigen.<br />
Ich atme tief ein und aus und werde tatsächlich ruhiger.<br />
Was für eine verrückte und aufregende Idee das doch ist,<br />
einfach mal im Garten zu zelten! Ich lache in mich hinein<br />
und fühle mich wie ein kleines Mädchen. Gerade ist einer<br />
meiner Kindheitsträume in Erfüllung gegangen.<br />
Kaum zu glauben, aber das Abenteuer befindet sich direkt<br />
vor der Haustür – wenn man sich nur darauf einlässt.<br />
Meine Tochter war Feuer und Flamme, als wir das Zelt<br />
unserer Nachbarn ausgeliehen haben. Ich habe noch nie<br />
zuvor gezeltet und bevor größere Touren geplant sind,<br />
war dieser Gartentest für mich eine kleine Mutprobe. Mit<br />
neuer Stärke und auch ein bisschen Stolz steht nun einer<br />
größeren Wanderung mit Zelt und Familie nichts mehr<br />
im Weg. Ich bin bereit für das neue Abenteuer! Erstaunlich,<br />
welche Möglichkeiten sich eröffnen, wenn man<br />
seine Komfortzone einmal verlässt. Es ist spannend zu<br />
erfahren, dass auch diese Art von Urlaub mir großen Spaß<br />
macht und ein richtiges Kribbeln in der Magengegend<br />
auslöst. Ich fühle mich noch tiefer mit der Natur, meinen<br />
Liebsten und mir selbst verbunden.<br />
«<br />
Lisa Albrecht ist Bloggerin, Journalistin und Buchautorin. Seit vielen<br />
Jahren inspiriert sie Menschen zu einem bewussten, gesunden und glücklichen<br />
Alltag. Auf ihrem Blog ichlebegrün.de findet man zahlreiche Themen<br />
rund um einen nachhaltigen Lifestyle.<br />
MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong><br />
9
natürlich LEBEN<br />
Handy aus und raus!<br />
Schauen Sie, Ihre Familie und Freunde auch in jeder freien Minute auf das Schirmchen?<br />
Zeit wird’s für Erlebnisse mit allen Sinnen in der Natur! Ein Bericht mit Zahlen und Fakten.<br />
TEXT Karen Cop<br />
Du schnaufst ja wie eine alte Dampflokomotive!“,<br />
sagt meine Tochter. Erschrocken schaue ich vom<br />
Handy auf: Ups, ich habe gar nicht gemerkt, dass<br />
ich so schnell und laut atme! Umgekehrt ahnen<br />
meine Kinder nicht, was für ein Dauerfeuer gerade auf<br />
mich eingeprasselt ist: Die beunruhigenden<br />
Nachrichten aus der<br />
Weltpolitik, Schnell-schnell-machmal-Mails<br />
im Job, und dazwischen<br />
ploppte die Meldung auf, dass mein<br />
Vater ins Krankenhaus muss. Kein<br />
Wunder, dass mein Körper nach<br />
Sauerstoff schnappt! Die vielen Nachrichten auf einmal<br />
zu verarbeiten, ist reinster Stress. Stellen Sie sich vor, alle<br />
diese Leute würden vor Ihnen stehen und auf Sie einreden<br />
– zum Wegrennen, oder?<br />
„Die vielen Nachrichten<br />
zu verarbeiten,<br />
ist reinster Stress.“<br />
Täglich 204 Minuten Internet<br />
Andererseits sind Smartphones und Co. nicht mehr aus<br />
unserem Alltag wegzudenken. Laut JIM-Studie, einer Langzeituntersuchung<br />
des Medienpädagogischen Forschungs-<br />
verbund Südwest unter 12- bis 19-jährigen Jugendlichen,<br />
haben bereits 94 Prozent der Zwölfjährigen ein eigenes<br />
Smartphone, mit 18 Jahren 99 Prozent. Sie sind jeden<br />
Tag durchschnittlich 204 Minuten im Internet, surfen,<br />
bedienen Messenger und Social Media. Die Bundeszentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung<br />
(BZgA) spricht sogar von „mindestens<br />
drei Stunden und am Wochenende bis<br />
zu vier“, die 12- bis 25-Jährige in der<br />
Freizeit online sind. Bewusste und<br />
kompetente Medienerziehung fordern<br />
Expert:innen daher bereits für Kindergartenkinder.<br />
Prof. Dr. Fabienne Becker-Stoll, Direktorin<br />
des Bayerischen Staatsinstituts für Frühpädagogik: „Kleinkinder<br />
wachsen in einer digitalen Welt auf. Deshalb muss<br />
der kompetente Umgang mit digitalen Medien gelernt<br />
werden.“<br />
Partner Nummer eins: das Handy<br />
Im Idealfall leben Eltern und andere Erziehende den Kindern<br />
den bewusst dosierten Umgang mit den Medien vor.<br />
10 MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong>
FOTOS: Westend61/Stefanie Aumiller, iStock, Shutterstock<br />
Doch oft fällt das sogar diesen schwer: Sie schalten<br />
ihr Smartphone auch nachts nicht aus, werden<br />
nervös, wenn sie „ohne“ unterwegs sind. Verständlich,<br />
von der Arbeit über die Banktransaktion<br />
bis zur Verabredung wird der Alltag<br />
ohne Handy kompliziert. „Viele Menschen<br />
erleben, wie uns digitale Technologien<br />
einerseits unterstützen, wie sie uns andererseits<br />
aber auch im Griff haben und wir<br />
unser Leben nach ihnen richten. Sie merken<br />
das beispielsweise, wenn sie sich fragen, wie<br />
sie mit all den E-Mails am Arbeitsplatz zurechtkommen<br />
sollen, oder wenn sie sich dabei ertappen,<br />
wie sie alle fünf Minuten auf ihr Smartphone schauen,<br />
ob es eine neue Nachricht gibt oder wer ihr gepostetes Bild<br />
schon kommentiert hat“, sagt Professor Henner Gimpel von<br />
der Universität Augsburg, Sprecher von ForDigitHealth,<br />
einem vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft<br />
und Kunst geförderten Forschungsverbunds.<br />
„Privat wie beruflich immer online sein zu müssen, ist einer<br />
der großen Stressfaktoren unserer Zeit“, führt Katja Mierke,<br />
Psychologieprofessorin an der Hochschule Fresenius aus.<br />
„Liegt das Handy neben einem, ist das ähnlich, als wäre<br />
jemand mit im Raum, der jederzeit mit einem in Kontakt<br />
Medienkompetenz für alle!<br />
Wie können Familien den Umgang mit<br />
den Medien regeln und alle Erziehenden<br />
Anregung statt Aufregung bieten? Die<br />
Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung (BZgA) hat mehrere Broschüren<br />
und einen Check-up zum Thema<br />
Medien und Familie erstellt, die hier<br />
kostenlos angefordert oder heruntergeladen<br />
werden können: www.bzga.de/<br />
was-wir-tun/gesundheit-und-schule/<br />
medienkompetenz<br />
Kinder und Jugendliche finden im Portal<br />
