06.04.2023 Aufrufe

Die wahren Bastarde (Die Geteilten Lande 2) Leseprobe

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Die</strong> Beunruhigung in seiner Stimme entsprach der in Weides<br />

Kopf.<br />

»Vielleicht habe ich ja Glück«, sagte sie zu ihm. »Stell die Fässer<br />

auf, wenn du drinnen bist. Ich will, dass die Schlammköpfe<br />

Schießübungen mit der Armbrust machen.«<br />

Schlange nickte. »Wird gemacht.«<br />

Als jüngster Bastard, der erst vor einem halben Jahr vereidigt<br />

worden war, war er nicht die beste Wahl, um die Anwärter auszubilden,<br />

aber es gab nur wenige Alternativen.<br />

»Und richte Honigwein aus, dass er bis zu meiner Rückkehr<br />

das Sagen hat.«<br />

»Häuptling!«, salutierte Schlange.<br />

Ihre Keiler trennten sich, und Weide ritt eine Runde um Teilsieg,<br />

um die Palisaden auf Schwachstellen zu untersuchen. Das<br />

ganze Ding sah verglichen mit der einstigen, einschüchternden<br />

Masse der Brennerei aus, als wäre es aus dünnen Zweigen geflochten.<br />

<strong>Die</strong> gesprengten Steine effektiv zu nutzen, ging nur<br />

langsam voran. Steinmetzwerkzeuge und Männer, die wussten,<br />

wie man sie benutzte, waren Mangelware. <strong>Die</strong> meisten geschickten<br />

Handwerker der Stadt hatten es vorgezogen, nach dem<br />

Untergang des Lehmmasters und seiner Festung nicht zurückzukehren.<br />

Holz war im Brachland von Ul-wundulas schon immer<br />

Mangelware gewesen. Glücklicherweise musste Weide die<br />

Öfen der Brennerei nicht mehr befeuern, und so war es ihr in<br />

den ersten Monaten als Häuptling gelungen, genug Holz für den<br />

Bau der Palisaden zu beschaffen. <strong>Die</strong> Rotte lebte hinter ihrem<br />

dürftigen Schutz und teilte sich den Platz mit den Menschen,<br />

die früher unter ihrem Schutz gestanden hatten. Teilsieg verdankte<br />

seine Existenz den <strong>Bastarde</strong>n, und seine Bewohner hatten<br />

in diesem erbarmungslosen Land nur dank der schützenden<br />

Präsenz der nahe gelegenen Brennerei und ihrer Reiter überleben<br />

können. Jetzt waren die Brennerei ein Schlackenhaufen<br />

und die <strong>Bastarde</strong> kaum mehr als Hausbesetzer.<br />

Aber Weide wollte verdammt sein, wenn sie untätige Hausbesetzer<br />

wären.<br />

<strong>Die</strong> Arbeiten an dem Graben außerhalb des Walls waren<br />

so gut wie abgeschlossen. Eine wechselnde Mannschaft aus<br />

Schlammköpfen hatte monatelang Staub aufgewirbelt und<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!