Jahresbericht 2012 - Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Jahresbericht 2012 - Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Dienstleister mit Zukunft
Inhaltsverzeichnis<br />
2<br />
Vorwort Seite 3<br />
Agrarwirtschaft im Land zwischen den Meeren<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz und Umwelt Seite 4<br />
Zukunftsfähigkeit durch Ausbildung und Beratung<br />
Unternehmensberatung, sozioökonomische Beratung,<br />
Markt und Sachverständigenwesen Seite 8<br />
Erneuerbare Energien und Landtechnik Seite 9<br />
Aus- und Weiterbildung Seite 10<br />
Einkommensergänzungen Seite 11<br />
Lehr- und Versuchswesen für sichere Einkommen<br />
Das Forstzentrum Bad Segeberg Seite 12<br />
Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp Seite 17<br />
Das Gartenbauzentrum <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in Ellerhoop Seite 24<br />
Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft Malente Seite 28<br />
Qualität aus der Region<br />
Gütezeichen „Geprüfte Qualität <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“ Seite 30<br />
Die Tochtergesellschaften und Beteiligungen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
LC Landwirtschafts-Consulting GmbH Seite 33<br />
DEULA <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH Seite 34<br />
MesseRendsburg GmbH Seite 36<br />
Öffentlichkeitsarbeit Seite 38<br />
Organigramm<br />
Ehrenamtliche Organisation der<br />
Seite 40<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> Seite 42<br />
Verabschiedung von Jürgen Pallasch Seite 43<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> in der Region für die Region Seite 44<br />
Impressum Seite 44
Vorwort<br />
Für die landwirtschaftlichen Betriebe in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
war <strong>2012</strong> ein spannendes Jahr. Nach zwei eher unter-<br />
durchschnittlichen Jahren wurde überwiegend eine gute<br />
Getreideernte in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eingefahren, sowohl<br />
quantitativ als auch qualitativ. Die Preise für Agrarrohstoffe<br />
an den internationalen Agrarbörsen sind nach wie vor hoch.<br />
Gleichzeitig haben sich aber auch die Kosten für die<br />
Erzeuger erhöht. Die Tierhalter und auch die Biogaspro-<br />
duzenten bekamen in diesem Jahr die gestiegenen Futter-<br />
kosten beziehungsweise Substratpreise besonders zu spüren.<br />
Seit Mai gibt es einen grünen Landwirtschaftsminister in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> – die Zusammenarbeit mit der Land-<br />
wirtschaftskammer ist ehrlich und konstruktiv. In nächster<br />
Zeit werden immer weniger öffentliche Mittel zur Verfügung<br />
stehen, gleichzeitig macht der Generationswechsel auch<br />
vor der Kammer nicht halt. Mit einem griffigen Struktur-<br />
konzept ist die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> aber dennoch in<br />
der Lage, den Betrieben auch künftig kompetente Beratung<br />
in vielfältigen Bereichen anbieten zu können und ebenso<br />
professionell der Ausbildung in Zeiten von Fachkräftemangel<br />
Rechnung zu tragen. Themen wie Gewässerschutz, Boden-<br />
schutz und Artenvielfalt werden immer wichtiger und<br />
werden ebenfalls in Versuchen und Beratung abgedeckt.<br />
Besonders stolz ist die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> auf ihr gut<br />
funktionierendes Versuchswesen, wo die Grundlagen für<br />
die Beratung gewonnen werden. Um für das gesamte Land<br />
Aussagen für die landwirtschaftliche Praxis gerade im<br />
Pflanzenbau und Pflanzenschutz treffen zu können, unterhält<br />
die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> neben der Zentrale in Rendsburg<br />
16 Außenstellen. Der zentrale Standort für den Bereich<br />
Tierhaltung und Tierzucht ist das Lehr- und Versuchszentrum<br />
Futterkamp, für den Forst das Forstzentrum Bad Segeberg<br />
und für den Gartenbau das Gartenbauzentrum in Ellerhoop.<br />
Für die Milchwirtschaft steht die Lehr- und Versuchsanstalt<br />
für Milchwirtschaft in Malente zur Verfügung.<br />
In diesem Jahr ist im Agrarzentrum am Grünen Kamp das<br />
Berufliche Gymnasium „Erneuerbare Energien“ erweitert<br />
worden. Der Neubau wurde pünktlich zu Schulbeginn im<br />
August eingeweiht – auch künftig wird sich die Zusammenarbeit<br />
zwischen den Agrarinstitutionen am Standort<br />
Rendsburg weiter intensivieren. Die Strategie, gemeinsam<br />
mehr zu schaffen bei kurzen Wegen und persönlichen Gesprächen,<br />
hat sich bewährt.<br />
Ein besonderes Highlight in diesem Jahr war der Besuch<br />
von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf der<br />
Kammerfachtagung zum Thema „Regionale Produkte“.<br />
Dabei zeigte sich, dass <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> mit seinem<br />
Gütesiegel „Geprüfte Qualität <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“ gut<br />
aufgestellt ist und die Akzeptanz bei Produzenten, Verbrauchern<br />
und im Handel genießt.<br />
Die NORLA wurde <strong>2012</strong> ihrem Ruf, Fach- und Verbrauchermesse<br />
zu sein, bestens gerecht – es wurden steigende<br />
Aussteller- und Besucherzahlen verzeichnet. In der Kammerhalle<br />
präsentierten sich Betriebe mit alternativen Einkommensformen<br />
in der Landwirtschaft: vom Bauernhofcafé<br />
bis zum Urlaub auf dem Bauernhof.<br />
Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr, in welchen<br />
Arbeitsfeldern und vielfältigen Dienstleistungen die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
sich in diesem Jahr engagiert hat.<br />
Die passenden Ansprechpartner und Informationen zur<br />
Struktur der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>, zum Ehrenamt und<br />
Hauptamt finden Sie am Ende des <strong>Jahresbericht</strong>es oder auf<br />
unserer Internetseite unter www.lksh.de.<br />
Claus Heller Jürgen Pallasch<br />
Präsident Geschäftsführer<br />
3
Agrarwirtschaft im Land zwischen den Meeren<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz und Umwelt<br />
Getreide hatte <strong>2012</strong> in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> einen Anbau-<br />
umfang von knapp 231.000 ha. Witterungsbedingt wurde<br />
Raps auf einer Fläche von rund 61.000 ha angebaut. Die<br />
Anbaufläche von Mais lag <strong>2012</strong> bei 181.000 ha.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> bietet vielfältige Informationen<br />
zu Sorten, Pflanzenschutz, Düngung, Bestandsführung<br />
und Anbautechnik, Reifeprüfung und Futterkonservierung<br />
sowie aktuelle Fachinfos zu den Kulturen an.<br />
Erträge gut, Qualitäten knapp erreicht<br />
Nach den Ertragsmeldungen aus der Praxis lagen die<br />
Erträge je nach regionalem Witterungsverlauf zwischen<br />
60 und 110 dt/ha. Ertragsvorteile hatte vor allem die<br />
Küstenregion an der Ostküste und im mittleren Dithmarschen,<br />
je nach regionaler Niederschlagsverteilung. Auf schwereren<br />
Böden der Landesmitte waren Erträge um die 80 dt/ha die<br />
Regel. Im Südosten und Südwesten des Landes verhinderte<br />
anteilige Auswinterung in der Kahlfrostperiode im Februar<br />
höhere Erträge.<br />
4<br />
Der Nordwesten und Nordosten vermeldeten häufig enttäuschende<br />
Kornerträge bei hohen Strohanteilen. Hier hat<br />
das in dieser Anbauregion im Vegetationsjahr aufgelaufene<br />
Strahlungsdefizit, gekoppelt mit vergleichsweise hohen<br />
Niederschlagsmengen, eine erfolgreiche Umlagerung von<br />
Stickstoff vom Stroh zum Korn verhindert. Die Ernte begann<br />
hier auch gegenüber den übrigen Regionen im Lande<br />
verzögert, die Bestände waren noch nicht reif und wurden<br />
zum Teil mit ca. 19 % Feuchte gedroschen, während im<br />
Küstenbereich in der zweiten Erntehälfte mit 12 bis 14 %<br />
Feuchtigkeitsgehalt das Getreide direkt eingelagert werden<br />
konnte.<br />
Fallzahlen unter 220 Sekunden waren nur regional<br />
begrenzt (Nordosten) und sortenspezifisch (JB Asano) ein<br />
Problem. In den übrigen Anbauregionen wurden Fallzahlen<br />
um 300 Sekunden erreicht.<br />
Bei hohem Ertragsniveau wurden die geforderten Proteinwerte<br />
für Brotweizen knapp. Die Mehrzahl der ermittelten<br />
Qualitäten lag zwischen 11 und 12 % Protein i. d. TS.<br />
Die mit Beginn der Ernte und im Ernteverlauf erzielten<br />
Erzeugerpreise für nicht vorkontraktierte Ware lagen mit<br />
23 bis 25 Euro je dt außergewöhnlich hoch und blieben<br />
auch in der Ernte stabil. Ursachen dafür waren Knappheit<br />
der Ware im Bundesdurchschnitt wegen der regional zum<br />
Teil kräftigen Auswinterung sowie der niedrigen Ernten in<br />
Russland und der Schwarzmeerregion und den dürrebedingten<br />
Einbußen im Maisanbau in den USA.
Versuchsergebnisse begleiten<br />
betriebliche Entwicklung<br />
Einen Schwerpunkt der Versuchsaktivitäten der Landwirt-<br />
schaftskammer bilden die Landessortenversuche. Aus den<br />
vorliegenden Versuchsergebnissen lässt sich aufgrund der<br />
Ertrags- und Qualitätsergebnisse der Sorten eine Orientierung<br />
für die Sortenwahl für <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ableiten.<br />
Für die Sortenwahl sollten auch zur Aussaat <strong>2012</strong>/2013<br />
neben der Ertragsleistung und -stabilität über die Jahre die<br />
Sicherung der Mindestanforderungen an die Qualität für eine<br />
sichere Vermarktung und damit für ein sicheres monetäres<br />
Ergebnis auf Erzeugerseite im Vordergrund stehen.<br />
Im Ergebnis der Landessortenversuche (LSV) werden jährlich<br />
Anbauempfehlungen für die Naturräume Östliches Hügelland,<br />
Marsch und Geest gegeben.<br />
Die Anbauempfehlungen für den Getreideanbau und andere<br />
Kulturen in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ermöglichen durch<br />
mehrjährige Bewertung der Ertragsleistung sowie der<br />
Anbau- und Qualitätseigenschaften unter Einbeziehung der<br />
Vermarktungschancen der Sorten eine sichere Anbauentscheidung<br />
für den landwirtschaftlichen Betrieb.<br />
Projekt „On Farm Research“ Gut Helmstorf<br />
Bereits im fünften Versuchsjahr testet die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
intelligente Technik für den Marktfruchtbau<br />
der Zukunft im Modellprojekt „On Farm Research“ - großflächige<br />
Versuche in der Landwirtschaft auf Gut Helmstorf.<br />
Dieses Projekt der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist in seiner<br />
Komplexität und seinem Aussagewert einzigartig in<br />
Deutschland und auch in Europa. Die Ergebnisse tragen<br />
dazu bei, den Getreide- und Rapsanbau im Land und darüber<br />
hinaus zukunftsfähig zu erhalten. Ziel des Projektes<br />
ist es, mithilfe modernster GPS- und Sensortechnik Ackerland<br />
teilflächenspezifisch zu bewirtschaften, sodass Kosten<br />
gesenkt werden können, ohne Ertrags- und Qualitätsverluste<br />
dabei in Kauf nehmen zu müssen. Dabei steht die Reduzierung<br />
des Betriebsmitteleinsatzes, angepasst an das zu<br />
erwartende Ertragspotenzial, im Vordergrund, um den<br />
Geldbeutel des Landwirtes und die Umwelt zu schonen.<br />
Das Projekt bietet acker- und pflanzenbauliche und technische<br />
Lösungen zu Themen wie:<br />
• Teilflächenspezifische Grunddüngung, beginnend mit<br />
einer entsprechenden Bodenprobenahme und Ermittlung<br />
von Bodenart, pH-Wert und Nährstoffversorgung<br />
• Parallelfahren mittels Satellitensteuerung und RTK-Signal<br />
• Bodenbearbeitungstechnik zur teilflächenspezifischen<br />
Mulchsaat- und Direktsaattechnik<br />
• Teilflächenspezifische Aussaat nach Bodengüte und den<br />
daraus zu erwartenden Feldaufgängen, kombiniert mit<br />
einer teilflächenspezifischen Schneckenkornausbringung<br />
• Stickstoffdüngung mittels Sensortechnik als Voraussetzung<br />
für eine teilflächenspezifische N-Düngung<br />
• Erntetechnik mit Ertragskartierung zur Ermittlung teilflächenspezifischer<br />
Erträge und zur Feststellung des Erfolges<br />
der oben genannten Bewirtschaftungsmaßnahmen.<br />
In diesem Jahr fand der zweite Projekttag zum Thema<br />
„On Farm Research“ – teilflächenspezifischer Ackerbau in<br />
der praktischen Anwendung – auf Gut Helmstorf statt. Zum<br />
Projekttag am 12. Juni kamen 180 interessierte Landwirte,<br />
Berater und Vertreter aus den Branchen Züchtung, Düngung,<br />
5
Landtechnik, Bodenkunde und GPS-Technik nach Helmstorf,<br />
um sich über die aktuellen Erprobungsergebnisse der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> zu informieren. Bisher nahmen<br />
2.500 Besucher den Wissenstransfer zum teilflächenspezifischen<br />
Acker- und Pflanzenbau von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
in die Praxis an.<br />
Wissenstransfer in die Praxis<br />
Wissenstransfer ist eine zentrale Herausforderung. Die Praxis<br />
braucht für eine erfolgreiche Unternehmensführung zeitnah<br />
und umfassend die Ergebnisse für einen schnellen<br />
Transfer in die Produktionsabläufe. Dazu zählen der Internetauftritt,<br />
die Warndienste des Pflanzenschutzes und die<br />
Artikel im Bauernblatt. Auch die Richtwerte der Düngung,<br />
die jetzt jährlich herausgegeben werden, sowie unzählige<br />
Vorträge auf Seminaren und Veranstaltungen der Vereine<br />
und Verbände haben einen hohen Stellenwert beim<br />
Wissenstransfer in die Praxis. Dazu kommen Beratungsgespräche<br />
am Telefon beziehungsweise im Büro.<br />
Neben den Versuchsaktivitäten konnten zahlreiche Veranstaltungen<br />
zum Wissenstransfer erfolgreich durchgeführt<br />
werden: Dazu gehörten neben den Feldführungen, Sendungen<br />
in Funk und Fernsehen, Fachvorträgen und Fachveröffentlichungen<br />
(regional und überregional) unter anderem der<br />
Projekttag „On Farm Research“ auf Gut Helmstorf im Juni <strong>2012</strong><br />
und im Juli das Erntepressegespräch der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
in Zusammenarbeit mit dem Statistikamt Nord.<br />
Ökologischer Landbau <strong>2012</strong><br />
Die Praxis und die Politik stellen zunehmend höhere Anforderungen<br />
an die <strong>Landwirtschaftskammer</strong>. Darauf hat<br />
diese reagiert und in Personal sowie in das Ökoversuchs-<br />
6<br />
wesen investiert. Auf insgesamt fünf Versuchsstandorten<br />
werden jetzt Ökoversuche durchgeführt. Im Einzelnen handelt<br />
es sich dabei um die Standorte Sönke-Nissen-Koog<br />
(Öko-Winterweizen), Lindhof (Ökoversuchsbetrieb der Uni<br />
Kiel mit den Versuchen Öko-Mais, Öko-Sommerweizen und<br />
Öko-Kartoffeln), Wulfshagen (Praxisbetrieb Rzehak-Öko-<br />
Mais), Trenthorst (Ökoversuchsbetrieb des Johann Heinrich<br />
von Thünen-Institutes Öko-Winterweizen). Hauptstandort<br />
der Ökoversuche ist der Versuchsstandort Futterkamp. Dort<br />
laufen neben den Öko-Winterungen auch Versuche mit Öko-<br />
Leguminosen und Öko-Hafer.<br />
Die Neuausrichtung des Referates Ökologischer Landbau<br />
hat <strong>2012</strong> schon die ersten Früchte getragen. Durch die<br />
guten Ergebnisse im Bereich der Öko-Winterweizenprüfung<br />
am Standort Futterkamp wurde dieser Standort neben<br />
13 weiteren Standorten in der Bundesrepublik als Wertprüfungsstandort<br />
vom Bundessortenamt ausgewählt.<br />
Düngung, Gewässer- und Bodenschutz:<br />
Die Herausforderung der Zukunft<br />
Zur Erreichung der Ziele der EG-Wasserrahmenrichtlinie<br />
sind fundierte Empfehlungen zur bedarfsgerechten, umweltschonenden<br />
Düngung unentbehrlich. Die jährlich aktualisierten<br />
Richtwerte für die Düngung haben sich hierbei<br />
als tragende Säule in der Beratung und auf den landwirtschaftlichen<br />
Betrieben zur Umsetzung in der Praxis beim<br />
Düngen bewährt. In grundwassersensiblen Gebieten (Trinkwasserschutzgebiete,<br />
gefährdete Grundwasserkörper nach<br />
EG-WRRL) nimmt die Beratung zur grundwasserschonenden<br />
Stickstoffdüngung bei Silomais einen ständig wachsenden<br />
Raum ein. Gründe hierfür sind der deutlich angestiegene
Anbauumfang von Si-<br />
lomais auf der Geest<br />
sowie zunehmende<br />
Hinweise auf steigende<br />
Nitratausträge aus<br />
landwirtschaftlichen<br />
Flächen durch den<br />
vermehrten Silomaisanbau.<br />
Mit Hochdruck<br />
werden Verfahren<br />
in der Praxis etabliert,<br />
die helfen, das<br />
sehr gute Stickstoffverwertungsvermögen<br />
von Silomais besser<br />
zu nutzen. Hierzu zählen die späte Nmin-Beprobung im Silomais<br />
Ende Mai, die zunehmende Beachtung der Rohproteingehalte<br />
in der Maissilage als Korrektiv für zukünftige<br />
Düngemaßnahmen sowie die verlustarme Ausbringung von<br />
Gülle und Gärresten bei Silomais über Depot- und Unterfußdüngungstechniken<br />
direkt in den Boden.<br />
Pflanzenschutzgesetz novelliert<br />
Für den Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
und die landwirtschaftliche und gartenbauliche Praxis führt<br />
das am 14. Februar <strong>2012</strong> in Kraft getretene neue Pflanzenschutzgesetz<br />
zu einigen wesentlichen Änderungen. Mit<br />
dieser Gesetzesnovelle werden verschiedene Richtlinien der<br />
EU umgesetzt. Mit diesen neuen Rechtsvorschriften sollen<br />
eine weitere Harmonisierung des Inverkehrbringens und der<br />
Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und eine deutliche<br />
Verbesserung des Verbraucher- und Umweltschutzes in allen<br />
Mitgliedstaaten der EU erreicht werden. Folgende Änderungen<br />
sind von besonderer Bedeutung:<br />
Integrierter Pflanzenschutz<br />
Alle beruflichen Anwender von Pflanzenschutzmitteln müssen<br />
sich ab 2014 an die allgemeinen Grundsätze des integrierten<br />
Pflanzenschutzes halten. Das bedeutet, dass biologische,<br />
pflanzenzüchterische und anbautechnische Verfahren<br />
vorrangig zu nutzen sind, soweit sie zur Verfügung stehen<br />
und praktikabel sind.<br />
Sachkunde im Pflanzenschutz<br />
Wesentliche Änderungen betreffen die Sachkunde im Pflanzenschutz.<br />
Hier gibt es unter anderem folgende Änderungen:<br />
• Die Bescheinigung der Sachkunde wird neu geregelt. Die<br />
bisher als Nachweis der Sachkunde gültigen Berufsabschlüsse<br />
oder Zeugnisse einer Sachkundeprüfung verlieren<br />
Ende 2015 ihre Gültigkeit. Jede sachkundige Person muss<br />
sich einen Sachkundenachweis neu ausstellen lassen. Die<br />
bisherigen Sachkundenachweise gelten noch bis zum<br />
26.11.2015, danach verfallen sie. Der Antrag auf Erteilung<br />
einer Erstbescheinigung muss spätestens am 26.05.2015<br />
bei der zuständigen Behörde (in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> bei<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>) gestellt werden.<br />
• Alle als sachkundig geltenden Personen unterliegen zukünftig<br />
einer Fortbildungspflicht. Innerhalb eines Zeitraumes<br />
von jeweils drei Jahren muss jeder an einer<br />
anerkannten Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen.<br />
Die Fort- oder Weiterbildung ist der zuständigen<br />
