Ausgabe 03/2010 - Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg eV
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Seniorenfreundlicher Service<br />
Immer mehr setzen<br />
darauf<br />
Das steigende Durchschnittsalter<br />
der Konsumenten<br />
fordert neue Konzepte<br />
im Einzelhandel.<br />
Denn ältere Leute legen besonderen<br />
Wert auf Service und Beratung. Aber<br />
auch bei der Gestaltung des Sortiments<br />
und der Präsentation der Waren<br />
unterscheiden sich die Bedürfnisse<br />
der älteren Generation von den<br />
Ansprüchen jüngerer Kundschaft.<br />
So sind z. B. kleine Packungsgrößen<br />
und die gute Erreichbarkeit der Waren<br />
wichtig für die Älteren.<br />
Immer mehr Einkaufsstädte werben<br />
deshalb gezielt mit seniorenfreundlichem<br />
Service um ältere Verbraucher.<br />
Die Geschäfte vieler Städte<br />
werden von Seniorenräten geprüft.<br />
Bei bestandenem Test erhalten sie<br />
ein Gütesiegel, das deutlich sichtbar<br />
außen am Geschäft angebracht wird.<br />
Vorreiter war der Stadtseniorenrat<br />
Karlsruhe. Inzwischen wurden<br />
bereits in mehr als 50 Städten und<br />
Gemeinden in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
weit über 3000 Einzelhandelsge-<br />
16 3/4 <strong>2010</strong><br />
schäfte von den Seniorenräten überprüft<br />
und ausgezeichnet.<br />
Gemeinsam mit dem<br />
Einzelhandelsverband<br />
Das Thema „Seniorenfreundlicher<br />
Service“ verfolgt der LSR zusammen<br />
mit dem Einzelhandelsverband<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Gemeinsam<br />
möchten wir die Einzelhändler für<br />
den demografischen Wandel sensibilisieren<br />
und die Initiative der Seniorenräte<br />
flächendeckend in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> etablieren.<br />
Öffentlichkeitswirksame<br />
Zertifizierung<br />
Um das Zertifikat zu erhalten, müssen<br />
die Geschäfte zahlreiche Bedingungen<br />
erfüllen. Die Seniorenräte<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> haben landesweit<br />
geltende Bewertungskriterien<br />
entwickelt. Begutachtet wird von<br />
dafür geschulten “Räten“. Die Zertifikate<br />
werden immer in einem feier-<br />
Die ausgezeichneten Einzelhändler erhalten einen Aufkleber mit dem Logo des „Seniorenfreundlichen Service“ für Türe<br />
oder Schaufenster.<br />
Bild: fotolia<br />
lichen und öffentlichkeitswirksamen<br />
Rahmen übergeben. Die ausgezeichneten<br />
Einzelhändler erhalten einen<br />
Aufkleber mit dem Logo des „Seniorenfreundlichen<br />
Service“ für Türe<br />
oder Schaufenster. Die Räte prüfen<br />
nach zwei Jahren, ob verlängert werden<br />
kann.<br />
Welche Vorteile bieten die<br />
„ausgezeichneten“ Geschäfte?<br />
Zu den wichtigsten Vorteilen gehören:<br />
Barrierefreiheit, helle Beleuchtung,<br />
Sitzgelegenheiten, übersichtliches<br />
Warenangebot, gut lesbare<br />
Preisschilder, Lieferservice, kurze<br />
Wege. Hiervon profitiert übrigens<br />
auch die jüngere Kundschaft.<br />
Birgit Faigle<br />
Handwerker erfahren, was<br />
Senioren bewegt<br />
Auch für das Handwerk bieten<br />
Seniorenräte in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
ihre Unterstützung an.<br />
Gemeinsam mit den Kreishandwerkerschaften<br />
zertifizieren sie<br />
Handwerker mit besonders seniorengerechtem<br />
Angebot.<br />
Ob im Rems-Murr-Kreis, im<br />
Raum Reutlingen, Tübingen, Esslingen<br />
oder in Konstanz: Das Angebot<br />
stößt auf reges Interesse bei<br />
den Betrieben und die Seniorenräte<br />
sind wichtige Informationsstellen<br />
und Partner. Noch haben<br />
sich Projekte wie der „Seniorenfreundliche<br />
Handwerksbetrieb“,<br />
der „Service-Plus-geschulte-Fachbetrieb“<br />
oder die „Initiative 60+“<br />
nicht flächendeckend durchgesetzt,<br />
aber immer mehr Handwerker<br />
erkennen das Potenzial, das in<br />
diesem Markt schlummert.<br />
fai