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smartLiving Magazin Stuttgart | Ausgabe 04/2023

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<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Gänsheide (Bestlage im Villengebiet, Nähe Bubenbad/<br />

Villa Reitzenstein): Großzügige, traumhafte Jugendstil-Villa , phantastischer Stadtblick,<br />

Wohnfläche ca. 411 m², 13 Zimmer,<br />

ca. 641 m² großes, ebenes<br />

Grundstück, Topzustand, 3 Garagen,<br />

exklusive Ausstattung, Energiebedarfsausweis,<br />

Endenergiebedarfswert<br />

142.1 kWh/(m²a),<br />

Energieeffizienzklasse E,<br />

Energieträger der Heizung:<br />

Erdgas, Strom-Mix, Bj. 1915. Perfekt<br />

für eine Großfamilie in Traumlage !<br />

Kaufpreis und Details auf Anfrage.<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Gänsheide (Bestlage im Villengebiet, Nähe Uhlandshöhe)<br />

Einzigartige, prachtvolle Jahrhundertwende-Villa, Top-Originalzustand, Stadtblick,<br />

Bj. 1906, ca. 350 m²<br />

Wohnfläche,<br />

ca. 3.100 m² traumhafter,<br />

uneinsehbarer<br />

Park, 5 Garagen,<br />

Energieausweis<br />

liegt nicht vor, da<br />

Denkmalobjekt. Ein<br />

echter Wohnjuwel<br />

der Spitzenklasse !<br />

Kaufpreis und Details<br />

auf Anfrage.<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Degerloch (Bestlage im Villengebiet Waldau am Waldrand):<br />

Moderne, großzügige, wunderschöne<br />

Villa mit Schwimmhalle, Wohnfläche<br />

ca. 321 m², 10 Zimmer, perfekt für eine<br />

Großfamilie, hochwertige Ausstattung,<br />

ca. 882 m² großes, ebenes Grundstück,<br />

Doppelgarage, Energieverbrauchsausweis,<br />

Endenergieverbrauchswert<br />

181.1 kWh/(m²a), Energieträger der<br />

Heizung: Erdgas, Energieeffizienzklasse<br />

F, Bj. 1978. Echter Wohnklassiker in<br />

Traumlage von <strong>Stuttgart</strong>-Degerloch !<br />

Kaufpreis und Details auf Anfrage.<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Degerloch (Bestlage im Villengebiet, Nähe Nägelestrasse):<br />

Außergewöhnliche, großzügige Etagenwohnung mit separatem Gäste-Appartement,<br />

einmaliger Panoramablick über <strong>Stuttgart</strong>, 4 ½ Zimmer, Wohnfläche ca. 239 m², exklusive<br />

Ausstattung, Aufzug, 4 Garagen,<br />

Energieverbrauchsausweis,<br />

Endenergieverbrauchswert<br />

128 kWh/(m²a),<br />

Energieträger der Heizung:<br />

Erdgas, Energieeffizienzklasse<br />

E, Bj. 1992. Eine echte<br />

Traumwohnung mit schönstem<br />

Stadtpanoramablick! Kaufpreis<br />

Euro 1.990.000.–<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Degerloch (Traumlage im Villengebiet Auf dem Haigst):<br />

Einzigartiges Baugrundstück, einmaliger Panoramastadtblick, ca. 1.341 m² großer,<br />

weitläufiger Park, eine<br />

Baugenehmigung für<br />

eine moderne Villa mit<br />

ca. 450 m² Wohnfläche,<br />

Schwimmhalle, Aufzug,<br />

3 Garagen liegt vor.<br />

Absolute Kaufgelegenheit<br />

mit bestechendem<br />

Stadtblick, Kaufpreis<br />

und Details auf Anfrage.<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Nord (Bestlage im Villengebiet Am Bismarckturm): Elegante<br />

Villa mit Einliegerwohnung, Schwimmhalle, Doppelgarage, Aufzug, Teehaus,<br />

Wohnfläche ca. 434 m², ca. 1.083 m²<br />

großes, ebenes Traumgrundstück,<br />

gehobene Ausstattung,<br />

Energiebedarfsausweis,<br />

Endenergiebedarfswert<br />

117.80 kWh/(m²a), Energieeffizienzklasse<br />

D, Energieträger<br />

der Heizung: Heizöl, Bj. 1982.<br />

Einzigartiger Villenklassiker in<br />

prominenter Traumlage!<br />

Kaufpreis und Details auf Anfrage.<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Nord (Villenlage, Nähe Doggenburg):<br />

