smartLiving Magazin Stuttgart | Ausgabe 02/2023
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IMMOBILIEN Die große Flaute – Käufer händeringend gesucht<br />
ARCHITEKTUR Das Rosenstein-Quartier – ein neuer Stadtteil entsteht<br />
FINANZIERUNG Die neue Wohneigentumsförderung<br />
WOHNEN & LEBEN Tipps für den Start in die Gartensaison
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
mit ehrgeizigen Zielen ist die Ampel-Regierung angetreten,<br />
denn 400.000 Wohnungen sollten es sein, die<br />
neu gebaut werden, pro Jahr wohlgemerkt. Für das<br />
Jahr 2<strong>02</strong>2 wurde diese Marke klar verfehlt, denn Experten<br />
gehen nur von rund der Hälfte aus, obgleich<br />
die endgültige Fertigstellungsstatistik aktuell noch<br />
nicht vorliegt.<br />
Die zuständige Bundesbauministerin, Klara Geywitz<br />
(SPD), hält das Neubauziel von 400.000 Wohnungen<br />
jedoch weiterhin für realistisch, allerdings jetzt erst<br />
ab 2<strong>02</strong>4. „Durch Vorfertigung und Digitalisierung<br />
soll es 2<strong>02</strong>4 und 2<strong>02</strong>5 gelingen, an diese Zahl heranzukommen,<br />
so Geywitz.<br />
Es darf stark bezweifelt werden, dass es gelingt, ab<br />
dem kommenden Jahr dieses Niveau an neu gebauten<br />
Wohneinheiten zu erreichen, denn die derzeitige<br />
Realität ist eine gänzlich andere. Sie ist geprägt von<br />
unzähligen Stornierungen, weiter steigenden Baukosten<br />
und ausufernder Bürokratie. Das Geschäft<br />
bricht regelreicht ein und „der Wohnungsmarkt steht<br />
am Kipppunkt“, warnte jüngst ein Bündnis aus<br />
Mieterbund, Baugewerkschaft und Verbänden der<br />
Wohnungs- und Bauwirtschaft bei ihrem Wohnungsbautag<br />
in Berlin. Das Münchener Ifo-Institut meldete<br />
hierzu: „Infolge der rasant gestiegenen Baukosten<br />
und der höheren Finanzierungszinsen rentieren sich<br />
viele Wohnungsbauprojekte nicht mehr, werden verschoben<br />
oder ganz gestrichen, das Neugeschäft bricht<br />
förmlich ein.“<br />
Fest steht, dass dringend etwas getan werden muss.<br />
Das Bündnis bekräftigte seinen Ruf nach mehr Fördergeldern<br />
für den Wohnungsbau und einen Fokus auf<br />
genehmigte, aber nicht gebaute Wohnungen, denn<br />
der Bauüberhang von derzeit 900.000 Wohneinheiten<br />
bietet Handlungsoptionen. Weitere Chancen sieht das<br />
Bündnis in der Vergabe von kostengünstigen Bauflächen<br />
sowie der Nachverdichtung von städtischen<br />
Quartieren.<br />
Probate Forderungen, wie unsere Redaktion meint,<br />
die zügig umgesetzt werden sollten, denn die Wohnraummisere<br />
bewirkt noch einen ganz anderen Effekt,<br />
der nicht vergessen werden sollte, nämlich einen massiven<br />
Druck auf die Mieten, die immer weiter steigen.<br />
Zeit zu handeln!<br />
Viel Spaß mit der neuen <strong>smartLiving</strong>-<strong>Ausgabe</strong>!<br />
Herzliche Grüße,<br />
Ihr<br />
Armin Gross<br />
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3
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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
INHALT<br />
MAI 2<strong>02</strong>3<br />
24<br />
IMMOBILIEN<br />
SANIERUNG & ENERGIE<br />
06<br />
09<br />
10<br />
14<br />
Immobilienmarkt legt Vollbremsung hin<br />
Aktuelle Immobilienangebote<br />
Verpasste Ziele – Ampel-Regierung schafft gerade mal<br />
200.000 Wohnungen<br />
Interview mit Steffen Böck –<br />
„Kein Schnäppchenmarkt auf dem Immobiliensektor“<br />
48<br />
50<br />
53<br />
Das teure Sorglospaket für Wärme-Pumpen,<br />
Heizungen und Solaranlagen gibt es auch zur Miete<br />
Energiecheck – ist das eigene Haus energetisch fit?<br />
Energiekosten sparen –<br />
Zeit für einen grundlegenden Check aller Verträge<br />
BODENSEE SPEZIAL<br />
17<br />
Neues vom Markt – Vonovia Bestechungsskandal,<br />
Spur führt auch nach <strong>Stuttgart</strong><br />
ARCHITEKTUR<br />
56<br />
64<br />
Museumskultur – wenn die Hülle schon sehenswert ist<br />
Räume schaffen Identität – mit Räumen, die Menschen<br />
berühren und wachsen lassen<br />
14 50<br />
20<br />
Architektenkammer Baden-Württemberg –<br />
die wichtigsten Informationen für Bauherren<br />
68<br />
Zeitgemäße Architektur und urbanes Wohnen<br />
im ländlichen Umfeld<br />
24<br />
Das Rosenstein-Quartier –<br />
<strong>Stuttgart</strong> bekommt einen neuen Stadtteil<br />
PLANEN & BAUEN<br />
70<br />
WOHNEN & LEBEN<br />
Frühjahrsputz im grünen Zuhause –<br />
den Garten wieder zum Strahlen bringen<br />
30<br />
32<br />
34<br />
Hohe Preise – wie kann man beim Bauen sparen?<br />
Neuer Steuerfreibetrag für Photovoltaikanlagen 2<strong>02</strong>3 –<br />
was sich für Besitzer ändert<br />
Zweite Reform der BEG 2<strong>02</strong>3 – Förderung zur Finanzierung<br />
von Gebäuden erneut angepasst<br />
76<br />
79<br />
80<br />
81<br />
Marktplatz<br />
Firmenverzeichnis<br />
Auslagestellen<br />
Verkaufsstellen/Veranstaltungen<br />
BODENSEE<br />
SPEZIAL<br />
35<br />
Tor auf für neue Ideen – Zaun und Zufahrt passend zur<br />
Architektur planen<br />
82<br />
Vorschau / Impressum<br />
FINANZIERUNG<br />
36<br />
Die GmbH wird für Immobilieneigentümer zur Steuerfalle<br />
39<br />
Immobilienteilverkauf –<br />
flüssig bleiben trotz steigender Preise<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
40<br />
Die neue Wohneigentumsförderung –<br />
das kann der Nachfolger<br />
BODENSEE<br />
SPEZIAL<br />
43<br />
44<br />
46<br />
47<br />
Baugeldvergleich<br />
VERSICHERUNG & RECHT<br />
Hohe Heizkostenabrechnung – wie man sie richtig liest<br />
und wann lohnt sich ein Widerspruch<br />
Die wichtigsten Policen für Bauherren und Hausbesitzer –<br />
ohne Absicherung drohen unabsehbare Kosten<br />
Interessante Urteile<br />
SMARTLIVING. HEFT 2<br />
MAI 2<strong>02</strong>3 – 4,90 €<br />
IMMOBILIEN Die große Flaute – Käufer händeringend gesucht<br />
ARCHITEKTUR Das Rosenstein-Quartier – ein neuer Stadtteil entsteht<br />
FINANZIERUNG Die neue Wohneigentumsförderung<br />
WOHNEN & LEBEN Tipps für den Start in die Gartensaison<br />
UNSER COVER:<br />
Das Ristorante „QUI”<br />
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Interior Design:<br />
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Foto: Knoblauch.eu/<br />
©Ben Decker<br />
56<br />
Fotos: Steffen Böck/Mischka Dudek, Digitrend-Foto; TommyStockProject – www.stock.adobe.com; Foto: MAC Museum Art & Cars;<br />
4<br />
Visualisierung Rosensteinquartier: asp Architekten<br />
5
Immobilien<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
„IMMOBILIENMARKT LEGT VOLLBREMSUNG HIN“<br />
Auf dem Immobilienmarkt herrscht Flaute, heißt es in<br />
diesen Tagen. Was ist dran? „Der Immobilienmarkt hat<br />
in vielen Teilen Deutschlands eine Vollbremsung hingelegt.<br />
Doch einen flächendeckenden Preisrutsch werden wir 2<strong>02</strong>3<br />
nicht sehen“, erklärte Michael Neumann, Vorstand von Dr.<br />
Klein zu Jahresbeginn in seiner Prognose. Wie sich die Immobilienpreise<br />
entwickeln, hänge 2<strong>02</strong>3 vor allem von der Lage<br />
und dem Zustand der Immobile ab.<br />
In den großen Metropolregionen bleiben die Immobilienpreise<br />
laut Michael Neumann stabil oder nehmen leicht ab. Auch in den<br />
sogenannten Speckgürteln pendeln sich die Preise auf dem aktuellen<br />
Niveau ein. Denn dort sind Immobilien noch günstiger<br />
als in den Ballungszentren. Preisabfälle gibt es 2<strong>02</strong>3 hingegen in<br />
ländlichen und strukturschwachen Regionen. Günstiger werden<br />
auch Bestandsimmobilien mit einem hohen Sanierungsbedarf<br />
oder einer schlechten Energiebilanz. Wegen der hohen Energiekosten<br />
sinkt die Nachfrage nach solchen Immobilien und somit<br />
deren Wert. Michael Neumann geht sogar davon aus, dass Preisrückgänge<br />
im zweistelligen Prozentbereich zu erwarten sind.<br />
Fazit von Dr. Klein: Im Jahr 2<strong>02</strong>3 wird es flächendeckend<br />
nicht zu einem Preisverfall bei den Immobilienpreisen kommen.<br />
Dennoch ändert sich der Markt und Interessenten haben<br />
mehr Verhandlungsspielraum bei der Preisgestaltung − insbesondere<br />
nach unten. Wer am Ball bleibt und etwas Verhandlungsgeschick<br />
mitbringt, wird auch passende Angebote finden.<br />
Und: Solange Ihre Finanzierung solide ist, spricht nichts<br />
gegen einen Hauskauf 2<strong>02</strong>3.<br />
MEHR INSERATE UND TROTZDEM<br />
WENIGER MÖGLICHKEITEN<br />
Die Energiekrise und eine drohende Rezession haben dem Immobilienmarkt<br />
stark zugesetzt, zeigt eine neue Studie des Instituts<br />
der deutschen Wirtschaft (IW). So könnten sich auch Menschen<br />
mit hohen Einkommen sich im Vergleich zu Anfang 2<strong>02</strong>2<br />
kaum noch Immobilien leisten.<br />
Teure Energie, hohe Baukosten und Zinswende: Wer eine Immobilie<br />
kaufen möchte, hat es in diesem Jahr noch schwerer als<br />
bisher. Wer Ende 2<strong>02</strong>2 als Paar ein Medianeinkommen, also rund<br />
3.730 Euro netto hatte und ein Einfamilienhaus kaufen wollte,<br />
konnte sich lediglich 28 Prozent der angebotenen Objekte leisten.<br />
Anfang des Jahres waren es noch 40 Prozent. Selbst Haushalte<br />
mit einem hohen Einkommen mussten sich mit weniger zufrieden<br />
geben: Für das einkommensreichste Fünftel der Gesellschaft<br />
waren mit 47 Prozent nicht einmal die Hälfte der inserierten Einfamilienhäuser<br />
bezahlbar – zu Beginn des Jahres waren es noch<br />
62 Prozent. Paare im einkommensreichsten Fünftel verdienten<br />
im Schnitt rund 5.000 Euro netto.<br />
NEGATIVE FOLGEN FÜR MIETER<br />
Vor allem Großstadtregionen sind teuer geworden. Die Zahl an<br />
erschwinglichen Ein- und Zweifamilienhäusern in Berlin, Düsseldorf,<br />
Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München oder<br />
<strong>Stuttgart</strong> hat sich für das reichste Fünftel mehr als halbiert. Fast<br />
genauso stark gesunken ist die Auswahl im Umland der Metropolen.<br />
Obwohl deutlich weniger Menschen tatsächlich kaufen<br />
und es mehr Inserate gibt, bleiben die Preise weitestgehend stabil.<br />
Für Mieter hat das einen ungünstigen Nebeneffekt: Weil viel<br />
weniger von ihnen in eine eigene Immobilie umziehen, wächst<br />
der Druck auf dem Mietwohnungsmarkt. In der Folge sind die<br />
Mieten 2<strong>02</strong>2 deutlich stärker gestiegen als in den Vorjahren.<br />
DURCHBRUCH AM IMMOBILIENMARKT:<br />
ERSTE DAUMEN GEHEN HOCH<br />
Mit dem Frühling erwacht allerdings der Optimismus am Immobilienmarkt<br />
– und ausgerechnet der Handel sorgt für ein Hoch<br />
im aktuellen ZIA-IW-Stimmungsindex. Handfeste Sorgen macht<br />
den Experten der Wohnungsbau: Projektentwickler bewerten die<br />
Geschäftslage schlechter denn je.<br />
Die Frühjahrsbefragung des Zentralen Immobilien Ausschusses<br />
(ZIA) und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln<br />
unter Investoren und Projektentwicklern gibt im Vergleich zur<br />
vorigen Erhebung im Winter ein positives Bild ab: Mit plus 10,4<br />
Punkten zeigt der ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI)<br />
für das erste Quartal 2<strong>02</strong>3 wieder einen positiven Wert von plus<br />
1,3 Punkten.<br />
Sowohl mit Blick auf die aktuelle Lage (plus 11,2 Punkte gegenüber<br />
dem vierten Quartal 2<strong>02</strong>2) als auch bei den Erwartungen<br />
für die kommenden zwölf Monate (plus 9,7 Punkte) gibt es Zuwächse.<br />
Der Wert erreicht jetzt plus 17,6 Punkte, die Erwartungen<br />
bleiben mit minus 13,7 Punkten negativ. Die Stimmung ist<br />
außerdem gemischt.<br />
ZIA: BEIM WOHNUNGSBAU GEHT ES WEITER BERGAB<br />
„Die Alarmsignale beim Wohnungsbau überlagern leider die<br />
Freude über die etwas verbesserte Gesamtlage“, kommentiert<br />
ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner die Ergebnisse. Projektentwickler<br />
bewerten die Geschäftslage schlechter denn je. Binnen<br />
zwei Jahren wird sich“, so Mattner, „ohne politische Kurskorrekturen<br />
die Zahl fehlender Wohnungen auf 1,4 Millionen erhöhen“.<br />
Im Bereich Wohnen werden Lage und Erwartungen geringfügig<br />
besser eingeschätzt als im Winter. Das Wohnklima bleibt aber<br />
mit minus acht Punkten – nach einem Anstieg um 4,9 Punkte<br />
– negativ. Auch die Erwartungen sind eingetrübt und landen<br />
bei einem Wert von minus 19,4 Punkten. Die zunehmenden<br />
energetischen Auflagen, steigende Baukosten und eine schwindende<br />
Zahlungsfähigkeit der Mieter belasten dem ZIA zufolge<br />
die Ertragserwartungen. Zudem drücke die hohe Inflation auf<br />
die Gewinnmargen und neue Projekte würden unwirtschaftlich.<br />
IMMOBILIENWIRTSCHAFT:<br />
RAUS AUS DER SCHOCKSTARRE<br />
Grund für die insgesamt bessere Stimmung sei die Hoffnung,<br />
dass die Energiekrise doch ohne große Blessuren überwunden<br />
werden kann, analysiert Dr. Ralph Henger, Senior Economist<br />
des IW, die ISI-Entwicklung. „Zudem setzt die Branche darauf,<br />
dass nach einer Schockstarre im Jahr 2<strong>02</strong>2 stabilere Rahmenbedingungen<br />
dazu führen, dass die Nachfrage nach Immobilien<br />
wieder zurückkommt.“ Derzeit sei die Unsicherheit<br />
in der Branche allerdings hoch: Weder bei der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung noch bei den Baukosten oder den Finanzierungsbedingungen<br />
seien klare Trends für 2<strong>02</strong>3 zu erkennen.<br />
Die Sonderfrage der Frühjahrserhebung galt geplanten Investitionen<br />
in Neubau und Modernisierungen. 45,7 Prozent der<br />
Unternehmen wollen im Jahr 2<strong>02</strong>3 weniger, 26,2 Prozent wollen<br />
mehr als im Jahr 2<strong>02</strong>2 investieren. Die Unternehmen meinen,<br />
dass schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren<br />
(29,5 Prozent) und mehr staatliche Förderung (25,7 Prozent)<br />
wieder Schwung in den Immobilienmarkt bringen kann.<br />
DIE SITUATION IN STUTTGART<br />
Für Bernhard Gut, Geschäftsführer<br />
gut Immobilien<br />
GmbH in <strong>Stuttgart</strong>,<br />
hat der Immobilienmarkt<br />
in der Landeshauptstadt<br />
gegen Ende 2<strong>02</strong>2 einen<br />
Einbruch erlitten. Aufgrund<br />
der Vervielfachung<br />
des Zinses gegenüber Anfang<br />
2<strong>02</strong>2 und der zusätzlichen<br />
extremen Steigerung<br />
der Baukosten wurde „das<br />
Bernhard Gut, gut Immobilien<br />
eigene Häusle bauen“ für<br />
viele Familien nicht mehr finanzierbar. „Viele Kaufinteressenten<br />
sind in Wartestellung gegangen, um abzuwarten, welche<br />
Auswirkungen diese Situation auf den Immobilienmarkt hat,“<br />
so Bernhard Gut.<br />
STEIGENDES INTERESSE<br />
„Seit einigen Wochen ist aber wieder ein deutlich gesteigertes<br />
Interesse für die eigenen vier Wände zu spüren – und es werden<br />
wieder mehr Häuser und Wohnungen gekauft. Die Situation<br />
hat sich allgemein beruhigt und die Preise sind relativ<br />
stabil geblieben. Aufgrund der neuen Zinslage bringen Käufer<br />
jetzt meistens wesentlich mehr Eigenkapital ein als vor einem<br />
Jahr. Interessante Objekte werden jetzt auch wieder zügiger<br />
verkauft – aber die Lage und das Objekt müssen stimmen!“,<br />
so der Immo-Experte.<br />
6<br />
Foto: Marco2811 – www.stock.adobe.com<br />
7
Immobilien<br />
STUTTGART HAT ZUKUNFT<br />
„<strong>Stuttgart</strong> als Top-Wirtschaftsstandort hat Zukunft und eine<br />
stabile Arbeitsmarktsituation mit sehr gutem Einkommen.<br />
Die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden ist weiterhin<br />
vorhanden und auch weiterhin für viele machbar – wobei es<br />
wichtig ist, dass Interessenten mit ihrer Hausbank oder ihrem<br />
Finanzierer den finanziellen Rahmen bereits vorab abstecken<br />
und herausfinden, was möglich ist. In diesem Rahmen ist es<br />
oft doch noch möglich, sich den Traum vom eigenen Zuhause<br />
zu verwirklichen“, meint Bernhard Gut.<br />
Laut verschiedener Experten-Aussagen würden sich die Zinsen<br />
im Laufe des Jahres noch etwas nach oben bewegen, während<br />
die Baukosten relativ stabil bleiben, da sich die Bautätigkeit im<br />
Allgemeinen reduziert hat. „Wir gehen davon aus, dass in der<br />
Region <strong>Stuttgart</strong> aufgrund der positiven Arbeitsmarkt-Situation<br />
und dem Bedarf für mehr Wohnraum und dem weiterhin<br />
vorhandenen Wunsch nach den eigenen vier Wänden die Hausund<br />
Wohnungspreise auch in Zukunft relativ stabil bleiben.<br />
Denn was man nicht vergessen darf: Durch die Wohnqualität<br />
im eigenen Zuhause erhöht man nicht nur die Lebensqualität,<br />
sondern sichert sich gleichzeitig einen Sachwert und eine solide<br />
Altersvorsorge“, meint Bernhard Gut.<br />
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RÜCKGANG DER INVESTITIONEN IN IMMOBILIEN GERINGER ALS BEFÜRCHTET<br />
HOCHRECHNUNG DES IMMOBILIENVERBAND<br />
DEUTSCHLAND (IVD)<br />
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland insgesamt<br />
329,4 Milliarden Euro auf den privaten und gewerblichen<br />
Immobilienmärkten investiert. Damit ist der von vielen<br />
Branchenkennern bereits vorhergesagte Rückgang weniger<br />
dramatisch als befürchtet. Das Transaktionsvolumen<br />
lag mit 23,8 Milliarden Euro beziehungsweise 6,7 Prozentpunkten<br />
unter dem Vorjahresvolumen. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt eine Hochrechnung des Immobilienverband<br />
Deutschland (IVD) auf Grundlage der Daten des<br />
Bundesministeriums für Finanzen zum Grunderwerbssteueraufkommen.<br />
„Die Nachfrage insbesondere nach Wohnimmobilien<br />
bleibt groß“, sagt IVD-Präsident Jürgen Michael Schick.<br />
Mit Blick auf die zurückliegenden fünf Jahre lasse sich feststellen,<br />
dass das Transaktionsvolumen im vergangenen<br />
Jahr immer noch einen Spitzenwert darstellt. Im Fünf-Jahres-Zeitraum<br />
sei nur im Jahr 2<strong>02</strong>1 noch mehr in Immobilien<br />
investiert worden.<br />
Schick weiter: „Die Menschen wissen, dass in Zeiten von<br />
Inflation und globaler Unsicherheit der Erwerb von Immobilien<br />
eine gute Entscheidung ist – auch zugunsten der<br />
eigenen Altersvorsorge.“ Mit Investitionen abzuwarten,<br />
werde sich nicht auszahlen, sagt der IVD-Präsident.<br />
Die Zinsen würden auch mittelfristig auf dem erreichten<br />
Niveau bleiben, eher noch leicht steigen. Schick: „Die<br />
Märkte sind auf absehbare Zeit volatil“.<br />
den Investitionen in Immobilien sogar zu. Den höchsten<br />
Zuwachs verzeichnet Thüringen mit 13,4 Prozent. Auch in<br />
Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen wurde<br />
im vergangenen Jahr mehr investiert. Lediglich Mecklenburg-Vorpommern<br />
blieb in etwa auf dem Vorjahresniveau.<br />
IVD-Präsident Schick stellt fest: „Der Osten holt weiter auf<br />
und die Immobilienmärkte in der Region Berlin-Brandenburg<br />
gewinnen gemeinsam weiter an Bedeutung.“<br />
ZUR ERMITTLUNGSMETHODE<br />
Das Immobilientransaktionsvolumen beziehungsweise der<br />
Immobilienumsatz umfasst sämtliche private und gewerbliche<br />
Immobilientransaktionen, für die Grunderwerbsteuer<br />
zu entrichten sind. Da die überwiegende Zahl der Transaktionen<br />
– mit Ausnahme der Fälle, bei denen Erbschaftsund<br />
Schenkungssteuer anfallen sowie Share-Deals – dieser<br />
besonderen Umsatzsteuer unterliegen, ist diese Statistik<br />
ein probates Mittel, die jährlichen Immobilienumsätze<br />
zu erfassen.<br />
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Immobilien<br />
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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
VERPASSTE ZIELE<br />
DIE AMPEL-REGIERUNG WILL JÄHRLICH 400.000 NEUE WOHNUNGEN BAUEN LASSEN,<br />
SCHAFFT ABER NUR ETWA DIE HÄLFTE<br />
ursprünglich geplanten 61.000 Wohnungen werden die Unternehmen<br />
im Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW<br />
also knapp 20.000 weniger errichten können.<br />
Im sozialen Wohnungsbau seien die Aussichten laut GdW ähnlich<br />
schlecht: Mehr als ein Fünftel der für 2<strong>02</strong>3 und 2<strong>02</strong>4 geplanten<br />
Sozialwohnungen (21 Prozent) werden die Wohnungsunternehmen<br />
nicht realisieren können. Statt 20.000 neuer<br />
Sozialwohnungen werden rund 4.200 weniger entstehen.<br />
„Eine Verkettung von historisch schlechten Baubedingungen<br />
und eklatante Fehler der Regierung lassen den bezahlbaren<br />
Wohnungsbau aktuell dramatisch einbrechen. Und das angesichts<br />
einer zu erwartenden – und notwendigen – hohen<br />
Zuwanderung nach Deutschland. Die Regierung muss beim<br />
Wohnungsbau sofort um- und gegensteuern, um ein Drama<br />
für die Wohnungssuchenden abzuwenden“, sagt Axel Gedaschko,<br />
Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft<br />
GdW, anlässlich der Vorstellung neuer Umfrageergebnisse<br />
seines Verbandes bei einer Pressekonferenz in Berlin.<br />
Eine ebenso dramatische Lage zeigt sich auch bei den eigentlich<br />
geplanten Modernisierungsvorhaben: Rund ein Fünftel<br />
der vorgesehenen Modernisierungsmaßnahmen (19 Prozent)<br />
werden die sozial orientierten Wohnungsunternehmen 2<strong>02</strong>3<br />
und 2<strong>02</strong>4 nicht umsetzen können. Von den ursprünglich vorgesehenen<br />
rund 272.000 Wohneinheiten werden 53.000 weniger<br />
erneuert werden können.<br />
FÖRDERCHAOS UND BAUPREISEXPLOSION<br />
Als Gründe für die stornierten Wohnungsbauprojekte nennen<br />
die Unternehmen die bereits erwähnte nicht verlässliche und<br />
unzureichende Förderpolitik der Bundesregierung. Mehr als<br />
drei Viertel der Wohnungsunternehmen (79 Prozent) nennen<br />
außerdem die gestiegenen Materialkosten und ebenfalls mehr<br />
als drei Viertel (76 Prozent) die gestiegenen Finanzierungszinsen.<br />
Darüber hinaus schlagen fehlende Bau- und Handwerkskapazitäten<br />
(42 Prozent), Materialengpässe (38 Prozent)<br />
und gestiegene Energiekosten (30 Prozent) zu Buche.<br />
Bei den Modernisierungsvorhaben sind die gestiegenen Materialkosten<br />
nach Aussagen der Wohnungsunternehmen mit<br />
84 Prozent der Hauptgrund für den erwarteten Einbruch. Neben<br />
den gestiegenen Finanzierungszinsen an zweiter Stelle (57<br />
Prozent) geben die Unternehmen auf Platz drei die fehlenden<br />
Bau- und Handwerkskapazitäten (55 Prozent) als wesentliche<br />
Modernisierungsbremse an.<br />
„Wir haben es seit rund zwei Jahren mit einer beispiellosen<br />
Baupreisexplosion zu tun. In der zweiten Jahreshälfte 2<strong>02</strong>2<br />
stagnierte der Anstieg zwar, aber auf einem extrem hohen<br />
Niveau“, sagt Gedaschko. So lag die Entwicklung der Baupreise<br />
in den vergangenen drei Quartalen 2<strong>02</strong>2 relativ konstant<br />
bei einer Steigerung von rund 17 Prozent im Vergleich<br />
zum jeweiligen Vorjahresquartal. „Wenn Preise explodieren,<br />
kann logischerweise kein bezahlbarer Wohnraum entstehen.<br />
Die Aufgabe der Regierung wäre es, mit einem langfristigen<br />
Förderkonzept dieser Fehlentwicklung entgegenzuwirken und<br />
den bezahlbaren Wohnungsbau als soziale Frage unserer Zeit<br />
voranzubringen. Doch leider tut sie seit rund einem Jahr das<br />
Gegenteil“, sagt der GdW-Präsident.<br />
Laut einer Studie, die unlängst das Bündnis Soziales Wohnen<br />
vorgestellt hatte, herrscht in Deutschland der größte<br />
Wohnungsmangel seit mehr als 20 Jahren. Demnach fehlen<br />
derzeit bundesweit 700.000 Wohnungen und das Problem<br />
spitze sich wegen der Bevölkerungszunahme weiter zu. Das<br />
deshalb von der Ampel-Regierung ausgegebene Ziel, jährlich<br />
400.000 neue Wohnungen zu schaffen, wurde zumindest für<br />
das Jahr 2<strong>02</strong>2 deutlich verfehlt, Experten gehen nur von rund<br />
der Hälfte aus. Die endgültige Fertigstellungsstatistik für das<br />
Jahr 2<strong>02</strong>2 liegt allerdings aktuell noch nicht vor.<br />
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hält das Neubauziel<br />
von 400.000 Wohnungen pro Jahr erst ab 2<strong>02</strong>4 für realistisch<br />
erreichbar. Sie gehe nicht davon aus, dass die Zahl<br />
2<strong>02</strong>2 und 2<strong>02</strong>3 erreichbar sei, sagte Geywitz in einem Interview<br />
mit dem Portal „Web.de News“. Sie verwies dabei auf die<br />
verschlechterten Rahmenbedingungen durch den russischen<br />
Angriffskrieg gegen die Ukraine, der zu steigenden Zinsen<br />
sowie Lieferengpässen geführt habe. Für die Zukunft will die<br />
SPD-Politikerin daran aber festhalten. Das Ziel müsse sein,<br />
„durch Vorfertigung und Digitalisierung 2<strong>02</strong>4 und 2<strong>02</strong>5 an<br />
diese Zahl heranzukommen“, sagte Geywitz.<br />
Die Bundesregierung hält am Ziel fest und will ausreichend<br />
bezahlbaren, klimaneutralen und barrierearmen Wohnraum<br />
schaffen. Mit 190 vorgeschlagenen Maßnahmen des „Bündnisses<br />
bezahlbarer Wohnraum“ soll dem Wohnungsbau in<br />
Deutschland ein großer Schub verliehen werden. Dazu hat<br />
bereits im vergangenen Oktober die Bundesbauministerin bei<br />
einem Pressetermin ein Maßnahmenpaket an Bundeskanzler<br />
Scholz überreicht.<br />
WOHNUNGSBAU-JAHR<br />
„MIT TRÜBEN AUSSICHTEN GESTARTET“<br />
Unterdessen spricht der Bundesverband der deutschen Wohnungs-<br />
und Immobilienunternehmen (GdW) davon, dass das<br />
Wohnungsbau-Jahr 2<strong>02</strong>3 mit trüben Aussichten gestartet sei:<br />
Rund ein Drittel der geplanten neuen Wohnungen (32 Prozent)<br />
werden laut einer neuen Umfrage unter den sozial orientierten<br />
Wohnungsunternehmen in ganz Deutschland in den<br />
Jahren 2<strong>02</strong>3 und 2<strong>02</strong>4 nicht gebaut werden können. Nahezu<br />
zwei Drittel der Unternehmen geben unter anderem die nicht<br />
verlässliche (64 Prozent) und unzureichende (62 Prozent)<br />
Förderung der Bundesregierung als Ursache an. Von den<br />
Bauüberhang von Wohnungen<br />
in <strong>Stuttgart</strong> 2<strong>02</strong>1 nach Baufortschritt<br />
Quelle: Landeshauptstadt <strong>Stuttgart</strong>, Statistisches Amt<br />
1.929 WOHNUNGEN<br />
UNTER DACH<br />
(ROHBAUFERTIG)<br />
1.539 WOHNUNGEN<br />
IM BAU, ABER NOCH<br />
NICCHT UNTER DACH<br />
1.708 WOHNUNGEN<br />
NOCH NICHT BEGONNEN<br />
5.174 WOHNUNGEN<br />
INSGESAMT<br />
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Foto: JT Jeeraphun – www.stock.adobe.com<br />
11
Immobilien<br />
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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Zwischen 2015 und 2017 zählte man in <strong>Stuttgart</strong> noch brutto<br />
über 2.000 fertiggestellte Wohnungen. Anschließend verlor die<br />
Bautätigkeit deutlich an Schwung. Seit 2019 stagnieren die Fertigstellungszahlen<br />
auf dem Niveau von rund 1.500 Wohnungen<br />
brutto.<br />
Ferner zeigt der Bericht auf, dass sich die einwohnerbezogenen<br />
Fertigstellungszahlen in <strong>Stuttgart</strong> im regionalen Vergleich seit<br />
2018 unterdurchschnittlich entwickeln. Mit zuletzt 24 fertiggestellten<br />
Wohnungen je 10.000 Einwohner liegt der Wohnungsbau<br />
deutlich niedriger als in der übrigen Region (32 Wohnungen)<br />
und unter dem Durchschnitt von Bund und Land (37 bzw. 35<br />
Wohnungen). Somit wächst das Wohnungsangebot im <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Umland seit einigen Jahren stärker als in der Landeshauptstadt,<br />
wo das Ausmaß neuer Wohnbauflächen naturgemäß geringer<br />
ausfällt.<br />
WOHNUNGSSTRUKTUR ÄNDERT SICH<br />
Seit 2015 lässt sich ein Trend zum Bau kleinerer Wohnungen<br />
beobachten, der sich auch 2<strong>02</strong>1 fortsetzt. Neubauwohnungen<br />
in Mehrfamilienhäusern (ohne Wohnheime) haben im Durchschnitt<br />
nur noch 78 Quadratmeter Wohnfläche. Zum Vergleich:<br />
Im Mittel der vorangegangenen zehn Jahre waren <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Neubauwohnungen 85 Quadratmeter groß. Zudem fielen neue<br />
Mehrfamilienhäuser 2<strong>02</strong>1 mit durchschnittlich zwölf Wohnungen<br />
etwas größer aus als zuletzt. In den Jahren 2015 bis 2<strong>02</strong>0 hatten<br />
neue Mehrfamilienhäuser hingegen durchschnittlich noch elf<br />
Wohnungen.<br />
OB NOPPER WILL SCHLAGZAHL ERHÖHEN<br />
Wie die neue Wohnungsbedarfsanalyse <strong>Stuttgart</strong> 2030 des Statistischen<br />
Amts feststellt, reicht die Zahl von 1.517 fertiggestellten<br />
neuen Wohnungen 2<strong>02</strong>1 nicht aus, um den aktuellen Bedarf zu<br />
decken. Ein ausgewogener Wohnungsmarkt ist somit auch in den<br />
kommenden Jahren nicht zu erwarten. Vor diesem Hintergrund<br />
äußerte Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper dazu, die Stadt<br />
müsse die Potenziale für den Wohnungsbau stärker nutzen und<br />
die Schlagzahl beim Wohnungsbau erhöhen.<br />
<br />
djd<br />
Im <strong>Stuttgart</strong>er Stadtquartier Rosenstein gibt es 134 neue Wohnungen.<br />
DIE SITUATION IN STUTTGART<br />
Mit der Lage auf dem <strong>Stuttgart</strong>er Wohnungsmarkt beschäftigt<br />
sich regelmäßig das Statistische Amt der Stadt <strong>Stuttgart</strong>, das die<br />
Entwicklungen bezüglich der Fertigstellungen, Genehmigungen<br />
und Baufortschritte statistisch auswertet. Allerdings liegen bislang<br />
nur die Zahlen zum Wohnungsneubau 2<strong>02</strong>1 vor – die Zahlen<br />
von 2<strong>02</strong>2 werden voraussichtlich erst im Juni veröffentlicht.<br />
Der Baufortschritt aller genehmigten Wohnungen zeigt, dass<br />
Ende 2<strong>02</strong>1 zwei Drittel aller in <strong>Stuttgart</strong> genehmigten Wohnungen<br />
im Bau waren (3.466), davon 56 Prozent (1.929) bereits<br />
„unter Dach“ (rohbaufertig).<br />
Zum sozialen Wohnungsbau in <strong>Stuttgart</strong>: 2<strong>02</strong>2 konnten im<br />
geförderten Mietwohnungsbau insgesamt 231 Wohneinheiten<br />
bezogen werden, davon 210 Sozialmietwohnungen (SMW)<br />
und 21 Einheiten aus dem kommunalen Förderprogramm<br />
Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher (MME).<br />
Darüber hinaus wurden 20 Wohneinheiten im <strong>Stuttgart</strong>er Eigentumsprogramm<br />
(SEP) bezogen. Insgesamt wurden in 2<strong>02</strong>2<br />
somit 251 geförderte Wohneinheiten bezugsfertig.<br />
Aus heutiger Sicht können in den beiden Folgejahren mit dem<br />
Bezug von ca. 430 Sozialmietwohnungen, 80 Mietwohnungen<br />
für mittlere Einkommensbezieher und 70 geförderte Einheiten<br />
in der Eigentumsförderung (<strong>Stuttgart</strong>er Eigentumsprogramm<br />
– SEP) gerechnet werden. Bei der Eigentumsförderung ist aufgrund<br />
von mangelnden Grundstücken und dem angespannten<br />
Grundstücksmarkt auch bei Bestandswohnungen nicht davon<br />
auszugehen, dass die Zahlen sich mittelfristig signifikant nach<br />
oben bewegen werden.<br />
Zum KfW-Standard: Im Neubau gilt generell der KfW-Standard<br />
55. Auch für den sozialen Wohnungsbau gilt KfW-55 Standard.<br />
Er wird vom Fördergeber vorgeschrieben. Vom KfW-Standard<br />
40 wurde bei Privaten Abstand genommen. KfW-40 führt zu<br />
höheren Baukosten. Hier stehen Klimaziele und das Ziel bezahlbaren<br />
Wohnraum zu schaffen, im Widerspruch.<br />
ZAHL NEUER WOHNUNGEN STAGNIERT<br />
Laut dem aktuellsten Bericht des Statistischen Amts der Stadt<br />
<strong>Stuttgart</strong> der Autoren Tobias Held und Lutz Deutz, der sich<br />
aufs Jahr 2<strong>02</strong>1 bezieht, beliefen sich 2<strong>02</strong>1 die Baumaßnahmen<br />
im <strong>Stuttgart</strong>er Wohnungsbau auf 695: 248 Gebäude wurden neu<br />
errichtet und 447 Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden<br />
durchgeführt. Insgesamt sind dabei 1.517 neue Wohnungen entstanden.<br />
Das sind knapp zwei Prozent weniger als im Vorjahr.<br />
Netto – also nach Abzug von Abbruch oder Umnutzung – sind<br />
damit 1.357 neue Wohnungen auf dem Markt. Dies ist ein geringfügiger<br />
Rückgang um 19 Wohneinheiten gegenüber 2<strong>02</strong>0.<br />
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Die Klientel hier erwartet Seriosität und Diskretion.<br />
Der <strong>Stuttgart</strong>er Immobilienmakler verfügt über 38 Jahre erfolgreiche,<br />
diskrete und seriöse Immobilienerfahrung mit besten Referenzen. Er<br />
ist dafür bekannt, die Immobilienanliegen mit einem hohen persönlichen<br />
Einsatz vertraulich zu behandeln.<br />
Der Immobilienmakler Steffen Böck vermittelt alle Objektarten im Kaufund<br />
Mietsektor, vorwiegend außergewöhnliche und exklusive Immobilien<br />
in den folgenden Regionen: Großraum <strong>Stuttgart</strong>, Sylt, Bodensee, Allgäu,<br />
Bayern sowie auf Kundenwunsch in weitere Regionen von Deutschland.<br />
Aufgrund seiner jahrzehntelangen, erfolgreichen und professionellen<br />
Maklertätigkeit verfügt er über beste, kapitalkräftige Kundenkontakte<br />
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erfolgreich vermitteln.<br />
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AUF DEM<br />
IMMOBILIENSEKTOR“<br />
Interview mit Steffen Böck,<br />
Immobilienmakler und Inhaber Steffen Böck Immobilien<br />
Herr Böck, derzeit herrscht ein Überangebot an Immobilien.<br />
Es werden händeringend Käufer gesucht. Können Sie das<br />
bestätigen? Wie ist die Situation im Allgemeinen und im<br />
Großraum <strong>Stuttgart</strong> im Besonderen?<br />
Antwort:<br />
Aufgrund der stark gestiegenen Zinsen und der allgemeinen,<br />
wirtschaftlichen Marktsituation sowie in Verbindung mit den<br />
politischen Entscheidungen in den bevorstehenden energetischen<br />
Maßnahmen erwägen derzeit mehr Immobilienbesitzer<br />
ernsthafte Verkaufsgedanken.<br />
Dadurch gelangen wieder mehr Objekte zum Verkauf. Jedoch<br />
besitzt die Landeshauptstadt <strong>Stuttgart</strong> unter den größten Städten<br />
in der Bundesrepublik ein besonderes Merkmal.<br />
Die einzigartige Kessellage von der Landeshauptstadt <strong>Stuttgart</strong><br />
mit herrlichem Stadtblick wird stark von der wunderschönen,<br />
durchgrünten Topografie beeinflusst, wodurch die Neuansiedlung<br />
von Bauland in der Landeshauptstadt <strong>Stuttgart</strong> sehr begrenzt<br />
wird.<br />
Können potenzielle Käufer folglich auf einen<br />
Preisnachlass hoffen?<br />
Antwort:<br />
Nach Jahrzehnten des stetigen, positiven Preisanstiegs und einer<br />
teilweisen, gewissen Zurückhaltung von potenziellen Kaufinteressenten<br />
wird sich die aktuelle Marktsituation in der Preisentwicklung<br />
neu ausrichten. Diverse Immobilien im Einzugs- und<br />
Randgebiet von <strong>Stuttgart</strong> mit fehlender Infrastruktur werden in<br />
der Vermarktung schwieriger verkäuflich sein. Dadurch können<br />
potenzielle Käufer eventuell auf gewisse Preisreduzierungen<br />
je nach Standort und Objektart einer Immobilie hoffen. Jedoch<br />
