Gelenau im Wandel der Zeiten
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750 Jahre Gelenau: 1273 – 2023 19
Rittergut Gelenau, 1856, Poenicke Tonlitographie
man Gelenau auf dem Höhenweg,
dann kommt man im Süden an einem
prachtvollen, alleinstehenden
und von hohen Laub-Bäumen und
Fichten eingerahmten Fachwerkhaus
vorbei – ein Sinnbild der Harmonie
von Natur und Baukunst,
ein romantischer Anblick zu allen
Jahreszeiten. Auf diesen Wanderungen
fallen dem aufmerksamen
Beobachter natürlich die für das
Erzgebirge und für Gelenau typischen
sowie imposanten schieferverkleideten
Steinhäuser auf;
und sicher auch, wie Fachwerk-
Bauweise und Schieferverkleidung
sich kunstvoll und spielerisch in
einem Bauwerk vereinen können.
Für Geschichte und Gegenwart
des Dorfes ist der prachtvolle
Bau des einstige Rittergutes, der
seit 1907 Rathaus des Ortes ist,
von besonderer Bedeutung: Er
ist letztendlich der erhaltene stei-
nerne Zeuge der bald 750 Jahre
bestehenden, urkundlich verbrieften
Existenz von Gelenau – wohl
wissend, dass die Geschichte des
Dorfes und auch des Rittergutes
allerdings bereits im 12. Jahrhundert
beginnt.
Als im Zeitraum von 1854 bis 1856
das Album der Rittergüter und
Schlösser im Königreiche Sachsen in
fünf Bänden entsteht und von Gustav
Adolf Poenicke bearbeitet und
herausgegeben wird, ist im Erzgebirgischen
Kreis auch das Rittergut
Gelenau dabei, hier zeigend als
Tonlithographie. Es ist nicht einfach
nur als ein wirklichkeitsgetreues,
mächtiges Bauwerk, sondern als
eine anmutige, idyllische Vedute
mit Hofwall, Hofteich und einigen
tätigen Menschen dargestellt, die
auf die wirtschaftlichen Potenzen
des Rittergutes verweisen.
Das verdienstvolle, wohl kunstfreudige
und -fördernde sächsische
Adelsgeschlecht derer von Schönberg
besitzt von 1533 bis 1907 das
Rittergut in Gelenau und nicht nur
das. Aber dies ist bereits eine andere
lohnende Geschichte …
Rathaus von Gelenau, Detail