für Mediennutzung und Medienkompetenz<br />
„Ins NETZ gehen“ Ideen und Tipps<br />
für gemeinsame Abenteuer im realen<br />
Leben sowie Informationen zu verschiedenen<br />
Themen, auch zu „Digital Detox“:<br />
www.ins-netz-gehen.de<br />
Hier gibt’s auch den Online-Selbsttest<br />
„Check dich selbst“, falls schon der<br />
Gedanke ans Abschalten nervös macht:<br />
www.beratung.ins-netz-gehen.de/<br />
check-dich-selbst/bin-ich-suechtig<br />
Offline<br />
treten kann. Gehen dann tatsächlich Nachrichten ein, schafft<br />
es kaum jemand, diese zu ignorieren und erst die aktuelle<br />
Tätigkeit zu Ende zu führen.“ Die Expertin rät zu einem<br />
„kollektiven Zeitmanagement“. So könnten Vorgesetzte und<br />
Mitarbeiter:innen zum Beispiel eine tägliche Zeitspanne<br />
festlegen, in der offline gearbeitet wird.<br />
Lieber nicht: Doomscrolling, Phubbing & Co.<br />
Das Smartphone entwickelt offenbar eine Sogwirkung. Nicht<br />
nur beim „Doomscrolling“, wie das Verhalten von Menschen<br />
genannt wird, die von einer, meist schlechten, Nachricht<br />
zwanghaft zur nächsten surfen, bis sie in Panik geraten.<br />
„FOMO“ nennen Medienerzieher:innen die Angst auf Social<br />
Media ein spannendes Ereignis zu verpassen. Das kann zu<br />
Stress, Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen<br />
führen. „Phubbing“ untersuchen Psycholog:innen. Der<br />
Begriff ist aus den Worten „phone“ und „snubbing“ zusammengesetzt<br />
und bezeichnet Situationen, die leider jede:r<br />
kennt: Freund:innen oder die Familie sitzen zusammen, doch<br />
manche beschäftigen sich mit ihrem Handy, statt mit den<br />
anderen zu sprechen. Diese Demonstration, „mein Telefon ist<br />
mir wichtiger als du“, wirkt verletzend.<br />
Pausen von der digitalen Welt<br />
Digital Detox, also Pausen von der digitalen Welt, gehören<br />
deshalb zu Medienkompetenz und -erziehung, nicht zuletzt<br />
auch, um der zunehmenden Bewegungsarmut entgegenzuwirken.<br />
Das reicht von der Verbannung der Handys vom<br />
Esstisch bis hin zu Tagen, an denen das Gerät auf lautlos<br />
gestellt und nur zu festgelegten Zeiten draufgeschaut wird.<br />
Vielleicht liegt in der Schublade noch eine Armbanduhr,<br />
damit das Handy ihre Rolle nicht mehr übernehmen muss.<br />
Hauptsache, öfter mal Handy ausschalten und raus! Tief<br />
durchatmen, beide Lungenflügel mit frischer Atemluft füllen.<br />
Die Augen blinzeln lassen, bis sie wieder schön feucht sind,<br />
und loslaufen, damit sie wieder mal in die Ferne schauen<br />
können statt nur eine halbe Armlänge voraus.<br />
«<br />
MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong><br />
11
sportlich AKTIV<br />
Doppelt gut: Yoga zur<br />
Entspannung und als Sport<br />
Yoga ist mehr als ein Trend – es ist ideale Vorsorge für Gesundheit, Beweglichkeit,<br />
Entspannung und der perfekte Ergänzungssport. Ein Interview mit dem Yogalehrer und<br />
Psychologen Dr. Patrick Broome.<br />
INTERVIEW Claudia Scheiderer<br />
Kopfstand, schwierige Verrenkungen — muss alles<br />
nicht sein, wenn es darum geht, mithilfe von Yoga<br />
etwas für unsere Gesundheit zu tun. Dass Yoga vor<br />
allem auch gegen Stress und somit seine Folgen für unsere<br />
Immunabwehr, unser Herz-Kreislauf-System und natürlich<br />
auch unsere ausgeglichene Psyche wirkt, ist wissenschaftlich<br />
bewiesen: Dr. Karin Matko, wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
an der Professur für Allgemeine und Biopsychologie<br />
an der Technischen Universität Chemnitz, sowie ein großes<br />
Forschungsteam fanden bei einer Meta-Synthese von 330<br />
Studien heraus, dass vor allem „die Kombination aus Yoga<br />
und Meditation besonders hilfreich zu sein“ scheint. Denn<br />
vor allem bei sanften Yogaarten wird der Aktivitätsnerv<br />
Sympathikus heruntergefahren, der Blutdruck sinkt und<br />
wir nehmen einfach eine entspannte Haltung allen Dingen<br />
gegenüber ein. Aber auch als Vor-, Nach- und Ergänzungssport<br />
sind Sonnengruß & Co. ideal, da unsere Muskeln und<br />
Bänder sanft gedehnt und bis in die Faszien stimuliert werden,<br />
wie Dr. Patrick Broome aus eigener Erfahrung weiß: Er<br />
begann vor langer Zeit mit Yoga und trainiert heute unter<br />
anderem die deutsche Fußballnationalmannschaft.<br />
Können Sie sich an Ihre erste Yogastunde erinnern?<br />
Das ist über 30 Jahre her. Aber ich weiß noch, dass mir<br />
Yoga schwergefallen ist und sich gleichzeitig sehr vertraut<br />
anfühlte. Sehr verwirrend. Trotzdem war mir klar, dass es<br />
mich in Zukunft beschäftigen würde …<br />
YOGA PRÄVENTIONSKURSE<br />
Sie möchten mehr für Ihre Gesundheit tun? Die <strong>BKK</strong><br />
<strong>ProVita</strong> unterstützt auch zertifizierte Yogakurse pro Kalenderjahr<br />
mit 80 % bis zu einem Betrag von 227 Euro .<br />
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ganz in Ihrer Nähe: www.bkk-provita.de/kurse<br />
12 MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong>
Sie unterrichten heute unter anderem Profisportler:innen,<br />
bekannt sind Sie als Yogalehrer der<br />
deutschen Fußballnationalmannschaft und Bundesliga-Spieler:innen.<br />
Wie profitieren Sportler:innen<br />
vom Yoga?<br />
Am Tag nach dem Spiel behandeln wir immer zuerst die<br />
Faszien. Danach gibt es eine Yogastunde zur Entspannung<br />
des Körpers und vor allem auch zum mentalen Runterkommen.<br />
Das ist extrem wichtig.<br />
FOTOS: Simone Leuscher, Christian Krinninger<br />
Grundsätzlich profitieren alle vor und nach dem<br />
Sport von Yoga. Welche Yogaübungen sind ideal, um<br />
sich zum Beispiel vor dem Ausdauersport wie Laufen<br />
oder auch Krafttraining aufzuwärmen?<br />
Yoga ist kein Herz-Kreislauf-Training! Besser ist es, nach<br />
dem Trainieren seine angespannte Muskulatur mit einer<br />
Yogastunde wieder zu lockern.<br />
Wie kann Yoga Einseitigkeiten von Sportarten wie<br />