wird kein großer Preisverfall erwartet, somit wird es kein<br />
Schnäppchenmarkt auf dem Immobiliensektor geben.<br />
Manche Objekte haben in den letzten Monaten wahre<br />
Preissprünge hingelegt. Wie beurteilen Sie diese Achterbahnfahrt<br />
und wird sich das Ganze wieder stabilisieren?<br />
Antwort:<br />
Alle Indikatoren weisen damit darauf hin, dass der jahrzehntelange<br />
Aufschwung in der Preisentwicklung am Wohnimmobilienmarkt<br />
in Deutschland etwas an Aufwärtsentwicklung verloren<br />
hat. Jedoch ist die mit Spannung zu erwartende Preisentwicklung<br />
in allen Immobiliensparten unterschiedlich zu bewerten,<br />
abhängig vom Standort der Liegenschaft sowie den anfallenden<br />
Investitionen. Denn besonders im Augenmerk der Käufer sind<br />
die steigenden Baukosten sowie Energiekosten bei noch anzufallenden<br />
Mehraufwendungen.<br />
Insbesondere gilt nach wie vorher bei einem Immobilienverkauf<br />
der bekannte, alte Leitgedanke: Lage, Lage, Lage. Denn die Lage<br />
einer Immobilie kann man nicht verändern, somit ist abhängig,<br />
ob man langfristig mit gewissen Wertsteigerungen und einer<br />
stabilen Wertbeständigkeit einer Immobilie zu rechnen hat.<br />
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland insgesamt<br />
329,4 Milliarden Euro auf den privaten und gewerblichen<br />
Immobilienmärkten investiert. Das sind 6,7 Prozentpunkte<br />
weniger als im Vorjahr (2<strong>02</strong>1). Ist dieser Rückgang aus<br />
Ihrer Sicht weniger dramatisch als befürchtet?<br />
Antwort:<br />
Dies ist sehr abhängig von der wirtschaftlichen und politischen<br />
Region in Deutschland.<br />
Der Großraum <strong>Stuttgart</strong> ist das politische und wirtschaftliche<br />
Zentrum von Baden-Württemberg. Diverse weltweite und<br />
erfolgreiche Unternehmen aus verschiedenen Industrien,<br />
vom Fahrzeugbau über die moderne Elektrotechnik sowie<br />
internationalen Forschungseinrichtungen, verleihen der<br />
14<br />
Foto: MCM – www.stock.adobe.com<br />
Foto: Steffen Böck/Mischka Dudek, Digitrend-Foto<br />
15
Immobilien<br />
NEUES VOM MARKT<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Landeshauptstadt <strong>Stuttgart</strong> samt den angrenzenden Landkreisen<br />
Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg, Göppingen und<br />
dem Rems-Murr-Kreis ihre wirtschaftliche und stabile Stärke.<br />
Der Wohnungsmarkt gilt weiterhin als überhitzt.<br />
Maximilian Kunkel, Chefanlagestratege in Deutschland<br />
von der Schweizer Großbank UBS, meinte unlängst, dass<br />
Investoren, die aus Renditeüberlegungen Käufe in den<br />
Metropolregionen Deutschlands erwägen, derzeit Vorsicht<br />
walten lassen sollen. Was sagen Sie dazu?<br />
Antwort:<br />
Zahlreiche regionale und überregionale Investoren und Bauträgerfirmen<br />
haben ihre Investitionen und Bautätigkeiten aufgrund<br />
der stark gestiegenen Zinsen sowie den sprunghaften<br />
Baukosten derzeit zurückgestellt oder sogar ganz gestoppt.<br />
Aufgrund dieser zwei genannten und nicht kalkulierbaren<br />
Faktoren ist die Renditeerwartung geschmälert worden und<br />
der Gewinn ist unkalkulierbar. Die Markt- und Preisentwicklung<br />
von Anlage- und Renditeobjekte in Deutschland ist aber<br />
regional sehr unterschiedlich. Es ist festzustellen, dass gewisse<br />
Rückgänge bei den Immobilienpreisen in strukturschwachen<br />
Regionen und bei Objekten, bei denen sehr hohe Investitionen<br />
benötigt werden, zu verzeichnen sind.<br />
Ich denke, dass zukünftig eine Kompromissbereitschaft zwischen<br />
den Vertragsparteien vorhanden sein muss: Verkaufende<br />
müssen Abstriche bei den Preisen hinnehmen und Kaufende<br />
bei der Objektlage oder Objektansprüche.<br />
Für Millionen Deutsche ist der Erwerb von Wohneigentum<br />
ein Lebenstraum. Jetzt kommt eine Studie des Instituts der<br />
deutschen Wirtschaft Köln zum Schluss: Selbst vermögende<br />
Deutsche können sich diesen Traum kaum noch erfüllen.<br />
Das Brisante: Als Grund haben die Forscher auch die Klimaschutz-Vorschriften<br />
der Regierung ausgemacht. Das heißt:<br />
Wegen Öko-Politik platzt für viele Deutsche der Traum vom<br />
Eigenheim. Sehen Sie das auch so?<br />
Für Millionen Deutsche ist der Erwerb von Wohneigentum ein Lebenstraum.<br />
Jetzt kommt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zum Schluss:<br />
Selbst vermögende Deutsche können sich diesen Traum kaum noch erfüllen.<br />
Antwort:<br />
Ich halte Klimaschutz für einen sehr wichtigen sowie bedeutenden<br />
Bestandteil auf dieser Erde, aber es muss vernünftig<br />
sowie finanziell für alle Beteiligte umsetzbar sein.<br />
Circa 80 Prozent der Immobilien in Deutschland gehören<br />
privaten Besitzerinnen und Besitzern. Man kann jetzt schon<br />
dabei feststellen, dass der Wohnungsneubau rückläufig ist.<br />
Oder gibt es andere Gründe dafür, dass sich viele kein<br />
Eigenheim mehr leisten können?<br />
Antwort:<br />
Für viele Altgebäude gibt es keine technischen Möglichkeiten<br />
oder bei Neugebäuden nur durch sehr hohen finanziellen Aufwand<br />
auf eine erneuerbare Energie sich auszurichten.<br />
Aufgrund den stark gestiegenen Zinsen und den unkalkulierbaren<br />
Bau- oder Sanierungskosten sowie den steigenden<br />
Lebenshaltungskosten wird der finanzielle Spielraum für viele<br />
Immobilienkäufer bedeutend schwieriger.<br />
Haben Sie eine Idee, wie man den Wohnungsmangel<br />
in Deutschland beheben könnte?<br />
Antwort:<br />
In den Großstädten hat sich die aktuelle Lage am Wohnungsmarkt<br />
zugespitzt, dass auch unkonventionelle Lösungen angestrebt<br />
werden. Es fehlt aber an den Rahmenbedingungen,<br />
somit bringt selbst die beste ungewöhnliche Idee zunächst<br />
mehr Probleme mit sich.<br />
Man sollte mehr Bauland in den Stadtgebieten sowie an den<br />
Randgebieten neu erschließen lassen, jedoch muss die Ökologie<br />
im Vordergrund stehen. Langfristig muss der Wohnungsbau<br />
verstärkt wiederbelebt werden, sowie finanzielle<br />
Fördermaßnahmen im privaten Wohnungsbau sowie Mietwohnungsbau<br />
sind erforderlich. Dabei kommt es auch darauf<br />
an, diverse Ausbaureserven zu aktivieren und die Verkehrsanbindungen<br />
der Großstädte an das noch preisgünstige Randgebiet<br />
zu verbessern.<br />
Die Fragen stellte Karl Gutbrod.<br />
MUSTERKLAGEN ZUR GRUNDSTEUER KOMMEN –<br />
DAS BUNDESMODELL IST<br />
VERFASSUNGSWIDRIG!<br />
Prof. Dr. Gregor Kirchhof präsentiert Gutachten für Bund der Steuerzahler und<br />
Haus & Grund / Verbände konkretisieren ihre gemeinsamen Musterprozesse<br />
Das Grundsteuergesetz des Bundes ist verfassungswidrig!<br />
Zu diesem Ergebnis kommt das Rechtsgutachten von<br />
Prof. Dr. Gregor Kirchhof, das der Verfassungsrechtler im<br />
Auftrag des Bundes der Steuerzahler Deutschland sowie Haus<br />
& Grund Deutschland angefertigt hat. Das 73-seitige Papier<br />
des Jura-Professors von der Universität Augsburg dient nun<br />
als Grundlage für die anvisierten Musterklagen der beiden<br />
Verbände gegen das Bundesmodell, das in elf Ländern gilt.<br />
Bei der Vorstellung des Gutachtens in Berlin verwiesen<br />
BdSt-Präsident Reiner Holznagel und Haus & Grund-Präsident<br />
Dr. Kai H. Warnecke auf derzeit sechs geplante Musterprozesse.<br />
„Es ist offensichtlich, dass die neue Grundsteuer so<br />
nicht funktioniert und am Ende zu deutlichen Mehrbelastungen<br />
führt“, begründet Holznagel das juristische Engagement.<br />
Dr. Warnecke fasst zusammen: „Zu kompliziert, intransparent<br />
und ungerecht!“<br />
Die Dringlichkeit liegt auf der Hand: Laut Gutachten bestehen<br />
bereits Probleme, wie der Bund seine Gesetzgebungskompetenz<br />
genutzt hat! Der Bund ging von Kompetenzschranken<br />
aus, die nach der Verfassungsreform im Herbst 2019 gar<br />
nicht mehr bestanden. Daher hätte er nicht so stark an<br />
seinem alten Grundsteuergesetz festhalten dürfen. „Ein erheblicher<br />
kompetenzrechtlicher Konstruktionsfehler“, betont<br />
Prof. Dr. Kirchhof. Im Klartext: Das neue Grundsteuergesetz<br />
des Bundes ist nicht neu genug!<br />
Fünf entscheidende Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit:<br />
Auszüge aus dem Gutachten zum Bundesmodell<br />
1. Bewertung orientiert sich zu sehr an der Einkommensteuer<br />
Fakt: Beim Bundesmodell orientiert sich die Grundsteuer an<br />
dem Wert von Grund und Boden. Damit greift das Bundesmodell<br />
strukturell in den Bereich der Vermögen- und Einkommensteuer<br />
ein.<br />
Kritik: Der Bund schafft kein eigenes Bewertungssystem für<br />
die Grundsteuer, obwohl das Bundesverfassungsgericht ein<br />
solches System ausdrücklich verlangt hat.<br />
2. Bodenrichtwerte sind nicht vergleichbar<br />
Fakt: Die Bodenrichtwerte sind wenig vergleichbar.<br />
Kritik: Die Bodenrichtwerte weisen „systematische Bewertungslücken“<br />
auf. Die strikte Anwendung der Bodenrichtwerte stellt<br />
einen Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz nach Artikel 3 des<br />
Grundgesetzes dar.<br />
3. Pauschalierungen verstoßen gegen das Grundgesetz<br />
Fakt: Das Bundesmodell greift auf sehr viele Parameter zurück.<br />
Kritik: Der Bund hat eine äußerst komplexe Bewertung entwickelt,<br />
die im Massen-Verfahren nur schwer anwendbar ist.<br />
Manchmal sind die Parameter kompliziert zu ermitteln (Brutto-Grundfläche),<br />
andere genutzte Kriterien sind realitätsfern<br />
und deshalb gleichheitswidrig (pauschale Nettokaltmieten,<br />
Bodenwert).<br />
4. Individuelle Umstände werden nicht berücksichtigt<br />
Fakt: „Individuellen öffentlich-rechtlichen Merkmale“ sowie „individuellen<br />
privatrechtlichen Vereinbarungen und Belastungen“<br />
werden bei der Bewertung der Grundstücke nicht berücksichtigt.<br />
Damit werden maßgebliche Parameter gleichheitswidrig außer<br />
Acht gelassen.<br />
Kritik: Der grundlegende Fehler des Bundesmodells liegt darin,<br />
den Grund der Belastung nicht erkennbar zu regeln und zu versuchen,<br />
den Wert von Grund und Boden grob zu ermitteln.<br />
5. Steuerlast steht noch gar nicht fest<br />
Fakt: Wie sehr die Grundstückseigentümer tatsächlich belastet<br />
werden, steht erst dann fest, wenn die Gemeinden über die Hebesätze<br />
entschieden haben.<br />
Kritik: Es droht eine Rechtsschutzlücke! Dennoch ist schon jetzt<br />
klar: Die Bewertung nach dem Bundesmodell verursacht strukturell<br />
eine mehr als doppelt so hohe finanzielle Belastung der Betroffenen<br />
im Vergleich zu den einfacheren Modellen in Bayern,<br />
Hamburg, Hessen und Niedersachsen.<br />
Dem Appell des Gutachtens schließen sich der Bund der<br />
Steuerzahler sowie Haus & Grund Deutschland an.<br />
Insgesamt geht das Grundsteuergesetz des Bundes in zehn Schritten<br />
einen steuerlichen Sonderweg, der das Grundgesetz verletzt.<br />
Die elf Bundesländer, die das verfassungswidrige Bundesgesetz<br />
anwenden, müssen jetzt die Zeit bis zum Jahr 2<strong>02</strong>5, in dem die<br />
neue Grundsteuer zum ersten Mal erhoben wird, nutzen: Es<br />
braucht verfassungskonforme Grundsteuergesetze, um eine Fülle<br />
an verfassungswidrigen Steuereingriffen zu verhindern und die<br />
Finanzen der Gemeinden, die die Grundsteuereinnahmen erhalten,<br />
zu sichern!<br />
Das zu komplizierte und intransparente Bundesgesetz würde<br />
durch klare und einfach anzuwendende Landesgesetze ersetzt. <br />
Quelle: www.hausundgrund-stuttgart.de; 24.5.2<strong>02</strong>23<br />
16<br />
Foto: nishihata – www.stock.adobe.com<br />
Foto: Björn Wylezich – www.stock.adobe.com<br />
17
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das Unternehmen besonders bei jungen<br />
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ist die Zufriedenheit der<br />
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für uns und mit vielen Familien und<br />
Grundstücksverkäufern haben wir<br />
auch lange nach dem Hausbau<br />
noch Kontakt“, sagt Bernhard Gut,<br />
Gründer und Geschäftsführer von<br />
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auch für Hauskäufer. Außerdem arbeiten<br />
wir im Bereich der Planung<br />
wie auch im Hausbau seit über 20<br />
Jahren erfolgreich mit zuverlässigen<br />
Partnern zusammen. Das ermöglicht<br />
es uns, dem Kunden ein gutes Angebot<br />
unterbreiten zu können, und das<br />
zum Festpreis“, so Bernhard Gut.<br />
Natürlich ist das Unternehmen ständig<br />
auf der Suche nach Bauplätzen für Häuser<br />
und muss sich in einem hart umkämpften<br />
Immobilienmarkt behaupten.<br />
Gerade für junge Familien ist es in den<br />
letzten Jahren immer schwieriger geworden,<br />
bezahlbaren Wohnraum im<br />
Großraum <strong>Stuttgart</strong> zu finden. Ein wesentlicher<br />
Teil der Grundstücksangebote<br />
kommt über Empfehlungen von<br />
Kunden, die bereits mit gut Immobilien<br />
gebaut oder Geschäfte abgewickelt<br />
haben. Dank der jahrelangen Erfah-<br />
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Bernhard Gut, Gründer und<br />
Geschäftsführer von gut Immobilien<br />
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Fotos und Visualisierungen: gut Immobilien<br />
19
Architektur<br />
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Die Homepage der Architektenkammer Baden-Württemberg<br />
lohnt sich – auch für Bauherren.<br />
DIE WICHTIGSTEN INFORMATIONEN FÜR BAUHERREN<br />
VON DER ARCHITEKTENKAMMER BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Sie spielen mit dem Gedanken zu bauen oder eine Immobilie<br />
bewerten zu lassen? Sie suchen eine Expertin bzw. einen<br />
Experten, die/der Ihre persönlichen Vorstellungen umsetzt?<br />
Einen Sachverständigen für Brandschutz, Energieeffizienz oder<br />
Schäden an Gebäuden? Nachfolgend eine Übersicht der Recherchemöglichkeiten<br />
auf der Internetseite https://www.akbw.<br />
de/angebot/fuer-die-bauherrschaft. Die Architektenkammer<br />
Baden-Württemberg (AKBW) hält für Bauherrschaften – ob<br />
privat, gewerblich oder öffentlich – Informationen bereit. Sie<br />
unterstützt und berät Bauherren bei all ihren Vorhaben.<br />
HAUSKAUF UND MODERNISIERUNG<br />
Wer zum Beispiel eine Immobilie erwerben möchte, dem stellen<br />
sich meist viele Fragen: Passen Lage und Grundriss des<br />
angebotenen Objekts zu den persönlichen Anforderungen?<br />
Welchen energetischen Standard hat das Gebäude? Ist der<br />
Preis angemessen? Gibt es Sanierungsbedarf und wenn ja: wie<br />
viel muss man neben dem Kaufpreis investieren? Wie sehen<br />
die gesetzlichen Fördermöglichkeiten aus, um tatsächlich eine<br />
Immobilie zu bekommen, die den persönlichen Vorstellungen<br />
entspricht? Selbst wenn aus den Verkaufsunterlagen einiges<br />
hervorgeht, ist der Laie in der Regel mit der Beantwortung<br />
dieser Fragen überfordert, insbesondere wenn Änderungen<br />
am Objekt gewünscht sind.<br />
Auch um langfristig Geld und Kräfte zu sparen, kann er sich<br />
stattdessen Rat bei einer Architektin oder einem Architekten<br />
holen. Natürlich auch, wenn das Haus bereits in seinem Besitz<br />
ist und Sanierungs- bzw. Umbaubedarf besteht. Bei der Begehung<br />
einer Wohnung oder eines Hauses wird der Architekt<br />
oder die Architektin zunächst Aussagen zur generellen Qualität<br />
des Objektes machen. Dazu gehören Einschätzungen zur<br />
Bausubstanz genauso wie zu möglichen Schadstoffbelastungen.<br />
Auch die Elektroinstallationen, Heizungs- und Sanitäranlagen<br />
gilt es daraufhin zu überprüfen, ob sie dem aktuellen<br />
Standard entsprechen – gegebenenfalls ist es ratsam, weitere<br />
unabhängige Fachleute wie Statiker und Haustechnikingenieure<br />
hinzuzuziehen.<br />
Häufig ist eine energetische Instandsetzung notwendig. Hier<br />
kann der Architekt oder die Architektin unabhängige Empfehlungen<br />
zum besten Sanierungskonzept geben, welche so<br />
von einzelnen Handwerkern in der Regel nicht zu erwarten<br />
sind. Manche Bauten, gerade aus den 1960er- und 70er-<br />
Jahren, sind oftmals aufgrund der Gebäudegeometrie nur mit<br />
enormem Aufwand energetisch zu optimieren – was bei der<br />
Entscheidung über einen Kauf eine maßgebliche Rolle spielen<br />
kann. Denn bezieht man die Aufwendungen, die für solch<br />
eine energetische Ertüchtigung anfallen, bzw. die zu erwartenden<br />
Nebenkosten in die Erwerbsverhandlungen mit ein,<br />
relativieren sich oftmals die Vorstellungen, die auf Verkäuferseite<br />
vom Wert einer Immobilie existieren.<br />
Auch den Grundriss gilt es zu beurteilen. Stammt er aus der<br />
Nachkriegszeit, ist er meist sehr kleinteilig, was den heutigen<br />
Bedürfnissen oft zuwiderläuft. Der Aufwand, mit dem er sich<br />
individuell anpassen lässt, hängt auch maßgeblich davon ab,<br />
wie sich die tragenden und nichttragenden Wände verteilen.<br />
Dies ist in Bezug auf die Barrierefreiheit ebenfalls relevant.<br />
Selbst wenn sie in der momentanen Lebenssituation manchem<br />
Bauherrn noch belanglos erscheint, ist er gut beraten,<br />
vorausschauend zu denken. Denn nur eine Immobilie, die<br />
sich für einen altersgerechten Umbau eignet, hat gute Chancen,<br />
auch bei eingeschränkter Mobilität ein komfortables Zuhause<br />
zu bieten.<br />
DEMOGRAFISCHER WANDEL WIRFT FRAGEN AUF<br />
Im Rahmen des demografischen Wandels werden diese Fragen<br />
immer wichtiger, zumal sich viele ältere Menschen nach<br />
Wegzug der Kinder neu orientieren. Dazu können auch Erweiterungen<br />
gehören, um separat vermietbaren Wohnraum<br />
zu schaffen. Sind Änderungen am Erscheinungsbild des Objektes<br />
geplant, braucht es eine baurechtliche Genehmigung.<br />
Ob diese im konkreten Fall zu erlangen sein wird, dazu kann<br />
der Architekt oder die Architektin eine Aussage treffen – im<br />
Zweifelsfall lässt sich über eine Bauvoranfrage auch schon vor<br />
einem Kauf Rechtssicherheit schaffen.<br />
Wenn sich der Besitzer entschließt, sein Haus umzubauen<br />
oder zu sanieren, gilt es nicht nur zu überlegen, welchen Anforderungen<br />
das Objekt künftig genügen soll, sondern auch,<br />
mit welcher Priorität sie sich stellen. Denn die finanziellen<br />
Möglichkeiten hinken den Wünschen mitunter hinterher. In<br />
diesem Fall empfiehlt sich die Erarbeitung eines Stufenplans<br />
– mit der Maßgabe, einen angemessenen Standard zu einem<br />
günstigen Preis zu realisieren und nicht so Dringliches zeitlich<br />
zurückzustellen.<br />
UNTERSTÜTZUNG BEI DER DENKMALGERECHTEN<br />
SANIERUNG EINES WOHNGEBÄUDES<br />
Als Treuhänder der BauherrInnen kümmert sich der Architekt<br />
oder die Architektin um alle weiteren Schritte: Genehmigung,<br />
Termin- und Kostenplanung sowie Bauausführung.<br />
Über Ausschreibungen der verschiedenen Gewerke lassen sich<br />
die jeweils geeignetsten Firmen ermitteln, bei Abweichungen<br />
vom Budget kann der Architekt rechtzeitig Vorschläge zu<br />
möglichen Einsparungen machen. Schließlich kontrolliert er<br />
alle Leistungen der Handwerker, prüft ihre Rechnungen und<br />
gibt sie frei.<br />
Ein wesentliches Argument, einen Architekten oder Architektin<br />
in die Modernisierung einzubeziehen, ist auch seine gestalterische<br />
Kompetenz. Denn oft kann sich der Laie im Vorfeld<br />
nicht so leicht vorstellen, wie das Gebaute optisch wirken wird.<br />
Ein Aspekt, der noch besondere Relevanz bekommt, sofern es<br />
sich um ein denkmalgeschütztes Objekt handelt. Der Architekt<br />
oder die Architektin schlägt Materialien vor, wird Umbauten<br />
und Ergänzungen sensibel an das Vorhandene anpassen und<br />
Empfehlungen zur bestandsgerechten Dämmung geben. Bei<br />
Bedarf erarbeitet er auch unkonventionelle Lösungen. Da die<br />
Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, empfiehlt es sich,<br />
seine PlanerInnnen oder seine BeraterInnen sorgfältig auszusuchen<br />
– am besten, indem man sich deren Referenzen anschaut<br />
und ein erstes unverbindliches Gespräch führt.<br />
HILFE BEI DER IMMOBILIENBEWERTUNG<br />
Bei der Immobilienbewertung geht es um die Wertermittlung<br />
von bebauten und unbebauten Grundstücken. Hier konkurrieren<br />
vor allem Sachverständige aus dem kaufmännischen<br />
Bereich mit ArchitektInnen und StadtplanerInnen, etwa bei<br />
der Ermittlung des Beleihungswerts von Immobilien oder bei<br />
großen Investitionen in Immobilien und Immobilienpakete.<br />
20<br />
Bild: Homepage www.akbw.de<br />
Foto: Jaruwan photo – www.stock.adobe.com<br />
21
Architektur<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Aufgrund ihrer ganzheitlichen Betrachtungsweise von technischen<br />
und funktionalen Aspekten sowie Nutzungsmöglichkeiten<br />
sind Architekten und Stadtplanerinnen als Sachverständige<br />
hier besonders geeignet. Gleiches gilt bei Schäden an<br />
Freianlagen. Besonders geschulte und erfahrene LandschaftsarchitektInnen<br />
begutachten Gärten und Landschaftsanlagen<br />
und sind beratend tätig, um bereits bei der Projektumsetzung<br />
möglicherweise auftretende Mängel zu verhindern.<br />
Weitere professionelle Unterstützung erhalten Bauherren bei<br />
folgenden Themen:<br />
– Brandschutz: Sachverständige für Brandschutz erstellen<br />
Brandschutzkonzepte bei Sonderbauten oder prüfen diese<br />
im baurechtlichen Verfahren und übernehmen die Brandverhütungsvorschau.<br />
Darüber hinaus können sie Gutachten in<br />
Brandschadensfällen anfertigen.<br />
– Schäden an Gebäuden: ArchitektInnen mit vertieftem bautechnischem<br />
Wissen und praktischer Erfahrung übernehmen<br />
bautechnische Beratungen und baubegleitende Qualitätskontrollen.<br />
Sie begutachten Gebäude hinsichtlich Mängel und<br />
Schäden und ermitteln deren Ursachen. Bei Streitigkeiten<br />
vor Gericht hilft dies dabei, den technischen Sachverhalt als<br />
Grundlage für eine rechtliche Beurteilung aufzuklären.<br />
– Architektenhonorare: ArchitektInnen mit überdurchschnittlichen<br />
Fachkenntnissen im Bereich der Honorarordnung<br />
(HOAI) sowie Kenntnissen der damit zusammenhängenden<br />
Regelwerke wie dem Werkvertragsrecht im Bürgerlichen<br />
Gesetzbuch beurteilen, ob und in welchem Umfang<br />
Architektenleistungen erbracht und zu vergüten sind.<br />
SCHLICHTUNGSVERFAHREN NUTZEN,<br />
GERICHTSVERFAHREN VERMEIDEN<br />
Nicht immer verlaufen Bauvorhaben harmonisch, nicht immer<br />
blicken Beteiligte am Bau zufrieden und glücklich auf gemeinsame<br />
Projekte zurück. Oftmals enden Unstimmigkeiten<br />
vor Gericht. Die Architektenkammer Baden-Württemberg<br />
bietet mit dem Schlichtungsverfahren eine passende Alternative<br />
für Streitigkeiten am Bau an. Hier kann schnell, kostengünstig<br />
und kompetent nach Lösungen im Streitfalle gesucht<br />
werden.<br />
EIN SCHLICHTUNGSVERFAHREN<br />
BIETET EINE ALTERNATIVE<br />
Gerichtsverfahren können gerade im Bau- und Architektenrecht<br />
lange dauern und kostspielig sein. Denn nicht immer<br />
geht es um eindeutige juristische Fragestellungen, die ein<br />
Gericht schnell beantworten kann, sondern um technisch<br />
anspruchsvolle Auseinandersetzungen, bei denen ein Sachverständiger<br />
oder eine Sachverständige hinzugezogen werden<br />
muss. Honorarprozesse, die über mehrere Jahre und mehrere<br />
Gerichtsinstanzen ausgetragen werden, sind deshalb nicht<br />
ungewöhnlich. Ein Schlichtungsverfahren bietet eine Alternative<br />
und kann schriftlich beim Schlichtungsausschuss der<br />
Architektenkammer beantragt werden.<br />
Der Ausschuss besteht aus einem Volljuristen und zwei ehrenamtlich<br />
tätigen ArchitektInnen als Beisitzende. Der Schlichtungsausschuss<br />
der Architektenkammer Baden-Württemberg<br />
ist vom Präsidenten des Landgerichts <strong>Stuttgart</strong> als Gütestelle<br />
im Sinne des § 794 Abs. 1 Ziff. 1 ZPO anerkannt. Das bedeutet,<br />
dass der Antrag auf Durchführung eines Schlichtungsverfahrens<br />
die Verjährung hemmt. Der Schlichtungsausschuss<br />
ist berechtigt, vollstreckbare Urkunden auszustellen, die unmittelbar<br />
durch einen Gerichtsvollzieher vollstreckt werden<br />
können. Einer gerichtlichen Durchsetzung eines vor dem<br />
Schlichtungsausschuss geschlossenen Vergleiches bedarf es<br />
nicht mehr. Der Ausschuss verhandelt in der mündlichen<br />
Verhandlung mit einem Juristen als Vorsitzendem und zwei<br />
ArchitektInnen als Beisitzern.<br />
Der Schlichtungsausschuss ist mit einem Volljuristen und<br />
zwei ArchitektInnen als Beisitzende besetzt. Somit ist gewährleistet,<br />
dass es sowohl eine juristische als auch eine fachliche<br />
Kompetenz im Schlichtungsverfahren gibt. Am Ende eines<br />
Schlichtungsverfahrens steht kein Urteil oder Schiedsspruch.<br />
Der Schlichtungsausschuss unterbreitet den Parteien einen<br />
Lösungsvorschlag, den sie annehmen, aber auch ablehnen<br />
können. Harte Konfrontationen, prozessuale Niederlagen und<br />
ermattende Verfahrensgänge über mehrere Instanzen können<br />
dadurch vermieden werden.<br />
SCHLICHTUNGSVERFAHREN<br />
GERADE FÜR BAUHERREN ATTRAKTIV<br />
Immer häufiger werden Schlichtungsabreden in Architektenverträgen<br />
aufgenommen. Dort heißt es dann verbindlich,<br />
dass vor Anrufen eines Gerichts ein Schlichtungsversuch vor<br />
dem Schlichtungsausschuss unternommen werden muss. Beide<br />
Parteien werden dadurch vertraglich verpflichtet, sich zunächst<br />
gütlich bei Streitigkeiten zu einigen, bevor sie sich vor<br />
Gericht wiedersehen. Die Neutralität des Schlichtungsausschusses,<br />
die schnelle und kostengünstige Verfahrensklärung<br />
überzeugt auch Bauherren, eine Schlichtungsvereinbarung<br />
vertraglich aufzunehmen.<br />
Die vertragliche Einbeziehung des Schlichtungsausschusses<br />
drosselt ein wenig die zunehmende Prozess- und Klagefreude<br />
mancher Beteiligter am Bau. Denn die zuweilen geläufige<br />
Drohung mit Anwalt und Klage wird mit einer Schlichtungsvereinbarung<br />
deutlich entschärft. ArchitektInnen sollten bei<br />
Fällen, bei denen das Einstehen einer Berufshaftpflichtversicherung<br />
in Betracht kommt, mit dieser Rücksprache halten,<br />
ob sie einen Schlichtungsausspruch akzeptiert. Das Einstehen<br />
für Baumängel wird aufgrund eines Schlichtungsvorschlags<br />
zum Beispiel von der Haftpflichtversicherung nicht ohne<br />
Weiteres akzeptiert.<br />
WEITERE LEISTUNGSANGEBOTE<br />
INNERHALB DES BERUFSBILDES<br />
Ob Neu-, Um- oder Ausbau, ob Modernisierung oder Instandhaltung<br />
– dank ihrer umfassenden Ausbildung sind<br />
ArchitektInnen in allen Bereichen kompetente Ansprechpartner.<br />
Bei der Gebäudeplanung berücksichtigen sie technische,<br />
wirtschaftliche und gestalterische, gesellschaftlich-soziale<br />
und ökologische Gesichtspunkte. Sie bieten eine hundertprozentige<br />
Leistung für Planung und Ausführung an, die in neun<br />
klar definierten Schritten verläuft. Diese Leistungen sind nur<br />
insoweit zu erbringen, wie sie zur Erreichung des werkvertraglichen<br />
Erfolges, das im Wesentlichen mangelfreie Erstellen<br />
des Bauvorhabens, erforderlich sind.<br />
In der Honorarordnung für ArchitektInnen und Ingenieur-<br />
Innen sind neun Leistungsphasen für Planung, Vergabe und<br />
Objektüberwachung von Gebäuden und Innenräumen beschrieben<br />
(§ 34 HOAI, Anlage 10). Alle Phasen ergeben zusammen<br />
100 Prozent der Architektenleistung. Im Rahmen der<br />
„Grundlagenermittlung“ klären Bauherrschaft und Architekt<br />
die Aufgabenstellung, besprechen den gesamten Leistungsumfang<br />
und legen ein Raumprogramm fest. Es geht um Nutzungsanforderungen,<br />
Bauqualitäten, Kostenbudget, Termine.<br />
Während der „Vorplanung“ fasst der Architekt oder die Architektin<br />
alle Beratungsergebnisse zusammen, erarbeitet ein<br />
Planungskonzept, untersucht alternative Lösungsmöglichkeiten<br />
und macht dazu die ersten Skizzen. Sie zeigen die Lage<br />
des Baukörpers auf dem Grundstück, die Grundrisse, die<br />
Außendimensionen und geben Aufschluss über Zufahrten,<br />
die Nachbarbebauung und Höhenentwicklung. Details spielen<br />
noch keine Rolle. Es geht um die grundsätzliche Klärung<br />
der Gestaltung und Funktion, um Fragen der Bautechnik und<br />
Bauphysik, um Wirtschaftlichkeit, Energieversorgung und<br />
Ökologie. Außerdem nimmt der Architekt eine Kostenschätzung<br />
vor (nach DIN 276) und es gibt erste Vorverhandlungen<br />
mit Behörden. Ein Terminplan wird erstellt.<br />
Die nächste Leistungsphase ist die „Entwurfsplanung“. Hat<br />
sich der Bauherr für einen Entwurf entschieden, arbeitet ihn<br />
die Architektin stufenweise aus. Sie integriert die Beiträge der<br />
Fachingenieure, wie Tragwerksplaner oder Heizungsingenieure<br />
und legt dem Bauherrn schließlich die vollständigen<br />
Entwurfszeichnungen mit der Objektbeschreibung vor. Änderungen<br />
sind in diesem Stadium noch einfach. Der Architekt<br />
oder die Architektin fertigt jetzt für den Bauherrn die<br />
Kostenberechnung nach DIN 276 an. Der Terminplan wird<br />
fortgeschrieben.<br />
Es folgt die „Genehmigungsplanung“. Bevor der Bau beginnt,<br />
muss zunächst das Baurechtsamt den Plan genehmigen. Der<br />
Architekt kennt die entsprechenden Gesetze und Vorschriften<br />
des Baurechts, die besonderen Prüfungsverfahren und das<br />
Nachbarschaftsrecht; er weiß auch, wie und wo eventuelle Zuschüsse<br />
zu bekommen sind und wie man erfolgreich etwaige<br />
Befreiungen beantragt. Die Architektin erarbeitet alle für den<br />
Bauantrag erforderlichen Unterlagen und reicht sie bei den<br />
Behörden ein.<br />
Hat die Baubehörde die Baufreigabe erteilt, müssen Bauunternehmen,<br />
Handwerker, Techniker, Sonderfachleute und<br />
Fachfirmen wissen, was zu tun ist. Dafür erarbeitet der<br />
Seit 2014 ist Markus Müller der Präsident der<br />
Architektenkammer Baden-Württemberg.<br />
Zu den zahlreichen berufspolitischen und baukulturellen<br />
Aktivitäten unter seiner Ägide zählen viel beachtete<br />
Symposien in der Stadt- und Regionalplanung.<br />
Architekt die detaillierte „Ausführungsplanung“ in Form von<br />
Ausführungs-, Detail- und Konstruktionszeichnungen (Maßstab<br />
1:50 bis 1:1; bei Innenräumen 1:20 bis 1:1).<br />
Innerhalb der „Vorbereitung der Vergabe“ stellt die Architektin<br />
genaue Leistungsverzeichnisse auf und koordiniert die<br />
Leistungsbeschreibungen der an der Planung fachlich Beteiligten.<br />
Es wird ein Vergabeterminplan erstellt.<br />
Im Rahmen der „Mitwirkung bei der Vergabe“ holt er Angebote<br />
von Firmen und Handwerkern ein. Er prüft und vergleicht<br />
sie nicht nur im Hinblick auf die Kosten, sondern auch<br />
auf die Qualität und Vollständigkeit der angebotenen Leistungen.<br />
Das Billigste ist nicht immer das kostengünstigste Angebot.<br />
Der Architekt berät den Bauherrn bei der Entscheidung<br />
und Auftragsvergabe. Auftraggeber ist der Bauherr. Alle Angebote,<br />
zusammen mit Honoraren und sonstigen Gebühren,<br />
stellt der Architekt oder die Architektin nach DIN 276 in einem<br />
Kostenanschlag zusammen. Dieser Kostenanschlag dient<br />
der Bauherrschaft bei der Durchführung zur Kostenkontrolle.<br />
Während der „Objektüberwachung/Bauüberwachung“ koordiniert<br />
und kontrolliert der Architekt oder die Architektin<br />
alle bauausführenden Firmen und Handwerker auf der Baustelle.<br />
Er sorgt für die Einhaltung des Terminplans und achtet<br />
darauf, dass die Arbeiten vollständig und nach den anerkannten<br />
Regeln der Technik ausgeführt werden. Die Architektin<br />
stellt den jeweiligen Leistungsstand bei Zahlungen fest und<br />
sorgt für die fristgerechte Abnahme der einzelnen Baustufen.<br />
Bei etwaig festgestellten Mängeln überwacht sie deren Beseitigung.<br />
Es erfolgt eine systematische Dokumentation.<br />
Ist das Haus fertig und der Schlüssel an den Bauherrn übergeben,<br />
ist die Arbeit des Architekten oder der Architektin noch<br />
nicht getan; es schließt sich die Phase der „Objektbetreuung und<br />
Dokumentation“ an: Der Architekt oder die Architektin macht<br />
wiederum nach DIN 276 die Baukostenabrechnung, die auch als<br />
Grundlage für Banken, Bausparkassen und das Finanzamt dient.<br />
Er dokumentiert das Ergebnis und sorgt bei etwaigen Mängeln<br />
für die Gewährleistung seitens der Firmen. Nicht zuletzt ist er<br />
für spätere Instandhaltung und Instandsetzung sowie bei etwaigen<br />
Modernisierungen und Umbauten der Ansprechpartner für<br />
den Bauherrn. In der Summe ergeben alle neun Leistungsphasen<br />
100 Prozent. <br />
©Autor: Dietmar Kern<br />
22<br />
Foto: Architektenkammer Baden-Württemberg<br />
23
Architektur<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
ROSENSTEIN CAMPUS<br />
Programmierte Freiräume im Park<br />
MAKER CITY<br />
STADTACKER<br />
ROSENSTEIN-QUARTIER<br />
STADTPROMENADE<br />
Die Stadtpromenade mit Blick auf das Museum Schloss Rosenstein (unverbindliche Visualisierung)<br />
EUROPA-QUARTIER<br />
KULTUR AM GLEISBOGEN<br />
STUTTGART BEKOMMT<br />
EINEN NEUEN STADTTEIL:<br />
DAS ROSENSTEIN-<br />
QUARTIER<br />
Sobald der Umbau des <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Hauptbahnhofs von einem Kopfbahnhof<br />
in einen tiefgelegten Durchgangs-Bahnhof<br />
getan ist, entsteht auf den<br />
freiwerdenden Gleisanlagen parallel zum<br />
Rosensteinpark ein weiteres Großprojekt<br />
im Rahmen von <strong>Stuttgart</strong> 21. Für das<br />
nächste Jahrzehnt ist es städtebaulich<br />
wohl das wichtigste und zukunftweisende<br />
für die Landeshauptstadt: das neue Rosenstein-Quartier.<br />
Durch den Rückbau der<br />
Gleisanlagen werden ca. 85 Hektar Neubauland<br />
mitten in Stadt frei. Manche sprechen<br />
von einer städtebaulichen Jahrhundertchance.<br />
Doch selbst verbal auf niedriger<br />
Flamme gekocht, bietet diese Freifläche<br />
Städteplaner, Architekten und Bauträgern<br />
die Möglichkeit, ein komplett<br />
neues, zukunftweisendes Stadtviertel zu<br />
erschaffen. In ihm kann ohne Altlasten<br />
das ganze Wissen einfließen, was Stand<br />
der Dinge ist bei nachhaltigem Bauen,<br />
dem Umgang mit regenerativer Energieversorgung<br />
und innovativen Materialien,<br />
gekoppelt mit soziologischen Kenntnissen<br />
zu urbanen Bedürfnissen und Abläufen.<br />
Die Autostadt <strong>Stuttgart</strong> bekommt die<br />
Chance, sich mit innovativen Mobilitätskonzepten<br />
neu zu erfinden.<br />
UND WAS GESCHIEHT?<br />
Um herauszufinden, wie eine solche Entwicklung<br />
machbar und zu gewährleisten<br />
ist, wurde das Projekt Rosenstein-Quartier<br />
als Themenpunkt in die Internationale<br />
Bauausstellung IBA'27 mit eingebunden.<br />
Der Siegerentwurf der Arbeitsgemeinschaft<br />
asp/Koeber aus dem internationalen<br />
