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Jahresbericht 2012 - Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Dienstleister mit Zukunft


Inhaltsverzeichnis<br />

2<br />

Vorwort Seite 3<br />

Agrarwirtschaft im Land zwischen den Meeren<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz und Umwelt Seite 4<br />

Zukunftsfähigkeit durch Ausbildung und Beratung<br />

Unternehmensberatung, sozioökonomische Beratung,<br />

Markt und Sachverständigenwesen Seite 8<br />

Erneuerbare Energien und Landtechnik Seite 9<br />

Aus- und Weiterbildung Seite 10<br />

Einkommensergänzungen Seite 11<br />

Lehr- und Versuchswesen für sichere Einkommen<br />

Das Forstzentrum Bad Segeberg Seite 12<br />

Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp Seite 17<br />

Das Gartenbauzentrum <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in Ellerhoop Seite 24<br />

Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft Malente Seite 28<br />

Qualität aus der Region<br />

Gütezeichen „Geprüfte Qualität <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“ Seite 30<br />

Die Tochtergesellschaften und Beteiligungen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

LC Landwirtschafts-Consulting GmbH Seite 33<br />

DEULA <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH Seite 34<br />

MesseRendsburg GmbH Seite 36<br />

Öffentlichkeitsarbeit Seite 38<br />

Organigramm<br />

Ehrenamtliche Organisation der<br />

Seite 40<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> Seite 42<br />

Verabschiedung von Jürgen Pallasch Seite 43<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> in der Region für die Region Seite 44<br />

Impressum Seite 44


Vorwort<br />

Für die landwirtschaftlichen Betriebe in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

war <strong>2012</strong> ein spannendes Jahr. Nach zwei eher unter-<br />

durchschnittlichen Jahren wurde überwiegend eine gute<br />

Getreideernte in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eingefahren, sowohl<br />

quantitativ als auch qualitativ. Die Preise für Agrarrohstoffe<br />

an den internationalen Agrarbörsen sind nach wie vor hoch.<br />

Gleichzeitig haben sich aber auch die Kosten für die<br />

Erzeuger erhöht. Die Tierhalter und auch die Biogaspro-<br />

duzenten bekamen in diesem Jahr die gestiegenen Futter-<br />

kosten beziehungsweise Substratpreise besonders zu spüren.<br />

Seit Mai gibt es einen grünen Landwirtschaftsminister in<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> – die Zusammenarbeit mit der Land-<br />

wirtschaftskammer ist ehrlich und konstruktiv. In nächster<br />

Zeit werden immer weniger öffentliche Mittel zur Verfügung<br />

stehen, gleichzeitig macht der Generationswechsel auch<br />

vor der Kammer nicht halt. Mit einem griffigen Struktur-<br />

konzept ist die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> aber dennoch in<br />

der Lage, den Betrieben auch künftig kompetente Beratung<br />

in vielfältigen Bereichen anbieten zu können und ebenso<br />

professionell der Ausbildung in Zeiten von Fachkräftemangel<br />

Rechnung zu tragen. Themen wie Gewässerschutz, Boden-<br />

schutz und Artenvielfalt werden immer wichtiger und<br />

werden ebenfalls in Versuchen und Beratung abgedeckt.<br />

Besonders stolz ist die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> auf ihr gut<br />

funktionierendes Versuchswesen, wo die Grundlagen für<br />

die Beratung gewonnen werden. Um für das gesamte Land<br />

Aussagen für die landwirtschaftliche Praxis gerade im<br />

Pflanzenbau und Pflanzenschutz treffen zu können, unterhält<br />

die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> neben der Zentrale in Rendsburg<br />

16 Außenstellen. Der zentrale Standort für den Bereich<br />

Tierhaltung und Tierzucht ist das Lehr- und Versuchszentrum<br />

Futterkamp, für den Forst das Forstzentrum Bad Segeberg<br />

und für den Gartenbau das Gartenbauzentrum in Ellerhoop.<br />

Für die Milchwirtschaft steht die Lehr- und Versuchsanstalt<br />

für Milchwirtschaft in Malente zur Verfügung.<br />

In diesem Jahr ist im Agrarzentrum am Grünen Kamp das<br />

Berufliche Gymnasium „Erneuerbare Energien“ erweitert<br />

worden. Der Neubau wurde pünktlich zu Schulbeginn im<br />

August eingeweiht – auch künftig wird sich die Zusammenarbeit<br />

zwischen den Agrarinstitutionen am Standort<br />

Rendsburg weiter intensivieren. Die Strategie, gemeinsam<br />

mehr zu schaffen bei kurzen Wegen und persönlichen Gesprächen,<br />

hat sich bewährt.<br />

Ein besonderes Highlight in diesem Jahr war der Besuch<br />

von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf der<br />

Kammerfachtagung zum Thema „Regionale Produkte“.<br />

Dabei zeigte sich, dass <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> mit seinem<br />

Gütesiegel „Geprüfte Qualität <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“ gut<br />

aufgestellt ist und die Akzeptanz bei Produzenten, Verbrauchern<br />

und im Handel genießt.<br />

Die NORLA wurde <strong>2012</strong> ihrem Ruf, Fach- und Verbrauchermesse<br />

zu sein, bestens gerecht – es wurden steigende<br />

Aussteller- und Besucherzahlen verzeichnet. In der Kammerhalle<br />

präsentierten sich Betriebe mit alternativen Einkommensformen<br />

in der Landwirtschaft: vom Bauernhofcafé<br />

bis zum Urlaub auf dem Bauernhof.<br />

Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr, in welchen<br />

Arbeitsfeldern und vielfältigen Dienstleistungen die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

sich in diesem Jahr engagiert hat.<br />

Die passenden Ansprechpartner und Informationen zur<br />

Struktur der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>, zum Ehrenamt und<br />

Hauptamt finden Sie am Ende des <strong>Jahresbericht</strong>es oder auf<br />

unserer Internetseite unter www.lksh.de.<br />

Claus Heller Jürgen Pallasch<br />

Präsident Geschäftsführer<br />

3


Agrarwirtschaft im Land zwischen den Meeren<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz und Umwelt<br />

Getreide hatte <strong>2012</strong> in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> einen Anbau-<br />

umfang von knapp 231.000 ha. Witterungsbedingt wurde<br />

Raps auf einer Fläche von rund 61.000 ha angebaut. Die<br />

Anbaufläche von Mais lag <strong>2012</strong> bei 181.000 ha.<br />

Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> bietet vielfältige Informationen<br />

zu Sorten, Pflanzenschutz, Düngung, Bestandsführung<br />

und Anbautechnik, Reifeprüfung und Futterkonservierung<br />

sowie aktuelle Fachinfos zu den Kulturen an.<br />

Erträge gut, Qualitäten knapp erreicht<br />

Nach den Ertragsmeldungen aus der Praxis lagen die<br />

Erträge je nach regionalem Witterungsverlauf zwischen<br />

60 und 110 dt/ha. Ertragsvorteile hatte vor allem die<br />

Küstenregion an der Ostküste und im mittleren Dithmarschen,<br />

je nach regionaler Niederschlagsverteilung. Auf schwereren<br />

Böden der Landesmitte waren Erträge um die 80 dt/ha die<br />

Regel. Im Südosten und Südwesten des Landes verhinderte<br />

anteilige Auswinterung in der Kahlfrostperiode im Februar<br />

höhere Erträge.<br />

4<br />

Der Nordwesten und Nordosten vermeldeten häufig enttäuschende<br />

Kornerträge bei hohen Strohanteilen. Hier hat<br />

das in dieser Anbauregion im Vegetationsjahr aufgelaufene<br />

Strahlungsdefizit, gekoppelt mit vergleichsweise hohen<br />

Niederschlagsmengen, eine erfolgreiche Umlagerung von<br />

Stickstoff vom Stroh zum Korn verhindert. Die Ernte begann<br />

hier auch gegenüber den übrigen Regionen im Lande<br />

verzögert, die Bestände waren noch nicht reif und wurden<br />

zum Teil mit ca. 19 % Feuchte gedroschen, während im<br />

Küstenbereich in der zweiten Erntehälfte mit 12 bis 14 %<br />

Feuchtigkeitsgehalt das Getreide direkt eingelagert werden<br />

konnte.<br />

Fallzahlen unter 220 Sekunden waren nur regional<br />

begrenzt (Nordosten) und sortenspezifisch (JB Asano) ein<br />

Problem. In den übrigen Anbauregionen wurden Fallzahlen<br />

um 300 Sekunden erreicht.<br />

Bei hohem Ertragsniveau wurden die geforderten Proteinwerte<br />

für Brotweizen knapp. Die Mehrzahl der ermittelten<br />

Qualitäten lag zwischen 11 und 12 % Protein i. d. TS.<br />

Die mit Beginn der Ernte und im Ernteverlauf erzielten<br />

Erzeugerpreise für nicht vorkontraktierte Ware lagen mit<br />

23 bis 25 Euro je dt außergewöhnlich hoch und blieben<br />

auch in der Ernte stabil. Ursachen dafür waren Knappheit<br />

der Ware im Bundesdurchschnitt wegen der regional zum<br />

Teil kräftigen Auswinterung sowie der niedrigen Ernten in<br />

Russland und der Schwarzmeerregion und den dürrebedingten<br />

Einbußen im Maisanbau in den USA.


Versuchsergebnisse begleiten<br />

betriebliche Entwicklung<br />

Einen Schwerpunkt der Versuchsaktivitäten der Landwirt-<br />

schaftskammer bilden die Landessortenversuche. Aus den<br />

vorliegenden Versuchsergebnissen lässt sich aufgrund der<br />

Ertrags- und Qualitätsergebnisse der Sorten eine Orientierung<br />

für die Sortenwahl für <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ableiten.<br />

Für die Sortenwahl sollten auch zur Aussaat <strong>2012</strong>/2013<br />

neben der Ertragsleistung und -stabilität über die Jahre die<br />

Sicherung der Mindestanforderungen an die Qualität für eine<br />

sichere Vermarktung und damit für ein sicheres monetäres<br />

Ergebnis auf Erzeugerseite im Vordergrund stehen.<br />

Im Ergebnis der Landessortenversuche (LSV) werden jährlich<br />

Anbauempfehlungen für die Naturräume Östliches Hügelland,<br />

Marsch und Geest gegeben.<br />

Die Anbauempfehlungen für den Getreideanbau und andere<br />

Kulturen in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ermöglichen durch<br />

mehrjährige Bewertung der Ertragsleistung sowie der<br />

Anbau- und Qualitätseigenschaften unter Einbeziehung der<br />

Vermarktungschancen der Sorten eine sichere Anbauentscheidung<br />

für den landwirtschaftlichen Betrieb.<br />

Projekt „On Farm Research“ Gut Helmstorf<br />

Bereits im fünften Versuchsjahr testet die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

intelligente Technik für den Marktfruchtbau<br />

der Zukunft im Modellprojekt „On Farm Research“ - großflächige<br />

Versuche in der Landwirtschaft auf Gut Helmstorf.<br />

Dieses Projekt der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist in seiner<br />

Komplexität und seinem Aussagewert einzigartig in<br />

Deutschland und auch in Europa. Die Ergebnisse tragen<br />

dazu bei, den Getreide- und Rapsanbau im Land und darüber<br />

hinaus zukunftsfähig zu erhalten. Ziel des Projektes<br />

ist es, mithilfe modernster GPS- und Sensortechnik Ackerland<br />

teilflächenspezifisch zu bewirtschaften, sodass Kosten<br />

gesenkt werden können, ohne Ertrags- und Qualitätsverluste<br />

dabei in Kauf nehmen zu müssen. Dabei steht die Reduzierung<br />

des Betriebsmitteleinsatzes, angepasst an das zu<br />

erwartende Ertragspotenzial, im Vordergrund, um den<br />

Geldbeutel des Landwirtes und die Umwelt zu schonen.<br />

Das Projekt bietet acker- und pflanzenbauliche und technische<br />

Lösungen zu Themen wie:<br />

• Teilflächenspezifische Grunddüngung, beginnend mit<br />

einer entsprechenden Bodenprobenahme und Ermittlung<br />

von Bodenart, pH-Wert und Nährstoffversorgung<br />

• Parallelfahren mittels Satellitensteuerung und RTK-Signal<br />

• Bodenbearbeitungstechnik zur teilflächenspezifischen<br />

Mulchsaat- und Direktsaattechnik<br />

• Teilflächenspezifische Aussaat nach Bodengüte und den<br />

daraus zu erwartenden Feldaufgängen, kombiniert mit<br />

einer teilflächenspezifischen Schneckenkornausbringung<br />

• Stickstoffdüngung mittels Sensortechnik als Voraussetzung<br />

für eine teilflächenspezifische N-Düngung<br />

• Erntetechnik mit Ertragskartierung zur Ermittlung teilflächenspezifischer<br />

Erträge und zur Feststellung des Erfolges<br />

der oben genannten Bewirtschaftungsmaßnahmen.<br />

In diesem Jahr fand der zweite Projekttag zum Thema<br />

„On Farm Research“ – teilflächenspezifischer Ackerbau in<br />

der praktischen Anwendung – auf Gut Helmstorf statt. Zum<br />

Projekttag am 12. Juni kamen 180 interessierte Landwirte,<br />

Berater und Vertreter aus den Branchen Züchtung, Düngung,<br />

5


Landtechnik, Bodenkunde und GPS-Technik nach Helmstorf,<br />

um sich über die aktuellen Erprobungsergebnisse der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> zu informieren. Bisher nahmen<br />

2.500 Besucher den Wissenstransfer zum teilflächenspezifischen<br />

Acker- und Pflanzenbau von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

in die Praxis an.<br />

Wissenstransfer in die Praxis<br />

Wissenstransfer ist eine zentrale Herausforderung. Die Praxis<br />

braucht für eine erfolgreiche Unternehmensführung zeitnah<br />

und umfassend die Ergebnisse für einen schnellen<br />

Transfer in die Produktionsabläufe. Dazu zählen der Internetauftritt,<br />

die Warndienste des Pflanzenschutzes und die<br />

Artikel im Bauernblatt. Auch die Richtwerte der Düngung,<br />

die jetzt jährlich herausgegeben werden, sowie unzählige<br />

Vorträge auf Seminaren und Veranstaltungen der Vereine<br />

und Verbände haben einen hohen Stellenwert beim<br />

Wissenstransfer in die Praxis. Dazu kommen Beratungsgespräche<br />

am Telefon beziehungsweise im Büro.<br />

Neben den Versuchsaktivitäten konnten zahlreiche Veranstaltungen<br />

zum Wissenstransfer erfolgreich durchgeführt<br />

werden: Dazu gehörten neben den Feldführungen, Sendungen<br />

in Funk und Fernsehen, Fachvorträgen und Fachveröffentlichungen<br />

(regional und überregional) unter anderem der<br />

Projekttag „On Farm Research“ auf Gut Helmstorf im Juni <strong>2012</strong><br />

und im Juli das Erntepressegespräch der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

in Zusammenarbeit mit dem Statistikamt Nord.<br />

Ökologischer Landbau <strong>2012</strong><br />

Die Praxis und die Politik stellen zunehmend höhere Anforderungen<br />

an die <strong>Landwirtschaftskammer</strong>. Darauf hat<br />

diese reagiert und in Personal sowie in das Ökoversuchs-<br />

6<br />

wesen investiert. Auf insgesamt fünf Versuchsstandorten<br />

werden jetzt Ökoversuche durchgeführt. Im Einzelnen handelt<br />

es sich dabei um die Standorte Sönke-Nissen-Koog<br />

(Öko-Winterweizen), Lindhof (Ökoversuchsbetrieb der Uni<br />

Kiel mit den Versuchen Öko-Mais, Öko-Sommerweizen und<br />

Öko-Kartoffeln), Wulfshagen (Praxisbetrieb Rzehak-Öko-<br />

Mais), Trenthorst (Ökoversuchsbetrieb des Johann Heinrich<br />

von Thünen-Institutes Öko-Winterweizen). Hauptstandort<br />

der Ökoversuche ist der Versuchsstandort Futterkamp. Dort<br />

laufen neben den Öko-Winterungen auch Versuche mit Öko-<br />

Leguminosen und Öko-Hafer.<br />

Die Neuausrichtung des Referates Ökologischer Landbau<br />

hat <strong>2012</strong> schon die ersten Früchte getragen. Durch die<br />

guten Ergebnisse im Bereich der Öko-Winterweizenprüfung<br />

am Standort Futterkamp wurde dieser Standort neben<br />

13 weiteren Standorten in der Bundesrepublik als Wertprüfungsstandort<br />

vom Bundessortenamt ausgewählt.<br />

Düngung, Gewässer- und Bodenschutz:<br />

Die Herausforderung der Zukunft<br />

Zur Erreichung der Ziele der EG-Wasserrahmenrichtlinie<br />

sind fundierte Empfehlungen zur bedarfsgerechten, umweltschonenden<br />

Düngung unentbehrlich. Die jährlich aktualisierten<br />

Richtwerte für die Düngung haben sich hierbei<br />

als tragende Säule in der Beratung und auf den landwirtschaftlichen<br />

Betrieben zur Umsetzung in der Praxis beim<br />

Düngen bewährt. In grundwassersensiblen Gebieten (Trinkwasserschutzgebiete,<br />

gefährdete Grundwasserkörper nach<br />

EG-WRRL) nimmt die Beratung zur grundwasserschonenden<br />

Stickstoffdüngung bei Silomais einen ständig wachsenden<br />

Raum ein. Gründe hierfür sind der deutlich angestiegene


Anbauumfang von Si-<br />

lomais auf der Geest<br />

sowie zunehmende<br />

Hinweise auf steigende<br />

Nitratausträge aus<br />

landwirtschaftlichen<br />

Flächen durch den<br />

vermehrten Silomaisanbau.<br />

Mit Hochdruck<br />

werden Verfahren<br />

in der Praxis etabliert,<br />

die helfen, das<br />

sehr gute Stickstoffverwertungsvermögen<br />

von Silomais besser<br />

zu nutzen. Hierzu zählen die späte Nmin-Beprobung im Silomais<br />

Ende Mai, die zunehmende Beachtung der Rohproteingehalte<br />

in der Maissilage als Korrektiv für zukünftige<br />

Düngemaßnahmen sowie die verlustarme Ausbringung von<br />

Gülle und Gärresten bei Silomais über Depot- und Unterfußdüngungstechniken<br />

direkt in den Boden.<br />

Pflanzenschutzgesetz novelliert<br />

Für den Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

und die landwirtschaftliche und gartenbauliche Praxis führt<br />

das am 14. Februar <strong>2012</strong> in Kraft getretene neue Pflanzenschutzgesetz<br />

zu einigen wesentlichen Änderungen. Mit<br />

dieser Gesetzesnovelle werden verschiedene Richtlinien der<br />

EU umgesetzt. Mit diesen neuen Rechtsvorschriften sollen<br />

eine weitere Harmonisierung des Inverkehrbringens und der<br />

Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und eine deutliche<br />

Verbesserung des Verbraucher- und Umweltschutzes in allen<br />

Mitgliedstaaten der EU erreicht werden. Folgende Änderungen<br />

sind von besonderer Bedeutung:<br />

Integrierter Pflanzenschutz<br />

Alle beruflichen Anwender von Pflanzenschutzmitteln müssen<br />

sich ab 2014 an die allgemeinen Grundsätze des integrierten<br />

Pflanzenschutzes halten. Das bedeutet, dass biologische,<br />

pflanzenzüchterische und anbautechnische Verfahren<br />

vorrangig zu nutzen sind, soweit sie zur Verfügung stehen<br />

und praktikabel sind.<br />

Sachkunde im Pflanzenschutz<br />

Wesentliche Änderungen betreffen die Sachkunde im Pflanzenschutz.<br />

Hier gibt es unter anderem folgende Änderungen:<br />

• Die Bescheinigung der Sachkunde wird neu geregelt. Die<br />

bisher als Nachweis der Sachkunde gültigen Berufsabschlüsse<br />

oder Zeugnisse einer Sachkundeprüfung verlieren<br />

Ende 2015 ihre Gültigkeit. Jede sachkundige Person muss<br />

sich einen Sachkundenachweis neu ausstellen lassen. Die<br />

bisherigen Sachkundenachweise gelten noch bis zum<br />

26.11.2015, danach verfallen sie. Der Antrag auf Erteilung<br />

einer Erstbescheinigung muss spätestens am 26.05.2015<br />

bei der zuständigen Behörde (in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> bei<br />

der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>) gestellt werden.<br />