Fußball oder Klettern ausgleichen?<br />
Man kann gezielt dehnen: beim Fußball etwa die Waden,<br />
Beinrückseiten, Hüfte, unteren Rücken oder beim Klettern<br />
die Brust öffnen. Aber besser ist eine komplette Yogastunde,<br />
um den Körper ganzheitlich zu weiten und zu<br />
entspannen.<br />
„Yoga bringt uns wieder in<br />
Balance, körperlich wie seelisch.“<br />
Yoga ist nicht nur ein guter Ergänzungssport, sondern<br />
auch anerkannte Gesundheitsvorsorge. Welche<br />
Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Yoga sprechen<br />
Sie vor allem an?<br />
Es ist die Rolle des Atems, die aktuell erforscht wurde. Die<br />
Frage war, woher eigentlich – neben den anderen positiven<br />
Aspekten – das Wohlgefühl nach dem Yoga kommt. Es<br />
ist die verlängerte Ausatmung. Das wirkt direkt auf unser<br />
Nervensystem.<br />
Können Sie uns eine Übung nennen, die Schulkindern<br />
beim Entspannen hilft?<br />
Erst sollten sich die Kinder austoben können. Danach mit<br />
einfachen Atemübungen einsteigen, z. B. Augen schließen<br />
und „beobachten“, wie die Atemwege ein- und ausatmen.<br />
Welche Yogaarten sind für Kinder und alte Menschen<br />
besonders geeignet?<br />
Es gibt spezielles Kinderyoga oder aber auch sanftes, ruhigeres<br />
Yoga für ältere oder geschwächte Menschen, etwa<br />
Hatha- und Kundalini-Yoga.<br />
Dr. Patrick Broome, 54, ist promovierter Psychologe und seit<br />
seiner Ausbildung 1999 in New York einer der bekanntesten<br />
Yogalehrer in Deutschland. Er unterrichtet unter anderem die<br />
deutsche Fußballnationalmannschaft.<br />
Für manche Übungen muss man gelenkig sein – was<br />
empfehlen Sie Ungeübten und Menschen, die Probleme<br />
haben wie Rücken- oder Gelenkschmerzen?<br />
Sie sollten ihre Beschwerden im Vorfeld mit der:m Lehrer:in<br />
besprechen und eher Einsteigerkurse besuchen.<br />
Ist Yoga auch in der Schwangerschaft geeignet?<br />
Für Ungeübte ist es besser, in den ersten drei Monaten<br />
wenig Sport zu machen. Frauen, die aber schon immer<br />
Yoga gemacht haben, können bis kurz vor der Geburt Yoga<br />
machen – außer etwa Übungen in Bauchlage. Der Fokus<br />
sollte darauf liegen, den Körper sanft in Bewegung zu<br />
halten und in Verbindung mit dem Kind zu kommen.<br />
Ein alter indischer Yogi erzählte einmal, dass die Atmung<br />
im Yoga, vor allem Kapalabhati Pranayama, die<br />
Feueratmung, ihn gesund halten – was geschieht dabei?<br />
Kapalabhati wirkt sehr stimulierend. Aber Achtung, wir<br />
im Westen sind oft eher übererregt, verglichen mit einem<br />
indischen Mönch. Dann wirkt das kontraproduktiv.<br />
Was machen Sie, wenn Sie gestresst sind und sich<br />
innerlich unruhig fühlen?<br />
Momentan setze ich mich gerne zuerst auf ein stationäres<br />
Fahrrad (Anmerkung d. Red.: Heimtrainer) und mache anschließend<br />
ein paar einfache Yoga-Übungen. Danach kommt<br />
die Resonanzatmung, das ist eine Technik, bei der auf 4 bis<br />
5 Sekunden ein- und auf 5 bis 7 Sekunden wieder ausgeatmet<br />
wird. Anschließend gehe ich in die Stille und meditiere.<br />
„Yoga kann nichts und doch alles“ – das Zitat stammt<br />
von Ihnen. Was heißt das?<br />
Yoga ist keine Schmerztablette. Aber Yoga bringt uns, über<br />
einen längeren Zeitraum praktiziert, wieder in Balance,<br />
körperlich wie seelisch.<br />
«<br />
MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong><br />
13
neues VON UNS<br />
Wir suchen dich! Ausbildung 20<strong>23</strong><br />
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in Wiesbaden<br />
Du suchst einen Ausbildungsplatz? Dann bewirb dich jetzt für eine<br />
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und persönliche Weiterentwicklung.<br />
Wir freuen uns auf deine Bewerbung!<br />
Nähere Infos erhältst du hier:<br />
www.bkk-provita.de/stellenangebote<br />
Papier, ade!<br />
Auch für Krankenkassen gilt: Papierformulare und -anträge sollen der<br />
Vergangenheit angehören. Das regelt das Gesetz zur Verbesserung des<br />
Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen – kurz: Onlinezugangsgesetz<br />
(OZG). Es verpflichtet die Verwaltung, den Bürgern alle Dienste digital<br />
anzubieten.<br />
Seit dem 1. Januar 20<strong>23</strong> können daher viele Verwaltungsleistungen<br />
auf dem vom Bundesministerium des Innern und für Heimat herausgegebenen<br />
Bundesportal (www.verwaltung.bund.de) beantragt<br />
werden. Dazu gehören auch Leistungen der gesetzlichen Krankenund<br />
Pflegeversicherung wie die generelle Beantragung einer Mitgliedschaft,<br />
das Bestellen einer neuen Versichertenkarte oder die<br />
Beantragung von Mutterschaftsgeld.<br />
Wichtige Hinweise zur Nutzung aller digitalen<br />
Services und zur Registrierung bei unserer Onlinegeschäftsstelle<br />
finden Sie unter<br />
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Tipp:<br />
Nutzen Sie unsere Onlinegeschäftsstelle „Meine <strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong>“<br />
Die <strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong> bietet ihren Versicherten eine Vielzahl an digitalen<br />
Leistungen direkt über die Onlinegeschäftsstelle „Meine <strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong>“<br />
an. So können Sie z. B. persönliche Daten wie Adresse und Bankverbindung<br />
bequem ändern, Mutterschaftsgeld oder Kinderkrankengeld<br />
beantragen, Mitgliedsbescheinigungen anfordern, Ihren Bonuspass<br />
einreichen und vieles mehr.<br />
Organspende – Ihre Entscheidung zählt!<br />
Etwa 8.500 Menschen stehen in Deutschland auf der<br />
Warteliste für ein Spenderorgan, im Jahr 2022 wurden 796<br />
Organe transplantiert. Obwohl sehr viele Menschen positiv<br />
über Organ- und Gewebespenden denken, haben sie ihre<br />
Entscheidung nicht dokumentiert. Schaffen Sie Klarheit,<br />
für sich und Ihre Angehörigen, und dokumentieren Sie Ihren<br />
