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Wahlprogramm der Jusos in der SPD - Juso-Hochschulgruppe ...

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oX<br />

Gegen die Entdemokratisierung<br />

<strong>der</strong> Hochschulen<br />

Die studentische Mitbestimmung und Selbstverwaltung<br />

ist e<strong>in</strong> immer wie<strong>der</strong> diskutiertes<br />

Thema. Stellt sie für manche e<strong>in</strong> störendes<br />

Übel im politischen Streit dar, ist sie für an<strong>der</strong>e<br />

Ausdruck e<strong>in</strong>er studentische Kultur <strong>der</strong><br />

Emanzipation und Selbstbestimmtheit und<br />

e<strong>in</strong>e Notwendigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em demokratisch<br />

verfassten Geme<strong>in</strong>wesen. So auch für uns <strong><strong>Juso</strong>s</strong>.<br />

Die Verwaltung <strong>der</strong> eigenen Belange, die<br />

Artikulation studentischer Interessen und<br />

Bedürfnisse, <strong>der</strong> Streit um und für diese und<br />

die Annahme jener Aufgaben aus Verantwortungsbewußtse<strong>in</strong><br />

gegenüber den Studierenden<br />

und <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Hochschule<br />

<strong>in</strong>sgesamt stellen die Eckpunkte dieser Institutionen<br />

dar und so ist unser Auftrag als<br />

Studierende diese am Leben zu halten und<br />

fortzuentwickeln.<br />

Wir Student<strong>in</strong>nen und Studenten<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wesentlicher Teil<br />

dieser Universität. Wir verbr<strong>in</strong>gen<br />

zentrale Jahre unseres<br />

(Berufs-)Lebens <strong>in</strong> dieser<br />

E<strong>in</strong>richtung. Jedoch s<strong>in</strong>d<br />

nicht nur wir im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

guten Ausbildung von dieser<br />

abhängig, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Hochschule von uns. Sollen<br />

wir doch als Multiplikatoren<br />

für diese wirken und werben,<br />

an dieser beruflich auch nach<br />

Ende des Studiums verweilen<br />

und nicht zuletzt durch gute<br />

und vorzeigbare Leistungen e<strong>in</strong>e fundierte<br />

Profilbildung <strong>der</strong> Universität <strong>in</strong> Konkurrenz<br />

zu an<strong>der</strong>en Standorten voran treiben. Aus diesen<br />

Gründen müssen wir e<strong>in</strong> Interesse daran<br />

haben den Alltag und die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Uni zu bee<strong>in</strong>flussen, mitzubestimmen und<br />

zu prägen. Akzeptabel kann dies nur gleichberechtigt<br />

und auf e<strong>in</strong>er Augenhöhe mit <strong>der</strong><br />

Professorenschaft und dem Mittelbau geschehen,<br />

deswegen for<strong>der</strong>n wir e<strong>in</strong>en Ausbau <strong>der</strong><br />

Mitbestimmungsstrukturen und die Drittelparität<br />

<strong>in</strong> allen hochschulpolitischen Gremien<br />

e<strong>in</strong>zuführen.<br />

In den letzten Jahren allerd<strong>in</strong>gs ist die gesetzlich<br />

fixierte und garantierte Vertretung unserer<br />

Interessen gegenüber den an<strong>der</strong>en hochschulpolitischen<br />

Akteuren, wie Präsidium<br />

o<strong>der</strong> Professorenschaft sowie die studentische<br />

Selbstverwaltung <strong>in</strong>sgesamt Ziel massiver<br />

politischer Angriffe <strong>der</strong><br />

CDU-Landesregierung<br />

gewesen. Ziel Roland<br />

Kochs sowie von CDU<br />

und FPD war und ist es<br />

die Stimme <strong>der</strong> Studierenden<br />

aus den entscheidenden Diskussionen<br />

heraus zu halten und perspektivisch verstummen<br />

zu lassen.<br />

Ausdruck f<strong>in</strong>det diese anti-demokratische<br />

Agenda <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zunehmenden Zentralisierung<br />

<strong>der</strong> Entscheidungskompetenzen, und somit<br />

e<strong>in</strong>er Stärkung <strong>der</strong> Präsidien, und <strong>in</strong> <strong>der</strong> hoch<br />

umstrittenen „25%-Regelung“. Diese 2004<br />

beschlossene Regelung besagt, dass die Beitragserhebung<br />

für die Studierendenschaft an<br />

die Wahlbeteiligung <strong>der</strong> Studierenden bei den<br />

Hochschulwahlen gekoppelt ist. Diese muss<br />

e<strong>in</strong>e Schwelle von m<strong>in</strong>destens 25% Beteiligung<br />

überschreiten um radikale Kürzungen<br />

<strong>der</strong> Mittel verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n zu können.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Landesregierung<br />

ist e<strong>in</strong>deutig: Studentische<br />

Kultur wie das K19 o<strong>der</strong><br />

die solidarische Sozialberatung<br />

im AstA<br />

und existierende Mitbestimmungsstrukturen<br />

f<strong>in</strong>anziell auszutrocknen<br />

und so die kritische, laute<br />

und unbequeme Studierendenschaft<br />

mundtot zu machen!<br />

Gegen dieses Vorhaben müssen<br />

wir auch weiterh<strong>in</strong> Wi<strong>der</strong>stand leisten. Nicht<br />

zuletzt die lebhaften Proteste und die e<strong>in</strong>gereichte<br />

Volksklage gegen die Studiengebühren<br />

<strong>der</strong> Regierung Koch hatten gezeigt, dass<br />

unsere Stimme e<strong>in</strong>e wichtige und machtvolle<br />

se<strong>in</strong> kann. Auch bei <strong>der</strong> hessischen Landtagswahl<br />

im Januar 2008 bekam Koch <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

von jungen Menschen die Quittung für se<strong>in</strong>e<br />

falsche Politik. Dies darf ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliger<br />

Denkzettel bleiben! Die <strong><strong>Juso</strong>s</strong> und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die <strong>Juso</strong>-<strong>Hochschulgruppe</strong>n waren es, die<br />

diese Belange <strong>in</strong> die Koalitionsverhandlungen<br />

von <strong>SPD</strong> und Grünen trugen und im Vertrag<br />

durchsetzten: gebührenfreies Studium, Stärkung<br />

<strong>der</strong> verfassten Studierendenschaft und<br />

Abschaffung <strong>der</strong> 25%-Mundtot-Klausel!<br />

Geht also wie<strong>der</strong> wählen und zeigt Roland<br />

Koch abermals, dass Ihr Euch mundtot machen<br />

lassen wollt!<br />

3<br />

Für e<strong>in</strong>e selbstbewusste<br />

und gleichberechtigte<br />

Studierendenschaft<br />

>>> Über den Autor:<br />

Michael Reschke<br />

Ist Mitglied des Studierendenparlamentes<br />

und Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Kasseler <strong><strong>Juso</strong>s</strong>.

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