• Alle als sachkundig geltenden Personen unterliegen zukünftig<br />

einer Fortbildungspflicht. Innerhalb eines Zeitraumes<br />

von jeweils drei Jahren muss jeder an einer<br />

anerkannten Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen.<br />

Die Fort- oder Weiterbildung ist der zuständigen<br />

Behörde auf Verlangen nachzuweisen. Die 3-Jahresfrist<br />

beginnt mit dem Ausstellungsdatum der Erstbescheinigung.<br />

Bislang schon als sachkundig geltende Personen<br />

müssen ihre erste Fortbildung im Zeitraum vom<br />

01.01.2013 bis zum 31.12.2015 wahrnehmen.<br />

• Ab Ende 2015 dürfen Pflanzenschutzmittel für berufliche<br />

Anwender nur noch an sachkundige Personen abgegeben<br />

werden.<br />

Zukunft und Ausblick<br />

Die Arbeitsschwerpunkte in der Abteilung Pflanzenbau,<br />

Pflanzenschutz, Umwelt werden sich insbesondere an<br />

folgenden strategischen Zielen ausrichten müssen:<br />

• Verbesserung der Produktionsbedingungen mit Blick auf<br />

eine nachhaltige Nutzung von Natur und Umwelt unter<br />

den Herausforderungen des Klimawandels<br />

• Erprobung von neuer Technik bei der Versuchsfeldarbeit<br />

(GPS, NIRS, Drohnen) zur mittelfristigen Kostensenkung<br />

im Versuchswesen<br />

7


Zukunftsfähigkeit durch Ausbildung und Beratung<br />

Unternehmensberatung, sozioökonomische Beratung,<br />

Markt und Sachverständigenwesen<br />

Betriebe auf Wachstumskurs<br />

Viele landwirtschaftliche Betriebe befanden sich im abge-<br />

laufenen Wirtschaftsjahr in einem wahren Wechselbad der<br />

Gefühle. Trotz zum Teil katastrophaler Aussaatbedingungen<br />

bewegten sich die Erträge im Marktfruchtbau auf einem<br />

Durchschnittsniveau, in Einzelfällen lagen sie auch etwas<br />

höher. Zwischen den einzelnen Kulturen ist es dabei aber<br />

auch zu deutlichen Ertragsunterschieden gekommen. Die<br />

Preise für die Marktfrüchte konnten sich zumindest während<br />

der Erntemonate deutlich nach oben entwickeln.<br />

Bei den Milchviehbetrieben begann das Wirtschaftsjahr mit<br />

weiter ansteigenden Milchpreisen, die im Zeitablauf dann<br />

aber wieder nachgaben und sich in der Folge auf einem<br />

Niveau um die 30 Cent je kg netto bewegten. Die Rentabilität<br />

der Milchviehbetriebe wurde aber speziell durch ansteigende<br />

Futtermittelpreise beeinträchtigt. Unter den<br />

derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können es<br />

sich viele Milchviehbetriebe gar nicht mehr leisten, Milchquote<br />

an der Börse zu erwerben. Die Quotenrenten liegen<br />

insbesondere unter Berücksichtigung von Wachstumsinvestitionen<br />

nahezu bei null.<br />

Von der enormen Preissteigerung sind besonders die<br />

Schweine erzeugenden Betriebe betroffen. Rentabilität und<br />

Liquidität liegen auf einem sehr ungünstigen Niveau. Somit<br />

liegt nach wie vor ein Schwerpunkt bei der Unternehmensberatung<br />

und der sozioökonomischen Beratung mit der<br />

Liquiditätssicherung in den landwirtschaftlichen Unternehmen.<br />

Vorausschauende Liquiditätspläne und ein begleitendes<br />

Liquiditätscontrolling sind für die Betriebe und<br />

die Banken hilfreiche Instrumente, um eine notwendige<br />

Transparenz in der Betriebsfinanzierung zu vermitteln.<br />

Finanzierungsengpässe werden zeitig erkannt, sodass auch<br />

im Vorwege Maßnahmen ergriffen werden können, um die<br />

Liquidität im Unternehmen zu erhalten.<br />

Trotz der in vielen Bereichen nach wie vor angespannten<br />

wirtschaftlichen Situation haben Betriebe in produktionserweiternde<br />

Kapazitäten investiert. Die Beratung für diese<br />

Betriebe umfasst im Vorwege die Analyse der strategischen<br />

Unternehmensausrichtung, die betriebswirtschaftliche Beurteilung<br />

der Jahresabschlüsse – Bilanz und Gewinn- und<br />

8<br />

Verlustrechnung – sowie das Erstellen des betriebswirtschaftlichen<br />

Investitions- und Finanzierungskonzeptes.<br />

Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> hält weiterhin an ihren mit<br />

Banken, Wirtschaftsberatungsgesellschaften und Beratungsringen<br />

bestehenden Kooperationsvereinbarungen fest. Sämtliche<br />

Kooperationsvereinbarungen zielen darauf ab, die landwirtschaftlichen<br />

Unternehmen in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in ihrer<br />

Entwicklung mit betriebswirtschaftlicher und zum Teil produktionstechnischer<br />

Beratung zu unterstützen. Bei den Dienstleistungen<br />

gegenüber den Institutionen wahrt die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

in jedem Fall ihre fachliche Neutralität.<br />

Seit gut drei Jahren wird der Marktteil im Bauernblatt für<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> und Hamburg ausschließlich durch die<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> inhaltlich gestaltet. Alle Leserinnen<br />

und Leser des Bauernblattes erhalten aktuelle Informationen<br />

über landwirtschaftliche Produkt- und Produktionsmittelpreise,<br />

Marktkommentare zu wechselnden Themen, Erklärungen<br />

über Marktverläufe und Prognosen zur kurzfristigen<br />

Marktentwicklung. In den Mittelpunkt der Marktberichterstattung<br />

rückt zunehmend die Situation an den Kontrakt- und<br />

Warenterminmärkten für Agrarprodukte. Die mit der Agrarmarkt<br />

Informationsgesellschaft mbH (AMI) geschlossenen<br />

Verträge über die Datenlieferung für eine bundesweite<br />

Marktberichterstattung sind fortgeführt worden.<br />

Derzeit sind vom Präsidenten der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

55 Männer und Frauen als Sachverständige der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

anerkannt und bestellt. Für die Bereiche<br />

Landwirtschaftliches Bauwesen sowie Garten- und Landschaftsbau<br />

besteht derzeit ein deutlicher Bedarf nach weiteren<br />

Sachverständigen. Nach der Änderung der Verfahrensordnung<br />

erweitert das Schiedsgerichtsverfahren das Aufgabengebiet<br />

der Sachverständigen. Die von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

bestellten und vereidigten Sachverständigen<br />

für die Bereiche Landwirtschaft, Gartenbau, Forst- und<br />

Fischereiwirtschaft sowie Natur und Umwelt beschäftigten<br />

sich in diesem Jahr in einem Fortbildungsseminar mit Fragen<br />

zu Schiedsgerichtsverfahren nach der Zivilprozessordnung<br />

(ZPO) und in einem weiteren Seminar mit der Bewertung<br />

im Zusammenhang mit der Verpachtung von landwirtschaftlichen<br />

Betrieben.


Erneuerbare Energien und Landtechnik<br />

Kammer als neutraler Ratgeber gefragt<br />

Die Erneuerbaren Energien werden aktuell durch das zum<br />

1. April <strong>2012</strong> geänderte Erneuerbare-Energien-Gesetz be-<br />

stimmt. Hieraus ergeben sich für Altbetreiber von Biogas-<br />

anlagen, aber auch für potenzielle Neuanlagen die recht-<br />

lichen Rahmenbedingungen. Derzeit ist vor allem das Thema<br />

„Dokumentationspflichten“ für die Betreiber von Biogas-<br />

anlagen eine große Angelegenheit. Gerade hierbei wird von<br />

den Mitarbeitern Hilfe bei der Bewältigung der Datenflut und<br />

den Aufzeichnungspflichten angeboten, die Beratungs-<br />

pakete können je nach Bedarf zusammengestellt werden.<br />

Neben Biomasse bestimmte auch die Windenergienutzung<br />

das Tagesgeschäft des Fachbereiches. Zahlreiche Projekte<br />

befinden sich in der Startphase und benötigen Informationen<br />

zur Standortqualität und zum möglichen Stromertrag verschiedener<br />

Varianten. Im Bereich Fotovoltaik ist der Boom<br />

abgeflaut. Nach gravierend abgesenkter Vergütung rückt<br />

der Eigenverbrauch in den Vordergrund. Im Zeichen wachsender<br />

Unsicherheiten bezüglich der europäischen Einheitswährung<br />

ist nahezu schon eine Flucht in Sachwerte<br />

zu beobachten, von der auch der Bereich Fotovoltaik profitiert.<br />

Da die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Modultypen in Vergleichsanlagen in Futterkamp<br />

und Rendsburg auswertet, wird die Expertise sehr geschätzt.<br />

Sowohl Angebotsauswertungen und Vergleiche<br />

von Investitionskosten und Technik als auch Ergebnisse der<br />

kammereigenen Anlagen werden stark nachgefragt.<br />

Die Landtechnik ist derzeit mit<br />

vielen Anfragen zu den Themen<br />

„Schlepper, Effizienz im Transport<br />

und Verschleißteile“ beschäftigt. Projekte sowohl mit der<br />

Claas-Gruppe als auch mit John Deere und Case IH<br />

zeigen, dass die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

als anerkannter und unabhängiger Dienstleister wahrgenommen<br />

wird, und das sogar durch eben genannte international<br />

operierende Unternehmen. Gerade dem effizienten<br />

Einsatz heutiger landwirtschaftlicher Maschinen kommt<br />

bei richtiger Wahl und Einstellung die zentrale Rolle zu,<br />

qualitativ hochwertige und energiesparende Arbeit zu ermöglichen.<br />

Dieser Bereich wird in Zukunft noch stärker als<br />

bisher nachgefragt werden, ein deutliches Zeichen für die<br />

Qualität der Arbeit der Mitarbeiter der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>,<br />

der Fachhochschule und der DEULA.<br />

9


Aus- und Weiterbildung<br />

Dem Fachkräftemangel begegnen<br />

Über 2.000 junge Menschen werden in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

in elf verschiedenen Agrarberufen ausgebildet. Die Land-<br />

wirtschaftskammer nimmt als zuständige Stelle für die<br />

Berufsausbildung die Eintragung der Ausbildungsverhältnisse<br />

vor, informiert und berät die Ausbildungspartner, organisiert<br />

Prüfungen und entwickelt gemeinsam mit dem<br />

Berufsbildungsausschuss Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />

in der Berufsausbildung.<br />

Die Arbeit der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

als zuständige Stelle für die Berufsausbildung wird in den<br />

Gremien von vielen Akteuren begleitet. Im Jahr <strong>2012</strong> wurden<br />

von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> über 700 Prüferinnen und<br />

Prüfer in den Agrarberufen für den Zeitraum <strong>2012</strong> bis 2017<br />

ernannt: Ein Ausdruck des außerordentlichen Engagements<br />

des Berufsstandes für die Ausbildung des Nachwuchses.<br />

Anzahl der Auszubildenden in den Agrarberufen<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s zum 31.12.2011<br />

Ausbildungsberuf<br />

Landwirt/in 796<br />

Gärtner/in 535<br />

Hauswirtschafter/in 40<br />

Pferdewirt/in 129<br />

Tierwirt/in 15<br />

Fischwirt/in 49<br />

Fachkraft Agrarservice 87<br />

Forstwirt/in 39<br />

Revierjäger/in 4<br />

Milchtechnologe/in 55<br />

Milchwirtschaftliche/r Laborant/in 59<br />

Werkerberufe 260<br />

Auszubildende insgesamt 2.068<br />

Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge<br />

im Agrarbereich ist rückläufig. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

wird daher ihre Aktivitäten zur Nachwuchswerbung ver-<br />

stärken: Eine <strong>2012</strong> eingestellte Mitarbeiterin wird mit hal-<br />

ber Stelle in enger Zusammenarbeit mit Ausbildern und<br />

Verbänden gezielt an Schulen und auf Berufsmessen für<br />

die „Grünen Berufe“ werben.<br />

10<br />

Erstmals wurde <strong>2012</strong> gemeinsam mit dem Bauernverband,<br />

der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, der Landjugend<br />

und dem Verband Landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf)<br />

öffentlichkeitswirksam der „Ausbildungsbetrieb des Jahres“<br />

im Beruf Landwirt/in präsentiert.<br />

Für eine stärkere Wahrnehmung der Chancen im Beruf<br />

„Hauswirtschafter/in“ gab die im September <strong>2012</strong> gemein-<br />

sam mit dem LandFrauenVerband und dem vlf durchge-<br />

führte Informations- und Aktionsveranstaltung „Hauswirt-<br />

schaft – gefällt uns!“ wertvolle Impulse.<br />

Fort- und Weiterbildungsangebote<br />

sind vielfältig<br />

„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört,<br />

treibt man zurück.“ (Benjamin Britten). Zahlreiche landwirtschaftliche<br />

Unternehmer/innen, mitarbeitende Familienangehörige<br />

und Arbeitnehmer/innen nutzen das vielfältige<br />

Fort- und Weiterbildungsangebot der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>:<br />

• Im Winterhalbjahr 2011/12 nahmen 570 landwirtschaftliche<br />

Unternehmer/innen an 41 Betriebsleiterseminaren teil,<br />

die die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> gemeinsam mit dem vlf<br />

und den Beratungsringen durchführt. Den Schwerpunkt<br />

bildeten dabei die Themenbereiche Produktionskostensenkung,<br />

Arbeitsmanagement und regenerative Energien.<br />

• Im Herbst <strong>2012</strong> schloss ein Vorbereitungslehrgang mit<br />

der Prüfung zum/zur Pferdewirtschaftsmeister/in ab. Auf<br />

die Meisterprüfung im Jahr 2014 bereiten sich seit<br />

November <strong>2012</strong> durch einen berufsbegleitenden Kurs<br />

25 Landwirte und Schäfer vor. Einen Vorbereitungslehrgang<br />

auf die Abschlussprüfung zum/zur Hauswirtschafter/in<br />

nach § 45,2 BBiG im Jahr 2013 besuchen zurzeit 21 Teilnehmerinnen.


Steigende Arbeitnehmerzahlen<br />

Betriebliches Wachstum im Agrarbereich ist häufig nur<br />

noch durch Einstellung von Mitarbeiter/innen möglich. Dies<br />

bestätigen auch die aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur.<br />

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

ist in den letzten zwei Jahren um über 9,2 % auf<br />

11.995 Personen gestiegen. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

unterstützt die Unternehmen und Beschäftigten durch<br />

verschiedene Beratungs- und Qualifizierungsangebote.<br />

Einkommensergänzungen<br />

Viele Höfe können mehr<br />

Zahlreiche Betriebe in<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

bieten neben klassischen<br />

Angeboten wie Direktvermarktung<br />

oder Urlaub<br />

auf dem Bauernhof<br />

zunehmend Angebote<br />

und Dienstleistungen aus vielen Bereichen an. Mut und<br />

Ideenreichtum können so manche Marktnische erschließen.<br />

Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> unterstützte <strong>2012</strong> die Betriebe<br />

von der Idee bis zur Umsetzung.<br />

Die Lehrgänge Bauernhof- und Reitpädagogik liefen auch<br />

in diesem Jahr erfolgreich. Sie gehören zum jährlich festen<br />

Fortbildungsprogramm, was seit letztem Jahr vom Kurs<br />

„Profi im Unternehmerhaushalt“ (PUH) ergänzt wird. Auch<br />

das Seminar „Soziales Kompetenztraining mit Pferden als<br />

Kotrainer“ läuft regelmäßig und wurde dieses Jahr aufgrund<br />

der hohen Anmeldezahlen mehrfach angeboten. Neu<br />

gestartet ist der Kurs „Persönlichkeitstraining mit Pferden“.<br />

Dieser Kurs ist eine Fortbildung für Trainer aus dem Pferdebereich,<br />

die in ihrer Arbeit das Pferd vermittelnd einsetzen<br />

wollen. In vielen weiteren Seminaren bot der Fachbereich<br />

Fortbildungen zu Themen wie „Kräuter“, „Wildfrüchte“ oder<br />

„E-Bikes“ an.<br />

Die NORLA stand im Jahr <strong>2012</strong> ganz im Zeichen der Einkommensergänzungen.<br />

Kammerhalle und Außengelände<br />

wurden vom Fachbereich unter dem Motto: „Ihr Hof kann<br />

mehr!“ gestaltet. Die vielfältigen Aktivitäten der Berate-<br />

rinnen zeigten sich in der Halle durch die Melkhüser, Heuherbergen<br />

oder auch Urlaub auf dem Bauernhof.<br />

Eine Besonderheit war der Stand zum barrierefreien Urlaub.<br />

Dort konnte ein rollstuhlgerechtes Badezimmer besichtigt<br />

werden. Und man konnte sich selbst in einen Rollstuhl setzen<br />

und ausprobieren, wie schwer es ist, durch enge Türen oder<br />

an hohe Armaturen zu gelangen.<br />

In einer modernen Küche wurde mit Schaukochen auf das<br />

neue Angebot der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> „Koch klasse –<br />

Iss klasse“ aufmerksam gemacht. Die Kurse „Kochlust“ beginnen<br />

2013.<br />

Der Bauernhof ist mittlerweile ein beliebter Ort, um Kindern<br />

einen unvergesslichen Tag zu bereiten. Vom Kindergeburtstag<br />

bis zum Familientag bietet der Hof das perfekte<br />

Umfeld. Ein paar Ideen für solche Erlebnistage hatten die<br />

Mitarbeiter zur NORLA mitgebracht. Es durfte ausprobiert<br />

und mitgemacht werden. Im Außenbereich stellte sich der<br />

Lehrgang zum Reitpädagogischen Betreuer vor. Absolventen<br />

des Lehrgangs zeigten im Vorführring Reitspielgruppen.<br />

11


Lehr- und Versuchswesen für sichere Einkommen<br />

Das Forstzentrum Bad Segeberg<br />

Zukunftsberuf, Waldschutz und letzte Ruhestätte<br />

Der Fachbereich Forstwirtschaft der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

in Bad Segeberg ist landesweit zuständig für die Beratung<br />

und Betreuung des privaten und kommunalen Waldbesitzes<br />

sowie für die forstliche Förderung in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />

Private und kommunale Waldbesitzer bewirtschaften mit<br />

rund 10.000 Betrieben gut 100.000 ha Wald. In Bad Segeberg<br />

ist auch die Ausbildungsberatung im Beruf „Forstwirt/in“<br />

angesiedelt.<br />

Der Ausbildungsberuf „Forstwirt/in“ gewinnt durch die<br />

demografische Entwicklung in Deutschland weiter an<br />

Attraktivität. Die Chancen, nach erfolgreicher Abschlussprüfung<br />

eine Stelle als Forstwirt antreten zu können, steigen<br />

stetig. So hatten, wie schon 2011, über die Hälfte der Prüfungsabsolventen<br />

an der Lehranstalt für Forstwirtschaft<br />

(LAF) im Sommer <strong>2012</strong> bereits einen Arbeitsvertrag in Aussicht<br />

oder sogar schon unterschrieben. Wenn man berücksichtigt,<br />

dass ein weiterer großer Teil jedes Jahrgangs eine<br />

schulische oder berufliche Weiterqualifikation anstrebt,<br />

brauchen wir uns um unsere jungen Forstwirte derzeit keine<br />

Sorgen zu machen. Andererseits zeigen die geburtenschwächeren<br />

Jahrgänge seit <strong>2012</strong> erste Wirkungen auch<br />

auf die traditionell sehr gute Bewerbersituation auf Ausbildungsplätze<br />

im Wald. Erstmals konnte ein Ausbildungsplatz<br />

nicht besetzt werden, was noch vor wenigen Jahren<br />

kaum denkbar war. Die Folge: Alle „Grünen Berufe“ müssen<br />

12<br />

ihre Attraktivität offensiv darstellen. Dazu diente auch die<br />

gemeinsame Aktion des ersten Ausbildungsjahres an der<br />

Lehranstalt für Forstwirtschaft mit dem Berufsgrundbildungsjahr<br />

der Tischler am Berufsbildungszentrum Bad<br />

Segeberg auf dem landesweiten Holzaktionstag im Mai.<br />

Auf dem Gelände des ErlebnisWaldes Trappenkamp wurde<br />

der Weg des Holzes von der Pflanzung über die Pflege und<br />

Holzernte bis zur Weiterverarbeitung zum fertigen Möbelstück<br />

als Produktionskette vollständig dargestellt und vorgeführt.<br />

Diese allein durch die Schüler detailliert geplante<br />

und professionell umgesetzte Aktion fand großen Anklang.<br />

Jeder Vorführungsdurchgang war gut besucht und wurde<br />

von allen Seiten gelobt.<br />

Auch das Leonardo-da-Vinci-Mobilitätsprojekt der Forstwirtoberstufe<br />

mit Schweden konnte erfolgreich fortgesetzt<br />

werden. Im März und April waren erneut sechs angehende<br />

Forstwirte sieben Wochen lang für einen Ausbildungsabschnitt<br />

am Plönninge-Gymnasium in Schweden. Dort lernten<br />

sie vor allem die Arbeit mit forstlichen Großmaschinen.<br />

Zurzeit werden 42 angehende Fortwirte und Forstwirtinnen<br />

an der LAF in Bad Segeberg beschult und nehmen an der<br />

überbetrieblichen Ausbildung teil.


