1 Klima - Die grüne Stadt
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egrünungskonzept mit ein. So wurde im August<br />
2009 als erstes öffentliches Gebäude das Dach des<br />
Rotterdamer <strong>Stadt</strong>archivs begrünt. Auf der gesamten<br />
Dachfläche von rund 2.400 m² wurde ein Pflanzenteppich<br />
aus Sedum-Gewächsen (“Fetthenne“) angelegt.<br />
Sedum ist besonders für Dachbegrünungen geeignet,<br />
da es sehr viel Flüssigkeit aufnimmt und so auch<br />
längere Trockenperioden gut überstehen kann. Für<br />
die Dachfläche des <strong>Stadt</strong>archivs haben Experten berechnet,<br />
dass die Pflanzen etwa 30.000 Liter Wasser<br />
aufnehmen – Wasser, das das städtische Kanalnetz,<br />
vor allem bei Starkregen, nicht zusätzlich belastet.<br />
Städte, in denen kein Raum für die Einrichtung zusätzlicher<br />
Parks oder Grünanlagen vorhanden ist, müssen<br />
unkonventionelle Wege gehen, um durch mehr<br />
Grün das <strong>Stadt</strong>klima nachhaltig zu verbessern. So<br />
auch in Rotterdam. <strong>Die</strong> Fassadenbegrünung ist hier<br />
die konsequente Fortsetzung des Dachbegrünungsprogramms.<br />
<strong>Die</strong> Begrünung von Fassaden ist für die<br />
Profis der Grünen Branche mittlerweile kein Problem<br />
mehr. Moderne Technik und ausgeklügelte Verfahren<br />
erlauben die dauerhafte Begrünung auch großer<br />
Fassadenflächen. Was man sich in Rotterdam vorgenommen<br />
hat, hat aber schon gigantische Ausmaße.<br />
Im Mai 2010 haben die Arbeiten zur Begrünung<br />
der Fassade des Westblaak-Parkhauses begonnen.<br />
Ingesamt wird hier eine Fassadenfläche von 5.000<br />
m² begrünt. Damit wird die größte <strong>grüne</strong> Fassade in<br />
Europa geschaffen. <strong>Die</strong> Vorteile der bewachsenen<br />
Wände liegen in der lokalen Reduzierung von Feinstaub,<br />
Stickstoff und Umgebungslärm. Da die Fas-<br />
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sade des Rotterdamer Parkhauses mit immer<strong>grüne</strong>n<br />
Kletterpflanzen (Hedera) bewachsen sein wird, zeigen<br />
sich diese Effekte auch im Winter. Darüber hinaus<br />
wirken begrünte Fassaden im Sommer kühlend, da<br />
sie wesentlich weniger Wärme abstrahlen als Gebäudeflächen<br />
aus Stein oder Beton. Nicht zuletzt nehmen<br />
<strong>grüne</strong> Fassaden auch größere Mengen Regenwasser<br />
auf. Weiteres Regenwasser wird in einer Zisterne<br />
unter dem Parkhaus aufgefangen und dient, nachdem<br />
es gefiltert wurde, zur Bewässerung der Pflanzen in<br />
trockenen Zeiten. Das Parkhaus gehört zum Westblaak-Gebäudekomplex,<br />
dessen Bürogebäude bereits<br />
begrünte Dächer haben. Eigentümer der Gebäude ist<br />
Thornico, ein dänisch/multinationaler Konzern, der<br />
seine soziale Verantwortung sehr ernst nimmt. Darüber<br />
hinaus arbeitet die Konzernführung mit verschiedenen<br />
Sozial- und Umweltverbänden zusammen,<br />
so zum Beispiel mit dem niederländischen “Wereld<br />
Natuur Fonds“ (Welt-Natur-Fonds).<br />
Für die Rotterdam.Climate.Initiative steht fest, dass<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung sowie Grün und <strong>Stadt</strong>klima in<br />
einer Wechselwirkung zueinander stehen: Zwei-