Behörde auf Verlangen nachzuweisen. Die 3-Jahresfrist<br />
beginnt mit dem Ausstellungsdatum der Erstbescheinigung.<br />
Bislang schon als sachkundig geltende Personen<br />
müssen ihre erste Fortbildung im Zeitraum vom<br />
01.01.2013 bis zum 31.12.2015 wahrnehmen.<br />
• Ab Ende 2015 dürfen Pflanzenschutzmittel für berufliche<br />
Anwender nur noch an sachkundige Personen abgegeben<br />
werden.<br />
Zukunft und Ausblick<br />
Die Arbeitsschwerpunkte in der Abteilung Pflanzenbau,<br />
Pflanzenschutz, Umwelt werden sich insbesondere an<br />
folgenden strategischen Zielen ausrichten müssen:<br />
• Verbesserung der Produktionsbedingungen mit Blick auf<br />
eine nachhaltige Nutzung von Natur und Umwelt unter<br />
den Herausforderungen des Klimawandels<br />
• Erprobung von neuer Technik bei der Versuchsfeldarbeit<br />
(GPS, NIRS, Drohnen) zur mittelfristigen Kostensenkung<br />
im Versuchswesen<br />
7
Zukunftsfähigkeit durch Ausbildung und Beratung<br />
Unternehmensberatung, sozioökonomische Beratung,<br />
Markt und Sachverständigenwesen<br />
Betriebe auf Wachstumskurs<br />
Viele landwirtschaftliche Betriebe befanden sich im abge-<br />
laufenen Wirtschaftsjahr in einem wahren Wechselbad der<br />
Gefühle. Trotz zum Teil katastrophaler Aussaatbedingungen<br />
bewegten sich die Erträge im Marktfruchtbau auf einem<br />
Durchschnittsniveau, in Einzelfällen lagen sie auch etwas<br />
höher. Zwischen den einzelnen Kulturen ist es dabei aber<br />
auch zu deutlichen Ertragsunterschieden gekommen. Die<br />
Preise für die Marktfrüchte konnten sich zumindest während<br />
der Erntemonate deutlich nach oben entwickeln.<br />
Bei den Milchviehbetrieben begann das Wirtschaftsjahr mit<br />
weiter ansteigenden Milchpreisen, die im Zeitablauf dann<br />
aber wieder nachgaben und sich in der Folge auf einem<br />
Niveau um die 30 Cent je kg netto bewegten. Die Rentabilität<br />
der Milchviehbetriebe wurde aber speziell durch ansteigende<br />
Futtermittelpreise beeinträchtigt. Unter den<br />
derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können es<br />
sich viele Milchviehbetriebe gar nicht mehr leisten, Milchquote<br />
an der Börse zu erwerben. Die Quotenrenten liegen<br />
insbesondere unter Berücksichtigung von Wachstumsinvestitionen<br />
nahezu bei null.<br />
Von der enormen Preissteigerung sind besonders die<br />
Schweine erzeugenden Betriebe betroffen. Rentabilität und<br />
Liquidität liegen auf einem sehr ungünstigen Niveau. Somit<br />
liegt nach wie vor ein Schwerpunkt bei der Unternehmensberatung<br />
und der sozioökonomischen Beratung mit der<br />
Liquiditätssicherung in den landwirtschaftlichen Unternehmen.<br />
Vorausschauende Liquiditätspläne und ein begleitendes<br />
Liquiditätscontrolling sind für die Betriebe und<br />
die Banken hilfreiche Instrumente, um eine notwendige<br />
Transparenz in der Betriebsfinanzierung zu vermitteln.<br />
Finanzierungsengpässe werden zeitig erkannt, sodass auch<br />
im Vorwege Maßnahmen ergriffen werden können, um die<br />
Liquidität im Unternehmen zu erhalten.<br />
Trotz der in vielen Bereichen nach wie vor angespannten<br />
wirtschaftlichen Situation haben Betriebe in produktionserweiternde<br />
Kapazitäten investiert. Die Beratung für diese<br />
Betriebe umfasst im Vorwege die Analyse der strategischen<br />
Unternehmensausrichtung, die betriebswirtschaftliche Beurteilung<br />
der Jahresabschlüsse – Bilanz und Gewinn- und<br />
8<br />
Verlustrechnung – sowie das Erstellen des betriebswirtschaftlichen<br />
Investitions- und Finanzierungskonzeptes.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> hält weiterhin an ihren mit<br />
Banken, Wirtschaftsberatungsgesellschaften und Beratungsringen<br />
bestehenden Kooperationsvereinbarungen fest. Sämtliche<br />
Kooperationsvereinbarungen zielen darauf ab, die landwirtschaftlichen<br />
Unternehmen in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in ihrer<br />
Entwicklung mit betriebswirtschaftlicher und zum Teil produktionstechnischer<br />
Beratung zu unterstützen. Bei den Dienstleistungen<br />
gegenüber den Institutionen wahrt die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
in jedem Fall ihre fachliche Neutralität.<br />
Seit gut drei Jahren wird der Marktteil im Bauernblatt für<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> und Hamburg ausschließlich durch die<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> inhaltlich gestaltet. Alle Leserinnen<br />
und Leser des Bauernblattes erhalten aktuelle Informationen<br />
über landwirtschaftliche Produkt- und Produktionsmittelpreise,<br />
Marktkommentare zu wechselnden Themen, Erklärungen<br />
über Marktverläufe und Prognosen zur kurzfristigen<br />
Marktentwicklung. In den Mittelpunkt der Marktberichterstattung<br />
rückt zunehmend die Situation an den Kontrakt- und<br />
Warenterminmärkten für Agrarprodukte. Die mit der Agrarmarkt<br />
Informationsgesellschaft mbH (AMI) geschlossenen<br />
Verträge über die Datenlieferung für eine bundesweite<br />
Marktberichterstattung sind fortgeführt worden.<br />
Derzeit sind vom Präsidenten der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
55 Männer und Frauen als Sachverständige der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
anerkannt und bestellt. Für die Bereiche<br />
Landwirtschaftliches Bauwesen sowie Garten- und Landschaftsbau<br />
besteht derzeit ein deutlicher Bedarf nach weiteren<br />
Sachverständigen. Nach der Änderung der Verfahrensordnung<br />
erweitert das Schiedsgerichtsverfahren das Aufgabengebiet<br />
der Sachverständigen. Die von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
bestellten und vereidigten Sachverständigen<br />
für die Bereiche Landwirtschaft, Gartenbau, Forst- und<br />
Fischereiwirtschaft sowie Natur und Umwelt beschäftigten<br />
sich in diesem Jahr in einem Fortbildungsseminar mit Fragen<br />
zu Schiedsgerichtsverfahren nach der Zivilprozessordnung<br />
(ZPO) und in einem weiteren Seminar mit der Bewertung<br />
im Zusammenhang mit der Verpachtung von landwirtschaftlichen<br />
Betrieben.
Erneuerbare Energien und Landtechnik<br />
Kammer als neutraler Ratgeber gefragt<br />
Die Erneuerbaren Energien werden aktuell durch das zum<br />
1. April <strong>2012</strong> geänderte Erneuerbare-Energien-Gesetz be-<br />
stimmt. Hieraus ergeben sich für Altbetreiber von Biogas-<br />
anlagen, aber auch für potenzielle Neuanlagen die recht-<br />
lichen Rahmenbedingungen. Derzeit ist vor allem das Thema<br />
„Dokumentationspflichten“ für die Betreiber von Biogas-<br />
anlagen eine große Angelegenheit. Gerade hierbei wird von<br />
den Mitarbeitern Hilfe bei der Bewältigung der Datenflut und<br />
den Aufzeichnungspflichten angeboten, die Beratungs-<br />
pakete können je nach Bedarf zusammengestellt werden.<br />
Neben Biomasse bestimmte auch die Windenergienutzung<br />
das Tagesgeschäft des Fachbereiches. Zahlreiche Projekte<br />
befinden sich in der Startphase und benötigen Informationen<br />
zur Standortqualität und zum möglichen Stromertrag verschiedener<br />
Varianten. Im Bereich Fotovoltaik ist der Boom<br />
abgeflaut. Nach gravierend abgesenkter Vergütung rückt<br />
der Eigenverbrauch in den Vordergrund. Im Zeichen wachsender<br />
Unsicherheiten bezüglich der europäischen Einheitswährung<br />
ist nahezu schon eine Flucht in Sachwerte<br />
zu beobachten, von der auch der Bereich Fotovoltaik profitiert.<br />
Da die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Modultypen in Vergleichsanlagen in Futterkamp<br />
und Rendsburg auswertet, wird die Expertise sehr geschätzt.<br />
Sowohl Angebotsauswertungen und Vergleiche<br />
von Investitionskosten und Technik als auch Ergebnisse der<br />
kammereigenen Anlagen werden stark nachgefragt.<br />
Die Landtechnik ist derzeit mit<br />
vielen Anfragen zu den Themen<br />
„Schlepper, Effizienz im Transport<br />
und Verschleißteile“ beschäftigt. Projekte sowohl mit der<br />
Claas-Gruppe als auch mit John Deere und Case IH<br />
zeigen, dass die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
als anerkannter und unabhängiger Dienstleister wahrgenommen<br />
wird, und das sogar durch eben genannte international<br />
operierende Unternehmen. Gerade dem effizienten<br />
Einsatz heutiger landwirtschaftlicher Maschinen kommt<br />
bei richtiger Wahl und Einstellung die zentrale Rolle zu,<br />
qualitativ hochwertige und energiesparende Arbeit zu ermöglichen.<br />
Dieser Bereich wird in Zukunft noch stärker als<br />
bisher nachgefragt werden, ein deutliches Zeichen für die<br />
Qualität der Arbeit der Mitarbeiter der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>,<br />
der Fachhochschule und der DEULA.<br />
9
Aus- und Weiterbildung<br />
Dem Fachkräftemangel begegnen<br />
Über 2.000 junge Menschen werden in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
in elf verschiedenen Agrarberufen ausgebildet. Die Land-<br />
wirtschaftskammer nimmt als zuständige Stelle für die<br />
Berufsausbildung die Eintragung der Ausbildungsverhältnisse<br />
vor, informiert und berät die Ausbildungspartner, organisiert<br />
Prüfungen und entwickelt gemeinsam mit dem<br />
Berufsbildungsausschuss Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />
in der Berufsausbildung.<br />
Die Arbeit der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
als zuständige Stelle für die Berufsausbildung wird in den<br />
Gremien von vielen Akteuren begleitet. Im Jahr <strong>2012</strong> wurden<br />
von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> über 700 Prüferinnen und<br />
Prüfer in den Agrarberufen für den Zeitraum <strong>2012</strong> bis 2017<br />
ernannt: Ein Ausdruck des außerordentlichen Engagements<br />
des Berufsstandes für die Ausbildung des Nachwuchses.<br />
Anzahl der Auszubildenden in den Agrarberufen<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s zum 31.12.2011<br />
Ausbildungsberuf<br />
Landwirt/in 796<br />
Gärtner/in 535<br />
Hauswirtschafter/in 40<br />
Pferdewirt/in 129<br />
Tierwirt/in 15<br />
Fischwirt/in 49<br />
Fachkraft Agrarservice 87<br />
Forstwirt/in 39<br />
Revierjäger/in 4<br />
Milchtechnologe/in 55<br />
Milchwirtschaftliche/r Laborant/in 59<br />
Werkerberufe 260<br />
Auszubildende insgesamt 2.068<br />
Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge<br />
im Agrarbereich ist rückläufig. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
wird daher ihre Aktivitäten zur Nachwuchswerbung ver-<br />
stärken: Eine <strong>2012</strong> eingestellte Mitarbeiterin wird mit hal-<br />
ber Stelle in enger Zusammenarbeit mit Ausbildern und<br />
Verbänden gezielt an Schulen und auf Berufsmessen für<br />
die „Grünen Berufe“ werben.<br />
10<br />
Erstmals wurde <strong>2012</strong> gemeinsam mit dem Bauernverband,<br />
der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, der Landjugend<br />
und dem Verband Landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf)<br />
öffentlichkeitswirksam der „Ausbildungsbetrieb des Jahres“<br />
im Beruf Landwirt/in präsentiert.<br />
Für eine stärkere Wahrnehmung der Chancen im Beruf<br />
„Hauswirtschafter/in“ gab die im September <strong>2012</strong> gemein-<br />
sam mit dem LandFrauenVerband und dem vlf durchge-<br />
führte Informations- und Aktionsveranstaltung „Hauswirt-<br />
schaft – gefällt uns!“ wertvolle Impulse.<br />
Fort- und Weiterbildungsangebote<br />
sind vielfältig<br />
„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört,<br />
treibt man zurück.“ (Benjamin Britten). Zahlreiche landwirtschaftliche<br />
Unternehmer/innen, mitarbeitende Familienangehörige<br />
und Arbeitnehmer/innen nutzen das vielfältige<br />
Fort- und Weiterbildungsangebot der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>:<br />
• Im Winterhalbjahr 2011/12 nahmen 570 landwirtschaftliche<br />
Unternehmer/innen an 41 Betriebsleiterseminaren teil,<br />
die die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> gemeinsam mit dem vlf<br />
und den Beratungsringen durchführt. Den Schwerpunkt<br />
bildeten dabei die Themenbereiche Produktionskostensenkung,<br />
Arbeitsmanagement und regenerative Energien.<br />
• Im Herbst <strong>2012</strong> schloss ein Vorbereitungslehrgang mit<br />
der Prüfung zum/zur Pferdewirtschaftsmeister/in ab. Auf<br />
die Meisterprüfung im Jahr 2014 bereiten sich seit<br />
November <strong>2012</strong> durch einen berufsbegleitenden Kurs<br />
25 Landwirte und Schäfer vor. Einen Vorbereitungslehrgang<br />
auf die Abschlussprüfung zum/zur Hauswirtschafter/in<br />
nach § 45,2 BBiG im Jahr 2013 besuchen zurzeit 21 Teilnehmerinnen.
Steigende Arbeitnehmerzahlen<br />
Betriebliches Wachstum im Agrarbereich ist häufig nur<br />
noch durch Einstellung von Mitarbeiter/innen möglich. Dies<br />
bestätigen auch die aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur.<br />
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
ist in den letzten zwei Jahren um über 9,2 % auf<br />
11.995 Personen gestiegen. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
unterstützt die Unternehmen und Beschäftigten durch<br />
verschiedene Beratungs- und Qualifizierungsangebote.<br />
Einkommensergänzungen<br />
Viele Höfe können mehr<br />
Zahlreiche Betriebe in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
bieten neben klassischen<br />
Angeboten wie Direktvermarktung<br />
oder Urlaub<br />
auf dem Bauernhof<br />
zunehmend Angebote<br />
und Dienstleistungen aus vielen Bereichen an. Mut und<br />
Ideenreichtum können so manche Marktnische erschließen.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> unterstützte <strong>2012</strong> die Betriebe<br />
von der Idee bis zur Umsetzung.<br />
Die Lehrgänge Bauernhof- und Reitpädagogik liefen auch<br />
in diesem Jahr erfolgreich. Sie gehören zum jährlich festen<br />
Fortbildungsprogramm, was seit letztem Jahr vom Kurs<br />
„Profi im Unternehmerhaushalt“ (PUH) ergänzt wird. Auch<br />
das Seminar „Soziales Kompetenztraining mit Pferden als<br />
Kotrainer“ läuft regelmäßig und wurde dieses Jahr aufgrund<br />
der hohen Anmeldezahlen mehrfach angeboten. Neu<br />
gestartet ist der Kurs „Persönlichkeitstraining mit Pferden“.<br />
Dieser Kurs ist eine Fortbildung für Trainer aus dem Pferdebereich,<br />
die in ihrer Arbeit das Pferd vermittelnd einsetzen<br />
wollen. In vielen weiteren Seminaren bot der Fachbereich<br />
Fortbildungen zu Themen wie „Kräuter“, „Wildfrüchte“ oder<br />
„E-Bikes“ an.<br />
Die NORLA stand im Jahr <strong>2012</strong> ganz im Zeichen der Einkommensergänzungen.<br />
Kammerhalle und Außengelände<br />
wurden vom Fachbereich unter dem Motto: „Ihr Hof kann<br />
mehr!“ gestaltet. Die vielfältigen Aktivitäten der Berate-<br />
rinnen zeigten sich in der Halle durch die Melkhüser, Heuherbergen<br />
oder auch Urlaub auf dem Bauernhof.<br />
Eine Besonderheit war der Stand zum barrierefreien Urlaub.<br />
Dort konnte ein rollstuhlgerechtes Badezimmer besichtigt<br />
werden. Und man konnte sich selbst in einen Rollstuhl setzen<br />
und ausprobieren, wie schwer es ist, durch enge Türen oder<br />
an hohe Armaturen zu gelangen.<br />
In einer modernen Küche wurde mit Schaukochen auf das<br />
neue Angebot der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> „Koch klasse –<br />
Iss klasse“ aufmerksam gemacht. Die Kurse „Kochlust“ beginnen<br />
2013.<br />
Der Bauernhof ist mittlerweile ein beliebter Ort, um Kindern<br />
einen unvergesslichen Tag zu bereiten. Vom Kindergeburtstag<br />
bis zum Familientag bietet der Hof das perfekte<br />
Umfeld. Ein paar Ideen für solche Erlebnistage hatten die<br />
Mitarbeiter zur NORLA mitgebracht. Es durfte ausprobiert<br />
und mitgemacht werden. Im Außenbereich stellte sich der<br />
Lehrgang zum Reitpädagogischen Betreuer vor. Absolventen<br />
des Lehrgangs zeigten im Vorführring Reitspielgruppen.<br />
11
Lehr- und Versuchswesen für sichere Einkommen<br />
Das Forstzentrum Bad Segeberg<br />
Zukunftsberuf, Waldschutz und letzte Ruhestätte<br />
Der Fachbereich Forstwirtschaft der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
in Bad Segeberg ist landesweit zuständig für die Beratung<br />
und Betreuung des privaten und kommunalen Waldbesitzes<br />
sowie für die forstliche Förderung in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
Private und kommunale Waldbesitzer bewirtschaften mit<br />
rund 10.000 Betrieben gut 100.000 ha Wald. In Bad Segeberg<br />
ist auch die Ausbildungsberatung im Beruf „Forstwirt/in“<br />
angesiedelt.<br />
Der Ausbildungsberuf „Forstwirt/in“ gewinnt durch die<br />
demografische Entwicklung in Deutschland weiter an<br />
Attraktivität. Die Chancen, nach erfolgreicher Abschlussprüfung<br />
eine Stelle als Forstwirt antreten zu können, steigen<br />
stetig. So hatten, wie schon 2011, über die Hälfte der Prüfungsabsolventen<br />
an der Lehranstalt für Forstwirtschaft<br />
(LAF) im Sommer <strong>2012</strong> bereits einen Arbeitsvertrag in Aussicht<br />
oder sogar schon unterschrieben. Wenn man berücksichtigt,<br />
dass ein weiterer großer Teil jedes Jahrgangs eine<br />
schulische oder berufliche Weiterqualifikation anstrebt,<br />
brauchen wir uns um unsere jungen Forstwirte derzeit keine<br />
Sorgen zu machen. Andererseits zeigen die geburtenschwächeren<br />
Jahrgänge seit <strong>2012</strong> erste Wirkungen auch<br />
auf die traditionell sehr gute Bewerbersituation auf Ausbildungsplätze<br />
im Wald. Erstmals konnte ein Ausbildungsplatz<br />
nicht besetzt werden, was noch vor wenigen Jahren<br />
kaum denkbar war. Die Folge: Alle „Grünen Berufe“ müssen<br />
12<br />
ihre Attraktivität offensiv darstellen. Dazu diente auch die<br />
gemeinsame Aktion des ersten Ausbildungsjahres an der<br />
Lehranstalt für Forstwirtschaft mit dem Berufsgrundbildungsjahr<br />
der Tischler am Berufsbildungszentrum Bad<br />
Segeberg auf dem landesweiten Holzaktionstag im Mai.<br />
Auf dem Gelände des ErlebnisWaldes Trappenkamp wurde<br />
der Weg des Holzes von der Pflanzung über die Pflege und<br />
Holzernte bis zur Weiterverarbeitung zum fertigen Möbelstück<br />
als Produktionskette vollständig dargestellt und vorgeführt.<br />
Diese allein durch die Schüler detailliert geplante<br />
und professionell umgesetzte Aktion fand großen Anklang.<br />
Jeder Vorführungsdurchgang war gut besucht und wurde<br />
von allen Seiten gelobt.<br />
Auch das Leonardo-da-Vinci-Mobilitätsprojekt der Forstwirtoberstufe<br />
mit Schweden konnte erfolgreich fortgesetzt<br />
werden. Im März und April waren erneut sechs angehende<br />
Forstwirte sieben Wochen lang für einen Ausbildungsabschnitt<br />
am Plönninge-Gymnasium in Schweden. Dort lernten<br />
sie vor allem die Arbeit mit forstlichen Großmaschinen.<br />
Zurzeit werden 42 angehende Fortwirte und Forstwirtinnen<br />
an der LAF in Bad Segeberg beschult und nehmen an der<br />
überbetrieblichen Ausbildung teil.