Forstliche Weiterbildung<br />

Die gute und enge Zusammenarbeit mit den <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong>ischen Landesforsten wurde auch im Weiterbil-<br />

dungsangebot der Lehranstalt für Forstwirtschaft fort-<br />

gesetzt. Ein weiterer Durchgang der Vorbereitungslehr-<br />

gänge für die Zertifikatsprüfung „Waldpädagoge/in“ wurde<br />

gemeinsam gestartet und ist mit großem Engagement der<br />

Teilnehmer/innen auf einem guten Weg. Methodisch-<br />

didaktisch hochwertige und gleichzeitig forstlich kompe-<br />

tente Bildung für Nachhaltigkeit in unseren Wäldern hat<br />

für den Bestand der multifunktionalen Forstwirtschaft eine<br />

zentrale Bedeutung. Auch die Lehrgänge für Erzieher/innen<br />

in Waldkindergärten zum Erkennen und Vermeiden möglicher<br />

Gefahren im Wald dienen dem Ziel, die Verbundenheit der<br />

Gesellschaft mit dem Wald von Kindesbeinen an zu fördern.<br />

Neben der Waldpädagogik setzte die LAF auch das umfangreiche<br />

Programm zur kontinuierlichen Schulung der<br />

Forstwirte der <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ischen Landesforsten<br />

<strong>2012</strong> fort. Dabei steht die Arbeitssicherheit immer im Vordergrund,<br />

sowohl bei der Schulung sicherer Arbeitsverfahren<br />

im Laubholz-Früheinschlag als auch bei dem waldbaulich<br />

anspruchsvollen Thema „Jungbestandspflege“.<br />

Für die gut nachgefragten Lehrgänge zur Motorsägenarbeit<br />

an Holz unter Spannung wurde Anfang des Jahres eine<br />

wichtige Investition in der LAF vorgenommen: Die Anschaffung<br />

eines neuen, hochmodernen Baumbiegegerätes,<br />

auch Spannungssimulator genannt, erleichtert und professionalisiert<br />

die Schulungen zur Aufarbeitung von lebensgefährlichem<br />

Sturmholz noch weiter. Die LAF war Anfang<br />

des Jahres erst die zweite Einrichtung in Deutschland, die<br />

diesen Gerätetyp für ihre Schulungen einsetzen konnte.<br />

2013/2014 ist ein geeigneter Weg zu finden, für die notwendige<br />

Maschinenausbildung einen neuen Forstspezialschlepper<br />

mit Seilwinde sowie einen neuen Forwarder zur<br />

Verfügung zu haben. Miet-, Kauf- und Leihprodukte werden<br />

derzeit geprüft.<br />

Sicheres Arbeiten mit der Motorsäge war auch wieder der<br />

an Teilnehmertagen und Veranstaltungen gemessen wichtigste<br />

Themenbereich in der Weiterbildung am Forstzentrum<br />

Bad Segeberg. Schon aufgrund dieser Kernkompetenz<br />

brachte sich das Team der LAF auch intensiv in die landesweite<br />

Vorbereitung des Motorsägen-Berufsschulunterrichtes<br />

für den Beruf „Landwirt/in“ mit ein. Insgesamt fanden <strong>2012</strong><br />

etwa 90 eigene und 30 externe Schulungen mit etwa<br />

1.500 Teilnehmern und knapp 3.000 Teilnehmertagen an<br />

der LAF in Bad Segeberg statt.<br />

Problembaumarten – Waldschutz –<br />

Esche und Eiche<br />

Wie schon im vergangenen Jahr war <strong>2012</strong> das Eschentriebsterben<br />

das auffälligste Waldschutzproblem in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />

Neben dem Ausfall großer Verjüngungs- und<br />

Jungbestandsflächen mussten mittlerweile flächenweise<br />

auch absterbende Altbestände geräumt werden. Einzelne<br />

Forstbetriebe mussten in diesem Jahr mehrere 1.000 m3 absterbende<br />

Esche einschlagen, was nicht nur innerbetrieblich<br />

erhebliche Substanzverluste mit sich brachte, sondern<br />

auch dazu geführt hat, dass die Holzpreise bei Stamm-,<br />

Parkett und Industrieholz stark unter Druck gerieten. Durch<br />

einige 10.000 Festmeter Eschenschadholz im Nachbarland<br />

Mecklenburg-Vorpommern wurde dieser Umstand dramatisch<br />

verstärkt.<br />

13


Man kann für die Zukunft nur auf einen Rückgang dieser<br />

Pilzinfektion hoffen. Auch die Eichenfraßgesellschaften mit<br />

Frostspanner und Eichenwickler führten durch flächenhaf-<br />

ten Kahlfraß der Eichenkronen zu deutlichen Zuwachsverlu-<br />

sten und zur Schwächung der Eichenbestände. So<br />

geschwächte Eichen werden leicht Opfer anderer üblicher-<br />

weise nicht tödlicher Schaderreger und werden zum Ab-<br />

sterben gebracht. Schlagzeilen machte der erste Nachweis<br />

des Eichenprozessionsspinners im Lauenburgischen. Zahlreiche<br />

Meldungen aus den südlichen Landkreisen führten<br />

kurz vor Pfingsten zu weitverbreiteten Verunsicherungen, da<br />

das massenhafte Auftreten von Frostspanner und Eichenwickler<br />

häufig mit dem Eichenprozessionsspinner verwechselt<br />

wurde. Obwohl dieser Falter aus forstlicher Sicht<br />

ein eher „zweitrangiger“ Schädling ist, muss er aufgrund<br />

seiner gesundheitsgefährdenden Wirkung auf Menschen<br />

unbedingt sorgfältig beobachtet und wenn möglich auch<br />

frühzeitig bekämpft werden. Dass dabei nur fachkundige<br />

Gegenmaßnahmen ergriffen werden dürfen und „Spontanaktionen“<br />

unkundiger Helfer eher schaden als nützen<br />

können, steht außer Frage.<br />

Ökokonto – auf dem Weg zum<br />

Erfolgsmodell<br />

In diesem Geschäftsfeld werden Ökokonten sowohl konzeptioniert<br />

und mit Naturschutzbehörden abgestimmt als<br />

auch an Vorhabenträger mit Kompensationsbedarf vermittelt.<br />

Der Aufgabenbereich Ökokonto einschließlich Einzelkompensationsmaßnahmen<br />

und Ersatzwald konnte in diesem<br />

Jahr weiter ausgebaut werden. Die Zahl der Ökokonten<br />

wuchs auf knapp 40 bereits genehmigte Konten an. Weitere<br />

14<br />

gut 30 Ökokonten sind in Planung. Insgesamt könnte derzeit<br />

durch die der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> gemeldeten<br />

Flächen ein Bedarf von 430 ha Kompensationsfläche für<br />

Eingriffe in Natur und Landschaft gedeckt werden. Für die<br />

Waldinanspruchnahme stehen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

etwa 250 ha Ersatzwaldflächen in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> zur Verfügung.<br />

Neben der Ausgleichsagentur <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

der Stiftung Naturschutz ist die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

damit in kurzer Zeit zum zweiten wichtigen und landesweit<br />

tätigen Marktpartner auf diesem Gebiet geworden.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> konnten zirka 50 ha Ausgleichsfläche vermittelt<br />

werden. Die gute Kooperation mit der Ausgleichsagentur<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> trägt ebenfalls erfolgreich zur Vermittlung<br />

im Zuge von Großeingriffen bei, da sich beide häufig<br />

ergänzen und somit die gesamte Palette eines Eingriffs sowohl<br />

im Artenschutz als auch im Biotopschutz anbieten<br />

können. Für die nächsten Jahre haben sich bereits mehrere<br />

Vorhabenträger insbesondere für den Leitungsausbau in<br />

Marsch, Geest und Östlichem Hügelland gemeldet.<br />

Mit vermehrter Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Vorträgen<br />

– sowohl kammerintern<br />

als auch bei externen<br />

Institutionen – konnte<br />

der Aufgabenbereich weiter<br />

an Bekanntheit gewinnen.<br />

Weitere Partner kündigen<br />

sich aus dem Bereich der<br />

Wasser- und Bodenverbände<br />

sowie der Erneuerbaren<br />

Energien an.


Gespräche mit der ARGE Netz lassen erwarten, dass die<br />

Vermittlung von Maßnahmen für den Bereich Windenergie<br />

und Solarparks voraussichtlich weiter steigen wird.<br />

Auch das laufende Biodiversitätsprojekt der Firma Evers-<br />

ReForest war erfolgreich. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> begleitet<br />

in Zusammenarbeit mit dem NABU die Firmenmitarbeiter<br />

und den Naturschutzverein Altenkattbek e. V.<br />

dabei, Maßnahmen zur Wiederherstellung der Heideflächen<br />

im FFH-Gebiet durchzuführen. Die Entwicklung seit 2011<br />

wird durch die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> dokumentiert:<br />

Junge Triebe der Besenheide konnten auf der bearbeiteten<br />

Fläche aus 2011 erfolgreich nachgewiesen werden.<br />

Waldbestattung – Bekanntheitsgrad<br />

und Interesse nehmen zu<br />

Die Nachfrage nach individuellen Bestattungsformen<br />

nimmt zu. Diesem Wunsch entsprechen kommunale, kirchliche<br />

und private Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, indem sie in besonders schönen Wäldern<br />

ihre Begräbniswälder eingerichtet haben. Dies sind Wälder,<br />

die hinsichtlich Lage, Baumartenzusammensetzung, Be-<br />

standesstruktur und Pflegezustand hohe Qualitätsanforderungen<br />

erfüllen müssen.<br />

Interessierte können sich in einem solchen Friedhof im<br />

Wald schon zu Lebzeiten einen Baum aussuchen, der später<br />

die letzte Ruhestätte für eine Einzelperson oder auch für<br />

eine Familie sein soll.<br />

Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> berät und betreut die Waldbesitzerinnen<br />

und Waldbesitzer bei der Einrichtung eines<br />

Bestattungswaldes und bietet nach der erfolgreichen Genehmigung<br />

folgende Dienstleistungen an:<br />

• Erstinformation am Telefon, Versand von Informationsmaterialien<br />

• Terminvereinbarung und Abstimmung für<br />

Einzelführungen und Beisetzungen<br />

• Vertragsabwicklung, Rechnungsstellung, Controlling,<br />

Inkasso<br />

• Einmessen der Bäume, Kartenerstellung, Führen<br />

eines Friedhofkatasters<br />

• Gruppen- und Einzelführungen<br />

• Begleitung von Beisetzungen<br />

• Erstellen der Verkehrssicherheitsgutachten<br />

• Regionales und überregionales Marketing zur<br />

Steigerung des Bekanntheitsgrades<br />

• Erstellen von Infomaterialien, Broschüren, Flyern,<br />

Hinweistafeln, Fotobüchern und Schaufensterdekoration<br />

• Anzeigenschaltung, Radiospot, PR<br />

• Direktmarketing<br />

• Pressemitteilungen<br />

• Pflege der Internetseiten<br />

• Standbetreuung auf Messen<br />

• Partnerbetreuung zum Beispiel von Bestattungsunternehmen<br />

• Vorträge<br />

• Betriebsführung<br />

• Gemeinsame Marketingaktionen wie zum Beispiel<br />

Mittsommernachmittage und Waldgottesdienste<br />

15


Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> betreute <strong>2012</strong> acht Begräbnis-<br />

wälder in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, fünf Begräbniswälder in<br />

Mecklenburg-Vorpommern und drei Begräbniswälder in<br />

Niedersachsen. Der dritte Standort in Niedersachsen wurde<br />

am 31. Mai eröffnet. Die hohen Zahlen der Besucher und<br />

Vertragsabschlüsse zeigen, dass sich sowohl der Standort<br />

mit seiner Nähe zum Ballungsraum Hamburg als auch der<br />

charaktervolle Wald und das Engagement der Waldbesitzer<br />

erfolgreich bewähren.<br />

Der erste Bestattungswald wurde 2006 eingerichtet und<br />

verzeichnet seitdem konstante Besucherzahlen und Umsätze<br />

– ungeachtet der seitdem hinzugekommenen Standorte.<br />

Die Nachfrage nach einer alternativen Bestattungsform<br />

im Wald ist ungebrochen.<br />

Forsteinrichtung und Waldbewertung –<br />

sehr gut nachgefragt<br />

Im Bereich der Forsteinrichtung wurde im Jahr <strong>2012</strong> die<br />

Aktualisierung des Fortbetriebswerkes der Kreisforsten<br />

Lauenburg abgeschlossen. Dies ist mit aktuell ca. 9.300 ha<br />

der mit Abstand größte kommunale Forstbetrieb des<br />

Landes und zählt auch zu den größten im Bundesgebiet.<br />

Unter anderem wurden im Rahmen der Auswertung auch<br />

Managementplanentwürfe für die insgesamt elf FFH- und<br />

Vogelschutzgebiete fertiggestellt, an denen Flächen des<br />

Eigenbetriebes Kreisforsten Herzogtum Lauenburg beteiligt<br />

sind. Damit war diese Forsteinrichtung die umfangreichste<br />

Planung, die die Forstabteilung seit Jahren für einen Betrieb<br />

durchgeführt hat.<br />

16<br />

Darüber hinaus wurden landesweit Forstbetriebsgutachten<br />

und Forstbetriebswerke auf einer Gesamtfläche von 4.500 ha<br />

fertiggestellt. Damit haben die betroffenen Forstbetriebe<br />

für die kommenden zehn Jahre ein aktualisiertes Inventurwerk<br />

mit einer auf diesen Zeitraum fokussierten gesamtbetrieblichen<br />

Maßnahmenplanung erhalten.<br />

Im Bereich Waldbewertung ist festzustellen, dass die Nachfrage<br />

nach Waldflächen sukzessive gestiegen ist. Dieses<br />

belegen ca. 15 Gutachten für Verkehrswerteinschätzungen<br />

von Waldflächen. Darüber hinaus wurden Entschädigungsgutachten<br />

ebenso erstellt wie steuerliche Fragestellungen<br />

gutachterlich behandelt. Das Interesse, Waldflächen zu erwerben,<br />

übersteigt bei der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> die Anfragen<br />

der verkaufsbereiten Anbieter.<br />

Das forstliche Benchmarking, das durch die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

vor allem in größeren Betrieben angeboten<br />

wird, erfreut sich ebenfalls zunehmender Beliebtheit. Damit<br />

kann die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> gemeinsam mit dem<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ischen Waldberatungsring mittlerweile<br />

auf eine Datengrundlage von gut einem Viertel der schleswig-holsteinischen<br />

Privat- und Kommunalwaldfläche zurückgreifen.<br />

Dieser Flächenanteil ist in der Bundesrepublik<br />

sicherlich als einmalig zu bewerten.


Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp<br />

Im Zeichen des Tierwohls, des Umweltschutzes und der Bildung<br />

Das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp blickt auf ein<br />

äußerst ereignisreiches und erfolgreiches Jahr zurück. Die<br />

Fertigstellung eines Stalles für 1.400 Mastschweine und<br />

von zwei Güllebehältern sowie der Umbau des ehemaligen<br />

Maststalles zum Ferkelaufzuchtstall verbessern die Aus-,<br />

Fort- und Weiterbildungsbedingungen und sind damit ein<br />

zusätzlicher Meilenstein in der Weiterentwicklung der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> an diesem Standort. Anfang<br />

Februar konnte dieses Projekt nach zirka achtmonatiger<br />

Bauzeit eingeweiht werden. 200 geladene Gäste und weitere<br />

400 interessierte Besucher konnten sich von der gelungenen<br />

Ausführung und von zahlreichen innovativen technischen<br />

Details in den Ställen überzeugen. Tier- und Umweltschutzbelange<br />

stehen dabei im Vordergrund. Mehr Platz<br />

und Wohlbefinden für die Tiere sowie die Abluftaufbereitung<br />

mit unterschiedlichen Systemen sind wesentliche Bausteine.<br />

Das Gesamtprojekt wurde vom Bundesinstitut für Berufsbildung<br />

und aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft des<br />

Landes <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> als überbetriebliche Ausbildungsstätte<br />

gefördert.<br />

Tierschutzlabel für Schweinefleisch<br />

Zum Jahresanfang <strong>2012</strong> hat eine Projektgruppe – bestehend<br />

aus wissenschaftlichen Instituten, der VION, dem Deutschen<br />

Tierschutzbund, den Erzeugerorganisationen und der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> – die Arbeit<br />

aufgenommen, um ein marktgerechtes Tierschutzlabel in der<br />

Schweinefleischkette zu entwickeln. Das Lehr- und Ver-<br />

suchszentrum ist daran zweifach beteiligt: Erstens werden<br />

20 Projektbetriebe bei der Anpassung von Mastabteilen an<br />

die Labelerfordernisse beraten, und zweitens wird im neuen<br />

Maststall zunächst ein Abteil mit fester Liegefläche und<br />

Stroh als Beschäftigungsmaterial genutzt. Bei diesen<br />

Tieren wird nicht nur auf die Kastration, sondern auch auf<br />

das Einkürzen der Schwänze verzichtet.<br />

Veranstaltungen für unterschiedliche<br />

Zielgruppen<br />

Neben den klassischen, wiederkehrenden Veranstaltungen<br />

war das Jahr geprägt von einigen neuen Angeboten und<br />

besonderen Ereignissen, die zu einer Steigerung der Teilnehmerzahlen<br />

um 6 % führten:<br />

• Mit dem ersten Futterkamper Schweinetag im Oktober<br />

2011 wurde einer großen Zahl von Beratern, Firmen- und<br />

Behördenvertretern sowie Landwirten verdeutlicht, was<br />

insbesondere in der Sauenhaltung in den Betrieben bis<br />

zum Ende der Übergangszeit am 31.12.<strong>2012</strong> an Anpassungsmaßnahmen<br />

vorzunehmen ist. Ab diesem Zeitpunkt<br />

müssen Sauen in Gruppen gehalten werden und es sind<br />

bestimmte Mindestanforderungen gemäß Tierschutz-<br />

Nutztierhaltungsverordnung zu erfüllen.<br />

• Als Novum fand ein Seminar für Klauenchirurgie mit 12<br />

Tierärzten aus dem norddeutschen Raum statt, das Firma<br />

Pfizer am Lehr- und Versuchszentrum veranstaltete. Die<br />

Teilnehmer waren von der Rinderhaltung, den Räumlichkeiten<br />

und dem Service beeindruckt. Weitere Seminare zu<br />

diesem Thema sollen folgen.<br />

17


• Beim Bundeswettbewerb im Melken, der im Frühjahr in<br />

Haus Düsse in Nordrhein-Westfalen stattfand, belegten<br />

die drei Auszubildenden aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in der<br />

Mannschaftswertung den dritten Platz. Gut vorbereitet<br />

vom Melkteam des Lehr- und Versuchszentrums, haben<br />

sie unser Land würdig vertreten. Diese Teilnehmer wurden<br />

zuvor bei einem schleswig-holsteinischen Landeswett-<br />

bewerb unter den acht besten Melkern ermittelt, die sich<br />

während der überbetrieblichen Ausbildung in Futterkamp<br />

qualifiziert hatten. Der nächste Bundesentscheid im<br />

Melken wird im April 2014 in Futterkamp durchgeführt.<br />

• Immer gut besucht sind Praxisvorführungen in Futter-<br />

kamp, zum Beispiel der praktische Einsatz von Reini-<br />

gungstechnik für Solaranlagen auf dem Dach des Kuh-<br />

stalles. Beim Tag der offenen Tür in der Bau- und Energie-<br />

lehrschau im April wurden verschiedene Reinigungssysteme<br />

gezeigt. Um die Effekte zu untersuchen, wurde nach vier<br />

Betriebsjahren ein Teil der Solarfelder gereinigt und die<br />

Leistung mit den ungereinigten Flächen verglichen. Bei<br />

unseren Messungen konnte kein nennenswerter Unter-<br />

schied festgestellt werden, allerdings war die Ver-<br />

schmutzung insgesamt auch gering.<br />

• Publikumswirksam war erneut eine Veranstaltung in der<br />

Futterkamper Reithalle mit dem Thema „Pferd & Poesie“.<br />

Zirka 350 Zuschauer sahen ein abwechslungsreiches,<br />

stimmungsvolles Programm. Die Show, die Großzügigkeit<br />

der Anlage, das Ambiente und die Tribünensitzplätze in<br />

der Halle begeisterten die Besucher. Insgesamt fanden elf<br />

größere Veranstaltungen in der Reithalle statt und sorgten<br />

neben der übrigen Nutzung durch die Landesberufsschule<br />

und im Rahmen der Seminare für Pferdehalter für eine<br />

gute Auslastung.<br />

18<br />

Umfangreiche Beratung zu<br />

Investitionsvorhaben<br />

Das Investitionsverhalten in der Landwirtschaft scheint<br />

derzeit an Dynamik zu gewinnen. In diesem Zusammenhang<br />

wird insbesondere die Beratung zu immissionsrechtlichen<br />

Fragestellungen und zum Bau von Anlagen zur Lagerung<br />

von wasser- und umweltgefährdenden Stoffen stark nachgefragt.<br />

Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> prüft bei Investitionen<br />

in die Tierhaltung die immissionsschutzrechtliche Zulässigkeit<br />

des Vorhabens. Dabei spielt in letzter Zeit neben der<br />

Geruchsausbreitung um den Stall herum auch die Beurteilung<br />

der Ammoniakimmission auf nahe gelegene Biotope, zum<br />

Beispiel Wald, eine größere Rolle. Die Ammoniakeinwirkung<br />

wird durch eine Ausbreitungssimulation am Computer berechnet<br />

und mit den Anforderungen der TA Luft verglichen.<br />

Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat der gestiegenen Beratungsnachfrage<br />

dadurch Rechnung getragen, dass die Zahl<br />

der Arbeitskräfte im Immissionsschutzbereich von bisher<br />

drei auf vier Mitarbeiter aufgestockt wurde.<br />

Ein ähnlich starkes Interesse besteht auch an der Beratung<br />

im Zusammenhang mit dem Bau von Anlagen zur Lagerung<br />

von wassergefährdenden Stoffen. Futterbau- und Biogasbetriebe<br />

werden bei der Lagerung von Silage und Gülle beziehungsweise<br />

Gärresten erhöhten Anforderungen ausgesetzt.<br />

Die neue Verordnung für Anlagen zum Umgang mit<br />

wassergefährdenden Stoffen liegt dazu im Entwurf vor.<br />

Kleinbiogasanlagen im Trend<br />

Das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz schafft eine<br />

gewisse Privilegierung kleiner Biogasanlagen, die nur mit<br />

Gülle und ohne nachwachsende Rohstoffe auskommen. Um<br />

auf dem neuesten Stand zu bleiben, entsteht in Futterkamp


im Herbst <strong>2012</strong> eine Pilotanlage mit 40 kW. Diese soll ihre<br />