Willen! Alle Informationen zu Organ- und Gewebespenden<br />
finden Sie unter www.organspende-info.de. Hier können<br />
Sie einen Organspendeausweis online ausfüllen.<br />
Oder Sie fordern Infomaterial und Organspendeausweis per<br />
E-Mail an marketing@bkk-provita.de bei uns an.<br />
FOTOS: eyeem, Provita<br />
14 MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong>
medizinisch BEWUSST<br />
Hautsache: UV-Schutz<br />
Leichte Kleidung, Luft, Sonne – unsere Haut freut sich auf den Frühling!<br />
Aber Achtung, nach dem Winter ist sie besonders zart. So können wir sie schützen.<br />
TEXT Cora Keller<br />
FOTOS: iStock, EyeEm<br />
Endlich Frühling! Unsere Augen blinzeln in der Sonne,<br />
das macht einfach gute Laune! Und wenn sie im März<br />
und April kräftig scheint, rutschen auch die ersten<br />
Hautpartien aus der dicken Kleidung. Aber Achtung: Die<br />
Haut ist jetzt viel dünner als im Sommer und kaum pigmentiert.<br />
Anja Schröder, Sprecherin vom Bundesamt für Strahlenschutz<br />
(BSF), warnt: „Nach den langen Wintermonaten<br />
ist sie noch nicht an UV-Strahlung gewöhnt und muss erst<br />
langsam ihren Eigenschutz aufbauen.“ Unser natürlicher<br />
Schutzschild entsteht durch UV-B-Strahlen und wird in den<br />
Zellen gebildet: Die sogenannte Lichtschwiele entsteht.<br />
Hilfe für die zarte Winterhaut<br />
Bis dahin heißt es: cremen, cremen, cremen – mit mindestens<br />
Lichtschutzfaktor 30 und unbedingt vor dem Rausgehen!<br />
Denn auch die arktische Ozonschicht ist im Frühjahr<br />
um bis zu 40 Prozent dünner, sodass mehr schädliche<br />
UV-Strahlung auf die Haut trifft und schneller ein Sonnenbrand<br />
entsteht. Wer draußen joggt oder Rad fährt, kommt<br />
auch leicht ins Schwitzen, das löst den Schutzfilm auf. Also<br />
gehört ein Sonnenschutz zum Nachcremen in Rucksack oder<br />
Hosentasche. Sogenannte Sonnenterrassen wie Nasenrücken,<br />
Ohren oder Dekolleté brauchen besonders viel Schutz.<br />
Kindern unter zwei Jahren fehlt der natürliche Sonnenschutz<br />
noch komplett, sie sollten deshalb gar nicht in die<br />
pralle Sonne und auch im Schatten möglichst bekleidet<br />
sein. Besonders am Meer und in den Bergen empfiehlt sich<br />
UV-Schutzkleidung. Außerdem eine Sonnenbrille mit Breitband-UV-Filter<br />
400, denn Sonnenstrahlen können auch die<br />
Horn- und Netzhaut der Augen schädigen.<br />
Zur weiteren Vorbereitung auf sonnige Zeiten finden Sie auf<br />
unserem Blog viele weitere wichtige Tipps und Informationen<br />
zu Themen wie: Welche Sonnencreme braucht meine<br />
Haut? Wie lange ist sie haltbar? Was macht sie nachhaltig?<br />
Und wann sind die Sonnenstrahlen wieder so<br />
stark, dass sie uns dabei helfen, den Vitamin-D-<br />
Speicher aufzutanken? www.bkk-provita.de/<br />
aktuelles/sonnenschutz<br />
«<br />
VORSORGE FÜR IHRE HAUT<br />
Hautkrebs entsteht meist durch sonnenbedingte<br />
Schäden. Deshalb haben Versicherte der <strong>BKK</strong><br />
<strong>ProVita</strong> ab 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch<br />
auf ein Hautkrebs-Screening zur Krebsfrüherkennung.<br />
Ab dem 15. Lebensjahr<br />
bietet die <strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong> alle<br />
zwei Jahre eine prophylaktische<br />
Untersuchung an:<br />
www.bkk-provita.de/vorsorgeuntersuchungen<br />
MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong><br />
15
natürlich LEBEN<br />
Das Salz des Lebens<br />
Salz ist lebenswichtig, aber wir brauchen nur wenig davon – fragt sich nur, welches Salz.<br />
Eine kleine Salzkunde für mehr Durch- und Überblick sowie gesundes Würzen.<br />
TEXT Cora Keller<br />
In den letzten Jahren haben leidenschaftliche Köch:innen<br />
nicht nur die verschiedensten Pflanzenöle entdeckt,<br />
sondern auch die weite Welt des Salzes. In vielen Küchen<br />
hat das Salz für alle Fälle eine Reihe von feinen und groben,<br />
hellen, bunten und fast schwarzen Kristallen abgelöst. Aber<br />
wozu? Die sogenannte DEGS-Studie des Bundesministeriums<br />
für Ernährung und Landwirtschaft ergab, dass in Deutschland<br />
zu viel gesalzen wird: Männer nehmen im Schnitt zehn<br />
Gramm, Frauen 8,4 Gramm pro Tag zu sich. Von der Deutschen<br />
Gesellschaft für Ernährung empfohlen sind höchstens<br />
sechs Gramm, um durch zu viel Salzkonsum begünstigte<br />
Erkrankungen wie Bluthochdruck und seine Folgen für Herz<br />
und Kreislauf zu stoppen. Die WHO sagt sogar: fünf Gramm<br />
reichen. Das entspricht einem gestrichenen Teelöffel voll.<br />
Salz ist überlebenswichtig<br />
Andererseits ist Salz lebenswichtig, denn die Elektrolyte darin<br />
helfen dabei, unseren Wasserhaushalt und Blutdruck zu<br />
regulieren. Das Natrium unterstützt die Funktion der Nerven<br />
und Muskeln, Chlorid ist Teil der Magensäure. Mindestens<br />
1,4 Gramm brauchen wir täglich! Von der wohltuenden Wirkung<br />
von Salzbädern und Peelings für unsere Haut einmal<br />
abgesehen. Und wer viel schwitzt und/oder zu wenig Salz<br />
isst, spürt Salzmangel an entgleisendem Stoffwechsel.<br />
Salzzusätze wie Fluorid, Folsäure oder Jod können auch<br />
Mängeln vorbeugen. Deutschland gehört zu den jodärmsten<br />
Regionen Europas. Wir müssen Jod mit unserer Nahrung aufnehmen,<br />
damit unser Organismus genügend Schilddrüsenhormone<br />
herstellen kann, die u. a. für das Wachstum benötigt<br />
werden. Allerdings sollte das nicht dazu verleiten, mehr Salz<br />
als nötig zu konsumieren. Jod steckt auch in einer ausgewogenen<br />
Ernährung mit viel frischem grünen Gemüse, Kernen,<br />
Nüssen und Meeresalgen. Tolle Fluoridlieferanten sind unter<br />
vielen anderen Roggen, Cashew und Erdnüsse. Folsäure satt<br />
bieten Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte.<br />
Die Welt der guten Salze<br />
Beim Salz wird’s Zeit, Klasse statt Masse in die Küche und<br />