städtebaulichen Wettbewerb Rosenstein<br />
sieht vor, fünf Teilbereiche auf der<br />
Fläche zu realisieren. Direkt hinter dem<br />
Hauptbahnhof soll das Europaquartier<br />
entstehen. Anschließend folgt der Gleisbogenpark,<br />
der sich wie ein grünes Band<br />
durch den gesamten Stadtteil zieht. An der<br />
Grenze zum <strong>Stuttgart</strong>er Osten und zum<br />
Rosensteinpark ist das Rosensteinviertel<br />
samt Rosenstein-Campus angedacht und<br />
das Gebiet rund um die Wagenhallen wird<br />
zur sogenannten Maker City entwickelt.<br />
Das Quartier C1 Wagenhallen, die geplante<br />
Maker City, gehört seit Juli 2<strong>02</strong>0<br />
zu den IBA’27-Projekten. Das Areal rund<br />
um die <strong>Stuttgart</strong>er Wagenhallen soll als<br />
Experimentierfeld für produktiv-kreative<br />
Pilotprojekte und neue Konzepte zur<br />
gemischten Stadt dienen. Sie soll ökologisch-soziales<br />
Wohnen mit städtischer<br />
Produktion, Kultur, Bildungs- und<br />
Forschungseinrichtungen sowie urbaner<br />
Landwirtschaft verbinden.<br />
DAS GESAMTE ROSENSTEIN-<br />
QUARTIER IST ALS BLAU-GRÜNE<br />
STADTFLÄCHE KONZIPIERT<br />
Neue Gebäudetypologien und hybrid gebaute<br />
Gebäude bestimmen das Bebauungskonzept.<br />
Markus Weismann, asp Architekten:<br />
„Das Rosensteinviertel bietet<br />
für <strong>Stuttgart</strong> ein enormes städtebauliches<br />
Potenzial. Hier kann die Stadt von morgen<br />
entstehen. Eine Stadt, die dicht ist und<br />
urban, aber auch radikal grün. Und endlich<br />
bietet es auch die Chance, die Innenstadt<br />
in Richtung des Neckars zu ent<br />
wickeln und gleichzeitig den <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Osten mit dem Norden zu verbinden.“<br />
Innovative offene Architektur in modularer<br />
Bauweise garantiert ein flexibles Wohnen<br />
für zukünftige Bedürfnisse: Gebäude<br />
mit robustem Rahmen, nutzungsoffen<br />
und multicodierbar, wo Veränderbarkeiten<br />
leicht möglich sind. So entstehen Baukastensysteme<br />
mit variablen Größeneinheiten<br />
zur vielfältigen Nutzung.<br />
Umfassende Bepflanzungsmaßnahmen zur<br />
Klimaanpassung und Lebensqualität sind<br />
geplant: Fassaden- und Dachbegrünung,<br />
Das neue Rosenstein-Quartier in der Gesamtansicht<br />
24<br />
Visualisierungen: asp Architekten<br />
Visualisierung: plan b, <strong>Stuttgart</strong>,<br />
25
Architektur<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Urbane Mischquartiere mit Wohnen und Produktion<br />
Quartiershubs als Mikro-und Makrodepots<br />
dienen zurVerteilung von Warenlieferungen.<br />
gelassen: „In <strong>Stuttgart</strong> wird immer gleich<br />
über den Verkehr gesprochen. Wenn der<br />
Stellplatzschlüssel das einzige Problem ist,<br />
über das wir reden müssen, dann haben<br />
wir schon viel erreicht. Es gibt im Rat eine<br />
Mehrheit, die ein autoarmes Viertel<br />
möchte. Alle Fraktionen sind sich aber einig,<br />
dass wenig Autos ins Quartier kommen<br />
sollen, es gibt lediglich unterschiedliche<br />
Auffassungen darüber, was „wenig“<br />
heißt. Um ein möglichst autoarmes Quartier<br />
zu schaffen, haben wir flexibel anpassbare<br />
Mobilitätshubs entwickelt.“<br />
Das gesamte Quartier ist als autofreie Zone<br />
angelegt. Ein integriertes, innovatives Verkehrs-Konzept<br />
fördert nachhaltige Mobilitätsformen.<br />
Ein weites Netz an Fahrradwegen<br />
durchzieht das Viertel. Neue<br />
Lösungen einer urbanen Logistik entstehen,<br />
wie z. B. mit einem nachhaltigen,<br />
klimafreundlichen Lieferverkehr durch<br />
E-Cargo-Bikes.<br />
Neue Vernetzungsknoten wie die neue<br />
S-Bahn-Haltestelle Mittnachtstraße schaffen<br />
die Anbindung zur Innenstadt.<br />
„Wir haben Wege zu einer zukunftsfähigen,<br />
resilienten Stadt aufgezeigt. Der Rahmenplan<br />
ist in diesem Sinne als übergeordnetes<br />
Leitbild zu verstehen. Wichtig<br />
ist jetzt die konsequente Umsetzung der<br />
Ziele“, so Cem Arat.<br />
Die neue Parkkante wertet die historische Achse vom Schlossplatz bis zum Schloss<br />
Rosenstein auf und gibt ihr deren städtebauliche Bedeutung wieder zurück.<br />
Quartiershubs als Mikro- und Makrodepots dienen zur Verteilung von Warenlieferungen<br />
und sind zugleich zentrale Ankommensorte.<br />
Ein Mischquartier mit Gewerbe- und Wohnräumen sowie sozialen Einrichtungen<br />
soll entstehen – dicht und urban, aber auch radikal grün.<br />
Gewächshäuser, freibleibende Grünflächen<br />
als Spiel- und Kulturräume, Erhalt und<br />
Neupflanzung großer Laubbäume, etc.<br />
Doch auch das Thema Wasser spielt eine<br />
wichtige Rolle. Unter dem Begriff<br />
Schwammstadt erfolgt eine starke Retention<br />
von Regenwasser durch offene und<br />
unterirdische Rigolensysteme, Zisternen<br />
sowie eine extensive Dachbegrünung.<br />
Höfe, Quartiersplätze und Straßenräume<br />
werden nicht unterbaut und die Versiegelung<br />
wird minimiert. Das bei Starkregen<br />
anfallende Oberflächenwasser wird über<br />
die neue, barrierefreie Topografie in bepflanzten<br />
Rinnen durch das Quartier geleitet.<br />
Ein Bassin entlang der Parkkante,<br />
der „Lange Parksee“, nimmt das Wasser<br />
auf und bietet den Bewohnern des Quartiers,<br />
wie auch den Besuchern des Rosensteinparks<br />
einen neuen hochwertigen<br />
Aufenthaltsort zwischen Innenstadt und<br />
Neckar.<br />
Quartiershubs als Mikro- und Makrodepots<br />
dienen zur Verteilung von Warenlieferungen<br />
und sind zugleich zentrale<br />
Ankommensorte: Parkierung, Sharing<br />
Mobility, Multimodalität-Knotenpunkte,<br />
Energiezentralen, Recyclinghub und somit<br />
auch sozialer Treffpunkt.<br />
Doch bei allen städtebaulichen Chancen<br />
wird gerade ein Hauptthema diskutiert:<br />
Wie viele Parkplätze benötigt und verträgt<br />
das neue Rosenstein-Quartier? Denn Ziel<br />
der Bauplanung ist es, ein nahezu autofreies<br />
Quartier zu schaffen.<br />
Die Stadt hat dafür sehr hohe Ansprüche.<br />
Es geht um die Frage, ob 0,1 Pkw-Stellplätze<br />
pro Wohnung – verbunden mit<br />
Carsharing-Angeboten 0,2 Stellplätze –<br />
ausreichen. Für das Anwohnerparken<br />
sind Quartiersparkhäuser geplant. Im<br />
öffentlichen Straßenraum – Lieferverkehr,<br />
Handwerker oder soziale Dienste<br />
ausgenommen – sollen keine Stellplätze<br />
vorgesehen sind.<br />
Für Bewohner, die kein eigenes Auto besitzen,<br />
aber ab und zu eines benötigen<br />
oder benutzen wollen, sind ausreichend<br />
Carsharing-Angebote mit entsprechend<br />
ausgewiesenen Parkplätzen vorgesehen.<br />
Besucher, die mit dem Auto anreisen, stehen<br />
zentrale Großgaragen kostenpflichtig<br />
zur Verfügung.<br />
Cem Arat, Geschäftsführer asp Architekten,<br />
sieht das Thema Stellplätze eher<br />
Im Moment wird im <strong>Stuttgart</strong>er Gemeinderat<br />
viel und heftig diskutiert. Der aktuelle<br />
Bebauungsplan steht zur Abstimmung.<br />
Zum Teil über Kleinigkeiten wird<br />
gestritten und manchmal wird der<br />
Diskurs darüber auch benutzt, um sich<br />
parteipolitisch in Stellung zu bringen.<br />
Das neue Rosenstein-Quartier ist eine zukunftsweisende<br />
städtebauliche Jahrhundertchance<br />
für <strong>Stuttgart</strong>. Eine Chance, die<br />
sich aber nur gesamtheitlich verwirklichen<br />
lässt und nicht als Ideen-Pool, aus<br />
dem die „Rosinen“ als einzelne Komponenten<br />
herausgepickt werden. Ein lebendiges,<br />
pulsierendes und vermischendes<br />
Viertel soll entstehen, das bislang getrennte<br />
Stadteile miteinander vereint und zu<br />
einem besseren Stadtklima beiträgt. <br />
©Autor: Klaus Bossert<br />
26<br />
Visualisierungen: asp Architekten<br />
27
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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
BAUEN, WIE DIE<br />
ZUKUNFT ES BRAUCHT<br />
Bungalow bis Etagenhaus, von Flachdach bis Satteldach und von<br />
klaren Formen bis hin zu verwinkelten Dachschrägen alle vorstellbaren<br />
Bauarten ab. Ein KAMPA Haus wird von Beginn an<br />
mit den Bauherren gemeinsam entworfen. Dabei werden Bauherren<br />
ganzheitlich unterstützt – kompetente Berater stehen ihnen<br />
konsequent zur Seite und begleiten sie von der Idee bis zum<br />
Einzug in ihr individuelles Traumhaus. Dies schießt die Beratung,<br />
Entwurfsentwicklung, professionelle Baubegleitung sowie<br />
die Einrichtungsberatung ein.<br />
Dabei kommen alle Einrichtungsgegenstände und Materialien<br />
aus einer Hand und in höchster Premiumqualität. Dazu gehören<br />
Fassaden- und Wandgestaltung, Küchen und Badkonzepte, Treppen<br />
und Türen, Kaminöfen und Saunen bis hin zu passender Beleuchtung<br />
und ausgewählten Möbeln.<br />
Live zu erleben im Bauinnovationszentrum in Aalen-Waldhausen.<br />
Besuchen Sie die große Ausstellung auf circa 3.500<br />
Quadratmetern mit dem Mehrgeneration-Musterhaus direkt<br />
nebenan – täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />
KAMPA Häuser werden als echte Plusenergiehäuser gebaut.<br />
KAMPA ist ein führender regionaler Hersteller für Plusenergiehäuser aus Holz mit Sitz in Aalen-Waldhausen.<br />
KAMPA Häuser sind höchst energieeffizient, nachhaltig und ökologisch. Und so individuell wie ihre Bewohner.<br />
Wer ein Haus baut, plant für die Zukunft. Mit dem Ziel, verantwortungsvoll<br />
zu investieren, um Werte für sich und die nächsten<br />
Generationen zu schaffen. Jedoch verursacht bisheriges Bauen<br />
und Wohnen einen enormen Ressourcenverbrauch. Das belastet<br />
unsere Umwelt erheblich. Wir alle tragen Verantwortung dafür<br />
und müssen umdenken. Mit dieser Philosophie setzt KAMPA<br />
auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz. In den Hausbau-Manufakturen<br />
in Baden-Württemberg und Brandenburg werden<br />
moderne, ökologische Holzhäuser zum Wohlfühlen gebaut.<br />
NACHHALTIG UND ÖKOLOGISCH:<br />
HOLZ AUS ÜBERZEUGUNG<br />
Nachhaltigkeit fängt bereits bei der Auswahl der Baustoffe und<br />
Dämmmaterialien an. Deshalb setzt das Unternehmen auf Holz,<br />
weil es nachwächst, CO 2<br />
bindet und die Basis für eine hohe Energieeffizienz<br />
darstellt. Und mit dem Bewusstsein, so wenig wie<br />
möglich Energie zu verbrauchen – schon bei der Herstellung und<br />
natürlich im täglichen Betrieb. KAMPA hat die Zeichen der Zeit<br />
seit Langem erkannt, der Beitrag zu signifikantem Energiesparen<br />
ist mehr als zukunftsweisend. Ziel des Handelns ist es, den wertvollen<br />
Lebensraum Erde uns und den nachfolgenden Generationen<br />
zu bewahren: Weil wir in der Verantwortung stehen.<br />
ECHTE PLUSENERGIE: BEI KAMPA SERIENMÄSSIG<br />
In Sachen Plusenergie ist KAMPA Pionier im Hausbau. Das Unternehmen<br />
war das Erste in der Branche, das Plusenergie in den<br />
Serienstandard erhoben hat. Ein KAMPA Haus, ein echtes Plusenergiehaus,<br />
verbraucht also weniger Energie, als es selbst erzeugt.<br />
Echte Plusenergie, weil der gesetzlich geforderte Standard<br />
deutlich übertroffen wird: Der selbst erzeugte Strom reicht nicht<br />
nur für Heizung und Warmwasser, sondern auch für Haushaltsgeräte,<br />
Licht und sogar für Elektromobilität.<br />
Grundvoraussetzung ist dabei die perfekt gedämmte KAMPA<br />
Gebäudehülle, die dafür sorgt, dass Wärme dortbleibt, wo sie<br />
hingehört – nämlich im Haus. So werden Wärmeverluste und<br />
damit der Energiebedarf auf ein Minimum reduziert. Der verbleibende,<br />
geringe Energiebedarf wird aus Sonnenenergie selbst<br />
erzeugt, gespeichert und durch ein effizientes Energiemanagement<br />
bedarfsgerecht abgerufen.<br />
DAS ERGEBNIS: WOHNEN ALS SELBSTVERSORGER.<br />
Das Ergebnis ist Wohnen als Selbstversorger in einem Haus, das<br />
weniger Energie verbraucht, als es erzeugt. Ein Zuhause, das die<br />
Umwelt entlastet und gleichzeitig Geld spart: ein Haus, das schon<br />
heute die Energiewende praktiziert und die Bauherren unabhängig<br />
von steigenden Strompreisen macht. Ein Haus, das die höchste<br />
Förderung bekommt und in den monatlichen Kosten unschlagbar<br />
ist.<br />
Jürgen Lehnert,<br />
Verkaufsleiter bei<br />
KAMPA Bauinnovationszentrum in Aalen-Waldhausen: Die<br />
Firmenzentrale ist komplett aus Holz und mit Plusenergie<br />
gebaut. Auf über 3.500 m² sowie im angrenzendem Musterhaus<br />
finden künftige Bauherren eine umfassende Ausstellung<br />
für alle Themen des Hausbaus.<br />
“<br />
In der Musterhausausstellung in Fellbach können sich<br />
Bauinteressierte ausführlich beraten lassen.<br />
„<br />
der KAMPA GmbH<br />
Wir bei KAMPA zeigen Ihnen, wie Sie ein echtes Plusenergiehaus bauen, auf den nachhaltigen<br />
Werkstoff Holz setzen und dabei höchste staatliche Förderung erhalten. Lassen Sie sich vom Marktführer<br />
für Plusenergiehäuser beraten – besuchen Sie uns in einem Musterhaus in Ihrer Nähe!<br />
Hausbau 360˚: KAMPA bietet ein Rundum-Angebot:<br />
Passend zum Haus gibt es Küchen, Saunen, Kaminöfen bis<br />
hin zu Möbeln, Terrassenüberdachungen und Poolhäuser.<br />
JEDES HAUS EIN UNIKAT – HAUSBAU 360°<br />
Neben dem wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz<br />
ist auch das Thema Individualität für KAMPA eine<br />
Herzensangelegenheit. Die sechs Architekturlinien decken von<br />
28<br />
Fotos: Kampa<br />
29
Planen & Bauen<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Es gibt im Vorfeld eines Hausbaus<br />
viele Möglichkeiten, zu<br />
sparen. Bei der Eigenleistung<br />
ist allerdings Vorsicht geboten:<br />
der Arbeits- und Familienalltag<br />
ist meistens fordernd<br />
genug und kann den Baufortschritt<br />
verzögern.<br />
HOHE PREISE: WIE KANN MAN<br />
BEIM BAUEN SPAREN?<br />
EIGENLEISTUNG SCHEITERT OFT AM ZEITBUDGET<br />
Eher zurückhaltend beurteilt Expertin Dirmeyer die Möglichkeiten<br />
der Bauherren, Eigenleistungen zu erbringen: „All zu<br />
oft erleben wir, dass das zwar handwerklich klappt, aber das<br />
Zeitbudget dafür nicht realistisch einkalkuliert wurde. Gerade<br />
wenn das nächste Gewerk wieder von Firmen erbracht werden<br />
soll, muss auch die Eigenleistung zeitlich eingetaktet sein. Abschließende<br />
Gewerke, die die Oberflächen betreffen, also Boden<br />
und Wände, kann man bei entsprechendem Geschick selbst<br />
übernehmen und vielleicht auch noch nach Einzug erledigen.<br />
Ansonsten rate ich immer, sich hier nicht zu viel vorzunehmen.<br />
Meistens ist der Arbeits- und Familienalltag fordernd genug. In<br />
jedem Fall ist es aber wichtig, sowohl die Eigenleistungen wie<br />
auch das, was Firmen bauen, schon während der Bauphase auf<br />
Foto: Verband Privater Bauherren<br />
Fehler prüfen zu lassen, denn so lassen sich teure Rückbauten<br />
vermeiden, die nötig werden, wenn Mängel erst entdeckt werden,<br />
wenn sie schon durch das nächste Gewerk verdeckt sind<br />
oder gar teure Schäden verursacht haben.“<br />
Bauherren, die sich gut vorbereiten wollen, bevor sie Objekte<br />
oder Anbieter in die engere Wahl nehmen und sich erst einmal<br />
selbst schlau machen und besser in der Lage sein wollen, zu beurteilen,<br />
was für sie in Frage kommen könnte, empfiehlt Bauherrenberaterin<br />
Dirmeyer das VPB-Einstiegspaket Wohneigentum,<br />
das über den VPB-Shop bestellt werden kann.<br />
<br />
Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V.,<br />
per E-Mail: info@vpb.de, oder im Internet: www.vpb.de<br />
djd<br />
Extreme Preissteigerungen erlebt die Baubranche nun schon<br />
seit mehr als einem Jahr. Hohe Nachfrage nach Holz in<br />
Übersee, der wochenlang verstopfte Suezkanal und dann der<br />
Überfall Russlands auf die Ukraine mit dem extremen Anstieg<br />
der Energiekosten – jedes Ereignis, jede Krise zieht weite Kreise<br />
und beeinflusst auch die Kosten im Baubereich. So steht für viele<br />
die Frage im Vordergrund, wie beim Bauen gespart werden kann<br />
und das Ziel der eigenen Immobilie nicht in die Ferne rückt.<br />
FRÜHZEITIG UM FINANZFRAGE KÜMMERN<br />
Hier hat Bau-Ingenieurin Helene Dirmeyer, Bauherrenberaterin<br />
im Verband Privater Bauherren, Ratschläge aus der Praxis: „Wer<br />
bauen möchte, sollte sich so früh es geht um die Finanzfrage<br />
kümmern und frühzeitig mit dem Sparen beginnen. Das ist die<br />
Voraussetzung schlechthin. Mit dem Eigenkapital sollten dann<br />
beim Kauf mindestens die Nebenkosten für Makler, Notar und<br />
Grunderwerbssteuer, die heute zehn bis 15 Prozent des Kaufpreises<br />
ausmachen, auch gezahlt werden können. Frühzeitig<br />
starten und sich auch von guten Finanzberatern begleiten zu lassen,<br />
ist sicher eine wichtige Basis. Teil der Finanzberatung sollte<br />
natürlich auch die ausführliche Prüfung möglicher Förderungen<br />
sein. Über KfW-Kredite, BAFA-Förderungen und lokalen Angeboten<br />
sollte man sich den Überblick verschaffen.“<br />
BEDARFSANALYSE BEI RÄUMEN<br />
Bauherrenberaterin Dirmeyer rät, als nächsten Schritt realistisch<br />
die eigenen Möglichkeiten und vor allem auch den tatsächlichen<br />
räumlichen Bedarf zu analysieren: „Sparen kann man schon bei<br />
der Wahl des Grundstücks. Natürlich träumt jeder von großen<br />
Räumen, mehreren Badezimmern und schöner Ausstattung.<br />
Doch hilft es, sich für die Bedarfsanalyse Zeit zu nehmen und<br />
zunächst in notwendigen Räumen und Raumgrößen zu denken.<br />
Viele Bauherren schweifen da zu schnell ab und haben schon<br />
früh Details wie Bodenbeläge, Küche und Badausstattung vor<br />
Augen. Zunächst aber sollte man sich grundsätzlichere Fragen<br />
stellen: Ist der Keller unverzichtbar? Reicht vielleicht auch ein<br />
ebenerdiger Anbau an der Garage? Muss es ein freistehendes<br />
Haus sein oder ist auch ein Reihenhaus oder eine Doppelhaushälfte<br />
denkbar?“<br />
Und im Inneren: optimierte Grundrisse ermöglichen den Verzicht<br />
auf teure Quadratmeter. Beim Dach schont die Wahl einer<br />
einfachen Dachform und das Weglassen der Gauben das Baubudget.<br />
Auch auf den Schornstein kann man heute verzichten,<br />
wenn das Haus mit einer Wärmepumpe beheizt wird. All das<br />
sollte man vorab mit neutralen Experten besprechen, die einem<br />
nichts verkaufen wollen, aber dennoch die Vor- und Nachteile<br />
individuell abwiegen können.<br />
MITGLIED WERDEN &<br />
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31
Planen & Bauen<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
NEUER STEUERFREIBETRAG<br />
FÜR PHOTOVOLTAIKANLAGEN SEIT 2<strong>02</strong>3<br />
WAS SICH FÜR BESITZER EINER PHOTOVOLTAIK-ANLAGE 2<strong>02</strong>3 ÄNDERT<br />
Nach langem politischem Hickhack war es endlich so weit:<br />
Der Bundestag hatte in seiner jüngsten Sitzung beschlossen,<br />
dass Solaranlagen künftig von der Mehrwertsteuer befreit werden<br />
sollen. Dies war eine gute Nachricht für alle Bürgerinnen<br />
und Bürger, die sich für eine nachhaltige Energieversorgung interessieren<br />
und bisher aufgrund der hohen Kosten zurückgesteckt<br />
haben. Die Förderung soll in den kommenden Jahren den Zubau<br />
von Solarstrom ermöglichen und damit einen wichtigen Beitrag<br />
zur Energiewende leisten. Bislang war es für private Anlagenbetreiber<br />
schwierig, sich an einer Photovoltaikanlage zu beteiligen,<br />
da die Kosten für die Anschaffung hoch waren und die Rendite<br />
oft nicht ausreichte, um die Investition zu rechtfertigen.<br />
Einige Änderungen im EU-Recht machten es möglich, PV-Anlagen<br />
künftig ohne Umsatzsteuer liefern und installieren zu lassen.<br />
Insbesondere private Betreiber können ihre neue Anlage so<br />
günstiger erwerben, nämlich zum Nettopreis. Bei der Ertragsteuer<br />
greift der Bund den Appell der Länder auf, den Betrieb<br />
kleiner PV-Anlagen gesetzlich steuerfrei zu stellen. Profitieren<br />
sollen Anlagen auf Einfamilienhäusern bis 30 Kilowattpeak. Bei<br />
Mehrfamilienhäusern und gemischt genutzten Häusern liegt die<br />
Grenze bei 15 Kilowattpeak pro Wohn- oder Gewerbeeinheit.<br />
Bisher gab es lediglich für Anlagen bis zehn Kilowattpeak eine<br />
Vereinfachungsregel.<br />
Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW hält dabei in<br />
seiner neuesten Pressemitteilung fest:<br />
- Betreiber kleiner Solarkraftwerke (bis 30 kWp) müssen nicht<br />
nur künftig, sondern auch rückwirkend zum 1. Januar 2<strong>02</strong>2 keine<br />
Einkommens- und Gewerbesteuer für die Einnahmen aus der<br />
Solarstromvergütung bezahlen.<br />
- Es entfällt seit 1.1.2<strong>02</strong>3 die 19-prozentige Mehrwertsteuer<br />
für den Kauf und die Installation von Photovoltaikanlagen<br />
(PV) einschließlich Batteriespeichern.<br />
- Die Mehrwertsteuer-Befreiung galt bereits bei Bestellungen<br />
im Jahr 2<strong>02</strong>2, sofern die Anlage im Jahr 2<strong>02</strong>3 in Betrieb ging.<br />
UMSATZSTEUER: NULLSTEUERSATZ<br />
Für die Lieferung, den innergemeinschaftlichen Erwerb, die Einfuhr<br />
und die Installation von Photovoltaikanlagen und Stromspeichern<br />
soll in Zukunft ein umsatzsteuerlicher Nullsteuersatz<br />
gelten, soweit es sich um eine Leistung an den Betreiber der Photovoltaikanlage<br />
handelt und die Anlage auf oder in der Nähe von<br />
Privatwohnungen, Wohnungen sowie öffentlichen und anderen<br />
Gebäuden, die für dem Gemeinwohl dienende Tätigkeiten genutzt<br />
werden, installiert wird.<br />
Da Photovoltaikanlagenbetreiber bei der Anschaffung der Anlage<br />
damit nicht mehr mit Umsatzsteuer belastet werden, müssen<br />
diese nicht mehr auf die Kleinunternehmerregelung verzichten,<br />
um sich die Vorsteuerbeträge erstatten zu lassen. Sie werden damit<br />
von Bürokratieaufwand entlastet.<br />
WAS VORHER SCHON MÖGLICH WAR<br />
Es war vorher schon möglich, sich die Umsatzsteuer von Solaranlagen<br />
vom Finanzamt erstatten zu lassen. Dies ist jetzt einfacher<br />
und bürokratischer Aufwand entfällt. Bisher konnten Besitzer<br />
von Solaranlagen, die bis zu 10 kWp erzeugten, ihre Anlagen von<br />
der Steuerpflicht befreien lassen, wenn sie einen Antrag stellten.<br />
Auch private Photovoltaikanlagen, die Strom mit dem Ziel des<br />
Gewinns ins öffentliche Netz einspeisen, wurden zumeist vom<br />
Finanzamt als Liebhaberei eingestuft und die Besitzer daher von<br />
der Steuerpflicht befreit. Dies setzte jedoch voraus, dass eine<br />
Wirtschaftlichkeitsprognose vorlag.<br />
Im anderen Fall konnte bis zu einem Umsatz von 22.000 Euro<br />
die Kleinunternehmerregelung angewendet werden, so dass man<br />
nicht umsatzsteuerpflichtig ist. Dies trifft auf die Mehrzahl aller<br />
privaten PV-Anlagenbetreiber zu, solange Sie keine weiteren<br />
Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit erzielen.<br />
ERWEITERUNG DER BERATUNGSBEFUGNIS<br />
VON LOHNSTEUERHILFEVEREINEN<br />
Lohnsteuerhilfevereine sollen ihre Mitglieder künftig auch bei<br />
der Einkommensteuer beraten dürfen, wenn diese Photovoltaikanlagen<br />
mit einer installierten Leistung von bis zu 30 kW (peak)<br />
betreiben, die der o. g. Ertragsteuerbefreiung unterliegen.<br />
WIE MUSS ICH EINE PHOTOVOLTAIKANLAGE<br />
VERSTEUERN?<br />
Erzeugen Sie mit einer Photovoltaikanlage auf Ihrem privaten<br />
Hausdach Strom und erzielen damit Einkünfte, unterliegen Sie<br />
unter Umständen bestimmten Steuerpflichten. Zunächst wäre da<br />
die Einkommensteuer, die auf den Gewinn anfällt. Diese müssen<br />
Sie zahlen, wenn das Finanzamt den Anlagebetrieb als gewerblich<br />
einstuft. Allerdings können Sie sich von der Einkommensteuerpflicht<br />
auch befreien lassen.<br />
Um zu entscheiden, ob der Betrieb gewerblich oder sogenannte<br />
Liebhaberei ist, benötigt das Finanzamt von Ihnen Angaben<br />
zu Investitions- und Betriebskosten sowie den voraussichtlichen<br />
Erlösen der PV-Anlage. Sieht es für die Beamten so aus, dass Sie<br />
mit der Anlage über die gesamte Betriebsdauer Gewinn erwirtschaften,<br />
wird Einkommensteuer fällig. Sie müssen zudem jedes<br />
Jahr eine sogenannte Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR)<br />
abgeben. Glaubt das Finanzamt nicht, dass Sie die Anlage gewinnbringend<br />
betreiben können, entfällt die Einkommensteuer.<br />
PV-ANLAGE ALS LIEBHABEREIBETRIEB<br />
Wer sich den Aufwand sparen und seinen Gewinn nicht versteuern<br />
möchte, kann aber auch direkt beim Finanzamt beantragen,<br />
dass ein Liebhabereibetrieb vorliegt. Sie müssen dann für Ihre<br />
Photovoltaikanlage keine EÜR abgeben und auf die Einkünfte<br />
aus dem Verkauf des Stroms wird keine Einkommensteuer erhoben.<br />
Die Voraussetzungen dafür sind:<br />
- Die Leistung der Anlage beträgt nicht mehr als 10 Kilowatt,<br />
- sie wurde erstmals nach dem 31. Dezember 2003 in Betrieb<br />
genommen<br />
- und sie ist auf einem selbst bewohnten Ein- oder Zweifamilienhaus<br />
oder auf anderen Gebäuden desselben Grundstücks<br />
installiert (zum Beispiel einer Garage).<br />
Sie können die Vereinfachungsregel auch nutzen, wenn Sie das<br />
Haus anderen Personen zu Wohnzwecken überlassen. Das muss<br />
aber entweder unentgeltlich geschehen oder Sie vermieten einzelne<br />
Räume nur gelegentlich und nehmen damit nicht mehr als<br />
520 Euro im Jahr ein. Die Regelung gilt auch für kleine Blockheizkraftwerke<br />
mit einer elektrischen Leistung bis 2,5 Kilowatt.<br />
Einkommensteuer zahlen Sie grundsätzlich nur, wenn Ihre gesamten<br />
Einkünfte über dem Grundfreibetrag liegen. Außerdem<br />
gibt es den sogenannten Härteausgleich. Das heißt: Sie zahlen<br />
keine Einkommensteuer, wenn Ihre Einkünfte überwiegend aus<br />
nichtselbstständiger Arbeit stammen und Sie mit der PV-Anlage<br />
nicht mehr als 410 Euro Gewinn pro Jahr erzielen.<br />
WANN MUSS ICH DIE PHOTOVOLTAIKANLAGE<br />
BEIM FINANZAMT MELDEN?<br />
Eine Photovoltaikanlage müssen Sie grundsätzlich nur dann<br />
beim Finanzamt melden, wenn Sie den Solarstrom verkaufen<br />
und damit entweder Gewinn erzielen oder wenn Sie umsatzsteuerpflichtig<br />
sind – also mehr als 22.000 Euro Umsatz pro Jahr aus<br />
selbstständiger Tätigkeit erwirtschaften. Ist das der Fall, melden<br />
Sie dem Finanzamt die PV-Anlage, indem Sie eine Einkommensteuererklärung<br />
abgeben. Die Frist dafür ist der 31. Juli des Folgejahres.<br />
Tragen Sie dabei in der Anlage G Ihren Umsatz auf den Verkauf<br />
von Solarstrom, Ihre Betriebskosten, den Wertverlust der Anlage<br />
und den Wert des selbst verbrauchten Stroms ein. Zusätzlich<br />
müssen Sie eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung abgeben, in<br />
der Sie die Einnahmen und <strong>Ausgabe</strong>n detailliert aufschlüsseln.<br />
Sind Sie umsatzsteuerpflichtig, müssen Sie neben der Einkommensteuererklärung<br />
auch eine Umsatzsteuererklärung machen.<br />
Die ist allerdings schnell erledigt: Sie brauchen darin nur Ihre<br />
Nettoeinkünfte und die Vorsteuerbeträge eintragen.<br />
IST EINE PHOTOVOLTAIKANLAGE<br />
STEUERLICH ABSETZBAR?<br />
Ja. Sie können sowohl Kosten für den laufenden Betrieb absetzen<br />
als auch Anschaffungskosten. Unterliegen Sie der Regelbesteuerung,<br />
können Sie sich auch die Umsatzsteuer erstatten lassen. Zu<br />
den laufenden Kosten zählen beispielsweise Kreditzinsen, Beiträge<br />
zur PV-Versicherung, Kosten für die Miete eines Stromzählers<br />
und für Wartungsarbeiten. Diese Kosten können Sie sofort<br />
als Betriebsausgaben absetzen. Anschaffungskosten, etwa für die<br />
Montage der Anlage oder den Kauf von Zusatzgeräten, können<br />
Sie über die Nutzungsdauer abschreiben. Diese liegt bei 20 Jahren.<br />
AKTIVEN BEITRAG ZUR ENERGIEWENDE<br />
UND UMWELTSCHUTZ BEITRAGEN<br />
Anstatt wie bisher nur zuzusehen, kann jetzt jeder aktiv zur<br />
Energiewende und zum Umweltschutz beitragen. Das ist nicht<br />
nur energieeffizient, sondern neben dem Ausbau der eigenen<br />
privaten Energieunabhängigkeit ein weiterer wichtiger Baustein:<br />
der finanzielle Anreiz, wo jeder nur gewinnen kann. Denn eine<br />
Solaranlage ist mehr als nur ein Stromerzeuger. Sie ist ein wichtiger<br />
Bestandteil des Klimaschutzes. Denn jede Solaranlage trägt<br />
dazu bei, die Erderwärmung zu stoppen und die globale Erwärmung<br />
zu begrenzen.<br />
Eine Solaranlage arbeitet emissionsfrei und basiert auf Sonnenenergie.<br />
Diese erneuerbare Energiequelle ist also nicht nur<br />
umwelt-, sondern auch klimafreundlich. Eine Solaranlage hat<br />
eine Lebensdauer von mehr als 30 Jahren und garantiert so einen<br />
stetigen Stromfluss für Ihre Elektronik. Zudem spart sie<br />
CO₂-Emissionen und schützt damit unsere Atmosphäre vor dem<br />
Klimawandel. Solaranlagen sind eine sehr nachhaltige Art der<br />
Stromerzeugung, denn sie nutzen einen erneuerbaren Energieträger:<br />
die Sonne. Durch die Installation einer Solaranlage können<br />
Sie also langfristig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.<br />
Aber Solaranlagen bringen noch weitere Vorteile mit sich. Sie<br />
sind sehr energieeffizient, da die Solarmodule die Sonnenenergie<br />
direkt in Elektrizität umwandeln. Zum anderen ist Solarenergie<br />
auch sehr umweltfreundlich, da keinerlei Emissionen bei der<br />
Produktion entstehen. So können Solaranlagen helfen, die Erderwärmung<br />
zu verlangsamen und die Umwelt zu schützen.<br />
Fazit: Weniger Bürokratie und zugleich mehr Rechtssicherheit<br />
– ein wichtiger Schritt, damit der Betrieb von Photovoltaik-Anlagen<br />
für Bürgerinnen und Bürger deutlich einfacher und attraktiver<br />
wird. Auch das Steuerrecht leistet so einen entscheidenden<br />
Beitrag zum Gelingen der Energiewende.<br />
<br />
©Autor: Dietmar Kern<br />
32<br />
Foto: Subhakitnibhat – www.stock.adobe.com<br />
33
Planen & Bauen<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
FÖRDERUNG ZUR FINANZIERUNG<br />
VON GEBÄUDEN ERNEUT ANGEPASST<br />
ZWEITE REFORM DER BEG ZUM JAHRESBEGINN 2<strong>02</strong>3<br />
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bleibt ein dynamisches Konstrukt. Im Jahr 2<strong>02</strong>1 wurde sie eingeführt, um<br />
Programme zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Gebäudebereich zusammenzufassen und mehr<br />
Anreize für Optimierungen und Sanierungen zu setzen. Die Reform der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist<br />
eine Reform in zwei Schritten. Die zweite Reformrunde der BEG umfasst Verbesserungen wie einen neuen Bonus, technische<br />
Anpassungen und einige Steigerungen der Effizienzanforderungen. Die Änderungen traten zum 1. Januar 2<strong>02</strong>3 in Kraft.<br />
Nachdem Mitte 2<strong>02</strong>2 in einer ersten Reform beispielsweise<br />
gasverbrauchende Anlagen aus der Förderung gefallen sind,<br />
gilt seit 1. Januar 2<strong>02</strong>3 die zweite Reformstufe. Sie bringt einige Änderungen<br />
mit sich, vor allem für das Teilprogramm BEG EM. Mit<br />
diesem Programm werden Einzelmaßnahmen an Wohngebäuden<br />
und Nichtwohngebäuden gefördert, die die Energieeffizienz<br />
verbessern. Erstmals werden die Materialkosten für energetische<br />
Sanierungsmaßnahmen, die nicht durch ein Fachunternehmen,<br />
sondern in Eigenleistung durchgeführt wurden, gefördert. Ein<br />
Energieeffizienz-Experte oder ein Fachunternehmer müssen lediglich<br />
bestätigen, dass die eigenen Arbeiten korrekt durchgeführt<br />
und die Materialkosten passend aufgeführt wurden.<br />
BREITERES ANGEBOT<br />
Die Antragsberechtigung wird auf alle Investoren erweitert (Beschränkung<br />
auf Eigentümer, Pächter und Mieter wird aufgehoben).<br />
Dadurch werden u. a. Wartezeiten aufgrund behördlicher<br />
Prozesse wie z. B. Eigentumsüberschreibungen vermieden. Zukünftig<br />
werden auch wieder Materialkosten bei Eigenleistungen<br />
gefördert. Damit wird auf den Handwerkermangel reagiert. Bei<br />
Heizungsdefekt werden im Zusammenhang mit einer geförderten<br />
Anlage zur Wärmeerzeugung die Mietkosten für eine provisorische<br />
Heiztechnik gefördert. Die Förderung ist auf ein Jahr<br />
begrenzt. Gefördert wird der Einbau von stationären Brennstoffzellenheizungen,<br />
die mit grünem Wasserstoff oder Biomethan<br />
betrieben werden.<br />
ERHÖHTE ANFORDERUNGEN ZUR STEIGERUNG<br />
DER FÖRDEREFFIZIENZ<br />
Bei einer Förderung von Wärmepumpen oder Biomasseheizungen<br />
zur Raumheizung inkl. der Nachrüstung bivalenter Systeme<br />
müssen die durch die Anlagen versorgten Wohneinheiten oder<br />
Flächen nach Durchführung der Maßnahme zu mindestens<br />
65 % durch Erneuerbare Energien beheizt werden. Ab 1. Januar<br />
2<strong>02</strong>4 Steigerung der Effizienzanforderungen bei Wärmepumpen,<br />
konkret des jahreszeitbedingten Raumheizungsnutzungsgrads<br />
(ETAs). Ab 1. Januar 2<strong>02</strong>8 werden nur noch WP mit natürlichem<br />
Kältemittel gefördert.<br />
Wärmepumpen müssen ab dem 1. Januar 2<strong>02</strong>5 an ein zertifiziertes<br />
Smart-Meter-Gateway angeschlossen werden können. Mit<br />
Gas, Öl oder Kohle betriebene Wärmeerzeuger sind nicht förderfähig<br />
– mit Ausnahme von Brennstoffzellenheizungen.<br />
Neu ist auch eine finanzielle Unterstützung bei einem Heizungsdefekt.<br />
Die Mietkosten für eine provisorische Heiztechnik sind<br />
seit Jahresbeginn förderfähig. Bedingung ist, dass innerhalb der<br />
Übergangsphase ein Anschluss an ein förderfähiges Gebäudeoder<br />
Wärmenetz erfolgt oder eine förderfähige Heizungsanlage<br />
ins Objekt eingebaut wird. Die Förderung des Provisoriums ist<br />
auf ein Jahr begrenzt. Ins BEG EM integriert wurde die Förderung<br />
von Brennstoffzellenheizungen. Diese sind förderfähig,<br />
wenn sie mit grünem Wasserstoff oder Biomethan betrieben<br />
werden.<br />
MEHR FÖRDERUNG FÜR ANSCHLÜSSE AN WÄRMENETZE<br />
Der Anschluss an ein Wärmenetz wird künftig mit bis zu 40 Prozent<br />
gefördert. 30 Prozent beträgt der Förderprozentsatz beim<br />
Anschluss ans Wärmenetz. Zusätzliche zehn Prozent Förderung<br />
fließen, wenn für den Netzanschluss eine funktionstüchtige Öl-,<br />
Kohle- und Nachtspeicher- oder Gasetagenheizung weicht. Den<br />
zusätzlichen Bonus gibt es auch beim Austausch von Gasheizungen,<br />
die mindestens 20 Jahre in Betrieb sind.<br />
REFORM AUCH BEI FÖRDERUNG VON<br />
KOMPLETTSANIERUNGEN UND NEUBAUTEN<br />
Neuerungen bringt die Reform der BEG auch für die Teilbereiche<br />
Wohngebäude und Nichtwohngebäude (BEG WG und BEG<br />
NWG). Darin sind Neubauten und die Komplettsanierung von<br />
bestehenden Immobilien inbegriffen. Auch hier werden künftig<br />
die Materialkosten bei Eigenleistungen gefördert. Der Bonus zur<br />
Sanierung von Gebäuden, die vom Zustand zu den schlechtesten<br />
25 Prozent der Gebäude in Deutschland gehören (Worst-<br />
Performing-Building-Bonus), steigt von fünf auf zehn Prozent.<br />
