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Polymedikation bei alten Patienten - Adjutum

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4<br />

edITorIAL Interdisziplinäres Schmerzmanagement<br />

Sehr geehrte LeserInnen!<br />

Mit ansteigendem Alter kommt es<br />

zunehmend zur Erkrankung mehrerer<br />

Organsysteme. Bei 18% der über<br />

65-jährigen bestehen drei chronische<br />

Erkrankungen. Die Folge ist häufig<br />

eine <strong>Polymedikation</strong>. Besonders <strong>bei</strong><br />

älteren Menschen kommt es infolge der nicht seltenen Resorptions-,<br />

Nieren- und Leberstörungen zu schwer vorhersehbaren<br />

Medikamentenspiegel. Das Risiko für gefährliche potentielle<br />

Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten steigt mit der<br />

Anzahl der verordneten Präparate. Schätzungen aus Deutschland<br />

sprechen von jährlich 20.000 Todesfällen (!) und 300.000<br />

Hospitalisationen durch Arzneimittelinteraktionen (Glaeske<br />

2006).<br />

Genauso wie Schmerzen ist Dyspnoe zunächst ein Symptom<br />

unterschiedlicher Krankheiten. Schmerzen und Dyspnoe<br />

verstärken einander. Wenn zusätzlich Angst besteht, wirkt auch<br />

diese Beschwerde verstärkend. Opioide sind hier<strong>bei</strong> nicht nur<br />

sehr gut analgetisch wirksame Substanzen, sondern sie haben<br />

auch anxiolytisch und pathophysiologisch auf die Dyspnoe eine<br />

positive Auswirkung.<br />

Die Behandlung von Schlafstörungen bedeutet <strong>bei</strong> zugleich<br />

bestehenden Schmerzen auch Schmerztherapie. Die Beziehung<br />

ist wechselseitig, dh, dass nicht nur Schmerzen den Schlaf<br />

beeinträchtigen, sondern auf Basis neurohumoraler Regelkreise<br />

Schlafstörungen das Schmerzgeschehen negativ beeinflussen.<br />

Bedeutend ist die Schlafqualität und es ist immer wieder<br />

beeindruckend wie Schmerzpatienten „aufblühen“, wenn ihre<br />

Schlafprobleme gelöst wurden. Da<strong>bei</strong> kommen häufig sehr<br />

erfolgreich sedierende Antidepressiva zum Einsatz.<br />

Die Schmerzbehandlung im Rahmen der Osteoporose gehört<br />

neben der kausalen Therapie zu den wichtigsten therapeutischen<br />

Maßnahmen. Neben der akut hochschmerzhaften<br />

Fraktur ist besonders auch an die „schleichenden“ Formen zu<br />

denken, die zunächst heimtückisch ohne wesentliche Schmerzen<br />

verlaufen.<br />

Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Schmerzlokalisationen<br />

nach jenen Seiten des Bewegungssystems. Im Rahmen<br />

der Differentialdiagnose ist auch an vaskuläre Ursachen zu<br />

denken, deren Diagnostik meist nur mittels aufwendiger<br />

Schichtbildgebung zu sichern ist. Der schwierige Spagat zwischen<br />

der oft (lebens-) wichtigen rechtzeitigen Diagnostik und<br />

wirtschaftlichen Überlegungen erfordert ärztliche Kunst in<br />

höchstem Maße.<br />

Migräneschmerzen gehören zu den heftigsten überhaupt. Dies<br />

führt dazu, dass man weiterhin auf der Suche nach verbesserten<br />

Behandlungsmöglichkeiten ist. Darüber, welche Rolle da<strong>bei</strong><br />

letztlich das Botulinum – Toxin einnimmt, ist noch nicht das<br />

letzte Wort endgültig geklärt.<br />

Prim. Univ.Prof. Dr. Martin Friedrich<br />

Abteilung für Orthopädische Schmerztherapie, Spine Unit<br />

Center of Excellence Orthopaedic Pain Management Speising<br />

(CEOPS), Orthopädisches Spital Speising GmbH,<br />

1130 Wien, Speisinger Straße 109<br />

4. CEOPS Schmerzkongress<br />

WIRBELSÄULENBESCHWERDEN AUS DER SICHT<br />

DES BIOPSYCHOSOZIALEN MODELLS<br />

Orthopädisches Spital Speising, 1130 Wien<br />

Pav. I, Festsaal<br />

27. Februar 2010<br />

Anmeldeformular und Programm: www.ceops.at

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