Gelenau im Wandel der Zeiten
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34 750 Jahre Gelenau: 1273 – 2023
Über dänische Malerei
JENS SØNDERGAARD
Jens Søndergaard. Er gilt als einer
der bedeutendsten expressionistischen
dänischen Maler des 20.
Jahrhunderts – für nicht wenige
Kunstkenner ist er der dänische
Maler für diese Zeit überhaupt.
Bereits zu seinen Lebzeiten findet
seine Malkunst europa- und weltweit
große Beachtung. Vor allem
seine zauberhaften, farbenprächtigen
Landschaftsbilder der dänischen
Westküste, die gleichzeitig
vom Leben der hier tätigen Menschen
erzählen, von ihrem Alltag,
ihren Festen, ihrer Verlassenheit,
ihren Sorgen und ihren Glücksmomenten,
begeistern und faszinieren.
Wohl nicht nur den Liebhaber
der Landschaftsmalerei, sondern
auch den Freund dieser rauen,
stürmischen und romantischen
Natur, die der Künstler in seinen
Werken so wirksam Ausdruck verleiht
– subjektiv, kraftvoll, schlicht
und mit Raffinesse zugleich.
Jens Søndergaard wird 1895 auf
Mors, Insel im Limfjord, Nord-Jütland
geboren. Nach erfolgreicher
Ausbildung zum Malergesellen
und der sich bis 1915 anschließenden
praktischen Tätigkeit, zieht es
ihn bereits 1916 in die Metropole
Kopenhagen. Kunstmaler will
er werden. Sofort besucht er hier
Zeichenkurse; Schüler wird er
bei den berühmten Malern Viggo
Brandt (1882 bis 1959), später bei
Viggo Johansen (1851 bis 1935).
1919 öffnen sich für ihn die Türen
der Königlichen Dänischen Kunstakademie
(gegründet 1754). Noch
im gleichen Jahr debütiert er erfolgreich
auf der Kunst-Herbstausstellung
in Kopenhagen, wo er in
den nachfolgenden Jahren immer
wieder seine Werke ausstellt. Sein
steiler künstlerischer Aufstieg zum
Kunst-Maler ist alsdann eingeläutet.
Seine Reisen durch zahlreiche
Länder Europas, wie Frankreich,
Italien, Skandinavien, Ungarn
und auch Deutschland, beginnen;
meistens verbunden mit Ausstellungen
und Verkauf seiner Werke.
So auch in New York und Los Angeles.
Zum Malen kommt er allenthalben
an die dänische Westküste –
auf die Insel Mors, nach Agger, wo
im Jahre 1926 unter anderen das
Gemälde Landleben am Fjord entsteht.
An der dänischen Westküste,
in Ferring, nahe bei Lemvig, kauft
er sich im Jahre 1930 ein Sommerhaus,
auf der Steilküste am Meer
stehend, das er im Jahr 1952 der
Ferring-Kommune mit zahlreichen
Gemälden testamentarisch zur
Schaffung eines Museums übereignet
– heute das wohl bedeutendste
Søndergaard-Museum.
Ein schlichtes, helles und geräumiges
Anwesen. Beim Betrachten
der hier gezeigten Søndergaard-
Werke gleitet der Blick oft wie von
selbst hinaus in die das Museum
umschließende Landschaft, so als
wollte man erkunden, ob und wie
der Künstler die Wirklichkeit von
Meer, Strand, Wellen, Land, Licht
und Farben in seinen Gemälden
eingefangen hat. Zu den malerischen
Meisterwerken gehören
hier: Schiffe im Sturm, 1934; Ausruhen
nach der Ernte, 1948; Sommerfest
am Meer, 1952.
Landleben am Fjord, 1926
Allesamt dänischen Kunst-Museen
besitzen umfangreiche Werk-
Sammlungen des Künstlers, dessen
Œuvre allein mehrere tausend
Ölgemälde, zusätzlich Aquarelle
und Grafiken umfasst. So Kunsten