Kommen künftig bei einer Sanierung vorgefertigte Dachoder<br />
Fassadenelemente zum Einsatz, gibt es bis zu 15 Prozent<br />
Extra-Tilgungszuschuss auf den Kredit der KfW-Bank. <br />
©Autor: Dietmar Kern<br />
TOR AUF FÜR NEUE IDEEN<br />
ZAUN UND ZUFAHRT PASSEND ZUR ARCHITEKTUR DES EIGENHEIMS PLANEN<br />
Zäune sind viel mehr als eine Pflichtübung. Sie dienen als<br />
Grundstücksbegrenzung und Sichtschutz und prägen gleichzeitig<br />
als Visitenkarte des Grundstücks den ersten Eindruck, den<br />
ein Eigenheim auf Besucher macht. Umso mehr lohnt es sich,<br />
nicht gleich die erstbeste Standardausführung zu nehmen, sondern<br />
etwas mehr Zeit in die Zaunplanung zu investieren. Faktoren<br />
wie das verwendete Material, das Design, die Farbe, aber<br />
auch zusätzliche Funktionen wie ein Automatikantrieb spielen<br />
dabei eine Rolle.<br />
LANGLEBIGES ALUMINIUM FÜR<br />
HOCHWERTIGE ZÄUNE VERWENDEN<br />
Bei einer durchdachten Planung bilden Zaun und Haus eine optische<br />
Einheit. Das fängt bei der Farbgebung an und gilt genauso<br />
für das verwendete Material. Holz zählt bei Zäunen zu den Klassikern,<br />
bringt allerdings einen hohen und regelmäßigen Pflegeaufwand<br />
mit sich. Drahtgeflecht ist eine preisgünstige und schnell<br />
realisierbare Lösung, die aber optisch keine Highlights setzt. Als<br />
nachhaltige Alternative gewinnt Aluminium beim Zaunbau zunehmend<br />
an Bedeutung. Das Leichtmetall rostet garantiert nicht<br />
und macht somit über viele Jahre eine gute Figur. Gleichzeitig<br />
lässt es sich zu unterschiedlichsten Designs verarbeiten und ganz<br />
nach Wunsch farblich gestalten. Die Pulverbeschichtung ist besonders<br />
langlebig, mehr Pflege als ein gelegentliches Reinigen<br />
mit dem Wasserstrahl braucht ein Aluzaun nicht. Hersteller bieten<br />
zahlreiche Varianten und Designs, ob klassisch-traditionell<br />
oder elegant und modern. Modelle mit klangvollen Namen wie<br />
Nouveau, Triest oder Linea stehen zur Auswahl.<br />
ZUSÄTZLICHER KOMFORT MIT<br />
GEGENSPRECHANLAGE UND AUTOMATIK<br />
Bei der Torzufahrt entscheidet ebenfalls der eigene Geschmack,<br />
ob Schiebe- oder Doppelflügeltor, ob manuell bedient oder mit<br />
einem komfortablen Motorantrieb. Jede Zaunanlage wird individuell<br />
passend zum Grundstück geplant und vormontiert angeliefert.<br />
Ein Tipp: Zu einer ansprechenden Optik trägt es bei,<br />
wenn auch weitere Elemente rund um Zufahrt und Hauseingang<br />
optisch aufeinander abgestimmt sind. Pulverbeschichtete Carports<br />
aus Aluminium fügen sich harmonisch in die Gesamtgestaltung<br />
ein und greifen das Design des Aluzauns auf. Passend<br />
zur Grundstücksbegrenzung ist es möglich, eine Briefkastensäule<br />
im abgestimmten Farbton zu integrieren. Verschiedene<br />
Ausführungen mit Namens- oder Straßengravur und mit oder<br />
ohne Klingel sind verfügbar. Auch eine Gegensprechanlage und<br />
eine Kamera sind optional erhältlich.<br />
<br />
djd<br />
AUSSTELLUNG<br />
MIT BERATUNG<br />
zusätzlich Samstags<br />
8.30 - 12.30 Uhr<br />
(von April bis<br />
September)<br />
34<br />
Foto: sdecoret – www.stock.adobe.com<br />
Foto: djd/GUARDI<br />
35
Finanzierung<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
DIE GMBH WIRD<br />
FÜR IMMOBILIENEIGENTÜMER ZUR<br />
STEUERFALLE<br />
DIESE FEHLER SOLLTEN SIE VERMEIDEN<br />
Sie sind stolzer Besitzer mehrerer Immobilien und haben<br />
hohe Mieteinkünfte. So weit, so gut – wenn da nicht die hohe<br />
Steuerbelastung wäre, sodass Sie am Ende des Tages einen großen<br />
Teil Ihrer Einnahmen wieder als Steuern verlieren. Um das<br />
zu verhindern, könnte es sich für Sie lohnen, eine Immobilien<br />
GmbH zu gründen. Doch welche Vorteile bringt eine Immobiliengesellschaft?<br />
Wie genau lässt sich die Besteuerung Ihrer Mieteinkünfte<br />
senken? Und worauf sollten Sie bei der Gründung auf<br />
jeden Fall achten? Und: Für wen lohnt sich die vermögensverwaltende<br />
GmbH? Denn letztlich lässt sich festhalten, dass eine<br />
vermögensverwaltende GmbH nicht für jeden und in jedem<br />
Szenario sinnvoll ist.<br />
Mit einer Immobilien GmbH gründen Sie ein Immobilienunternehmen<br />
in Form einer Kapitalgesellschaft. Es handelt sich hierbei<br />
um eine Sonderform der vermögensverwaltenden GmbH.<br />
Das heißt, Ihre Immobiliengesellschaft dient ausschließlich dazu,<br />
Immobilienvermögen zu verwalten und zu nutzen. Die Gründung<br />
der GmbH lohnt sich also dann, wenn der zu erzielende<br />
Steuervorteil die Kosten für die Gesellschaft ausgleicht. Doch<br />
dies ist erst der Fall, wenn das persönliche Einkommen der Gesellschafter<br />
in spe deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt.<br />
Dennoch: der persönliche Steuersatz ist nicht das einzige Kriterium,<br />
das über die Sinnhaftigkeit einer vermögensverwaltenden<br />
GmbH entscheidet. Auch die Zusammensetzung des Vermögens<br />
und die Frequenz, in der das Vermögen umgeschichtet werden<br />
soll, spielen eine Rolle. Zudem lohnt sich die Gründung einer<br />
Gesellschaft nur, wenn die dauerhafte Thesaurierung der Erträge<br />
geplant ist. Sind Sie auf regelmäßige Gewinnausschüttungen aus<br />
Ihrem Vermögen angewiesen, rentiert sich eine vermögensverwaltende<br />
GmbH meist nicht.<br />
Sinn und Unsinn einer vermögensverwaltenden GmbH hängen<br />
somit von einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher<br />
individueller Kriterien ab und sollten deshalb immer von einem<br />
Steuerberater beurteilt werden.<br />
WAS IST EINE IMMOBILIEN GMBH<br />
UND WIE IST DEREN FUNKTIONSWEISE?<br />
Eine vermögensverwaltende GmbH ist eine Kapitalgesellschaft,<br />
die zur Organisation von Vermögen und Vermögensgegenständen<br />
eingesetzt wird. Dabei sind auch andere Rechtsformen als<br />
die GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) denkbar,<br />
beispielsweise GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts), UG<br />
(Unternehmensgesellschaft) oder KG (Kommanditgesellschaft).<br />
Eine vermögensverwaltende GmbH kann von Privatpersonen<br />
genutzt werden. Die vollständige oder teilweise Einbringung von<br />
Privatvermögen in eine vermögensverwaltende GmbH bringt in<br />
diesem Fall eine Reihe von Vorteilen mit sich – vor allem steuerlicher<br />
Natur. Dennoch amortisiert sich die Nutzung einer vermögensverwaltenden<br />
GmbH nicht in jedem Fall.<br />
Eine Immobilien GmbH ist eine Spezialform der vermögensverwaltenden<br />
GmbH, die ausschließlich eigene Immobilien vermietet.<br />
Sie darf dabei keinen gewerblichen Immobilienhandel betreiben.<br />
Ein gewerblicher Handel wird dann angenommen, wenn Sie<br />
in einem Zeitraum von 5 Jahren vier oder mehrere Immobilien<br />
kaufen und wieder verkaufen. Auch die Vermietung von Immobilien,<br />
die sich nicht im eigenen Vermögen befinden, wird<br />
vom Gesetzgeber als gewerbliche Tätigkeit angesehen. Möchten<br />
Sie die steuerlichen Vorteile nutzen, sind diese Tätigkeiten<br />
für Sie tabu. Damit sich diese Form der Steuergestaltung für Sie<br />
lohnt, benötigen Sie keinen Immobilienbesitz in Millionenhöhe.<br />
Je nach Situation können schon eine, zwei oder drei Immobilien<br />
reichen, damit sich eine Umstrukturierung für Sie auszahlt.<br />
Denn wenn eine GmbH nur Einnahmen aus Vermietung und<br />
Verpachtung hat, so kann die GmbH von der Gewerbesteuer befreit<br />
werden. Dies nennt man erweiterte Kürzung.<br />
Damit liegt der reale Steuersatz dann lediglich bei 15,83 Prozent<br />
Steuern (Körperschaftssteuer inklusive Solidaritätszuschlag)<br />
im Gegensatz zu dem privaten Steuersatz von bis zu 47,48 Prozent,<br />
den Sie ohne GmbH zahlen würden. Wichtig ist hierbei,<br />
dass die Gesellschaft keine anderen Einnahmen aus operativer<br />
Tätigkeit erzielt. Das heißt, es dürfen keine Ausgangsrechnungen<br />
gestellt werden. Vermögensverwaltende Tätigkeiten (zum<br />
Beispiel Wertpapierhandel) gelten nicht als operative Tätigkeit<br />
und sind daher zulässig. Der Nachteil dieser Konstruktion ist<br />
jedoch, dass ein steuerfreier Verkauf nach zehn Jahren bei Vermietung<br />
beziehungsweise drei Jahren bei Eigennutzung nicht<br />
mehr möglich ist.<br />
Auf der anderen Seite können Sie jedoch Ihre Immobilie jederzeit<br />
als Sharedeal (anstatt als Asset-Deal) verkaufen. Was bedeutet:<br />
Sie verkaufen nicht die Immobilie, sondern die Objektgesellschaft.<br />
Wenn man diese Objektgesellschaft nun mit einer<br />
anderen GmbH als Beteiligungsgesellschaft hält, sind 95 Prozent<br />
des Veräußerungserlöses steuerfrei. Die Steuerlast liegt in diesem<br />
Fall dann nur bei etwa 1,54 Prozent. Der Verkauf im Sharedeal<br />
funktioniert gut bei größeren sowie bei Gewerbeimmobilien.<br />
Einzelne Wohnungen, die man eher an Eigennutzer verkauft,<br />
eignen sich eher weniger, da ein Eigennutzer keine GmbH erwerben<br />
möchte.<br />
Wenn Sie Ihre Immobilie bisher privat gehalten haben und diese<br />
jetzt in die GmbH überführen wollen, gibt es noch einen weiteren<br />
Vorteil: Die einfachste Variante ist es, Ihre Immobilie an Ihre<br />
GmbH zu einem hohen Marktpreis zu verkaufen. Denn wenn Sie<br />
die Immobilie länger als zehn Jahre gehalten haben (beziehungsweise<br />
drei Jahre als Eigennutzer), dann ist ein Verkauf steuerfrei<br />
möglich. Der Grund: Hierdurch fangen dann Ihre Abschreibungen<br />
in der GmbH neu an. Was bedeutet: Sie haben in der Regel<br />
höhere Abschreibungen (weil die Immobilie teurer erworben<br />
wurde) und die Abschreibungsdauer beginnt von vorne zu laufen.<br />
Von daher kann sich eine Immobilien-GmbH bei langen<br />
Haltedauern sehr gut lohnen. Allerdings sollten die Immobilie<br />
und die Mieteinnahmen eine gewisse Größe haben, damit sich<br />
die etwa 3.000 Euro Jahreskosten der GmbH-Konstruktion lohnen.<br />
SO VIEL GELD KÖNNEN SIE WIRKLICH SPAREN<br />
Vereinfacht angenommen, Sie besitzen 4 verschiedene Immobilien,<br />
die jeweils 250.000 Euro wert sind. Insgesamt kommen Sie<br />
so auf einen Gesamtwert von 1.000.000 Euro. Mit einer marktüblichen<br />
Mietrendite von 4 % kommen Sie so auf ein jährliches<br />
Mieteinkommen von 40.000 Euro. Sind diese Immobilien<br />
Teil Ihres Privatvermögens oder Ihrer operativen GmbH, werden<br />
für diese Einkünfte 25 % Gewerbesteuer fällig. Bei 40.000<br />
Euro sind das 10.000 Euro an steuerlicher Mehrbelastung. Sind<br />
diese Wohnungen oder Häuser hingegen Teil einer Immobilien<br />
GmbH, sind sie von der Gewerbesteuer befreit. Sie sparen<br />
10.000 Euro Steuern.<br />
Eine genaue Kalkulation sollte daher immer von einem erfahrenen<br />
Steuerberater unter Rücksichtnahme Ihrer individuellen<br />
Situation durchgeführt werden.<br />
DIE VORTEILE EINER IMMOBILIEN GMBH<br />
Eine Immobilien GmbH sorgt für eine saubere Trennung Ihres<br />
Vermögens. Denn als privater Kleinvermieter haften Sie prinzipiell<br />
mit Ihrem eigenen Vermögen für den wirtschaftlichen<br />
Misserfolg Ihres Immobilieninvestments, während die GmbH<br />
nur mit ihrem Stammkapital haftet. Da die GmbH zudem ein<br />
eigenständiges Organ darstellt, ist diese komplett von Ihnen getrennt,<br />
deshalb besitzt sie nicht nur ein eigenes Konto, sondern<br />
auch eine eigene Steuernummer. Ein Gesellschafter-Darlehen<br />
kann zudem für eine erhöhte Liquidität sorgen, denn Sie als alleiniger<br />
Inhaber können natürlich kein Interesse daran haben,<br />
dass Ihre Immobilien GmbH wegen Ausständen in die Insolvenz<br />
gehen muss.<br />
Aber Achtung: Auch für den Fall, dass Sie Ihrer Immobilien<br />
GmbH ein Gesellschafter-Darlehen gewähren, laufen Sie Gefahr,<br />
dass dieses bei einer späteren Insolvenz lediglich nachrangig<br />
Berücksichtigung findet. Kommt es dann zur Rückzahlung des<br />
Darlehens, muss Ihnen die GmbH auch noch Zinsen auf das geliehene<br />
Kapital bezahlen. Was bedeutet: Sie gehen hier volles Risiko<br />
ein. Auch die Bestellung des Stammkapitals (eine GmbH benötigt<br />
mindestens 25.000 Euro) stellt in aller Regel schon allein<br />
aufgrund ihres Immobilienwertes kein Problem dar. Von daher<br />
kann dieses geringe Stammkapital auch ziemlich schnell bestellt<br />
werden. Und sollte es einmal zu Forderungen kommen, kann die<br />
GmbH diese aufgrund der Höhe des Stammkapitals mindestens<br />
befriedigen. Allerdings ist eine Haftung darüber hinaus ausgeschlossen.<br />
Von daher macht zum Beispiel die Gründung einer<br />
Unternehmergesellschaft (UG, sog. Mini-GmbH) wenig Sinn.<br />
Von daher gilt: Je größer das Stammkapital, desto mehr Vertrauen<br />
genießt Ihre GmbH. Denn die Höhe beeinflusst nicht nur das<br />
Vertrauen anderer Unternehmen, sondern bestimmt auch die<br />
Bonität. Ebenso kann eine steuerliche Besserstellung gegeben<br />
sein, denn auf die Einkünfte einer GmbH fällt nur Körperschaftsteuer<br />
an. Fällt Ihr persönlicher Steuersatz entsprechend hoch<br />
aus, kann das für Sie deutlich günstiger sein. Andererseits müssen<br />
Gewinnausschüttungen wieder versteuert werden ebenso<br />
für den Fall, dass Sie ein Gesellschafterdarlehen gewähren. Auch<br />
diese Zinseinnahmen unterliegen der Steuer.<br />
Beachten Sie weiter die Gefahr des Vorliegens einer verdeckten<br />
Gewinnausschüttung. Eine solche liegt vor, wenn Sie das von<br />
Ihnen gewährte Gesellschafterdarlehen mit einem zu geringen<br />
Zinssatz zurückzahlen. Hier kann Ihnen ein Steuerberater die<br />
entsprechenden Tipps geben. Innerhalb der GmbH können Sie<br />
sich zudem als Geschäftsführer anstellen lassen, als beherrschender<br />
GmbH-Gesellschafter entgehen Sie sogar der Sozialversicherungspflicht<br />
und haben die Möglichkeit, nebenbei auch noch betriebliche<br />
Altersvorsorge zu betreiben. Andererseits fällt auf Ihr<br />
Einkommen wiederum Einkommensteuer an.<br />
Nur einen wichtigen Punkt müssen Sie bei dieser Konstellation im<br />
Auge behalten: Sie dürfen durch Gehalt und sonstige Zahlungen<br />
Ihre Gesellschaft nicht schädigen, daher sollten diese innerhalb<br />
eines bestimmten Rahmens bleiben. Und: Da Sie quasi einen Arbeitsvertrag<br />
mit sich selbst abschließen, sollten Sie sich bezüglich<br />
dessen Form von einem Anwalt vertreten lassen. Denn Sie müssen<br />
sich als Alleingesellschafter von dem sog. Verbot der Selbstkontrahierung<br />
befreien lassen. Das sogenannte Selbstkontrahierungsverbot,<br />
das allgemein in § 181 BGB geregelt ist, untersagt<br />
36<br />
Foto: Friedberg – www.stock.adobe.com<br />
37
Finanzierung<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
einem Vertreter einer anderen Person in dieser Eigenschaft, mit<br />
sich selbst Geschäfte abzuschließen und dient der Verhinderung<br />
von Interessenkollisionen. Eine Befreiung ist jedoch unter bestimmten<br />
Umständen möglich.<br />
Neben den genannten Steuerersparnissen kann eine vermögensverwaltende<br />
GmbH auch genutzt werden, um Vermögensgegenstände<br />
unter mehreren natürlichen Personen aufzuteilen.<br />
So kann der gemeinsame Erwerb von Vermögensgegenständen<br />
durch mehrere Investoren erleichtert werden oder aber Vermögen<br />
innerhalb einer Familie gebündelt und die Nachfolge bzw.<br />
die Aufteilung des Erbes gesichert werden. Durch die Aufteilung<br />
in Privat- und Betriebsvermögen wird zudem eine Unabhängigkeit<br />
der Vermögensgegenstände erreicht. Erwirtschaftet die<br />
Gesellschaft Verluste, betrifft dies nicht das Privatvermögen der<br />
Gesellschafter. Umgekehrt bleibt das Betriebsvermögen von Verlusten<br />
der einzelnen Gesellschafter unberührt.<br />
Die GmbH gilt als eigenständige Rechtspersönlichkeit, weswegen<br />
die Immobilie somit rechtlich gesehen an einen anderen Eigentümer<br />
übergeht. Die Grunderwerbsteuer können Sie umgehen,<br />
wenn Sie vorher eine eingetragene Personengesellschaft (OHG<br />
oder KG) gründen. Diese ist keine eigene Rechtspersönlichkeit,<br />
daher können Sie Ihre Immobilie steuerfrei an diese übertragen.<br />
Zu einem späteren Zeitpunkt wandeln Sie die Personengesellschaft<br />
in eine GmbH um. Beachten Sie hier aber unbedingt die<br />
geltenden Sperrfristen für den Formwechsel.<br />
Wenn Sie nicht nur eigene Immobilien vermieten, sondern auch<br />
gewerblichen Immobilienhandel betreiben, kann es sich lohnen,<br />
die Geschäfte rechtlich zu trennen und zwei GmbHs zu gründen.<br />
Ansonsten sind alle Einkünfte, auch die Mieteinnahmen, gewerbesteuerpflichtig.<br />
Wenn Sie die Immobilienvermietung stattdessen<br />
über eine separate Immobilien GmbH abwickeln, profitieren<br />
Sie wieder von den beschriebenen Steuervorteilen. Wenn Sie<br />
statt zwei separater GmbHs eine Holdinggesellschaft gründen,<br />
können Sie Ihre Steuerreduktion zusätzlich optimieren. Ihre<br />
gewerbliche Immobilienfirma und Ihre Immobilien GmbH<br />
tragen Sie als Tochtergesellschaften ein. Ihre Gewinne aus dem<br />
Gewerbebetrieb können Sie über die Holdinggesellschaft dann<br />
beispielsweise mit Steuervorteilen in Ihre Immobilien GmbH<br />
investieren.<br />
DIE NACHTEILE EINER IMMOBILIEN GMBH<br />
Treten Sie als privater Immobilienbesitzer auf, ändert sich sowohl<br />
an der Steuernummer als auch bei den Formalitäten nichts,<br />
Sie müssen also für die Gründung nichts unternehmen. Nicht so<br />
bei der Gründung einer GmbH, diese ist deutlich komplizierter.<br />
Denn als erster Schritt ist eine Eintragung in das Handelsregister<br />
notwendig, diese muss durch einen Notar erfolgen. Im Anschluss<br />
daran erfolgt eine Beurkundung des Gesellschaftsvertrages, des<br />
Gründungsbeschlusses sowie die Geschäftsführerbestellung.<br />
Nach erfolgter Handelsregistereintragung erfolgt die Gewerbeanmeldung,<br />
durch die Finanzbehörde erhalten Sie eine eigene<br />
Steuernummer. Danach sind Sie dazu verpflichtet, ein eigenes<br />
Geschäftskonto zu errichten.<br />
Ein weiterer Nachteil ist der deutlich höhere Verwaltungsaufwand,<br />
denn bei Kapitalgesellschaften sind Sie zur doppelten<br />
Buchführung verpflichtet. Es müssen evtl. nicht nur Gesellschafter-Arbeitsverträge<br />
beschlossen werden, Sie müssen auch formale<br />
Gesellschafterbeschlüsse verfassen. Dies gilt selbst für den Fall,<br />
dass Sie alleiniger Eigentümer der GmbH sind. Weiter besteht<br />
eine Rechenschaftspflicht, d.h. Ihre GmbH muss nicht nur einen<br />
Jahresabschluss verfassen, es besteht auch noch eine Veröffentlichungspflicht<br />
im Bundesanzeiger.<br />
Auch sind die Kosten einer GmbH enorm hoch: durch den höheren<br />
Verwaltungsaufwand, durch die doppelte Buchführung sowie<br />
den Jahresabschluss über einen Steuerberater. Je nach Komplexität<br />
fallen auch noch Beratungskosten durch Anwälte an, gleiches<br />
gilt für das Geschäftskonto und die Veröffentlichungspflicht für<br />
den GmbH-Jahresabschluss. Allerdings fällt für eine Immobilien<br />
GmbH keine Umsatzsteuer an und auch von der Gewerbesteuer<br />
gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich hiervon befreien zu lassen.<br />
Für die Gewerbesteuerbefreiung dürfen bei Ihrer Immobilien<br />
GmbH keine wirtschaftlichen Tätigkeiten anfallen. Das heißt, Sie<br />
können diese Arbeiten nicht selbst ausführen, sondern müssen<br />
dafür externe Dienstleister beauftragen:<br />
- Für Sanierungen und Modernisierungen engagieren Sie<br />
entsprechende Baufirmen.<br />
- Reparaturen und kleinere Handwerksarbeiten lassen Sie von<br />
einem Hausmeisterdienst erledigen.<br />
- Die Administration überlassen Sie einer professionellen<br />
Hausverwaltung.<br />
Lassen Sie sich von daher von einem Steuerberater oder einem<br />
Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht professionell<br />
beraten.<br />
Einkünfte, die durch die Vermietung von Immobilien erzielt<br />
werden, unterliegen steuerlichen Abzügen. Zwar können Aufwendungen<br />
wie Betriebskosten, Darlehenszins, AfA (Absetzung<br />
für Abnutzung) und Erhaltungsaufwendungen für die Immobilie<br />
geltend gemacht werden. Die überschüssigen Mieteinnahmen<br />
unterliegen jedoch der Einkommensteuer und damit auch dem<br />
persönlichen Steuersatz, der sich nach der Höhe des individuellen<br />
jährlichen Einkommens richtet. Zumindest gilt dies für Privatinvestoren.<br />
Fazit: Die Übertragung von Immobilien in eine vermögensverwaltende<br />
GmbH rentiert sich also nur, wenn es sich dabei um ein<br />
Objekt handelt, das eine hohe Mietrendite abwirft und dessen<br />
Verkauf nicht so bald geplant ist. Kommt es hingegen zu einer<br />
Ausschüttung der jährlichen Überschüsse, löst sich die Differenz<br />
der gegebenen Steuervorteile wieder in Luft auf. Gleiches gilt<br />
für den Fall, dass Geld nicht benötigt und deshalb angesammelt<br />
wird. Auch für diesen Fall lohnt sich keine Gesellschaftsgründung.<br />
Die größte Gefahr besteht jedoch für den Fall, dass während<br />
der Vermietung einzelne Objekte verkauft werden bzw. die<br />
GmbH zur Auflösung bezüglich neuer Vermieterziele gezwungen<br />
ist. Dann unterliegen erhebliche Teile des Vermögens einer<br />
hohen Steuerlast.<br />
<br />
©Autor: Dietmar Kern<br />
Ein Teilverkauf der Immobilie<br />
eröffnet Eigentümern neue<br />
finanzielle Freiheiten, ohne<br />
dass sie ihr Zuhause verlassen<br />
oder komplett veräußern<br />
müssen.<br />
FLÜSSIG BLEIBEN<br />
TROTZ STEIGENDER PREISE<br />
MIT EINEM IMMOBILIENTEILVERKAUF GEWINNEN SENIOREN NEUE FINANZIELLE SPIELRÄUME<br />
Die Inflation in Deutschland ist im Herbst 2<strong>02</strong>2 erstmals auf<br />
einen Wert von über zehn Prozent gestiegen. Das ist der<br />
höchste Stand seit 70 Jahren, ein Ende der Preissteigerungen ist<br />
auch 2<strong>02</strong>3 nicht in Sicht. Die maßgeblichen Treiber sind Energie<br />
und Nahrungsmittel. Haushalte mit geringeren laufenden<br />
Einkommen sind nach Einschätzung von Experten durch die<br />
Verteuerung von Gas und Öl sowie von Lebensmitteln überdurchschnittlich<br />
stark betroffen, denn anteilig müssen sie für<br />
Heizen und Essen besonders tief in die Tasche greifen. Viele<br />
Rentnerinnen und Rentner stehen dabei vor einem besonderen<br />
Dilemma: Ein Großteil ihres Vermögens ist in der eigenen Immobilie<br />
„eingemauert“.<br />
NEUE FINANZIELLE FREIHEITEN –<br />
OHNE KOMPLETTVERKAUF DER IMMOBILIE<br />
Diese Seniorinnen und Senioren sehnen sich in Zeiten stark<br />
steigender Preise nach mehr Liquidität, um im Ruhestand ihren<br />
Lebensstandard aufrechterhalten zu können. Oder ihnen fehlt<br />
plötzlich das Geld für größere Renovierungen, den altersgerechten<br />
Umbau des Hauses oder eine energetische Sanierung.<br />
Die Lösung kann ein Teilverkauf der Immobilie sein. Er eröffnet<br />
Eigentümern neue finanzielle Freiheiten, ohne dass sie ihr<br />
Zuhause verlassen oder komplett verkaufen müssen. Beim Anbieter<br />
Engel & Völkers LiquidHome beispielsweise entscheiden<br />
die Eigentümer im ersten Schritt je nach benötigtem Kapital<br />
selbst, wie hoch der zu veräußernde Anteil sein soll, mehr Infos<br />
gibt es unter www.ev-liquidhome.de. Bis zu 50 Prozent des<br />
Immobilienwertes können ausgezahlt werden, mindestens aber<br />
100.000 Euro. Im zweiten Schritt ermittelt ein unabhängiger<br />
und zertifizierter Gutachter den aktuellen Wert der Immobilie.<br />
Anders als bei anderen Modellen der Immobilienverrentung<br />
orientiert sich die Auszahlung also am Marktwert der Immobilie.<br />
Damit die eigenen vier Wände weiterhin wie gewohnt genutzt<br />
werden können, wird im dritten Schritt im Grundbuch<br />
ein Nießbrauchrecht eingetragen. Für die Nutzung des veräußerten<br />
Anteils wird eine monatliche Gebühr, ähnlich einer<br />
anteiligen Miete, an den Teilkäufer fällig.<br />
RÜCKKAUF DES VERKAUFTEN ANTEILS<br />
IST JEDERZEIT MÖGLICH<br />
Mit der Auszahlung des Kaufpreises nach Vertragsabschluss<br />
haben Seniorinnen und Senioren einen größeren Handlungsspielraum,<br />
können sich mehr im Alltag gönnen, Investitionen<br />
tätigen oder sich und ihren Kindern lang gehegte Wünsche erfüllen.<br />
Ein Rückkauf des verkauften Anteils ist jederzeit durch<br />
den Teilverkäufer oder dessen Erben zum aktuellen Verkehrswert<br />
möglich. Auch ein Gesamtverkauf der Immobilie an Dritte<br />
ist auf Wunsch des Teilverkäufers stets umsetzbar. <br />
djd<br />
38<br />
Foto: djd/EV LiquidHome/Westend61/Roger Richter<br />
39
Finanzierung<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
DIE NEUE<br />
WOHNEIGENTUMSFÖRDERUNG<br />
BAUKINDERGELD GIBT´S NICHT MEHR: DAS KANN DER NACHFOLGER<br />
Hinter dem Baukindergeld verbirgt sich eine Leistung der<br />
staatlichen Förderbank KfW, die man nicht zurückzahlen<br />
muss: Der Staat unterstützt Familien mit einem jährlichen Zuschuss<br />
dabei, Wohneigentum zu kaufen oder zu bauen. Zum<br />
31. Dezember 2<strong>02</strong>2 war die Förderung des Baukindergeldes ausgelaufen.<br />
Bis dahin hatten sich mehr als 350.000 Familien und<br />
Alleinerziehende das Geschenk vom Staat zum Einzug in das<br />
neue Zuhause gesichert.<br />
Mit dem Baukindergeld fördert das Bundesministerium für<br />
Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen auch 2<strong>02</strong>3 den erstmaligen<br />
Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum für Familien<br />
mit Kindern. Jetzt geht das Programm in eine Verlängerung!<br />
Ab Juni 2<strong>02</strong>3 kann man das Baukindergeld wieder beantragen.<br />
Am Nachfolger regt sich jedoch Kritik: Die neue Förderung soll<br />
anders als das vorherige Baukindergeld nicht für den Kauf gebrauchter<br />
Immobilien gelten.<br />
Mit dem Förderprodukt sollen Familien mit minderjährigen<br />
Kindern und geringem oder mittleren Einkommen bei der<br />
Schaffung von neuem selbstgenutztem Wohnraum gefördert<br />
werden. Bei einer Familie soll die Einkommensgrenze bei ca.<br />
60.000 Euro jährlich liegen – plus 10.000 Euro pro Kind. Eine<br />
vierköpfige Familie dürfte demnach über rund 80.000 Euro Jahreseinkommen<br />
verfügen. Maximal sollen 240.000 Euro in Form<br />
eines zinsgünstigen Kredits finanziert werden.<br />
Insgesamt steht angeblich eine Fördersumme von rund 350 Millionen<br />
Euro für das Baukindergeld 2<strong>02</strong>3 bereit. Die Förderung ist<br />
an klimafreundliche Hausbau-Standards geknüpft. Baufamilien<br />
sollen in Form von zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen der<br />
KfW Förderbank Unterstützung erhalten. Die Zinsvergünstigungen<br />
liegen vermutlich zwischen zwei und vier Prozent.<br />
WOHNEIGENTUM SOLL FÜR ALLE BEZAHLBAR BLEIBEN<br />
Stark gestiegene Immobilienpreise, steigende Bauzinsen, explodierende<br />
Energiepreise – der Traum vom Eigenheim ist für viele<br />
Familien in weite Ferne gerückt. Damit Wohneigentum nicht<br />
zum Privileg Besserverdienender wird, ist eine Wohneigentumsförderung<br />
für Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen<br />
besonders wichtig. Denn, so die privaten Bausparkassen,<br />
Wohneigentumsbildung sei der klassische Einstieg in den Vermögensaufbau,<br />
der die Vermögensverteilung gerechter mache.<br />
Als Absicherung im Alter durch mietfreies Wohnen entlasteten<br />
eigene vier Wände die sozialen Sicherungssysteme.<br />
Anstelle von Zuschüssen ist die neue Förderung als reine Kreditförderung<br />
geplant. Das Förderprogramm wird über die KfW<br />
laufen. Familien erhalten einen Förderkredit mit vergünstigten<br />
Zinsen, der den Einsatz von Eigenkapital ersetzen soll. Insgesamt<br />
350 Millionen Euro stehen Berichten zufolge jährlich für die Familien<br />
zur Verfügung.<br />
Weitere 650 Millionen Euro sind eingeplant für die Förderung<br />
von Wohnungskonzernen und Genossenschaften sowie private<br />
Bauherren mit mehr Eigenmitteln – um diesen Topf werden<br />
sich also wohl viele Antragsteller bemühen. Das Geld kommt aus<br />
dem Klima- und Transformationsfonds, gefördert werden sollen<br />
ausschließlich Gebäude, die hohe Energieeffizienzstandards erfüllen.<br />
Das heißt: eine Förderung soll es nur für das Effizienzhaus<br />
40 geben, die Förderung für das Effizienzhaus 55 wird nicht neu<br />
aufgelegt.<br />
Darüber hinaus fördert das Bundesbauministerium (BMWSB)<br />
den Erwerb von Genossenschaftsanteilen zur Selbstnutzung.<br />
Dafür wurde bereits in diesem Jahr die KfW-Förderung deutlich<br />
aufgestockt.<br />
DIE NEUE WOHNEIGENTUMSFÖRDERUNG AB 2<strong>02</strong>3<br />
Weil das Baukindergeld so erfolgreich war, plant der Staat ein<br />
Nachfolgeprogramm. Am 17. November 2<strong>02</strong>2 teilte die Bundesregierung<br />
auf Anfrage der CDU/CSU mit, dass voraussichtlich<br />
ab dem Sommer 2<strong>02</strong>3 die neue Wohneigentumsförderung kommen<br />
soll. Dabei handelt es sich aber nicht mehr um einen Zuschuss,<br />
sondern um einen zinsvergünstigten Kredit für Familien<br />
mit minderjährigen Kindern. Der mögliche Kreditrahmen soll<br />
zwischen 140.000 Euro bis maximal 240.000 Euro liegen. Wie<br />
hoch Ihr zu versteuerndes Einkommen ist, finden Sie in Ihrem<br />
Steuerbescheid.<br />
Dieser Kredit kann Familien bei ihrem Traum vom Eigenheim<br />
helfen, wenn sie kein oder nur sehr wenig Eigenkapital haben.<br />
Eine weitere Anforderung ist, dass mit dem Kredit keine Bestandsimmobilien<br />
mehr gefördert werden, sondern nur der Kauf<br />
von Neubauten, die bestimmte klimafreundliche Baustandards<br />
erfüllen. Einen Rechtsanspruch auf das bundesweite Baukindergeld<br />
gibt es allerdings nicht. Gezahlt wird nur, solange Mittel<br />
vorhanden sind.<br />
ANTRAG AUF BAUKINDERGELD:<br />
DIESE NACHWEISE MÜSSEN SIE ERBRINGEN<br />
Wenn Sie Ihren Antrag für Baukindergeld rechtzeitig gestellt und<br />
Sie die Bestätigung dazu erhalten haben, müssen Sie alle notwendigen<br />
Nachweise innerhalb von drei Monaten einreichen. Hierzu<br />
gehören folgende Nachweise:<br />
- Die Einkommenssteuerbescheide Ihres Haushalts vom vorletzten<br />
und vorvorletzten Jahr vor Ihrer Antragstellung –<br />
also bei einem Antrag aus dem Jahr 2<strong>02</strong>3 müssen es die<br />
Bescheide aus den Jahren 2<strong>02</strong>2 und 2<strong>02</strong>1 sein.<br />
- Ihre Meldebestätigung, damit Sie nachweisen können, dass<br />
Sie wirklich in dem Haus oder der Wohnung leben.<br />
- Den aktuellen Grundbuchauszug, in dem Sie als Eigentümer<br />
eingetragen sind.<br />
- Den Kaufvertrag oder die Baugenehmigung für Ihr Haus<br />
oder Ihre Wohnung.<br />
Wenn Ihre Nachweise erfolgreich geprüft wurden, bekommen<br />
Sie eine Auszahlungsbestätigung, in der auch der Termin für die<br />
erste Auszahlung steht. Ab dann bekommen Sie einmal jährlich<br />
die Auszahlung auf das Konto ausgezahlt, das Sie im Antrag angegeben<br />
haben. Achtung: Denken Sie daran, der KfW mitzuteilen,<br />
wenn sich Ihre Bankverbindung ändert.<br />
Beachten Sie auch, dass Sie die Förderung verlieren, wenn Sie<br />
innerhalb der zehn Jahre des Förderzeitraums aus Ihrem Eigentum<br />
ausziehen oder es verkaufen. Sie sind dann verpflichtet, der<br />
KfW diese Änderung mitzuteilen. Die jährliche Auszahlung auf<br />
Ihr Konto wird dann eingestellt.<br />
ZUM BAUKINDERGELD NOCH<br />
KFW-FÖRDERUNG BEKOMMEN<br />
Zusätzlich zum Baukindergeld oder der neuen Wohneigentumsförderung<br />
sollten Sie prüfen, ob Ihr Bundesland Sie mit einer<br />
weiteren Förderung unterstützt, die Sie mit der KfW kombinieren<br />
dürfen. Viele Bundesländer bieten für den Kauf, den Neubau<br />
oder die Sanierung von Wohneigentum zinsgünstige Kredite<br />
oder Zuschüsse an. Darüber können Sie sich auf den Seiten der<br />
Förderinstitute Ihres Bundeslandes informieren.<br />
Die Förderung durch die KfW-Bank ist sehr beliebt. Es gibt sie in<br />
Form von zinsgünstigen Darlehen und als Zuschuss zur Tilgung.<br />
Anders als beim Baukindergeld muss der Antrag vor Beginn<br />
des Baus oder des Kaufs der Immobilie gestellt werden. Es gibt<br />
keinerlei Einschränkungen, Familien können also alle Förderprogramme<br />
nutzen wie das Wohneigentumsprogramm und das<br />
Programm „Energieeffizient bauen“, sofern sie die Auflagen der<br />
KfW erfüllen. Insgesamt dürfen Förderungen also kombiniert<br />
werden, aber in der Gesamtsumme die Kosten für den Neubau<br />
natürlich nicht übersteigen.<br />
KFW-FÖRDERUNG FÜR<br />
GENOSSENSCHAFTSANTEILE NOCH ATTRAKTIVER<br />
Viele Genossenschaften bieten sicheren und bezahlbaren Wohnraum.<br />
Neben dem klassischen Wohneigentum unterstützt die<br />
KfW auch den Kauf von Genossenschaftsanteilen mit Förderkrediten:<br />
Im Programm „Förderung genossenschaftlichen Wohnens<br />
(134)“ gibt es einen hohen Tilgungszuschuss und eine deutliche<br />
Zinsverbilligung.<br />
Neue Zinskonditionen machen die Förderung jetzt noch attraktiver<br />
– bis zu 35.000 Euro Ersparnis in zehn Jahren sind möglich.<br />
Die Zinsen der KfW-Kredite, die bisher 1,5 % unter dem<br />
durchschnittlichen Marktniveau lagen, werden nun auf 2 % unter<br />
Marktzins abgesenkt und sinken damit noch einmal erheblich.<br />
Darüber hinaus gibt es einen Tilgungszuschuss in Höhe von<br />
15 Prozent der Kreditsumme. Insgesamt sind damit aktuell in<br />
diesem KfW-Förderprogramm Kreditförderungen bis zu einer<br />
40<br />
Foto: Robert Kneschke – www.stock.adobe.com<br />
41
Finanzierung<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Höhe von 100.000 Euro und Ersparnisse bis 35.000 Euro möglich.<br />
FÖRDERBEDINGUNGEN IM KFW-PROGRAMM<br />
FÜR GENOSSENSCHAFTLICHES WOHNEN<br />
Die Förderbedingungen wurden deutlich verbessert. Diese Vorteile<br />
gibt es:<br />
- Der Höchstbetrag für die Förderung beträgt 100.000 Euro mit<br />
bundesverbilligtem Zinssatz.<br />
- Hoher Tilgungszuschuss: 15 Prozent des Kredits müssen nicht<br />
zurückgezahlt werden.<br />
- Die maximale Kreditlaufzeit wurde auf 35 Jahre verlängert.<br />
Wichtig zu wissen: Der Antrag auf Förderung muss auf jeden<br />
Fall vor dem Kauf der Genossenschaftsanteile gestellt werden!<br />
VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE FÖRDERUNG<br />
Voraussetzung für die Förderung ist, dass die erworbenen Genossenschaftsanteile<br />
für die Genossenschaftswohnung erforderlich<br />
sind und die Wohnung selbst genutzt wird. Die Förderung<br />
erfolgt sowohl bei Neugründung als auch bei der Beteiligung an<br />
einer bestehenden Wohnungsgenossenschaft.<br />
HINTERGRUND FÜR DIE FÖRDERUNG<br />
GENOSSENSCHAFTLICHEN WOHNENS<br />
In Deutschland gibt es rund 2.000 Wohnungsgenossenschaften,<br />
die etwa 2,2 Millionen Wohnungen bewirtschaften. Rund fünf<br />
Millionen Menschen leben in einer Genossenschaftswohnung,<br />