Licht in die kristalline Salzwelt zu bringen! Denn alle Salze<br />
bestehen zwar aus Natriumchlorid, werden aber auf unterschiedliche<br />
Art und an verschiedenen Orten gewonnen. Zu<br />
unterscheiden sind Stein-, Siede- und Meersalz: Steinsalz<br />
wird auch Ur-Salz genannt, weil es sich vor Millionen Jahren<br />
unter der Erde angelagert hat. Siedesalz entsteht beim Kochen<br />
von Sole, also salzigem Wasser von unterirdischen Seen<br />
oder durch Salzstöcke gepresstem Wasser. Und zur Gewinnung<br />
von Meersalz lassen Salzgärtner Meerwasser in flachen<br />
Becken verdunsten, sodass sich Salzkristalle bilden.<br />
16 MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong>
FOTOS: AdobeStock, Stockfood<br />
Die feine Welt der Salze<br />
Beim Speisesalz wird zwischen vielerlei Sorten unterschieden.<br />
Diese gehören zu den besten und bekanntesten:<br />
ALPENSALZ wird aus Sole des verdunsteten Urmeers in<br />
den Tiefen der Alpen gewonnen und nach alter Tradition in<br />
Siedepfannen verdampft.<br />
BAMBUSSALZ ist eine koreanische Spezialität. Für<br />
die Herstellung wird Salz aus dem Gelben Meer in hohle<br />
Bambusstangen gegossen, mit mineralstoffreichem Lehm<br />
verschlossen und mit Tannenholz im Ofen gebrannt. Der<br />
Bambus verbrennt, zurück bleiben weiße Salzsäulen, die<br />
besonders mineralstoffreich und basisch sind – mit jedem<br />
Brennvorgang mehr. Das Salz wird bis zu neunmal gebrannt<br />
und gilt in Japan und Korea als Heilsalz.<br />
FLEUR DE SEL, die „Blume des Salzes“, kristallisiert<br />
sich an heißen, windstillen Tagen an der Oberfläche von<br />
Meerwasser: je feiner, desto besser. Das Salz wird in Handarbeit<br />
gewonnen; rosa färbt es manchmal eine Alge.<br />
HAWAII-SALZ ist mildes, leicht nussiges Meersalz aus<br />
Hawaii, das mit farbigen Zusätzen angeboten wird, z. B.<br />
gelb gefärbt mit Kurkuma oder rot durch Tonerde. Besonders<br />
fein schmelzend: schwarzes Salz mit Aktivkohle<br />
(Lavaasche). Zum Schluss über das Essen streuen!<br />
HIMALAYA-SALZ hat wegen seines hohen Eisengehalts<br />
eine rötliche Färbung. Das Steinsalz enthält viele verschiedene<br />
Mineralien, jedoch kein Jod.<br />
INKA-SALZ wird ein mildes Salz aus Peru genannt und<br />
ist wie vor Jahrtausenden bei den Inkas in der reinen Luft<br />
über 3.000 Meter Höhe von der Sonne zu Salzblumen getrocknete<br />
Sole.<br />
JODSALZ wurde vor Jahrzehnten eingeführt, als<br />
Deutschland Mangelgebiet war und weil Jod wichtig für<br />
die Schilddrüse ist.<br />
KALA NAMAK ist dunkelrotes, lila bis schwarzes Steinsalz<br />
aus Pakistan oder Indien. Es enthält viel Eisen und<br />
Schwefel und hat einen leicht rauchigen, aber auch eiartigen<br />
Geschmack – perfekt für Menschen mit Ei-Allergie und<br />
Veganer:innen.<br />
MEERSALZ stammt aus Salzwasser in Salzgärten und<br />
enthält nicht zwingend Salz aus dem Meer. Meersalz besteht<br />
zu 97 Prozent aus Natriumchlorid.<br />
PERSISCHES BLAUSALZ erscheint wegen des Minerals<br />
Sylvin darin bläulich und enthält neben Natriumchlorid<br />
viel Kalium. Schmeckt sehr salzig!<br />
RAUCHSALZ bezeichnet über Buchen- oder Wacholderholz<br />
geräuchertes Meer- oder Speisesalz. Ideal für Röstaromen!<br />
TAFELSALZ ist fein gemahlenes Sole- oder Speisesalz.<br />
Kräutersalz<br />
Zutaten: 100 g regionales Speisesalz oder Meersalz,<br />
10 g getrocknete Kräuter (z. B. Rosmarin, Thymian,<br />
Oregano und Salbei)<br />
Zubereitung: Die gut getrockneten Kräuter fein zerbröseln<br />
oder mit dem Mörser bearbeiten und mit dem Salz mischen.<br />
Wer Knoblauch liebt, gibt fein gehackte<br />
und getrocknete Stückchen<br />
dazu. Dann in gut schließende<br />
Schraub- oder Einmachgläser<br />
füllen, damit keine Feuchtigkeit<br />
an das Salz kommt<br />
– und außerdem sieht es<br />
schön appetitlich aus!<br />
Bärlauchsalz<br />
mit Limette<br />
Zutaten: 100 g frische<br />
Bärlauchblätter, 1 Bio-<br />
Limette, 500 g Meersalz<br />
Zubereitung: Die Bärlauchblätter<br />
gut waschen und trocken<br />
schütteln! Dann wie Kräuter entweder<br />
12 bis 15 Stunden an der Luft trocknen lassen oder grob<br />
hacken und ca. zwei Stunden in den Ofen oder ein Dörrgerät<br />
geben. Die Limette abreiben und mit einem Teelöffel<br />
Limettensaft mischen. Dann mit ca. 100 Gramm vom Salz<br />
und den getrockneten Bärlauchblättern mit dem Mixer oder<br />
Pürierstab mischen. Anschließend in das übrige Meersalz<br />
heben, auf einem Backpapier verteilen und trocknen lassen.<br />
Wenn sich Klumpen bilden, ab und zu mit der Gabel oder<br />
einem Mörser lockern!<br />
Einfach delikat:<br />
mit Kräutern würzen<br />
Wer mehr Kräuter zum Würzen nutzt, braucht weniger<br />
Salz! Probieren Sie doch einfach mal aus, Ihre Kräuter<br />
selbst in unserem Natur-Bag wachsen zu lassen.<br />
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(Solange der Vorrat reicht.)<br />
MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong><br />
17
natürlich LEBEN<br />
„Sober Curiosity“:<br />
mehr Spaß, kein Kater<br />
Partys, Raves, Bars – alles ohne Alkohol. Immer mehr Jugendliche und Erwachsene feiern<br />
lieber ohne Neben- und Nachwirkungen und sind katerlos glücklich. Sie haben gute Gründe.<br />
TEXT Karen Cop<br />
R<br />
osa, lila, quietschblau, grün – an Ellas 19. Geburtstag<br />
ging es bunt rund, auch an der improvisierten<br />
Bar. Aber die frisch gemixten Drinks waren alle<br />
alkoholfrei. „Meine Freund:innen und ich brauchen den<br />
nicht für gute Laune, im Gegenteil: ich kriege davon<br />
Pickel“, sagt die Studentin. „Kater, nein danke, lieber fit<br />
sein“, sagt auch Lea, 30, „meine ‚Droge‘ ist die Musik.“ Sie<br />
tanzt gerne auf Raves und Festivals die Nächte durch und<br />
sitzt nach Partys lieber nicht k. o. am Arbeitsplatz, sondern<br />
betrachtet das Thema Alkohol und Feiern nüchtern: „Ich<br />