Forstliche Weiterbildung<br />
Die gute und enge Zusammenarbeit mit den <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>ischen Landesforsten wurde auch im Weiterbil-<br />
dungsangebot der Lehranstalt für Forstwirtschaft fort-<br />
gesetzt. Ein weiterer Durchgang der Vorbereitungslehr-<br />
gänge für die Zertifikatsprüfung „Waldpädagoge/in“ wurde<br />
gemeinsam gestartet und ist mit großem Engagement der<br />
Teilnehmer/innen auf einem guten Weg. Methodisch-<br />
didaktisch hochwertige und gleichzeitig forstlich kompe-<br />
tente Bildung für Nachhaltigkeit in unseren Wäldern hat<br />
für den Bestand der multifunktionalen Forstwirtschaft eine<br />
zentrale Bedeutung. Auch die Lehrgänge für Erzieher/innen<br />
in Waldkindergärten zum Erkennen und Vermeiden möglicher<br />
Gefahren im Wald dienen dem Ziel, die Verbundenheit der<br />
Gesellschaft mit dem Wald von Kindesbeinen an zu fördern.<br />
Neben der Waldpädagogik setzte die LAF auch das umfangreiche<br />
Programm zur kontinuierlichen Schulung der<br />
Forstwirte der <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ischen Landesforsten<br />
<strong>2012</strong> fort. Dabei steht die Arbeitssicherheit immer im Vordergrund,<br />
sowohl bei der Schulung sicherer Arbeitsverfahren<br />
im Laubholz-Früheinschlag als auch bei dem waldbaulich<br />
anspruchsvollen Thema „Jungbestandspflege“.<br />
Für die gut nachgefragten Lehrgänge zur Motorsägenarbeit<br />
an Holz unter Spannung wurde Anfang des Jahres eine<br />
wichtige Investition in der LAF vorgenommen: Die Anschaffung<br />
eines neuen, hochmodernen Baumbiegegerätes,<br />
auch Spannungssimulator genannt, erleichtert und professionalisiert<br />
die Schulungen zur Aufarbeitung von lebensgefährlichem<br />
Sturmholz noch weiter. Die LAF war Anfang<br />
des Jahres erst die zweite Einrichtung in Deutschland, die<br />
diesen Gerätetyp für ihre Schulungen einsetzen konnte.<br />
2013/2014 ist ein geeigneter Weg zu finden, für die notwendige<br />
Maschinenausbildung einen neuen Forstspezialschlepper<br />
mit Seilwinde sowie einen neuen Forwarder zur<br />
Verfügung zu haben. Miet-, Kauf- und Leihprodukte werden<br />
derzeit geprüft.<br />
Sicheres Arbeiten mit der Motorsäge war auch wieder der<br />
an Teilnehmertagen und Veranstaltungen gemessen wichtigste<br />
Themenbereich in der Weiterbildung am Forstzentrum<br />
Bad Segeberg. Schon aufgrund dieser Kernkompetenz<br />
brachte sich das Team der LAF auch intensiv in die landesweite<br />
Vorbereitung des Motorsägen-Berufsschulunterrichtes<br />
für den Beruf „Landwirt/in“ mit ein. Insgesamt fanden <strong>2012</strong><br />
etwa 90 eigene und 30 externe Schulungen mit etwa<br />
1.500 Teilnehmern und knapp 3.000 Teilnehmertagen an<br />
der LAF in Bad Segeberg statt.<br />
Problembaumarten – Waldschutz –<br />
Esche und Eiche<br />
Wie schon im vergangenen Jahr war <strong>2012</strong> das Eschentriebsterben<br />
das auffälligste Waldschutzproblem in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
Neben dem Ausfall großer Verjüngungs- und<br />
Jungbestandsflächen mussten mittlerweile flächenweise<br />
auch absterbende Altbestände geräumt werden. Einzelne<br />
Forstbetriebe mussten in diesem Jahr mehrere 1.000 m3 absterbende<br />
Esche einschlagen, was nicht nur innerbetrieblich<br />
erhebliche Substanzverluste mit sich brachte, sondern<br />
auch dazu geführt hat, dass die Holzpreise bei Stamm-,<br />
Parkett und Industrieholz stark unter Druck gerieten. Durch<br />
einige 10.000 Festmeter Eschenschadholz im Nachbarland<br />
Mecklenburg-Vorpommern wurde dieser Umstand dramatisch<br />
verstärkt.<br />
13
Man kann für die Zukunft nur auf einen Rückgang dieser<br />
Pilzinfektion hoffen. Auch die Eichenfraßgesellschaften mit<br />
Frostspanner und Eichenwickler führten durch flächenhaf-<br />
ten Kahlfraß der Eichenkronen zu deutlichen Zuwachsverlu-<br />
sten und zur Schwächung der Eichenbestände. So<br />
geschwächte Eichen werden leicht Opfer anderer üblicher-<br />
weise nicht tödlicher Schaderreger und werden zum Ab-<br />
sterben gebracht. Schlagzeilen machte der erste Nachweis<br />
des Eichenprozessionsspinners im Lauenburgischen. Zahlreiche<br />
Meldungen aus den südlichen Landkreisen führten<br />
kurz vor Pfingsten zu weitverbreiteten Verunsicherungen, da<br />
das massenhafte Auftreten von Frostspanner und Eichenwickler<br />
häufig mit dem Eichenprozessionsspinner verwechselt<br />
wurde. Obwohl dieser Falter aus forstlicher Sicht<br />
ein eher „zweitrangiger“ Schädling ist, muss er aufgrund<br />
seiner gesundheitsgefährdenden Wirkung auf Menschen<br />
unbedingt sorgfältig beobachtet und wenn möglich auch<br />
frühzeitig bekämpft werden. Dass dabei nur fachkundige<br />
Gegenmaßnahmen ergriffen werden dürfen und „Spontanaktionen“<br />
unkundiger Helfer eher schaden als nützen<br />
können, steht außer Frage.<br />
Ökokonto – auf dem Weg zum<br />
Erfolgsmodell<br />
In diesem Geschäftsfeld werden Ökokonten sowohl konzeptioniert<br />
und mit Naturschutzbehörden abgestimmt als<br />
auch an Vorhabenträger mit Kompensationsbedarf vermittelt.<br />
Der Aufgabenbereich Ökokonto einschließlich Einzelkompensationsmaßnahmen<br />
und Ersatzwald konnte in diesem<br />
Jahr weiter ausgebaut werden. Die Zahl der Ökokonten<br />
wuchs auf knapp 40 bereits genehmigte Konten an. Weitere<br />
14<br />
gut 30 Ökokonten sind in Planung. Insgesamt könnte derzeit<br />
durch die der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> gemeldeten<br />
Flächen ein Bedarf von 430 ha Kompensationsfläche für<br />
Eingriffe in Natur und Landschaft gedeckt werden. Für die<br />
Waldinanspruchnahme stehen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
etwa 250 ha Ersatzwaldflächen in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> zur Verfügung.<br />
Neben der Ausgleichsagentur <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
der Stiftung Naturschutz ist die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
damit in kurzer Zeit zum zweiten wichtigen und landesweit<br />
tätigen Marktpartner auf diesem Gebiet geworden.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> konnten zirka 50 ha Ausgleichsfläche vermittelt<br />
werden. Die gute Kooperation mit der Ausgleichsagentur<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> trägt ebenfalls erfolgreich zur Vermittlung<br />
im Zuge von Großeingriffen bei, da sich beide häufig<br />
ergänzen und somit die gesamte Palette eines Eingriffs sowohl<br />
im Artenschutz als auch im Biotopschutz anbieten<br />
können. Für die nächsten Jahre haben sich bereits mehrere<br />
Vorhabenträger insbesondere für den Leitungsausbau in<br />
Marsch, Geest und Östlichem Hügelland gemeldet.<br />
Mit vermehrter Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Vorträgen<br />
– sowohl kammerintern<br />
als auch bei externen<br />
Institutionen – konnte<br />
der Aufgabenbereich weiter<br />
an Bekanntheit gewinnen.<br />
Weitere Partner kündigen<br />
sich aus dem Bereich der<br />
Wasser- und Bodenverbände<br />
sowie der Erneuerbaren<br />
Energien an.
Gespräche mit der ARGE Netz lassen erwarten, dass die<br />
Vermittlung von Maßnahmen für den Bereich Windenergie<br />
und Solarparks voraussichtlich weiter steigen wird.<br />
Auch das laufende Biodiversitätsprojekt der Firma Evers-<br />
ReForest war erfolgreich. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> begleitet<br />
in Zusammenarbeit mit dem NABU die Firmenmitarbeiter<br />
und den Naturschutzverein Altenkattbek e. V.<br />
dabei, Maßnahmen zur Wiederherstellung der Heideflächen<br />
im FFH-Gebiet durchzuführen. Die Entwicklung seit 2011<br />
wird durch die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> dokumentiert:<br />
Junge Triebe der Besenheide konnten auf der bearbeiteten<br />
Fläche aus 2011 erfolgreich nachgewiesen werden.<br />
Waldbestattung – Bekanntheitsgrad<br />
und Interesse nehmen zu<br />
Die Nachfrage nach individuellen Bestattungsformen<br />
nimmt zu. Diesem Wunsch entsprechen kommunale, kirchliche<br />
und private Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, indem sie in besonders schönen Wäldern<br />
ihre Begräbniswälder eingerichtet haben. Dies sind Wälder,<br />
die hinsichtlich Lage, Baumartenzusammensetzung, Be-<br />
standesstruktur und Pflegezustand hohe Qualitätsanforderungen<br />
erfüllen müssen.<br />
Interessierte können sich in einem solchen Friedhof im<br />
Wald schon zu Lebzeiten einen Baum aussuchen, der später<br />
die letzte Ruhestätte für eine Einzelperson oder auch für<br />
eine Familie sein soll.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> berät und betreut die Waldbesitzerinnen<br />
und Waldbesitzer bei der Einrichtung eines<br />
Bestattungswaldes und bietet nach der erfolgreichen Genehmigung<br />
folgende Dienstleistungen an:<br />
• Erstinformation am Telefon, Versand von Informationsmaterialien<br />
• Terminvereinbarung und Abstimmung für<br />
Einzelführungen und Beisetzungen<br />
• Vertragsabwicklung, Rechnungsstellung, Controlling,<br />
Inkasso<br />
• Einmessen der Bäume, Kartenerstellung, Führen<br />
eines Friedhofkatasters<br />
• Gruppen- und Einzelführungen<br />
• Begleitung von Beisetzungen<br />
• Erstellen der Verkehrssicherheitsgutachten<br />
• Regionales und überregionales Marketing zur<br />
Steigerung des Bekanntheitsgrades<br />
• Erstellen von Infomaterialien, Broschüren, Flyern,<br />
Hinweistafeln, Fotobüchern und Schaufensterdekoration<br />
• Anzeigenschaltung, Radiospot, PR<br />
• Direktmarketing<br />
• Pressemitteilungen<br />
• Pflege der Internetseiten<br />
• Standbetreuung auf Messen<br />
• Partnerbetreuung zum Beispiel von Bestattungsunternehmen<br />
• Vorträge<br />
• Betriebsführung<br />
• Gemeinsame Marketingaktionen wie zum Beispiel<br />
Mittsommernachmittage und Waldgottesdienste<br />
15
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> betreute <strong>2012</strong> acht Begräbnis-<br />
wälder in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, fünf Begräbniswälder in<br />
Mecklenburg-Vorpommern und drei Begräbniswälder in<br />
Niedersachsen. Der dritte Standort in Niedersachsen wurde<br />
am 31. Mai eröffnet. Die hohen Zahlen der Besucher und<br />
Vertragsabschlüsse zeigen, dass sich sowohl der Standort<br />
mit seiner Nähe zum Ballungsraum Hamburg als auch der<br />
charaktervolle Wald und das Engagement der Waldbesitzer<br />
erfolgreich bewähren.<br />
Der erste Bestattungswald wurde 2006 eingerichtet und<br />
verzeichnet seitdem konstante Besucherzahlen und Umsätze<br />
– ungeachtet der seitdem hinzugekommenen Standorte.<br />
Die Nachfrage nach einer alternativen Bestattungsform<br />
im Wald ist ungebrochen.<br />
Forsteinrichtung und Waldbewertung –<br />
sehr gut nachgefragt<br />
Im Bereich der Forsteinrichtung wurde im Jahr <strong>2012</strong> die<br />
Aktualisierung des Fortbetriebswerkes der Kreisforsten<br />
Lauenburg abgeschlossen. Dies ist mit aktuell ca. 9.300 ha<br />
der mit Abstand größte kommunale Forstbetrieb des<br />
Landes und zählt auch zu den größten im Bundesgebiet.<br />
Unter anderem wurden im Rahmen der Auswertung auch<br />
Managementplanentwürfe für die insgesamt elf FFH- und<br />
Vogelschutzgebiete fertiggestellt, an denen Flächen des<br />
Eigenbetriebes Kreisforsten Herzogtum Lauenburg beteiligt<br />
sind. Damit war diese Forsteinrichtung die umfangreichste<br />
Planung, die die Forstabteilung seit Jahren für einen Betrieb<br />
durchgeführt hat.<br />
16<br />
Darüber hinaus wurden landesweit Forstbetriebsgutachten<br />
und Forstbetriebswerke auf einer Gesamtfläche von 4.500 ha<br />
fertiggestellt. Damit haben die betroffenen Forstbetriebe<br />
für die kommenden zehn Jahre ein aktualisiertes Inventurwerk<br />
mit einer auf diesen Zeitraum fokussierten gesamtbetrieblichen<br />
Maßnahmenplanung erhalten.<br />
Im Bereich Waldbewertung ist festzustellen, dass die Nachfrage<br />
nach Waldflächen sukzessive gestiegen ist. Dieses<br />
belegen ca. 15 Gutachten für Verkehrswerteinschätzungen<br />
von Waldflächen. Darüber hinaus wurden Entschädigungsgutachten<br />
ebenso erstellt wie steuerliche Fragestellungen<br />
gutachterlich behandelt. Das Interesse, Waldflächen zu erwerben,<br />
übersteigt bei der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> die Anfragen<br />
der verkaufsbereiten Anbieter.<br />
Das forstliche Benchmarking, das durch die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
vor allem in größeren Betrieben angeboten<br />
wird, erfreut sich ebenfalls zunehmender Beliebtheit. Damit<br />
kann die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> gemeinsam mit dem<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ischen Waldberatungsring mittlerweile<br />
auf eine Datengrundlage von gut einem Viertel der schleswig-holsteinischen<br />
Privat- und Kommunalwaldfläche zurückgreifen.<br />
Dieser Flächenanteil ist in der Bundesrepublik<br />
sicherlich als einmalig zu bewerten.
Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp<br />
Im Zeichen des Tierwohls, des Umweltschutzes und der Bildung<br />
Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp blickt auf ein<br />
äußerst ereignisreiches und erfolgreiches Jahr zurück. Die<br />
Fertigstellung eines Stalles für 1.400 Mastschweine und<br />
von zwei Güllebehältern sowie der Umbau des ehemaligen<br />
Maststalles zum Ferkelaufzuchtstall verbessern die Aus-,<br />
Fort- und Weiterbildungsbedingungen und sind damit ein<br />
zusätzlicher Meilenstein in der Weiterentwicklung der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> an diesem Standort. Anfang<br />
Februar konnte dieses Projekt nach zirka achtmonatiger<br />
Bauzeit eingeweiht werden. 200 geladene Gäste und weitere<br />
400 interessierte Besucher konnten sich von der gelungenen<br />
Ausführung und von zahlreichen innovativen technischen<br />
Details in den Ställen überzeugen. Tier- und Umweltschutzbelange<br />
stehen dabei im Vordergrund. Mehr Platz<br />
und Wohlbefinden für die Tiere sowie die Abluftaufbereitung<br />
mit unterschiedlichen Systemen sind wesentliche Bausteine.<br />
Das Gesamtprojekt wurde vom Bundesinstitut für Berufsbildung<br />
und aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft des<br />
Landes <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> als überbetriebliche Ausbildungsstätte<br />
gefördert.<br />
Tierschutzlabel für Schweinefleisch<br />
Zum Jahresanfang <strong>2012</strong> hat eine Projektgruppe – bestehend<br />
aus wissenschaftlichen Instituten, der VION, dem Deutschen<br />
Tierschutzbund, den Erzeugerorganisationen und der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> – die Arbeit<br />
aufgenommen, um ein marktgerechtes Tierschutzlabel in der<br />
Schweinefleischkette zu entwickeln. Das Lehr- und Ver-<br />
suchszentrum ist daran zweifach beteiligt: Erstens werden<br />
20 Projektbetriebe bei der Anpassung von Mastabteilen an<br />
die Labelerfordernisse beraten, und zweitens wird im neuen<br />
Maststall zunächst ein Abteil mit fester Liegefläche und<br />
Stroh als Beschäftigungsmaterial genutzt. Bei diesen<br />
Tieren wird nicht nur auf die Kastration, sondern auch auf<br />
das Einkürzen der Schwänze verzichtet.<br />
Veranstaltungen für unterschiedliche<br />
Zielgruppen<br />
Neben den klassischen, wiederkehrenden Veranstaltungen<br />
war das Jahr geprägt von einigen neuen Angeboten und<br />
besonderen Ereignissen, die zu einer Steigerung der Teilnehmerzahlen<br />
um 6 % führten:<br />
• Mit dem ersten Futterkamper Schweinetag im Oktober<br />
2011 wurde einer großen Zahl von Beratern, Firmen- und<br />
Behördenvertretern sowie Landwirten verdeutlicht, was<br />
insbesondere in der Sauenhaltung in den Betrieben bis<br />
zum Ende der Übergangszeit am 31.12.<strong>2012</strong> an Anpassungsmaßnahmen<br />
vorzunehmen ist. Ab diesem Zeitpunkt<br />
müssen Sauen in Gruppen gehalten werden und es sind<br />
bestimmte Mindestanforderungen gemäß Tierschutz-<br />
Nutztierhaltungsverordnung zu erfüllen.<br />
• Als Novum fand ein Seminar für Klauenchirurgie mit 12<br />
Tierärzten aus dem norddeutschen Raum statt, das Firma<br />
Pfizer am Lehr- und Versuchszentrum veranstaltete. Die<br />
Teilnehmer waren von der Rinderhaltung, den Räumlichkeiten<br />
und dem Service beeindruckt. Weitere Seminare zu<br />
diesem Thema sollen folgen.<br />
17
• Beim Bundeswettbewerb im Melken, der im Frühjahr in<br />
Haus Düsse in Nordrhein-Westfalen stattfand, belegten<br />
die drei Auszubildenden aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in der<br />
Mannschaftswertung den dritten Platz. Gut vorbereitet<br />
vom Melkteam des Lehr- und Versuchszentrums, haben<br />
sie unser Land würdig vertreten. Diese Teilnehmer wurden<br />
zuvor bei einem schleswig-holsteinischen Landeswett-<br />
bewerb unter den acht besten Melkern ermittelt, die sich<br />
während der überbetrieblichen Ausbildung in Futterkamp<br />
qualifiziert hatten. Der nächste Bundesentscheid im<br />
Melken wird im April 2014 in Futterkamp durchgeführt.<br />
• Immer gut besucht sind Praxisvorführungen in Futter-<br />
kamp, zum Beispiel der praktische Einsatz von Reini-<br />
gungstechnik für Solaranlagen auf dem Dach des Kuh-<br />
stalles. Beim Tag der offenen Tür in der Bau- und Energie-<br />
lehrschau im April wurden verschiedene Reinigungssysteme<br />
gezeigt. Um die Effekte zu untersuchen, wurde nach vier<br />
Betriebsjahren ein Teil der Solarfelder gereinigt und die<br />
Leistung mit den ungereinigten Flächen verglichen. Bei<br />
unseren Messungen konnte kein nennenswerter Unter-<br />
schied festgestellt werden, allerdings war die Ver-<br />
schmutzung insgesamt auch gering.<br />
• Publikumswirksam war erneut eine Veranstaltung in der<br />
Futterkamper Reithalle mit dem Thema „Pferd & Poesie“.<br />
Zirka 350 Zuschauer sahen ein abwechslungsreiches,<br />
stimmungsvolles Programm. Die Show, die Großzügigkeit<br />
der Anlage, das Ambiente und die Tribünensitzplätze in<br />
der Halle begeisterten die Besucher. Insgesamt fanden elf<br />
größere Veranstaltungen in der Reithalle statt und sorgten<br />
neben der übrigen Nutzung durch die Landesberufsschule<br />
und im Rahmen der Seminare für Pferdehalter für eine<br />
gute Auslastung.<br />
18<br />
Umfangreiche Beratung zu<br />
Investitionsvorhaben<br />
Das Investitionsverhalten in der Landwirtschaft scheint<br />