Stilvolle, herrschaftliche 1-2-Familien Altbauvilla in Topzustand<br />

mit vielseitiger Nutzungsmöglichkeit, Stadtsicht, Wohnfläche ca. 248 m², ca. 929 m²<br />

großes, ebenen<br />

Grundstück, 9 Räume,<br />

Energiebedarfsausweis,<br />

Endenergiebedarfswert<br />

196.02 kWh/(m²a), Energieträger<br />

der Heizung:<br />

Heizöl, Energieeffizienzklasse<br />

F, Energieträger<br />

der Heizung: Heizöl, Bj.<br />

1925. Ein Wohlfühlhaus<br />

mit viel Platz! Kaufpreis<br />

und Details auf Anfrage.<br />

<strong>Stuttgart</strong>-West (Toplage im Grünen - Am Kräherwald): Großzügige, vielseitige<br />

1-2-Familien-Doppelhaushälfte, Wohnfläche ca. 234 m² ca. 483 m² großes,<br />

ebenes Grundstück,<br />

3 Garagen, Energiebedarfsausweis,<br />

Endenergiebedarfswert<br />

220.10 kWh/(m²a),<br />

Energieträger der<br />

Heizung: Erdgas,<br />

Energieeffizienzklasse<br />

G, Bj. 1936. Perfekt als<br />

Mehrgenerationenhaus/<br />

Großfamilie! Kaufpreis<br />

Euro 1.295.000.–<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Höhenlage<br />

(Traumlage - Naturnahes Wohnen, Nähe Geroksruhe/Merzschule):<br />

Wunderschöne 1-Familien-Stadtvilla,<br />

einzigartige, naturnahe Alleinlage<br />

in den Weinbergen mit herrlichem<br />

Weitblick, exklusive Ausstattung,<br />

Wohnfläche ca. 201 m², Garage und<br />

6 Außenstellplätze, Energiebedarfsausweis,<br />

Endenergiebedarfswert<br />

102.3 kWh/(m²a), Energieträger der<br />

Heizung: Heizöl, Energieeffizienzklasse<br />

D, Bj. 1910. Eine Rarität für<br />

echte Naturliebhaber! Kaufpreis<br />

Euro 1.980.000.–<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Bad Cannstatt (Bestlage im Villengebiet Memberg):<br />

Wunderschönes, großzügiges Baugrundstück mit traumhaften Panoramastadtblick,<br />

ca. 1.022 m² großes, sonniges<br />

Grundstück, nach Abbruch<br />

des bestehenden, gepflegten<br />

Zweifamilienhauses sind nach unverbindlicher<br />

Architektenauskunft<br />

ca. 397 m² Gesamtwohnfläche<br />

bebaubar. Eine Kaufgelegenheit<br />

mit Weitblick und Abendsonne!<br />

Kaufpreis Euro 1.780.000.–<br />

Armin Gross<br />

ÜBERTRAGUNG VON IMMOBILIEN ZU LEBZEITEN:<br />

DARUM MACHT ES DURCHAUS SINN!<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