bin ein Genussmensch und von Alkohol wird mir einfach<br />
zu schnell schlecht.“<br />
Nüchtern neugierig<br />
Mit Absagen an das Rauschmittel Nummer eins in Europa<br />
liegen die beiden voll im Trend. „Sober Curiosity“<br />
(nüchtern neugierig) und „Mindful Drinking“ (bewusstes<br />
Trinken) sind seine Stichworte, vor allem der „Generation<br />
Z“. Die hat schon fast mehrheitlich mehr Lust auf Alkoholverzicht<br />
als Rausch, wie beispielsweise eine Studie des<br />
Zukunftsinstituts herausgefunden und im „Health Report<br />
2020“ gezeigt hat. Für die Generation der um die Jahrtausendwende<br />
geborenen Menschen gehört nicht nur ein achtsamer<br />
Umgang mit anderen, sondern auch mit der eigenen<br />
Gesundheit zum Lebensstil. „Ich weiß einfach, was Alkohol<br />
für ein Gift ist und wie das dem Körper zu schaffen macht“,<br />
bestätigt Marie, <strong>23</strong>, die das nicht nur aus ihrem Psychologiestudium<br />
weiß: „In meiner Familie sind zwei Menschen<br />
an Leberversagen wegen zu viel Alkohol gestorben. Das<br />
war schrecklich, und das wird mir sicher nicht passieren.“<br />
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />
sterben immer noch jährlich „über 20.000 Menschen an<br />
18 MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong>
den Folgen ihres Alkoholkonsums in Deutschland“. Sie hat<br />
deshalb im Rahmen der Kampagne „Kenn dein Limit“ auch<br />
einen Wissenstest entworfen: „Wie gut kennen Sie sich<br />
beim Thema Alkohol aus?“ Finden Sie heraus, wie viel Sie<br />
tatsächlich über Alkohol, seine Wirkung und den verantwortungsvollen<br />
Umgang damit wissen: www.kenn-deinlimit.de/alkohol-tests/alkohol-wissenstest<br />
Alles ohne Prozente: Bier, Wein, Sekt<br />
Natürlich gab es auch früher schon alkoholfreie Fastenzeiten:<br />
Viele legten einen Monat Null-Prozente-Pause<br />
im Januar zur „Entgiftung“ nach den Feiertagen ein. Für<br />
andere Menschen gehört der Verzicht auf Alkohol traditionell<br />
zu den Fastenzeiten,<br />
„Natürlich gab es auch früher schon bewusst<br />
alkoholfreie Zeiten, aber jetzt sind sie cool.“<br />
z. B. vor Ostern. Neu ist aber:<br />
Nüchtern sein gilt jetzt als<br />
cool. Vorbei sind die Zeiten,<br />
als schief angeschaut wurde,<br />
wer beim Ausgehen einen Drink ohne Alkohol bestellt hat.<br />
„Bist du schwanger?“, „Bist du trockener Alki?“, „Was ist<br />
los – mies drauf?“ gehörte zu den üblichen Kommentaren,<br />
wenn man sich auf Partys an Wasser oder Saftschorle<br />
hielt. Gerd, 42, Balletttänzer, musste sich sehr oft erklären,<br />
dabei konnte er Besäufnissen nie etwas abgewinnen. „Ich<br />
brauche die Kraft meines Körpers für meine Arbeit und<br />
war deshalb immer nur ein Anstands-Nipper bei Anlässen,<br />
bei denen Anstoßen mit Alkohol höflichkeitshalber<br />
sein musste.“ Das ist vorbei. Inzwischen gibt es genug<br />
Getränke, die auch einem traditionell feierlichen Zweck<br />
ohne aufzufallen sowie ohne Nach- und Nebenwirkungen<br />
dienen: Die Getränkeindustrie arbeitet unter Hochdruck<br />
daran, der steigenden Nachfrage der Verbraucher:innen zu<br />
entsprechen. Alkoholfreies Bier bietet inzwischen fast jedes<br />
Lokal. Und alkoholfreier Sekt, Prosecco oder Wein ist von<br />
unterschiedlichen Anbietern auf dem Markt, ihnen wurde<br />
nach dem üblichen Gärverfahren der Alkohol entzogen.<br />
Coole Mixkunst: Mocktails<br />
Auch „Mocktails“, benannt nach dem englischen Wort<br />
„to mock“, was so viel wie „nachmachen“ bedeutet, werden<br />
nicht mehr bloß als farbenfrohe Knaller für Kindergeburtstage<br />
belächelt. Immer<br />
mehr Barkeeper sehen<br />
es als eine schöne<br />
Herausforderung an<br />
ihre Fantasie, aus<br />
Früchten, Kräutern, Prickelndem und Eis toll schmeckende<br />
Getränke zu zaubern. Bei Festivals und in den Bars von<br />
großen Städten wie München, Frankfurt oder Berlin stehen<br />
sie ganz selbstverständlich auf der Karte, nicht nur bei<br />
Sober Sensation Events. Lust bekommen, auch mal munter<br />
loszumixen? Von der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung gibt es eine kostenlose Broschüre mit vielen<br />
Ideen für leckere Drinks für kalte und warme Tage oder<br />
lange Nächte: www.kenn-dein-limit.de/<br />
alkoholverzicht/alkoholfreie-cocktails<br />
«<br />
Zwei Rezepte für alkoholfreie Drinks verraten wir hier:<br />
FOTOS: iStock, Stockfood (2)<br />
Ipanema, der alkoholfreie Caipirinha<br />
Dieser Mix sorgt für das gute Copacabana-Party-Gefühl:<br />
Eine Bio-Limette abspülen und in Scheiben schneiden,<br />
auf zwei Gläser verteilen, mit je zwei bis drei Löffeln<br />
braunem Rohrzucker überstreuen und mit einem Holzstößel<br />
oder Kochlöffel zerstoßen. Für das Caipi-typische<br />
Crushed Ice geben Sie anschließend Eiswürfel in einen<br />
Beutel und zerkleinern diese z. B. mit einem Nudelholz.<br />
Das zerkleinerte Eis auf die Gläser verteilen und mit<br />
Ginger Ale übergießen.<br />
Virgin Mary<br />
Der klassische Anti-Kater-<br />
Cocktail schmeckt auch<br />
ohne Kater! 400 ml Tomatensaft,<br />
4 cl Zitronensaft,<br />
1 TL Worcestersauce und<br />
1 bis 2 Spritzer Tabasco<br />
mischen, mit Pfeffer und<br />
Meersalz abschmecken.<br />
Eiswürfel auf zwei Gläser<br />
verteilen, den würzigen<br />
Saft darübergießen und<br />
eine Selleriestange ins<br />
Glas stellen!<br />
MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong><br />
19
sportlich AKTIV<br />
Haben Sie „Rücken“?<br />
Tipps für ein starkes Kreuz<br />
Stress, Muskeln verspannt, verdreht, verhoben? Rückenschmerzen hat fast jede:r mal –<br />
und kann etwas dagegen tun. Hier sind ein paar Übungen zur generellen Stärkung und<br />
eine für den Notfall.<br />
TEXT Claudia Scheiderer<br />
J<br />
ede:r kennt Situationen wie diese: Schnell noch die<br />
Getränkekiste in die Wohnung heben, das stolpernde<br />