derzeit an Dynamik zu gewinnen. In diesem Zusammenhang<br />
wird insbesondere die Beratung zu immissionsrechtlichen<br />
Fragestellungen und zum Bau von Anlagen zur Lagerung<br />
von wasser- und umweltgefährdenden Stoffen stark nachgefragt.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> prüft bei Investitionen<br />
in die Tierhaltung die immissionsschutzrechtliche Zulässigkeit<br />
des Vorhabens. Dabei spielt in letzter Zeit neben der<br />
Geruchsausbreitung um den Stall herum auch die Beurteilung<br />
der Ammoniakimmission auf nahe gelegene Biotope, zum<br />
Beispiel Wald, eine größere Rolle. Die Ammoniakeinwirkung<br />
wird durch eine Ausbreitungssimulation am Computer berechnet<br />
und mit den Anforderungen der TA Luft verglichen.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat der gestiegenen Beratungsnachfrage<br />
dadurch Rechnung getragen, dass die Zahl<br />
der Arbeitskräfte im Immissionsschutzbereich von bisher<br />
drei auf vier Mitarbeiter aufgestockt wurde.<br />
Ein ähnlich starkes Interesse besteht auch an der Beratung<br />
im Zusammenhang mit dem Bau von Anlagen zur Lagerung<br />
von wassergefährdenden Stoffen. Futterbau- und Biogasbetriebe<br />
werden bei der Lagerung von Silage und Gülle beziehungsweise<br />
Gärresten erhöhten Anforderungen ausgesetzt.<br />
Die neue Verordnung für Anlagen zum Umgang mit<br />
wassergefährdenden Stoffen liegt dazu im Entwurf vor.<br />
Kleinbiogasanlagen im Trend<br />
Das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz schafft eine<br />
gewisse Privilegierung kleiner Biogasanlagen, die nur mit<br />
Gülle und ohne nachwachsende Rohstoffe auskommen. Um<br />
auf dem neuesten Stand zu bleiben, entsteht in Futterkamp
im Herbst <strong>2012</strong> eine Pilotanlage mit 40 kW. Diese soll ihre<br />
Leistung ausschließlich aus etwa 6.000 m 3 Gülle erbringen.<br />
Die neue Anlage wird von der Firma Consentis GmbH er-<br />
richtet und betrieben. Es handelt sich um ein innovatives<br />
Verfahren, das bisher noch nicht im Einsatz ist. Die Land-<br />
wirtschaftskammer profitiert einerseits durch die Berei-<br />
cherung des Angebotes in Futterkamp und erhält anderer-<br />
seits Daten und Informationen aus diesem interessanten<br />
Anlagenbetrieb.<br />
Tierproduktion auf hohem Niveau<br />
Als landwirtschaftlicher Betrieb der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> bewirtschaftet das Lehr- und Versuchsgut<br />
Futterkamp 225 ha, hält 200 Milchkühe mit<br />
weiblicher Nachzucht, besitzt 400 Sauen und verfügt neuerdings<br />
über 2.000 Aufzuchtplätze für Ferkel und 1.400 Mastplätze.<br />
In allen Produktionszweigen spielt das Leistungsniveau<br />
der Bestände eine entscheidende Rolle. So konnte<br />
die Milchmenge bei 10.500 kg je Kuh und Jahr stabilisiert<br />
werden. Die Fruchtbarkeitsleistung der Sauen liegt bei<br />
29 aufgezogenen Ferkeln pro Sau und Jahr. Die Leistungen<br />
der ersten Schweine aus dem neuen Maststall waren überdurchschnittlich.<br />
Dies wird erwartet und auch gefördert.<br />
Nur so kann das Lehr- und Versuchsgut seine Vorbildfunktion<br />
wahrnehmen und die Aufgaben im Ausbildungs- und Versuchswesen<br />
erfüllen.<br />
Projekt Rindergesundheit<br />
Auf Initiative der Tierärztekammer haben Vertreter der Tierärzte<br />
und Landwirtschaft eine Checkliste zur Rindergesundheit<br />
erarbeitet. Vor dem Hintergrund der Probleme in<br />
den Rinderherden und der öffentlichen Diskussion können<br />
mit diesem umfassenden Betriebscheck die Stärken und<br />
Schwächen eines Betriebes aus Sicht der Tiergesundheit,<br />
der Haltung, der Fütterung und des Managements analysiert<br />
werden.<br />
Mit finanzieller Unterstützung des MELUR und der Milcherzeugervereinigung<br />
werden in einem Pilotprojekt zirka<br />
100 Milchviehbetriebe von einem erfahrenen Tierarzt besucht.<br />
Gemeinsam mit den betreuenden Hoftierärzten, der<br />
Beratung und dem Landeskontrollverband erfolgt die Datenerhebung.<br />
Die Auswertung übernimmt ein Doktorand<br />
mit Unterstützung der tierärztlichen Hochschule Hannover.<br />
Mit diesem Projekt werden gezielt Daten aus schleswigholsteinischen<br />
Betrieben erfasst, die für alle Beteiligten zu<br />
wertvollen Beratungshilfen führen.<br />
Rinderfütterung optimieren<br />
Fütterungsversuche mit Kühen und Kälbern sind ein wesentlicher<br />
Arbeitsschwerpunkt. Ziel aller Versuche ist es, die Tiere<br />
bei dem heutigen Leistungsniveau sicher mit Nährstoffen<br />
zu versorgen und die Bedingungen für gesunde Tiere weiter<br />
zu verbessern. Daher werden neben den Leistungsdaten<br />
auch Parameter zur Stoffwechselgesundheit, Fruchtbarkeit<br />
und zum allgemeinen Gesundheitszustand erhoben. Neu in<br />
diesem Jahr ist eine Zusammenarbeit mit Kollegen aus<br />
Österreich zur weiteren Erprobung eines Bolus, der im Pansen<br />
den Säuregrad und die Temperatur misst. Mit diesem<br />
„smaxtec“-System besteht die Möglichkeit, die tatsächlichen<br />
Verhältnisse im Vormagen zu messen und zu kontrollieren,<br />
ob unter den Rationsbedingungen für Hochleistungskühe<br />
die Pansenfunktion im normalen Bereich abläuft.<br />
Ein Schwerpunkt der Fütterungsversuche lag <strong>2012</strong> bei der<br />
Bewertung von Maisprodukten und der Stärkebeständigkeit.<br />
Abgeschlossen wurde ein Versuch mit Maissorten,<br />
die sich hinsichtlich der Stärkegehalte unterschieden. Ein<br />
weiterer Versuch mit unterschiedlicher Aufbereitungstechnik<br />
folgt 2013. Von großer praktischer Bedeutung ist auch die<br />
Frage, ob bei hohen Stärkegehalten in der Ration die Stärkebeständigkeit<br />
für Gesundheit und Leistung relevant ist.<br />
Dieser Versuch mit einer Fütterungsdauer von mehr als drei<br />
Monaten wird wichtige Beratungshinweise für Betriebe mit<br />
hohen Maisanteilen in der Ration geben.<br />
19
In der Kälberaufzucht wurden Produkte zur Verbesserung der<br />
Leistung und zur Verminderung der Belastung mit Krypto-<br />
sporidien geprüft. In einem Praxisbetrieb erfolgten Er-<br />
hebungen zur Wirkung eines Futterzusatzes auf Gesund-<br />
heit und Leistung in der Kälbermast. Ein zweiter Praxis-<br />
betrieb mästet Bullen im Rahmen des Projektes „Metabolische<br />
Programmierung“. Die Kälber für diesen Versuch stammen<br />
aus Futterkamp und wurden in den ersten Wochen mit unter-<br />
schiedlichen Intensitäten gefüttert. Spannend ist die Frage, ob<br />
die in den ersten Wochen besser versorgten Tiere auch in der<br />
Mast bei gleicher Fütterung höhere Zunahmen aufweisen.<br />
Alle Versuche im Rinderbereich werden mit Partnern aus<br />
der Wirtschaft durchgeführt. Die statistische Auswertung<br />
der Versuche erfolgt gemeinsam mit dem Institut für Tierzucht<br />
der Kieler Universität.<br />
Ferkelerzeugung optimieren<br />
Die heutigen Genetiken zeichnen sich durch eine hohe<br />
Fruchtbarkeit aus. Nachdem das System der technischen<br />
Ammen geprüft und optimiert wurde, standen nun Fragen<br />
zu unterschiedlichen Methoden der Milchbeifütterung im<br />
Mittelpunkt von Versuchsserien. Dabei ging es sowohl um die<br />
Leistung (Anzahl und Gewicht der abgesetzten Ferkel) als<br />
auch um Fragen der Technik, der hygienischen Beschaffenheit<br />
und des Arbeitsaufwandes. Einige Versuchsfragen<br />
wurden gemeinsam mit der Universität Halle durchgeführt.<br />
In der Sauenherde werden zwei Genetiken verglichen.<br />
Die dänische Sauengenetik ist bekannt für die hohe Fruchtbarkeit.<br />
Das Potenzial von 30 verkauften Ferkeln erfordert<br />
jedoch einen hohen Aufwand in der Ferkelproduktion mit<br />
dem Einsatz von natürlichen oder technischen Ammen. Die<br />
PIC-Genetik will zu einer vergleichbaren Wirtschaftlichkeit<br />
20<br />
bei weniger Ferkeln führen. Sie setzt auf kurze Säugezeiten,<br />
geringeren Fütterungsverbrauch und weniger Aufwand bei<br />
den Saugferkeln. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> prüft beide<br />
Konzepte, um unter vergleichbaren Management- und Haltungsbedingungen<br />
abgesicherte Beratungsempfehlungen<br />
für die unterschiedlichen Genetiken ableiten zu können.<br />
In der Ferkelaufzucht wurden mehrere Versuche zu unterschiedlichen<br />
Futterkonzepten und Futtermitteln durchgeführt.<br />
Die Ergebnisse werden regelmäßig im Bauernblatt<br />
publiziert.<br />
Sauen in der Gruppenhaltung erkennen<br />
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung fördert<br />
ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Kiel und der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> mit einem österreichischen Unternehmen.<br />
Ziel dieses Projektes ist es, mit einem speziellen<br />
Sensor in der Ohrmarke den Standort der Sauen in der<br />
Gruppenhaltung sicher analysieren zu können. Gleichzeitig<br />
wird geprüft, ob die speziellen Sensoren auch geeignet<br />
sind, aus den Bewegungsaktivitäten und Temperaturmessungen<br />
Aussagen zur Gesundheit und zum Umrauschen abzuleiten.<br />
Mit einer derartigen Technik würde das<br />
Management für Großgruppen erheblich erleichtert werden.<br />
Technik im neuen Maststall erproben<br />
Der neue Maststall mit den verschiedensten Techniken<br />
stellt erhebliche Anforderungen an die umfangreiche Datenerfassung,<br />
Datenverwaltung und Datenauswertung. Jetzt<br />
ist es erforderlich, für 1.400 Masttiere die Einzeldaten<br />
sowie den Gewichtsverlauf zu erfassen und die buchtenweise<br />
verfügbaren Futtermengen zuzuordnen. Die Auswertungen<br />
des ersten Durchganges zeigen, dass das ehrgeizige
Ziel erreicht wird und nur geringfügige Anpassungen für<br />
die Folgedurchgänge erforderlich waren. Nach mehreren<br />
Durchgängen sind dann auch gesicherte Aussagen über die<br />
Mastleistungen in den unterschiedlichen Buchten möglich,<br />
die mit Spannung erwartet werden.<br />
Verzicht auf Ferkelkastration<br />
Um mehr Erfahrungen mit der Ebermast zu sammeln,<br />
werden die Ferkel im Versuchsbetrieb nicht mehr kastriert.<br />
Nach den bisherigen Erfahrungen ist auch die Mast von<br />
männlichen und weiblichen Tieren in einer Gruppe möglich.<br />
Genaue Bonitierungen während der gesamten Mastzeit er-<br />
lauben Aussagen, wann und unter welchen Bedingungen<br />
Verletzungen durch Aufreiten und/oder Rangkämpfe auftreten.<br />
Auch die Frage der Gruppengröße bei der Ebermast<br />
wird untersucht. Die Ergebnisse lassen erkennen, dass die<br />
Ebermast durchaus möglich ist. Entscheidend für das Verfahren<br />
ist die sichere Erkennung von „Stinkern“ im Schlachthof,<br />
damit die Akzeptanz des Schweinefleisches beim<br />
Verbraucher erhalten bleibt.<br />
Tierreport spiegelt die<br />
Wirtschaftlichkeit wider<br />
Für die Betriebszweigabrechnungen der Futterbaubetriebe<br />
erfolgte die Umstellung auf das neue Programmpaket BZAoffice.<br />
Mit diesem Programm arbeiten auch die Beratungsorganisationen<br />
in anderen Bundesländern wie Nordrhein-<br />
Westfalen, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Die<br />
enge Abstimmung zwischen Beratung und der Programmentwicklung<br />
durch die act GmbH in Kiel, eine Tochter des<br />
Buchführungsverbandes, ermöglicht eine praxisgerechte<br />
Anpassung des Programms. Auch die gemeinsame Auswertung<br />
im Rahmen der DLG-Spitzenbetriebe wird durch das<br />
Programmpaket weiter vereinfacht. <strong>Schleswig</strong>-holsteinische<br />
Futterbaubetriebe können sich daher mit den Berufskollegen<br />
anderer Bundesländer direkt vergleichen.<br />
Für die Schweinehalter erfolgt die Auswertung auf der Basis<br />
der direktkostenfreien Leistungen. Die Ergebnisse fließen<br />
in die Erzeugerring-Datenbank ein, um durch die länderübergreifende<br />
Auswertung sichere Kennzahlen zu erarbeiten.<br />
Das Forum der DLG-Spitzenbetriebe bietet weitere Möglichkeiten<br />
des intensiven Erfahrungsaustausches von Schweinehaltern<br />
und Beratern über die Landesgrenzen hinaus.<br />
Der Schweine- und Rinderreport sind unverzichtbare Hilfen<br />
zur Standortbestimmung. Die landesweiten und teilweise<br />
landesübergreifenden Auswertungen der Praxisdaten lassen<br />
die Ansatzpunkte zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
deutlich erkennen.<br />
Dank der engen Zusammenarbeit mit der Spezialberatung<br />
wird ein schneller Wissenstransfer in die Praxis erreicht.<br />
Die zahlreichen Veröffentlichungen im Bauernblatt und die<br />
landesweiten Vortragsveranstaltungen geben allen Landwirten<br />
die Möglichkeit, sich zeitnah über die aktuellen<br />
Ergebnisse zu informieren.<br />
Leistungsprüfungen und<br />
Zuchtwertschätzungen<br />
Für die Schweinezucht<br />
prüft die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
in der<br />
Qualitätsprüfstation<br />
Futterkamp die Masteignung<br />
und den<br />
Schlachtkörperwert<br />
der Reinzuchttiere. Für<br />
die Vaterrasse Piétrain<br />
ist diese Prüfung unverzichtbarer<br />
Bestandteil der Zuchtwertschätzung und Einkaufskriterium<br />
für die Besamungsstationen.<br />
Mit der Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung<br />
(GFS) und der Schweineherdbuchzucht wurde eine<br />
Vereinbarung getroffen, die auch die Prüfung von Endprodukten<br />
vorsieht. Nachkommen aus der Anpaarung von<br />
Piétrain-Ebern mit der Futterkamper Sauenherde werden<br />
parallel sowohl in der Qualitätsprüfstation gemästet als<br />
auch im Futterkamper Maststall. Für diese Tiere sind dann<br />
neben der Reinzuchtprüfung auf der Station auch die<br />
Daten der Endprodukte sowohl mit den Stationsdaten als<br />
auch den Felddaten einschließlich der AutoFOM-Werte verfügbar.<br />
Die Besamungsstation selektiert aus diesen Testebern<br />
die Top-Genetik-Eber, und für die Piétrainzucht<br />
verbessert sich die Datengrundlage für die Zuchtwertschätzung.<br />
Damit gelingt es, die Wettbewerbsposition der<br />
schleswig-holsteinischen Piétrainzucht weiter zu stärken.<br />
21
In der Milchrinderzucht hat sich die genomische Zucht-<br />
wertschätzung für die <strong>Holstein</strong>er durchgesetzt. Dennoch<br />
sind die Leistungsprüfungen als Basis, Eichung und Weiter-<br />
entwicklung der genomischen Zuchtwertschätzung unver-<br />
zichtbar. Auf der Basis von Schlachtdaten hat die Landwirt-<br />
schaftskammer für die Rotbunten der Zuchtrichtung<br />
Doppelnutzung Zuchtwerte für die Masterzeugung und den<br />
Schlachtkörperwert geschätzt. Diese Zuchtwerte bieten<br />
eine wertvolle Information für die Auswahl der DN-Bullen.<br />
22<br />
In der Pferdezucht haben<br />
sich die Stutenleistungssowie<br />
die Hengstleistungsprüfungen<br />
etabliert. Die<br />
Prüfungen geben eine frühzeitige<br />
Information über die<br />
Leistungsveranlagung des<br />
Tieres und die Vererbungsleistung<br />
der Hengste.<br />
Hengstleistungsprüfungen<br />
für Warmblutpferde führt<br />
die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) auf Stationen<br />
außerhalb von <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> durch.<br />
Zuchtstutenprüfungen werden in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> sowohl<br />
auf Station als auch im Feld durchgeführt. <strong>Holstein</strong>er,<br />
Trakehner, Reitponys und verschiedene Kleinpferderassen<br />
absolvieren eine Stutenleistungsprüfung der Zuchtrichtung<br />
„Reiten“. Haflinger stellen sich der Prüfung „Reiten und<br />
Fahren“, Kaltblüter absolvieren eine Zugleistungsprüfung<br />
vor dem Schlitten und der Kutsche. Kleine Rassen wie Shetlandpony,<br />
Dartmoor oder Welsh A beziehungsweise B legen<br />
eine Leistungsprüfung der Zuchtrichtung „Fahren“ ab.<br />
Die Schafhaltung hat in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> einen<br />
hohen Stellenwert. Insbesondere<br />
an der Westküste<br />
sind die Schafe zur Sicherung<br />
der Deiche unverzichtbar,<br />
und auch in der<br />
Landschaftspflege haben sie eine hohe Bedeutung. Bevorzugt<br />
züchten die schleswig-holsteinischen Schafhalter<br />
fleischbetonte Rassen, deren Lämmer auf den Deichen und<br />
Weiden mit wenig Kraftfutter gemästet werden.<br />
Die Mitarbeiter der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> führen Leistungsprüfungen<br />
zur Bestimmung der Masteignung und des<br />
Schlachtkörperwertes durch, zusätzlich erfolgt die Zuchtwertschätzung<br />
für die bedeutsamen Rassen. Die ermittelten<br />
Daten sind Grundlage für die Husumer Bockauktion, die<br />
größte Auktion von Schafböcken auf dem europäischen<br />
Festland.<br />
Tierzucht vor neuen Herausforderungen<br />
Ab 2014 ergeben sich erhebliche Veränderungen für die<br />
Tierzuchtorganisationen. Die bisherigen hoheitlichen<br />
Tätigkeiten der Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen<br />
gehen in die Eigenverantwortlichkeit der Zuchtorganisationen<br />
über. Das Land zieht sich aus diesem Aufgabenbereich<br />
zurück und beschränkt sich auf die Überwachung<br />
der Organisationen.<br />
Alle Verbände müssen spätestens bis Ende 2013 einen<br />
Antrag auf Neuanerkennung stellen. Dabei sind Satzungen<br />
und Zuchtbuchordnungen anzupassen, um die neuen Aufgaben<br />
zu erweitern. Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen<br />
werden oft auch durch Dritte durchgeführt.<br />
Dazu zählen zum Beispiel die Milchleistungsprüfungen<br />
durch die Landeskontrollverbände, überregionale Zuchtwertschätzungen<br />
durch das VIT Verden oder Leistungsprüfungen<br />
im Pferdebereich durch die FN beziehungsweise<br />
durch die Landeskommission. In diesen Fällen ist eine<br />
schriftliche Vereinbarung zwischen den jeweiligen Zuchtorganisationen<br />
und den durchführenden Stellen erforderlich,<br />
in denen die Details geregelt werden.<br />
Durch die meist bundesweite und zum Teil europaweite<br />
Tätigkeit sind bei der Anerkennung die übrigen Landesbehörden<br />
beziehungsweise die entsprechenden EU-Mitgliedstaaten<br />
einzubeziehen. Dadurch verlängert sich das<br />
gesamte Anerkennungsverfahren um zirka vier Monate. Vor<br />
diesem Hintergrund werden die Zuchtorganisationen in den<br />
ersten Monaten 2013 die entsprechenden Vorarbeiten leisten<br />
müssen, wenn die Neuanerkennung bis Ende 2013 abgeschlossen<br />
sein soll.<br />
Mit dem Wegfall der Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen<br />
als hoheitliche Aufgabe der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
ist geplant, die noch verbleibenden personellen<br />
Kapazitäten im Tierzuchtbereich ab 2014 beim Ministerium<br />
zu bündeln.