Leistung ausschließlich aus etwa 6.000 m 3 Gülle erbringen.<br />

Die neue Anlage wird von der Firma Consentis GmbH er-<br />

richtet und betrieben. Es handelt sich um ein innovatives<br />

Verfahren, das bisher noch nicht im Einsatz ist. Die Land-<br />

wirtschaftskammer profitiert einerseits durch die Berei-<br />

cherung des Angebotes in Futterkamp und erhält anderer-<br />

seits Daten und Informationen aus diesem interessanten<br />

Anlagenbetrieb.<br />

Tierproduktion auf hohem Niveau<br />

Als landwirtschaftlicher Betrieb der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> bewirtschaftet das Lehr- und Versuchsgut<br />

Futterkamp 225 ha, hält 200 Milchkühe mit<br />

weiblicher Nachzucht, besitzt 400 Sauen und verfügt neuerdings<br />

über 2.000 Aufzuchtplätze für Ferkel und 1.400 Mastplätze.<br />

In allen Produktionszweigen spielt das Leistungsniveau<br />

der Bestände eine entscheidende Rolle. So konnte<br />

die Milchmenge bei 10.500 kg je Kuh und Jahr stabilisiert<br />

werden. Die Fruchtbarkeitsleistung der Sauen liegt bei<br />

29 aufgezogenen Ferkeln pro Sau und Jahr. Die Leistungen<br />

der ersten Schweine aus dem neuen Maststall waren überdurchschnittlich.<br />

Dies wird erwartet und auch gefördert.<br />

Nur so kann das Lehr- und Versuchsgut seine Vorbildfunktion<br />

wahrnehmen und die Aufgaben im Ausbildungs- und Versuchswesen<br />

erfüllen.<br />

Projekt Rindergesundheit<br />

Auf Initiative der Tierärztekammer haben Vertreter der Tierärzte<br />

und Landwirtschaft eine Checkliste zur Rindergesundheit<br />

erarbeitet. Vor dem Hintergrund der Probleme in<br />

den Rinderherden und der öffentlichen Diskussion können<br />

mit diesem umfassenden Betriebscheck die Stärken und<br />

Schwächen eines Betriebes aus Sicht der Tiergesundheit,<br />

der Haltung, der Fütterung und des Managements analysiert<br />

werden.<br />

Mit finanzieller Unterstützung des MELUR und der Milcherzeugervereinigung<br />

werden in einem Pilotprojekt zirka<br />

100 Milchviehbetriebe von einem erfahrenen Tierarzt besucht.<br />

Gemeinsam mit den betreuenden Hoftierärzten, der<br />

Beratung und dem Landeskontrollverband erfolgt die Datenerhebung.<br />

Die Auswertung übernimmt ein Doktorand<br />

mit Unterstützung der tierärztlichen Hochschule Hannover.<br />

Mit diesem Projekt werden gezielt Daten aus schleswigholsteinischen<br />

Betrieben erfasst, die für alle Beteiligten zu<br />

wertvollen Beratungshilfen führen.<br />

Rinderfütterung optimieren<br />

Fütterungsversuche mit Kühen und Kälbern sind ein wesentlicher<br />

Arbeitsschwerpunkt. Ziel aller Versuche ist es, die Tiere<br />

bei dem heutigen Leistungsniveau sicher mit Nährstoffen<br />

zu versorgen und die Bedingungen für gesunde Tiere weiter<br />

zu verbessern. Daher werden neben den Leistungsdaten<br />

auch Parameter zur Stoffwechselgesundheit, Fruchtbarkeit<br />

und zum allgemeinen Gesundheitszustand erhoben. Neu in<br />

diesem Jahr ist eine Zusammenarbeit mit Kollegen aus<br />

Österreich zur weiteren Erprobung eines Bolus, der im Pansen<br />

den Säuregrad und die Temperatur misst. Mit diesem<br />

„smaxtec“-System besteht die Möglichkeit, die tatsächlichen<br />

Verhältnisse im Vormagen zu messen und zu kontrollieren,<br />

ob unter den Rationsbedingungen für Hochleistungskühe<br />

die Pansenfunktion im normalen Bereich abläuft.<br />

Ein Schwerpunkt der Fütterungsversuche lag <strong>2012</strong> bei der<br />

Bewertung von Maisprodukten und der Stärkebeständigkeit.<br />

Abgeschlossen wurde ein Versuch mit Maissorten,<br />

die sich hinsichtlich der Stärkegehalte unterschieden. Ein<br />

weiterer Versuch mit unterschiedlicher Aufbereitungstechnik<br />

folgt 2013. Von großer praktischer Bedeutung ist auch die<br />

Frage, ob bei hohen Stärkegehalten in der Ration die Stärkebeständigkeit<br />

für Gesundheit und Leistung relevant ist.<br />

Dieser Versuch mit einer Fütterungsdauer von mehr als drei<br />

Monaten wird wichtige Beratungshinweise für Betriebe mit<br />

hohen Maisanteilen in der Ration geben.<br />

19


In der Kälberaufzucht wurden Produkte zur Verbesserung der<br />

Leistung und zur Verminderung der Belastung mit Krypto-<br />

sporidien geprüft. In einem Praxisbetrieb erfolgten Er-<br />

hebungen zur Wirkung eines Futterzusatzes auf Gesund-<br />

heit und Leistung in der Kälbermast. Ein zweiter Praxis-<br />

betrieb mästet Bullen im Rahmen des Projektes „Metabolische<br />

Programmierung“. Die Kälber für diesen Versuch stammen<br />

aus Futterkamp und wurden in den ersten Wochen mit unter-<br />

schiedlichen Intensitäten gefüttert. Spannend ist die Frage, ob<br />

die in den ersten Wochen besser versorgten Tiere auch in der<br />

Mast bei gleicher Fütterung höhere Zunahmen aufweisen.<br />

Alle Versuche im Rinderbereich werden mit Partnern aus<br />

der Wirtschaft durchgeführt. Die statistische Auswertung<br />

der Versuche erfolgt gemeinsam mit dem Institut für Tierzucht<br />

der Kieler Universität.<br />

Ferkelerzeugung optimieren<br />

Die heutigen Genetiken zeichnen sich durch eine hohe<br />

Fruchtbarkeit aus. Nachdem das System der technischen<br />

Ammen geprüft und optimiert wurde, standen nun Fragen<br />

zu unterschiedlichen Methoden der Milchbeifütterung im<br />

Mittelpunkt von Versuchsserien. Dabei ging es sowohl um die<br />

Leistung (Anzahl und Gewicht der abgesetzten Ferkel) als<br />

auch um Fragen der Technik, der hygienischen Beschaffenheit<br />

und des Arbeitsaufwandes. Einige Versuchsfragen<br />

wurden gemeinsam mit der Universität Halle durchgeführt.<br />

In der Sauenherde werden zwei Genetiken verglichen.<br />

Die dänische Sauengenetik ist bekannt für die hohe Fruchtbarkeit.<br />

Das Potenzial von 30 verkauften Ferkeln erfordert<br />

jedoch einen hohen Aufwand in der Ferkelproduktion mit<br />

dem Einsatz von natürlichen oder technischen Ammen. Die<br />

PIC-Genetik will zu einer vergleichbaren Wirtschaftlichkeit<br />

20<br />

bei weniger Ferkeln führen. Sie setzt auf kurze Säugezeiten,<br />

geringeren Fütterungsverbrauch und weniger Aufwand bei<br />

den Saugferkeln. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> prüft beide<br />

Konzepte, um unter vergleichbaren Management- und Haltungsbedingungen<br />

abgesicherte Beratungsempfehlungen<br />

für die unterschiedlichen Genetiken ableiten zu können.<br />

In der Ferkelaufzucht wurden mehrere Versuche zu unterschiedlichen<br />

Futterkonzepten und Futtermitteln durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse werden regelmäßig im Bauernblatt<br />

publiziert.<br />

Sauen in der Gruppenhaltung erkennen<br />

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung fördert<br />

ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Kiel und der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> mit einem österreichischen Unternehmen.<br />

Ziel dieses Projektes ist es, mit einem speziellen<br />

Sensor in der Ohrmarke den Standort der Sauen in der<br />

Gruppenhaltung sicher analysieren zu können. Gleichzeitig<br />

wird geprüft, ob die speziellen Sensoren auch geeignet<br />

sind, aus den Bewegungsaktivitäten und Temperaturmessungen<br />

Aussagen zur Gesundheit und zum Umrauschen abzuleiten.<br />

Mit einer derartigen Technik würde das<br />

Management für Großgruppen erheblich erleichtert werden.<br />

Technik im neuen Maststall erproben<br />

Der neue Maststall mit den verschiedensten Techniken<br />

stellt erhebliche Anforderungen an die umfangreiche Datenerfassung,<br />

Datenverwaltung und Datenauswertung. Jetzt<br />

ist es erforderlich, für 1.400 Masttiere die Einzeldaten<br />

sowie den Gewichtsverlauf zu erfassen und die buchtenweise<br />

verfügbaren Futtermengen zuzuordnen. Die Auswertungen<br />

des ersten Durchganges zeigen, dass das ehrgeizige


Ziel erreicht wird und nur geringfügige Anpassungen für<br />

die Folgedurchgänge erforderlich waren. Nach mehreren<br />

Durchgängen sind dann auch gesicherte Aussagen über die<br />

Mastleistungen in den unterschiedlichen Buchten möglich,<br />

die mit Spannung erwartet werden.<br />

Verzicht auf Ferkelkastration<br />

Um mehr Erfahrungen mit der Ebermast zu sammeln,<br />

werden die Ferkel im Versuchsbetrieb nicht mehr kastriert.<br />

Nach den bisherigen Erfahrungen ist auch die Mast von<br />

männlichen und weiblichen Tieren in einer Gruppe möglich.<br />

Genaue Bonitierungen während der gesamten Mastzeit er-<br />

lauben Aussagen, wann und unter welchen Bedingungen<br />

Verletzungen durch Aufreiten und/oder Rangkämpfe auftreten.<br />

Auch die Frage der Gruppengröße bei der Ebermast<br />

wird untersucht. Die Ergebnisse lassen erkennen, dass die<br />

Ebermast durchaus möglich ist. Entscheidend für das Verfahren<br />

ist die sichere Erkennung von „Stinkern“ im Schlachthof,<br />

damit die Akzeptanz des Schweinefleisches beim<br />

Verbraucher erhalten bleibt.<br />

Tierreport spiegelt die<br />

Wirtschaftlichkeit wider<br />

Für die Betriebszweigabrechnungen der Futterbaubetriebe<br />

erfolgte die Umstellung auf das neue Programmpaket BZAoffice.<br />

Mit diesem Programm arbeiten auch die Beratungsorganisationen<br />

in anderen Bundesländern wie Nordrhein-<br />

Westfalen, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Die<br />

enge Abstimmung zwischen Beratung und der Programmentwicklung<br />

durch die act GmbH in Kiel, eine Tochter des<br />

Buchführungsverbandes, ermöglicht eine praxisgerechte<br />

Anpassung des Programms. Auch die gemeinsame Auswertung<br />

im Rahmen der DLG-Spitzenbetriebe wird durch das<br />

Programmpaket weiter vereinfacht. <strong>Schleswig</strong>-holsteinische<br />

Futterbaubetriebe können sich daher mit den Berufskollegen<br />

anderer Bundesländer direkt vergleichen.<br />

Für die Schweinehalter erfolgt die Auswertung auf der Basis<br />

der direktkostenfreien Leistungen. Die Ergebnisse fließen<br />

in die Erzeugerring-Datenbank ein, um durch die länderübergreifende<br />

Auswertung sichere Kennzahlen zu erarbeiten.<br />

Das Forum der DLG-Spitzenbetriebe bietet weitere Möglichkeiten<br />

des intensiven Erfahrungsaustausches von Schweinehaltern<br />

und Beratern über die Landesgrenzen hinaus.<br />

Der Schweine- und Rinderreport sind unverzichtbare Hilfen<br />

zur Standortbestimmung. Die landesweiten und teilweise<br />

landesübergreifenden Auswertungen der Praxisdaten lassen<br />

die Ansatzpunkte zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />

deutlich erkennen.<br />

Dank der engen Zusammenarbeit mit der Spezialberatung<br />

wird ein schneller Wissenstransfer in die Praxis erreicht.<br />

Die zahlreichen Veröffentlichungen im Bauernblatt und die<br />

landesweiten Vortragsveranstaltungen geben allen Landwirten<br />

die Möglichkeit, sich zeitnah über die aktuellen<br />

Ergebnisse zu informieren.<br />

Leistungsprüfungen und<br />

Zuchtwertschätzungen<br />

Für die Schweinezucht<br />

prüft die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

in der<br />

Qualitätsprüfstation<br />

Futterkamp die Masteignung<br />

und den<br />

Schlachtkörperwert<br />

der Reinzuchttiere. Für<br />

die Vaterrasse Piétrain<br />

ist diese Prüfung unverzichtbarer<br />

Bestandteil der Zuchtwertschätzung und Einkaufskriterium<br />

für die Besamungsstationen.<br />

Mit der Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung<br />

(GFS) und der Schweineherdbuchzucht wurde eine<br />

Vereinbarung getroffen, die auch die Prüfung von Endprodukten<br />

vorsieht. Nachkommen aus der Anpaarung von<br />

Piétrain-Ebern mit der Futterkamper Sauenherde werden<br />

parallel sowohl in der Qualitätsprüfstation gemästet als<br />

auch im Futterkamper Maststall. Für diese Tiere sind dann<br />

neben der Reinzuchtprüfung auf der Station auch die<br />

Daten der Endprodukte sowohl mit den Stationsdaten als<br />

auch den Felddaten einschließlich der AutoFOM-Werte verfügbar.<br />

Die Besamungsstation selektiert aus diesen Testebern<br />

die Top-Genetik-Eber, und für die Piétrainzucht<br />

verbessert sich die Datengrundlage für die Zuchtwertschätzung.<br />

Damit gelingt es, die Wettbewerbsposition der<br />

schleswig-holsteinischen Piétrainzucht weiter zu stärken.<br />

21


In der Milchrinderzucht hat sich die genomische Zucht-<br />

wertschätzung für die <strong>Holstein</strong>er durchgesetzt. Dennoch<br />

sind die Leistungsprüfungen als Basis, Eichung und Weiter-<br />

entwicklung der genomischen Zuchtwertschätzung unver-<br />

zichtbar. Auf der Basis von Schlachtdaten hat die Landwirt-<br />

schaftskammer für die Rotbunten der Zuchtrichtung<br />

Doppelnutzung Zuchtwerte für die Masterzeugung und den<br />

Schlachtkörperwert geschätzt. Diese Zuchtwerte bieten<br />

eine wertvolle Information für die Auswahl der DN-Bullen.<br />

22<br />

In der Pferdezucht haben<br />

sich die Stutenleistungssowie<br />

die Hengstleistungsprüfungen<br />

etabliert. Die<br />

Prüfungen geben eine frühzeitige<br />

Information über die<br />

Leistungsveranlagung des<br />

Tieres und die Vererbungsleistung<br />

der Hengste.<br />

Hengstleistungsprüfungen<br />

für Warmblutpferde führt<br />

die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) auf Stationen<br />

außerhalb von <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> durch.<br />

Zuchtstutenprüfungen werden in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> sowohl<br />

auf Station als auch im Feld durchgeführt. <strong>Holstein</strong>er,<br />

Trakehner, Reitponys und verschiedene Kleinpferderassen<br />

absolvieren eine Stutenleistungsprüfung der Zuchtrichtung<br />

„Reiten“. Haflinger stellen sich der Prüfung „Reiten und<br />

Fahren“, Kaltblüter absolvieren eine Zugleistungsprüfung<br />

vor dem Schlitten und der Kutsche. Kleine Rassen wie Shetlandpony,<br />

Dartmoor oder Welsh A beziehungsweise B legen<br />

eine Leistungsprüfung der Zuchtrichtung „Fahren“ ab.<br />

Die Schafhaltung hat in<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> einen<br />

hohen Stellenwert. Insbesondere<br />

an der Westküste<br />

sind die Schafe zur Sicherung<br />

der Deiche unverzichtbar,<br />

und auch in der<br />

Landschaftspflege haben sie eine hohe Bedeutung. Bevorzugt<br />

züchten die schleswig-holsteinischen Schafhalter<br />

fleischbetonte Rassen, deren Lämmer auf den Deichen und<br />

Weiden mit wenig Kraftfutter gemästet werden.<br />

Die Mitarbeiter der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> führen Leistungsprüfungen<br />

zur Bestimmung der Masteignung und des<br />

Schlachtkörperwertes durch, zusätzlich erfolgt die Zuchtwertschätzung<br />

für die bedeutsamen Rassen. Die ermittelten<br />

Daten sind Grundlage für die Husumer Bockauktion, die<br />

größte Auktion von Schafböcken auf dem europäischen<br />

Festland.<br />

Tierzucht vor neuen Herausforderungen<br />

Ab 2014 ergeben sich erhebliche Veränderungen für die<br />

Tierzuchtorganisationen. Die bisherigen hoheitlichen<br />

Tätigkeiten der Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen<br />

gehen in die Eigenverantwortlichkeit der Zuchtorganisationen<br />

über. Das Land zieht sich aus diesem Aufgabenbereich<br />

zurück und beschränkt sich auf die Überwachung<br />

der Organisationen.<br />

Alle Verbände müssen spätestens bis Ende 2013 einen<br />

Antrag auf Neuanerkennung stellen. Dabei sind Satzungen<br />

und Zuchtbuchordnungen anzupassen, um die neuen Aufgaben<br />

zu erweitern. Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen<br />

werden oft auch durch Dritte durchgeführt.<br />

Dazu zählen zum Beispiel die Milchleistungsprüfungen<br />

durch die Landeskontrollverbände, überregionale Zuchtwertschätzungen<br />

durch das VIT Verden oder Leistungsprüfungen<br />

im Pferdebereich durch die FN beziehungsweise<br />

durch die Landeskommission. In diesen Fällen ist eine<br />

schriftliche Vereinbarung zwischen den jeweiligen Zuchtorganisationen<br />

und den durchführenden Stellen erforderlich,<br />

in denen die Details geregelt werden.<br />

Durch die meist bundesweite und zum Teil europaweite<br />

Tätigkeit sind bei der Anerkennung die übrigen Landesbehörden<br />

beziehungsweise die entsprechenden EU-Mitgliedstaaten<br />

einzubeziehen. Dadurch verlängert sich das<br />

gesamte Anerkennungsverfahren um zirka vier Monate. Vor<br />

diesem Hintergrund werden die Zuchtorganisationen in den<br />

ersten Monaten 2013 die entsprechenden Vorarbeiten leisten<br />

müssen, wenn die Neuanerkennung bis Ende 2013 abgeschlossen<br />

sein soll.<br />

Mit dem Wegfall der Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzungen<br />

als hoheitliche Aufgabe der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

ist geplant, die noch verbleibenden personellen<br />

Kapazitäten im Tierzuchtbereich ab 2014 beim Ministerium<br />

zu bündeln.


