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bewertungsbogen fiche d'evaluation - формуляр за ... - Lern.Lehm

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TEIL II<br />

Handlungsempfehlungen zur<br />

beruflichen Entwicklung und<br />

Mobilität im <strong>Lehm</strong>bau für <strong>Lern</strong>ende<br />

mit Migrationshintergrund<br />

Für Weiterbildungsmaßnahmen, welche sich der<br />

Zielgruppe „Menschen mit Migrationsgeschichte“<br />

öffnen wollen, geben wir folgende<br />

Handlungsempfehlungen, die in die verschiedenen<br />

Bereiche Ihrer Arbeit zu integrieren sind:<br />

1) Öffentlichkeitsarbeit<br />

2) Werbung, Akquise der Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer, Motivierung<br />

3) Organisation von <strong>Lern</strong>prozessen<br />

4) Konzeption von Unterrichtsmaterialien<br />

5) Anforderungen an die Qualifikation der<br />

Ausbilderinnen und Ausbilder<br />

6) Bewertung von <strong>Lern</strong>ergebnissen,<br />

Kompetenzfeststellung und -dokumentation<br />

1. Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Lehm</strong> wird in den meisten Herkunftsländern<br />

der Menschen mit Migrationsgeschichte als<br />

ein rückständiger Baustoff, welcher für eine<br />

dörfliche Lebensweise und Armut steht,<br />

betrachtet. Modern und erstrebenswert<br />

erscheinen demgegenüber zeitgemäße<br />

Baustoffe wie Beton, Kunststoff und Stahl.<br />

Dieses Bild zu verändern, ist Aufgabe der<br />

Öffentlichkeitsarbeit, welche dauerhaft und<br />

zudem vor Kursbeginn geleistet werden<br />

sollte. Sie beinhaltet sowohl eine intensive<br />

Aufklärungsarbeit über die Eigenschaften<br />

des Baustoffs <strong>Lehm</strong> als auch die Vermittlung<br />

der bautechnologischen Möglichkeiten und<br />

der nachhaltigen Aspekte. Ziel ist, <strong>Lehm</strong><br />

auch als zukunftsfähigen Baustoff bekannt<br />

zu machen. Als Zielgruppe erscheinen<br />

hier nicht nur die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer der Maßnahmen selbst interessant,<br />

sondern auch deren Eltern, Freunde und<br />

Freundinnen. Denn nur wenn alle in der<br />

Qualifizierung eine sinnvolle Investition in die<br />

berufliche Perspektive sehen, wird sich diese<br />

etablieren. Obligatorisch erscheinen in diesem<br />

Zusammenhang mehrsprachige Prospekte und<br />

Flyer mit Bildern über historische und aktuelle<br />

<strong>Lehm</strong>bauten und -projekte sowie Zahlen,<br />

Statistiken und Erläuterungen zum sich ständig<br />

verstärkenden Interesse von Bauherren und<br />

Baufrauen an <strong>Lehm</strong>baustoffen.<br />

2. Werbung, Akquise der Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer, Motivierung<br />

Damit Bildungsangebote, Kurse und Projekte<br />

im Bereich des <strong>Lehm</strong>baus die Menschen mit<br />

Migrationshintergrund erreichen, müssen<br />

diese in deren Communities verbreitet werden.<br />

Teilnehmende mit Migrationsgeschichte greifen<br />

bei der Auswahl von Bildungsangeboten<br />

besonders häufig auf (Weiter-) Empfehlungen<br />

zurück, welche durch Freunde, Bekannte<br />

oder Multiplikatorinnen gemacht worden<br />

sind. Zudem muss die Teilnahme an einer<br />

Qualifizierungsmaßnahme im Freundeskreis<br />

und in der Familie auf Akzeptanz stoßen. Da<br />

die Geschlechterrollen in vielen Communities<br />

(insbesondere aus dem türkischen oder<br />

arabischen Raum) rigider sind als die in<br />

deutschen Familien, wird es bei Mädchen<br />

mit Migrationsgeschichte noch viel Zeit in<br />

Anspruch nehmen, bis diese gleichberechtigt<br />

und in angemessener Anzahl im Bereich<br />

des <strong>Lehm</strong>baus und der <strong>Lehm</strong>putze eine<br />

Qualifikation für sich anstreben. Da die<br />

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den<br />

Migrantenorganisationen häufig Migrantinnen<br />

und Migranten der ersten Generation sind,<br />

sollte das Informationsmaterial über Kurse<br />

(Flyer, Kursankündigungen etc.), auch in<br />

den Muttersprachen der Hauptzielgruppen<br />

(z.B. türkisch, arabisch) vorliegen. Viele<br />

MigrantInnen verfügen auch über bessere<br />

Englisch-, Französisch-, Spanisch- oder<br />

Portugiesischkenntnisse. Zudem sollte bei<br />

der Werbung von Teilnehmenden einerseits<br />

an schon Bekanntes und Vertrautes<br />

angeknüpft, gleichzeitig aber auf das Moderne<br />

und Zeitgemäße des Baustoffs <strong>Lehm</strong><br />

hingewiesen werden. Um Menschen mit

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