Der hohe Stellenwert schleswig-holsteinischer Zuchttiere<br />
spiegelt sich auch in der deutschlandweiten und zum Teil<br />
europaweiten Tätigkeit der Zucht- und Besamungsorganisa-<br />
tionen wider. Um in Deutschland zwischen den Ländern abgestimmte<br />
Auslagerungen der tierzuchtrechtlichen Vorgaben<br />
zu erreichen, haben die zuständigen Behörden zwei<br />
Arbeitsgruppen eingerichtet. Eine Arbeitsgruppe hat die<br />
Protokolle für die Überprüfung entwickelt und passt sie<br />
laufend an. Dadurch wird gewährleistet, dass bei den Überwachungen<br />
in allen Bundesländern eine aktuelle und einheitliche<br />
Checkliste verwendet wird.<br />
In einer weiteren Arbeitsgruppe werden gemeinsam mit<br />
den Dachverbänden die Zuchtbuchordnungen abgestimmt.<br />
Die Musterzuchtbuchordnungen für Fleischrinder und<br />
Schafe liegen bereits in einer verabschiedeten Fassung vor.<br />
Sie berücksichtigen auch die Änderungen, die sich ab 2014<br />
für die Zuchtorganisationen ergeben. Mit diesen Musterzuchtbuchordnungen<br />
steht den Verbänden eine Vorlage zur<br />
Verfügung, die die bundesweite tierzuchtrechtliche Anerkennung<br />
erleichtert.<br />
Fischerei<br />
In <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
wird die Fischerei in<br />
Nord- und Ostsee<br />
von der Flotte der<br />
„Kleinen Hochseeund<br />
Küstenfischerei“<br />
ausgeübt. Im Hauptund<br />
Nebenerwerb<br />
sind 1.103 Personen mit einer Flotte von 680 Kuttern und<br />
Booten aktiv (Stand 31.12.2011, <strong>Jahresbericht</strong> des Landesamtes<br />
für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume<br />
(LLUR-Abteilung Fischerei).<br />
Es werden hochwertiger Frischfisch, Krabben sowie<br />
Muscheln angelandet.<br />
Die Betriebe der Fluss- und Seenfischerei sowie zahlreiche<br />
Teichwirtschaften bieten eine breite Palette an Süßwasserfischen<br />
an, frisch geschlachtet, goldgelb geräuchert<br />
oder lecker auf Platten angerichtet.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> als zuständige Stelle für die<br />
Berufsausbildung zum/r Fischwirt/in ist Ansprechpartner<br />
für alle Belange rund um die Ausbildung:<br />
Anerkennung von Ausbildungsbetrieben, Eintragung von<br />
Ausbildungsverträgen, Ausbildungsberatung und Betreuung<br />
der Ausbildungsverhältnisse sowie Durchführung der<br />
Zwischen- und Abschlussprüfungen.<br />
In der Fischereischule werden von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
regelmäßig Kurse zur Fort- und Weiterbildung angeboten.<br />
Der Lehrgang zur Bedienung des Elektrofischereigerätes<br />
wird aufgrund reger Nachfrage inzwischen regelmäßig<br />
angeboten. Die Teilnehmer kommen aus den Bereichen<br />
Berufsfischerei, Wissenschaft und Angeln und leben nicht<br />
nur in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, sondern auch in anderen Bundesländern.<br />
Sie erhalten in dem einwöchigen Lehrgang das<br />
theoretische und praktische Rüstzeug für den Umgang mit<br />
dem Elektrofischereigerät. Nach bestandener theoretischer<br />
und praktischer Prüfung wird der „Bedienungsschein zum<br />
Betreiben von Elektrofischereianlagen“ ausgehändigt.<br />
Für die Kleine Hochsee- und Küstenfischerei werden bedarfsabhängig<br />
ein dreimonatiger Vorbereitungslehrgang zum Erwerb<br />
des Patentes BKü sowie ein siebenwöchiger<br />
Vorbereitungslehrgang zur Erlangung des Meisters als berufliche<br />
Weiterqualifikationen angeboten.<br />
Für die Eigner von Fischereifahrzeugen in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
und Niedersachsen erstellt die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> Wertgutachten für Fischereifahrzeuge.<br />
Werden Investitionen auf Fischereifahrzeugen unter Verwendung<br />
von EU-Fördermitteln finanziert, so wird auch<br />
hier den Eignern begleitend zur Seite gestanden.<br />
Gesunde Fische sind die Basis für eine erfolgreiche Fischproduktion.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> bietet als „mit der<br />
Gesundheit von Wassertieren befasster qualifizierter Dienst“<br />
die Durchführung der risikoorientierten Tiergesundheitsüberwachung<br />
an. Diese ist gemäß § 7 Fischseuchenverordnung<br />
parallel zur amtlichen Überwachung in allen nach der<br />
Fischseuchenverordnung genehmigten Fisch haltenden<br />
Betrieben durchzuführen.<br />
23
Das Gartenbauzentrum <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Konzentrierte Fachkompetenz unter einem Dach in Ellerhoop<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat ihre gartenbaulichen Aktivi-<br />
täten im Gartenbauzentrum <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in Ellerhoop<br />
konzentriert. Hier arbeiten die Mitarbeiter der Abteilung<br />
Gartenbau, ein Großteil der gartenbaulich tätigen Mitar-<br />
beiter des Fachbereiches Pflanzenschutz sowie die garten-<br />
baulichen Unternehmensberater. Weiterhin haben die<br />
Norddeutsche Fachschule für Gartenbau, die Abteilung<br />
Gartenbau und Floristik der Berufsschule Elmshorn, die Be-<br />
ratungsringe für Baumschule, Obstbau und Einzelhandels-<br />
gärtnereien und viele weitere Mieter im Gartenbauzentrum<br />
ihren Sitz. Insgesamt arbeiten rund 75 Menschen im Garten-<br />
bauzentrum in Ellerhoop für den Gartenbau in <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> und Norddeutschland, davon 45 Mitarbeiter der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong>.<br />
Zwei Tage lang war das Gartenbauzentrum in Ellerhoop das<br />
Zentrum der Baumschultechnik-Welt. Über 8.000 Fachleute<br />
kamen zur Fachmesse „Baumschultechnik <strong>2012</strong>“ und in-<br />
24<br />
formierten sich über Fahrzeuge, Maschinen, Geräte und<br />
Zubehör. Mehr als 320 Unternehmen stellten sich und ihre<br />
Arbeit vor. Zur Begrüßung erklärte Präsident Claus Heller:<br />
„Diese Dimension bedingt, dass die Fachmesse in diesem<br />
Jahr wieder drei Veranstalter hat: Den Versuchs- und Be-<br />
ratungsring Baumschulen <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> (VuB), den<br />
Landesverband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> im Bund deutscher<br />
Baumschulen (BdB) sowie die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>. In einer effektiven Arbeitsteilung und<br />
guter Arbeitsatmosphäre konnten wir die umfangreichen<br />
Vorbereitungen meistern.“<br />
Freisprechungsfeier <strong>2012</strong><br />
Die Zahl der Auszubildenden ist nach einem Rückgang von<br />
9 % im Vorjahr mit Beginn des Ausbildungsjahres 2011/12<br />
nochmals um 7 % zurückgegangen. Die demografische<br />
Entwicklung der Zahl der Schulabgänger und auch die teilweise<br />
unzureichende Qualifikation der Bewerber sind hierfür<br />
die Ursache.<br />
Auf der gemeinsamen Freisprechungsfeier der gärtnerischen<br />
Berufsverbände und der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> am<br />
7. September <strong>2012</strong> in der Stadthalle Neumünster wurden vor<br />
fast 500 Gästen 147 Gärtner/innen und 35 Werker/innen<br />
im Gartenbau freigesprochen. Die Hälfte der Auszubildenden<br />
hat ihre Ausbildung in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau<br />
absolviert, gefolgt von den Fachrichtungen<br />
Baumschule, Zierpflanzenbau, Friedhofsgärtnerei, Gemüse-
Gärtnermeisterprüfung <strong>2012</strong><br />
bau und Staudengärtnerei.<br />
Im Vergleich zu den Vorjahren<br />
lag die diesjährige<br />
Erfolgsquote mit 77 % um<br />
4 % unter dem Vorjahresniveau.<br />
Die Gärtnermeisterprüfung legten in diesem Jahr 21 von<br />
23 Teilnehmern erfolgreich ab. Alle Prüfungsteilnehmer<br />
bereiteten sich durch den Besuch der Norddeutschen Fachschule<br />
für Gartenbau der Beruflichen Schulen des Kreises<br />
Pinneberg im Gartenbauzentrum Ellerhoop vor. Je ein Drittel<br />
der jungen Gärtnermeister/innen kamen aus den Fachrichtungen<br />
Garten- und Landschaftsbau, Baumschule und Zierpflanzenbau<br />
sowie Friedhofsgärtnerei. Die Prüfungen fanden<br />
in Zusammenarbeit mit der Norddeutschen Fachschule für<br />
Gartenbau im Gartenbauzentrum in Ellerhoop statt.<br />
Zufriedene Kunden in der<br />
Einzelhandelsgärtnerei<br />
Markt- und Standortveränderungen sowie verändertes<br />
Kundenverhalten erfordern steten Spürsinn und zeitnahes<br />
Handeln von den Einzelhandelsgärtnereien und Gartenbaumschulen.<br />
Zunehmend wichtig für eine erfolgreiche<br />
Marktpositionierung sind individuelle Strategien mit guten<br />
Marketingkonzepten. Dabei unterstützt der Gartenbau-Beratungsring<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e. V. seine 25 Mitgliedsbetriebe<br />
durch unter anderem folgende Beratungsleistungen:<br />
• Einzelbetriebliche Beratung (kontinuierliche und prozessbegleitende<br />
Beratung durch den Ringberater)<br />
• Monatliche Umsatz-/Warengruppenvergleiche, Werbung<br />
„Flower Power“ (professionelle Werbung mit Corporate<br />
Design – 100 % individuell)<br />
• Planungsunterstützung bei Neu- und Umbauvorhaben<br />
von gärtnerischen Verkaufsanlagen<br />
• Coaching<br />
• Mitarbeitergespräche, Zielfindungsprozesse, Leitbildentwicklung<br />
Austausch und einzelbetriebliche<br />
Beratung im Spargelanbau<br />
Seit über 20 Jahren stehen der Erfahrungsaustausch und die<br />
Fachinformation der Spargelbetriebe im Mittelpunkt der<br />
Beratung des Arbeitskreises Spargel <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
Die Beratung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> stellt für den Arbeitskreis<br />
die fachlichen Inhalte zusammen und organisiert die<br />
Veranstaltungen. Durch Rundschreiben werden die neuesten<br />
Entwicklungen aus Anbau und Technik an die Betriebe weitergegeben.<br />
Bei Gruppentreffen wie Feldbegehung oder Studienfahrt<br />
werden Erfahrungen ausgetauscht und Verfahren, wie<br />
beispielsweise die vollautomatische Ernte, diskutiert.<br />
Daneben bietet die Beratung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
den Spargelbetrieben auch einzelbetriebliche Fachberatung in<br />
vielen Arbeitsgebieten wie Direktvermarktung, Pflanzenschutz<br />
und Arbeitswirtschaft an. Eine gestiegene Nachfrage<br />
nach den Beratungsangeboten für Erntehelferschulungen<br />
unterstreicht den Stellenwert der Arbeitswirtschaft für die<br />
Spargelbetriebe. Dabei spielt sowohl die Vorbildung als<br />
auch der immer häufigere Wechsel der Erntehelfer in den<br />
Betrieben eine immer größere Rolle. Hinzu kommt noch die<br />
Herausforderung durch die verschiedenen Nationalitäten,<br />
die dabei aufeinandertreffen und die in ihrem Verhalten<br />
teilweise sehr unterschiedlich sind.<br />
25
Neubau von Gewächshausanlagen – von<br />
der Planung bis zur Bauüberwachung<br />
Die Technikberatung für den Gartenbau der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> bietet eine umfassende<br />
Unterstützung bei Modernisierung und Neubau von Gewächshausanlagen<br />
an. Laufendes Projekt in diesem Jahr<br />
sind zum Beispiel der Neubau von drei Verkaufsgewächshausanlagen<br />
als Niedrigenergiegewächshäuser mit Förderung<br />
durch das Bundesprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz.<br />
Zunächst steht eine ausführliche Beratung über Lösungsund<br />
Umsetzungsmöglichkeiten mit Beurteilung der Vorund<br />
Nachteile und der Kosten im Mittelpunkt. Es folgt eine<br />
Vor- und Entwurfsplanung sowie die Erstellung eines detaillierten<br />
Leistungsverzeichnisses zur Vorbereitung der<br />
Vergabe. Auf diese Weise können aussagekräftige, vergleichbare<br />
Angebote eingeholt werden, sodass sich später<br />
keine unliebsamen Überraschungen ergeben. Damit die Vorgaben<br />
auch fachgerecht umgesetzt werden, kann eine Bauüberwachung<br />
folgen. Ein entsprechend betreutes Projekt,<br />
der Neubau einer Versuchsgewächshausanlage für die Rapssaatzucht,<br />
ist Anfang des Jahres in Betrieb genommen worden.<br />
Abwärme von Biogasanlagen zur<br />
Gewächshausbeheizung<br />
In <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> sind in den vergangenen Jahren<br />
zahlreiche Biogasanlagen entstanden, die Abwärme an benachbarte<br />
Unterglasgartenbaubetriebe liefern. Um möglichst<br />
viel Abwärme von der Biogasanlage zur Beheizung<br />
der Gewächshäuser nutzen zu können, ist die Integration<br />
eines Pufferspeichers sinnvoll. Für eine hohe Effektivität<br />
müssen Pufferspeichergröße, hydraulische Einbindung und<br />
Speichermanagement genau auf die betrieblichen Gegebenheiten<br />
abgestimmt werden.<br />
Die Technikberatung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> bietet den Gartenbaubetrieben eine umfassende<br />
Unterstützung bei Planung und Realisierung von Projekten<br />
mit Wärmelieferung von Biogasanlagen an. Für die Dimensionierung<br />
des Pufferspeichers wurde von der Technikberatung<br />
eine Spezialsoftware entwickelt, mit der eine<br />
betriebsindividuelle Optimierung möglich ist. Diese hat sich<br />
schon bei zahlreichen Beratungsfällen bewährt.<br />
26<br />
Öffentlichkeitsarbeit für<br />
Gartenbauprodukte<br />
Das Frühjahr und der Frühsommer sind Hauptabsatzzeiten<br />
für viele Gartenbauprodukte und Presseveranstaltungen:<br />
Im Baumschulbereich wurde im Kreis Pinneberg der Weg<br />
der Gehölze von den Produktionsbaumschulen zu den Gartenbaumschulen<br />
nachgezeichnet. In der frisch gekürten Landesgartenschaustadt<br />
Eutin warb die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
zusammen mit dem Gartenbauverband Nord für<br />
die Pflanze des Jahres <strong>2012</strong>, eine dreifarbige Nemesiensorte<br />
mit dem schönen Aktionsnamen „Mine-Trine“.<br />
Großes Medieninteresse fanden auch Spargel und Erdbeeren,<br />
als die ersten Früchte aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> reif waren.<br />
Qualitätssicherung im Gartenbau<br />
Die Gartenbauabteilung arbeitet mit den gärtnerischen<br />
Verbänden an einer Qualitätssicherung und -förderung von<br />
Gartenbauprodukten und deren Vertriebswegen. Im Zierpflanzenbau<br />
gibt es die Prüfung zur Premiumgärtnerei. Um als<br />
Premiumgärtnerei anerkannt zu werden, muss die Gärtnerei<br />
weit überdurchschnittliche Leistungen erbringen. Unter<br />
strengen Richtlinien werden bei dieser Prüfung die Qualität<br />
der Ware, aber auch spezieller Service, Ideenreichtum,<br />
kundenfreundliche Geschäftsausrichtung, individuelle Beratung,<br />
geschultes Personal und viele andere fachliche<br />
Kriterien beurteilt. Eine ähnliche Prüfung gibt es auch für<br />
Friedhofsgärtnereien, wo neben der Qualität der Grabpflege<br />
auch die Kundenberatung überprüft wird.<br />
Mit dem Qualitätszeichen „Deutsche Markenbaumschule“<br />
stellt die Baumschulbranche Produktqualitäten von Produktions-<br />
und Handelsbetrieben nach außen sichtbar dar.<br />
Gerade bei Pflanzprojekten der öffentlichen Hand ist die BdB-
Anerkennung für Baumschulen Voraussetzung zur Teilnahme<br />
an Ausschreibungen. Geprüft wird, ob die hohen Qualitäts-<br />
standards erfüllt werden. Die Prüfung erfolgt durch unabhän-<br />
gige Sachverständige des BdB und der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> arbeitet<br />
an einer angestrebten Neuordnung der Anerkennung mit.<br />
Kompetenzzentrum Baumschule<br />
Im Rahmen der Norddeutschen Kooperation im Gartenbau<br />
hat das Versuchswesen im Gartenbauzentrum der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> die Funktion eines<br />
Kompetenzzentrums für Baumschulen übernommen. Die<br />
Versuchsschwerpunkte liegen seit mehreren Jahren in den für<br />
die <strong>Holstein</strong>er Baumschulwirtschaft wichtigen Bereichen:<br />
• Bodenmüdigkeit<br />
• Bekämpfung des gefurchten Dickmaulrüsslers<br />
• Klimawandel und Baumsortimente der Zukunft<br />
Daneben wurden <strong>2012</strong> weitere Versuchsfragen – zu unter<br />
anderem der Gehölzvermehrung, der Düngung von Gehölzen,<br />
der Verwendung von Gärresten aus Biogasanlagen als Substrate<br />
für Gehölze – bearbeitet sowie die Eignung von<br />
Baumsubstraten mit unterschiedlichen pH-Werten als<br />
Baumstandorte im urbanen Umfeld geprüft. Viele dieser<br />
Versuche wurden in bewährter Kooperation mit dem Versuchs-<br />
und Beratungsring Baumschulen e. V. sowie der Abteilung<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz und Umwelt der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> durchgeführt.<br />
Bodenmüdigkeit im Blick<br />
Ein Nachbau von Rosen und verwandten Arten der Familie<br />
der Rosengewächse (zum Beispiel Apfel) führt langfristig<br />
zu Wuchsdepressionen. Da diese Kulturen insbesondere für<br />
das Pinneberger Baumschulgebiet von großer Bedeutung<br />
sind und früher eingesetzte Bodendesinfektionsmittel keine<br />
Zulassung mehr haben, wird nach praxisrelevanten Alternativen<br />
zum Umgang mit der Bodenmüdigkeit gesucht.<br />
So wird unter anderem in Zusammenarbeit mit der<br />
Leibniz Universität Hannover an der Entwicklung eines<br />
reproduzierbaren Diagnoseverfahrens sowie an der Erkundung<br />
der Wirkungsmechanismen der Bodenmüdigkeit gearbeitet.<br />
Diese Versuche werden von der Stiftung<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ische Landschaft gefördert.<br />
Bekämpfung des Dickmaulrüsslers<br />
Im Gartenbau ist der Einsatz von Nützlingen zur Bekämpfung<br />
von Schädlingen weit verbreitet. So können die Larven des<br />
Gefurchten Dickmaulrüsslers und anderer Rüsselkäferarten<br />
erfolgreich mit Nematoden bekämpft werden. Ergebnisse<br />
von Laborversuchen deuten an, dass auch die Bekämpfung<br />