Der hohe Stellenwert schleswig-holsteinischer Zuchttiere<br />

spiegelt sich auch in der deutschlandweiten und zum Teil<br />

europaweiten Tätigkeit der Zucht- und Besamungsorganisa-<br />

tionen wider. Um in Deutschland zwischen den Ländern abgestimmte<br />

Auslagerungen der tierzuchtrechtlichen Vorgaben<br />

zu erreichen, haben die zuständigen Behörden zwei<br />

Arbeitsgruppen eingerichtet. Eine Arbeitsgruppe hat die<br />

Protokolle für die Überprüfung entwickelt und passt sie<br />

laufend an. Dadurch wird gewährleistet, dass bei den Überwachungen<br />

in allen Bundesländern eine aktuelle und einheitliche<br />

Checkliste verwendet wird.<br />

In einer weiteren Arbeitsgruppe werden gemeinsam mit<br />

den Dachverbänden die Zuchtbuchordnungen abgestimmt.<br />

Die Musterzuchtbuchordnungen für Fleischrinder und<br />

Schafe liegen bereits in einer verabschiedeten Fassung vor.<br />

Sie berücksichtigen auch die Änderungen, die sich ab 2014<br />

für die Zuchtorganisationen ergeben. Mit diesen Musterzuchtbuchordnungen<br />

steht den Verbänden eine Vorlage zur<br />

Verfügung, die die bundesweite tierzuchtrechtliche Anerkennung<br />

erleichtert.<br />

Fischerei<br />

In <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

wird die Fischerei in<br />

Nord- und Ostsee<br />

von der Flotte der<br />

„Kleinen Hochseeund<br />

Küstenfischerei“<br />

ausgeübt. Im Hauptund<br />

Nebenerwerb<br />

sind 1.103 Personen mit einer Flotte von 680 Kuttern und<br />

Booten aktiv (Stand 31.12.2011, <strong>Jahresbericht</strong> des Landesamtes<br />

für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume<br />

(LLUR-Abteilung Fischerei).<br />

Es werden hochwertiger Frischfisch, Krabben sowie<br />

Muscheln angelandet.<br />

Die Betriebe der Fluss- und Seenfischerei sowie zahlreiche<br />

Teichwirtschaften bieten eine breite Palette an Süßwasserfischen<br />

an, frisch geschlachtet, goldgelb geräuchert<br />

oder lecker auf Platten angerichtet.<br />

Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> als zuständige Stelle für die<br />

Berufsausbildung zum/r Fischwirt/in ist Ansprechpartner<br />

für alle Belange rund um die Ausbildung:<br />

Anerkennung von Ausbildungsbetrieben, Eintragung von<br />

Ausbildungsverträgen, Ausbildungsberatung und Betreuung<br />

der Ausbildungsverhältnisse sowie Durchführung der<br />

Zwischen- und Abschlussprüfungen.<br />

In der Fischereischule werden von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

regelmäßig Kurse zur Fort- und Weiterbildung angeboten.<br />

Der Lehrgang zur Bedienung des Elektrofischereigerätes<br />

wird aufgrund reger Nachfrage inzwischen regelmäßig<br />

angeboten. Die Teilnehmer kommen aus den Bereichen<br />

Berufsfischerei, Wissenschaft und Angeln und leben nicht<br />

nur in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, sondern auch in anderen Bundesländern.<br />

Sie erhalten in dem einwöchigen Lehrgang das<br />

theoretische und praktische Rüstzeug für den Umgang mit<br />

dem Elektrofischereigerät. Nach bestandener theoretischer<br />

und praktischer Prüfung wird der „Bedienungsschein zum<br />

Betreiben von Elektrofischereianlagen“ ausgehändigt.<br />

Für die Kleine Hochsee- und Küstenfischerei werden bedarfsabhängig<br />

ein dreimonatiger Vorbereitungslehrgang zum Erwerb<br />

des Patentes BKü sowie ein siebenwöchiger<br />

Vorbereitungslehrgang zur Erlangung des Meisters als berufliche<br />

Weiterqualifikationen angeboten.<br />

Für die Eigner von Fischereifahrzeugen in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

und Niedersachsen erstellt die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> Wertgutachten für Fischereifahrzeuge.<br />

Werden Investitionen auf Fischereifahrzeugen unter Verwendung<br />

von EU-Fördermitteln finanziert, so wird auch<br />

hier den Eignern begleitend zur Seite gestanden.<br />

Gesunde Fische sind die Basis für eine erfolgreiche Fischproduktion.<br />

Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> bietet als „mit der<br />

Gesundheit von Wassertieren befasster qualifizierter Dienst“<br />

die Durchführung der risikoorientierten Tiergesundheitsüberwachung<br />

an. Diese ist gemäß § 7 Fischseuchenverordnung<br />

parallel zur amtlichen Überwachung in allen nach der<br />

Fischseuchenverordnung genehmigten Fisch haltenden<br />

Betrieben durchzuführen.<br />

23


Das Gartenbauzentrum <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Konzentrierte Fachkompetenz unter einem Dach in Ellerhoop<br />

Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat ihre gartenbaulichen Aktivi-<br />

täten im Gartenbauzentrum <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in Ellerhoop<br />

konzentriert. Hier arbeiten die Mitarbeiter der Abteilung<br />

Gartenbau, ein Großteil der gartenbaulich tätigen Mitar-<br />

beiter des Fachbereiches Pflanzenschutz sowie die garten-<br />

baulichen Unternehmensberater. Weiterhin haben die<br />

Norddeutsche Fachschule für Gartenbau, die Abteilung<br />

Gartenbau und Floristik der Berufsschule Elmshorn, die Be-<br />

ratungsringe für Baumschule, Obstbau und Einzelhandels-<br />

gärtnereien und viele weitere Mieter im Gartenbauzentrum<br />

ihren Sitz. Insgesamt arbeiten rund 75 Menschen im Garten-<br />

bauzentrum in Ellerhoop für den Gartenbau in <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> und Norddeutschland, davon 45 Mitarbeiter der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong>.<br />

Zwei Tage lang war das Gartenbauzentrum in Ellerhoop das<br />

Zentrum der Baumschultechnik-Welt. Über 8.000 Fachleute<br />

kamen zur Fachmesse „Baumschultechnik <strong>2012</strong>“ und in-<br />

24<br />

formierten sich über Fahrzeuge, Maschinen, Geräte und<br />

Zubehör. Mehr als 320 Unternehmen stellten sich und ihre<br />

Arbeit vor. Zur Begrüßung erklärte Präsident Claus Heller:<br />

„Diese Dimension bedingt, dass die Fachmesse in diesem<br />

Jahr wieder drei Veranstalter hat: Den Versuchs- und Be-<br />

ratungsring Baumschulen <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> (VuB), den<br />

Landesverband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> im Bund deutscher<br />

Baumschulen (BdB) sowie die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>. In einer effektiven Arbeitsteilung und<br />

guter Arbeitsatmosphäre konnten wir die umfangreichen<br />

Vorbereitungen meistern.“<br />

Freisprechungsfeier <strong>2012</strong><br />

Die Zahl der Auszubildenden ist nach einem Rückgang von<br />

9 % im Vorjahr mit Beginn des Ausbildungsjahres 2011/12<br />

nochmals um 7 % zurückgegangen. Die demografische<br />

Entwicklung der Zahl der Schulabgänger und auch die teilweise<br />

unzureichende Qualifikation der Bewerber sind hierfür<br />

die Ursache.<br />

Auf der gemeinsamen Freisprechungsfeier der gärtnerischen<br />

Berufsverbände und der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> am<br />

7. September <strong>2012</strong> in der Stadthalle Neumünster wurden vor<br />

fast 500 Gästen 147 Gärtner/innen und 35 Werker/innen<br />

im Gartenbau freigesprochen. Die Hälfte der Auszubildenden<br />

hat ihre Ausbildung in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau<br />

absolviert, gefolgt von den Fachrichtungen<br />

Baumschule, Zierpflanzenbau, Friedhofsgärtnerei, Gemüse-


Gärtnermeisterprüfung <strong>2012</strong><br />

bau und Staudengärtnerei.<br />

Im Vergleich zu den Vorjahren<br />

lag die diesjährige<br />

Erfolgsquote mit 77 % um<br />

4 % unter dem Vorjahresniveau.<br />

Die Gärtnermeisterprüfung legten in diesem Jahr 21 von<br />

23 Teilnehmern erfolgreich ab. Alle Prüfungsteilnehmer<br />

bereiteten sich durch den Besuch der Norddeutschen Fachschule<br />

für Gartenbau der Beruflichen Schulen des Kreises<br />

Pinneberg im Gartenbauzentrum Ellerhoop vor. Je ein Drittel<br />

der jungen Gärtnermeister/innen kamen aus den Fachrichtungen<br />

Garten- und Landschaftsbau, Baumschule und Zierpflanzenbau<br />

sowie Friedhofsgärtnerei. Die Prüfungen fanden<br />

in Zusammenarbeit mit der Norddeutschen Fachschule für<br />

Gartenbau im Gartenbauzentrum in Ellerhoop statt.<br />

Zufriedene Kunden in der<br />

Einzelhandelsgärtnerei<br />

Markt- und Standortveränderungen sowie verändertes<br />

Kundenverhalten erfordern steten Spürsinn und zeitnahes<br />

Handeln von den Einzelhandelsgärtnereien und Gartenbaumschulen.<br />

Zunehmend wichtig für eine erfolgreiche<br />

Marktpositionierung sind individuelle Strategien mit guten<br />

Marketingkonzepten. Dabei unterstützt der Gartenbau-Beratungsring<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e. V. seine 25 Mitgliedsbetriebe<br />

durch unter anderem folgende Beratungsleistungen:<br />

• Einzelbetriebliche Beratung (kontinuierliche und prozessbegleitende<br />

Beratung durch den Ringberater)<br />

• Monatliche Umsatz-/Warengruppenvergleiche, Werbung<br />

„Flower Power“ (professionelle Werbung mit Corporate<br />

Design – 100 % individuell)<br />

• Planungsunterstützung bei Neu- und Umbauvorhaben<br />

von gärtnerischen Verkaufsanlagen<br />

• Coaching<br />

• Mitarbeitergespräche, Zielfindungsprozesse, Leitbildentwicklung<br />

Austausch und einzelbetriebliche<br />

Beratung im Spargelanbau<br />

Seit über 20 Jahren stehen der Erfahrungsaustausch und die<br />

Fachinformation der Spargelbetriebe im Mittelpunkt der<br />

Beratung des Arbeitskreises Spargel <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />

Die Beratung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> stellt für den Arbeitskreis<br />

die fachlichen Inhalte zusammen und organisiert die<br />

Veranstaltungen. Durch Rundschreiben werden die neuesten<br />

Entwicklungen aus Anbau und Technik an die Betriebe weitergegeben.<br />

Bei Gruppentreffen wie Feldbegehung oder Studienfahrt<br />

werden Erfahrungen ausgetauscht und Verfahren, wie<br />

beispielsweise die vollautomatische Ernte, diskutiert.<br />

Daneben bietet die Beratung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

den Spargelbetrieben auch einzelbetriebliche Fachberatung in<br />

vielen Arbeitsgebieten wie Direktvermarktung, Pflanzenschutz<br />

und Arbeitswirtschaft an. Eine gestiegene Nachfrage<br />

nach den Beratungsangeboten für Erntehelferschulungen<br />

unterstreicht den Stellenwert der Arbeitswirtschaft für die<br />

Spargelbetriebe. Dabei spielt sowohl die Vorbildung als<br />

auch der immer häufigere Wechsel der Erntehelfer in den<br />

Betrieben eine immer größere Rolle. Hinzu kommt noch die<br />

Herausforderung durch die verschiedenen Nationalitäten,<br />

die dabei aufeinandertreffen und die in ihrem Verhalten<br />

teilweise sehr unterschiedlich sind.<br />

25


Neubau von Gewächshausanlagen – von<br />

der Planung bis zur Bauüberwachung<br />

Die Technikberatung für den Gartenbau der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> bietet eine umfassende<br />

Unterstützung bei Modernisierung und Neubau von Gewächshausanlagen<br />

an. Laufendes Projekt in diesem Jahr<br />

sind zum Beispiel der Neubau von drei Verkaufsgewächshausanlagen<br />

als Niedrigenergiegewächshäuser mit Förderung<br />

durch das Bundesprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz.<br />

Zunächst steht eine ausführliche Beratung über Lösungsund<br />

Umsetzungsmöglichkeiten mit Beurteilung der Vorund<br />

Nachteile und der Kosten im Mittelpunkt. Es folgt eine<br />

Vor- und Entwurfsplanung sowie die Erstellung eines detaillierten<br />

Leistungsverzeichnisses zur Vorbereitung der<br />

Vergabe. Auf diese Weise können aussagekräftige, vergleichbare<br />

Angebote eingeholt werden, sodass sich später<br />

keine unliebsamen Überraschungen ergeben. Damit die Vorgaben<br />

auch fachgerecht umgesetzt werden, kann eine Bauüberwachung<br />

folgen. Ein entsprechend betreutes Projekt,<br />

der Neubau einer Versuchsgewächshausanlage für die Rapssaatzucht,<br />

ist Anfang des Jahres in Betrieb genommen worden.<br />

Abwärme von Biogasanlagen zur<br />

Gewächshausbeheizung<br />

In <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> sind in den vergangenen Jahren<br />

zahlreiche Biogasanlagen entstanden, die Abwärme an benachbarte<br />

Unterglasgartenbaubetriebe liefern. Um möglichst<br />

viel Abwärme von der Biogasanlage zur Beheizung<br />

der Gewächshäuser nutzen zu können, ist die Integration<br />

eines Pufferspeichers sinnvoll. Für eine hohe Effektivität<br />

müssen Pufferspeichergröße, hydraulische Einbindung und<br />

Speichermanagement genau auf die betrieblichen Gegebenheiten<br />

abgestimmt werden.<br />

Die Technikberatung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> bietet den Gartenbaubetrieben eine umfassende<br />

Unterstützung bei Planung und Realisierung von Projekten<br />

mit Wärmelieferung von Biogasanlagen an. Für die Dimensionierung<br />

des Pufferspeichers wurde von der Technikberatung<br />

eine Spezialsoftware entwickelt, mit der eine<br />

betriebsindividuelle Optimierung möglich ist. Diese hat sich<br />

schon bei zahlreichen Beratungsfällen bewährt.<br />

26<br />

Öffentlichkeitsarbeit für<br />

Gartenbauprodukte<br />

Das Frühjahr und der Frühsommer sind Hauptabsatzzeiten<br />

für viele Gartenbauprodukte und Presseveranstaltungen:<br />

Im Baumschulbereich wurde im Kreis Pinneberg der Weg<br />

der Gehölze von den Produktionsbaumschulen zu den Gartenbaumschulen<br />

nachgezeichnet. In der frisch gekürten Landesgartenschaustadt<br />

Eutin warb die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

zusammen mit dem Gartenbauverband Nord für<br />

die Pflanze des Jahres <strong>2012</strong>, eine dreifarbige Nemesiensorte<br />

mit dem schönen Aktionsnamen „Mine-Trine“.<br />

Großes Medieninteresse fanden auch Spargel und Erdbeeren,<br />

als die ersten Früchte aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> reif waren.<br />

Qualitätssicherung im Gartenbau<br />

Die Gartenbauabteilung arbeitet mit den gärtnerischen<br />

Verbänden an einer Qualitätssicherung und -förderung von<br />

Gartenbauprodukten und deren Vertriebswegen. Im Zierpflanzenbau<br />

gibt es die Prüfung zur Premiumgärtnerei. Um als<br />

Premiumgärtnerei anerkannt zu werden, muss die Gärtnerei<br />

weit überdurchschnittliche Leistungen erbringen. Unter<br />

strengen Richtlinien werden bei dieser Prüfung die Qualität<br />

der Ware, aber auch spezieller Service, Ideenreichtum,<br />

kundenfreundliche Geschäftsausrichtung, individuelle Beratung,<br />

geschultes Personal und viele andere fachliche<br />

Kriterien beurteilt. Eine ähnliche Prüfung gibt es auch für<br />

Friedhofsgärtnereien, wo neben der Qualität der Grabpflege<br />

auch die Kundenberatung überprüft wird.<br />

Mit dem Qualitätszeichen „Deutsche Markenbaumschule“<br />

stellt die Baumschulbranche Produktqualitäten von Produktions-<br />

und Handelsbetrieben nach außen sichtbar dar.<br />

Gerade bei Pflanzprojekten der öffentlichen Hand ist die BdB-


Anerkennung für Baumschulen Voraussetzung zur Teilnahme<br />

an Ausschreibungen. Geprüft wird, ob die hohen Qualitäts-<br />

standards erfüllt werden. Die Prüfung erfolgt durch unabhän-<br />

gige Sachverständige des BdB und der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> arbeitet<br />

an einer angestrebten Neuordnung der Anerkennung mit.<br />

Kompetenzzentrum Baumschule<br />

Im Rahmen der Norddeutschen Kooperation im Gartenbau<br />

hat das Versuchswesen im Gartenbauzentrum der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> die Funktion eines<br />

Kompetenzzentrums für Baumschulen übernommen. Die<br />

Versuchsschwerpunkte liegen seit mehreren Jahren in den für<br />

die <strong>Holstein</strong>er Baumschulwirtschaft wichtigen Bereichen:<br />

• Bodenmüdigkeit<br />

• Bekämpfung des gefurchten Dickmaulrüsslers<br />

• Klimawandel und Baumsortimente der Zukunft<br />

Daneben wurden <strong>2012</strong> weitere Versuchsfragen – zu unter<br />

anderem der Gehölzvermehrung, der Düngung von Gehölzen,<br />

der Verwendung von Gärresten aus Biogasanlagen als Substrate<br />

für Gehölze – bearbeitet sowie die Eignung von<br />

Baumsubstraten mit unterschiedlichen pH-Werten als<br />

Baumstandorte im urbanen Umfeld geprüft. Viele dieser<br />

Versuche wurden in bewährter Kooperation mit dem Versuchs-<br />

und Beratungsring Baumschulen e. V. sowie der Abteilung<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz und Umwelt der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> durchgeführt.<br />

Bodenmüdigkeit im Blick<br />

Ein Nachbau von Rosen und verwandten Arten der Familie<br />

der Rosengewächse (zum Beispiel Apfel) führt langfristig<br />

zu Wuchsdepressionen. Da diese Kulturen insbesondere für<br />

das Pinneberger Baumschulgebiet von großer Bedeutung<br />

sind und früher eingesetzte Bodendesinfektionsmittel keine<br />

Zulassung mehr haben, wird nach praxisrelevanten Alternativen<br />

zum Umgang mit der Bodenmüdigkeit gesucht.<br />

So wird unter anderem in Zusammenarbeit mit der<br />

Leibniz Universität Hannover an der Entwicklung eines<br />

reproduzierbaren Diagnoseverfahrens sowie an der Erkundung<br />

der Wirkungsmechanismen der Bodenmüdigkeit gearbeitet.<br />

Diese Versuche werden von der Stiftung<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ische Landschaft gefördert.<br />

Bekämpfung des Dickmaulrüsslers<br />

Im Gartenbau ist der Einsatz von Nützlingen zur Bekämpfung<br />

von Schädlingen weit verbreitet. So können die Larven des<br />

Gefurchten Dickmaulrüsslers und anderer Rüsselkäferarten<br />

erfolgreich mit Nematoden bekämpft werden. Ergebnisse<br />

von Laborversuchen deuten an, dass auch die Bekämpfung<br />

der adulten Käfer des Gefurchten Dickmaulrüsslers mithilfe<br />

dieser Nematoden möglich ist. Daher wurden <strong>2012</strong> viele Versuche<br />

zur Bekämpfung der adulten Käfer des gefurchten Dickmaulrüsslers<br />

mit insektenpathogenen Nematoden durchgeführt,<br />

um erste Grundlagen für die Entwicklung eines praxisrelevanten<br />

Bekämpfungsverfahrens zu erarbeiten. Diese Versuche<br />

wurden in enger Absprache mit der Universität<br />

Wageningen angelegt und durchgeführt.<br />

Klimawandel und Baumsortimente<br />

der Zukunft<br />

Zusammen mit der Humboldt-Universität Berlin, der Bayerischen<br />

Landesanstalt für Gartenbau in Veitshöchheim und dem<br />

Zentrum für Gartenbau und Technik in Quedlinburg wurde ein<br />

Langzeitversuch angelegt, der sich mit der Prüfung von bekannten<br />

und unbekannteren Baumarten und -sorten unter den<br />

Bedingungen des Klimawandels beschäftigt. Die Anlage<br />

dieses Versuchs wurde durch den Landesverband <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> im BdB e. V. sowie zahlreiche Baumschulen aus<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, Hamburg und dem restlichen Bundesgebiet<br />

unterstützt. Außerdem erfolgte eine Anschubförderung<br />

im Rahmen der Aktivregion <strong>Holstein</strong>er Auenland aus Mitteln<br />

des Zukunftsprogramms Ländlicher Raum (ZPLR) der EU.<br />

Die Aktion „Deutschland – Land der Ideen“ zeichnete <strong>2012</strong><br />

dieses Versuchsvorhaben der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> zum<br />

Klimawandel aus.<br />

27


Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft Malente<br />

Beste Lernbedingungen durch<br />

umfangreichen Umbau in der Lehrmolkerei<br />

Die Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft (LVAM)<br />

ist die Bildungseinrichtung für die Milch- und Molkerei-<br />

wirtschaft in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>. In der überbetrieblichen<br />