etwa drei Millionen Bürger:innen sind Mitglied in einer Wohnungsgenossenschaft.<br />
Die Förderung erfolgt als Kreditförderung – sowohl bei Neugründung<br />
als auch bei der Beteiligung an einer bestehenden<br />
Wohnungsgenossenschaft. Der Zinssatz für den Kredit wird<br />
während der ersten Zinsbindungsfrist aus Bundesmitteln verbilligt.<br />
Zusätzlich wird ein nicht unerheblicher Teil der Darlehensschuld<br />
erlassen (15 Prozent Tilgungszuschuss). Voraussetzung<br />
für die Förderung ist, dass die erworbenen Genossenschaftsanteile<br />
für die Selbstnutzung der Genossenschaftswohnung erforderlich<br />
sind. Antragsberechtigt sind natürliche Personen. Der<br />
Höchstsatz liegt je Kreditförderung bei 100.000 Euro.<br />
WIE KÖNNEN SIE BAUKINDERGELD BEANTRAGEN?<br />
Das Baukindergeld können Sie online im KfW-Zuschussportal<br />
beantragen, allerdings erst, nachdem Sie in die eigenen vier<br />
Wände gezogen sind. Als Nachweis dafür gilt das in der amtlichen<br />
Meldebestätigung angegebene Datum. Spätestens sechs<br />
Monate nach dem amtlichen Einzug muss der Antrag bei der<br />
KfW eingegangen sein.<br />
Nach erfolgreicher Registrierung im Zuschussportal können Sie<br />
Ihren Antrag stellen. Dafür müssen Sie das entsprechende Online-Formular<br />
ausfüllen, indem Sie unter anderem Ihren Namen,<br />
Adresse und Anzahl der Kinder eingeben. Nachdem Sie alles<br />
vollständig ausgefüllt und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
(AGB) sowie Datenschutzhinweise gelesen haben, können<br />
Sie den Antrag abschicken.<br />
Anschließend erhalten Sie eine Eingangsbestätigung mit der<br />
Aufforderung, Ihre Identität per Video- oder Postident-Verfahren<br />
nachzuweisen. Außerdem werden Sie gebeten, alle notwendigen<br />
Nachweise hochzuladen.<br />
LOHNT SICH EIN PROGRAMM<br />
WIE BAUKINDERGELD FÜR SIE?<br />
Grundsätzlich gilt: Bauen oder Kaufen müssen Sie sich leisten<br />
können – auch ohne Baukindergeld. Die Aussicht auf den staatlichen<br />
Zuschuss mag einen Hauskauf attraktiver machen. Doch<br />
gerade in Großstädten sind die Immobilienpreise so hoch, dass<br />
die Fördersumme nicht einmal ansatzweise reicht, um anfallende<br />
Baunebenkosten wie Maklergebühren oder Notarkosten zu<br />
decken. Diejenigen, die sich für ein Häuschen oder eine Eigentumswohnung<br />
in ländlichen Regionen entscheiden, haben hingegen<br />
mehr vom Baukindergeld. Hier könnte es sogar reichen,<br />
um die Baunebenkosten zu zahlen.<br />
Bedenken Sie dabei stets: Baukindergeld wird nicht auf einmal<br />
ausgezahlt, sondern jährlich. Genauso sollten Sie berücksichtigen,<br />
dass Sie Baukindergeld erst beantragen können, wenn Sie<br />
bereits in die Immobilie eingezogen sind. Aus Sicht der Bank bedeutet<br />
das: In dem Augenblick, in dem die Bank Ihre mögliche<br />
Finanzierung prüft, sieht sie das Geld als noch nicht vorhanden<br />
an. Und die Bank hat auch keine Garantie, dass Sie die KfW-Förderung<br />
später für die Immobilienfinanzierung einsetzen. Demzufolge<br />
kann das Baukindergeld nicht als Eigenkapital dienen.<br />
Allerdings fragen viele Banken im Rahmen der Kreditbearbeitung<br />
auch nach dem Baukindergeld. Immerhin schafft die Förderung<br />
einen zusätzlichen finanziellen Puffer. Trotzdem kann<br />
die Förderung dazu beitragen, dass Sie Ihren Baukredit rascher<br />
abbezahlen. Sie können das Baukindergeld des ersten Jahres beispielsweise<br />
sparen und dann mit Ihrer Bank vereinbaren, dass<br />
Sie regelmäßig eine höhere Kreditrate zahlen.<br />
Oder Sie nutzen den jährlichen Zuschuss für eine Sondertilgung.<br />
Wofür Sie sich auch entscheiden, Sie sparen auf jeden Fall<br />
Zinskosten und sind schneller wieder schuldenfrei. Grundsätzlich<br />
aber gilt: Wenn Sie bauen oder kaufen möchten, sollten Sie<br />
realistisch einschätzen, was Sie sich leisten können. Das ist der<br />
erste Schritt zu einer günstigen Baufinanzierung. Ein Baufinanzierungsrechner<br />
hilft Ihnen dabei, einen Überblick zu behalten<br />
über alle anfallenden Kosten. So ist es im nächsten Schritt gleich<br />
viel einfacher, den günstigsten Anbieter für Ihren Baukredit oder<br />
Immobilienkredit zu finden.<br />
Fazit: Durch die neue Wohneigentumsförderung, die im Laufe<br />
des Jahres 2<strong>02</strong>3 kommen soll, wird es voraussichtlich für Familien<br />
einfacher, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen. Hierbei<br />
gewährt die KfW Ihnen einen Kredit, den Sie für den Kauf einer<br />
klimafreundlichen Neubauimmobilie nutzen können. Dabei<br />
müssen Sie bedenken, dass Sie diesen Kredit im Gegensatz zum<br />
Baukindergeld zurückzahlen müssen. Die Förderkredite der<br />
KfW haben aber in der Regel deutlich vergünstigte Zinssätze. <br />
©Autor: Dietmar Kern<br />
BAUGELDVERGLEICH DER<br />
FMH-FINANZBERATUNG<br />
KAUFPREIS 400.000 EURO; DARLEHEN 280.000 EURO<br />
(70 % FINANZIERUNG); TILGUNG 2,5 %<br />
Zinsvergleiche zum Thema Baufinanzierung haben<br />
eine lange Tradition bei der FMH-Finanzberatung:<br />
Bereits seit 1986 werden hier Daten erhoben, gespeichert<br />
und aufbereitet. Aktuell befinden sich 64 Anbieter<br />
mit 257 Angebotsvarianten in der Datenbank.<br />
Wer den Zinsvergleich auf der FMH-Seite (www.fmh.<br />
de/hypo) nutzt, kann zudem sicher sein, dass alle<br />
wichtigen Zinsaufschläge oder Rabatte in der Zinsnennung<br />
berücksichtigt werden, z. B. unterschiedliche<br />
Beleihungsaufschläge, Rabatte für schnellere Tilgung<br />
oder größere Darlehensbeträge, Sondertilgungsoptionen<br />
und Tilgungsveränderungen. Auch regionale<br />
Angebote sind berücksichtigt.<br />
© Autor: FMH-Finanzberatung<br />
Effektivzinsen in % für 5 JAHRE 10 Jahre 15 Jahre 20 Jahre<br />
Interhyp 3,73 3,55 3,77 3,83<br />
MKIB Online 3,73 3,59 3,76 3,76<br />
Dr. Klein 3,73 3,68 3,77 3,83<br />
PlanetHome 3,73 3,68 3,77 3,83<br />
DTW-Immobilienfinanzierung 3,73 3,68 3,92 4,<strong>02</strong><br />
BBBank eG 4,31 3,55 3,84 4,51<br />
Degussa Bank 3,73 3,68 3,94 4,10<br />
Santander 3,99 3,78 3,94 -<br />
1822direkt 3,96 3,85 3,97 -<br />
ING 4,26 3,97 4,12 4,19<br />
PSD Bank RheinNeckarSaar - 3,68 3,83 3,98<br />
Commerzbank 4,09 3,68 3,92 4,19<br />
Sparda-Bank BW 4,23 3,85 3,93 4,10<br />
Postbank 5,00 4,22 4,40 4,53<br />
Deutsche Bank 5,19 4,43 4,64 4,81<br />
Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung; unveränderter<br />
Zinssatz nach Zinsbindung. Die Tabelle ist unterteilt in Angebote<br />
von Vermittlern, bundesweite und regionale Angebote.<br />
Stand: 21.04.2<strong>02</strong>3<br />
Quelle: FMH-Finanzberatung<br />
www.fmh.de/hypo<br />
42<br />
43
Versicherung & Recht<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
HOHE HEIZKOSTEN-<br />
ABRECHNUNG<br />
WIE MAN SIE RICHTIG LIEST UND WARUM ES SICH LOHNEN<br />
KANN, WIDERSPRUCH EINZULEGEN<br />
Heizkostenrechnungen erfordern ein hohes Maß an Kompetenz,<br />
denn naturgemäß sind sie fehleranfällig. Immer wieder<br />
kommt es vor, dass eine Heizkostenabrechnung falsch ist. Mieter<br />
und Vermieter stellen sich dann die Frage, wann eine Korrektur<br />
möglich ist, wann Verjährung eintritt und allgemein was zu tun<br />
ist. Zunächst muss man wissen, dass der Vermieter nach § 556 III<br />
2 BGB verpflichtet ist, nach Ablauf des mietvertraglich vereinbarten<br />
Abrechnungszeitraumes die Nebenkosten für die an den<br />
Mieter vermietete Wohnung abzurechnen. Zu den Nebenkosten<br />
gehören zentral auch die Heizkosten. Sie berechnen sich nach<br />
Maßgabe der Heizkostenverordnung. Von diesen Vorgaben darf<br />
der Vermieter nicht abweichen.<br />
Was bedeutet: Gesetzlich müssen Vermieter mindestens 50 Prozent<br />
bis maximal 70 Prozent der Kosten nach Verbrauch und die<br />
restlichen 30 bis 50 Prozent nach einer anderen festen Variable<br />
wie etwa der Wohnfläche berechnen. Bei Unstimmigkeiten in<br />
der Rechnung lohnt es sich daher, fachlichen Rat zu holen. Um<br />
im Zweifelsfall Widerspruch einzulegen, haben Sie nach Erhalt<br />
der Rechnung zwölf Monate Zeit.<br />
WELCHE FORMELLEN STICHPUNKTE<br />
MUSS DIE RECHNUNG ENTHALTEN BZW.<br />
WAS DARF ABGERECHNET WERDEN?<br />
Wer heizt, muss dafür in der kalten Jahreszeit teuer bezahlen.<br />
Umso wichtiger ist es, seinen eigenen Energieverbrauch einschätzen<br />
zu können. Einfacher gesagt als getan, denn in der<br />
Praxis sind die Heizkosten in der Nebenkostenabrechnung<br />
häufig alles andere als verständlich. Denn nur eine formell ordnungsgemäß<br />
erstellte Heizkostenabrechnung ist eine korrekte<br />
Abrechnung. Und nur dann ist der Abrechnungsanspruch des<br />
Mieters erfüllt.<br />
Nach den vom BGH (VIII ZR 298/80, NJW 82, 573) für die<br />
Heizkostenabrechnung vorgegebenen Grundsätzen muss der<br />
Vermieter die Heizkosten formell ordnungsgemäß, das bedeutet<br />
„zweckmäßig und übersichtlich“ aufgliedern. Der Mieter<br />
soll in der Lage sein, die Forderung des Vermieters gedanklich<br />
und rechnerisch zu überprüfen. Orientierungsmaßstab ist das<br />
durchschnittliche Verständnis eines Mieters. Juristische oder<br />
betriebswirtschaftliche Kenntnisse braucht der Mieter nicht zu<br />
besitzen. Eine von einer seriösen Abrechnungsfirma computererstellte<br />
Abrechnung genügt in aller Regel den Anforderungen<br />
(LG Detmold 2 T 438/85).<br />
Solange die Heizkostenabrechnung nach diesen Vorgaben für<br />
den Mieter trotzdem nicht nachvollziehbar ist, ist die Abrechnung<br />
nicht formell ordnungsgemäß und damit nicht fällig<br />
und nicht zahlbar. Allerdings kann der Vermieter innerhalb<br />
der Abrechnungsfrist die fehlerhafte Abrechnung immer noch<br />
korrigieren. Übersendet er die überarbeitete Abrechnung dem<br />
Mieter erst nach Ablauf der zwölfmonatigen Abrechnungsfrist,<br />
ist diese verfristet. Der Mieter braucht eine eventuelle Nachforderung<br />
nicht mehr zu bezahlen.<br />
Gesetzlich dürfen Vermieter mindestens 50 Prozent bis maximal<br />
70 Prozent der Kosten nach Verbrauch und die restlichen<br />
30 bis 50 Prozent nach einer anderen festen Variable wie etwa<br />
der Wohnfläche berechnen. Bei Ölheizungen müssen die Vermieter<br />
außerdem melden, wie hoch der Anfangs- und Endbestand<br />
war und wann genau das Öl geliefert wurde. Neben<br />
Wartungsarbeiten und Erfassungskosten fließen auch Abrechnungskosten<br />
in die Heizkostenabrechnung mit ein. Etwaige<br />
Reparaturen dürfen allerdings nicht mit verrechnet werden, da<br />
sie zu selten vorkommen. Mieter stehen indes in der Pflicht,<br />
Heizungsableser zum abgemachten Zeitpunkt in die Wohnung<br />
zu lassen. Ansonsten müssen sie für die Kosten eines anderen<br />
Termins selbst aufkommen.<br />
Eine Nachforderung kann der Vermieter aber nach Ablauf<br />
der Abrechnungsfrist nur noch geltend machen, wenn er den<br />
ursprünglichen Fehler nicht zu vertreten hat oder wenn der<br />
Gesamtbetrag die geschuldeten Vorauszahlungen nicht übersteigt<br />
(LG Berlin GE 2005, 1353). Jedoch kann der Vermieter<br />
ein für den Mieter ausgewiesenes Guthaben nicht mehr reduzieren<br />
(BGH WuM 2008, 150). Soweit der Vermieter nach<br />
Fristablauf den inhaltlichen Fehler verbessert, darf er den<br />
Mieter nicht benachteiligen. Zwar kann er den ursprünglichen<br />
Nachzahlungsbetrag weiterhin fordern. Ergibt sich bei<br />
der Korrektur aber eine höhere Nachzahlung, steht der Mehrbetrag<br />
dem Vermieter nicht zu.<br />
Die meisten Vermieter übertragen die Erfassung und Abrechnung<br />
der Heizkosten einem Abrechnungsunternehmen. Fehler<br />
werden dem Vermieter zugerechnet. Die Abrechnungsfirma ist<br />
Erfüllungsgehilfe, für deren Fehler der Vermieter haftet. Eine<br />
Korrektur ist dann nur noch bedingt möglich. Wurde ein sich<br />
aus der Abrechnung ergebender Saldo (Nachzahlung/Erstattung)<br />
vorbehaltslos bezahlt, können weder Vermieter noch<br />
Mieter nachträglich Einwendungen erheben, die bereits bei<br />
Rechnungslegung hätten geltend gemacht werden können (LG<br />
Aachen WM 1987, 50). Eine Zahlung ohne Vorbehalt wirkt wie<br />
eine Schuldbestätigung. Achtung: Es gibt auch Rechtsprechung,<br />
die eine vorbehaltlose Zahlung nicht als Zustimmung ansieht<br />
(Urt.v.12.1.2011, Az. VIII ZR 269/09).<br />
DIESE FORMELLEN STICHPUNKTE<br />
MÜSSEN IN EINER ABRECHNUNG ERFÜLLT SEIN<br />
Damit die Abrechnung formell gültig ist, müssen einige formelle<br />
Mindestangaben erfüllt werden. Dazu gehören: Name des Adressaten,<br />
Angabe und Erläuterung des Paragrafen 7 Absatz 1<br />
der Heizkostenverordnung, Angaben zum Mietobjekt, Abrechnungszeitraum,<br />
Flächenmaß für Mietobjekt und Gesamtflächenmaß,<br />
Berechnung des Anteils des Verbrauchers an den Gesamtkosten<br />
sowie Angaben zum gemessenen Verbrauch.<br />
Auch wenn vergleichsweise wenige Abrechnungen formell ungültig<br />
sind, kommt es doch in einem Drittel der Heizkostenabrechnungen<br />
zu Auffälligkeiten. Mietern ist von daher anzuraten,<br />
von ihrem Recht der Belegeinsicht gegenüber dem Vermieter<br />
Gebrauch zu machen. Damit können die Mieter die Rechnungen<br />
sowie Belege einsehen und überprüfen. Für den Laien ist das allerdings<br />
nicht immer einfach. Ob etwas tatsächlich nicht stimmt,<br />
kann daher meist nur mit juristischer Unterstützung ermittelt<br />
werden. Ein kostengünstiger und mitunter lohnenswerter Weg<br />
ist die Belegeinsicht über einen Mieterverein. Diese wissen, worauf<br />
sie achten müssen und bieten bei Unstimmigkeiten teilweise<br />
auch an, den Vermieter direkt damit zu konfrontieren. Werden<br />
bei der Belegeinsicht juristische Fehler gefunden, ist der Vermieter<br />
dazu angehalten, die Abrechnung zu korrigieren.<br />
WIDERSPRUCH UND VERJÄHRUNG<br />
Nach dem Erhalt der Abrechnung haben Mieter zwölf Monate<br />
Zeit, um Widerspruch gegen die Abrechnung einreichen zu können.<br />
Experten empfehlen aber, möglichst zeitnah nach Erhalt der<br />
Abrechnung und vor dem Fälligkeitsdatum zu widersprechen,<br />
damit die Zahlungsfrist gewahrt bleibt. Der Vermieter hat nach<br />
der Abrechnungsperiode eine Frist von zwölf Monaten, um die<br />
Heizkostenabrechnung zu ermitteln und dem Mieter zuzustellen.<br />
Wird diese Frist nicht eingehalten, sind etwaige Nachzahlungsforderungen<br />
ungültig.<br />
Hat der Vermieter eine ordnungsgemäße Heizkostenabrechnung<br />
erstellt, droht ihm mit Ablauf von 3 Jahren die Verjährung, wenn<br />
der Mieter einen Nachzahlungsbetrag in diesem Zeitraum nicht<br />
bezahlt hat. Die Verjährung beginnt mit dem Ende des Jahres, in<br />
dem die Heizkostenabrechnung fällig geworden ist. So verjährt<br />
beispielsweise eine Nachforderung aus der Heizkostenabrechnung<br />
des Jahres 2018 zum 31.12.2<strong>02</strong>2. Denn: der Vermieter muss<br />
die Heizkosten 2017 bis 31.12.2018 abrechnen. Seine Forderung<br />
ist also in 2018 fällig. Am 1.1.2019 beginnt die Verjährung. Sie<br />
endet nach 3 Jahren zum 31.12.2<strong>02</strong>2. (Voraussetzung: Abrechnungszeitraum<br />
= Kalenderjahr).<br />
Will der Vermieter den Eintritt der Verjährung verhindern,<br />
muss er den Lauf der Verjährungsfrist stoppen, beispielsweise<br />
die Nachforderung einklagen oder den Mieter zur Anerkennung<br />
der Forderung bewegen. Auch wenn der Mieter Teilzahlungen<br />
erbringt oder die Parteien über die Nebenkostenforderung verhandeln,<br />
wird die Verjährungsfrist gehemmt. Auch ein eventueller<br />
Erstattungsbetrag des Mieters aus der Heizkostenabrechnung<br />
verjährt nach 3 Jahren. Die Verjährung beginnt mit dem Schluss<br />
des Jahres, in dem die Forderung entstanden ist. Ein Erstattungsguthaben<br />
aus der Abrechnung 2018 entsteht im Abrechnungszeitraum<br />
des Jahres 2019 und verjährt demnach, beginnend zum<br />
1.1.2019, am 31.12.2<strong>02</strong>2. (Voraussetzung: Abrechnungszeitraum<br />
= Kalenderjahr).<br />
Fazit: Wenn die Heizkosten stark vom Durchschnitt abweichen,<br />
lohnt sich ein genauerer Blick. Schließlich sind die Vermieter<br />
dazu verpflichtet, wirtschaftlich und fair zu handeln und das<br />
beste Preis-Leistungs-Verhältnis auf dem Markt zu ermitteln.<br />
Findet der Mieter günstigere Vergleichsangebote als diejenigen<br />
des Vermieters, lohnt sich ein Einspruch.<br />
<br />
©Autor: Dietmar Kern<br />
44<br />
Foto: Friedberg – www.stock.adobe.com<br />
45
Versicherung & Recht<br />
DIE WICHTIGSTEN POLICEN<br />
FÜR BAUHERREN UND<br />
HAUSBESITZER<br />
STARKREGEN UND CO.: OHNE ABSICHERUNG DROHEN<br />
IM SCHADENSFALL UNABSEHBARE KOSTEN<br />
Die meisten Hausbesitzer ächzen unter drastisch gestiegenen<br />
Energiepreisen. Wer jetzt noch bauen will, muss mit<br />
höheren Zinsen und Handwerkerkosten rechnen. Am Versicherungsschutz<br />
sollte man in dieser Situation nicht sparen: Denn<br />
im Schadensfall können unüberschaubare Kosten drohen.<br />
FÜR HAUSBESITZER UND BAUHERREN:<br />
VERSICHERUNG GEGEN NATURGEWALTEN<br />
Gegen das Starkregenrisiko etwa können Hausbesitzer und<br />
Bauherren ihr Eigentum mit einer Police schützen, die früher<br />
meist Elementarschadenversicherung hieß, heute aber auch<br />
Namen wie Naturgefahrenversicherung trägt: Sie springt bei<br />
Starkregen, Überschwemmung, Rückstau nach Starkregen<br />
oder auch nach einem Erdrutsch ein. Der Abschluss erfolgt in<br />
der Regel als Ergänzung einer Wohngebäude-, Gebäude- oder<br />
Hausratversicherung.<br />
Tipp: Meist liegt die Schadenssumme in Höhe der Wohngebäudeversicherung.<br />
Bei der Dolleruper Freien Brandgilde etwa<br />
kann man eine Naturgefahrenversicherung abschließen, die auf<br />
25.000 Euro gedeckelt und damit bei den Beiträgen günstiger<br />
ist. Läuft beispielsweise der Keller voll, verursacht dies Kosten<br />
von maximal 20.000 Euro, die dadurch abgedeckt sind.<br />
FÜR BAUHERREN: DIE WICHTIGSTEN POLICEN<br />
1. Rohbauversicherung: Sie schützt als Ergänzung der Wohngebäudeversicherung<br />
das Bauvorhaben gerade in der Ausbauphase<br />
gegen Schäden durch Brand, Blitzschlag und Explosion.<br />
2. Bauleistungsversicherung: Sie gibt zusätzlich zu den Leistungen<br />
aus der Rohbau-Versicherung weiteren finanziellen<br />
Schutz für Verluste oder Beschädigungen bei Unwetter, Diebstahl,<br />
Vandalismus, Glasbruch oder Deckeneinsturz.<br />
3. Bauherren-Haftpflichtversicherung: Mit ihr versichert man<br />
sich gegen Schäden, die Dritte wegen unzureichender Sorgfalt<br />
auf dem Baugelände erleiden: Stürze vom ungesicherten Balkon,<br />
in nicht ausreichend gesicherte Gruben oder Schäden<br />
durch herabfallendes Baumaterial. Einige Versicherer bündeln<br />
diese drei genannten wichtigen Policen in einem Paket, beispielsweise<br />
zusammengefasst in einer „Bauversicherung“. Mehr<br />
Infos gibt es unter www.dolleruper.de<br />
4. Bauhelfer-Unfallversicherung: Finanzielle Entlastung durch<br />
die Unterstützung von Freunden, Verwandten und Nachbarn ist<br />
willkommener denn je. Der Gesetzgeber hat auch sie unter den<br />
Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung gestellt, alle Infos<br />
dazu gibt es unter www.bgbau.de.<br />
Vom gesetzlichen Unfallversicherungsschutz ausgenommen<br />
sind der Bauherr selbst sowie Ehegatten oder eingetragene Lebenspartner.<br />
Sie können sich auf Antrag freiwillig bei der BG<br />
Bau versichern lassen. Der Bauherr kann Bauhelfer, Familie<br />
und sich selbst zudem mit einer privaten Bauhelfer-Unfallversicherung<br />
schützen.<br />
<br />
djd<br />
INTERESSANTE<br />
URTEILE<br />
FORMELLE ANFORDERUNGEN AN EINE MIET-<br />
ERHÖHUNGSERKLÄRUNG NACH DER DURCHFÜH-<br />
RUNG VON MODERNISIERUNGSMASSNAHMEN<br />
Es ist ausreichend, wenn der Vermieter in seiner Erhöhungserklärung<br />
die für eine bestimmte Modernisierungsmaßnahme<br />
angefallenen Kosten als Gesamtsumme ausweist und einen<br />
seiner Meinung nach in den Gesamtkosten enthaltenen<br />
Instandsetzungsanteil durch die Angabe einer Quote oder eines<br />
bezifferten Betrags kenntlich macht. Das gilt erst recht,<br />
wenn der Vermieter die Ermittlung der Höhe des Instandsetzungsanteils<br />
zusätzlich erläutert.<br />
Der Sachverhalt:<br />
Der Kläger ist Mieter einer preisfreien Wohnung der Beklagten<br />
in <strong>Stuttgart</strong>. Im Anschluss an eine im Januar 2018 angekündigte<br />
Modernisierung der Wohnung und des Gebäudes, in<br />
dem sich die Wohnung befindet, teilte die Beklagte dem Kläger<br />
am 24.7.2019 mit, dass sich die von ihm zu zahlende<br />
Grundmiete infolge der Modernisierungsmaßnahmen zum<br />
1.10.2019 um 179,25 € auf 569,13 € erhöhe. Dem Schreiben<br />
war eine als „Kostenzusammenstellung und Berechnung der<br />
Mieterhöhung zum 1.10.2019“ bezeichnete Anlage beigefügt,<br />
die Angaben weitgehend in tabellarischer Form enthielt.<br />
Der Kläger hielt die Erhöhungserklärung aus formellen Gründen<br />
für unwirksam. AG und LG gaben der Klage statt. Auf die<br />
Revision der Beklagten hat der BGH das Berufungsurteil aufgehoben<br />
und die Sache zur neuen Verhandlung und Entscheidung<br />
an das LG zurückverwiesen.<br />
§<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Gründe:<br />
Das Berufungsgericht hat das Vorliegen der formellen Voraussetzungen<br />
der Mieterhöhungserklärung nach § 559b Abs. 1<br />
BGB rechtsfehlerhaft als nicht gegeben erachtet.<br />
Der Vermieter hat in einer Erhöhungserklärung darzulegen,<br />
inwiefern die durchgeführten baulichen Maßnahmen den Gebrauchswert<br />
der Mietsache nachhaltig erhöhen, die allgemeinen<br />
Wohnverhältnisse auf Dauer verbessern oder eine nachhaltige<br />
Einsparung von Energie und Wasser bewirken. Da die<br />
Mieterhöhung automatisch nach kurzer Zeit wirksam wird,<br />
soll die Erklärungspflicht unzumutbare Nachteile für den in<br />
der Regel juristisch und wohnungswirtschaftlich nicht vorgebildeten<br />
Mieter dadurch verhindern, dass dieser die Berechtigung<br />
der geforderten Mieterhöhung – je nach den Einzelfallumständen<br />
unter Zuziehung von sachkundigen Personen<br />
– überprüfen kann. Dabei sind in formeller Hinsicht allerdings<br />
keine überhöhten Anforderungen an die Mieterhöhungserklärung<br />
zu stellen. Vielmehr genügt es, wenn der Mieter<br />
den Grund und den Umfang der Mieterhöhung anhand<br />
der Erläuterung als plausibel nachvollziehen kann.<br />
Aus der Mieterhöhungserklärung muss zudem hervorgehen,<br />
in welchem Umfang durch die durchgeführten Arbeiten Instandsetzungskosten<br />
erspart wurden. Da aber auch insoweit<br />
keine überhöhten Anforderungen an das Begründungserfordernis<br />
zu stellen sind, bedarf es hierfür keiner umfassenden<br />
Vergleichsrechnung zu den hypothetischen Kosten einer bloßen<br />
Instandsetzung. Vielmehr ist es ausreichend, wenn der<br />
Vermieter den ersparten Instandsetzungsaufwand (zumindest)<br />
durch die Angabe einer Quote von den aufgewendeten<br />
Gesamtkosten nachvollziehbar darlegt.<br />
Nach alledem ist es ausreichend, wenn der Vermieter in seiner<br />
Erhöhungserklärung – wie hier geschehen – die für eine bestimmte<br />
Modernisierungsmaßnahme angefallenen Kosten als<br />
Gesamtsumme ausweist und einen seiner Meinung nach in<br />
den Gesamtkosten enthaltenen Instandsetzungsanteil durch<br />
die Angabe einer Quote oder – wie vorliegend – eines bezifferten<br />
Betrags kenntlich macht. Das gilt erst recht, wenn der Vermieter<br />
– wie hier – die Ermittlung der Höhe des Instandsetzungsanteils<br />
zusätzlich erläutert.<br />
Bundesgerichtshof, Urteil vom 21.1.2<strong>02</strong>2<br />
- VIII ZR 29/22<br />
46<br />
Foto: djd/Nürnberger Versicherung/Getty Images/LightFieldStudios<br />
Foto: hanohiki – stock.adobe.com<br />
47
Sanierung & Energie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
DAS TEURE SORGLOSPAKET FÜR WÄRME-<br />
PUMPEN, HEIZUNGEN UND SOLARANLAGEN<br />
GIBT ES AUCH ZUR MIETE<br />
DAS IST BEQUEM, ABER ES HAT SEINEN PREIS<br />
Wohl noch nie haben sich deutsche Hausbesitzer so viele<br />
Gedanken über ihre Heizung und Stromversorgung gemacht<br />
wie in diesem Winter: Wie teuer wird die nächste Gasoder<br />
Heizölrechnung? Sollte man, wenn die alte Heizung im<br />
Keller schon ziemlich altersschwach ist, jetzt vielleicht doch auf<br />
eine elektrische Wärmepumpe umsteigen und sich unabhängig<br />
von fossilen Brennstoffen machen? Und wie wäre es mit der<br />
Anschaffung einer Photovoltaikanlage für das Hausdach, um<br />
die ebenfalls stark gestiegenen Stromkosten zu senken und mitzuhelfen<br />
beim Klimaschutz?<br />
Das Problem ist nur: Eine neue Heizung kann ganz schön teuer<br />
werden. Der Preis einer Wärmepumpe ist nicht selten doppelt<br />
so hoch wie der für eine neue Gas- oder Ölheizung. Und auch<br />
für die Solaranlage wird schnell eine deutlich fünfstellige Summe<br />
fällig. So viel Geld für die Runderneuerung der heimischen<br />
Wärme- und Stromversorgung hat nicht jeder auf dem Bankkonto<br />
liegen. Für solche Fälle gibt es eine Lösungsmöglichkeit,<br />
die zumindest auf den ersten Blick bestechend klingt: Hersteller,<br />
Energieversorger und andere Unternehmen bieten die Option<br />
an, die Heizung und die Photovoltaikanlage zu mieten.<br />
Das Modell ist vergleichbar mit dem Leasingvertrag für ein<br />
Auto: Der Kunde spart sich die hohe Investition für den Kauf<br />
einer Wärmepumpe und Solaranlage. Stattdessen schließt er<br />
einen langfristigen Mietvertrag mit einer Laufzeit von zehn<br />
bis zwanzig Jahren für die Anlagen ab und bezahlt für die<br />
Nutzung eine monatliche Rate. Entsprechende Leasingpakete<br />
gibt es mittlerweile von einer ganzen Reihe von Anbietern.<br />
Heizungshersteller wie zum Beispiel Viessmann und Bosch<br />
sind in diesem Geschäft ebenso aktiv wie Energieversorger<br />
und Start-up-Unternehmen wie DZ-4, Enpal, Thermondo<br />
und Zolar.<br />
SCHLAGWORT „MIETMODELL“<br />
In der Werbung für die Mietmodelle taucht ein Schlagwort<br />
immer wieder auf: In Aussicht gestellt wird häufig ein „Rundum-Sorglos-Paket“.<br />
Man muss sich nicht selbst um die Planung<br />
der Solaranlage kümmern und die Montage in Eigenregie organisieren.<br />
Ein Wartungs- und Reparaturservice ist in der Regel<br />
ebenfalls im monatlichen Mietpreis enthalten. Wenn also<br />
in einigen Jahren der Wechselrichter der Photovoltaikanlage<br />
schlapp macht oder die Wärmepumpe ein Ersatzteil braucht,<br />
fallen für den Austausch keine zusätzlichen Kosten an.<br />
Hersteller berichten von einer steigenden Nachfrage nach Mietangeboten,<br />
insbesondere bei Wärmepumpen, was wohl nicht<br />
zuletzt auf deren sehr hohe Anschaffungskosten zurückzuführen<br />
ist, die beim Mieten nicht anfallen. Aber das bedeutet<br />
noch lange nicht, dass man auf lange Sicht gegenüber dem Kauf<br />
Geld spart. Im Gegenteil: „Mietmodelle seien deutlich teurer,<br />
als wenn man Heizung oder Solaranlage selbst kaufe,“ warnt<br />
Sören Demandt, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale<br />
Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. „Die Vermieter ließen sich<br />
ihre „Sorglos“-Pakete gut bezahlen.“<br />
MONTAGE UND WARTUNG KOSTEN EBENSO GELD<br />
Stellt man bspw. die Kosten für Kauf und Miete für eine typische<br />
Heizung und Solaranlage in Form exemplarischer Musterrechnungen<br />
gegenüber, ergibt sich folgendes: Viessmann<br />
lieferte Zahlen für die Wärmepumpe, Zolar für die Photovoltaik.<br />
Finanziell betrachtet ist das Ergebnis in beiden Fällen eindeutig:<br />
Die Viessmann-Wärmepumpe kostet 260 Euro Miete im<br />
Monat, bei einer Laufzeit von 10 Jahren betragen die Gesamtkosten<br />
also 31.200 Euro. Das sind insgesamt 7.200 Euro mehr,<br />
als wenn man sie kauft.<br />
Der angegebene Bruttokaufpreis von 27.000 Euro ist allerdings<br />
nur ein Richtwert, er enthält auch Montagekosten, die je nach<br />
Heizungsbaubetrieb und Region variieren können. Berücksichtigt<br />
ist beim Kauf außerdem, dass der Staat derzeit einen Zuschuss<br />
zum Kauf der Wärmepumpe beisteuert; in der Rechnung<br />
wurde mit 30 Prozent kalkuliert. Wer mit der neuen Elektroheizung<br />
eine besonders ineffiziente Ölheizung ersetzt, dem spendiert<br />
die Regierung sogar 40 Prozent der Kosten. Ergänzt man<br />
die Kalkulation des Herstellers um die Annahme, dass beim<br />
Kauf für Wartung und mögliche Reparaturen über zehn Jahre<br />
Kosten von 6.000 Euro anfallen, ist bei der Miete die Wartung<br />
dagegen bereits enthalten.<br />
BEIM PHOTOVOLTAIK-KAUF ENTFÄLLT<br />
DIE MEHRWERTSTEUER<br />
Bei der Photovoltaikanlage von Zolar summieren sich die<br />
Mehrkosten der Miete gegenüber dem Kauf über die Laufzeit<br />
von zwanzig Jahren sogar auf fast 42.000 Euro. Dabei wurden<br />
angenommene Kosten von rund 5.800 Euro für den Austausch<br />
des Wechselrichters nach zehn Jahren einberechnet. Für diesen<br />
muss der Mieter anders als der Käufer nicht extra bezahlen.<br />
Wird die gemietete Solaranlage noch um einen ebenfalls geleasten<br />
Batteriespeicher mit 9,6 Kilowattstunden Kapazität und<br />
eine Wallbox zum Aufladen des Elektroautos ergänzt, kostet das<br />
Gesamtpaket bei Zolar über zwei Jahrzehnte gar rund 100.000<br />
Euro – satte 63.000 Euro mehr, als wenn man die Geräte selbst<br />
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kauft. Dabei wird unterstellt, dass neben dem Wechselrichter<br />
zwischendurch auch der Stromspeicher ausgetauscht werden<br />
muss, was wiederum nur beim Kauf zu Extrakosten führt, bei<br />
der Miete aber in den Raten enthalten ist.<br />
Der Potsdamer Anwalt Sebastian Lange, der auf die Rechtsberatung<br />
rund um die Photovoltaik spezialisiert ist, weist auf einen<br />
steuerlichen Aspekt hin: „Beim Photovoltaik-Kauf entfällt<br />
seit Jahresbeginn die Mehrwertsteuer. Das solle laut Finanzministerium<br />
unter bestimmten Voraussetzungen zwar auch bei<br />
der Miete gelten“, berichtet Lange. „Aber bei den derzeitigen<br />
Solar-Mietverträgen greife der Steuererlass nicht. Entsprechend<br />
höher fallen die Mietraten aus“, sagt er.<br />
Verbraucherschützer Demandt rät zudem dringend dazu, die<br />
Vertragskonditionen bei der Miete genau zu prüfen: „Wer bezahlt<br />
für Ausbau und Entsorgung der Anlage nach Laufzeitende?<br />
Zu welchen Bedingungen kann die Anlage eventuell<br />
übernommen werden? Was geschieht, wenn man sein Haus in<br />
einigen Jahren verkauft und der neue Eigentümer kein Interesse<br />
an einer geleasten Heizung oder Solaranlage hat?“<br />
Bleibt noch eine Frage: Was tun, wenn man das Geld für den<br />
Kauf einer Wärmepumpe oder Solaranlage nicht parat hat, aber<br />
auf diese dennoch nicht verzichten will? „In diesem Fall könne<br />
man, statt zu mieten, auch einen Kredit aufnehmen“, empfiehlt<br />
der Anwalt Lange: „Die Finanzierung über eine Bank ist meistens<br />
günstiger als ein Leasingmodell.“<br />
<br />
©Autor: Dietmar Kern<br />
48<br />
Foto: anatoliy_gleb – www.stock.adobe.com<br />
49
Sanierung & Energie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Eine Möglichkeit, um<br />
Wärmeverluste am Haus<br />
festzustellen, ist der Einsatz<br />
von Wärmebildkameras<br />
ENERGIECHECK<br />
IST DAS EIGENE HAUS ENERGETISCH FIT?<br />
sollten lediglich einer ersten Orientierung dienen. Den<br />
Profi ersetzen sie nämlich nicht.<br />
Was der Experte bei einem Energiecheck überprüft, hängt<br />
ganz von Ihnen ab: Geht es um eine Bestandsaufnahme der<br />
gesamten Immobile? Dann schaut sich der Experte das<br />
komplette Gebäude an – vom Keller bis zum Dach. In detektivischer<br />
Feinarbeit untersucht er zum Beispiel die Bausubstanz,<br />
die Heizung und die Wärmedämmung. Sie können<br />
aber beispielsweise auch nur die Effizienz und die<br />
Kennwerte Ihrer Heizungsanlage checken lassen.<br />
In jedem Fall erfahren Sie sehr detailliert, wo es Einsparpotenziale<br />
gibt und was konkret zu tun ist. Vielleicht empfiehlt<br />
Ihnen der Fachmann eine modernere Heizung, etwa<br />
auf Basis erneuerbarer Energien, damit Sie die Energieverbrauchskennwerte<br />
Ihrer Immobilie verbessern. Laut der<br />
gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online hat die<br />
Heizenergie einen Anteil von 70 bis 90 Prozent am gesamten<br />
Energieverbrauch. Eine moderne Heizanlage zahlt sich<br />
also langfristig aus.<br />
Bei alten, unsanierten Häusern sind die Energieverluste<br />
meist besonders groß. Hier ist auf jeden Fall ein Energiecheck<br />
ratsam. Aber auch bei Neubauten kann ein Energiecheck<br />
sinnvoll sein. Der Bauherr kann damit testen lassen,<br />
ob die Immobilie wirklich den gesetzlichen Vorgaben entspricht<br />
oder ob die Energiebilanz etwa aufgrund von Baumängeln<br />
schlechter ist als geplant.<br />
WÄRMEVERLUSTEN AUF DER SPUR<br />
Sachverständige nutzen mitunter spezielle Untersuchungen<br />
für den Energiecheck: Die Thermografie mit einer<br />
Wärmebildkamera beispielsweise, oder den Blower-Door-<br />
Test. Die Wärmebildkamera macht mit Außenaufnahmen<br />
vom Gebäude Wärmelecks sichtbar. Sie zeigt, wo Wärme<br />
verloren geht und identifiziert zum Beispiel undichte Stellen<br />
an der Fassade, aber auch schlecht isolierte Fenster, Türen<br />
und Dächer. Oder Feuchtigkeitsschäden, die mit bloßem<br />
Auge nicht sichtbar sind.<br />
Beim Verkauf muss der Hauseigentümer<br />
einen Energieausweis vorlegen.<br />
Das Prinzip ist ganz einfach. Eine Infrarotkamera stellt kritische<br />
Bereiche in Rot- und Gelbtönen dar. Blautöne dagegen<br />
signalisieren: Hier ist der energetische Zustand in Ordnung.<br />
Die beste Zeit für den Einsatz der Wärmebildkamera:<br />
die frühen Morgenstunden in den Wintermonaten.<br />
Dann kann das Messergebnis nicht durch warme Sonnenstrahlen<br />
verfälscht werden. Der Blower-Door-Test untersucht<br />
mit einem technisch ausgeklügelten Messverfahren,<br />
ob ein Gebäude luftdicht ist. Bei Passiv- und Niedrigenergiehäusern<br />
ist dieser Test sogar Pflicht.<br />
EMPFEHLUNGEN FÜR EINE BESSERE ENERGIEBILANZ<br />
Im besten Fall ergibt der Check, dass alles im grünen Bereich<br />
ist. Manchmal reichen auch schon kleinere Maßnahmen,<br />
um den Energieverbrauch spürbar zu senken – zum<br />
Beispiel die Isolierung von Heizrohren oder eine bessere<br />
Abdichtung der Fenster. Es kann aber auch sein, dass der<br />
Sachverständige Ihnen eine umfangreiche energetische Sanierung<br />
des Gebäudes empfiehlt. Dann wird er Ihnen konkrete<br />
Vorschläge zur Umsetzung machen und Sie auch<br />
über mögliche Kosten informieren.<br />
Übrigens: Wenn Sie ein Haus kaufen, sind Sie sogar verpflichtet,<br />
die Immobilie innerhalb vorgegebener Fristen<br />
energetisch zu sanieren, sofern sie nicht den Vorgaben der<br />