der adulten Käfer des Gefurchten Dickmaulrüsslers mithilfe<br />
dieser Nematoden möglich ist. Daher wurden <strong>2012</strong> viele Versuche<br />
zur Bekämpfung der adulten Käfer des gefurchten Dickmaulrüsslers<br />
mit insektenpathogenen Nematoden durchgeführt,<br />
um erste Grundlagen für die Entwicklung eines praxisrelevanten<br />
Bekämpfungsverfahrens zu erarbeiten. Diese Versuche<br />
wurden in enger Absprache mit der Universität<br />
Wageningen angelegt und durchgeführt.<br />
Klimawandel und Baumsortimente<br />
der Zukunft<br />
Zusammen mit der Humboldt-Universität Berlin, der Bayerischen<br />
Landesanstalt für Gartenbau in Veitshöchheim und dem<br />
Zentrum für Gartenbau und Technik in Quedlinburg wurde ein<br />
Langzeitversuch angelegt, der sich mit der Prüfung von bekannten<br />
und unbekannteren Baumarten und -sorten unter den<br />
Bedingungen des Klimawandels beschäftigt. Die Anlage<br />
dieses Versuchs wurde durch den Landesverband <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> im BdB e. V. sowie zahlreiche Baumschulen aus<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, Hamburg und dem restlichen Bundesgebiet<br />
unterstützt. Außerdem erfolgte eine Anschubförderung<br />
im Rahmen der Aktivregion <strong>Holstein</strong>er Auenland aus Mitteln<br />
des Zukunftsprogramms Ländlicher Raum (ZPLR) der EU.<br />
Die Aktion „Deutschland – Land der Ideen“ zeichnete <strong>2012</strong><br />
dieses Versuchsvorhaben der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> zum<br />
Klimawandel aus.<br />
27
Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft Malente<br />
Beste Lernbedingungen durch<br />
umfangreichen Umbau in der Lehrmolkerei<br />
Die Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft (LVAM)<br />
ist die Bildungseinrichtung für die Milch- und Molkerei-<br />
wirtschaft in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>. In der überbetrieblichen<br />
Ausbildung ergänzt sie die betrieblichen Inhalte der Ausbildung<br />
zum/zur Milchtechnologen/in und zum/zur Milchwirtschaftlichen<br />
Laboranten/in. Die Lehrmeierei als Ausbildungsstätte<br />
ist technisch gut ausgestattet. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
hat die Trägerschaft der Landesberufsschule.<br />
Zur optimalen Nutzung der Internats- und anderer<br />
Räume zum Beispiel Klassenräume, besteht seit vielen Jahren<br />
eine Kooperation mit dem Kreis Ostholstein.<br />
Außerdem ist die LVAM<br />
Malente zuständig für<br />
Sachkundelehrgänge<br />
und Prüfungen für direktvermarktendeLandwirte<br />
und Tanksammelwagenfahrer.<br />
Die Tätigkeit ist ausgerichtet auf die Erhaltung<br />
und Verbesserung des Leistungsstandards der Milchwirtschaft<br />
durch Maßnahmen der Aus- und Weiterbildung,<br />
28<br />
Fachberatung und Bereitstellung<br />
der Technik<br />
für Versuchstätigkeiten.<br />
Durch die räumliche Anbindung<br />
der Landesberufsschule<br />
für die beiden<br />
genannten Ausbildungsberufe<br />
ist zudem eine<br />
optimale Verzahnung<br />
der praktischen und<br />
theoretischen Ausbildung<br />
gewährleistet.<br />
Das Angebot der Weiterbildungsmaßnahmen richtet sich<br />
einerseits an milchwirtschaftliche Fachkräfte, andererseits<br />
an Berufs- und Personengruppen von der Erzeugerebene<br />
bis hin zum Verkäufer von Milch und Milcherzeugnissen.<br />
Die Veranstaltungen dienen hauptsächlich der Vermittlung<br />
des neuesten Standes der Technik und der Gesetze. Die<br />
Schwerpunkte der Fachberatung der milchwirtschaftlichen<br />
Praxis durch die LVAM liegen vor allem in den Bereichen
der Direktvermarktung von Milch und Milcherzeugnissen,<br />
der käsereitechnologischen Problemstellungen und des<br />
Qualitätsmanagements Milch (HACCP).<br />
In der Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft in Bad<br />
Malente begannen bereits in den Osterferien <strong>2012</strong> die ersten<br />
baulichen Maßnahmen. Aufgrund der finanziellen Unterstützung<br />
durch die Milcherzeugervereinigung <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> e. V. war es möglich, ein neues Hygienekonzept<br />
aufzubauen. Dazu wurden Umkleideräume geschaffen und<br />
eine Hygieneschleuse installiert. Beides ist wichtig, um eine<br />
perfekte Hygiene im Molkereibetrieb, hier in der schuleigenen<br />
Lehrmeierei, zu garantieren. Nur so kann es<br />
gelingen, Kontaminationen zu vermeiden, wenn zum<br />
Beispiel Auszubildende aus dem Außenbereich in den Produktionsbereich<br />
überwechseln.<br />
Eine große Bereicherung für den Unterricht in der Lehrmolkerei<br />
ist die interaktive Schultafel, das sogenannte<br />
Whiteboard. Hier können die Auszubildenden die Prozesse<br />
wie zum Beispiel Milchpasteurisierung sehen und mit<br />
einem digitalen Stift ansteuern und bearbeiten. Damit ist<br />
die Lehrmolkerei auf dem neuesten Stand der Prozesssteuerung.<br />
Nicht nur in der Lehrmeierei gab es viele Neuerungen.<br />
Mitte des Sommers wurden drei neue Sicherheitsschränke<br />
im chemischen Untersuchungsraum aufgestellt. Die großen<br />
Gebinde von schulisch verwendeten Arbeitsmaterialien<br />
können jetzt sachgerecht im Säure-Laugen-Schrank, im<br />
Gefahrstoff- oder Chemikalienschrank gelagert werden.<br />
Eine permanente Entlüftung erfolgt über den Außenventilator.<br />
Die Schränke sind verschlossen und nur den Lehrkräften<br />
zugänglich. Mit dieser Form der Aufbewahrung<br />
chemischer Stoffe werden wichtige Sicherheitsbestimmungen<br />
erfüllt.<br />
Neben den Neuerungen im schulischen Bereich sind umfangreiche<br />
Renovierungsarbeiten im Internat erfolgt. Die<br />
Sanierungsmaßnahmen im Obergeschoss der Mädchenunterkunft<br />
konnten nach drei Jahren abgeschlossen werden.<br />
Im Erdgeschoss<br />
wurden erste Bauschrittedurchgeführt,<br />
weitere Renovierungen<br />
sollen im<br />
nächsten Jahr folgen.<br />
29
Qualität aus der Region<br />
Gütezeichen „Geprüfte Qualität <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“<br />
Gute Produkte, tüchtige Firmen,<br />
spannende Themen, guter Zweck<br />
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner bei der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
in Rendsburg zu Gast – das war ganz<br />
sicher ein Gütezeichen-Highlight <strong>2012</strong>. Vor mehr als 200<br />
Vertretern der Land- und Ernährungswirtschaft <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>s stellte die Ministerin das Projekt „Lebensmittel –<br />
zu gut für die Tonne“ sowie die Pläne für eine bundesweite<br />
Regionalkennzeichnung vor. Besonders das sogenannte<br />
Regionalfenster wurde im Anschluss kontrovers diskutiert.<br />
Das Landwirtschaftsministerium und die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
hatten zu der Veranstaltung eingeladen. Mit dem<br />
Gütezeichen „Geprüfte Qualität <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“ setzt<br />
sich die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> seit<br />
1965 für regionale Produkte ein. Vergeben wird das blaugrüne<br />
Gütesiegel durch den Qualitätsausschuss. Dieser<br />
setzt sich aus Vertretern der Landwirtschaft, des Handels,<br />
der Politik, der Ernährungswirtschaft, des Ernährungshandwerkes<br />
sowie des Verbraucherschutzes zusammen.<br />
Heute tragen mehr als 700 Produkte von etwa 70 Unternehmen<br />
der schleswig-holsteinischen Ernährungswirtschaft<br />
das Gütezeichen. Dabei reicht die Produktpalette von Käse,<br />
Wurstwaren und Schinken über Fischprodukte bis hin zu<br />
Spezialitäten wie dem Lübecker Marzipan. Darüber hinaus<br />
sind mehr als 500 landwirtschaftliche Betriebe mit Produkten<br />
wie Gemüse, Kartoffeln und Markenfleisch vom<br />
Schwein mit dem Gütesiegel ausgezeichnet.<br />
Auch <strong>2012</strong> haben sich zahlreiche neue Firmen erfolgreich<br />
um das Gütezeichen beworben, darunter zum Beispiel die<br />
Ostenfelder Meierei und viele handwerkliche Produzenten<br />
30<br />
des <strong>Holstein</strong>er Katenschinkens. Insgesamt<br />
wurden rund 40 neue Produkte ausgezeichnet.<br />
Qualitätssicherung mit Siegel<br />
Die laufende Qualitätssicherung für regionale Produkte ist<br />
eines der wichtigsten Anliegen des Gütezeichens. Im<br />
Bereich der Ernährungswirtschaft werden jährlich etwa<br />
1.000 Produkte analytisch, mikrobiologisch und sensorisch<br />
geprüft. Nur wenn Bestnoten erzielt werden, darf das<br />
Gütezeichen für die Produktkennzeichnung genutzt werden.<br />
Die Durchfallquote liegt bei etwa 3,5 %.<br />
Auch im Bereich der landwirtschaftlichen Produkte wie<br />
Kartoffeln und Schweinefleisch wird regelmäßig geprüft.<br />
Stufenübergreifend vom landwirtschaftlichen Betrieb über<br />
Schlachtung und Zerlegung bis zur Frischetheke des<br />
Lebensmittelhandels wird die Qualität und Rückverfolgbarkeit<br />
überwacht.<br />
Voraussetzung für landwirtschaftliche Betriebe, das Gütezeichen<br />
zu führen, ist eine QS-Zertifizierung im Standard I<br />
oder der Nachweis eines vergleichbaren Systems. Als<br />
Bündler im QS-System ist die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> die Anlaufstelle zur Zertifizierung für<br />
landwirtschaftliche Betriebe in den Bereichen Tierproduktion<br />
sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln. Der Fachbereich Gütezeichen<br />
meldet die Betriebe bei QS an und sorgt unter<br />
anderem für die Durchführung der unabhängigen Kontrollen<br />
auf den Betrieben und kümmert sich um die Teilnahme an den<br />
obligatorischen Monitoringprogrammen. Auch die Weitergabe<br />
von Neuerungen im QS-System an die Landwirte obliegt<br />
dem Bündler. Wichtigste Neuerung im Jahr <strong>2012</strong> war<br />
das Antibiotikamonitoring für Mastschweine.
Aktuell bündelt die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> über 2.300 Stand-<br />
orte im QS-System, davon 770 Rinder- und 1.300 Schweine-<br />
standorte, 150 Obst-Gemüse-Kartoffelstandorte sowie<br />
zahlreiche Tiertransporteure.<br />
Kartoffeln mit dem Gütezeichen<br />
ausgezeichnet<br />
Der Gütezeichen-Kartoffelanbau<br />
hat in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
weiter Bestand.<br />
Der in den letzten<br />
Jahren beobachtete Strukturwandel<br />
in den kartoffelanbauenden<br />
Betrieben<br />
vollzieht sich jedoch<br />
weiter und wird aufgrund<br />
der guten Marktlage<br />
im Bereich der<br />
Getreide- und Rapsvermarktung<br />
noch beschleunigt<br />
werden. In vielen Bereichen der Kartoffelvermarktung<br />
wird über den Einsatz von Kleinverpackungen nachgedacht.<br />
Verpackungseinheiten von zum Teil unter 1 kg Kartoffeln<br />
werden in Zukunft den Bedarf der Single-Haushalte und<br />
Kleinstfamilien decken. Es ist abzuwarten, ob sich ein Trend<br />
im Bereich regionaler Vermarktung von Kartoffeln mit<br />
deutlichem Bezug zu den einzelnen kartoffelanbauenden<br />
Landwirten in der Region erkennen lässt. Erste Anzeichen<br />
hierfür sind bei den Vermarktungspartnern im Lebensmitteleinzelhandel<br />
schon zu erkennen.<br />
Bei der Vermarktung durch die landwirtschaftlichen Betriebe<br />
spielen die Flexibilität des Angebotes und die außerordentliche<br />
Qualität für die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
mit den Handelspartnern eine große Rolle. Derzeit<br />
bauen 118 landwirtschaftliche Betriebe auf einer Fläche von<br />
etwa 1.900 ha Gütezeichen-Kartoffeln an. Durch Kontrollen<br />
während der Anbauperiode und Produktprüfungen nach der<br />
Ernte wird die stetig hohe Qualität der gütezeichenanerkannten<br />
Partien gewährleistet.<br />
Aktionen im Lebensmitteleinzelhandel<br />
Kooperationen mit dem Lebensmitteleinzelhandel sind regelmäßiger<br />
Bestandteil der Gütezeichen-Arbeit. Wichtigste<br />
Zielgruppe sind dabei die Verbraucher: Am Ort des Einkaufs<br />
werden die Kunden direkt über die regionalen Qualitätsprodukte<br />
informiert. Landfrauen als gut ausgebildete „Botschafterinnen<br />
für heimische Produkte“ bieten die Produkte<br />
zur Verkostung an und beantworten alle Fragen rund um<br />
die Erzeugung.<br />
Auch der Handel und die Gütezeichen-Firmen profitieren von<br />
den Maßnahmen. Der Abverkauf der Produkte wird durch<br />
die Verkostungsaktionen gesteigert. Für die Kunden entsteht<br />
ein zusätzliches Einkaufserlebnis und eine Bindung<br />
zum Einzelhändler.<br />
Mit den Handelspartnern CITTI, coop, EDEKA und Perfetto<br />
wurden im ganzen Land an rund 150 Tagen verkaufsfördernde<br />
Verkostungen angeboten. Häufig werden zusätzlich<br />
Gewinnspiele mit attraktiven Preisen, um die Verbraucher<br />
verstärkt auf die Aktion aufmerksam zu machen, damit verbunden.<br />
Neben den regelmäßigen „Gütezeichen <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>-Aktionen“ in den CITTI-Westmärkten haben sich<br />
die „<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>-Wochen“ mit Perfetto etabliert.<br />
Dort stehen über einen Zeitraum von mehreren Wochen<br />
eine Vielzahl an regionalen Spezialitäten im Mittelpunkt.<br />
Messen und Veranstaltungen<br />
Neben der Fachveranstaltung mit der Bundeslandwirtschaftsministerin<br />
Ilse Aigner wurden mit dem Gütezeichen<br />
auch zahlreiche Verbraucherveranstaltungen begleitet.<br />
Besonders im Fokus war <strong>2012</strong> der <strong>Holstein</strong>er Katenschinken.<br />
Mit der Anerkennung als „geschützte geografische Angabe<br />
(ggA)“ hatte Anfang des Jahres die Europäische Union gewürdigt,<br />
dass der Schinken aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eine<br />
typisch regionale Delikatesse ist. Seitdem dürfen nur heimische<br />
Hersteller den Markennamen „<strong>Holstein</strong>er Katenschinken“<br />
verwenden, die ihren Sitz in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
haben und den Schinken auf die festgeschriebene traditionelle<br />
Weise herstellen.<br />
31
Am „Tag des <strong>Holstein</strong>er Katenschinkens“ öffneten im Mai<br />
acht Herstellerbetriebe von Pinneberg bis Husum ihre<br />
Türen, um rund um die Spezialität zu informieren. Im Rahmen<br />
einer Sonderveranstaltung im Kieler CITTI-Park freute<br />
sich die damalige Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane<br />
Rumpf mit den Herstellern über die Anerkennung.<br />
Auf den am Verbraucher orientierten Messen „Internationale<br />
Grüne Woche“ in Berlin sowie der FLORA und der NORLA<br />
auf dem Rendsburger Messegelände bot das Gütezeichen<br />
mit verschiedenen Partnerfirmen einen informativen und<br />
leckeren Anlaufpunkt für die Messebesucher. Aber auch<br />
auf Fachmessen wie der NordGastro in Husum oder den<br />
Intermessen in Düsseldorf war das Gütezeichen mit verschiedenen<br />
Partnern und vielseitigen Themen vertreten.<br />
Schon langsam Tradition am dritten Juli-Wochenende ist<br />
die Veranstaltung „Käse trifft Wein“. Die Produzenten der<br />
Käsestraße <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> freuten sich über Besucherund<br />
Verkaufsrekorde.<br />
In der landesweiten und<br />
auch der Hamburger<br />
Tagespresse fanden Themen<br />
wie „<strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>-Wochen“ im<br />
ausgewählten Einzelhandel,<br />
Saisonprodukte<br />
sowie die Eröffnung der<br />
Ziegen- und Schafskäsesaison,<br />
der Frühkartoffelanstich und die Eröffnung der<br />
Matjessaison Beachtung. Auch das Thema „Regionale<br />
Produkte für den guten Zweck“ hat über die Landesgrenzen<br />
hinaus ein Presseecho in der Tagespresse erzeugt.<br />
32<br />
„Internationale Grüne Woche“ in Berlin:<br />
Mit der „Güte Tüte“ Gutes tun<br />
Mit verschiedenen Projekten und Kooperationen hat der<br />
Bereich Gütezeichen im Jahr <strong>2012</strong> die Werbung für regionale<br />
Qualitätsprodukte mit Spendenaktionen für den guten<br />
Zweck verbunden. So wurden im Rahmen der „Internationalen<br />
Grünen Woche“ in Berlin unter dem Motto „Die Güte Tüte<br />
tut Gutes“ alle Einnahmen aus dem Verkauf der „Güte Tüte“<br />
an den Verein „Berliner helfen e. V.“ gespendet. Die Produkte<br />
in der Tüte und weitere Spenden hatten Gütezeichen-Firmen<br />
zur Verfügung gestellt. Mit der Gesamtspendensumme von<br />
4.600 Euro wurde das Kinderrestaurant der gelben Villa<br />
Bildungs- und Kreativzentrum für sozial benachteiligte<br />
Kinder in Kreuzberg unterstützt. Im Vorfeld und während der<br />
Messe begleitete die Berliner Morgenpost, die den Verein<br />
„Berliner helfen“ ins Leben gerufen hat, die Aktion medial.<br />
Auch mit dem Deutschen Kinderschutzbund Landesverband<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e. V. hat das Gütezeichen erfolgreich<br />
zusammengearbeitet. Im Vordergrund stand dabei die<br />
„Kinderküche auf Tour“ des Kinderschutzbundes. Mit dieser<br />
Kooperation wurde den Kindern nicht nur die gesunde<br />
Ernährung mit heimischen Nahrungsmitteln nähergebracht,<br />
sondern auch die Gelegenheit gegeben, bei der Erzeugung<br />
von Lebensmitteln mit anzupacken. Bei verschiedenen Veranstaltungen<br />
rund um das Jahr lernten die Kinder Kartoffeln<br />
pflanzen und ernten sowie Ziegen füttern, melken und die<br />
Herstellung von Ziegenkäse. Die Einnahmen zahlreicher<br />
Gütezeichen-Verkostungen bei Verbraucherveranstaltungen<br />
wurden für Projekte des Kinderschutzbundes gespendet.<br />
Im Jahr 2013 soll das Engagement des Gütezeichens<br />
„Geprüfte Qualität <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“ für den guten<br />
Zweck noch weiter ausgebaut werden.