Kind im Gehen auf die Füße stellen oder auf die Hüfte<br />
setzen und stundenlang auf dem Bürostuhl sitzen bei hoher<br />
Anspannung – „schon“ protestiert der Rücken. Der Schmerz<br />
kann sich wie ein scharfer Stich anfühlen, zum Beispiel ein<br />
„Hexenschuss“ oder auch Bandscheibenvorfall sein, oder<br />
er schleicht sich dumpf und dauerhaft ein. „Eine falsche<br />
Haltung gepaart mit einem schwachen Muskelkorsett ist<br />
meistens die Ursache“, sagt der Münchner Physiotherapeut<br />
Martin Sobek.<br />
Der Körper liebt Symmetrie<br />
Mit gebeugtem Rücken etwas Schweres heben, dabei<br />
womöglich eine leichte Drehung vollführen, ist aus Expertensicht<br />
niemals eine gute Idee. Besser: den Rücken gerade<br />
halten, Bauchmuskeln anspannen, dabei leicht in die Knie<br />
gehen und einseitige Haltungen generell streichen. Sobek:<br />
„Der Körper liebt Symmetrie.“ Das heißt für den Alltag<br />
konkret: das Kind von der linken auch genauso lange auf<br />
die rechte Seite setzen, um einen Ausgleich für den Körper<br />
zu schaffen. Beim Kochen ruhig mal kurz innehalten und<br />
die eigene Körperhaltung kontrollieren: Stehe ich parallel<br />
zur Arbeitsplatte oder ist mein Becken verdreht? Befinden<br />
sich meine Schultern auf einer Achse oder ziehe ich eine<br />
beim Gemüseschnippeln immer mehr nach oben, weil die<br />
Arbeitsplatte zu hoch ist? Dasselbe gilt für das Homeoffice:<br />
Haben sich ungesunde Haltungen eingeschlichen, etwa<br />
wie Beine überschlagen, ein vorgerecktes Kinn, einseitiges<br />
Aufstützen oder ein vermeintlich komfortables Fläzen im<br />
Bürostuhl? Beruhigend zu wissen: Laut Martin Sobek steckt<br />
„hinter 80 Prozent der Rückenprobleme keine schwerwiegende<br />
Ursache wie etwa ein Bandscheibenvorfall“.<br />
Meistens schmerzen verklebte Faszien (das ist das Ganzkörper-Stützkorsett<br />
aus Bindegewebe, zu dem etwa auch<br />
die Muskeln zählen). Mit Bewegung, geeignetem Training<br />
oder einer Faszien-Behandlung lassen sie sich aber wieder<br />
geschmeidig machen.<br />
«<br />
20 MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong>
Zum Dehnen: Ausfallschritt für den Hüftbeuger<br />
Dazu einen möglichst weiten<br />
großen Schritt machen, damit<br />
der Hüftbeuger gedehnt wird, der<br />
für den Rücken wichtig ist. Dabei<br />
beide Hände fest auf das vordere<br />
Knie stützen. Das hintere Bein<br />
ruhig im Ausfallschritt noch<br />
weiter nach hinten rutschen<br />
lassen und leicht wippen.<br />
Anschließend die Seite<br />
wechseln!<br />
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erbrachte Vorsorgemaßnahme. Weitere<br />
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Zum Lockern: Becken kreisen<br />
Das Becken im Stand geschmeidig vor<br />
und zurück und zur Seite bewegen,<br />
wie beim Salsa-Tanzen. So lange Sie<br />
möchten!<br />
AUCHTANZ<br />
Anstrengend, aber effektiv: Unterarmstütz<br />
(Plank oder Brett)<br />
für eine stabile Rumpfmuskulatur<br />
Eine gute Bauchmuskulatur gehört<br />
zu einem starken Rücken! Legen Sie<br />
sich zuerst auf einer festen geraden<br />
Unterlage auf den Bauch. Dann die<br />
Unterarme parallel vor der Brust<br />
ablegen, UNTERARMSTÜTZ<br />
Zehen aufstellen und Ihren<br />
AKTIVTIPP<br />
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bezuschusst? Hier finden<br />
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Körper gerade wie ein Brett nach oben<br />
drücken. Stellen Sie sich dabei vor, dass Sie den Nabel zur Brust ziehen. Das<br />
hält den Bauch fest und das Gesäß unten. Bis zu 30 Sekunden halten, danach<br />
30 Sekunden Pause richtig genießen. Zehn Wiederholungen, zwei bis dreimal<br />
pro Woche sind ideal.<br />
FOTOS: istock, ILLUSTRATIONEN: Christian Sommer/Kleinert<br />
SOS-ÜBUNG<br />
SOS-ÜBUNG: Beckenschaukeln in Rückenlage<br />
Diese Selbst-Rücken-Massage entlastet die Lendenfaszie:<br />
1) In Rückenlage und mit angewinkelt aufgestellten Beinen<br />
das Becken auf- und abrollen: Einmal bewegt sich das<br />
Schambein auf den Bauchnabel zu und dann wieder weg.<br />
20-mal wiederholen, eine Pause einlegen und nachspüren!<br />
2) Diesmal das Becken nicht vor- und zurückbewegen,<br />
sondern einmal die linke und einmal die rechte Rumpfseite<br />
verkürzen. Bei beiden Varianten zum besseren Fühlen der<br />
Bewegung die Hände auf die Beckenkämme legen.<br />
3) Dann die Hände um die Knie legen und die gesamte<br />
Rückenfläche auf der Unterlage abrollen (als ob sich das<br />
Steißbein um ein Zwei-Euro-Stück bewegt).<br />
MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong><br />
21
natürlich LEBEN<br />
Hör mal, riech mal, schau mal!<br />
Vom Blumen-Memory zur Pfützen-Regatta bis zum Instrument aus Steinen:<br />
Hier sind Frühlingsspiele für draußen, für jedes Wetter.<br />
TEXT Barbara Lang<br />
Klangsuche<br />
Wie wär’s mit einem Musik-Spaziergang an einem Fluss,<br />
See oder Steinbruch? Denn da findet ihr schöne, flache und<br />
längliche Steine in verschiedenen Größen. Diese könnt ihr auf<br />
mehrere parallele Stöcke legen, sodass alle Steine Abstand<br />
zum Boden haben. Sucht euch nun andere Steine und Hölzer<br />
und bringt durch leichtes Klopfen, festes Schlagen oder Kratzen<br />
euer „Stein-Xylophon“ – richtig heißt es „Lithophon“ – zum<br />
Klingen. Sortiert die Steine dem Klang nach von hoch nach<br />
tief. Könnt ihr sogar ein bekanntes Lied spielen?<br />
Blumen-Memory<br />
Im Wald und am Waldrand zeigen sich jetzt<br />
wieder zarte, bunte Frühlingsboten zwischen<br />
alten Laubblättern. Schneeglöckchen erkennt<br />
ihr wahrscheinlich. Aber wisst ihr auch, wie<br />
Buschwindröschen, Veilchen, Blaustern, Taubnesseln,<br />
Lungen- oder Scharbockskraut aussehen?<br />
Guckt beim nächsten Spaziergang mal ganz<br />
aufmerksam auf den Boden und fotografiert die<br />
unterschiedlichen Blümchen. Wie viele verschiedene<br />