Energieeinsparverordnung von 2014 genügt.<br />
Durch die Fenster zieht es, das Dach ist in die Jahre gekommen,<br />
die Heizkosten sind überdurchschnittlich<br />
hoch – höchste Zeit für einen Energiecheck der eigenen<br />
vier Wände. Die neue Abrechnung der Heiz- und Stromkosten<br />
flattert druckfrisch ins Haus und sorgt direkt für<br />
einen Paukenschlag – so hoch waren die Kosten doch bisher<br />
nie! Viele Immobilieneigentümer wissen, dass hohe<br />
Energiekosten meist ein Indiz dafür sind, dass irgendetwas<br />
in den eigenen vier Wänden nicht stimmt. Der Energiecheck<br />
bringt bei der Ursachensuche Licht ins Dunkel, offenbart<br />
die Schwachstellen des Gebäudes und zeigt, wo<br />
dringender Handlungsbedarf besteht. Lesen Sie hier, was<br />
er bringt und warum er sich nicht nur bei älteren Immobilien<br />
lohnt.<br />
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der Deutschen Energie-Agentur oder<br />
über Verbände wie Haus & Grund und den Verband Privater<br />
Bauherren. Auch im Internet werden Energiechecks angeboten.<br />
Sie checken den Energiestatus eines Gebäudes in<br />
der Regel anhand der Verbrauchsdaten der Immobilie und<br />
50 Foto: TommyStockProject – www.stock.adobe.com<br />
Foto: studio v-zwoelf – www.stock.adobe.com<br />
51
Sanierung & Energie<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Aufgrund des Ukrainekriegs schnellen<br />
die Energiepreise in die Höhe<br />
Der Staat unterstützt solche Modernisierungsmaßnahmen –<br />
wenn sie der Energieeinsparung und damit dem Klimaschutz gelten.<br />
GIBT ES EINEN GESETZLICHEN SANIERUNGSZWANG?<br />
In Deutschland ist gesetzlich kein genereller Sanierungszwang<br />
definiert. Es besteht jedoch bei bestimmten Punkten<br />
die Pflicht, eine Sanierung durchzuführen. Die rechtliche<br />
Grundlage hierfür findet sich in der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV), die nach der Aktualisierung auch die<br />
Vorgaben der EnEff-RL beinhaltet. Insbesondere die Paragrafen<br />
10 „Nachrüstung bei Anlagen und Gebäuden“ und<br />
20 „Empfehlungen für die Verbesserung der Energieeffizienz“<br />
sind hier von Bedeutung.<br />
In § 10 EnEV wird unter anderem definiert, wie bestimmte<br />
Gebäudeteile und Anlagen zu dämmen sind, damit diese<br />
energieeffizient arbeiten. § 20 EnEV bestimmt, dass Empfehlungen<br />
für Maßnahmen zur Energieeffizienz beim Gutachten<br />
für den notwendigen Energieausweis erstellt werden<br />
können. Gemäß diesen Bestimmungen besteht für<br />
Hausbesitzer die Pflicht, eine energetische Sanierung unter<br />
bestimmten Voraussetzungen durchzuführen. Tun sie dies<br />
nicht, kann laut § 27 EnEV eine Ordnungswidrigkeit vorliegen.<br />
In einem solchen Fall muss mit einem Bußgeld von<br />
bis zu 50.000 Euro gerechnet werden.<br />
Eine komplette Zwangssanierung des Gebäudes wird hier<br />
jedoch nicht angeordnet oder gesetzlich festgeschrieben.<br />
Zudem betreffen die Sanierungspflichten derzeit auch nur<br />
Besitzer von Altbauten. Für Neubauten gelten bereits beim<br />
Bau energetische Vorgaben.<br />
VERBRAUCHSAUSWEIS ODER BEDARFSAUSWEIS?<br />
Sie möchten Ihr Haus verkaufen? Dann müssen Sie dem<br />
Kaufinteressenten einen Energieausweis für das Gebäude<br />
vorlegen. Dabei gibt es zwei Varianten des Energieausweises:<br />
den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. Wenn<br />
Sie Ihre Immobilie selbst bewohnen, brauchen Sie keinen<br />
Energieausweis. Bei Verkauf oder Vermietung dagegen ist<br />
er Pflicht. Er gibt Kaufinteressenten oder Mietern alle<br />
wichtigen Informationen zum Energiestatus der Immobilie.<br />
So muss der Energieausweis seit 2014 die Energieeffizienzklasse<br />
der Immobilie anzeigen. Ähnlich wie beim Kauf<br />
eines Kühlschranks oder einer Waschmaschine sieht man<br />
hier auf Anhieb, was Sache ist. Die Skala reicht von A+<br />
(sehr effizient) bis H (ein Zeichen für einen hohen Energieverbrauch).<br />
Für den Energieverbrauchsausweis wird der Energieverbrauch<br />
der vergangenen drei Jahre analysiert und bewertet.<br />
Der Aufwand für die Erstellung dieses Energieausweises ist<br />
deutlich geringer als beim Bedarfsausweis. Dafür ist er<br />
aber auch nicht so aussagekräftig. Der Bedarfsausweis dagegen<br />
bezieht sich auf das komplette Gebäude und ist umfassender.<br />
Er analysiert die gesamte Bausubstanz, die Heizung<br />
sowie die Energieverbrauchskennwerte. Und er macht<br />
deutlich, wo Potenziale zum Energiesparen sind – zum<br />
Beispiel durch eine Modernisierung oder Sanierung. Welcher<br />
Energieausweis für Sie am sinnvollsten ist, erfahren<br />
Sie von Ihrem Energieberater.<br />
KOSTEN DES ENERGIECHECKS<br />
Wie hoch die Kosten sind, hängt von der Art des Checks<br />
ab. Im Internet gibt es verschiedene kostenlose Angebote.<br />
Diese Checks sind aber nur bedingt aussagefähig. Das<br />
Bundeswirtschaftsministerium fördert Energiechecks der<br />
Verbraucherzentralen, sodass abhängig vom konkreten<br />
Check maximal 30 Euro Eigenanteil anfallen. Kosten fallen<br />
übrigens auch für die Erstellung eines Energieausweises an.<br />
Ein Energieberater kostet ungefähr zwischen 500 und 700<br />
Euro oder hat einen Stundensatz zwischen 60 und 90 Euro.<br />
Sie möchten den Heizenergiebedarf und den Isolierstatus<br />
Ihres Hauses im Rahmen einer Energieberatung untersuchen<br />
lassen? Dann können Sie beim Bundesamt für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Förderung für<br />
eine Energiesparberatung beantragen.<br />
<br />
©Autor: Dietmar Kern<br />
ENERGIEKOSTEN SPAREN<br />
ZEIT FÜR EINEN GRUNDLEGENDEN CHECK ALLER VERTRÄGE<br />
MIT DEN VERSORGERN<br />
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher ärgern sich über<br />
drastisch steigende Preise für Strom und Gas und drücken<br />
deshalb ordentlich auf die Sparbremse. Immer wieder ist<br />
zu lesen, dass Strom- und Gasanbieter die Vorauszahlungen<br />
enorm erhöhen. Doch dürfen die Energieversorger die Preise<br />
für die Vorauszahlungen einfach anheben? Was ist, wenn der<br />
Vermieter die Nebenkostenvorauszahlung anhebt? Was ist erlaubt?<br />
Und wie können Sie sich gegen ungerechtfertigte Erhöhungen<br />
von Energieversorger und Vermieter wehren?<br />
Eine staatliche Preisregulierung gibt es nicht. Dennoch müssen<br />
sich die Lieferanten an vertraglich vorgegebenen Vereinbarungen<br />
und die gesetzlichen Vorgaben halten. So kann eine<br />
Preiserhöhung etwa durch eine vereinbarte Preisbindungsklausel/Preisgarantie<br />
ausgeschlossen werden. Sollten Preisänderungen<br />
anstehen, müssen diese mindestens einen Monat<br />
vor Änderung mitgeteilt werden. Dabei muss der Lieferant<br />
Gründe für die Erhöhung nennen als auch über den Umfang<br />
der Änderung informieren. Sollten Sie mit der Preisänderung<br />
nicht einverstanden sein, haben Sie in der Regel ein Sonderkündigungsrecht.<br />
Gesetzlich geregelt ist, dass die Vorauszahlung<br />
nicht einfach angehoben werden darf, ohne dass es eine<br />
Preiserhöhung gegeben hat. Ausnahme: Ihr Verbrauch hat<br />
sich drastisch verändert.<br />
SO BERECHNEN SIE DIE VORAUSZAHLUNG<br />
FÜR STROM UND GAS<br />
Der Energielieferant darf die Preise für Vorauszahlungen<br />
nicht einfach anheben, wie er das gerne möchte. Laut der<br />
Bundesnetzagentur muss sich die Abschlagszahlung nach<br />
dem Verbrauch im Vorjahres-Abrechnungszeitraum oder<br />
nach dem durchschnittlichen Verbrauch vergleichbarer Kunden<br />
richten. Dabei gilt folgende Berechnung: Voraussichtlicher<br />
Jahresverbrauch (in kWh) x vertraglich vereinbartem<br />
Arbeitspreis laut Vertrag oder Preis(änderungs)mitteilung (je<br />
kWh). Dieses Ergebnis addieren Sie dann mit der Jahresgrundgebühr,<br />
welche sich ebenfalls aus Ihrem Vertrag ergibt.<br />
Um den monatlichen Abschlag zu erhalten, müssen Sie das<br />
Ergebnis durch zwölf teilen. Beispiel:<br />
2.500 kWh voraussichtlicher Jahresverbrauch x 0,39 €<br />
vertraglich vereinbarter Arbeitspreis je kWh = 975,00 € /<br />
975,00 € + 120,00 € Jahresgebühr (12 Monate nmx 10,00 €<br />
monatliche Grundgebühr) = 1.095,00 € /<br />
1.095,00 € : 12 Monate = 91,25 € monatlicher Abschlag<br />
VORGEHENSWEISE BEI EINEM ANBIETERWECHSEL<br />
Um vergleichen zu können, müssen Strom- und Gaskunden<br />
erst einmal wissen, wie viel sie momentan bezahlen und wie<br />
52<br />
Foto: Clayton D/peopleimages.com - www.stock.adobe.com<br />
Foto: Jelena – www.stock.adobe.com<br />
53
Sanierung & Energie<br />
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lange der Vertrag läuft: Die Grundgebühr, den Arbeits- oder<br />
Verbrauchspreis pro Kilowattstunde Strom und Gas, die Kündigungsfrist<br />
und nicht zuletzt den eigenen Verbrauch findet<br />
man in den Vertrags- und Abrechnungsunterlagen. Sollte etwas<br />
unklar sein, kann man beim Kundenservice des Anbieters<br />
nachfragen.<br />
Daran anschließend gilt es, die Tarife richtig zu vergleichen:<br />
Die Ergebnisse zuerst nach Preis sortieren, denn oft filtern die<br />
Portale ihre Ergebnisse etwa nach „Tipp der Redaktion“ oder<br />
anderen Kriterien, die nicht für jeden passen müssen. Dazu<br />
kommt: Platz 1 in der Liste muss nicht für jeden der beste<br />
Anbieter sein. Wichtig ist, die Eckdaten der Tarife sorgfältig<br />
miteinander zu vergleichen. Am besten ist es, verschiedene<br />
Vergleichsportale zu nutzen. Außerdem ist es sinnvoll, zu<br />
prüfen, wie lange der genannte Preis garantiert ist. Je länger<br />
der Garantiezeitraum für einen günstigen Tarif, desto besser<br />
das Angebot.<br />
Vergleichsportale wie „Check24“, „Verivox“ oder „Finanztip“<br />
geben einen ersten Überblick über den Markt. Aber: Es handelt<br />
sich hier um kommerzielle Anbieter, die auch mit dem<br />
Vermitteln von Verträgen Geld verdienen und möglicherweise<br />
nicht jeden verfügbaren Tarif auflisten. Oft sind etwa Sondertarife<br />
des örtlichen Grundversorgers nicht enthalten. Diese<br />
Informationen kann man aber im Internet schnell selbst<br />
recherchieren. Dafür gibt man in einer Suchmaschine den<br />
Wohnort und das Wort „Grundversorger“ ein. Doch Vorsicht:<br />
Vergleichsportale haben auch ihre Tücken. Wer Vergleichsportale<br />
nutzt, sollte daher die Voreinstellungen überprüfen<br />
und auf die eigenen Wünsche anpassen. Einige Anbieter haben<br />
in den Voreinstellungen kundenunfreundliche Suchkriterien<br />
festgelegt und werden deshalb von der Stiftung Warentest<br />
nur eingeschränkt empfohlen.<br />
Außerdem finden sich auf Vergleichsportalen immer wieder<br />
Ergebnisse, die Werbeanzeigen sind und deshalb weiter oben<br />
erscheinen. Hier sollte man die vermeintlich günstigen Tarife<br />
besonders genau durchrechnen und etwa Bonuszahlungen<br />
herausrechnen sowie Preissteigerungen im Folgejahr berücksichtigen.<br />
Zudem: Vergleichsportale verdienen an der Provision,<br />
die sie bei einem Vertragswechsel kassieren können. Deshalb<br />
ist es für Kunden in manchen Fällen günstiger, direkt bei<br />
dem Anbieter des günstigsten Tarifs auf der Webseite einen<br />
Vertrag abzuschließen, um so die Provision zu umgehen.<br />
Energieanbieter verdienen vor allem an langjährigen Kunden.<br />
Deshalb sind Vielwechsler nicht gerne gesehen. Um zu vermeiden,<br />
dass die Anbieter die Daten von Sparfüchsen austauschen<br />
und Kunden dadurch Probleme bei der Suche nach einem<br />
neuen Anbieter bekommen, sollte man nach Vertragsende<br />
alle Daten beim bisherigen Anbieter löschen lassen. Um<br />
den Informationsaustausch zwischen den Anbietern zu erschweren,<br />
ist es ebenfalls empfehlenswert, den Vertrag selbst<br />
zu kündigen und dies nicht durch den neuen Anbieter vornehmen<br />
zu lassen. Auch bei Anbietern von Wechselportalen<br />
sollte man auf den Datenschutz achten.<br />
HÖHERE ABSCHLÄGE FÜR STROM UND GAS:<br />
SO REAGIEREN SIE RICHTIG<br />
Zurzeit erhöhen viele Energieanbieter die Abschlagszahlungen<br />
für ihre Kunden. Doch da müssen Sie nicht zwingend<br />
mitspielen, vor allem nicht, wenn Sie eine Preisgarantie für<br />
den Arbeitspreis haben. Einseitige Abschlagserhöhungen<br />
durch den Anbieter sind dann nicht zulässig, sagt die Verbraucherzentrale.<br />
Zahlen Sie mehr Abschlag, obwohl Ihr Verbrauch<br />
gleichbleibt, geben Sie dem Anbieter quasi einen Mini-Kredit.<br />
Und Sie sind schließlich keine Bank. Doch ab wann<br />
sollten Sie handeln? Wenn erst die Abschlagserhöhung<br />
kommt und danach eine Preiserhöhung, sollten Sie genau<br />
prüfen, ob die Preiserhöhung rechtens ist. Viele eingeschränkte<br />
Preisgarantien sichern Sie z. B. gegen steigende Beschaffungskosten<br />
ab, aber nicht gegen steigende Umlagen wie die<br />
Gasumlage. Ein Blick ins Kleingedruckte Ihres Vertrags hilft.<br />
Anders sieht es aus, wenn der Anbieter erst seine Preise erhöht<br />
und dann eine Erhöhung des Abschlags ankündigt.<br />
Wenn Sie gut einschätzen können, dass Sie in der aktuellen<br />
Abrechnungsperiode weniger Strom oder Gas verbrauchen<br />
werden (weil Sie vorbildlich Energie sparen), wenden Sie sich<br />
an Ihren Anbieter, sagen diesem genau das und widersprechen<br />
Ihrer Abschlagserhöhung. Am besten weisen Sie Ihren<br />
Anbieter dabei darauf hin, dass er das nicht als (Sonder-)Kündigung<br />
des Vertrags werten darf.<br />
Fazit: Informieren Sie sich über Ihre Strom- und Gaspreise<br />
(Ihren Gaspreis können Sie ggf. von Ihrem Vermieter erfahren)<br />
und schätzen Sie Ihren Verbrauch und die Mehrkosten<br />
ab. So wissen Sie, wie viel Sie in den kommenden Monaten auf<br />
die Seite legen müssen. Und ganz wichtig: Lassen Sie sich nie<br />
auf ungerechtfertigte Abschlagserhöhungen durch den Anbieter<br />
ein und widersprechen Sie einseitigen Abschlagserhöhungen.<br />
ZU HOHE ABSCHLAGSZAHLUNG VERLANGT –<br />
WAS TUN?<br />
Zunächst einmal sollten Sie prüfen, wie die Abschlagszahlung<br />
zustande gekommen ist. Gibt es eventuell einen Fehler in der<br />
Berechnung? In diesem Fall sollten Sie die angemessene Abschlagshöhe<br />
berechnen. Die Bundesnetzagentur empfiehlt außerdem,<br />
den Lieferanten um Erläuterung der Abschlagsberechnung<br />
und um Nennung des Grundes für die Erhöhung zu<br />
bitten. Sie können der Abschlagserhöhung widersprechen.<br />
Dann müssen zu viel gezahlte Abschläge mit der nächsten<br />
Verbrauchsabrechnung verrechnet werden.<br />
Reagiert der Energielieferant nicht auf Ihr Schreiben oder es<br />
gibt keinen plausiblen Grund für die Erhöhung, können Sie<br />
laut Bundesnetzagentur eine Beschwerde beim Unternehmen<br />
einreichen. So gehen Sie auch vor, wenn es in Ihren Augen zu<br />
einer fehlerhaften Abbuchung gekommen ist. Zunächst einmal<br />
gilt es hier aber zu überprüfen, ob Sie noch eine offene<br />
Forderung des Lieferanten wie eine Nachzahlung der letzten<br />
Abrechnung haben.<br />
Ist die Abschlagszahlung zu hoch, sollten Sie prüfen, wie die<br />
Abschlagszahlung zustande gekommen ist. Gibt es eventuell<br />
einen Fehler in der Berechnung?<br />
VERTRÄGE MIT EINEM KLICK KÜNDIGEN<br />
Eine E-Mail oder sogar einen Brief schreiben, um den Versorger-Vertrag<br />
zu kündigen, den Sie damals mit nur einem Klick<br />
abgeschlossen haben? Ziemlich umständlich – doch damit ist<br />
zum Glück Schluss. Denn ab sofort ist Kündigen einfacher:<br />
Anbieter müssen in ihren Online-Bereichen einen Kündigungsbutton<br />
anbieten. Das heißt: Verträge, die Kunden online<br />
abschließen können, müssen auch online wieder gekündigt<br />
werden können. Der Kündigungsbutton muss klar erkennbar<br />
und immer verfügbar sein. Bei Vergleichsportalen finden Sie<br />
ihn meist unter dem Begriff „Services“.<br />
Wichtig: Sie müssen den Vertrag nicht unbedingt online abgeschlossen<br />
haben, um per Kündigungsbutton online kündigen<br />
zu können. Sobald das Angebot online abgeschlossen<br />
werden kann, muss der Button vorhanden sein. Erfüllt ein<br />
Anbieter die neue Regelung nicht, können Sie Ihren Vertrag<br />
jederzeit und ohne Kündigungsfrist kündigen.<br />
Auch das gilt ab sofort bei Kündigungsfristen für Verträge:<br />
Sie können sich nicht mehr stillschweigend um ein Jahr verlängern,<br />
sondern sind nach Ablauf der Vertragslaufzeit mit<br />
einer Frist von einem Monat kündbar. Außerdem müssen<br />
die Anbieter Sie darauf hinweisen, dass die nächste Vertragsverlängerung<br />
ansteht. Lassen Sie sich nicht davon beirren,<br />
dass einige Kundendienst-Mitarbeiter das vielleicht noch<br />
nicht realisiert haben.<br />
Aber Achtung: Für alle anderen Verträge, die vor dem 1. März<br />
2<strong>02</strong>2 abgeschlossen worden sind, gilt weiterhin die alte Regelung:<br />
Vertragsverlängerungen bis zu einem Jahr und Kündigungsfristen<br />
von bis zu drei Monaten sind weiterhin möglich.<br />
WEITER WICHTIG: AUCH HAUS-VERSICHERUNGEN<br />
WERDEN TEURER<br />
2<strong>02</strong>3 wird die Wohngebäudeversicherung (WGV) für sehr<br />
viele Eigentümer teurer. Und das gleich um satte 14,7 % mindestens.<br />
Egal ob Neu- oder Bestandskunde,<br />
egal welcher Versicherer<br />
und Tarif. Einzige Bedingung:<br />
Sie sind zum sogenannten<br />
„gleitenden Neuwert“ abgesichert.<br />
Schauen Sie doch mal in Ihren Vertrag.<br />
In der Regel sollte das der Fall<br />
sein, sonst sind Sie im Zweifel sogar<br />
unterversichert. Aber warum<br />
wird die WGV teurer? Weil die<br />
Bau- und Lohnkosten drastisch gestiegen<br />
sind. Und das reichen die<br />
Versicherer jetzt an Sie weiter.<br />
Müsste man Ihr Haus aufgrund eines<br />
Totalschadens neu bauen, lägen<br />
die Baukosten jetzt deutlich<br />
höher. Deshalb muss auch die Versicherungssumme<br />
steigen.<br />
Doch was alles noch schlimmer macht: In der Regel steht Ihnen<br />
trotz Beitragserhöhung kein Sonderkündigungsrecht zu.<br />
Die Versicherer erhöhen hier, vereinfacht gesagt, auf Grundlage<br />
eines vorgegebenen Index. Bei der WGV geht es eben um<br />
den sogenannten Anpassungsfaktor. Haben Sie einen älteren<br />
Vertrag, kann dieser auch „Prämienfaktor“ oder „gleitender<br />
Neuwertfaktor“ heißen. Auf diese Begriffe sollten Sie ganz besonders<br />
achten, wenn Sie Ihre Jahresrechnung erhalten.<br />
Eine Chance auf Sonderkündigung haben Sie allerdings doch:<br />
wenn Ihr Versicherer den Beitrag um mehr als die 14,7 % erhöht.<br />
Nur eine Beitragserhöhung um diesen Wert basiert auf<br />
dem Anpassungsfaktor. Daher sollten Sie Ihre Rechnung genau<br />
prüfen. Verlangt Ihr Versicherer mehr, kommen Sie vorzeitig<br />
aus Ihrem Vertrag. Vergleichen Sie allerdings vorher, ob<br />
sich ein Wechsel zu einem anderen Anbieter lohnt. Das geht<br />
zum Beispiel auf Mr-Money.<br />
DER MARKT FÜR GAS UND STROM<br />
DÜRFTE AUCH IN DEN KOMMENDEN<br />
MONATEN SEHR DYNAMISCH BLEIBEN<br />
Es könnte sich also lohnen, immer wieder die Lieferbedingungen<br />
zu prüfen und mit aktuellen Angeboten zu vergleichen.<br />
Um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, kann<br />
man den nächsten Kündigungstermin für den neuen Vertrag<br />
im Kalender markieren. So läuft man nicht Gefahr, eine Frist<br />
zu verpassen.<br />
Wer regelmäßig den Anbieter wechselt, für den ist es laut Verbraucherzentrale<br />
empfehlenswert, beim alten Energieversorger<br />
die personenbezogenen Daten löschen zu lassen. Das geht<br />
einfach mithilfe eines Briefs. Der Grund: Bisweilen werden<br />
Vielwechsler bei Gas- und Stromanbietern abgewiesen, möglicherweise,<br />
weil die Versorger kein Interesse an dieser Wechselkundschaft<br />
haben. Mit dem Antrag zur Datenlöschung<br />
lässt sich das unter Umständen verhindern.<br />
<br />
©Autor: Dietmar Kern<br />
54<br />
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Foto: highwaystarz - www.stock.adobe.com
Bodensee Spezial<br />
BODENSEE<br />
SPEZIAL<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
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Das Museum fügt sich harmonisch in die Ravensburger Altstadt ein.<br />
Eingangsbereich Kunstmuseum Ravensburg.<br />
56<br />
Kunstmuseum Ravensburg<br />
Architekten: LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei, <strong>Stuttgart</strong><br />
Bauherr: Reisch Bau GbR, Saulgau<br />
MUSEUMSKULTUR<br />
WENN DIE HÜLLE SCHON SEHENSWERT IST<br />
Die Region Bodensee ist schon immer durch seine breite Museumskultur geprägt. Die Palette<br />
reicht dabei vom Kunstmuseum mit internationalem Ruf bis zu regionalen Bauern- und<br />
Handwerksmuseen, die Tradition und Geschichte der Region bewahren. Hinzu kommen kirchlich<br />
und klösterlich geprägte Museen sowie historische in einer der vielen Schlösser, oder geschichtliche,<br />
wie das Freilichtmuseum in Unteruhldingen mit seinen Pfahlbauten. Wer Urlaub am Bodensee<br />
macht, findet für jedes Interessensgebiet etwas.<br />
Doch gibt es auch Museen, die allein wegen ihrer Architektur bereits sehenswert sind.<br />
Der zentrale Lichthof verbindet moderne<br />
Architekt mit dem historischen Umfeld.<br />
Foto: Iam Ehm –Vorarlberg Tourismus<br />
KUNSTMUSEUM RAVENSBURG<br />
Wer sich aus der Richtung <strong>Stuttgart</strong> kommend für seine Fahrt<br />
zum Bodensee alternativ zur A81 einmal für die Bundesstraße<br />
30, über Ulm nach Lindau, entscheidet, kommt an Ravensburg<br />
vorbei. Hier lohnt sich ein etwas längerer Stopp – nicht nur<br />
wegen der historisch sehr gut erhaltenen Altstadt mit seinen<br />
kleinen Geschäften und der vorzüglichen Gastronomie.<br />
Das Kunstmuseum Ravensburg ist ein architektonisches Highlight,<br />
entworfen vom <strong>Stuttgart</strong>er Architekturbüro LRO Lederer<br />
+ Ragnarsdóttir + Oei. Eröffnet wurde es 2013 und präsentiert<br />
Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts mit Werken von Gerhard<br />
Richter, Georg Baselitz, Sigmar Polke sowie regionalen Künstlern.<br />
Künstlerisches Fundament des Museums aber ist die<br />
Sammlung Selinka, die der ehemalige Werbeberater Peter Selinka<br />
(1924–2006) zusammen mit seiner Frau innerhalb von<br />
vier Jahrzehnten zusammengetragen hat. Die Sammlung umfasst<br />
rund 230 Arbeiten des deutschen Expressionismus sowie<br />
der Künstlergruppen CoBrA und SPUR.<br />
Kennzeichnend für die Projekte des <strong>Stuttgart</strong>er Architekturbüro<br />
LRO Lederer + Ragnarsdóttir + Oei ist der Bezug zum<br />
jeweiligen Ort. „Wir wollen Architektur nicht zwanghaft neu<br />
erfinden, vielmehr versuchen wir, aus der langen Geschichte<br />
des Bauens zu lernen – ohne dabei einem Historismus zu verfallen“,<br />
so der im Januar 2<strong>02</strong>3 verstorbene Architekt Prof. Arno<br />
Lederer. Entsprechend dem Motto „Erst kommt die Stadt, dann<br />
das Haus“ haben die <strong>Stuttgart</strong>er Architekten auch das Kunstmuseum<br />
in seiner Formensprache auf das historische Stadtensemble<br />
Ravensburg bezogen. Dafür charakteristisch ist die<br />
Verwendung von gebrauchten Ziegeln als Material der Fassade.<br />
Die Steine wurden aus einem Abbruch eines Klosters in der<br />
Nähe der belgischen Grenze gewonnen und verweisen durch<br />
ihre neue Verwertung auf die zentrale Rolle der Nachhaltigkeit<br />
im Baugeschehen. Die Geschichte wird in die Moderne eingebaut<br />
und lebt in ihr weiter. Aber nicht nur als historisches Zitat,<br />
denn in eine moderne Formensprache überführt wirkt das Vertraute<br />
überraschend zeitgemäß.<br />
Fotos: Kunstmuseum Ravensburg<br />
Die Architektur des Kunstmuseums Ravensburg ist ein gelungenes<br />
Beispiel für die Verbindung von historischem Umfeld<br />
mit moderner Architektur. Zentraler Raum in dem Gebäude ist<br />
der Lichthof, der den Eingangsbereich mit den Ausstellungsräumen<br />
verbindet.<br />
Das <strong>Stuttgart</strong>er Architekturbüro ist zusammen mit dem Bad<br />
Saulgauer Bauunternehmen Georg Reisch GmbH & Co. KG als<br />
Bauherr neue Wege im Museumsbau gegangen.<br />
Dabei bereichert das Ravensburger Kunstmuseum die historische<br />
Innenstadt nicht nur als architektonisches Highlight, es ist<br />
darüber hinaus auch das weltweit erste zertifizierte Museum in<br />
Passivhaus-Bauweise.<br />
Das Kunstmuseum Ravensburg wurde im Jahr 2013 mit dem<br />
deutschen Architekturpreis ausgezeichnet, 2014 für den Euron<br />
Museumspreis (EMYA) nominiert und 2015 als „Museum des<br />
Jahres“ (AICA) ausgezeichnet. Im März 2<strong>02</strong>3 feiert das Museum<br />
sein 10-jähriges Bestehen.<br />
Die rechteckigen und neutralen Ausstellungsräume werden von<br />
einer Gewölbekonstruktion aus Ziegelschalen frei überspannt.<br />
57
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Das Erwin Hymer Museum vom Architektur Büro Bauart Liebel Kies<br />
Eine gedachte Traumroute für Auto-Reisende führt die Besucher<br />
über zwei Geschossebenen.<br />
DAS ERWIN HYMER MUSEUM –<br />
EIN GLASPALAST FÜR WELTENBUMMLER<br />
Die B30 weiter Richtung Lindau, erwartet bereits ein weiteres<br />
Museum mit außergewöhnlicher Architektur seine Besucher:<br />
das Erwin Hymer Museum. Das lichtdurchflutete Museumsgebäude<br />
ist ein außergewöhnlicher Hingucker. Der aus zwei<br />
Gebäudeteilen bestehende Museumskomplex ist architektonisch<br />
einem stehenden und einem liegenden Caravan-Fenster<br />
nachempfunden. Die riesigen Glasflächen lassen den Besucher<br />
schon von weitem einen Blick in die Ausstellung werfen. Insbesondere<br />
am Abend erstrahlen die Exponate im besonderen<br />
Glanz. Aus dem Inneren hat der Besucher einen Blick über Bad<br />
Waldsee und bei Fernsicht sogar bis auf die Alpen. Ein weitläufiges<br />
Gelände bettet das Gebäude ein.<br />
Eine fröhliche Parade über zwei Geschossebenen von mehr als<br />
80 Oldtimern und historischen Freizeitfahrzeugen aus aller<br />
Welt flankieren eine gedachte Traumroute, die zu den Sehnsuchtsorten<br />
der Weltenbummler und Auto-Reisenden führt.<br />
DAS DORNIER MUSEUM –<br />
EINE HOMMAGE AN DIE MODERNE<br />
Weiter auf der B30, auf die B31 an Lindau vorbei, erwartet uns<br />
das nächste Beispiel an gelungener Museumsarchitektur: das<br />
Dornier Museum in Friedrichshafen. Ein moderner, luftiger<br />
Bau kennzeichnet das Museum – ein Hangar für den technologischen<br />
Fortschritt in authentischer Umgebung.<br />
Der Grundriss des Museums basiert auf einer Abzweigung<br />
vom Rollfeld des Flughafens Friedrichshafen. Der Neubau,<br />
der insgesamt rund 5.000 qm Ausstellungsfläche bietet, wurde<br />
in einem Landschaftspark von rund 25.000 qm realisiert. Im<br />
Hangar selbst finden die Flugzeuge auf rund 2.500 qm Ausstellungsfläche<br />
großzügig Platz. Friedrichshafen am Bodensee ist<br />
die Geburtsstätte der Firma Dornier und damit der passende<br />
Standort für das Museum.<br />
Die Dauerausstellung des Dornier Museums ist in drei Bereiche<br />
gegliedert. Kernstück ist die sogenannte Museumsbox. In<br />
einem Rundgang wird die Geschichte des Dornier Konzerns<br />
und die Entwicklung der Luft- und Raumfahrt in den letzten<br />
100 Jahren dargestellt und in den Kontext der Zeitgeschichte<br />
eingebettet. Unzählige Weltrekorde, Patente und technische<br />
Höchstleistungen dokumentieren die eindrucksvolle Karriere<br />
Dorniers; politische, wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen<br />
zeigen, was Menschen in den jeweiligen Epochen<br />
bewegt und motiviert hat.<br />
Die Faszination des Fliegens wird im Hangar geradezu spürbar.<br />
Hier können etwa die noch flugfähige Do 28 A sowie weitere<br />
Originalflugzeuge und der Hubschrauber Bell UH-1D aus<br />
nächster Nähe bestaunt werden. Alle Modelle sind legendäre<br />
Klassiker der Fluggeschichte, um die sich viele Mythen<br />
und Geschichten ranken.<br />
„Mich fasziniert der Blick von oben. Vergangenheit und Gegenwart<br />
an diesem Ort, das war die Grundlage unseres Entwurfs<br />
und so entstand die Metapher mit der Abbiegespur“, so beschreibt<br />
Prof. Markus Allmann, von Allmann Sattler Wappner<br />
Architekten, das von ihm entworfene Museumskonzept.<br />
DAS ZEPPELIN MUSEUM – EIN HAUCH VON BAUHAUS<br />
Nicht so spektakulär in der Architektur und dennoch eine<br />
architektonische Kostbarkeit ist das Zeppelin Museum, ebenfalls<br />
in Friedrichshafen.<br />
Das 1912 gegründete Bodenseemuseum bezog nach dem Krieg<br />
die Räume des Alten Rathauses, mit Werken des in Friedrichshafen<br />
geborenen Künstlers Karl Caspar und dem in Hemmenhofen<br />
lebenden Otto Dix und einer erweiterten Sammlung<br />
der Klassischen Moderne, sowie Exponaten.<br />
1960 kam ein Großteil der nach Frankreich verlagerten<br />
Zeppelinsammlung hinzu. Die Zahl der Besucher erreichte<br />
ab 1987 bald mehr als 100.000 pro Jahr.<br />
Man entschloss sich Ende der 1980er-Jahre für einen Neu- bzw.<br />
Umbau. Hierzu bot sich das denkmalgeschützte Gebäude des<br />
ehemaligen Hafenbahnhofes an, das von der Deutschen Bahn<br />
zum Verkauf stand.<br />
Die Federführung für den Umbau hatte das Friedrichshafener<br />
Büro Jauss+Gaupp. Das eigentliche Museumskonzept und<br />
Innengestaltung verantwortete der <strong>Stuttgart</strong>er Prof. HG Merz,<br />
der später vor allem mit der Neugestaltung der Alten Nationalgalerie<br />
in Berlin einem breiten Publikum bekannt wurde.<br />
Von 2009–2014 wurde die Luftschiffausstellung im Zeppelin<br />
Museum bei laufendem Betrieb kontinuierlich umgestaltet und<br />
Beleuchteter Dornier-Museumshangar, Nordseite<br />
Die Terrasse mit Café<br />
Video-Installation „Spirit of Donier”<br />
Zeppelin Museum in Friedrichshafen<br />
Hangar, innen<br />
thematisch erweitert. Besonders wichtig war dem Museums-<br />
Team dabei die Vermittlung der ausgestellten Exponate in ihren<br />
Kontext. Dies geschieht in erster Linie durch die einzigartigen<br />
Originalexponate, aber auch durch Medien, Fotos, Filme, begleitende<br />
Texte, Experimentierstationen und Audioguides.<br />
Das gestalterische Gesamtkonzept, die Ausstellungsarchitektur<br />
sowie die Exponatregie wurden von beier + wellach projekte,<br />
Berlin, ausgeführt.<br />
DAS KUNSTHAUS BREGENZ (KUB) – EIN ORT DER<br />
BEGEGNUNGEN VON MENSCH UND KUNST<br />
Nimmt man in Lindau die andere Richtung, gelangt man nach<br />
Bregenz. Nicht nur Architektur- und Kunstliebhaber:innen<br />
sollten sich dort Zeit für einen Besuch im Kunsthaus Bregenz<br />
(KUB) nehmen.<br />
Das 1997 fertig gebaute und vom österreichischen Star-Architekten<br />
und Pritzker-Preisträger Peter Zumthor entworfene Museum,<br />
gilt international als herrausragende Museumsarchitektur.<br />
Zumthor sah die eigentliche Aufgabe eines Museums darin, ein<br />
Ort für Kunstwerke zu sein, für Menschen, die diesen Kunstwerken<br />
in Ruhe begegnen möchten.<br />
Die Lebendigkeit seiner Architektur beschreibt Peter Zumthor<br />
am besten selbst: „Das Kunsthaus steht im Licht des Bodensees.<br />
Sein Körper ist aus Glasplatten, Stahl und einer Steinmasse aus<br />
gegossenem Beton gebaut, die im Innern des Hauses Struktur<br />
58<br />
Fotos: Hymer Museum<br />
Fotos: Dornier Museum; Zeppelin Museum<br />
59
Bodensee Spezial<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
DAS VORARLBERG MUSEUM –<br />
EINGEBETTET IN BETONBLÜTEN<br />
Zwei Gebäude weiter an der Bregenzer Straße befindet sich ein<br />
nächstes Museums-Highlight: das Vorarlberg Museum.<br />
2007 haben die Bregenzer Architekten Andreas Cukrowicz und<br />
Anton Nachbaur-Sturm den Architekturwettbewerb zum Umund<br />
Neubau des Vorarlberg Museums gewonnen. Die Aufgabenstellung<br />
war eine architektonische Herausforderung: Es galt,<br />
das denkmalgeschützte, alte Gebäude der Bezirkshauptmannschaft<br />
in den Neubau zu integrieren.<br />
Das Konzept der Architekten ist inspiriert von der Idee des<br />
Solitärs: eines besonders schönen, großen, einzeln gefassten<br />
Brillanten. Der Altbestand wurde einfach in die Gesamtlösung<br />
einbezogen, um zwei Geschosse aufgestockt und farblich mit<br />
dem Neubau zu einem kompakten Gebäude verbunden. In 33<br />
Monaten Bauzeit entstand ein sechsgeschossiger Bau in Passivhausqualität<br />
mit einer Ausstellungsfläche von 2.400 m². Ein<br />
markantes Merkmal des Museums sind die Betonblüten des<br />
Künstlers Manfred A. Mayr. Die 23 Meter hohe Lehmwand<br />
mit dem Blütenmuster und überraschende Ausblicke an der<br />
Fassade machen neugierig auf das Museum. Die Betonblüten<br />
wurden aus PET-Flaschenböden gegossen. Sie sind ein spielerischer<br />
Verweis auf die Funktion des Gebäudes als „Gefäß“ für<br />
die Sammlungen.<br />
<br />
© Autor: Klaus Bossert<br />
Fotos: Vorarlberg Museum/Vorarlberg Tourismus<br />
Das Kunstmuseum Bregenz (KUB) überzeugt architektonisch wie auch mit seiner Klimatechnik und Wärmedämmung.<br />
und Raum bildet. Von außen betrachtet wirkt das Gebäude wie<br />
ein Leuchtkörper. Es nimmt das wechselnde Licht des Himmels,<br />
das Dunstlicht des Sees in sich auf, strahlt Licht und Farbe zurück<br />
und lässt, je nach Blickwinkel, Tageszeit und Witterung<br />
etwas von seinem Innenleben erahnen.“<br />
Die Glasfassade fungiert darüber hinaus als Wetterhaut und ist<br />
wesentlicher Bestandteil der Lichtführung. Die 712 Scheiben<br />
aus geätztem Glas, je 1,72 x 2,93 m, nehmen das wechselnde<br />
Tageslicht auf und leiten es gefiltert in die Geschosse. Die<br />
Fassade ist selbsttragend und damit statisch unabhängig vom<br />
Kubus des Gebäudes. Ihre Hülle wirkt wie ein doppelter Mantel:<br />
Eine Konstruktion aus Stahlfachwerkelementen hält sowohl<br />
die Glastafeln an der Außen- wie auch die thermische Fassade<br />
an der Innenseite. Zwischen Außen- und Innenverglasung befindet<br />
sich ein 90 cm breiter Raum, der die Wartung der Fassade<br />
ermöglicht und ist mit Scheinwerfern versehen, die das<br />
Kunsthaus nachts beleuchten.<br />
Der Standort des Kunsthauses wird für das Klimasystem genutzt:<br />
Die bautechnisch bedingten vier Schlitzwände um die<br />
Kellergeschosse des Gebäudes reichen bis in 26 m Tiefe und<br />
werden vom Grundwasser umströmt, das vom nahe gelegenen<br />
Berg Pfänder in den Bodensee fließt. In den Schlitzwänden ist<br />
ein Rohrnetz verlegt. Mit einer Wärmepumpe wird aus den<br />
Schlitzwänden die Energie für die Temperaturregulierung gewonnen.<br />
Dafür wurde in die nichttragenden Betonwände und die Decken<br />
des Hauses ein System aus Kunststoffrohren eingegossen, in<br />
dem das Wasser dann zirkuliert und die Gebäudemasse je nach<br />
Bedarf kühlt oder heizt. So lässt sich das Gebäude thermisch<br />
kontrollieren und das gewünschte Raumklima erzeugen. Da<br />