denken Sie auch des Öfteren darüber nach, wie Ihr<br />

Immobilienvermögen für die nächste Generation gesichert<br />

und der sehr häufig eintretende Erbstreit vermieden<br />

werden kann? Wenn dem so ist und Sie dazuhin<br />

noch verhindern wollen, dass Ihre Angehörigen<br />

irgendwann hohe Steuern auf geerbte Häuser oder<br />

Wohnungen zahlen müssen, sollten Sie rechtzeitig die<br />

richtigen Vorkehrungen treffen – idealerweise schon<br />

zu Lebzeiten.<br />

Apropos Steuer: Der steuerliche Unterschied zwischen<br />

einer Schenkung zu Lebzeiten und einer Erbschaft ist<br />

eher gering. Entscheidend ist jedoch ein anderer Punkt:<br />

Bei einer Schenkung können die Freibeträge alle zehn<br />

Jahre neu in Anspruch genommen werden, was zu erheblichen<br />

Vorteilen – gerade bei hoch bewerteten Immobilien<br />

– führen kann. Denn die vom Gesetzgeber<br />

gewährten Freibeträge sind beträchtlich und abhängig<br />

vom Verwandtschaftsgrad. Grundsätzlich gilt: Je enger<br />

das Verwandtschaftsverhältnis, desto höher ist der<br />

Freibetrag. Auf diese Weise will der Gesetzgeber sicherstellen,<br />

dass sich Beschenkte oder Erben für die<br />

Annahme des Nachlasses nicht verschulden müssen.<br />

Die persönlichen Freibeträge für Schenkungen liegen<br />

gemäß § 16 ErbStG bei 500.000 Euro für Ehegatten und<br />

eingetragene Lebenspartner, 400.000 Euro für Kinder<br />

und Stiefkinder, 200.000 Euro für Enkel und 20.000<br />

Euro für alle übrigen Beschenkten.<br />

Die Höhe der Schenkungs- oder Erbschaftsteuer<br />

hängt von der Steuerklasse sowie der Höhe der Erbschaft<br />

ab. Die Steuersätze sind also gestaffelt und erst<br />

dann fällig, wenn der Freibetrag überschritten ist.<br />

DAS SMARTLIVING-MAGAZIN IN ALLEN MEDIEN<br />

Wie beim Freibetrag bevorzugt der Gesetzgeber nahe<br />

Verwandte auch bei den Steuersätzen. Sie fallen bei<br />

Ehepartnern am geringsten, bei Nicht-Verwandten<br />

am höchsten aus.<br />

Neben den steuerlichen Aspekten sind bei einer Schenkung<br />

zu Lebzeiten noch andere wichtige Sachverhalte<br />

zu regeln, damit später kein böses Erwachen eintritt.<br />

Ein Nutzungs- oder Wohnrecht sollte auf jeden Fall<br />

vereinbart werden, denn dieses garantiert, dass der<br />

Schenker weiterhin in dem Haus wohnen kann. Wird<br />

die Immobilie nicht selbst bewohnt, kann vom Notar<br />

in der Schenkungsurkunde auch ein Nießbrauchrecht<br />

festgehalten werden. Mit diesem sichert sich der<br />

Schenker das wirtschaftliche Eigentum an der Immobilie<br />

auf Lebenszeit, inkl. der Mieteinnahmen.<br />

Was sonst noch zu beachten ist, erläutern wir Ihnen,<br />

liebe Leserinnen und Leser, ausführlich in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

in unserem Artikel „Immobilien richtig vererben“.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre unserer neuen <strong>smartLiving</strong>-<strong>Ausgabe</strong>,<br />