Arten findet ihr? Sucht zu Hause in einem<br />
Pflanzenführer ihre Namen und prägt sie euch<br />
ein. Danach malt ihr jedes Blumenfoto zweimal<br />
im kleinen Format nach und bastelt daraus ein<br />
Memory. Kennt ihr noch alle Namen?<br />
Spürnase<br />
Der Wald ruft! Um die Wanderung noch spannender zu machen,<br />
nehmt ihr ein Tuch zum Augen-Verbinden und einen Stoffbeutel<br />
mit. Während des Spaziergangs sammelt ihr, was ihr auf dem<br />
Waldboden findet (bitte nichts abreißen). In der Pause oder nach<br />
der Wanderung dürft ihr dann mit verbundenen Augen an den<br />
Sammelstücken schnuppern: Wie riechen Baumnadeln, Waldboden,<br />
Holz, Laub, Bärlauch oder ein erstes Frühlingsblümchen?<br />
Wer alle Fundstücke errät, ist Königin oder König des Waldes!<br />
Pfützen-Regatta<br />
Ist mal wieder Schietwetter? Macht nichts!<br />
Matschhose an und raus zur nächsten großen<br />
Pfütze. Aber davor müsst ihr euch noch eine kleine<br />
Pfützen-Jacht basteln – das geht ganz schnell:<br />
Jedes Kind bekommt eine halbe Walnussschale,<br />
füllt diese mit etwas Knete und bastelt aus einem<br />
Zahnstocher und einem Stück Stoff ein kleines<br />
Segel, das in die Knete gesteckt wird. Und schon<br />
geht’s los: Ist die große Pfütze gefunden, kommen<br />
alle Segelboote in eine Reihe. Mit dem Startsignal<br />
versuchen alle Kinder ihr Segelboot durch Pusten<br />
am schnellsten ans andere Pfützenufer zu bringen.<br />
FOTOS: AdobeStock, iStock, Shutterstock<br />
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22 MAGAZIN fürs LEBEN. <strong>01</strong>.<strong>23</strong>
1 | 20<strong>23</strong><br />
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Satzung<br />
Unsere Satzungsänderungen können Sie<br />
wie gewohnt unter www.bkk-provita.de/<br />
verwaltungsrat nachlesen. Dort finden Sie<br />
auch Informationen zu Wahl, Aufgaben und<br />
Zusammensetzung des Verwaltungsrates.<br />
FOTOS: Eyeem<br />
Veröffentlichung der Höhe<br />
der Vorstandsvergütungen 2022<br />
Die Krankenkassen und ihre Verbände haben jährlich die Vergütungen ihrer Vorstände zu veröffentlichen.<br />
Die <strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong> kommt dieser Verpflichtung selbstverständlich nach.<br />
Der Vorstandsvorsitzende der <strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong> erhielt vom 15.07.2022 bis 31.12.2022 eine Grundvergütung<br />
von 67.375,00 Euro plus variablen Anteil in Höhe von 13.000,00 Euro. Zur Zusatzversorgung<br />
wurde ein Zuschuss in Höhe von 3.099,25 Euro gezahlt. Er verfügte über ein Dienstfahrzeug, das<br />
auch privat genutzt werden konnte. Der geldwerte Vorteil entsprechend der steuerlichen<br />
1 %-Regelung betrug 5.696,00 Euro.<br />
Der bis zum <strong>01</strong>.03.2022 aktive Vorstand der <strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong> erhielt vom <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2022 bis <strong>01</strong>.03.2022<br />
eine Grundvergütung von 29.318,18 Euro plus variablen Anteil in Höhe von 15.000,00 Euro. Als abschließender<br />
Zuführungsbetrag zur Altersvorsorge wurden 55.080,00 Euro gezahlt. Er verfügte über<br />
ein Dienstfahrzeug, das auch privat genutzt werden konnte. Der geldwerte Vorteil entsprechend der<br />
steuerlichen 1 %-Regelung betrug 1.283,25 Euro.<br />
Der <strong>BKK</strong> Landesverband Bayern zahlte 2022 für die Vorständin eine <strong>Gesamt</strong>vergütung von<br />
167.600,92 Euro (inklusive privater PKV-Nutzung und Zuschuss zur privaten Versorgung). Sie war<br />
vergleichbar mit beamtenrechtlichen Regelungen in Höhe von 16.500,00 Euro versichert.<br />
Die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes erhielt vom <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2022 bis 31.12.2022 eine<br />
Grundvergütung in Höhe von 262.000,00 Euro. Zur Zusatzversorgung wurde ein Zuschuss in Höhe<br />
von 49.166,00 Euro bezahlt. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes<br />
erhielt vom <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2022 bis 31.12.2022 eine Grundvergütung in Höhe von 254.000,00 Euro. Zur Zusatzversorgung<br />
wurde ein Zuschuss in Höhe von 71.807,00 Euro gezahlt. Das Vorstandsmitglied des<br />
GKV-Spitzenverbandes erhielt vom <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2022 bis 31.12.2022 eine <strong>Gesamt</strong>vergütung in Höhe von<br />
250.000,00 Euro. Zur Zusatzversorgung wurde ein Zuschuss in Höhe von 30.118,00 Euro gezahlt.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>BKK</strong> <strong>ProVita</strong>, Münchner Weg 5,<br />
85<strong>23</strong>2 Bergkirchen, www.bkk-provita.de<br />
Objektleitung: Anke Sander, Michael Blasius<br />
Verlag: Journal International<br />
The Home of Content GmbH,<br />
Ganghoferstraße 66f, 80339 München,<br />
www.journal-international.de,<br />
www.the-home-of-content.de<br />
Verlagsleitung: Stefan Endrös, Gerd Giesler<br />
Redaktionsleitung: Karen Cop<br />
Grafik: Timo Eberl<br />
Bildredaktion: Jürgen Stoll<br />
Autor:innen: Oliver Armknecht, Karen Cop,<br />
Cora Keller, Barbara Lang, Anke Sander,<br />
Antoinette Schmelter-Kaiser, Claudia Scheiderer<br />
Schlusskorrektur: Maike Zürcher<br />
Produktion: Tina Probst<br />
Reproduktion: PMI Publishing Verlag GmbH &<br />
Co. KG, München<br />
Druck: Mayr Miesbach<br />
Hinweis:<br />
Die Beiträge in diesem Magazin enthalten nur<br />
allgemeine Hinweise und dürfen nicht zur Selbstdiagnose<br />
oder -behandlung verwendet werden.<br />
Sie können Ärzt:innenbesuche nicht ersetzen. Die<br />
Beantwortung individueller Fragen durch unsere<br />
Expert:innen ist leider nicht möglich.<br />
ID-Nr. <strong>23</strong>134561<br />
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ACHTSAMKEIT | BEWEGUNG | ERNÄHRUNG | VERANTWORTUNG<br />
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