die Temperaturregulierung somit an die Gebäudemasse gekoppelt<br />
ist, muss die Luft im Normalbetrieb weder gekühlt noch<br />
erwärmt werden. Die Lüftung dient nur der Be- und Entfeuchtung<br />
mittels Zirkulation.<br />
Allein im Winter wird für die Abdeckung der Spitzenwerte eine<br />
Gasheizung unterstützend hinzugezogen.<br />
Eine weitere zentrale Komponente des Klimasystems sind die<br />
außenliegende Wärmedämmung und der flexible Sonnenschutz<br />
in Form von Jalousien zwischen der äußeren Glasfassade<br />
und der Isolierverglasung, die eine unerwünschte Erwärmung<br />
der Fassade verhindern.<br />
1998 wurde das KUB mit dem Mies van der Rohe Award for<br />
European Architecture ausgezeichnet.<br />
KUNST //<br />
AUTOMOBIL //<br />
DESIGN //<br />
ARCHITEKTUR //<br />
RESTAURANT //<br />
EVENTS //<br />
60<br />
Fotos: Gregor Lengler/Vorarlberg Tourismus; Tretter<br />
Audi R18 e-tron LMP1, Le Mans 2016<br />
FOTO: Dirk Patschkowski<br />
www.museum-art-cars.com<br />
Parkstraße 1 + 5 | D-78224 Singen|Htwl.<br />
61
Bodensee Spezial<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
MAC MUSEUM ART & CARS IN SINGEN<br />
Außenansicht MAC1<br />
Foto: Sabine Tesche<br />
Videokunst im Lichtdom, MAC2<br />
NAZCA M12 (BMW)<br />
MAC1 UND MAC2 IN SINGEN<br />
Unsere kleine Museumsrundfahrt um den Bodensee endet in<br />
Singen. Dort im MAC Museum Art & Cars in Singen erlebt man<br />
Kunst in vier Dimensionen auf 4.000 Quadratmetern.<br />
Die beiden Museumsgebäude des MAC Museum Art & Cars<br />
sind Orte, an denen außergewöhnliche Kunst, einmalige Automobile<br />
und einzigartige Architektur gemeinsam und wechselseitig<br />
wirken. Orte, an denen Automobile zu Kunstwerken werden,<br />
Kunstwerke auch auf Techniken verweisen und die spannende<br />
Architektur des Museumsensembles beides aufgreift und in den<br />
Bezug zur Heimat mit dem Hausberg Hohentwiel setzt.<br />
Der Berg stand denn auch Pate bei den Gebäudeentwürfen des<br />
Gottmadinger Architekten Daniel Binder, den das Stifterehepaar<br />
Maier sowohl für die Vision des MAC1 als auch für die des<br />
MAC2 gewinnen konnte.<br />
Waren beim organisch-geschwungenen MAC1 die sanften<br />
Wandschwünge und die bewegten Umrisse der in Sichtweite<br />
hoch oben auf dem Hohentwiel gelegenen Festungsanlage<br />
maßgebend, war beim neueren, dreimal so großen MAC2, der<br />
schroffe Granitstein die Inspiration. Zwei gigantische Felsbrocken,<br />
die vom Hohentwiel abgebrochen und wie zufällig hierher<br />
gefallen sind – so die Idee Binders –, ragen als Gebäudekomplex<br />
wie zwei Leuchttürme 28 Meter hoch in die Museumslandschaft<br />
am Bodensee. Warum sich das Ehepaar Maier dafür entschieden<br />
hat? „Unsere feste Überzeugung war und ist, dass ein Haus, das<br />
ein Zuhause für Kunst sein soll, auch selbst ein Kunstobjekt sein<br />
muss. Deshalb haben wir der Architektur genauso viel Aufmerksamkeit<br />
gewidmet, wie der Kunst, die wir im Innern zeigen“, erklären<br />
Gabriela und Hermann Maier.<br />
Daraus ergab sich beim Bau des MAC2 beispielsweise, dass der<br />
Statiker Thomas Relling die „schräge“ Idee, für die Architektur<br />
des MAC2 möglichst keine senkrechten Wände zu erstellen,<br />
perfekt umsetzte. Die Zwischendecken wurden – einerseits, um<br />
Gewicht und Material zu sparen, andererseits auch, um andere<br />
bauliche Dimensionen zu ermöglichen – in einer innovativen<br />
Luftkissenbauweise erstellt. Die Fassade des MAC2 funkelt<br />
Tag und Nacht changierend – dank tausender Glaspartikel, die<br />
die Stühlinger Weltfirma Sto auf die Außenwände aufgetragen<br />
hat. Für die diffizile Klimatisierung der Kunst- und automobilen<br />
Objekte hatten die Museumsbetreiber bereits für das MAC1<br />
ein natürliches Belüftungskonzept kreiert, das ohne künstliche<br />
Klimatisierung umweltschonend arbeitet. Beim MAC2 wurden<br />
überdies moderne Photovoltaik, stromsparende Technik und ein<br />
innovatives Wärmespeicherkonzept verbaut.<br />
EIN AMERIKANISCHER TRAUM IM MAC1<br />
Eine Explosion der Seele – in der aktellen Ausstellung zeigt<br />
Norman Liebman schonungslos, aber trotzdem gefühlvoll,<br />
den emotionalen Abdruck der Menschheit auf Holz, Papier<br />
und Leinwand. Liebman schafft es in seinem Lebenswerk wie<br />
kein anderer, durch leidenschaftliche Pinselstriche und kompromisslose<br />
Farbwahl, die Fassade der Äußerlichkeiten zu<br />
übermalen und den Kern der Seele mit wilder Direktheit zu<br />
offenbaren. Die Ausstellung „Norman Liebman – ein amerikanischer<br />
Traum“ umfasst die gesamte Bandbreite von Liebmans<br />
Schaffen und verdeutlicht seinen Wandel als Künstler.<br />
Untermalt wird Liebmans Lebenswerk im MAC1 mit amerikanischen<br />
Fahrzeugen der 50er- und 60er-Jahre. Die opulenten<br />
Straßenkreuzer der Nachkriegszeit symbolisieren so stark wie<br />
kaum etwas anderes den Erfolg des amerikanischen Lebensstils.<br />
Ausgefallene Formen, die an die Raumfahrt erinnern, riesige<br />
Karosserien für wenige Passagiere und unvernünftig viel<br />
Hubraum zeigten, wofür es sich gelohnt hat, hart zu arbeiten.<br />
Bis heute kann man sich kaum vorstellen, wie man Liebmans<br />
Schaffensort Miami Beach besser besuchen könnte als mit einem<br />
klassischen Cadillac Cabriolet.<br />
GIORGETTO & FABRIZIO GIUGIARO –<br />
MASTERPIECES OF STYLE<br />
Mit über 60 Millionen verkauften Fahrzeugen haben die<br />
Giugiaros das Automobildesign nachhaltig geprägt und den<br />
Stil des Automobilbaus auf der gesamten Welt beeinflusst.<br />
Giorgio Giugiaro gilt als einer der einflussreichsten Designer<br />
des 20. Jahrhunderts und hat einige der ikonischsten Autos der<br />
Welt entworfen, darunter den Alfa Romeo Giulia Sprint GT,<br />
den DeLorean DMC-12 und den VW Golf I. Seine Entwürfe<br />
haben das Automobildesign nachhaltig beeinflusst und geprägt.<br />
Sein Sohn Fabrizio Giugiaro ist ein bekannter Industriedesigner<br />
und hat in vielen Branchen wie bei Elektronik, Möbeln und<br />
Konsumgütern Designs entworfen. Seine Entwürfe zeichnen<br />
sich durch eine perfekte Balance von Form und Funktion aus.<br />
Zusammen haben Vater und Sohn Giugiaro ein beeindruckendes<br />
Portfolio an Automobil-Designs geschaffen und einige der<br />
innovativsten Entwürfe der Branche realisiert.<br />
Das MAC Museum Art & Cars in Singen zeigt seit 21. April<br />
2<strong>02</strong>3 eine Auswahl der ikonischsten Autos der Giugiaros, darunter<br />
den Alfa Romeo Brera, den De Tomaso Mangusta und<br />
den BMW Nazca M12. Die Besucher können diese Meisterwerke<br />
hautnah erleben und die Details bewundern. <br />
Fotos: MAC Museum Art & Cars, Dirk Patschkowski<br />
Das Restaurant PARK1 im MAC1 MAC2, Classic Sunday Legendäre Cars in spektakulärer Architektur Norman Liebman – ein amerikanischer Traum, MAC1<br />
62 63
Bodensee Spezial<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
RÄUME SCHAFFEN IDENTITÄT<br />
DIE WELT IST EIN ORT VOLLER BEGEISTERUNG FÜR DAS ECHTE.<br />
MIT RÄUMEN, DIE MENSCHEN BERÜHREN UND WACHSEN LASSEN.<br />
Über den Dächern zu Hause. So oder so ähnlich könnte der Claim des Bildes sein. Die offene Küche (links) sowie Outdoorküche (rechts)<br />
eines privaten Kunden, verschmelzen zu einem kommunikativen Ort. Eine Inszenierung für spontane Küchenpartys.<br />
Räume sind mehr als nur physische<br />
Umgebungen. Sie haben eine tiefgreifende<br />
Wirkung auf unsere Gefühle, unser<br />
Verhalten und unsere Bedürfnisse.<br />
Sie inspirieren uns, können beruhigen,<br />
motivieren oder sogar stressen. Räume<br />
beeinflussen uns in sozialen Interaktionen,<br />
indem sie Kommunikation und Beziehungen<br />
fördern oder behindern.<br />
Wir haben das Bedürfnis nach Sicherheit<br />
und Geborgenheit, nach Privatsphäre und<br />
Intimität, Komfort und Funktionalität.<br />
Naturverbundenheit wird gesucht, Nachhaltigkeit<br />
erwarten wir. Wir suchen nach<br />
Räumen, die uns ermöglichen, uns auszudrücken.<br />
Die Knoblauch GmbH in Markdorf schafft<br />
diese Räume. Für private Kunden, wie<br />
auch für Unternehmen. Die „Knobis“, wie<br />
sie sich selbst nennen, denken und arbeiten<br />
ganzheitlich.<br />
Sie sind ein eingespieltes Team aus Architekten,<br />
Interior Designern, Lichtplanern,<br />
Projektmanagern, Schreinern und Tüftlern.<br />
Hand in Hand betreuen sie ihre<br />
Projekte am liebsten von Anfang bis zum<br />
Ende, um sicherzustellen, dass es zu 100 %<br />
echt ist. Durch ihre Handwerkskunst und<br />
ihre Leidenschaft für hochwertige Materialien<br />
erschaffen sie so Räume, die nicht<br />
nur schön aussehen, sondern auch langlebig<br />
und funktional sind.<br />
Es geht bei Knoblauch darum, Räume zu<br />
schaffen, die der Vielfalt und Individualität<br />
ihrer Auftraggeber gerecht werden.<br />
Bei Knoblauch ist ein Projekt gelungen,<br />
wenn man überzeugt ist von dem, was<br />
man tut. Wenn Material und Ergebnis<br />
echt sind und sich der Kunde – egal ob<br />
Marke, Mode- oder Sporthändler, Gastronomiebetrieb,<br />
Unternehmen oder privater<br />
Bauherr – in der Architektur und Einrichtung<br />
wiederfindet.<br />
Räume, die fähig sind, Identitäten zu<br />
formen und zu reflektieren. Die kulturelle,<br />
soziale und geschlechtsspezifische Normen<br />
widerspiegeln oder in Frage stellen<br />
können. Sie sind Rückzugsorte oder Treffpunkte.<br />
Orte der Kommunikation mit<br />
sich selbst oder anderen.<br />
Doch wie können Räume diese Intensität<br />
und Identität für Menschen und Marken<br />
erzeugen? Darüber und was dieses individuell<br />
Besondere bei Knoblauch ausmacht,<br />
sprachen wir mit Anja Gillies,<br />
Architektin, und Josephine Winkens,<br />
Communication und Brandmanagerin<br />
bei Knoblauch.<br />
Was kann das individuell Besondere sein?<br />
Anja Gillies:<br />
„Unabhängig von der Nutzung der Räume<br />
ist zuallererst der Ort der erste individuelle<br />
Aspekt eines jeden Projekts, mit dem<br />
wir uns auseinandersetzen. Die Analyse<br />
des jeweiligen Lokalkolorits, also die<br />
,greifbaren‘ Werte eines Ortes wie z. B.<br />
Farben, Formen und Materialität, und des<br />
Genius Loci, die ,spürbaren‘ Werte wie<br />
z. B. die Atmosphäre, sind Grundsteine<br />
unserer Konzepte. Die Besonderheiten<br />
des Ortes sind dabei so vielfältig wie die<br />
Interpretationsmöglichkeiten: es kann das<br />
Fenster mit dem perfekt gerahmten Ausblick<br />
sein oder die Aufnahme von Farben<br />
Im „QUI” in Balingen: Italienisches Flair mit modernem Karomuster, roten Gittern und einer Lounge mit konservierten Pflanzen.<br />
Einladendes Ambiente zum Verweilen und Entdecken. Das Restaurant „QUI” verkörpert eigene Identität und Geschichte mit<br />
roten und quadratischen Elementen.<br />
64<br />
Fotos: Knoblauch.eu/©Ben Decker<br />
65
Bodensee Spezial<br />
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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Auch beim Headquarter<br />
in Markdorf spiegeln die<br />
Räumlichkeiten die Marke<br />
wider. Ästhetik, kombiniert<br />
mit einem Augenzwinkern.<br />
Oder haben Sie schon mal<br />
einen Olivenbaum mitten<br />
im Büro gehabt?<br />
Der offene und helle Raum<br />
wirkt wie eine Einladung:<br />
Teilnehmen und Kommunizieren.<br />
Gemütlichkeit auf einem<br />
Bild. Der Einsatz von Holz,<br />
das hyggelige Gefühl.<br />
Der Lichtkegel von außen.<br />
Ein Raum mit enormer<br />
Raumhöhe und trotzdem<br />
umhüllend, lädt zum Ankommen<br />
und Entspannen ein.<br />
Wir haben das Bedürfnis nach<br />
Sicherheit und Geborgenheit,<br />
nach Privatsphäre und Intimität.<br />
und Materialien der umgebenden Natur<br />
im Raum.“<br />
Josephine Winkens:<br />
„Es geht darum, ob der Funke zwischen<br />
Raum und Nutzer überspringt. In unseren<br />
Office-Projekten kann das total unterschiedlich<br />
sein. Konkret kann das eine<br />
(manchmal längst vergessene) Idee des<br />
Unternehmens sein, die in seiner DNA<br />
ein wesentliches Element spielt und das<br />
,Warum‘ darstellt. Es kann aber auch<br />
die Art und Weise sein, wie die Menschen/Mitarbeiter<br />
in dem Raum/Büro<br />
interagieren.<br />
Gestern beispielsweise habe ich ein altes<br />
Projekt von uns, eine Agentur in Konstanz,<br />
besucht. Für die haben wir eine coole und<br />
lässige Raumgestaltung entwickelt, weil<br />
dem Team ein tolles und entspanntes Miteinander<br />
wichtig ist. Die sitzen auf dem<br />
Sofa, spielen Dart und Billard zusammen<br />
und haben Spaß an Latte Art in ihrem<br />
Kaffee. Zum Feierabend wird gerne mal ein<br />
gemeinsames Bier getrunken, weshalb wir<br />
ihnen einen Bierzapfhahn eingebaut haben.<br />
Das Wichtige hierbei ist, dass dies Elemente<br />
sind, die das Team ausmachen. Hier<br />
ist der Funke definitiv übergesprungen!“<br />
Anja Gillies:<br />
„In privaten Wohnräumen ist es oftmals<br />
auch ein Möbelstück mit besonderem<br />
emotionalem Wert für unsere Kunden.<br />
Für dessen harmonische Integration und<br />
Inszenierung kann sich durchaus auch<br />
mal die gesamte Raumgestaltung nach<br />
diesem einen Möbelstück richten.<br />
Wie findet Ihr das, was das Projekt/den<br />
Kunden ausmacht?<br />
Josephine Winkens:<br />
„Dabei sind wir eine Art Trüffelschwein.<br />
Wir suchen, bis wir die Trüffel gefunden<br />
haben. Meistens ist es eine Kombination<br />
aus verschiedenen Parametern: Punkte,<br />
die man klar definiert findet, wie die von<br />
Anja genannten greifbaren Elemente eines<br />
Ortes, Geschichtliches oder Elemente aus<br />
der Markenidentität. Genauso wichtig ist<br />
aber auch das Bauchgefühl, Geschichten<br />
und Emotionen, die man zwischen den<br />
Zeilen liest. Meist sind in diesen Punkten<br />
Elemente versteckt, die es zu schärfen und<br />
herauszuarbeiten gilt. So kann ein Konzept<br />
entstehen, das Feuer entfacht.“<br />
Gibt es Unterschiede bei Konzeptentwicklungen<br />
für Marken und Menschen?<br />
Anja Gillies:<br />
„Bei jeder unserer Konzeptentwicklung<br />
geht es um die individuelle Identität:<br />
unsere Räume sollen identitäts-stiftend<br />
und /oder identitäts-stützend sein.<br />
Und genau da liegt auch schon der wesentliche<br />
Unterschied:<br />
Bei Räumen für Marken spielt das Storytelling<br />
eine wesentliche Rolle. Es geht<br />
darum, die Identität der Marke sichtbar,<br />
spürbar und erlebbar zu machen, also<br />
identitäts-stiftende Räume zu schaffen.<br />
Hingegen müssen unserer Auffassung<br />
nach private Wohnräume identitätsstützend<br />
sein, also die Identität und die<br />
doch sehr differenzierten Bedürfnisse<br />
der BewohnerInnen bedienen.“<br />
Josephine Winkens<br />
„Für Unternehmensräume ist beides<br />
wichtig: Die Räume müssen neben identitäts-stiftend<br />
auch identitäts-stützend<br />
sein. Unternehmen können sich viele<br />
Gedanken über die Identität ihrer<br />
Marke machen, aber den Sinn und<br />
die Werte tragen die Mitarbeiter.“<br />
Knoblauch ist in vielen Branchen unterwegs<br />
und bietet Dienstleistungen an.<br />
Was ist das Besondere bei Knoblauch?<br />
Anja Gillies:<br />
„Wir denken gesamtheitlich. Daher setzen<br />
sich zum Beispiel bei der Konzept- und<br />
Entwurfsplanung unsere Projektteams immer<br />
aus ArchitektInnen, Innenarchitekt-<br />
Innen und LichtplanerInnen zusammen.<br />
Denn sowohl die Architektur als auch die<br />
Innenarchitektur und die Lichtplanung<br />
haben jeweils einen starken und zugleich<br />
unterschiedlichen Einfluss auf die Raumwirkung.<br />
Entscheidend für uns bei Knoblauch<br />
ist dabei, dass sie niemals in Konkurrenz<br />
zueinander treten, sondern dass<br />
Architektur, Innenarchitektur und Lichtkonzept<br />
eine perfekt und selbstverständliche<br />
Symbiose eingehen und eine Einheit<br />
bilden. Nur so kann ein starkes Raumerlebnis<br />
mit der gewünschten Wirkung entstehen.<br />
,Gesamtheitlich denken‘ heißt für<br />
uns aber auch: Von der ersten Skizze bis<br />
zum Kaffeebecher. Die besten Raumwirkungen<br />
erreichen wir, wenn wir unsere<br />
Kunden bei der kompletten Prozesskette<br />
begleiten dürfen. Unsere ,Projektmacher‘<br />
sorgen, zusammen mit unserer Manufaktur<br />
(Schreinerei und Schlosserei) und unserem<br />
Möbelhandel, für die Transformation<br />
der Konzepte in physische Räume.“<br />
Josephine Winkens<br />
„Um das zu leben, brauchen wir besondere<br />
Menschen, die sich mit diesem<br />
Zielbild identifizieren. Denn wir bauen<br />
nicht nur Büros, Shops, Hotels oder<br />
Restaurants, wir machen die Welt wertvoller.<br />
Ästhetisch wertvoller, funktionaler,<br />
nachhaltiger, menschlicher, echter.<br />
Das hört sich erstmal hochtrabend an,<br />
aber Räume machen etwas mit uns (z. B.<br />
helfen, uns zur Ruhe zu kommen, regen<br />
die Kreativität an und noch vieles mehr).<br />
Solche Räume schaffen wir. Immer getreu<br />
unserem Motto 100 % echt. Das<br />
spürt man bei uns an jeder Ecke und hat<br />
für uns viele Ebenen.“<br />
Wie spürt man das denn?<br />
Was nimmt der Besucher bei Ihnen wahr?<br />
Josephine Winkens<br />
„Erst mal haben wir ein komplett untypisches<br />
Büro, in dem wir unser Miteinander<br />
leben, das Büroladencafé. Das heißt Café,<br />
Ausstellungsfläche und Büroflächen fließen<br />
ineinander über. Zudem arbeiten<br />
wir in einer offenen Raumstruktur. Zum<br />
einen ist das förderlich für den Ablauf,<br />
zum anderen wird somit das Thema 100 %<br />
echt, unsere Authentizität, für Mitarbeiter<br />
und Besucher direkt erlebbar.<br />
Das „echt“ bezieht sich aber auch auf die<br />
Materialien, die wir verwenden. Vor 112<br />
Jahren sind wir als Schreiner gegründet<br />
worden, dadurch haben wir schon immer<br />
einen besonderen Bezug zu der Echtheit<br />
und der Haptik von Materialien. Durch<br />
diese Elemente und vor allem unser Miteinander<br />
ist unser Büroladencafé unser<br />
Magnet. Hier finden schnelle Abstimmungen<br />
statt, lernt man beim Kaffeemachen<br />
neue Kollegen kennen und heißt<br />
Gäste willkommen. Durch diesen starken<br />
Ort sind wir aufgeladen, wenn wir woanders<br />
sind – und dieser Ort zieht uns auch<br />
immer wieder in die Firma zurück.“<br />
Vielen Dank für das Gespräch. <br />
Anja Gillies, als Architektin entwickelt<br />
sie mit ihrem interdisziplinären Kreativ-<br />
Team aus ArchitektInnen, Innenarchitekt-<br />
Innen und LichtplanerInnen ganzheitliche<br />
Konzepte für Marken und Menschen.<br />
Josephine Winkens legt als studierte<br />
Communication and Brand Managerin<br />
ihren Schwerpunkt in die Entwicklung<br />
von Arbeitswelten. Ihr Fokus liegt in<br />
der Innovation und in der Gestaltung<br />
identitätsstiftender Räume.<br />
66<br />
Fotos: Knoblauch.eu/©Ben Decker<br />
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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Haus D, Bregenz von Dietrich|Untertrifaller<br />
ZEITGEMÄSSE ARCHITEKTUR<br />
UND URBANES WOHNEN<br />
IM LÄNDLICHEN UMFELD<br />
D<br />
er Fokus des Vorarlberger Architekturbüros Dietrich|Untertrifaller liegt auf dem respektvollen Umgang<br />
mit Ressourcen, der Entwicklung sozial ausgewogener Räume und der Wertschätzung des kulturellen und<br />
baulichen Kontextes. Im modernen Holzbau übernehmen sie seit der Bürogründung eine Vorreiterrolle.<br />
68<br />
Raumhohe Glasflächen erzeugen besondere Lichtspiele<br />
Fotos: Bruno Klomfar, Albrecht Imanuel Schnabel<br />
Das Haus ist ein Hybridgebäude: Zwei Geschosse aus Sichtbeton<br />
tragen das darüber auskragende Wohngeschoss aus Holz.<br />
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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Das Gebäude fügt sich zurückhaltend in die Landschaft ein.<br />
Dunkle Eichenholzdielen und helle Deckenvertäfelungen aus<br />
Weißtanne schaffen eine angenehm behagliche Atmosphäre<br />
Holz, Sichtbeton und Glas prägen das Innere<br />
des Hauses ebenso wie seine Fassaden.<br />
Raumhohe Glasfassaden öffnen den Raum nach Außen<br />
und bieten eine Panoramablick auf die Landschaft.<br />
HAUS D, BREGENZ<br />
Die Topografie des von Norden nach Süden ansteigenden<br />
Hanggrundstücks und die Aussicht bestimmen das Entwurfskonzept<br />
dieses Hauses. Die begehrten Grundstücke des<br />
Bregenzer Pfänderhangs bieten Seeblick über die Stadt hinweg<br />
und wahren gleichzeitig „ländliche“ Atmosphäre. Schräg<br />
oberhalb des Hauses überquert die Trasse der Pfänderseilbahn<br />
das Grundstück.<br />
Zwei Geschosse aus Sichtbeton tragen das darüber auskragende<br />
Wohngeschoss aus Holz. Nordseitig, wo die Pfänderstraße vorbeiführt,<br />
betritt man die unterste der drei Ebenen. Darüber liegt<br />
das Gartengeschoss mit Kinder- und Gästezimmer und Büro.<br />
Ganz oben „schwebt“ das Wohngeschoss über dem Wiesenhang,<br />
auf allen Seiten von weit auskragenden Terrassen gerahmt –<br />
der Außenbereich wird zu Wohnraumerweiterungen genutzt,<br />
geschützt durch die Dachplatte. Erst von der obersten Etage gibt<br />
es freien Blick zum Bregenzer Hausberg, dem Pfänder, im Osten<br />
und zum Bodensee im Westen. Auf den direkten Bezug der<br />
Wohnebene zum Garten wurde dafür verzichtet.<br />
Das unterste, bis auf die Nordseite im Hang eingegrabene Geschoss<br />
dient dem Ankommen. Von der Diele führt eine Kaskadentreppe<br />
nach oben. Eine Galerie fungiert als Verteiler in der<br />
mittleren Ebene. Sie beherbergt den Bereich der Kinder, ein Gästezimmer<br />
und an der Südseite ein Heimbüro mit Blick ins Grüne.<br />
Bei Bedarf könnte es als separate Wohneinheit abgetrennt werden.<br />
Das oberste Geschoss wirkt wie ein autonomes Haus auf<br />
dem Haus. In einer offenen Raumfolge erstrecken sich an der<br />
Westseite Esszimmer, Küche und Wohnbereich von Süden nach<br />
Norden. Schlafzimmer und Bad liegen in der Nordostecke, flankiert<br />
von einem Schrankraum, der die Flucht der Küchenzeilen<br />
fortsetzt und bei geöffneten Türen Durchblick wie Durchgang<br />
erlauben. Für Gänge wurde kein Platz verschwendet, die Wegeführung<br />
– stark an der Alltagstauglichkeit orientiert – erlaubt<br />
abwechslungsreiche Rundgänge durch das Geschoss.<br />
Holz, Sichtbeton und Glas prägen das Innere des Hauses ebenso<br />
wie seine Fassaden. Der eingeschnittene Eingangsbereich ist in<br />
ein Futteral aus Eiche gekleidet, halbhohe Mauern schirmen den<br />
Vorbereich und die verglaste Diele ab, von der eine Kaskadentreppe<br />
mit Eichentritten in die oberen Geschosse führt.<br />
Die Veranda zitiert den „Schopf “, ein typisches Element des traditionellen<br />
Bregenzerwälderhauses, der in Art einer Loggia als<br />
Aufenthaltsraum an warmen Tagen dient. Bei dieser Rundum-Variante<br />
mit Glasbrüstung ändert sich sein Charakter abhängig<br />
von der Ausrichtung. Zur Straße hin wird er von Vertikallamellen<br />
abgeschirmt. Sie sind um 180 Grad drehbar und erlauben<br />
so, Ausblick und Grad der Durchsicht zu steuern.<br />
Der reduzierte Materialkanon ist fein variiert: Sichtbetonflächen<br />
mit Brettstruktur oder glatt, die Hölzer Eiche und Weißtanne<br />
nach atmosphärischer Wirkung eingesetzt. In der Wohnebene<br />
und bei Türen, Fenstern und Böden kam Eiche zum<br />
Einsatz. Die Kinderzimmer wurden mit heller, weniger ernsthaft<br />
wirkender Weißtanne ausgestattet. Die weißen Flächen<br />
stehen im Kontrast zum Holz und bieten selbst ein breites<br />
Spektrum: vom schlichten Anstrich bis zur geseiften Kalkglätte<br />
und den weißen Terrazzoflächen der Bäder.<br />
HAUS A, DORNBIRN (AT)<br />
Auf einer Bergwiese oberhalb von Dornbirn steht das Haus A:<br />
Traditionsbewusst und zugleich schnörkellos modern.<br />
Aus dieser Hanglage ergibt sich die Aufteilung in die eingeschossige<br />
Straßen- und der zweigeschossigen Talfassade ebenso wie<br />
die funktionale Gliederung in ein obenliegendes Wohn- und ein<br />
darunterliegendes Schlafgeschoss, das ebenerdig zum Garten<br />
liegt. Mit seiner klaren Kubatur, dem flach geneigten Satteldach<br />
und seiner hölzernen Außenhaut fügt sich das Gebäude respektvoll<br />
und zurückhaltend in die Landschaft ein.Auf der Zufahrtsseite<br />
bildet ein dreieckiger Innenhof den halb-öffentlichen Übergang<br />
zwischen Straße und Eingang.<br />
Die Wohnebene ist als zusammenhängender, ringsum verglaster<br />
Wohn-Essbereich ohne Zwischenwände gestaltet. Vom Entree<br />
aus führt eine einläufige Treppe in die tieferliegende Etage mit<br />
den privaten Rückzugsräumen. Die Zimmer reihen sich entlang<br />
eines schnurgeraden Flurs aneinander. Die raumhoch verglasten<br />
Zimmer orientieren sich zur schönen Aussicht auf die Landschaft<br />
und ins Tal. Ebenerdige Ausgänge führen auf die vorgelagerte<br />
Loggia, an die sich hangabwärts der Garten anschließt.<br />
Das Untergeschoss und die Zwischendecken bilden einen<br />
massiven Sockel, auf den die Wohnebene als Holzkonstruktion<br />
aufgesetzt wurde. Vollwandige Dreiecksbinder im Dachraum<br />
machten es möglich, das Gebäude über seine gesamte Breite frei<br />
zu überspannen – bis auf eine Reihe schlanker stählerner Rundstützen<br />
entlang der umlaufenden Glasfassade gibt es im Wohnraum<br />
daher keine sichtbaren Tragelemente.<br />
Holz ist das bestimmende Material.Welch großen Wert auf handwerkliche<br />
Präzision gelegt wurde, lässt sich bereits an der Fassade<br />
ablesen: Ein Schirm aus horizontalen Weißtannenleisten umhüllt<br />
den Baukörper als äußerste Schicht. Dieser umschließt Loggien<br />
Fotos: Ben Decker<br />
Haus A, Dornbirn: Ein Schirm aus horizontalen Weißtannenleisten<br />
umhüllt den Baukörper.<br />
sowie Außentreppe und überlagert sich mit den deckenhohen<br />
Glas- oder Holzwänden auf der Innenseite. So ergeben sich faszinierende<br />
Licht- und Schattenspiele, ein spannungsvoller Wechsel<br />
zwischen offenen und geschlossenen Flächen, freien Durchblicken<br />
sowie sichtgeschützten Raumzonen.<br />
Im Wohnbereich sorgen dunkle Eichenholzdielen und helle Deckenvertäfelungen<br />
aus Weißtanne für eine angenehm behagliche<br />
Atmosphäre ohne falsches rustikales Flair. Im Gegensatz dazu<br />
sind auch hier in den privaten Bereichen die Decken und Wände<br />
Über den Dächern von Allmannsdorf: Ein Penthouse, wie es<br />
im Buche steht. Wfl. ca. 123 m², Gesfl. ca. 173 m², 3,5 Zi.,<br />
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in Weiß gehalten. Das warmtonige Eichenholz wiederholt sich<br />
im Boden, während in den Bädern anthrazitfarbener Terrazzo<br />
starke Akzente setzt.<br />
Wie urbanes Wohnen mit ländlichem Umfeld, Privatheit mit<br />
Repräsentation verbunden werden kann: das international<br />
tätige Architekturbüro Dietrich|Untertrifaller gibt darauf eine<br />
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71
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Hochdruckreiniger sorgen<br />
auf der Terrasse und bei der<br />
Gartenmöblierung schnell<br />
für saubere Verhältnisse.<br />
FITNESSKUR FÜR DEN FRÜHJAHRSRASEN<br />
Einen Rasen, der gleichmäßig dicht und gepflegt ist, den wünschen<br />
sich wohl die meisten Gartenbesitzer. Gerade jetzt nach<br />
den Wintermonaten sieht die Realität allerdings vielerorts deutlich<br />
anders aus. Moose haben sich ausgebreitet, Verfilzungen,<br />
grau-braune Flecken und kahle Stellen bestimmen das Bild. Wer<br />
bis zum Sommer wieder eine gesunde, sattgrüne Fläche haben<br />
möchte, sollte seinem Rasen jetzt etwas Aufmerksamkeit schenken<br />
und ihm eine ausgiebige Frühjahrs-Fitness-Kur gönnen.<br />
MÄHEN UND VERTIKUTIEREN<br />
„Je nach Region und Wetterlage ist bereits Ende März bis Mitte<br />
April die beste Zeit, den Rasenmäher wieder zum Einsatz zu bringen“,<br />
sagt Andrea Neuenschwander, Umweltingenieurin beim<br />
Düngerspezialisten Hauert Manna. „Grundsätzlich gilt: Sobald<br />
frisches Grün sprießt, kann geschnitten werden. Bei Gebrauchsrasen<br />
wählt man am besten eine Schnitthöhe von dreieinhalb bis<br />
vier Zentimetern. Die Grasnarbe entwickelt sich schön dicht und<br />
ist besonders strapazierfähig, wenn bis in den Herbst hinein ein<br />
14-tägiger Mähzyklus eingehalten wird.“<br />
Da Rasenflächen beim Mähen ständig Substanz und damit auch<br />
Nährstoffe entzogen werden, brauchen sie regelmäßig Dünger.<br />
Zwischen März und Mai ausgebracht, versorgt er die Gräser zuverlässig<br />
mit lebensnotwendigem Stickstoff, Kalium und Phosphor,<br />
aber auch mit Magnesium und Spurenelementen. Vor allem<br />
durch den hohen Stickstoffanteil wird erreicht, dass sie nach<br />
den Wintermonaten rasch wieder zu Kräften kommen und sich<br />
auch bei kühlem Wetter gesund entwickeln. Etwa die Hälfte des<br />
Stickstoffs liegt in einer leichtlöslichen Form vor und ist damit<br />
sofort nach Ausbringen pflanzenverfügbar. Die andere wirkt zeitverzögert<br />
– nach dem Prinzip Tardit MU – in dem die Nährstof-<br />
Beete und Wege lassen sich sparsam<br />
mit LED-Lichtquellen in Szene setzen.<br />
fe erst nach und nach freigesetzt werden. So kann eine optimale<br />
Versorgung des Rasens von rund 100 Tagen garantiert werden.<br />
PERFEKT VERSORGT DURCH DAS JAHR<br />
Auch für den Sommer und den Herbst gibt es spezielle Rasendünger.<br />
Die Nährstoffzusammensetzungen der einzelnen Produkte<br />
sind genau auf die Bedürfnisse der Graspflanzen zu der<br />
jeweiligen Jahreszeit abgestimmt.<br />
FRÜHJAHRSPUTZ IM<br />
GRÜNEN ZUHAUSE<br />
DEN GARTEN WIEDER ZUM STRAHLEN BRINGEN<br />
Endlich wieder den Garten erleben, frische Luft genießen und<br />
es sich mitten im Grünen gut gehen lassen: Gartenfreunde<br />
sehnen den Start in die neue Saison schon lange herbei. Jetzt ist<br />
beim Frühjahrsputz im Garten etwas Pflege gefragt, damit sich<br />
das grüne Refugium schnell wieder von der besten Seite zeigt.<br />
Mit praktischen Helfern gelingt es im Nu, die letzten Spuren<br />
des Winters zu beseitigen und Beeten, Gartenwegen und der<br />
Terrasse eine Wellnesskur zu gönnen.<br />
WEG MIT DEN ÜBERBLEIBSELN DES WINTERS<br />
Herabgefallene Äste, Laub und Schmutz zeugen im Garten<br />
noch vom vergangenen Winter. Deshalb ist als Erstes etwas<br />
Kosmetik gefragt. „Vor allem die Rasenfläche sollte von allem<br />
Störendem befreit werden. Dann können die Gräser wieder frei<br />
atmen und nachwachsen“, erklärt der Stihl-Gartenexperte Jens<br />
Gärtner. Auch aus den Beeten ist so einiges an Überbleibseln<br />
aufzusammeln. Das Frühjahr ist zudem ein guter Zeitpunkt,<br />
um Hecken, Büschen und Sträuchern mit einem Rückschnitt<br />
wieder eine ansprechende Optik zu verleihen. Allerdings: „Der<br />
Schutz nistender Vögel hat Vorrang. Deshalb sind starke Rückschnitte<br />
im Zeitraum 1. März bis Ende September gesetzlich<br />
untersagt“, betont Gärtner weiter.<br />
BERATUNG IM FACHHANDEL NUTZEN<br />
Nach einem pflegenden Rückschnitt von Hecken und anderen<br />
Pflanzen können die Gartenbesitzer noch rasch die Nistkästen<br />
säubern, damit sich die gefiederten Untermieter während der<br />
warmen Jahreszeit wohlfühlen. Und die kann kommen, nachdem<br />
auch auf Gartenwegen, der Terrasse und den Gartenmöbeln<br />
die Hinterlassenschaften des Winters beseitigt wurden.<br />
Ein kurzer Einsatz des Hochdruckreinigers reicht bereits aus,<br />
damit die Lieblingsstühle für draußen wieder frisch erstrahlen.<br />
Mit Flächenreiniger und Reinigungsmitteln lassen sich auch<br />
Bodenplatten und Terrassenbeläge einfach und schnell säubern.<br />
Bei der Auswahl geeigneter Geräte bieten Fachhändler<br />
eine kompetente Unterstützung.<br />
<br />
djd<br />
Damit die Halme genug Licht bekommen und ausreichend Platz<br />
haben, um ungestört zu wachsen, empfiehlt es sich, Moosflechten<br />
und abgestorbene Pflanzenteile im Frühjahr gründlich von<br />
der Rasenfläche zu entfernen. Bei kleinen Gärten lässt sich diese<br />
Aufgabe problemlos mit einem Rechen durchführen. Effektiver<br />
und weniger anstrengend geht es natürlich mit einem motorbetriebenen<br />
Vertikutierer. „Während man das Gerät gleichmäßig<br />
sowohl in Längs- als auch in Querrichtung über den Rasen bewegt,<br />
dringt eine mit Widerhaken versehene Messerwelle einige<br />
Millimeter tief in die Grasnarbe ein und reißt flachwurzelnde<br />
Moose und Verfilzungen heraus. Da die Graspflanzen tiefer wurzeln,<br />
bleiben sie stehen“, erläutert Neuenschwander. „Aus diesem<br />
Grund werden aber leider auch Löwenzahn und andere unliebsame<br />
Tiefwurzler nicht erfasst. Die müssen weiterhin von Hand<br />
ausgestochen werden.“<br />
SÄEN UND DÜNGEN<br />
Das jährliche Vertikutieren ist zwar sehr positiv für die Rasenflächen,<br />
viele sehen danach jedoch zunächst leicht mitgenommen<br />
aus und weisen zum Beispiel Lücken auf. Mit ein paar Grassamen<br />
und Rasendünger bekommt man das aber schnell in den<br />
Griff. Optimale Wachstumsbedingungen für Saatgut herrschen,<br />
wenn nicht mehr mit Nachtfrösten zu rechnen ist und der Boden<br />
mehrere Tage lang eine Temperatur von mindestens sechs Grad<br />
Celsius aufweist. „Damit die Samen ausreichend Bodenkontakt<br />
bekommen, ist es ratsam, sie mit einem Rechen leicht in die<br />
Grasnarbe einzuarbeiten“, so die Expertin. „Anschließend sollten<br />
die so behandelten Rasenstellen vier Wochen lang gut feucht<br />
gehalten und nicht betreten werden. In der Regel entwickeln sich<br />
die Keimlinge in dieser Zeit so weit, dass dann auch wieder vorsichtig<br />
gemäht werden darf.“<br />
Zugegeben, im Frühjahr macht eine Rasenfläche schon etwas<br />
Arbeit. Die lohnt sich aber durchaus. Denn spätestens im Sommer<br />
ist sie für viele wieder der wichtigste und meistgenutzte<br />
Bereich des Gartens. Hier spielen die Kinder, toben die Hunde,<br />
werden Sonnenliegen aufgestellt und mit Freunden Grillfeste<br />
gefeiert. Weitere Informationen unter www.hauert-manna.com<br />
Wer bis zum Sommer wieder eine gesunde, sattgrüne<br />
Rasenfläche haben möchte, sollte ihr jetzt eine ausgiebige<br />
Frühjahrs-Fitness-Kur gönnen.<br />
72<br />
Foto: djd/STIHL<br />
Foto: Hauert Manna<br />
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Wohnen & Leben<br />
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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Garten, Terrasse und Pool werden vor der<br />
warmen Jahreszeit sorgfältig gereinigt und<br />
gepflegt. Wichtig ist der Frühjahrscheck<br />
aber auch bei den Rollläden.<br />
PFLANZZEIT FÜR SOMMERBLÜHER:<br />
NACH DEN EISHEILIGEN GEHT’S LOS<br />
Dahlien bevorzugen einen sonnigen Standort und einen<br />
lockeren Boden.<br />
Die Knollen der Zantedeschia kommen ungefähr zehn<br />