Ausbildung ergänzt sie die betrieblichen Inhalte der Ausbildung<br />

zum/zur Milchtechnologen/in und zum/zur Milchwirtschaftlichen<br />

Laboranten/in. Die Lehrmeierei als Ausbildungsstätte<br />

ist technisch gut ausgestattet. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

hat die Trägerschaft der Landesberufsschule.<br />

Zur optimalen Nutzung der Internats- und anderer<br />

Räume zum Beispiel Klassenräume, besteht seit vielen Jahren<br />

eine Kooperation mit dem Kreis Ostholstein.<br />

Außerdem ist die LVAM<br />

Malente zuständig für<br />

Sachkundelehrgänge<br />

und Prüfungen für direktvermarktendeLandwirte<br />

und Tanksammelwagenfahrer.<br />

Die Tätigkeit ist ausgerichtet auf die Erhaltung<br />

und Verbesserung des Leistungsstandards der Milchwirtschaft<br />

durch Maßnahmen der Aus- und Weiterbildung,<br />

28<br />

Fachberatung und Bereitstellung<br />

der Technik<br />

für Versuchstätigkeiten.<br />

Durch die räumliche Anbindung<br />

der Landesberufsschule<br />

für die beiden<br />

genannten Ausbildungsberufe<br />

ist zudem eine<br />

optimale Verzahnung<br />

der praktischen und<br />

theoretischen Ausbildung<br />

gewährleistet.<br />

Das Angebot der Weiterbildungsmaßnahmen richtet sich<br />

einerseits an milchwirtschaftliche Fachkräfte, andererseits<br />

an Berufs- und Personengruppen von der Erzeugerebene<br />

bis hin zum Verkäufer von Milch und Milcherzeugnissen.<br />

Die Veranstaltungen dienen hauptsächlich der Vermittlung<br />

des neuesten Standes der Technik und der Gesetze. Die<br />

Schwerpunkte der Fachberatung der milchwirtschaftlichen<br />

Praxis durch die LVAM liegen vor allem in den Bereichen


der Direktvermarktung von Milch und Milcherzeugnissen,<br />

der käsereitechnologischen Problemstellungen und des<br />

Qualitätsmanagements Milch (HACCP).<br />

In der Lehr- und Versuchsanstalt für Milchwirtschaft in Bad<br />

Malente begannen bereits in den Osterferien <strong>2012</strong> die ersten<br />

baulichen Maßnahmen. Aufgrund der finanziellen Unterstützung<br />

durch die Milcherzeugervereinigung <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> e. V. war es möglich, ein neues Hygienekonzept<br />

aufzubauen. Dazu wurden Umkleideräume geschaffen und<br />

eine Hygieneschleuse installiert. Beides ist wichtig, um eine<br />

perfekte Hygiene im Molkereibetrieb, hier in der schuleigenen<br />

Lehrmeierei, zu garantieren. Nur so kann es<br />

gelingen, Kontaminationen zu vermeiden, wenn zum<br />

Beispiel Auszubildende aus dem Außenbereich in den Produktionsbereich<br />

überwechseln.<br />

Eine große Bereicherung für den Unterricht in der Lehrmolkerei<br />

ist die interaktive Schultafel, das sogenannte<br />

Whiteboard. Hier können die Auszubildenden die Prozesse<br />

wie zum Beispiel Milchpasteurisierung sehen und mit<br />

einem digitalen Stift ansteuern und bearbeiten. Damit ist<br />

die Lehrmolkerei auf dem neuesten Stand der Prozesssteuerung.<br />

Nicht nur in der Lehrmeierei gab es viele Neuerungen.<br />

Mitte des Sommers wurden drei neue Sicherheitsschränke<br />

im chemischen Untersuchungsraum aufgestellt. Die großen<br />

Gebinde von schulisch verwendeten Arbeitsmaterialien<br />

können jetzt sachgerecht im Säure-Laugen-Schrank, im<br />

Gefahrstoff- oder Chemikalienschrank gelagert werden.<br />

Eine permanente Entlüftung erfolgt über den Außenventilator.<br />

Die Schränke sind verschlossen und nur den Lehrkräften<br />

zugänglich. Mit dieser Form der Aufbewahrung<br />

chemischer Stoffe werden wichtige Sicherheitsbestimmungen<br />

erfüllt.<br />

Neben den Neuerungen im schulischen Bereich sind umfangreiche<br />

Renovierungsarbeiten im Internat erfolgt. Die<br />

Sanierungsmaßnahmen im Obergeschoss der Mädchenunterkunft<br />

konnten nach drei Jahren abgeschlossen werden.<br />

Im Erdgeschoss<br />

wurden erste Bauschrittedurchgeführt,<br />

weitere Renovierungen<br />

sollen im<br />

nächsten Jahr folgen.<br />

29


Qualität aus der Region<br />

Gütezeichen „Geprüfte Qualität <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“<br />

Gute Produkte, tüchtige Firmen,<br />

spannende Themen, guter Zweck<br />

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner bei der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

in Rendsburg zu Gast – das war ganz<br />

sicher ein Gütezeichen-Highlight <strong>2012</strong>. Vor mehr als 200<br />

Vertretern der Land- und Ernährungswirtschaft <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong>s stellte die Ministerin das Projekt „Lebensmittel –<br />

zu gut für die Tonne“ sowie die Pläne für eine bundesweite<br />

Regionalkennzeichnung vor. Besonders das sogenannte<br />

Regionalfenster wurde im Anschluss kontrovers diskutiert.<br />

Das Landwirtschaftsministerium und die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

hatten zu der Veranstaltung eingeladen. Mit dem<br />

Gütezeichen „Geprüfte Qualität <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“ setzt<br />

sich die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> seit<br />

1965 für regionale Produkte ein. Vergeben wird das blaugrüne<br />

Gütesiegel durch den Qualitätsausschuss. Dieser<br />

setzt sich aus Vertretern der Landwirtschaft, des Handels,<br />

der Politik, der Ernährungswirtschaft, des Ernährungshandwerkes<br />

sowie des Verbraucherschutzes zusammen.<br />

Heute tragen mehr als 700 Produkte von etwa 70 Unternehmen<br />

der schleswig-holsteinischen Ernährungswirtschaft<br />

das Gütezeichen. Dabei reicht die Produktpalette von Käse,<br />

Wurstwaren und Schinken über Fischprodukte bis hin zu<br />

Spezialitäten wie dem Lübecker Marzipan. Darüber hinaus<br />

sind mehr als 500 landwirtschaftliche Betriebe mit Produkten<br />

wie Gemüse, Kartoffeln und Markenfleisch vom<br />

Schwein mit dem Gütesiegel ausgezeichnet.<br />

Auch <strong>2012</strong> haben sich zahlreiche neue Firmen erfolgreich<br />

um das Gütezeichen beworben, darunter zum Beispiel die<br />

Ostenfelder Meierei und viele handwerkliche Produzenten<br />

30<br />

des <strong>Holstein</strong>er Katenschinkens. Insgesamt<br />

wurden rund 40 neue Produkte ausgezeichnet.<br />

Qualitätssicherung mit Siegel<br />

Die laufende Qualitätssicherung für regionale Produkte ist<br />

eines der wichtigsten Anliegen des Gütezeichens. Im<br />

Bereich der Ernährungswirtschaft werden jährlich etwa<br />

1.000 Produkte analytisch, mikrobiologisch und sensorisch<br />

geprüft. Nur wenn Bestnoten erzielt werden, darf das<br />

Gütezeichen für die Produktkennzeichnung genutzt werden.<br />

Die Durchfallquote liegt bei etwa 3,5 %.<br />

Auch im Bereich der landwirtschaftlichen Produkte wie<br />

Kartoffeln und Schweinefleisch wird regelmäßig geprüft.<br />

Stufenübergreifend vom landwirtschaftlichen Betrieb über<br />

Schlachtung und Zerlegung bis zur Frischetheke des<br />

Lebensmittelhandels wird die Qualität und Rückverfolgbarkeit<br />

überwacht.<br />

Voraussetzung für landwirtschaftliche Betriebe, das Gütezeichen<br />

zu führen, ist eine QS-Zertifizierung im Standard I<br />

oder der Nachweis eines vergleichbaren Systems. Als<br />

Bündler im QS-System ist die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> die Anlaufstelle zur Zertifizierung für<br />

landwirtschaftliche Betriebe in den Bereichen Tierproduktion<br />

sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln. Der Fachbereich Gütezeichen<br />

meldet die Betriebe bei QS an und sorgt unter<br />

anderem für die Durchführung der unabhängigen Kontrollen<br />

auf den Betrieben und kümmert sich um die Teilnahme an den<br />

obligatorischen Monitoringprogrammen. Auch die Weitergabe<br />

von Neuerungen im QS-System an die Landwirte obliegt<br />

dem Bündler. Wichtigste Neuerung im Jahr <strong>2012</strong> war<br />

das Antibiotikamonitoring für Mastschweine.


Aktuell bündelt die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> über 2.300 Stand-<br />

orte im QS-System, davon 770 Rinder- und 1.300 Schweine-<br />

standorte, 150 Obst-Gemüse-Kartoffelstandorte sowie<br />

zahlreiche Tiertransporteure.<br />

Kartoffeln mit dem Gütezeichen<br />

ausgezeichnet<br />

Der Gütezeichen-Kartoffelanbau<br />

hat in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

weiter Bestand.<br />

Der in den letzten<br />

Jahren beobachtete Strukturwandel<br />

in den kartoffelanbauenden<br />

Betrieben<br />

vollzieht sich jedoch<br />

weiter und wird aufgrund<br />

der guten Marktlage<br />

im Bereich der<br />

Getreide- und Rapsvermarktung<br />

noch beschleunigt<br />

werden. In vielen Bereichen der Kartoffelvermarktung<br />

wird über den Einsatz von Kleinverpackungen nachgedacht.<br />

Verpackungseinheiten von zum Teil unter 1 kg Kartoffeln<br />

werden in Zukunft den Bedarf der Single-Haushalte und<br />

Kleinstfamilien decken. Es ist abzuwarten, ob sich ein Trend<br />

im Bereich regionaler Vermarktung von Kartoffeln mit<br />

deutlichem Bezug zu den einzelnen kartoffelanbauenden<br />

Landwirten in der Region erkennen lässt. Erste Anzeichen<br />

hierfür sind bei den Vermarktungspartnern im Lebensmitteleinzelhandel<br />

schon zu erkennen.<br />

Bei der Vermarktung durch die landwirtschaftlichen Betriebe<br />

spielen die Flexibilität des Angebotes und die außerordentliche<br />

Qualität für die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit den Handelspartnern eine große Rolle. Derzeit<br />

bauen 118 landwirtschaftliche Betriebe auf einer Fläche von<br />

etwa 1.900 ha Gütezeichen-Kartoffeln an. Durch Kontrollen<br />

während der Anbauperiode und Produktprüfungen nach der<br />

Ernte wird die stetig hohe Qualität der gütezeichenanerkannten<br />

Partien gewährleistet.<br />

Aktionen im Lebensmitteleinzelhandel<br />

Kooperationen mit dem Lebensmitteleinzelhandel sind regelmäßiger<br />

Bestandteil der Gütezeichen-Arbeit. Wichtigste<br />

Zielgruppe sind dabei die Verbraucher: Am Ort des Einkaufs<br />

werden die Kunden direkt über die regionalen Qualitätsprodukte<br />

informiert. Landfrauen als gut ausgebildete „Botschafterinnen<br />

für heimische Produkte“ bieten die Produkte<br />

zur Verkostung an und beantworten alle Fragen rund um<br />

die Erzeugung.<br />

Auch der Handel und die Gütezeichen-Firmen profitieren von<br />

den Maßnahmen. Der Abverkauf der Produkte wird durch<br />

die Verkostungsaktionen gesteigert. Für die Kunden entsteht<br />

ein zusätzliches Einkaufserlebnis und eine Bindung<br />

zum Einzelhändler.<br />

Mit den Handelspartnern CITTI, coop, EDEKA und Perfetto<br />

wurden im ganzen Land an rund 150 Tagen verkaufsfördernde<br />

Verkostungen angeboten. Häufig werden zusätzlich<br />

Gewinnspiele mit attraktiven Preisen, um die Verbraucher<br />

verstärkt auf die Aktion aufmerksam zu machen, damit verbunden.<br />

Neben den regelmäßigen „Gütezeichen <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong>-Aktionen“ in den CITTI-Westmärkten haben sich<br />

die „<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>-Wochen“ mit Perfetto etabliert.<br />

Dort stehen über einen Zeitraum von mehreren Wochen<br />

eine Vielzahl an regionalen Spezialitäten im Mittelpunkt.<br />

Messen und Veranstaltungen<br />

Neben der Fachveranstaltung mit der Bundeslandwirtschaftsministerin<br />

Ilse Aigner wurden mit dem Gütezeichen<br />

auch zahlreiche Verbraucherveranstaltungen begleitet.<br />

Besonders im Fokus war <strong>2012</strong> der <strong>Holstein</strong>er Katenschinken.<br />

Mit der Anerkennung als „geschützte geografische Angabe<br />

(ggA)“ hatte Anfang des Jahres die Europäische Union gewürdigt,<br />

dass der Schinken aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eine<br />

typisch regionale Delikatesse ist. Seitdem dürfen nur heimische<br />

Hersteller den Markennamen „<strong>Holstein</strong>er Katenschinken“<br />

verwenden, die ihren Sitz in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

haben und den Schinken auf die festgeschriebene traditionelle<br />

Weise herstellen.<br />

31


Am „Tag des <strong>Holstein</strong>er Katenschinkens“ öffneten im Mai<br />

acht Herstellerbetriebe von Pinneberg bis Husum ihre<br />

Türen, um rund um die Spezialität zu informieren. Im Rahmen<br />

einer Sonderveranstaltung im Kieler CITTI-Park freute<br />

sich die damalige Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane<br />

Rumpf mit den Herstellern über die Anerkennung.<br />

Auf den am Verbraucher orientierten Messen „Internationale<br />

Grüne Woche“ in Berlin sowie der FLORA und der NORLA<br />

auf dem Rendsburger Messegelände bot das Gütezeichen<br />

mit verschiedenen Partnerfirmen einen informativen und<br />

leckeren Anlaufpunkt für die Messebesucher. Aber auch<br />

auf Fachmessen wie der NordGastro in Husum oder den<br />

Intermessen in Düsseldorf war das Gütezeichen mit verschiedenen<br />

Partnern und vielseitigen Themen vertreten.<br />

Schon langsam Tradition am dritten Juli-Wochenende ist<br />

die Veranstaltung „Käse trifft Wein“. Die Produzenten der<br />

Käsestraße <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> freuten sich über Besucherund<br />

Verkaufsrekorde.<br />

In der landesweiten und<br />

auch der Hamburger<br />

Tagespresse fanden Themen<br />

wie „<strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong>-Wochen“ im<br />

ausgewählten Einzelhandel,<br />

Saisonprodukte<br />

sowie die Eröffnung der<br />

Ziegen- und Schafskäsesaison,<br />

der Frühkartoffelanstich und die Eröffnung der<br />

Matjessaison Beachtung. Auch das Thema „Regionale<br />

Produkte für den guten Zweck“ hat über die Landesgrenzen<br />

hinaus ein Presseecho in der Tagespresse erzeugt.<br />

32<br />

„Internationale Grüne Woche“ in Berlin:<br />

Mit der „Güte Tüte“ Gutes tun<br />

Mit verschiedenen Projekten und Kooperationen hat der<br />

Bereich Gütezeichen im Jahr <strong>2012</strong> die Werbung für regionale<br />

Qualitätsprodukte mit Spendenaktionen für den guten<br />

Zweck verbunden. So wurden im Rahmen der „Internationalen<br />

Grünen Woche“ in Berlin unter dem Motto „Die Güte Tüte<br />

tut Gutes“ alle Einnahmen aus dem Verkauf der „Güte Tüte“<br />

an den Verein „Berliner helfen e. V.“ gespendet. Die Produkte<br />

in der Tüte und weitere Spenden hatten Gütezeichen-Firmen<br />

zur Verfügung gestellt. Mit der Gesamtspendensumme von<br />

4.600 Euro wurde das Kinderrestaurant der gelben Villa<br />

Bildungs- und Kreativzentrum für sozial benachteiligte<br />

Kinder in Kreuzberg unterstützt. Im Vorfeld und während der<br />

Messe begleitete die Berliner Morgenpost, die den Verein<br />

„Berliner helfen“ ins Leben gerufen hat, die Aktion medial.<br />

Auch mit dem Deutschen Kinderschutzbund Landesverband<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> e. V. hat das Gütezeichen erfolgreich<br />

zusammengearbeitet. Im Vordergrund stand dabei die<br />

„Kinderküche auf Tour“ des Kinderschutzbundes. Mit dieser<br />

Kooperation wurde den Kindern nicht nur die gesunde<br />

Ernährung mit heimischen Nahrungsmitteln nähergebracht,<br />

sondern auch die Gelegenheit gegeben, bei der Erzeugung<br />

von Lebensmitteln mit anzupacken. Bei verschiedenen Veranstaltungen<br />

rund um das Jahr lernten die Kinder Kartoffeln<br />

pflanzen und ernten sowie Ziegen füttern, melken und die<br />

Herstellung von Ziegenkäse. Die Einnahmen zahlreicher<br />

Gütezeichen-Verkostungen bei Verbraucherveranstaltungen<br />

wurden für Projekte des Kinderschutzbundes gespendet.<br />

Im Jahr 2013 soll das Engagement des Gütezeichens<br />

„Geprüfte Qualität <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“ für den guten<br />

Zweck noch weiter ausgebaut werden.


Die Tochtergesellschaften und Beteiligungen<br />

der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

LC Landwirtschafts-Consulting GmbH<br />

Die Zertifizierungsstelle mitten in<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> wird 20 Jahre<br />

Seit 1992 besteht die Tochter der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

mit ihren vielseitigen Dienstleistungsangeboten. Der<br />

wesentliche Aufgabenschwerpunkt ist die Zertifizierung<br />

von Produkten und Produktionsverfahren nach den unterschiedlichen<br />

Prüfsystemen. Die LC GmbH ist jedem Unternehmen<br />

gern bei der Auswahl des geeigneten Systems<br />

behilflich.<br />

Die LC Landwirtschafts-Consulting GmbH ist für die Prüfsysteme<br />

der QS-GAP sowie GLOBALG.A.P. zugelassen.<br />

Zudem ist die LC für den Bereich der Ökokontrollen, der regionalen<br />

Markenfleischprogramme und der Rindfleischetikettierung<br />

tätig.<br />

Ökokontrollen durch die LC<br />

Statistiken zeigen, dass viele Verbraucher Produkte mit Bio-<br />

Siegeln suchen, wenn sie Lebensmittel einkaufen oder im<br />

Restaurant oder in der Kantine essen wollen. Laut Studien<br />

wächst der Markt für ökologische/biologische Produkte jedes<br />

Jahr um 10 bis 15 %. Die LC Landwirtschafts-Consulting<br />

GmbH trägt als nördlichste Öko-Kontrollstelle DE-ÖKO-009<br />

durch jährliche Kontrollen bei Erzeugern, Verarbeitern,<br />

Gastronomiebetrieben und Groß- und Einzelhändlern dazu<br />

bei, dass die Betriebe die entsprechenden Vorschriften der<br />

EU-Öko-Verordnung erfüllen. Nur Produzenten,<br />

welche alle Anforderungen<br />

erfüllen, wird eine Biozertifizierung<br />

verliehen. Fortan können sie ihre<br />

Ware als biologisch kennzeichnen.<br />

Zur einfacheren Erkennung für den Verbraucher müssen<br />

seit dem 1. Juli <strong>2012</strong> alle vorverpackten Lebensmittel aus<br />

ökologisch/biologisch kontrollierter Herstellung mit dem<br />

neuen EU-Logo, der Code-Nr. der Kontrollstelle und einer<br />

Herkunftsangabe gekennzeichnet sein. Diese Kennzeichnung,<br />

die erst nach Einhaltung strenger Zertifizierungsrichtlinien<br />

verwendet werden darf, dient auch der<br />

Möglichkeit zur Rückverfolgbarkeit.<br />

Bereich Blumen und Zierpflanzen<br />

Anfang des Jahres erhielt die LC Landwirtschafts-<br />

Consulting GmbH die Zulassung für die GLOBALG.A.P.-<br />

Zertifizierung im Bereich Blumen und Zierpflanzen. Hierunter<br />

fällt auch die Zertifizierung von Weihnachtsbaumproduzenten.<br />

Als erster Betrieb in diesem Bereich ließ sich<br />

die Gärtnerei Edert aus Gönnebek erfolgreich prüfen. Als<br />

Gartenbauproduktionsbetrieb mit 18.000 m² Glasfläche<br />

und 9.000 m² Freiland beliefert Edert unter anderem Landgard,<br />

den Hamburger Blumengroßmarkt und den Fachgroßhandel.<br />

Nach der Teilnahme der LC GmbH an der<br />

Fachausstellung für Baumschultechnik und Baumschulbedarf<br />

in Ellerhoop kamen im Oktober <strong>2012</strong> weitere<br />

GLOBALG.A.P.-Zertifizierungen von großen Weihnachtsbaumerzeugern<br />

vieler Bundesländer hinzu. Den Anstoß<br />

für den Einstieg der LC GmbH in den Blumen- und Zierpflanzenbereich<br />

gab eine Anfrage der Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ischer Weihnachtsbaumproduzenten e.<br />

V. nach Zertifizierungsmöglichkeiten für Weihnachtsbäume<br />

in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />

33


Weitere Dienstleistungen<br />

DEULA <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH<br />

Mensch und Technik –<br />

Lernen durch Begreifen<br />

Die DEULA GmbH der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> kann in diesem<br />

Jahr auf ihr 50-jähriges Jubiläum am Standort Rendsburg<br />

zurückblicken. Das Motto der DEULA: „Lernen durch Begreifen“<br />

ist stets aktuell geblieben. Mit der „Landkraftführerschule“<br />

trat die DEULAKRAFT schon 1926 in Berlin als eine Gründung<br />

des damaligen Reichkuratoriums für Technik in der Landwirtschaft<br />

auf den Plan. 1928 führte die DEULA ihren ersten<br />

Lehrgang in Preetz durch. 1961 siedelte die DEULA vom<br />

Lehrbetrieb in Schönböken nach Rendsburg um. Zu den<br />

heutigen Aufgaben der DEULA zählt die Vermittlung von<br />

fachlichem Wissen und Können auf dem Gebiet der Technik<br />

unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheit und des<br />

Umweltschutzes. Knapp 8.000 Lehrgangsteilnehmer besuchen<br />

pro Jahr die Einrichtungen der DEULA.<br />

34<br />

Informationen zu den<br />

Anforderungen des<br />

GLOBALG.A.P-Systems<br />

sind auf der<br />

GLOBALG.A.P.-Homepage<br />

erhältlich unter :<br />

www.globalgap.org.<br />

Der Druckservice der LC GmbH stattet seit Jahren Messeveranstaltungen<br />

wie die NORLA mit Druckerzeugnissen in<br />

Großformaten aus. Im Leistungsspektrum der LC GmbH<br />

finden sich unter anderem: Foto- und Bilddrucke in Hochglanz<br />

oder matt (auch in Großformaten), Poster- und Bannerdrucke<br />

auf Papier und Folie (für den Innen- und Außenbereich),<br />

Druck von Aufklebern, Foto- und Bilddrucke auf<br />

Leinwand (auf Keilrahmen gespannt) sowie Hofschilder und<br />

Pkw-Aufkleber.<br />

Der Druck erfolgt schnell und in höchster Druckqualität.<br />

Auch für eine individuelle Gestaltung ist die LC GmbH ein<br />

kompetenter Ansprechpartner.<br />

Die seit 50 Jahren am Standort Rendsburg arbeitende<br />

DEULA wird ab 1992 als DEULA <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH<br />

geführt. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist alleiniger Gesellschafter.<br />

Die DEULA hat in diesen fünf Jahrzehnten erfolgreich<br />

als Motor des technischen Fortschritts in der Agrarwirtschaft<br />

gewirkt. Sie hat sich zu einem Bildungszentrum<br />

nicht nur im landtechnischen Bereich entwickelt, sondern<br />

hat auch viele neue Kompetenzen im Sozial- und Umweltbereich<br />

hinzugewonnen.


