EWKA 23-10

8. März 2023 Regional
7a
Geduld scheint ihr Ding zu sein
Gabi Kasten als neue Bürgermeisterin gewählt
Fortsetzung von Seite 1
Sie musste lange warten,
bevor sicher war, sie ist
es - neue Bürgermeisterin
Geestlands. Lange warten
musste Gabi Kasten, weil im
Rechenzentrum in Oldenburg
etwas an der digitalen
Infrastruktur hakte. „Ich
betone, in Oldenburg, nicht
im Kreishaus in Cuxhaven“,
betonte Landrat Thorsten
Krüger. In Oldenburg kannte
man zwar das Ergebnis,
aber man durfte noch nichts
verraten. Der Wahlleiter
durfte selbst der - einzigen
- Kandidatin nichts verraten.
Und so staunten Gabi
Kasten und ihre Gäste, unter
ihnen Landrat Thorsten
Krüger, der Europaparlamentarier
David McAllister,
der Bundestagsabgeordnete
Enak Ferlemann und
der Landtagsabgeordnete
Claus Seebeck nebst vieler
Bürgermeister und Vertreter
der Verwaltung auf das
eingefrorene Diagramm mit
einer Ja-Stimmenzahl von
1.700. Die resultierten aus
den Stimmen der Briefwähler,
die immerhin mit über
81 Prozent für Gabi Kasten
als neue Bürgermeisterin
votierten.
Am Ende knapp 83 Prozent
81 Prozent, das wäre auch
als amtliches Endergebnis
ein zufriedenstellender
Wert, wie die Kandidatin
meinte. Dass es am Ende,
nachdem man in Oldenburg
die richtigen Tasten
Gabi Kasten (2.v.r.) musste lange warten, bis aus Oldenburg ihre
Wahl bestätigt wurde
Foto: sh
gedrückt hatte, tatsächlich
noch besser wurde, war und
ist erfreulich. 82,9 Prozent
aller abgegebenen Stimmen
fielen auf Gabi Kasten. Das
spricht für die Kandidatin,
ist es doch sonst nicht ungewöhnlich,
dass man als
Wähler mitunter meint, einen
Einzelkandidaten abstrafen
zu müssen. Ganz so,
als ob er - oder sie - dafür
verantwortlich sei, dass niemand
sonst politische Verantwortung
auf sich nehmen
wollte. Das wollte nun
mal Gabi Kasten als einzige,
und ihre Wahl wurde von
allen demokratischen Parteien
unterstützt. Schließlich
kennt die neue Bürgermeisterin
als langjährige
Mitarbeiterin im Rathaus
sowie vorher im Kreishaus
die Belange und die Ziele
Geestlands allzu genau.
Und möchte daran festhalten,
wie sie im Wahlkampf
und nach Bekanntgabe des
Ergebnisses sagte.
Gute Stimmung
am Wahlabend
Dass man am Wahlabend im
Veranstaltungsort, der Gaststätte
Roes in Lintig, gute
Laune behielt, zeigten die
Aussagen der Gäste. „Das
ist ein wirkliches sehr gutes
Ergebnis“, so David McAllister
über die Wahl und ist
sich mit dem Kreisgruppenvorsitzenden
der CDU, Enak
Ferlemann, einig, dass „das
eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit
wird“. Seine
Freude konnte auch Claus
Seebeck in seiner Funktion
als Bürgermeister von Flögeln
nicht verhehlen, der
diese Wahl eine gute Chance
nennt, Geestland weiter
zu entwickeln.
Nichtwähler in
der Mehrheit
Bedauerlich an diesem
Abend war nur die wirklich
magere Wahlbeteiligung.
27,6 Prozent aller Wahlberechtigten
nutzten dieses
demokratische Grundrecht.
Was wiederum eigentlich
dazu führen müsste, dass
in dieser Legislaturzeit 72,6
Prozent der Wahlberechtigten
erkennen, dass sie
ihr moralisches Recht auf
öffentliche Kritik verspielt
haben.
Über die Jahre viel erreicht
Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft wird 15 Jahre
CUXHAVEN sh ∙ Frau ist
zufrieden in der Koordinierungsstelle
Frau und Wirtschaft
Cuxhaven. Das zeigten
Marei Gerken, Nicole Neuber
und Gabriele Wüsten beim
Fest zum 15-jährigen Bestehen
der Koordinierungsstelle.
Am 1. März 2008 wurde die
Koordinierungsstelle Frau
und Wirtschaft Cuxhaven als
Anlauf- und Beratungsstelle
für Frauen in beruflichen
Belangen eröffnet. Angegliedert
an die Agentur für Wirtschaftsförderung
des Landkreises
Cuxhaven und mit
Fördergeldern der EU und
des Landes Niedersachsen.
Der Arbeits-Schwerpunkt
liegt auf der gendergerechten
Beratung und Qualifizierung
von Frauen. Ihnen soll der
Wiedereinstieg ins Berufsleben
nach einer Familienphase
erleichtert werden. Zudem
geht es darum, Frauen als Unternehmerinnen
zu stärken.
In den letzten eineinhalb Jahrzehnten
wurde viel bewegt,
aber nachlassen möchte man
in der Koordinierungsstelle
nicht, denn das Ziel der beruflichen
Gleichstellung der
Frau ist noch nicht überall erreicht.
Das zeigt zum Beispiel
der Gender Pay Gap. Der Verdienstunterschied
zwischen
Frauen und Männern lag 2022
in Niedersachsen immer noch
bei 18 Prozent.
Zudem liegt die Vereinbarung
von Familienaufgaben
Marei Gerken, Nicole Neuber und Gabriele Wüsten können auf
15 Jahre erfolgreiche Arbeit zurückblicken Foto: sh
und Beruf bei der Frau. Immer
noch muss man feststellen.
In den letzten 15 Jahren
sind aber im Bereich „weibliche
Führung“ Fortschritte
zu verzeichnen. Frauen in
Führungsposition werden
immer mehr Normalität, sind
aber noch lange nicht am Ziel.
Das heutige Team Frau und
Wirtschaft besteht aus der
Projektleiterin und Gründungsberaterin
Nicole Neuber,
der Berufsrückkehrberaterin
Marei Gerken und den
beiden Projektmitarbeiterinnen
Deborah von Bargen
und Gabriele Wüsten. Neben
der persönlichen Beratung
insbesondere von arbeitsoder
erwerbslosen Frauen,
alleinerziehenden Frauen,
zugewanderten Frauen und
Frauen über 50, liegt ein
Schwerpunkt auf der Vernetzung
und Unterstützung
von gründungsinteressierten
Frauen. Probates
Hilfsmittel sind das ,,Gründerinnen
Café“ und das
neue Angebot „Job-Talk für
Alleinerziehende“.
An die 40 weitere Veranstaltungen
werden im Weiterbildungsprogramm
2023 kostenfrei,
online oder in Präsenz
für Frauen angeboten. So das
Programm RIKA. RIKA steht
für Regionale Initiativen und
Kooperationen für Frauen am
Arbeitsmarkt und wird vom
Land Niedersachsen gefördert
und soll Frauen bessere
Chancen am Arbeitsmarkt
bieten. Die Landesregierung
stellt hierfür bis 2029 40 Millionen
Euro an Landesmitteln
und europäischen Mitteln
zur Verfügung. Weitere Informationen
kann man im
Netz unter www.frau-undwirtschaft-cux.de
finden.
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