Zentimeter tief in die Gartenerde, denn zusätzlich zu ihren<br />
Wurzeln an der Unterseite, entwickeln die Pflanzen auch<br />
Wurzeln oberhalb der Knolle.<br />
BEIM FRÜHJAHRSPUTZ<br />
DIE SONNENSCHUTZSYSTEME NICHT VERGESSEN<br />
Nicht mehr lange, dann sind die Eisheiligen (11. bis 15. Mai)<br />
überstanden. Dann kann es im Garten richtig losgehen: Dann<br />
dürfen wir endlich auch die frostempfindlichen Knollen in<br />
den Boden bringen, wie Dahlien, Zantedeschia oder Anemonen.<br />
Damit die Blütenpracht im Sommer so eindrucksvoll wie<br />
möglich wird, sollte man beim Pflanzen jedoch einige Punkte<br />
beachten. Welche das sind, hat uns Carlos van der Veek von<br />
Fluwel verraten. Der Niederländer ist ein wahrer Blumenzwiebelspezialist<br />
und hat so einige Tipps und Tricks auf Lager.<br />
DAHLIEN MÖGEN LOCKEREN BODEN<br />
Dahlien stammen ursprünglich aus Mexiko. Nicht verwunderlich<br />
also, dass es die Exotinnen warm mögen. „Dahlien brauchen<br />
einen sonnigen Standort, denn nur dort können sie sich<br />
optimal entwickeln!“, betont van der Veek. „Der Boden sollte<br />
locker und gut drainiert sein, damit das Gieß- und Regenwasser<br />
versickern kann. Ist der Boden zu lehmig, kann eine Schicht<br />
grober Sand helfen.“ Die Knollen der Dahlien erinnern an Hände<br />
und werden mit der Triebspitze nach oben flach in die Erde<br />
gebracht – die „Finger“ liegen dann fast waagerecht im Boden.<br />
Um das Wurzelwachstum anzuregen, ist es wichtig, nach dem<br />
Pflanzen gut zu gießen. Ein weiterer Tipp: Schneidet man die<br />
Spitzen der Knospen ab, sobald die Dahlien eine Höhe von<br />
circa zwanzig Zentimetern erreicht haben, verzweigen sich die<br />
Pflanzen und entwickeln eine größere Blütenpracht.<br />
stimmt aber nicht. Sie stammt aus den Tropen und wünscht<br />
sich pralle Sonne“, betont der Niederländer. Ihre Knollen kommen<br />
ungefähr zehn Zentimeter tief in die Gartenerde, denn<br />
zusätzlich zu ihren Wurzeln an der Unterseite, entwickeln die<br />
Pflanzen auch Wurzeln oberhalb der Knolle. Im Anschluss sollte<br />
nur sparsam gegossen werden. Ansonsten entwickeln sich<br />
die Blätter zu schnell und zu stark und lassen den Blüten nicht<br />
genügend Raum.<br />
ANEMONE CORONARIA IM FRÜHLING PFLANZEN<br />
Bei der Anemone coronaria ist es die Pflanzzeit, die viele Gartenfreunde<br />
verwirrt. „In fast allen Gartenbüchern und Blogs ist<br />
zu lesen, dass ihre Knollen von Herbst bis Winter in den Gartenboden<br />
gesetzt werden sollten. Ich empfehle aber, sie erst im<br />
Frühjahr zu pflanzen“, so der Blumenzwiebelspezialist. „Nach<br />
meiner Erfahrung entwickelt sich die Garten-Anemone dann<br />
viel besser!“ Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein.<br />
Ideal ist ein durchlässiger, leicht sandiger Boden. Dort kommen<br />
die knorrigen Knollen, die wie ein hartes Stück Holz aussehen,<br />
fünf bis acht Zentimeter tief in die Erde. Noch ein Tipp: Legt<br />
man sie im Vorfeld für einige Tage in Wasser, regt man damit<br />
das Wachstum an. Weitere Tipps und Pflanzinformationen gibt<br />
es auf: www.fluwel.de<br />
<br />
Wenn die Temperaturen wieder wärmer werden, ist es höchste<br />
Zeit, Rollläden und Sonnenschutzsysteme einer gründlichen<br />
Pflegekur zu unterziehen, damit sie im Hochsommer wieder<br />
Höchstleistungen vollbringen können und helfen, in den Innenräumen<br />
einen kühlen Kopf zu bewahren.<br />
MILDE REINIGUNG<br />
Auch wenn die außen liegenden Beschattungslösungen für einen<br />
Einsatz bei jeder Witterung gewappnet sind, kann sich während<br />
der kalten Jahreszeit viel Staub und Schmutz auf den Lamellen<br />
ansammeln. „Rollläden sollten immer mit Vorsicht behandelt<br />
werden. Zur Reinigung genügt ein Handfeger mit weichen Borsten.<br />
Führungsschienen und Rollladenpanzer sollten gründlich<br />
mit einem feuchten Tuch gesäubert werden, damit Ablagerungen<br />
sich nicht dauerhaft festsetzen können“, empfiehlt Experte Steffen<br />
Schanz vom gleichnamigen Hersteller für moderne Beschattungslösungen<br />
aus dem Schwarzwald. Unter www.rollladen.de<br />
gibt es noch weitere Tipps für den Frühjahrsputz an den Sonnenschutzsystemen.<br />
Vom Hochdruckreiniger und von harten<br />
Rechtzeitig vor Beginn der warmen Jahreszeit<br />
werden der Garten, die Terrasse und Co. auf<br />
Vordermann gebracht. Dabei sollten auch die<br />
Rollläden gereinigt und gepflegt werden.<br />
Bürsten raten Fachleute dagegen ab, da sie die Lamellen oder die<br />
Mechanik der Rollläden beschädigen könnten. Gegen hartnäckige<br />
Flecken helfen ein weicher Schwamm und milde Seifenlauge.<br />
GRÜNDLICHE WARTUNG<br />
Natürlich gehört zum sorgfältigen Rollladencheck im Frühjahr<br />
auch eine Überprüfung der Funktion. Ist ein lästiges Quietschen<br />
zu hören, wenn die Sonnenschutzsysteme bewegt werden, helfen<br />
spezielle Öle und Sprays aus dem Fachhandel. Herkömmliche<br />
Öle und Fette könnten den Schmutz noch zusätzlich anziehen<br />
und Ablagerungen begünstigen. Zudem hilft eine regelmäßige<br />
Wartung, um kleinere Schäden rechtzeitig zu entdecken und<br />
Führungsschienen dauerhaft in Schwung zu halten. Dabei ist<br />
auch Gelegenheit, den Bedienkomfort zu erhöhen und einen automatischen<br />
Antrieb von Rollladen und Co. nachzurüsten, um<br />
künftig die Sonnenschutzsysteme per Knopfdruck, Foto: djd/www.rainpro.de Sensor, App<br />
oder Zeitschaltuhr steuern zu können. Auf diese Weise lassen<br />
sich die Energiekosten senken und das Wohlfühlambiente im<br />
eigenen Zuhause nachhaltig steigern.<br />
<br />
djd<br />
ZANTEDESCHIA BEVORZUGT SONNE<br />
In Bezug auf die Zantedeschia gibt es einige Irrtümer. So kennen<br />
viele Pflanzenfreunde sie ausschließlich unter dem Namen<br />
„Zimmercalla“ und verorten sie daher ausschließlich Indoor.<br />
Dabei gibt es eine Reihe Knollen-Zantedeschia, die sich im<br />
Garten wunderbar bewährt haben. „Im Internet liest man zudem<br />
häufig, dass die Zantedeschia ein Schattengewächs sei. Das<br />
Bringt man die Knollen der Anemone coronaria im Frühjahr<br />
74<br />
Fotos: fluwel.de<br />
in den Boden, entwickelt sich die Pflanze am besten.<br />
Foto: djd/Schanz Rollladensysteme<br />
75
Marktplatz<br />
MOODMOON von Sebastian Hepting, Vertrieb Ingo Maurer<br />
Licht und Farbe haben eine maßgebliche Auswirkung<br />
nicht nur auf das visuelle, sondern auch<br />
auf das biologische und emotionale Befinden<br />
des Menschen. „MOODMOON steht im Kontrast<br />
zur heutigen Reizüberflutung. Der Entwicklungsansatz,<br />
etwas zu kreieren, das in unserer<br />
beschleunigten Welt bewusst zum Innehalten<br />
einlädt, ergab sich während des Corona Lockdowns<br />
im Frühjahr 2<strong>02</strong>0.“ (Designer Sebastian<br />
Hepting)<br />
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Fußgestell montiert. Dadurch ist dieses Board flexibel und der<br />
Sessel erstaunlich bequem. Die Rückseite der Boards sind mit der<br />
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MARKTPLATZ<br />
Fotos: Milano; Fotos: Mr. Blickfang Wilson<br />
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<strong>Stuttgart</strong><br />
AAW Guse & Compagnie GmbH<br />
ABTART GmbH<br />
Architektenkammer Baden-Württemberg<br />
ASB BW e.V. Region <strong>Stuttgart</strong><br />
Bankhaus Bauer Privatbank<br />
Bauer Sanitär GmbH<br />
BBT Aktiengesellschaft<br />
Biffar GmbH & Co. KG<br />
BoConcept <strong>Stuttgart</strong><br />
Bowling Arena <strong>Stuttgart</strong><br />
BPD Immobilienentwicklung GmbH<br />
Bretz Store <strong>Stuttgart</strong><br />
Business Club <strong>Stuttgart</strong> Schloss Solitude<br />
Bürk Fenster, Türen, Sonnenschutz<br />
Café Herbert´z<br />
CIP GmbH<br />
comfort Polstermöbelfabrik GmbH & Co. KG<br />
Commerzbank AG<br />
Da Maria<br />
Designhotel Restaurant Der Zauberlehrling<br />
Deutsche Immobilien Württemberg<br />
Die Weinstube Schellenturm<br />
Dr. Frentz & Kollegen, Zahnärzte<br />
Dr. Klein Privatkunden AG<br />
DUXIANA <strong>Stuttgart</strong><br />
Flughafen <strong>Stuttgart</strong> GmbH<br />
Hut-Hanne 1866<br />
E&G Private Immobilien GmbH<br />
E + H Meyer GmbH<br />
EMO Fenster- und Türenbau GmbH<br />
Engel & Völkers<br />
Energie Beratungszentrum <strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />
Fennobed <strong>Stuttgart</strong> GmbH<br />
Fresko Café & Restaurant<br />
Garant Immobilien AG<br />
Ginkgo - Wertschöpfung<br />
gut Immobilien GmbH<br />
Heslacher Waldheim<br />
Hofmeister City Küchen <strong>Stuttgart</strong><br />
Holzmöblerei<br />
Immobilienvermittlung BW GmbH<br />
Interhyp AG<br />
IVD Süd e.V.<br />
IWS Immobilienwirtschaft <strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />
Juwelier Kutter<br />
Karl Körner GmbH<br />
Küchenstudio Wagner<br />
Lambert Flagship Store<br />
Landesbank Baden-Wfürtemberg<br />
Lechler Immobilien-Management<br />
ligne roset<br />
Louis Lenz 1823<br />
Mayer + Soehne OHG<br />
Merz & Benzing<br />
Miele Center Hausgerätewelt GmbH<br />
Milano Design + Leuchten GmbH<br />
modernbau <strong>Stuttgart</strong><br />
Nagel Auktionen GmbH & Co. KG<br />
OBI-Markt<br />
Pink Immobilien<br />
PLAN F Finanzdienstleistungen GmbH<br />
Prime Estate Partners<br />
PSD Bank RheinNeckarSaar eG<br />
Raumlicht Dahler-Ehrle GmbH<br />
Restaurant Fellini<br />
Rolladen-Bauer GmbH<br />
Schmucker Immobilien<br />
Schuh Wolf OHG<br />
Schwäbische BauWerk GmbH<br />
smow S GmbH<br />
SenerTec Center <strong>Stuttgart</strong> GmbH<br />
Speisemeisterei<br />
Steffen Böck Immobilien<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Haus- und Grundbesitzerverein e.V.<br />
Südwestbank AG<br />
SV Sparkassen Versicherung<br />
team 7 <strong>Stuttgart</strong><br />
Tolias Immobilien<br />
Tritschler GmbH & Cie. KG<br />
Sprecher Küchenarchitektur<br />
vitra by Store<br />
Volksbank am Württemberg eG<br />
Volksbank <strong>Stuttgart</strong> Immobilien GmbH<br />
Volkswagen Automobile <strong>Stuttgart</strong><br />
Von Herzen<br />
von Poll Immobilien <strong>Stuttgart</strong><br />
Wellendorf-Boutique <strong>Stuttgart</strong><br />
Werner Sobek <strong>Stuttgart</strong> AG<br />
Weissenhofmuseum <strong>Stuttgart</strong><br />
wohnbauStudio<br />
Würth Family Store<br />
LANDKREIS LUDWIGSBURG<br />
art aqua GmbH & Co. KG<br />
Blankenburg Hotel<br />
bonjour Tagungshotel <strong>Stuttgart</strong>-Gerlingen<br />
Commerzbank AG<br />
comfort Polstermöbelfabrik GmbH & Co. KG<br />
Danz Küchenplanung<br />
Bolzstraße 8, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Königstraße 36, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Rembrandstraße 18, 70567 <strong>Stuttgart</strong><br />
Danneckerstraße 54, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />
Mauserstraße 20, 70469 <strong>Stuttgart</strong><br />
Lautenschlagerstraße 2, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Ulmer Straße 319, 70327 <strong>Stuttgart</strong><br />
Breitlingstraße 35, 70184 <strong>Stuttgart</strong><br />
Augustenstraße 17, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />
Calwer Straße 19, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Am Sportplatz 9, 70469 <strong>Stuttgart</strong><br />
Silcherstraße 1, 70176 <strong>Stuttgart</strong><br />
Königstraße 26, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Solitude 2 (Schloss Solitude), 70197 <strong>Stuttgart</strong><br />
Bauernwaldstraße 1, 70195 <strong>Stuttgart</strong>-Botnang<br />
Immenhoferstraße 13, 70180 Stuttagrt<br />
Mörikestarße 9, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />
Motorstraße 26, 70499 <strong>Stuttgart</strong><br />
Königstraße 11 - 15, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Helferichstraße 2, 70192 <strong>Stuttgart</strong><br />
Rosenstraße 38, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />
Friedrichstraße 37, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />
Weberstraße 72, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />
Königstraße 2, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Eberhardstraße 1, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Rotebühlstraße 44, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />
Flughafenstraße 32, 70629 <strong>Stuttgart</strong><br />
Eberhardstraße 31, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Börsenplatz 1, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />
Kleine Königstraße 1, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />
Heiligenwiesen 8, 70327 <strong>Stuttgart</strong><br />
Eberhardstraße 2, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Gutenbergstraße 76, 70176 <strong>Stuttgart</strong><br />
Rosensteinstraße 9, 70191 <strong>Stuttgart</strong><br />
Konrad-Adenauer-Str. 28, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Wilhelmstraße 5, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />
Gerokstraße 15, 70185 <strong>Stuttgart</strong><br />
Große Falterstraße 101, 70597 <strong>Stuttgart</strong><br />
Dachswaldweg 180, 70569 <strong>Stuttgart</strong><br />
Paulinenstraße 53, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />
Königsstraße 80, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Fritz-Elsas-Straße 31, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />
Rosensteinstraße 9, 70191 <strong>Stuttgart</strong><br />
Calwer Straße 11, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Sophienstraße 40, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />
Königstraße 46, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Ossietzkystraße 4, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />
Silberburgstraße 171, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />
Kronprinzstraße 06, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Am Hauptbahnhof 2, 70144 <strong>Stuttgart</strong><br />
Gänsheidestraße 36, 70184 <strong>Stuttgart</strong><br />
Paulinenstraße 41, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />
Alte Poststraße 4, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Dietbachstraße 36, 70327 <strong>Stuttgart</strong><br />
Dorotheenstraße 4, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Schmidener Straße 231, 70374 <strong>Stuttgart</strong><br />
Reinsburgstraße 4, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />
Hasenbergsteige 24, 70197 <strong>Stuttgart</strong><br />
Neckarstraße 189 - 191, 70190 <strong>Stuttgart</strong><br />
Am Stellwerk 4, 70197 <strong>Stuttgart</strong><br />
Staufeneckstraße 15, 70469 <strong>Stuttgart</strong><br />
Königstraße 41, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Richard-Wagner-Straße 12, 70184 <strong>Stuttgart</strong><br />
Deckerstraße 37 - 39, 70372 <strong>Stuttgart</strong><br />
Große Falterstraße 3, 70597 <strong>Stuttgart</strong><br />
Fritz-Elsas-Straße 31, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />
Zuckerfabrik 26, 70379 <strong>Stuttgart</strong><br />
Sonnenbergstraße 55, 70184 <strong>Stuttgart</strong><br />
Filderbahnstraße 44, 70567 <strong>Stuttgart</strong><br />
Leuschnerstraße 40, 70176 <strong>Stuttgart</strong><br />
Sophienstraße 17, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />
Gutenbergstraße 76, 70176 <strong>Stuttgart</strong><br />
Schloss Hohenheim 18, 70599 <strong>Stuttgart</strong><br />
Wernhaldenstraße 87, 70184 <strong>Stuttgart</strong><br />
Gerokstraße 3, 70188 <strong>Stuttgart</strong><br />
Rotebühlstraße 125, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />
Heustraße 1, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />
Friedrichstraße 16, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />
Wilhelmsplatz 7, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />
Marktplatz 7, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Kronenstraße 20, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Charlottenstraße 29-31, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />
Arlbergstraße 21, 70327 <strong>Stuttgart</strong><br />
Daimlerstraße 131, 70372 <strong>Stuttgart</strong><br />
Heilbronner Straße 392, 70469 <strong>Stuttgart</strong><br />
Schwabstraße 185, 70193 <strong>Stuttgart</strong><br />
Mörikestraße 15, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />
Kirchstraße 6, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Albstraße 14, 70597 <strong>Stuttgart</strong><br />
Rathenaustraße 1, 701i91 <strong>Stuttgart</strong><br />
Kirchheimer Straße 45, 70619 <strong>Stuttgart</strong><br />
Königstraße 3, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Prinz-Eugen-Straße 11, 74321 Bietigheim-B.<br />
Gerlinger Straße 27, 71254 Ditzingen<br />
Weilimdorfer Straße 70, 70839 Gerlingen<br />
Solitudestraße 20, 71638 Ludwigsburg<br />
Metzgerwiesen 10, 71686 Remseck-Hochdorf<br />
Regenbogenweg 1, 71254 Leonberg<br />
DAN NATURA<br />
Das Schauwerk GmbH<br />
Golfclub Neckartal e.V.<br />
Häusler Raumausstattung<br />
Heiko Müller Wohnbau GmbH<br />
Hofmeister Erlebnis-Wohnzentrum<br />
Hotel & Restaurant Goldener Pflug<br />
Komfort Hotel Ludwigsburg<br />
Negele Küchenprofi<br />
NH Hotel Ludwigsburg<br />
Pflugfelder Immobilien Treuhand GmbH<br />
Rossknecht am Reithausplatz<br />
Stadt Ludwigsburg<br />
Strohgäu Hotel<br />
Uhl Schöner Leben<br />
Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH<br />
Wüstenrot & Württembergische AG<br />
LANDKREIS REMS-MURR<br />
AMICA Parfümerie Schäfer<br />
BauGeno Baugenossenschaft <strong>Stuttgart</strong><br />
caelum cosmetic<br />
Das Wintergarten-Zentrum<br />
Designmöbelhaus Schneider<br />
Di Carlo Parkett- und Fussbodentechnik<br />
Ebner Wohnkultur<br />
Fellbacher Metall- und Holzbau GmbH<br />
Fermo-Massivhaus AG<br />
Feucht Baustoffe-Fliesen GmbH<br />
IHK Bildungshaus<br />
KONZ Fliesen- & Natursteinverlegung GmbH<br />
Manufaktur B26 GmbH<br />
METZGER Kunststoff-Technik GmbH<br />
PLANA Küchenland Weinstadt<br />
Restaurant Mang<br />
Restaurant Bachofer<br />
Restaurant Brunnenstuben<br />
RIANI GmbH<br />
Ristorante Divino<br />
RIVA GmbH Engineering<br />
sas Bauträger GmbH<br />
SCHATZ Immobilien GmbH<br />
SCHLOTT Feuerschutz Arbeitsschutz GbR<br />
Tennisclub Winnenden<br />
TobiDU - Dein IndoorSpielplatz<br />
Traub Immobilien + Baumanagement<br />
Volksbank <strong>Stuttgart</strong> Immobilien GmbH<br />
LANDKREIS ESSLINGEN<br />
Brändle Baustoff- Fachhandel und Baumarkt<br />
Egon Müller GmbH<br />
Deko and More<br />
Deutsche Bank AG<br />
Golfanlage KWW GmbH + Co<br />
Hoffmann Immobilienpräsentationen<br />
Holzland Filderstadt<br />
Hyla Germany GmbH<br />
immprove<br />
Jendrass Gartenmöbel GmbH & Co. KG<br />
Klamt Immobilienbewertung<br />
Lauterterassen GmbH & Co. KG<br />
Meistermax GmbH & Co. KG<br />
OBI-Markt<br />
Ottenbruch, Bäderausstellung und Sanitär<br />
Profil Einrichtungen<br />
repabad GmbH<br />
Restaurant Adler (Gemeindehalle Jesingen)<br />
Restaurant Goldener Ochse<br />
Ristorante Adesso<br />
Robert Wolf GmbH<br />
Tobien e.K.<br />
Verband Garten- und Landschaftsbau<br />
Wegmann Einrichtungsstudio<br />
Wohnwerk Esslingen GmbH<br />
xilobis Deutschland GmbH<br />
LANDKREIS GÖPPINGEN / KIRCHHEIM<br />
Badplanung Barbara Blum<br />
Holzmanufaktur Ballert e.K.<br />
LANDKREIS REUTLINGEN / TÜBINGEN<br />
comfort Polstermöbelfabrik GmbH & Co. KG<br />
Deutsche Immobilien Württemberg<br />
Wurster Bauunternehmung GmbH<br />
LANDKREIS BÖBLINGEN/SINDELFINGEN<br />
Autohaus Gohm<br />
Bannasch Immobilien<br />
BoConcept Sindelfingen<br />
Dongus Architekten<br />
Fischer`s Lagerhaus<br />
Golfclub Schönbuch e.V.<br />
Wolfgang Henne Immobilien<br />
Hofmeister Erlebnis-Wohnzentrum<br />
Keller GmbH & Co. KG<br />
Markus Döttling-Tresore u. Einbruchschutz<br />
Möbelhaus Mornhinweg GmbH<br />
MR Immobilien<br />
OBI-Markt<br />
RauMagie<br />
RW RealWerte GmbH<br />
Schaal Bad + Design<br />
Schloss Höfingen<br />
V8 Hotel<br />
VPB Regionalbüro <strong>Stuttgart</strong><br />
Porschestraße 8, 74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Steinbeisstr. 8-10, 71691 Freiberg a.N.<br />
Aldinger Straße 975, 70806 Kornwestheim<br />
Leintalstraße 14a, 74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Schorndorfer Str. 42/2, 71638 Ludwigsburg<br />
Kirchheimer Str. 5, 74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Dorfstraße 2 - 6, 71636 Ludwigsburg<br />
Schillerstraße 19, 71638 Ludwigsburg<br />
Alleenstraße 2, 71679 Asperg<br />
Pflugfelder Straße 36, 71636 Ludwigsburg<br />
Solitudestraße 49, 71638 Ludwigsburg<br />
Reithausplatz 21, 71634 Ludwigsburg<br />
Wilhelmstraße 11, 71638 Ludwigsburg<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Straße 60, 70825 Korntal-Münch.<br />
Schwieberdinger Straße 74, 71636 Ludwigsburg<br />
Hohenzollernstraße 12 - 14, 71638 Ludwigsburg<br />
Wüstenrotstraße 1, 71638 Ludwigsburg<br />
Gottlieb-Daimler-Straße 10, 73614 Schorndorf<br />
Röntgenstraße 40, 71522 Backnang<br />
Schulstraße 22, 73614 Schorndorf<br />
Waiblinger Straße 124, 70324 Fellbach<br />
Daimlerstraße 22, 70736 Fellblach-Oeffingen<br />
Mühlwiesen 16, 73660 Urbach<br />
Ulrichstraße 41, 71384 Weinstadt<br />
Senefelderstraße 3, 70736 Fellbach-Schmiden<br />
Gottlieb-Daimler-Straße 68, 71711 Murr<br />
Bertha-Benz-Str. 1, 71522 Backnang<br />
Goethestraße 31, 73630 Remshalden<br />
Schüttelgrabenring 14, 71332 Waiblingen<br />
Becherlehenstraße 26, 73527 Schwäbisch Gmünd<br />
Erwin-Bahnmüller-Straße 20, 71394 Kernen<br />
Mercedesstraße 35, 71384 Weinstadt<br />
Bahnhofstraße 19, 71332 Waiblingen<br />
Marktplatz 6, 71332 Waiblingen<br />
Quellenstraße 14, 71334 Waiblingen-Beinstein<br />
Riani Platz 1, 73614 Schorndorf<br />
Neue Rommelshauser Str. 15, 71332 Waiblingen<br />
Manfred-von-Ardenne-Allee 33, 71522 Backnang<br />
Galgenberg 21, 71334 Waiblingen<br />
Ziegelgraben 26, 73614 Schorndorf<br />
Allmersbacher Straße 50, 71546 Aspach<br />
Albertviller Straße 38, 71364 Winnenden<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Straße 106, 70736 Fellbach<br />
Brunnhölzleweg 16, 71364 Winnenden<br />
Bahnhofstraße 2, 71332 Waiblingen<br />
Heinrich-Otto-Str. 3-5, 73240 Wendlingen<br />
Weinbergweg 16, 72654 Neckartenzlingen<br />
Untere Straße 3, 73730 Esslingen<br />
Am Hafenmarkt, 73728 Esslingen<br />
Schulerberg 1, 73230 Kirchheim u.Teck<br />
Gaiernweg 17, 73669 Lichtenwald<br />
Reichenbachstraße.8, 70794 Filderstadt<br />
Hornbergstraße 35, 70794 Filderstadt<br />
Einwaldweg 36, 70794 Filderstadt<br />
Herrenlandweg 6, 73779 Deizisau<br />
Boschstraße 10, 73734 Esslingen<br />
Beurener Straße 31, 72636 Frickenhausen<br />
Metzinger Straße 47, 72622 Nürtingen<br />
Nikolaus-Otto-Str. 20, 70771 Leifelden-Echterd.<br />
Schurwaldstraße 19, 73765 Neuhausen/Filder<br />
Zwerchstraße 12, Esslingen<br />
Bosslerstraße 13 - 15, 73240 Wendlingen<br />
Im Oberhof 42, 73230 Kirchheim u. Teck<br />
Schlachthausstraße 13, 73728 Esslingen<br />
Hauptstr. 57, 70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Esslinger Straße 7, 70771Leinfelden-Echterdingen<br />
Tübinger Straße 33, 70771 Leinfelden-Echterd.<br />
Filderstr. 109/111, 70771 Leinfelden-Echterd.<br />
Zeppelinstraße 17, 73760 Ostfildern-Kemnat<br />
Kanalstraße 55, 73728 Esslingen<br />
Heilbronner Str. 1, 70771 Leinfelden-Echterd.<br />
Dettinger Straße 37, 73230 Kirchheim/Teck<br />
Schlosserstraße 21, 73257 Köngen<br />
Max-Plank-Straße 11, 72555 Metzingen<br />
Goethestraße 11, 72827 Wannweil<br />
Nürtinger Straße 31, 72661 Grafienberg<br />
Graf-Zeppelin-Platz 4, 71034 Böblingen<br />
Marktplatz 6, 71229 Leonberg<br />
Hanns-Martin-Schl.-Str. 4, 71063 Sindelfingen<br />
Seestraße 13, 71229 Leonberg<br />
Mahdentalstraße 84, 71065 Sindelfingen<br />
Schaichhof, 71088 Holzgerlingen<br />
Hildrizhauserstr. 2, 71155 Altdorf<br />
Eschenbrünnlestraße 12, 71065 Sindelfingen<br />
Sindelfinger Straße 28, 71032 Böblingen<br />
Laurentiusstraße 18, 71069 Sindelfingen<br />
Grabenstraße 12-18, 71063 Sindelfingen<br />
Binsenwiesenstraße 2, 71711 Steinheim<br />
Mahdentalstraße 78, 71065 Sindelfingen<br />
Poststraße 53, 71032 Böblingen<br />
Burghaldenstraße 2, 71065 Sindelfingen<br />
Brennerstraße 49, 71229Leonberg<br />
Am Schloßberg 17, 71229 Leonberg<br />
Graf-Zeppelin-Platz 1, 71034 Böblingen<br />
Brühlstraße 27. 71069 Sindelfingen<br />
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STUTTGARTER STR. 46-48, FEUERBACH CIGO IM EINKAUFSZENTRUM<br />
BAHNHOFSTR. 3, EBERSBACH<br />
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BAHNHOF STUTTGART-ZUFFENHAUSEN<br />
KAUFLAND<br />
STEINBEISSTRASSE15-21, STEINHEIM STUTTGART FLUGHAFEN<br />
UWE REISS<br />
HAUPTSTRASSE 41, BEILSTEIN<br />
STUTTGART HAUPTBAHNHOF<br />
KAUFLAND<br />
ADOLF-SCHNEIDER-STR.20, ELLWANGEN BAHNHOF STUTTGART-BAD CANNTATT<br />
KARIN SCHURG<br />
BERLINER PLATZ K3, HEILBRONN<br />
BAHNHOF BIETIGHEIM-BISSINGEN<br />
BEHIYE DEGER<br />
OLGASTRASSE 57, HEILBRONN<br />
BAHNHOF ESSLINGEN<br />
MICHAEL ROSSI E.K.<br />
GYMNASIUMSTRASSE 71, HEILBRONN BAHNHOF LUDWIGSBURG<br />
CIGO GMBH<br />
RÖTELSTRASSE 35, NECKARSULM<br />
BAHNHOF REUTLINGEN<br />
Aktuelle Veranstaltungen & Termine<br />
DATUM* VERANSTALTER/THEMA ORT INFORMATION/ANMELDUNG<br />
5.5.–7.5.2<strong>02</strong>3 BLICKFANG Berlin<br />
15.5.2<strong>02</strong>3 Bildungsoffensive „Auf Holz bauen“<br />
INFO<br />
stilwerk Hotel<br />
KantGaragen<br />
Architektenkammer<br />
BaWü, online<br />
www.blickfang.com<br />
www.akbw.de<br />
23.6.–23.7.2<strong>02</strong>3 IBA’27-Festival Region <strong>Stuttgart</strong> www.iba27.de<br />
24.6.2<strong>02</strong>3; 10.00 Uhr Haus & Grund, Tag der offenen Tür 2<strong>02</strong>3<br />
* Alle Veranstaltungshinweise sind unter Vorbehalt –<br />
Stand ist der Redaktionsschluss 24. April 2<strong>02</strong>3.<br />
<strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong> ist Medienpartner von BLICKFANG<br />
Geschäftsstelle<br />
<strong>Stuttgart</strong>, Gerokstraße 3<br />
www.hausundgrund-stuttgart.de<br />
Wenn Sie auf Ihre Veranstaltung im <strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
hinweisen wollen, dann schreiben Sie uns gerne bitte an:<br />
verlag@smartliving-magazin.de<br />
AUSZUG UNSERER VERKAUFSSTELLEN<br />
AKTUELLE VERANSTALTUNGEN & TERMINE<br />
80<br />
Wenn Sie auch das <strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong> auslegen wollen, dann schreiben Sie uns an unter verlag@smartliving-magazin.de<br />
81
THEMENVORSCHAU<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> des <strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong>s<br />
erscheint ab dem 11.07.2<strong>02</strong>3<br />
Folgende Schwerpunktthemen sind geplant:<br />
Immobilien<br />
Milliardenkosten, Übergangsfristen, Alternativen zu<br />
Gas und Öl: Die wichtigsten Fragen und Antworten<br />
zur Heizungswende<br />
Der große Immobilien-Marktbericht <strong>Stuttgart</strong><br />
Architektur<br />
Ausgezeichnete Architektur- die Hugo-Häring-<br />
Preisträger 2<strong>02</strong>3<br />
Den richtigen Architekten finden: Tipps & Kriterien<br />
für die Suche<br />
Planen & Bauen<br />
Der Wohnungsbau bricht ein: Sinken nun endlich auch<br />
die Handwerkerpreise?<br />
Vorausschauende Elektroplanung und Smart Home-<br />
Systeme im eigenen Zuhause<br />
Finanzierung<br />
So gelingt der Hauskauf immer noch: Tipps zur Immobilienfinanzierung<br />
in Zeiten steigender Zinsen<br />
BAFA-, KFW- UND BEG-FÖRDERUNG: So sparen Sie<br />
bei der energetischen Sanierung<br />
Versicherung & Recht<br />
Klausel im Mietvertrag: Wann Mieter Reparaturen selbst<br />
zahlen müssen<br />
Diese Pflichten sollten Vermieter wissen: Energieausweis,<br />
Legionellen- und Rauchmelderprüfung<br />
Sanierung & Energie<br />
Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG):<br />
Das wird Pflicht für Eigentümer ab 2<strong>02</strong>4<br />
Wärmepumpe im Altbau: Einsatz, neue Technik, Kosten<br />
Wohnen & Leben<br />
Keine Chance für den Hitzestau: Moderne Beschattungslösungen<br />
halten Innenräume angenehm kühl + Sonnenschutz<br />
auf der Terrasse<br />
Reisezeit ist Einbruchszeit: So schützen Sie Ihr Zuhause.<br />
ABO<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Ich abonniere das <strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
zu einem Jahresbezugspreis von<br />
€ 45,- *<br />
6 <strong>Ausgabe</strong>n (inklusive Porto und Versand)<br />
* Versand ins Ausland auf Anfrage<br />
ab der nächsten <strong>Ausgabe</strong>:<br />
3 2<strong>02</strong>3 4 2<strong>02</strong>3 5 2<strong>02</strong>3<br />
Ich bestelle für mich<br />
Absender/Rechnungsadresse:<br />
Name/Vorname ______________________________________<br />
Straße ___________________________________________<br />
PLZ/Ort ____________________________________________<br />
Datum/Unterschrift ____________________________________<br />
Bitte buchen Sie € 45,– von meinem Konto ab:<br />
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IBAN _____________________________________________<br />
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Widerrufsrecht:<br />
Diese Bestellung kann innerhalb einer Woche beim Verlag widerrufen<br />
werden. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung<br />
des Widerrufs. Mit der Unterschrift zu meiner Bestellung bestätige<br />
ich auch die Kenntnisnahme des Widerrufsrechts.<br />
Bitte schicken an:<br />
<strong>smartLiving</strong><br />
TFV Technischer Fachverlag GmbH<br />
Postfach 10 48 36, 70042 <strong>Stuttgart</strong><br />
Forststraße 131, 70193 <strong>Stuttgart</strong><br />
Telefon: +49 (0) 711/ 6 36 72-413<br />
Telefax: +49 (0) 711/ 6 36 72-414<br />
E-Mail: service@gentner.de<br />
„Lassen Sie Ihre Träume von den eigenen vier Wänden wahr werden“<br />
S-ZUFFENHAUSEN<br />
„Ruhig und naturnah<br />
wohnen!“<br />
Moderne DHH<br />
• 152 m² Wfl., 6 Zimmer<br />
• 280 m² Grundst., Südgarten<br />
• GEG 2<strong>02</strong>3/LWWP<br />
• Raumhöhe von mindestens<br />
2,50 Meter!<br />
Schlüsselfertig: € 948.260,-<br />
EBERSBACH<br />
„Ein Paradies für Kinder!“<br />
Attraktives EFH<br />
angrenzend zur Natur<br />
• 165 m² Wohnfläche<br />
• 6 Zimmer<br />
• 506 m² Grundstück<br />
• GEG 2<strong>02</strong>3/LWWP<br />
LEONBERG<br />
AICHTAL-Grötzingen<br />
SCHÖNAICH<br />
WEIL im Schönbuch<br />
NUFRINGEN<br />
unverbindliche Illustration unverbindliche Illustration<br />
unverbindliche Illustration Blick zum Bauplatz<br />
Schlüsselfertig: 822.719,-<br />
„Sonnig und ruhig wohnen!“<br />
Attraktives EFH<br />
mit großem Garten<br />
• 135 m² Wfl., 6 Zimmer<br />
• 276 m² Grundstück,<br />
Südgarten<br />
• GEG 2<strong>02</strong>3/LWWP<br />
• Wohnen auf 2 Ebenen<br />
Schlüsselfertig: € 862.804,–<br />
„Wohnen in herrlicher<br />
Aussichtslage!“<br />
Moderne DHH<br />
• 170 m² Wfl., 6 Zimmer<br />
• 310 m² Grundstück<br />
• GEG 2<strong>02</strong>3/LWWP<br />
• Wohnen auf 2 Ebenen mit<br />
Fernblick auf die Alb<br />
Schlüsselfertig: € 839.756,-<br />
„Großes EFH in<br />
sehr beliebter Lage!“<br />
• 198 m² Wohnfläche<br />
• 7 Zimmer<br />
• GEG 2<strong>02</strong>3/LWWP<br />
• Südterrasse und -garten<br />
Schlüsselfertig: € 929.780,-<br />
„Wohnen nahe Wiesen<br />
und Feldern!“<br />
Modernes EFH in Traumlage<br />
• ca. 191 m² Wohnfläche<br />
• ca. 429 m² Grundstück<br />
• 2 Bäder, 6½ Zimmer<br />
• 2 Garagen möglich<br />
• GEG 2<strong>02</strong>3/LWWP<br />
Schlüsselfertig: € 991.750,-<br />
„Großzügig wohnen<br />
in herrlicher Randlage!“<br />
Attraktive DHH<br />
• 193 m Wohnfläche<br />
• 9 Zimmer<br />
• 264 m² Grundstück<br />
• GEG 2<strong>02</strong>3/LWWP<br />
Schlüsselfertig: € 964.980,–<br />
HILDRIZHAUSEN<br />
Umgebung Grundstück Blick zum Bauplatz unverbindliche Illustration<br />
„Sonnig und naturnah<br />
wohnen!“<br />
Moderne DHH<br />
• 160 m Wohnfläche<br />
• 6 Zimmer<br />
• 235 m² Grundstück<br />
• GEG 2<strong>02</strong>3/LWWP<br />
Schlüsselfertig: € 780.338,-<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
82<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Armin Gross, Robert Reisch<br />
(v.i.S.d.P.)<br />
Verlag:<br />
TFV Technischer Fachverlag GmbH<br />
Ein Unternehmen<br />
der Gentner Verlagsgruppe<br />
Postfach 10 48 36, 70042 <strong>Stuttgart</strong><br />
Forststraße 131, 70193 <strong>Stuttgart</strong><br />
Telefon: +49 (0) 711/ 6 36 72-0<br />
Telefax: +49 (0) 711/ 6 36 72-747<br />
verlag@smartliving-magazin.de<br />
Verlags- und Marketingservice<br />
Herr Jörg Bachmann<br />
Im Geiger 23<br />
70374 <strong>Stuttgart</strong><br />
Tel. 0711-24892260<br />
Mobil 0172-40198<strong>02</strong><br />
E-Mail jb@bachmannmedienservice.de<br />
Redaktion:<br />
Klaus Bossert, Karl Gutbrod,<br />
Dietmar Kern, Gastautoren<br />
Art Direction:<br />
Klaus Bossert, <strong>Stuttgart</strong><br />
Druck:<br />
Vogel Druck und<br />
Medienservice GmbH, Höchberg<br />
Vertrieb/Einzelverkauf:<br />
IPS Pressevertrieb GmbH,<br />
Meckenheim<br />
Erscheinungsweise:<br />
6 <strong>Ausgabe</strong>n pro Jahr<br />
A u fl a g e : 20.000 pro <strong>Ausgabe</strong><br />
Bildernachweis: siehe Einzelseite<br />
Urheberrechte:<br />
Die systematische Ordnung der Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen<br />
einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Mit der Annahme eines Beitrages zur Veröffentlichung erwirbt<br />
der Verlag vom Autor umfassende Nutzungsrechte in inhaltlich<br />
unbeschränkter und ausschließ licher Form, insbesondere Rechte<br />
zur weiteren Vervielfältigung und Verbreitung zu gewerblichen Zwecken<br />
mithilfe mechanischer, digitaler oder anderer Verfahren. Bis<br />
auf Widerruf (an: verlag@smartliving-magazin.de) gilt dies auch für<br />
die Verwendung von Bildern, Grafiken sowie audiovisueller Werke<br />
in den Social-Media-Kanälen Facebook, Twitter, Google+ und You-<br />
Tube. Kein Teil dieser Zeitschrift darf außerhalb der engen Grenzen<br />
urheberrechtlicher Ausnahmebestimmungen ohne schriftliche Einwilligung<br />
des Verlages in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm<br />
oder andere Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen,<br />
insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen verwendbare<br />
Sprache übertragen werden.<br />
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen<br />
und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der<br />
Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt<br />
werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte<br />
eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet<br />
sind.<br />
Immobilien<br />
Experten für Grundstücke und Häuser<br />
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