Die Tochtergesellschaften und Beteiligungen<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
LC Landwirtschafts-Consulting GmbH<br />
Die Zertifizierungsstelle mitten in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> wird 20 Jahre<br />
Seit 1992 besteht die Tochter der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
mit ihren vielseitigen Dienstleistungsangeboten. Der<br />
wesentliche Aufgabenschwerpunkt ist die Zertifizierung<br />
von Produkten und Produktionsverfahren nach den unterschiedlichen<br />
Prüfsystemen. Die LC GmbH ist jedem Unternehmen<br />
gern bei der Auswahl des geeigneten Systems<br />
behilflich.<br />
Die LC Landwirtschafts-Consulting GmbH ist für die Prüfsysteme<br />
der QS-GAP sowie GLOBALG.A.P. zugelassen.<br />
Zudem ist die LC für den Bereich der Ökokontrollen, der regionalen<br />
Markenfleischprogramme und der Rindfleischetikettierung<br />
tätig.<br />
Ökokontrollen durch die LC<br />
Statistiken zeigen, dass viele Verbraucher Produkte mit Bio-<br />
Siegeln suchen, wenn sie Lebensmittel einkaufen oder im<br />
Restaurant oder in der Kantine essen wollen. Laut Studien<br />
wächst der Markt für ökologische/biologische Produkte jedes<br />
Jahr um 10 bis 15 %. Die LC Landwirtschafts-Consulting<br />
GmbH trägt als nördlichste Öko-Kontrollstelle DE-ÖKO-009<br />
durch jährliche Kontrollen bei Erzeugern, Verarbeitern,<br />
Gastronomiebetrieben und Groß- und Einzelhändlern dazu<br />
bei, dass die Betriebe die entsprechenden Vorschriften der<br />
EU-Öko-Verordnung erfüllen. Nur Produzenten,<br />
welche alle Anforderungen<br />
erfüllen, wird eine Biozertifizierung<br />
verliehen. Fortan können sie ihre<br />
Ware als biologisch kennzeichnen.<br />
Zur einfacheren Erkennung für den Verbraucher müssen<br />
seit dem 1. Juli <strong>2012</strong> alle vorverpackten Lebensmittel aus<br />
ökologisch/biologisch kontrollierter Herstellung mit dem<br />
neuen EU-Logo, der Code-Nr. der Kontrollstelle und einer<br />
Herkunftsangabe gekennzeichnet sein. Diese Kennzeichnung,<br />
die erst nach Einhaltung strenger Zertifizierungsrichtlinien<br />
verwendet werden darf, dient auch der<br />
Möglichkeit zur Rückverfolgbarkeit.<br />
Bereich Blumen und Zierpflanzen<br />
Anfang des Jahres erhielt die LC Landwirtschafts-<br />
Consulting GmbH die Zulassung für die GLOBALG.A.P.-<br />
Zertifizierung im Bereich Blumen und Zierpflanzen. Hierunter<br />
fällt auch die Zertifizierung von Weihnachtsbaumproduzenten.<br />
Als erster Betrieb in diesem Bereich ließ sich<br />
die Gärtnerei Edert aus Gönnebek erfolgreich prüfen. Als<br />
Gartenbauproduktionsbetrieb mit 18.000 m² Glasfläche<br />
und 9.000 m² Freiland beliefert Edert unter anderem Landgard,<br />
den Hamburger Blumengroßmarkt und den Fachgroßhandel.<br />
Nach der Teilnahme der LC GmbH an der<br />
Fachausstellung für Baumschultechnik und Baumschulbedarf<br />
in Ellerhoop kamen im Oktober <strong>2012</strong> weitere<br />
GLOBALG.A.P.-Zertifizierungen von großen Weihnachtsbaumerzeugern<br />
vieler Bundesländer hinzu. Den Anstoß<br />
für den Einstieg der LC GmbH in den Blumen- und Zierpflanzenbereich<br />
gab eine Anfrage der Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ischer Weihnachtsbaumproduzenten e.<br />
V. nach Zertifizierungsmöglichkeiten für Weihnachtsbäume<br />
in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
33
Weitere Dienstleistungen<br />
DEULA <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH<br />
Mensch und Technik –<br />
Lernen durch Begreifen<br />
Die DEULA GmbH der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> kann in diesem<br />
Jahr auf ihr 50-jähriges Jubiläum am Standort Rendsburg<br />
zurückblicken. Das Motto der DEULA: „Lernen durch Begreifen“<br />
ist stets aktuell geblieben. Mit der „Landkraftführerschule“<br />
trat die DEULAKRAFT schon 1926 in Berlin als eine Gründung<br />
des damaligen Reichkuratoriums für Technik in der Landwirtschaft<br />
auf den Plan. 1928 führte die DEULA ihren ersten<br />
Lehrgang in Preetz durch. 1961 siedelte die DEULA vom<br />
Lehrbetrieb in Schönböken nach Rendsburg um. Zu den<br />
heutigen Aufgaben der DEULA zählt die Vermittlung von<br />
fachlichem Wissen und Können auf dem Gebiet der Technik<br />
unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheit und des<br />
Umweltschutzes. Knapp 8.000 Lehrgangsteilnehmer besuchen<br />
pro Jahr die Einrichtungen der DEULA.<br />
34<br />
Informationen zu den<br />
Anforderungen des<br />
GLOBALG.A.P-Systems<br />
sind auf der<br />
GLOBALG.A.P.-Homepage<br />
erhältlich unter :<br />
www.globalgap.org.<br />
Der Druckservice der LC GmbH stattet seit Jahren Messeveranstaltungen<br />
wie die NORLA mit Druckerzeugnissen in<br />
Großformaten aus. Im Leistungsspektrum der LC GmbH<br />
finden sich unter anderem: Foto- und Bilddrucke in Hochglanz<br />
oder matt (auch in Großformaten), Poster- und Bannerdrucke<br />
auf Papier und Folie (für den Innen- und Außenbereich),<br />
Druck von Aufklebern, Foto- und Bilddrucke auf<br />
Leinwand (auf Keilrahmen gespannt) sowie Hofschilder und<br />
Pkw-Aufkleber.<br />
Der Druck erfolgt schnell und in höchster Druckqualität.<br />
Auch für eine individuelle Gestaltung ist die LC GmbH ein<br />
kompetenter Ansprechpartner.<br />
Die seit 50 Jahren am Standort Rendsburg arbeitende<br />
DEULA wird ab 1992 als DEULA <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH<br />
geführt. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist alleiniger Gesellschafter.<br />
Die DEULA hat in diesen fünf Jahrzehnten erfolgreich<br />
als Motor des technischen Fortschritts in der Agrarwirtschaft<br />
gewirkt. Sie hat sich zu einem Bildungszentrum<br />
nicht nur im landtechnischen Bereich entwickelt, sondern<br />
hat auch viele neue Kompetenzen im Sozial- und Umweltbereich<br />
hinzugewonnen.
Kein Landwirt ohne DEULA-Kurs<br />
Wer Erfolg in seinem Beruf als Gärtner haben will, braucht<br />
den „grünen Daumen“. Das erforderliche technische Knowhow<br />
erwerben sich die jungen Gärtner unter anderem bei<br />
der DEULA im Rahmen einer überbetrieblichen Ausbildung.<br />
Führerschein kompakt und schnell<br />
Die Führerscheinausbildung ist untrennbar mit dem Namen<br />
DEULA verbunden. Pkws und Lkws mit dem Schriftzug der<br />
DEULA begegnet man häufig in Rendsburg und den umliegenden<br />
Gemeinden. Unzählige Kandidaten haben ihre<br />
Fahrprüfung für Schlepper, Pkw, Lkw, Motorrad und Bus<br />
erfolgreich abgelegt.<br />
Prüfungsvorbereitung für<br />
Land- und Baumaschinenhandwerker<br />
Auszubildende im Land- und Baumaschinenhandwerk werden<br />
in den Fachbereichen Motorentechnik, Elektrik, Elektrotechnik,<br />
Pneumatik, Hydraulik und Fehlerdiagnose in<br />
einer überbetrieblichen Ausbildung auf die Gesellenprüfung<br />
vorbereitet.<br />
Schweißtechnik wird ausgebaut<br />
Die DEULA hat der gestiegenen Nachfrage nach den<br />
Schweißlehrgängen entsprechend durch den Bau neuer<br />
Räumlichkeiten Rechnung getragen.<br />
Landtechnikfirmen siedeln sich an<br />
Die Ansiedlung eines Servicestützpunktes der Firma<br />
Amazone ist ein Beleg für den interessanten Standort<br />
Rendsburg/Osterrönfeld mit Ausstrahlung in den gesamten<br />
norddeutschen Raum. Das ist auch ein weiterer Hinweis<br />
für die attraktive Lage der aufstrebenden Region Rendsburg-Süd<br />
mit dem Messestandort NORLA.<br />
Weiterbildungsförderung über<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
Über die Bundesagentur für Arbeit können Ungelernte oder<br />
Geringqualifizierte eine Weiterbildung an der DEULA<br />
gefördert bekommen. Im Rahmen des Konjunkturpaketes II<br />
sind auch für alle anderen Arbeitnehmer Qualifizierungsmaßnahmen<br />
förderfähig. Eine Kostenübernahme durch die<br />
Bundesagentur für Arbeit ist möglich. Viele DEULA-Lehrgänge<br />
sind außerdem anerkannt als Bildungsurlaub.<br />
DEULA-Küche ist ein Wohlfühlfaktor<br />
Die Besucher/innen der knapp 50.000 Lehrgangstage werden<br />
von der DEULA-Küche versorgt. Die DEULA-Küche ist ein<br />
beliebter Mittagstisch für das gesamte Agrarzentrum<br />
Grüner Kamp.<br />
Blick in die Zukunft<br />
Angesichts sich stabilisierender Rahmenbedingungen im<br />
Agrarbereich und einer wieder Tritt fassenden Gesamtwirtschaft<br />
rechnet die DEULA auch weiterhin mit zumindest<br />
gleichbleibenden Lehrgangstagen. Damit wird sich die<br />
Position der DEULA als Aus- und Fortbildungszentrum mit<br />
starker agrarwirtschaftlicher Prägung und einer wachsenden<br />
Kompetenz im Sozial- und Umweltbereich weiter festigen.<br />
35
MesseRendsburg GmbH: Ausstellungen für die Landwirtschaft<br />
und den ländlichen Raum<br />
NORLA <strong>2012</strong> – ein voller Erfolg<br />
Überwiegend positive Stimmung bei den Landwirten nach<br />
abgeschlossener Ernte und bei guter Preislage, dazu perfektes<br />
Messewetter und vielversprechende Gespräche an<br />
den Messeständen zeichneten die NORLA <strong>2012</strong> aus.<br />
Das Messegelände war mit über 500 Ausstellern ausgebucht.<br />
Moderne Landtechnik, Melk- und Fütterungsanlagen<br />
sowie die Ausbildungsoffensive „Starke Typen“ standen auf<br />
13 ha Ausstellungsfläche und 1,2 ha Hallenfläche im Mittelpunkt.<br />
Viele Stände mit einem Angebot an kulinarischen<br />
Genüssen und Informationen sprachen insbesondere das<br />
Nichtfachpublikum an. Auf dem großen Ring fanden die<br />
Landesziegenschau sowie der Fjordtag und die Shetlandpony-Schau<br />
statt.<br />
36<br />
Der Trettreckerparcours<br />
und Miniaturbauernhof<br />
mit ferngesteuerten<br />
Traktoren<br />
wurde durch den<br />
Nachwuchs stark<br />
frequentiert.<br />
Moderne Land- und Stalltechnik<br />
Von Großtraktoren über Standardmaschinen bis zum<br />
Nostalgie-Trecker reichte die Bandbreite. Stallbau, Weideund<br />
Melkeinrichtungen standen im Segment der Tierproduktion<br />
an erster Stelle.<br />
Das Interesse der Bauern an der großen Landtechnik ist<br />
weiter ungebrochen. Die umweltfreundlichen Traktoren mit<br />
verringertem CO2-Ausstoß fanden viel Beachtung. Computer<br />
und GPS werden zunehmend in der Bodenbearbeitung, im<br />
Pflanzenschutz und in der Erntetechnik eingesetzt. Der<br />
automatische Milchentzug, die computerunterstützte<br />
Fütterungstechnik und moderne Melkanlagen wurden vom<br />
Fachpublikum aufmerksam wahrgenommen.
Ernährungswirtschaft mit vielen<br />
regionalen Produkten<br />
Aussteller aus der<br />
Ernährungswirtschaft<br />
des Landes,<br />
auch unter dem Siegel<br />
des Gütezeichens,<br />
präsentierten<br />
regionale Produkte<br />
wie Fleisch, Milch,<br />
Getränke, Backwaren,<br />
Gemüse und Fisch. „Koch klasse – Iss klasse“ sowie<br />
„Rest(e)los glücklich“ sprachen direkt die Koch- und<br />
Ernährungsgewohnheiten der Messebesucher an.<br />
Der traditionelle Bauerntreff des Bauernverbandes war<br />
wieder ein beliebter Ort, um sich bei einer schmackhaften<br />
Mahlzeit zu informieren und über Politik zu diskutieren.<br />
Die Halle der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> verzeichnete einen<br />
großen Besucheransturm. Das DEULA-Café wurde bis an die<br />
Grenze der Leistungsfähigkeit gebracht. Die Infos zu den Ein-<br />
kommensalternativen wie zum Beispiel Melkhüser, Landurlaub,<br />
Heuherbergen und Direktvermarktung wurden interessiert<br />
angenommen. Der Gewinner beim Kammerquiz konnte sich<br />
über eine Woche Urlaub auf dem Bauernhof freuen.<br />
Umfangreiches Angebot für Verbraucher<br />
Der Bereich Garten und Freizeit ist ein weiterer Schwer-<br />
punkt auf jeder NORLA. Das Angebot umfasste unter an-<br />
derem Pflanzen, Gartengeräte und -möbel, Accessoires,<br />
Rasentraktoren, Garten- und Gewächshäuser. Auch der<br />
Jäger fand mit der Ausrüstung für Mensch und Revier ein<br />
vielfältiges Angebot rund um die Jagd.<br />
Abgerundet wurde der breite Branchenmix durch Aussteller<br />
aus dem Bereich der Haushaltswaren mit Produkten<br />
rund ums Bauen und Wohnen, Reinigung und Bekleidung,<br />
Haushaltsgeräten und Gesundheitsartikeln. Auch die umfangreichen<br />
Dienstleistungen von Verbänden und Organisationen<br />
fanden viel Resonanz.<br />
Die NORLA wurde ihrer<br />
Aufgabe als Fach- und<br />
Verbrauchermesse für<br />
die Landwirtschaft und<br />
den ländlichen Raum<br />
gerecht und stellte ein<br />
echtes Spiegelbild von<br />
Wirtschaft und Gesellschaft im ländlichen Raum dar. Über<br />
70.000 Besucher bestätigten dies eindrucksvoll.<br />
Weitere Veranstaltungen auf dem<br />
Messegelände<br />
Die Veranstaltungssaison auf dem Rendsburger Messegelände<br />
begann im April mit dem Floh- und Trödelmarkt. In<br />
der Zeit von Mai bis September fanden fünf weitere Flohund<br />
Trödelmärkte statt.<br />
Ebenfalls im Mai startete die FLORA <strong>2012</strong> als Fachveranstaltung<br />
für Garten- und Pflanzenliebhaber. Für die<br />
Besucher war der Eintritt frei.<br />
Pfingstsonntag fand das 18. Internationale Oldtimertreffen<br />
mit großem Teilemarkt auf dem Messegelände in Rendsburg<br />
statt. Auf dem größten Oldtimertreffen <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>s waren über 700 Autos, Motorräder, Trecker, Lkws<br />
und Busse zu bestaunen.<br />
Über 900 Pferde waren in Springprüfungen der Klassen A<br />
bis M der Nord-Ost-Pferd genannt, die vom 8. bis 10. Juni<br />
von der Reitgemeinschaft Linnhof auf dem Messegelände<br />
veranstaltet wurde. Die Nord-Ost-Pferd versteht sich als<br />
Plattform für Pferdesportbegeisterte aus dem ganzen Land.<br />
Hier ist ein Forum geschaffen worden, auf dem sich Profiund<br />
Amateurreiter, Freizeitsportler und Anhänger unterschiedlichster<br />
Reitweisen treffen und austauschen.<br />
Mit einem furiosen Auftritt hat Rocksänger Herbert<br />
Grönemeyer am 4. Juli 16.000 Fans begeistert. Mit seiner<br />
„Schiffsverkehr-Tour <strong>2012</strong>“ war der Sänger in Rendsburg<br />
zu Gast und gab unter freiem Himmel auf dem Messegelände<br />
sein Konzert.<br />
37
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Eine moderne, kompetente und sympathische Öffentlich-<br />
keitsarbeit ist neben engagierten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern der wesentliche Bestandteil für die positive<br />
Außendarstellung jedes Unternehmens. Ziel der Öffentlichkeitsarbeit<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist es, die Aufgaben<br />
und Leistungen der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung,<br />
den Betrieben und möglichst vielen Bürgerinnen<br />
und Bürgern darzustellen. Darüber hinaus soll ein klares<br />
und positiv belegtes, kein altertümlich verklärtes Bild des<br />
bäuerlichen Berufsstandes gezeichnet werden.<br />
Lebensmittelkrisen blieben <strong>2012</strong> zwar weitgehend aus, aber<br />
die Bevölkerung ist sensibilisiert, und so muss Schlagworten<br />
wie Agrarfabriken, industrielle Tierhaltung oder Vermaisung<br />
stand- und gegengehalten werden. Eine aktuelle und sachliche<br />
Auseinandersetzung mit den Themen und kritischen<br />
Fragen der Medienvertreter bestimmten das Tagesgeschäft.<br />
Informationen werden bei zahlreichen Anfragen von Journalisten,<br />
im Rahmen von Presseterminen und durch die wöchentliche<br />
Berichterstattung im Bauernblatt <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> und Hamburg vermittelt. Das Internet erfährt zunehmende<br />
Bedeutung bei der Informationsbeschaffung.<br />
Dem hat die Kammer Rechnung getragen. Seit März ist sie<br />
mit einem neuen Internetangebot am Start: übersichtlicher,<br />
benutzerfreundlicher und schneller. In enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Ehrenamt hat die Pressestelle den Inter-<br />
38<br />
netauftritt überarbeitet. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> bietet<br />
zahlreiche Leistungen an; diese übersichtlich, aktuell<br />
und benutzerfreundlich darzustellen ist eine echte Herausforderung.<br />
In der Öffentlichkeitsarbeit spiegelt sich vor allem der Verlauf<br />
der Kulturen und der landwirtschaftlichen Saison wider.<br />
Das Jahr beginnt mit dem Frühjahrserwachen in den Gewächshäusern<br />
und endet mit dem Weihnachtskarpfen. Die<br />
schleswig-holsteinischen Medien berichten schwerpunktmäßig<br />
über diese Verbraucherthemen, weil sie eine möglichst<br />
große Gruppe von interessierten Menschen ansprechen<br />
wollen. Im Rahmen von Presseveranstaltungen zu Spargel,<br />
Erdbeeren, Fischzucht, Direktvermarktung oder Marktfrüchten<br />
werden immer wieder über den eigentlichen Anlass<br />
hinausgehende Hintergrundinformationen an die Journa-
listinnen und Journalisten gegeben. Eingebunden wird<br />
dabei so oft wie möglich ein Vertreter des Ehrenamtes, der<br />
Geschäftsführung und der Fachabteilung. Die Presse-<br />
termine finden gern vor Ort – also auf einem Hof oder im<br />
Betrieb – statt. So können die Medien zum einen authentische<br />
Bilder machen und zum anderen mit engagierten Betriebsleiterinnen<br />
und Betriebsleitern über die Praxis sprechen.<br />
Die Unternehmer, die bereitwillig ihre Türen für die Öffentlichkeit<br />
öffnen, sind notwendige Kooperationspartner<br />
der Pressestelle. Ihnen soll an dieser Stelle gedankt werden,<br />
denn sie vermitteln ein realistisches und positives Bild.<br />
<strong>2012</strong> gab es zahlreiche öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen<br />
vom Frühkartoffelanstich über die Erntepressekonferenz<br />
bis hin zur Kammerhauptversammlung. Auch vor<br />
kritischen Themen wie der Faktorenerkrankung schrecken<br />
wir nicht zurück. Ebenso darf keine Routine einkehren, deshalb<br />
ergänzen auch neue Themen wie der Ausbildungsbetrieb<br />
des Jahres oder die CO2-neutralen Dienstwagen das<br />
Themenangebot der Presseabteilung.<br />
Auf der Agenda stand vom 30. August bis 2. September die<br />
NORLA. Unter dem Motto „Ihr Hof kann mehr!“ ist in die<br />
Kammerhalle eingeladen worden. Dort wurden mit großem<br />
Erfolg die Einkommensalternativen dargestellt. Die NORLA<br />
ist keine reine Fachmesse, sondern schlägt eine Brücke zum<br />
Verbraucher. Deshalb nutzt die Pressestelle dieses Forum,<br />
um unterhaltend an vier Tagen interessierten Besuchern Informationen<br />
über die Arbeit der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
und den „Grünen Sektor“ an den Mann zu bringen.<br />
39
Ehrenamtliche Organisation<br />
Vizepräsidenten<br />
Hans-Caspar Graf zu Rantzau Arno Carstensen<br />
Tel.: 0 45 53/99 69 12 Tel.: 0 46 42/71 41<br />
Vorstand<br />
Rüdiger Böhnke<br />
Tel.: 0 43 21/8 53 78 56<br />
Dr. Hans Hermann Buchwald<br />
Tel.: 0 45 21/7 67 48<br />
Hans-Hermann Bunte<br />
Tel.: 0 43 22/45 61<br />
Repräsentanten der Kreise<br />
Dithmarschen<br />
Otto Boje Schoof<br />
Tel.: 0 48 34/22 64<br />
Herzogtum Lauenburg<br />
Paul Petersen<br />