Kein Landwirt ohne DEULA-Kurs<br />

Wer Erfolg in seinem Beruf als Gärtner haben will, braucht<br />

den „grünen Daumen“. Das erforderliche technische Knowhow<br />

erwerben sich die jungen Gärtner unter anderem bei<br />

der DEULA im Rahmen einer überbetrieblichen Ausbildung.<br />

Führerschein kompakt und schnell<br />

Die Führerscheinausbildung ist untrennbar mit dem Namen<br />

DEULA verbunden. Pkws und Lkws mit dem Schriftzug der<br />

DEULA begegnet man häufig in Rendsburg und den umliegenden<br />

Gemeinden. Unzählige Kandidaten haben ihre<br />

Fahrprüfung für Schlepper, Pkw, Lkw, Motorrad und Bus<br />

erfolgreich abgelegt.<br />

Prüfungsvorbereitung für<br />

Land- und Baumaschinenhandwerker<br />

Auszubildende im Land- und Baumaschinenhandwerk werden<br />

in den Fachbereichen Motorentechnik, Elektrik, Elektrotechnik,<br />

Pneumatik, Hydraulik und Fehlerdiagnose in<br />

einer überbetrieblichen Ausbildung auf die Gesellenprüfung<br />

vorbereitet.<br />

Schweißtechnik wird ausgebaut<br />

Die DEULA hat der gestiegenen Nachfrage nach den<br />

Schweißlehrgängen entsprechend durch den Bau neuer<br />

Räumlichkeiten Rechnung getragen.<br />

Landtechnikfirmen siedeln sich an<br />

Die Ansiedlung eines Servicestützpunktes der Firma<br />

Amazone ist ein Beleg für den interessanten Standort<br />

Rendsburg/Osterrönfeld mit Ausstrahlung in den gesamten<br />

norddeutschen Raum. Das ist auch ein weiterer Hinweis<br />

für die attraktive Lage der aufstrebenden Region Rendsburg-Süd<br />

mit dem Messestandort NORLA.<br />

Weiterbildungsförderung über<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Über die Bundesagentur für Arbeit können Ungelernte oder<br />

Geringqualifizierte eine Weiterbildung an der DEULA<br />

gefördert bekommen. Im Rahmen des Konjunkturpaketes II<br />

sind auch für alle anderen Arbeitnehmer Qualifizierungsmaßnahmen<br />

förderfähig. Eine Kostenübernahme durch die<br />

Bundesagentur für Arbeit ist möglich. Viele DEULA-Lehrgänge<br />

sind außerdem anerkannt als Bildungsurlaub.<br />

DEULA-Küche ist ein Wohlfühlfaktor<br />

Die Besucher/innen der knapp 50.000 Lehrgangstage werden<br />

von der DEULA-Küche versorgt. Die DEULA-Küche ist ein<br />

beliebter Mittagstisch für das gesamte Agrarzentrum<br />

Grüner Kamp.<br />

Blick in die Zukunft<br />

Angesichts sich stabilisierender Rahmenbedingungen im<br />

Agrarbereich und einer wieder Tritt fassenden Gesamtwirtschaft<br />

rechnet die DEULA auch weiterhin mit zumindest<br />

gleichbleibenden Lehrgangstagen. Damit wird sich die<br />

Position der DEULA als Aus- und Fortbildungszentrum mit<br />

starker agrarwirtschaftlicher Prägung und einer wachsenden<br />

Kompetenz im Sozial- und Umweltbereich weiter festigen.<br />

35


MesseRendsburg GmbH: Ausstellungen für die Landwirtschaft<br />

und den ländlichen Raum<br />

NORLA <strong>2012</strong> – ein voller Erfolg<br />

Überwiegend positive Stimmung bei den Landwirten nach<br />

abgeschlossener Ernte und bei guter Preislage, dazu perfektes<br />

Messewetter und vielversprechende Gespräche an<br />

den Messeständen zeichneten die NORLA <strong>2012</strong> aus.<br />

Das Messegelände war mit über 500 Ausstellern ausgebucht.<br />

Moderne Landtechnik, Melk- und Fütterungsanlagen<br />

sowie die Ausbildungsoffensive „Starke Typen“ standen auf<br />

13 ha Ausstellungsfläche und 1,2 ha Hallenfläche im Mittelpunkt.<br />

Viele Stände mit einem Angebot an kulinarischen<br />

Genüssen und Informationen sprachen insbesondere das<br />

Nichtfachpublikum an. Auf dem großen Ring fanden die<br />

Landesziegenschau sowie der Fjordtag und die Shetlandpony-Schau<br />

statt.<br />

36<br />

Der Trettreckerparcours<br />

und Miniaturbauernhof<br />

mit ferngesteuerten<br />

Traktoren<br />

wurde durch den<br />

Nachwuchs stark<br />

frequentiert.<br />

Moderne Land- und Stalltechnik<br />

Von Großtraktoren über Standardmaschinen bis zum<br />

Nostalgie-Trecker reichte die Bandbreite. Stallbau, Weideund<br />

Melkeinrichtungen standen im Segment der Tierproduktion<br />

an erster Stelle.<br />

Das Interesse der Bauern an der großen Landtechnik ist<br />

weiter ungebrochen. Die umweltfreundlichen Traktoren mit<br />

verringertem CO2-Ausstoß fanden viel Beachtung. Computer<br />

und GPS werden zunehmend in der Bodenbearbeitung, im<br />

Pflanzenschutz und in der Erntetechnik eingesetzt. Der<br />

automatische Milchentzug, die computerunterstützte<br />

Fütterungstechnik und moderne Melkanlagen wurden vom<br />

Fachpublikum aufmerksam wahrgenommen.


Ernährungswirtschaft mit vielen<br />

regionalen Produkten<br />

Aussteller aus der<br />

Ernährungswirtschaft<br />

des Landes,<br />

auch unter dem Siegel<br />

des Gütezeichens,<br />

präsentierten<br />

regionale Produkte<br />

wie Fleisch, Milch,<br />

Getränke, Backwaren,<br />

Gemüse und Fisch. „Koch klasse – Iss klasse“ sowie<br />

„Rest(e)los glücklich“ sprachen direkt die Koch- und<br />

Ernährungsgewohnheiten der Messebesucher an.<br />

Der traditionelle Bauerntreff des Bauernverbandes war<br />

wieder ein beliebter Ort, um sich bei einer schmackhaften<br />

Mahlzeit zu informieren und über Politik zu diskutieren.<br />

Die Halle der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> verzeichnete einen<br />

großen Besucheransturm. Das DEULA-Café wurde bis an die<br />

Grenze der Leistungsfähigkeit gebracht. Die Infos zu den Ein-<br />

kommensalternativen wie zum Beispiel Melkhüser, Landurlaub,<br />

Heuherbergen und Direktvermarktung wurden interessiert<br />

angenommen. Der Gewinner beim Kammerquiz konnte sich<br />

über eine Woche Urlaub auf dem Bauernhof freuen.<br />

Umfangreiches Angebot für Verbraucher<br />

Der Bereich Garten und Freizeit ist ein weiterer Schwer-<br />

punkt auf jeder NORLA. Das Angebot umfasste unter an-<br />

derem Pflanzen, Gartengeräte und -möbel, Accessoires,<br />

Rasentraktoren, Garten- und Gewächshäuser. Auch der<br />

Jäger fand mit der Ausrüstung für Mensch und Revier ein<br />

vielfältiges Angebot rund um die Jagd.<br />

Abgerundet wurde der breite Branchenmix durch Aussteller<br />

aus dem Bereich der Haushaltswaren mit Produkten<br />

rund ums Bauen und Wohnen, Reinigung und Bekleidung,<br />

Haushaltsgeräten und Gesundheitsartikeln. Auch die umfangreichen<br />

Dienstleistungen von Verbänden und Organisationen<br />

fanden viel Resonanz.<br />

Die NORLA wurde ihrer<br />

Aufgabe als Fach- und<br />

Verbrauchermesse für<br />

die Landwirtschaft und<br />

den ländlichen Raum<br />

gerecht und stellte ein<br />

echtes Spiegelbild von<br />

Wirtschaft und Gesellschaft im ländlichen Raum dar. Über<br />

70.000 Besucher bestätigten dies eindrucksvoll.<br />

Weitere Veranstaltungen auf dem<br />

Messegelände<br />

Die Veranstaltungssaison auf dem Rendsburger Messegelände<br />

begann im April mit dem Floh- und Trödelmarkt. In<br />

der Zeit von Mai bis September fanden fünf weitere Flohund<br />

Trödelmärkte statt.<br />

Ebenfalls im Mai startete die FLORA <strong>2012</strong> als Fachveranstaltung<br />

für Garten- und Pflanzenliebhaber. Für die<br />

Besucher war der Eintritt frei.<br />

Pfingstsonntag fand das 18. Internationale Oldtimertreffen<br />

mit großem Teilemarkt auf dem Messegelände in Rendsburg<br />

statt. Auf dem größten Oldtimertreffen <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong>s waren über 700 Autos, Motorräder, Trecker, Lkws<br />

und Busse zu bestaunen.<br />

Über 900 Pferde waren in Springprüfungen der Klassen A<br />

bis M der Nord-Ost-Pferd genannt, die vom 8. bis 10. Juni<br />

von der Reitgemeinschaft Linnhof auf dem Messegelände<br />

veranstaltet wurde. Die Nord-Ost-Pferd versteht sich als<br />

Plattform für Pferdesportbegeisterte aus dem ganzen Land.<br />

Hier ist ein Forum geschaffen worden, auf dem sich Profiund<br />

Amateurreiter, Freizeitsportler und Anhänger unterschiedlichster<br />

Reitweisen treffen und austauschen.<br />

Mit einem furiosen Auftritt hat Rocksänger Herbert<br />

Grönemeyer am 4. Juli 16.000 Fans begeistert. Mit seiner<br />

„Schiffsverkehr-Tour <strong>2012</strong>“ war der Sänger in Rendsburg<br />

zu Gast und gab unter freiem Himmel auf dem Messegelände<br />

sein Konzert.<br />

37


Öffentlichkeitsarbeit<br />

Eine moderne, kompetente und sympathische Öffentlich-<br />

keitsarbeit ist neben engagierten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern der wesentliche Bestandteil für die positive<br />

Außendarstellung jedes Unternehmens. Ziel der Öffentlichkeitsarbeit<br />

der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist es, die Aufgaben<br />

und Leistungen der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung,<br />

den Betrieben und möglichst vielen Bürgerinnen<br />

und Bürgern darzustellen. Darüber hinaus soll ein klares<br />

und positiv belegtes, kein altertümlich verklärtes Bild des<br />

bäuerlichen Berufsstandes gezeichnet werden.<br />

Lebensmittelkrisen blieben <strong>2012</strong> zwar weitgehend aus, aber<br />

die Bevölkerung ist sensibilisiert, und so muss Schlagworten<br />

wie Agrarfabriken, industrielle Tierhaltung oder Vermaisung<br />

stand- und gegengehalten werden. Eine aktuelle und sachliche<br />

Auseinandersetzung mit den Themen und kritischen<br />

Fragen der Medienvertreter bestimmten das Tagesgeschäft.<br />

Informationen werden bei zahlreichen Anfragen von Journalisten,<br />

im Rahmen von Presseterminen und durch die wöchentliche<br />

Berichterstattung im Bauernblatt <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> und Hamburg vermittelt. Das Internet erfährt zunehmende<br />

Bedeutung bei der Informationsbeschaffung.<br />

Dem hat die Kammer Rechnung getragen. Seit März ist sie<br />

mit einem neuen Internetangebot am Start: übersichtlicher,<br />

benutzerfreundlicher und schneller. In enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Ehrenamt hat die Pressestelle den Inter-<br />

38<br />

netauftritt überarbeitet. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> bietet<br />

zahlreiche Leistungen an; diese übersichtlich, aktuell<br />

und benutzerfreundlich darzustellen ist eine echte Herausforderung.<br />

In der Öffentlichkeitsarbeit spiegelt sich vor allem der Verlauf<br />

der Kulturen und der landwirtschaftlichen Saison wider.<br />

Das Jahr beginnt mit dem Frühjahrserwachen in den Gewächshäusern<br />

und endet mit dem Weihnachtskarpfen. Die<br />

schleswig-holsteinischen Medien berichten schwerpunktmäßig<br />

über diese Verbraucherthemen, weil sie eine möglichst<br />

große Gruppe von interessierten Menschen ansprechen<br />

wollen. Im Rahmen von Presseveranstaltungen zu Spargel,<br />

Erdbeeren, Fischzucht, Direktvermarktung oder Marktfrüchten<br />

werden immer wieder über den eigentlichen Anlass<br />

hinausgehende Hintergrundinformationen an die Journa-


listinnen und Journalisten gegeben. Eingebunden wird<br />

dabei so oft wie möglich ein Vertreter des Ehrenamtes, der<br />

Geschäftsführung und der Fachabteilung. Die Presse-<br />

termine finden gern vor Ort – also auf einem Hof oder im<br />

Betrieb – statt. So können die Medien zum einen authentische<br />

Bilder machen und zum anderen mit engagierten Betriebsleiterinnen<br />

und Betriebsleitern über die Praxis sprechen.<br />

Die Unternehmer, die bereitwillig ihre Türen für die Öffentlichkeit<br />

öffnen, sind notwendige Kooperationspartner<br />

der Pressestelle. Ihnen soll an dieser Stelle gedankt werden,<br />

denn sie vermitteln ein realistisches und positives Bild.<br />

<strong>2012</strong> gab es zahlreiche öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen<br />

vom Frühkartoffelanstich über die Erntepressekonferenz<br />

bis hin zur Kammerhauptversammlung. Auch vor<br />

kritischen Themen wie der Faktorenerkrankung schrecken<br />

wir nicht zurück. Ebenso darf keine Routine einkehren, deshalb<br />

ergänzen auch neue Themen wie der Ausbildungsbetrieb<br />

des Jahres oder die CO2-neutralen Dienstwagen das<br />

Themenangebot der Presseabteilung.<br />

Auf der Agenda stand vom 30. August bis 2. September die<br />

NORLA. Unter dem Motto „Ihr Hof kann mehr!“ ist in die<br />

Kammerhalle eingeladen worden. Dort wurden mit großem<br />

Erfolg die Einkommensalternativen dargestellt. Die NORLA<br />

ist keine reine Fachmesse, sondern schlägt eine Brücke zum<br />

Verbraucher. Deshalb nutzt die Pressestelle dieses Forum,<br />

um unterhaltend an vier Tagen interessierten Besuchern Informationen<br />

über die Arbeit der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

und den „Grünen Sektor“ an den Mann zu bringen.<br />

39


Ehrenamtliche Organisation<br />

Vizepräsidenten<br />

Hans-Caspar Graf zu Rantzau Arno Carstensen<br />

Tel.: 0 45 53/99 69 12 Tel.: 0 46 42/71 41<br />

Vorstand<br />

Rüdiger Böhnke<br />

Tel.: 0 43 21/8 53 78 56<br />

Dr. Hans Hermann Buchwald<br />

Tel.: 0 45 21/7 67 48<br />

Hans-Hermann Bunte<br />

Tel.: 0 43 22/45 61<br />

Repräsentanten der Kreise<br />

Dithmarschen<br />

Otto Boje Schoof<br />

Tel.: 0 48 34/22 64<br />

Herzogtum Lauenburg<br />

Paul Petersen<br />

Tel.: 0 45 36/7 47<br />

Nordfriesland<br />

Wolfgang Stapelfeldt<br />

Tel.: 0 46 65/7 01<br />

Ostholstein<br />

Karsten Kratzmann<br />

Tel.: 0 43 82/92 06 41<br />

Abteilung<br />

Allgemeine Verwaltung<br />

Dr. Markus Coester<br />

Grüner Kamp 15 – 17<br />

24768 Rendsburg<br />

Tel.: 0 43 31/94 53 - 170<br />

Fax: 0 43 31/94 53 - 179<br />

mcoester@lksh.de<br />

● Finanzen<br />

● Personal, Controlling<br />

● Büroleitung<br />

Organigramm<br />

Präsident Claus Heller Tel.: 0 43 43/92 17<br />

● Kontrollstelle<br />

für forstliches Saat- und<br />

Pflanzgut<br />

● Gütezeichen<br />

40<br />

Pinneberg<br />

Lars Kuhlmann<br />

Tel.: 0 41 01/5 38 83 11<br />

Plön<br />

Heinrich Staggen<br />

Tel.: 0 43 94/10 04<br />

Rendsburg-Eckernförde<br />

Klaus Hohnsbehn<br />

Tel.: 0 43 32/99 16 76<br />

<strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />

Ferdinand Feddersen<br />

Tel.: 0 46 06/6 29<br />

Abteilung<br />

Bildung, Betriebswirtschaft,<br />

Beratung<br />

Dr. Klaus Drescher<br />

Grüner Kamp 15 – 17<br />

24768 Rendsburg<br />

Tel.: 0 43 31/94 53 - 200<br />

Fax: 0 43 31/94 53 - 229<br />

kdrescher@lksh.de<br />

● Bildung<br />

● Beratung<br />

● Land- und<br />

Energietechnik<br />

Ferdinand Feddersen<br />

Tel.: 0 46 06/6 29<br />

Heinrich Kröger<br />

Tel.: 0 45 24/2 59<br />

Marga Trede<br />

Tel.: 0 41 27/3 48<br />

Segeberg<br />

Norbert Klees-Bruhn<br />

Tel.: 0 45 51/96 79 20<br />

Steinburg<br />

Hans-Jürgen Schröder<br />

Tel.: 0 48 22/66 67<br />

Stormarn<br />

Hans-Joachim Wendt<br />

Tel.: 0 45 37/3 33<br />

Abteilung<br />

Pflanzenbau,<br />

Pflanzenschutz, Umwelt<br />

Karlheinz Wilke<br />

Grüner Kamp 15 – 17<br />

24768 Rendsburg<br />

Tel.: 0 43 31/94 53 - 300<br />

Fax: 0 43 31/94 53 - 309<br />

kwilke@lksh.de<br />

● Pflanzenbau<br />

● Pflanzenschutz<br />

● Umweltund<br />

Gewässerschutz<br />

● Genehmigungen,<br />

Kontrolle und<br />

Sachkunde<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Hauptamtliche Organisation<br />

● Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tel.: 0 43 31/94 53 - 112<br />

presse@lksh.de<br />

● Interne Revision<br />

Abteilung<br />

Tierhaltung, Tierzucht<br />

Dr. Werner Lüpping<br />

Gutshof<br />

24327 Blekendorf<br />

Tel.: 0 43 81/90 09 - 39<br />

Fax: 0 43 81/90 09 - 18<br />

wluepping@lksh.de<br />

● Rinder<br />

● Schweine<br />

● Tierzucht<br />

● Fischerei<br />

24768 Rendsburg<br />

Tel.: 0 43 31/94 53 - 430<br />

Grüner Kamp 15 - 17, 24768 Rendsburg<br />

Tel.: 0 43 31/94 53 - 0<br />

Fax: 0 43 31/94 53 - 199<br />

www.lksh.de, lksh@lksh.de<br />

Ehrenamtliche Organisation<br />

Präsident<br />

Geschäftsführer<br />

Abteilung<br />

Lehr- und Versuchszentrum<br />

Futterkamp<br />

Dr. Eckhard Boll<br />

Gutshof<br />

24327 Blekendorf<br />

Tel.: 0 43 81/90 09 - 33<br />

Fax: 0 43 81/90 09 - 8<br />

eboll@lksh.de<br />

● Aus-, Fort- und<br />

Weiterbildung<br />

Jürgen Pallasch<br />

● Versuche, Erprobungen,<br />

Tierhaltung<br />

● Landwirtschaftl. Bauen,<br />

Baulehrschau,<br />

Immissionsschutz<br />

● Pferdehaltung<br />

Claus Heller<br />

Tel.: 0 43 43/92 17<br />

Tel.: 0 43 31/94 53 - 101<br />

Personalrat<br />

Bernd Irps<br />

Tel.: 0 43 31/94 53 - 221<br />

birps@lksh.de<br />

Abteilung<br />

Gartenbau<br />

Jan-Peter Beese<br />

Thiensen 16<br />

25373 Ellerhoop<br />

Tel.: 0 41 20/70 68 - 100<br />

Fax: 0 41 20/70 68 - 101<br />

jpbeese@lksh.de<br />

● Bildung<br />

● Beratung<br />

● Versuchswesen


Ehrenamtliche Organisation<br />

Fachausschussvorsitzende<br />

Fachausschuss für Ackerbau<br />

Heinrich Kröger<br />

Tel.: 0 45 24/2 59<br />

Fachausschuss für Arbeitnehmerberatung<br />

Arno Carstensen<br />

Tel.: 0 46 42/71 41<br />

Fachausschuss Ausbildung und<br />

Beratung<br />

Hans-Joachim Wendt<br />

Tel.: 0 45 37/3 33<br />

Fachausschuss für das Finanzwesen<br />

Dr. Hans Hermann Buchwald<br />

Tel.: 0 45 21/7 67 48<br />

Fachausschuss für Fischerei<br />

Lorenz Marckwart<br />

Tel.: 0 43 51/8 20 04<br />

Fachausschuss für das Forstwesen<br />

Hans-Caspar Graf zu Rantzau<br />

Tel.: 0 45 53/99 69 12<br />

Abteilung<br />

Forstwirtschaft<br />

Hans-Jürgen Sturies<br />

Hamburger Straße 115<br />

23795 Bad Segeberg<br />

Tel.: 0 45 51/95 98 - 11<br />

Fax: 0 45 51/95 98 - 40<br />

hjsturies@lksh.de<br />

● Beratung, Betreuung,<br />

Förderung<br />

● Forstliche Förderung:<br />

Antragswesen,<br />

Auszahlung<br />

● Aus- und Weiterbildung<br />

(Lehranstalt für Forstwirtschaft)<br />

● Forstliche Dienstleistungen<br />

DEULA <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> GmbH<br />

Lehranstalt für Agrarund<br />

Umwelttechnik<br />

Thomas Bachmann<br />

Klaus Benckwitz<br />

Grüner Kamp 13<br />

24768 Rendsburg<br />

Tel.: 0 43 31/84 79 - 10<br />

Fax: 0 43 31/89 87 - 1<br />

deula-sh@deula.de<br />

● Aus- und Fortbildung<br />

in der Landtechnik,<br />

Landwirtschaft,<br />

Gartenbau,<br />

Forst und Umwelt<br />

● Überbetriebliche<br />

Ausbildung<br />

● Ganztagsfahrschule<br />

● Schulung in Theorie<br />

und Praxis<br />

Fachausschuss für Frauen<br />

im Agrarbereich<br />

Ute Volquardsen<br />

Tel.: 0 46 74/96 28 02<br />

Fachausschuss für Gartenbau<br />

Dr. Hans Hermann Buchwald<br />

Tel.: 0 45 21/7 67 48<br />

Fachausschuss für Natur- und<br />

Umweltschutz<br />

Paul Petersen<br />

Tel.: 0 45 36/7 47<br />

Fachausschuss für Schweinehaltung<br />

Wolfgang Stapelfeldt<br />

Tel.: 0 46 65/7 01<br />

Fachausschuss für Tierhaltung<br />

und Futterbau<br />

Ferdinand Feddersen<br />

Tel.: 0 46 06/6 29<br />

Prüfungsausschuss<br />

Klaus-Peter Lucht<br />

Tel.: 0 48 71/41 50<br />

LC<br />

Landwirtschafts-<br />

Consulting GmbH<br />

Dr. Markus Coester<br />

Klaus Benckwitz<br />

Grüner Kamp 15 - 17<br />

24768 Rendsburg<br />

Tel.: 0 43 31/33 63 - 0<br />

Fax: 0 43 31/33 63 - 12<br />

info@lc-sh.de<br />

● Landschafts- und<br />

Umweltplanung<br />

● Regionalentwicklung<br />

● GIS-Digitale Kartografie<br />

● Umweltverträglichkeitsuntersuchungen<br />

● Zertifizierung im Agrarbereich<br />

Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ist ein<br />

unabhängiger Dienstleister für die Land- und Forstwirt-<br />

schaft, den Gartenbau, die Fischerei und den ländlichen<br />

Raum in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />

Unsere Fachkompetenz bieten wir den Vereinen und<br />

Verbänden im Agrarbereich zum Nutzen ihrer Mitglieder<br />

und den politischen Institutionen als Grundlage für<br />

Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse an. Verbraucherschutz,<br />

Umweltschutz und Produktqualität landwirtschaftlicher<br />

Erzeugnisse sind uns ein besonderes Anliegen.<br />

Unsere Stärke ist breites Expertenwissen unter einem Dach.<br />

Dieses Wissen bildet das Fundament für die Erarbeitung<br />

ganzheitlicher, effektiver und nachhaltiger Lösungen.<br />

Agrarland <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

● 1,08 Mio ha land- und forstwirtschaftliche<br />

Fläche (92 % der Gesamtfläche <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s).<br />

● Rd. 14.000 Betriebe ab 5 ha landwirtschaftliche<br />

Nutzfläche, davon rd. 65 % Futterbaubetriebe<br />

und 25 % Marktfruchtbetriebe.<br />

● 12.500 Erwerbstätige sind im Gartenbau beschäftigt.<br />

Das größte geschlossene Baumschulgebiet der Welt<br />

liegt vor den Toren der Metropole Hamburg.<br />

41


Ehrenamtliche Organisation<br />

der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Vorstand<br />

Präsident<br />

Claus Heller<br />

Repräsentanten der Kreise<br />

42<br />

Vizepräsident<br />

Hans-Caspar<br />

Graf zu Rantzau<br />

Hans-Hermann Bunte Ferdinand Feddersen<br />

Dithmarschen<br />

Otto Boje Schoof<br />

Pinneberg<br />

Lars Kuhlmann<br />

Herzogtum Lauenburg<br />

Paul Petersen<br />

Plön<br />

Heinrich Staggen<br />

Segeberg<br />

Norbert Klees-Bruhn<br />

Vizepräsident<br />

Arno Carstensen<br />

Marga Trede Heinrich Kröger<br />

Nordfriesland<br />

Wolfgang Stapelfeldt<br />

Rendsburg-Eckernförde<br />

Klaus Hohnsbehn<br />

Steinburg<br />

Hans-Jürgen Schröder<br />

Rüdiger Böhnke Dr. Hans Hermann<br />

Buchwald<br />

Ostholstein<br />

Karsten Kratzmann<br />

<strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />

Ferdinand Feddersen<br />

Stormarn<br />

Hans-Joachim Wendt


Unser Geschäftsführer geht in den Ruhestand<br />

Jürgen Pallasch: Ein Vordenker und Lenker<br />

Sein Werdegang<br />

Nach langjährigen beruflichen Erfahrungen im Kultus-, Land-<br />

wirtschafts- und Umweltministerium des Landes <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> kam Jürgen Pallasch im August 1991 zur Land-<br />

wirtschaftskammer als Leiter der Personalabteilung. Bereits<br />

1993 übertrug man ihm als Ressortleiter die Gesamtverant-<br />

wortung für die Bereiche Organisation, Finanzen und Personal.<br />

In den Folgejahren war es seine zentrale Aufgabe – nach<br />

Rückübertragung des landwirtschaftlichen Fachschulwesens<br />

auf das Land – die Kammer in enger Zusammenarbeit mit<br />

Vorstand und Geschäftsführung neu zu ordnen und die Umstellung<br />

von der Kameralistik auf kaufmännische Wirtschaftsführung<br />

voranzutreiben. Dies war verbunden mit<br />

erheblichen Personaleinsparungen unter dem Druck drastisch<br />

gekürzter Landesmittel. Diese Aufgabe hat er trotz der parallel<br />

laufenden „Kammerkrise“ mit besonderer Loyalität,<br />

Standhaftigkeit und großer Führungsstärke gemeistert.<br />

2003 wurde er stellvertretender Geschäftsführer und 2004<br />

durch die Hauptversammlung zum Geschäftsführer berufen.<br />

2008 bestätigte die Hauptversammlung Jürgen Pallasch<br />

einstimmig für weitere fünf Jahre in seinem Amt. Unter<br />

seiner hauptamtlichen Führung wurde die umfassendste<br />

und tiefgreifendste Struktur- und Personalveränderung in<br />

der 116-jährigen Geschichte der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

erfolgreich gemeistert.<br />

Karriere-Meilensteine<br />

• 2001: Erfolgreiche Privatisierung von LUFA/ITL<br />

• 2006: Bau des neuen Gartenbauzentrums in Ellerhoop<br />

• 2008: Neubau der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> in Rendsburg<br />

und Entwicklung des Agrarzentrums „Grüner Kamp“<br />

• 2008: Übertragung der Weisungsaufgabe Pflanzenschutz<br />

auf die <strong>Landwirtschaftskammer</strong>, Jürgen Pallasch wird<br />

höchster Verantwortlicher dieses Bereiches<br />

• 2008: Gründung MesseRendsburg und erfolgreiche gemeinsame<br />

Geschäftsführung mit dem Bauernverband<br />

• Weiterentwicklung des Lehr- und Versuchszentrums in<br />

Futterkamp, Zusammenlegung der Abteilung Tierzucht<br />

• Erfolgreiche Erarbeitung eines Strukturkonzeptes mit dem<br />

Ehrenamt und den Abteilungsleitern für die Kammerzukunft<br />

• <strong>2012</strong>: Bauleitung des Erweiterungsbaus des Beruflichen<br />

Gymnasiums „Erneuerbare Energien“<br />

Die Arbeit von Jürgen Pallasch und seinem Team war stets<br />

geprägt von der Überzeugung des hohen, unwiederbringlichen<br />

Wertes dieser landwirtschaftlichen Selbstverwaltung als<br />

notwendige Unterstützung für Betriebsinhaber, ihre Familien<br />

und Mitarbeiter.<br />

Es war ihm immer wichtig, das Handeln unter der Leitlinie<br />

„Hervorragende Dienstleistung“ und nicht unter „Verwaltung“<br />

weiterzuentwickeln. Sein Ziel: Möglichst viele<br />

Alleinstellungsmerkmale für „seine Kammer“.<br />

Die Arbeitsweise von Jürgen Pallasch war stets vorausdenkend,<br />

mit dem Ziel, die vielfältigen Aufgaben der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

mit Personal und Finanzen in Einklang<br />

zu bringen. Dabei war er offen für neue Themen aus Landwirtschaft<br />

und Gesellschaft. So öffnete er die Kammer für<br />

Umweltthemen und Gewässerschutz. Ein großes Anliegen<br />

waren ihm stets Projekte mit Kindern und behinderten<br />

Menschen. Er war bestrebt, ihnen allen Wissen über Landwirtschaft<br />

und Nahrungsmittel näherzubringen. Denn: „Nur<br />

was man kennt, kann man schätzen und schützen.“<br />

Vertrauensvolles, offenes und in hohem Maß der Personalund<br />

Sachgerechtigkeit verpflichtetes Vorgehen machten<br />

ihn für Ehren- und Hauptamt aus Landwirtschaft, Forst,<br />

Fischerei und Gartenbau gleichermaßen zu einer hochgeschätzten<br />

Persönlichkeit. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat<br />

ihm ihre positive Entwicklung ganz wesentlich mit zu verdanken.<br />

Sein Optimismus, seine Kraft und sein positives<br />

Denken haben die Kammer auch in schwierigen Zeiten<br />

immer getragen.<br />

Die besten Wünsche für den Ruhestand<br />

„Ich wünsche Ihnen nach Ihrem Ausscheiden Gesundheit<br />

und Muße und die Zeit für Dinge, die bisher zu kurz gekommen<br />

sind. – Danke, Jürgen Pallasch.“<br />

Claus Heller, Präsident der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

43


<strong>Landwirtschaftskammer</strong> in der Region für die Region<br />

3<br />

Nordfriesland<br />

<strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />

Dithmarschen<br />

Rendsburg-Eckernförde<br />

Plön<br />

Sylt<br />

Föhr<br />

Nordsee<br />

Bredstedt<br />

Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />

Theodor-Storm-Straße 2<br />

25821 Bredstedt<br />

Tel.: 0 46 71/91 34 - 0<br />

Fax: 0 46 71/91 34 - 11<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />

Theodor-Storm-Straße 2<br />

25821 Bredstedt<br />

Tel.: 0 46 71/91 34 - 0<br />

Fax: 0 46 71/91 34 - 11<br />

4 Reußenköge<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />

Versuchsstation Reußenköge<br />

Sönke-Nissen-Koog 44<br />

25821 Bredstedt<br />

Tel.: 0 46 74/38 3<br />

Fax: 0 46 74/96 20 - 39<br />

5 <strong>Schleswig</strong><br />

Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />

Bellmannstraße 26<br />

24837 <strong>Schleswig</strong><br />

Tel.: 0 46 21/96 47 - 0<br />

Fax: 0 46 21/96 47 - 55<br />

Impressum<br />

Neumünster<br />

Segeberg<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Grüner Kamp 15 – 17<br />

24768 Rendsburg<br />

Tel.: 0 43 31/94 53 - 0<br />

Fax: 0 43 31/94 53 - 119<br />

www.lksh.de<br />

Reußenköge<br />

4<br />

3<br />

Bredstedt<br />

Pinneberg<br />

Kiel<br />

6<br />

Heide<br />

17<br />

Barlt<br />

16<br />

Herzogtum Lauenburg<br />

Stormarn<br />

Steinburg<br />

Ostholstein<br />

Lübeck<br />

Redaktion: Daniela Rixen und Isa-Maria Kuhn<br />

Layout: www.idee-fix.de<br />

Fotos: <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>,<br />

ideefix, fotolia<br />

Stand: Dezember <strong>2012</strong><br />

<strong>Schleswig</strong><br />

6 5<br />

Schuby<br />

Itzehoe<br />

15<br />

Birkenmoor<br />

7<br />

Kiel<br />

1 2<br />

Rendsburg<br />

14<br />

Ellerhoop<br />

Schuby<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />

Versuchsstation Schuby<br />

24850 Schuby<br />

Tel.: 0 46 21/30 60 93 11<br />

Fax: 0 46 21/30 60 93 90<br />

7 Birkenmoor<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz,<br />

Umwelt<br />

Versuchsstation Birkenmoor<br />

Osdorfer Landstraße 18<br />

24229 Schwedeneck<br />

Tel.: 0 43 08/42 - 3<br />

Fax: 0 43 08/18 25 - 13<br />

8 Futterkamp<br />

Gutshof<br />

24327 Blekendorf<br />

Tel.: 0 43 81/90 09 - 0<br />

Fax: 0 43 81/90 09 - 8<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />

Versuchsstation Futterkamp<br />

Tel.: 0 43 81/90 09 - 45<br />

Fax: 0 43 81/90 09 - 69<br />

Tierhaltung, Tierzucht<br />

Tel.: 0 43 81/90 09 - 99<br />

Fax: 0 43 81/90 09 - 18<br />

10<br />

Bad Segeberg<br />

Hamburg<br />

Ostsee<br />

Futterkamp<br />

8<br />

Bad Malente<br />

9<br />

Kastorf<br />

12<br />

Lübeck<br />

11<br />

Mölln<br />

13<br />

9 Bad Malente<br />

Lehr- und Versuchsanstalt<br />

für Milchwirtschaft<br />

Luisenstraße 4 - 6<br />

23714 Bad Malente<br />

Tel.: 0 45 23/99 18 - 0<br />

Fax: 0 45 23/99 18 - 30<br />

10 Bad Segeberg<br />

Forstwirtschaft<br />

Hamburger Straße 115<br />

23795 Bad Segeberg<br />

Tel.: 0 45 51/95 98 - 0<br />

Fax: 0 45 51/95 98 - 40<br />

Lehranstalt für Forstwirtschaft<br />

Tel.: 0 45 51/95 98 - 23<br />

Fax: 0 45 51/95 98 - 40<br />

Fehmarn<br />

Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />

Tel.: 0 45 51/95 98 - 90<br />

Fax: 0 45 51/95 98 - 50<br />

11 Lübeck<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />

Meesenring 9<br />

23566 Lübeck<br />

Tel.: 04 51/31 70 20 00<br />

Fax: 04 51/31 70 20 29<br />

12 Kastorf<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />

Versuchsstation Kastorf<br />

Alter Hof 5<br />

23847 Kastorf<br />

Tel.: 0 45 01/8 22 09 36<br />

13 Mölln<br />

Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />

Schmilauer Straße 66<br />

23879 Mölln<br />

Tel.: 0 45 42/84 73 16<br />

Fax: 0 45 42/84 73 35<br />

1<br />

2<br />

Rendsburg<br />

Zentrale<br />

Allgemeine Verwaltung, Bildung,<br />

Betriebswirtschaft, Beratung*,<br />

Gütezeichen, Pflanzenbau, Pflanzenschutz,<br />

Umwelt, Landtechnik<br />

Grüner Kamp 15 – 17<br />

24768 Rendsburg<br />

Tel.: 0 43 31/94 53 - 0<br />

Fax: 0 43 31/94 53 - 199<br />

LC Landwirtschafts-<br />

Consulting GmbH<br />

Grüner Kamp 15 – 17<br />

24768 Rendsburg<br />

Tel.: 0 43 31/33 63 0 - 0<br />

Fax: 0 43 31/33 63 0 - 12<br />

DEULA<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH<br />

Grüner Kamp 13<br />

24768 Rendsburg<br />

Tel.: 0 43 31/84 79 - 10<br />

Fax: 0 43 31/89 87 - 1<br />

Kiel<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />

Kontrollbüro<br />

Wischhofstraße 1 – 3<br />

24148 Kiel<br />

Tel.: 04 31/5 34 03 69<br />

Fax: 04 31/5 34 03 64<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />

Diagnose-Labor<br />

Westring 383<br />

24118 Kiel<br />

Tel.: 04 31/8 80 13 11<br />

Fax: 04 31/8 80 13 14<br />

14 Ellerhoop<br />

15<br />

Gartenbau<br />

Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />

Thiensen 16<br />

25373 Ellerhoop<br />

Tel.: 0 41 20/70 68 - 100<br />

Fax: 0 41 20/70 68 - 101<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />

Thiensen 16<br />

25373 Ellerhoop<br />

Tel.: 0 41 20/70 68 - 200<br />

Fax: 0 41 20/70 68 - 212<br />

Itzehoe<br />

Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />

Brunnenstraße 45<br />

25524 Itzehoe<br />

Tel.: 0 48 21/6 42 - 0<br />

Fax: 0 48 21/6 42 - 40<br />

16 Barlt<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />

Versuchsstation Barlt<br />

Süderhafenweg 4<br />

25719 Barlt<br />

Tel.: 0 48 57/90 17 - 43<br />

Fax: 0 48 57/90 17 - 48<br />

17 Heide<br />

Beratungsdienste Landwirtschaft*<br />

Waldschlößchenstraße 47<br />

25746 Heide<br />

Tel.: 04 81/8 50 94 - 0<br />

Fax: 04 81/8 50 94 - 40<br />

Pflanzenbau, Pflanzenschutz, Umwelt<br />

Waldschlößchenstraße 47<br />

25746 Heide<br />

Tel.: 04 81/8 50 94 - 51<br />

Fax: 04 81/8 50 94 - 49<br />

* Beratungsdienste Landwirtschaft umfassen: Bildungsbeauftragte, Sozioökonomische Beratung,<br />

Einkommenskombination/Frauen im Agrarbereich

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