Tel.: 0 45 36/7 47<br />
Nordfriesland<br />
Wolfgang Stapelfeldt<br />
Tel.: 0 46 65/7 01<br />
Ostholstein<br />
Karsten Kratzmann<br />
Tel.: 0 43 82/92 06 41<br />
Abteilung<br />
Allgemeine Verwaltung<br />
Dr. Markus Coester<br />
Grüner Kamp 15 – 17<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/94 53 - 170<br />
Fax: 0 43 31/94 53 - 179<br />
mcoester@lksh.de<br />
● Finanzen<br />
● Personal, Controlling<br />
● Büroleitung<br />
Organigramm<br />
Präsident Claus Heller Tel.: 0 43 43/92 17<br />
● Kontrollstelle<br />
für forstliches Saat- und<br />
Pflanzgut<br />
● Gütezeichen<br />
40<br />
Pinneberg<br />
Lars Kuhlmann<br />
Tel.: 0 41 01/5 38 83 11<br />
Plön<br />
Heinrich Staggen<br />
Tel.: 0 43 94/10 04<br />
Rendsburg-Eckernförde<br />
Klaus Hohnsbehn<br />
Tel.: 0 43 32/99 16 76<br />
<strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />
Ferdinand Feddersen<br />
Tel.: 0 46 06/6 29<br />
Abteilung<br />
Bildung, Betriebswirtschaft,<br />
Beratung<br />
Dr. Klaus Drescher<br />
Grüner Kamp 15 – 17<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/94 53 - 200<br />
Fax: 0 43 31/94 53 - 229<br />
kdrescher@lksh.de<br />
● Bildung<br />
● Beratung<br />
● Land- und<br />
Energietechnik<br />
Ferdinand Feddersen<br />
Tel.: 0 46 06/6 29<br />
Heinrich Kröger<br />
Tel.: 0 45 24/2 59<br />
Marga Trede<br />
Tel.: 0 41 27/3 48<br />
Segeberg<br />
Norbert Klees-Bruhn<br />
Tel.: 0 45 51/96 79 20<br />
Steinburg<br />
Hans-Jürgen Schröder<br />
Tel.: 0 48 22/66 67<br />
Stormarn<br />
Hans-Joachim Wendt<br />
Tel.: 0 45 37/3 33<br />
Abteilung<br />
Pflanzenbau,<br />
Pflanzenschutz, Umwelt<br />
Karlheinz Wilke<br />
Grüner Kamp 15 – 17<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/94 53 - 300<br />
Fax: 0 43 31/94 53 - 309<br />
kwilke@lksh.de<br />
● Pflanzenbau<br />
● Pflanzenschutz<br />
● Umweltund<br />
Gewässerschutz<br />
● Genehmigungen,<br />
Kontrolle und<br />
Sachkunde<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Hauptamtliche Organisation<br />
● Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Tel.: 0 43 31/94 53 - 112<br />
presse@lksh.de<br />
● Interne Revision<br />
Abteilung<br />
Tierhaltung, Tierzucht<br />
Dr. Werner Lüpping<br />
Gutshof<br />
24327 Blekendorf<br />
Tel.: 0 43 81/90 09 - 39<br />
Fax: 0 43 81/90 09 - 18<br />
wluepping@lksh.de<br />
● Rinder<br />
● Schweine<br />
● Tierzucht<br />
● Fischerei<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/94 53 - 430<br />
Grüner Kamp 15 - 17, 24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/94 53 - 0<br />
Fax: 0 43 31/94 53 - 199<br />
www.lksh.de, lksh@lksh.de<br />
Ehrenamtliche Organisation<br />
Präsident<br />
Geschäftsführer<br />
Abteilung<br />
Lehr- und Versuchszentrum<br />
Futterkamp<br />
Dr. Eckhard Boll<br />
Gutshof<br />
24327 Blekendorf<br />
Tel.: 0 43 81/90 09 - 33<br />
Fax: 0 43 81/90 09 - 8<br />
eboll@lksh.de<br />
● Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildung<br />
Jürgen Pallasch<br />
● Versuche, Erprobungen,<br />
Tierhaltung<br />
● Landwirtschaftl. Bauen,<br />
Baulehrschau,<br />
Immissionsschutz<br />
● Pferdehaltung<br />
Claus Heller<br />
Tel.: 0 43 43/92 17<br />
Tel.: 0 43 31/94 53 - 101<br />
Personalrat<br />
Bernd Irps<br />
Tel.: 0 43 31/94 53 - 221<br />
birps@lksh.de<br />
Abteilung<br />
Gartenbau<br />
Jan-Peter Beese<br />
Thiensen 16<br />
25373 Ellerhoop<br />
Tel.: 0 41 20/70 68 - 100<br />
Fax: 0 41 20/70 68 - 101<br />
jpbeese@lksh.de<br />
● Bildung<br />
● Beratung<br />
● Versuchswesen
Ehrenamtliche Organisation<br />
Fachausschussvorsitzende<br />
Fachausschuss für Ackerbau<br />
Heinrich Kröger<br />
Tel.: 0 45 24/2 59<br />
Fachausschuss für Arbeitnehmerberatung<br />
Arno Carstensen<br />
Tel.: 0 46 42/71 41<br />
Fachausschuss Ausbildung und<br />
Beratung<br />
Hans-Joachim Wendt<br />
Tel.: 0 45 37/3 33<br />
Fachausschuss für das Finanzwesen<br />
Dr. Hans Hermann Buchwald<br />
Tel.: 0 45 21/7 67 48<br />
Fachausschuss für Fischerei<br />
Lorenz Marckwart<br />
Tel.: 0 43 51/8 20 04<br />
Fachausschuss für das Forstwesen<br />
Hans-Caspar Graf zu Rantzau<br />
Tel.: 0 45 53/99 69 12<br />
Abteilung<br />
Forstwirtschaft<br />
Hans-Jürgen Sturies<br />
Hamburger Straße 115<br />
23795 Bad Segeberg<br />
Tel.: 0 45 51/95 98 - 11<br />
Fax: 0 45 51/95 98 - 40<br />
hjsturies@lksh.de<br />
● Beratung, Betreuung,<br />
Förderung<br />
● Forstliche Förderung:<br />
Antragswesen,<br />
Auszahlung<br />
● Aus- und Weiterbildung<br />
(Lehranstalt für Forstwirtschaft)<br />
● Forstliche Dienstleistungen<br />
DEULA <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> GmbH<br />
Lehranstalt für Agrarund<br />
Umwelttechnik<br />
Thomas Bachmann<br />
Klaus Benckwitz<br />
Grüner Kamp 13<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/84 79 - 10<br />
Fax: 0 43 31/89 87 - 1<br />
deula-sh@deula.de<br />
● Aus- und Fortbildung<br />
in der Landtechnik,<br />
Landwirtschaft,<br />
Gartenbau,<br />
Forst und Umwelt<br />
● Überbetriebliche<br />
Ausbildung<br />
● Ganztagsfahrschule<br />
● Schulung in Theorie<br />
und Praxis<br />
Fachausschuss für Frauen<br />
im Agrarbereich<br />
Ute Volquardsen<br />
Tel.: 0 46 74/96 28 02<br />
Fachausschuss für Gartenbau<br />
Dr. Hans Hermann Buchwald<br />
Tel.: 0 45 21/7 67 48<br />
Fachausschuss für Natur- und<br />
Umweltschutz<br />
Paul Petersen<br />
Tel.: 0 45 36/7 47<br />
Fachausschuss für Schweinehaltung<br />
Wolfgang Stapelfeldt<br />
Tel.: 0 46 65/7 01<br />
Fachausschuss für Tierhaltung<br />
und Futterbau<br />
Ferdinand Feddersen<br />
Tel.: 0 46 06/6 29<br />
Prüfungsausschuss<br />
Klaus-Peter Lucht<br />
Tel.: 0 48 71/41 50<br />
LC<br />
Landwirtschafts-<br />
Consulting GmbH<br />
Dr. Markus Coester<br />
Klaus Benckwitz<br />
Grüner Kamp 15 - 17<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/33 63 - 0<br />
Fax: 0 43 31/33 63 - 12<br />
info@lc-sh.de<br />
● Landschafts- und<br />
Umweltplanung<br />
● Regionalentwicklung<br />
● GIS-Digitale Kartografie<br />
● Umweltverträglichkeitsuntersuchungen<br />
● Zertifizierung im Agrarbereich<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ist ein<br />
unabhängiger Dienstleister für die Land- und Forstwirt-<br />
schaft, den Gartenbau, die Fischerei und den ländlichen<br />
Raum in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
Unsere Fachkompetenz bieten wir den Vereinen und<br />
Verbänden im Agrarbereich zum Nutzen ihrer Mitglieder<br />
und den politischen Institutionen als Grundlage für<br />
Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse an. Verbraucherschutz,<br />
Umweltschutz und Produktqualität landwirtschaftlicher<br />
Erzeugnisse sind uns ein besonderes Anliegen.<br />
Unsere Stärke ist breites Expertenwissen unter einem Dach.<br />
Dieses Wissen bildet das Fundament für die Erarbeitung<br />
ganzheitlicher, effektiver und nachhaltiger Lösungen.<br />
Agrarland <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
● 1,08 Mio ha land- und forstwirtschaftliche<br />
Fläche (92 % der Gesamtfläche <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s).<br />
● Rd. 14.000 Betriebe ab 5 ha landwirtschaftliche<br />
Nutzfläche, davon rd. 65 % Futterbaubetriebe<br />
und 25 % Marktfruchtbetriebe.<br />
● 12.500 Erwerbstätige sind im Gartenbau beschäftigt.<br />
Das größte geschlossene Baumschulgebiet der Welt<br />
liegt vor den Toren der Metropole Hamburg.<br />
41
Ehrenamtliche Organisation<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Vorstand<br />
Präsident<br />
Claus Heller<br />
Repräsentanten der Kreise<br />
42<br />
Vizepräsident<br />
Hans-Caspar<br />
Graf zu Rantzau<br />
Hans-Hermann Bunte Ferdinand Feddersen<br />
Dithmarschen<br />
Otto Boje Schoof<br />
Pinneberg<br />
Lars Kuhlmann<br />
Herzogtum Lauenburg<br />
Paul Petersen<br />
Plön<br />
Heinrich Staggen<br />
Segeberg<br />
Norbert Klees-Bruhn<br />
Vizepräsident<br />
Arno Carstensen<br />
Marga Trede Heinrich Kröger<br />
Nordfriesland<br />
Wolfgang Stapelfeldt<br />
Rendsburg-Eckernförde<br />
Klaus Hohnsbehn<br />
Steinburg<br />
Hans-Jürgen Schröder<br />
Rüdiger Böhnke Dr. Hans Hermann<br />
Buchwald<br />
Ostholstein<br />
Karsten Kratzmann<br />
<strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />
Ferdinand Feddersen<br />
Stormarn<br />
Hans-Joachim Wendt
Unser Geschäftsführer geht in den Ruhestand<br />
Jürgen Pallasch: Ein Vordenker und Lenker<br />
Sein Werdegang<br />
Nach langjährigen beruflichen Erfahrungen im Kultus-, Land-<br />
wirtschafts- und Umweltministerium des Landes <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> kam Jürgen Pallasch im August 1991 zur Land-<br />
wirtschaftskammer als Leiter der Personalabteilung. Bereits<br />
1993 übertrug man ihm als Ressortleiter die Gesamtverant-<br />
wortung für die Bereiche Organisation, Finanzen und Personal.<br />
In den Folgejahren war es seine zentrale Aufgabe – nach<br />
Rückübertragung des landwirtschaftlichen Fachschulwesens<br />
auf das Land – die Kammer in enger Zusammenarbeit mit<br />
Vorstand und Geschäftsführung neu zu ordnen und die Umstellung<br />
von der Kameralistik auf kaufmännische Wirtschaftsführung<br />
voranzutreiben. Dies war verbunden mit<br />
erheblichen Personaleinsparungen unter dem Druck drastisch<br />
gekürzter Landesmittel. Diese Aufgabe hat er trotz der parallel<br />
laufenden „Kammerkrise“ mit besonderer Loyalität,<br />
Standhaftigkeit und großer Führungsstärke gemeistert.<br />
2003 wurde er stellvertretender Geschäftsführer und 2004<br />
durch die Hauptversammlung zum Geschäftsführer berufen.<br />
2008 bestätigte die Hauptversammlung Jürgen Pallasch<br />
einstimmig für weitere fünf Jahre in seinem Amt. Unter<br />
seiner hauptamtlichen Führung wurde die umfassendste<br />
und tiefgreifendste Struktur- und Personalveränderung in<br />
der 116-jährigen Geschichte der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
erfolgreich gemeistert.<br />
Karriere-Meilensteine<br />
• 2001: Erfolgreiche Privatisierung von LUFA/ITL<br />
• 2006: Bau des neuen Gartenbauzentrums in Ellerhoop<br />
• 2008: Neubau der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> in Rendsburg<br />
und Entwicklung des Agrarzentrums „Grüner Kamp“<br />
• 2008: Übertragung der Weisungsaufgabe Pflanzenschutz<br />
auf die <strong>Landwirtschaftskammer</strong>, Jürgen Pallasch wird<br />
höchster Verantwortlicher dieses Bereiches<br />
• 2008: Gründung MesseRendsburg und erfolgreiche gemeinsame<br />
Geschäftsführung mit dem Bauernverband<br />
• Weiterentwicklung des Lehr- und Versuchszentrums in<br />
Futterkamp, Zusammenlegung der Abteilung Tierzucht<br />
• Erfolgreiche Erarbeitung eines Strukturkonzeptes mit dem<br />
Ehrenamt und den Abteilungsleitern für die Kammerzukunft<br />
• <strong>2012</strong>: Bauleitung des Erweiterungsbaus des Beruflichen<br />
Gymnasiums „Erneuerbare Energien“<br />
Die Arbeit von Jürgen Pallasch und seinem Team war stets<br />
geprägt von der Überzeugung des hohen, unwiederbringlichen<br />
Wertes dieser landwirtschaftlichen Selbstverwaltung als<br />
notwendige Unterstützung für Betriebsinhaber, ihre Familien<br />
und Mitarbeiter.<br />
Es war ihm immer wichtig, das Handeln unter der Leitlinie<br />
„Hervorragende Dienstleistung“ und nicht unter „Verwaltung“<br />
weiterzuentwickeln. Sein Ziel: Möglichst viele<br />
Alleinstellungsmerkmale für „seine Kammer“.<br />
Die Arbeitsweise von Jürgen Pallasch war stets vorausdenkend,<br />
mit dem Ziel, die vielfältigen Aufgaben der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
mit Personal und Finanzen in Einklang<br />
zu bringen. Dabei war er offen für neue Themen aus Landwirtschaft<br />
und Gesellschaft. So öffnete er die Kammer für<br />
Umweltthemen und Gewässerschutz. Ein großes Anliegen<br />
waren ihm stets Projekte mit Kindern und behinderten<br />
Menschen. Er war bestrebt, ihnen allen Wissen über Landwirtschaft<br />
und Nahrungsmittel näherzubringen. Denn: „Nur<br />
was man kennt, kann man schätzen und schützen.“<br />
Vertrauensvolles, offenes und in hohem Maß der Personalund<br />
Sachgerechtigkeit verpflichtetes Vorgehen machten<br />
ihn für Ehren- und Hauptamt aus Landwirtschaft, Forst,<br />
Fischerei und Gartenbau gleichermaßen zu einer hochgeschätzten<br />
Persönlichkeit. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat<br />
ihm ihre positive Entwicklung ganz wesentlich mit zu verdanken.<br />
Sein Optimismus, seine Kraft und sein positives<br />
Denken haben die Kammer auch in schwierigen Zeiten<br />
immer getragen.<br />
Die besten Wünsche für den Ruhestand<br />
„Ich wünsche Ihnen nach Ihrem Ausscheiden Gesundheit<br />
und Muße und die Zeit für Dinge, die bisher zu kurz gekommen<br />
sind. – Danke, Jürgen Pallasch.“<br />
Claus Heller, Präsident der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
43
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> in der Region für die Region<br />
3<br />
Nordfriesland<br />
<strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />
Dithmarschen<br />
Rendsburg-Eckernförde<br />
Plön<br />
Sylt<br />
Föhr<br />
Nordsee<br />
Bredstedt<br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Theodor-Storm-Straße 2<br />
25821 Bredstedt<br />
Tel.: 0 46 71/91 34 - 0<br />
Fax: 0 46 71/91 34 - 11<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />
Theodor-Storm-Straße 2<br />
25821 Bredstedt<br />
Tel.: 0 46 71/91 34 - 0<br />
Fax: 0 46 71/91 34 - 11<br />
4 Reußenköge<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />
Versuchsstation Reußenköge<br />
Sönke-Nissen-Koog 44<br />
25821 Bredstedt<br />
Tel.: 0 46 74/38 3<br />
Fax: 0 46 74/96 20 - 39<br />
5 <strong>Schleswig</strong><br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Bellmannstraße 26<br />
24837 <strong>Schleswig</strong><br />
Tel.: 0 46 21/96 47 - 0<br />
Fax: 0 46 21/96 47 - 55<br />
Impressum<br />
Neumünster<br />
Segeberg<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Grüner Kamp 15 – 17<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/94 53 - 0<br />
Fax: 0 43 31/94 53 - 119<br />
www.lksh.de<br />
Reußenköge<br />
4<br />
3<br />
Bredstedt<br />
Pinneberg<br />
Kiel<br />
6<br />
Heide<br />
17<br />
Barlt<br />
16<br />
Herzogtum Lauenburg<br />
Stormarn<br />
Steinburg<br />
Ostholstein<br />
Lübeck<br />
Redaktion: Daniela Rixen und Isa-Maria Kuhn<br />
Layout: www.idee-fix.de<br />
Fotos: <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>,<br />
ideefix, fotolia<br />
Stand: Dezember <strong>2012</strong><br />
<strong>Schleswig</strong><br />
6 5<br />
Schuby<br />
Itzehoe<br />
15<br />
Birkenmoor<br />
7<br />
Kiel<br />
1 2<br />
Rendsburg<br />
14<br />
Ellerhoop<br />
Schuby<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />
Versuchsstation Schuby<br />
24850 Schuby<br />
Tel.: 0 46 21/30 60 93 11<br />
Fax: 0 46 21/30 60 93 90<br />
7 Birkenmoor<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz,<br />
Umwelt<br />
Versuchsstation Birkenmoor<br />
Osdorfer Landstraße 18<br />
24229 Schwedeneck<br />
Tel.: 0 43 08/42 - 3<br />
Fax: 0 43 08/18 25 - 13<br />
8 Futterkamp<br />
Gutshof<br />
24327 Blekendorf<br />
Tel.: 0 43 81/90 09 - 0<br />
Fax: 0 43 81/90 09 - 8<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />
Versuchsstation Futterkamp<br />
Tel.: 0 43 81/90 09 - 45<br />
Fax: 0 43 81/90 09 - 69<br />
Tierhaltung, Tierzucht<br />
Tel.: 0 43 81/90 09 - 99<br />
Fax: 0 43 81/90 09 - 18<br />
10<br />
Bad Segeberg<br />
Hamburg<br />
Ostsee<br />
Futterkamp<br />
8<br />
Bad Malente<br />
9<br />
Kastorf<br />
12<br />
Lübeck<br />
11<br />
Mölln<br />
13<br />
9 Bad Malente<br />
Lehr- und Versuchsanstalt<br />
für Milchwirtschaft<br />
Luisenstraße 4 - 6<br />
23714 Bad Malente<br />
Tel.: 0 45 23/99 18 - 0<br />
Fax: 0 45 23/99 18 - 30<br />
10 Bad Segeberg<br />
Forstwirtschaft<br />
Hamburger Straße 115<br />
23795 Bad Segeberg<br />
Tel.: 0 45 51/95 98 - 0<br />
Fax: 0 45 51/95 98 - 40<br />
Lehranstalt für Forstwirtschaft<br />
Tel.: 0 45 51/95 98 - 23<br />
Fax: 0 45 51/95 98 - 40<br />
Fehmarn<br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Tel.: 0 45 51/95 98 - 90<br />
Fax: 0 45 51/95 98 - 50<br />
11 Lübeck<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />
Meesenring 9<br />
23566 Lübeck<br />
Tel.: 04 51/31 70 20 00<br />
Fax: 04 51/31 70 20 29<br />
12 Kastorf<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />
Versuchsstation Kastorf<br />
Alter Hof 5<br />
23847 Kastorf<br />
Tel.: 0 45 01/8 22 09 36<br />
13 Mölln<br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Schmilauer Straße 66<br />
23879 Mölln<br />
Tel.: 0 45 42/84 73 16<br />
Fax: 0 45 42/84 73 35<br />
1<br />
2<br />
Rendsburg<br />
Zentrale<br />
Allgemeine Verwaltung, Bildung,<br />
Betriebswirtschaft, Beratung*,<br />
Gütezeichen, Pflanzenbau, Pflanzenschutz,<br />
Umwelt, Landtechnik<br />
Grüner Kamp 15 – 17<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/94 53 - 0<br />
Fax: 0 43 31/94 53 - 199<br />
LC Landwirtschafts-<br />
Consulting GmbH<br />
Grüner Kamp 15 – 17<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/33 63 0 - 0<br />
Fax: 0 43 31/33 63 0 - 12<br />
DEULA<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH<br />
Grüner Kamp 13<br />
24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31/84 79 - 10<br />
Fax: 0 43 31/89 87 - 1<br />
Kiel<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />
Kontrollbüro<br />
Wischhofstraße 1 – 3<br />
24148 Kiel<br />
Tel.: 04 31/5 34 03 69<br />
Fax: 04 31/5 34 03 64<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />
Diagnose-Labor<br />
Westring 383<br />
24118 Kiel<br />
Tel.: 04 31/8 80 13 11<br />
Fax: 04 31/8 80 13 14<br />
14 Ellerhoop<br />
15<br />
Gartenbau<br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Thiensen 16<br />
25373 Ellerhoop<br />
Tel.: 0 41 20/70 68 - 100<br />
Fax: 0 41 20/70 68 - 101<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />
Thiensen 16<br />
25373 Ellerhoop<br />
Tel.: 0 41 20/70 68 - 200<br />
Fax: 0 41 20/70 68 - 212<br />
Itzehoe<br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Brunnenstraße 45<br />
25524 Itzehoe<br />
Tel.: 0 48 21/6 42 - 0<br />
Fax: 0 48 21/6 42 - 40<br />
16 Barlt<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />
Versuchsstation Barlt<br />
Süderhafenweg 4<br />
25719 Barlt<br />
Tel.: 0 48 57/90 17 - 43<br />
Fax: 0 48 57/90 17 - 48<br />
17 Heide<br />
Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />
Waldschlößchenstraße 47<br />
25746 Heide<br />
Tel.: 04 81/8 50 94 - 0<br />
Fax: 04 81/8 50 94 - 40<br />
Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />
Waldschlößchenstraße 47<br />
25746 Heide<br />
Tel.: 04 81/8 50 94 - 51<br />
Fax: 04 81/8 50 94 - 49<br />
* Beratungsdienste Landwirtschaft umfassen: Bildungsbeauftragte, Sozioökonomische Beratung,<br />
Einkommenskombination/Frauen im Agrarbereich