Ihr<br />

Armin Gross<br />

+ blog<br />

3


<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

INHALT<br />

SEPTEMBER <strong>2023</strong><br />

IMMOBILIEN<br />

52 HEIZUNG-SPEZIAL<br />

06<br />

Interview mit Robin Frank –<br />

„Größeres Immobilienangebot trifft auf stagnierende<br />

Nachfrage“<br />

08<br />

Fernwärme – eine Alternative zur Wärmepumpe<br />

12<br />

Immobilienmärkte in Aufruhr – der Kampf ums Haus<br />

16<br />

Preisabschläge für unsanierte Gebäude<br />

17<br />

Aktuelle Immobilienangebote<br />

18<br />

Neues vom Markt: Immobilien in <strong>Stuttgart</strong> –<br />

darauf sollten Kaufinteressenten jetzt achten<br />

ARCHITEKTUR<br />

52<br />

SANIERUNG & ENERGIE<br />

Heizung-Spezial zum neuen Heizungsgesetz (GEG) –<br />

alles Wichtige zu Wärmepumpen, Hybrid-/H2-ready-/<br />

Elektro-/Infrarot- und Pellets-Heizungen<br />

22<br />

26<br />

Wohnungsbau – Architektenkammer fordert Rettungsschirm<br />

Wohnen für alle – in bester Tübinger Lage<br />

68<br />

Was tun mit alten Immobilien –<br />

halten, verkaufen, renovieren?<br />

PLANEN & BAUEN<br />

WOHNEN & LEBEN<br />

30<br />

Stornierungswelle versetzt Baufirmen in Sorge –<br />

so sichern Sie sich als Bauherr ab<br />

72<br />

78<br />

Badezimmer planen & gestalten – so geht´s richtig<br />

Bettentrends <strong>2023</strong> – natürlich & nachhaltig<br />

34<br />

Dächer sinnvoller nutzen –<br />

von der Begrünung bis zu Photovoltaik<br />

84<br />

Marktplatz<br />

36<br />

Hierauf sollten Hausbesitzerbei Solar unbedingt achten –<br />

wie Sie bei der Anschaffung sparen können<br />

87<br />

88<br />

Firmenverzeichnis<br />

Auslagestellen<br />

FINANZIERUNG<br />

89<br />

Verkaufsstellen/Veranstaltungen<br />

40<br />

KfW-Förderung für Familien –<br />

der neue Förder-Zins bringt bis zu 36.000 Euro<br />

90<br />

Vorschau / Impressum<br />

43<br />

Keine Sorge vor der Anschlussfinanzierung<br />

44<br />

Die Bestandsimmobilie jetzt modernisieren –<br />

was Sanierer beachten sollten<br />

45<br />

Baugeldvergleich<br />

46<br />

50<br />

51<br />

VERSICHERUNG & RECHT<br />

Immobilien richtig vererben – oft macht es Sinn,<br />

schon frühzeitig festzulegen, wer was bekommen soll<br />

Darf ich das in meinem Garten? Von pflanzen bis<br />

schneiden: Fünf Rechtstipps für Gartenbesitzer<br />

Interessante Urteile<br />

UNSER COVER:<br />

Bett „Cloud 7 W154“<br />

von Bretz<br />

Foto: Bretz<br />

MADE TO TOUCH.<br />

DESIGNED TO CONTROL.<br />

DER SMARTE KNX<br />

RAUMCONTROLLER.<br />

JUNG.DE/LS-TOUCH<br />

4<br />

5<br />

Fotograf: Constantin Meyer, Interieur: Design Post Köln


Immobilien<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

Herr Frank, die Preisentwicklung bei Immobilien<br />

kannte viele Jahre lang nur eine Richtung: nach oben.<br />

Geht’s jetzt wie auf der Achterbahn steil nach unten?<br />

Die Veränderung der Preisentwicklung ergibt sich im Wesentlichen<br />

aus zwei Faktoren. Erstens abrupt gestiegene Zinsen<br />

und zweitens erwartete Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen.<br />

Dies bedeutet, dass sich der Markt und damit<br />

auch der Preis noch stärker nach Lagequalität und Objektqualität<br />

(insbesondere hinsichtlich des energetischen Zustands)<br />

differenzieren wird. Bei guter Lage und gutem energetischen<br />

Zustand dürfte sich der Preisrückgang im unteren einstelligen<br />

Prozentbereich bewegen. Stimmen Lage und Zustand nicht,<br />

ist der Preisrückgang deutlicher.<br />

Stimmen Lage und Zustand nicht, ist der Preisrückgang deutlicher.<br />

„GRÖSSERES IMMOBILIENANGEBOT<br />

TRIFFT AUF STAGNIERENDE NACHFRAGE“<br />

Interview mit Robin Frank,<br />

Geschäftsführer der Immobilienvermittlung der BW-Bank<br />

Die Nachfrage nach Wohneigentum war zuletzt enorm.<br />

Ist dieser Boom abgeebbt?<br />

Die gestiegenen Zinsen führen dazu, dass zum Beispiel die<br />

Nachfragergruppe mit wenig Eigenkapital, die sich bei 1 bis<br />

2 Prozent Finanzierungszins anstatt der monatlichen Mietzahlung<br />

ein Darlehen leisten konnte, weitestgehend vom<br />

Markt verschwunden ist. Auch bei den Kapitalanlegern, die<br />

bisher nur mangels attraktiver Anlagealternativen oder zur<br />

Vermeidung eines Verwahrentgelts in Immobilien investiert<br />

haben, hat sich die Nachfrage deutlich beruhigt. Die gestiegenen<br />

Zinsen haben auch die Renditevorstellungen der<br />

Investoren verändert. Objektabhängig werden Renditen von<br />

5 Prozent und weniger vom Markt kaum mehr akzeptiert.<br />

Andererseits ist die Neubautätig deutlich zurückgegangen.<br />

Damit verringert sich zukünftig das Angebot bei immer<br />

noch hohem Bedarf. Die ersten Auswirkungen sind bereits<br />

auf dem Mietmarkt mit steigenden Mieten zu verzeichnen.<br />

Gibt es Unterschiede zwischen städtischen<br />

und ländlichen Gebieten?<br />

Ja, im ländlichen Raum, insbesondere wenn die Infrastruktur<br />

nicht den Vorstellungen der Interessenten entspricht,<br />

ist der Preisrückgang deutlicher.<br />

Stichwort energetische Sanierung. Sind Häuser<br />

und Wohnungen im Altbestand ohne entsprechenden<br />

Energiestandard derzeit nur mit hohen Abschlägen<br />

verkäuflich?<br />

Stimmt neben der Lage auch der energetische Zustand<br />

nicht, ist mit deutlichen Preisabschlägen zu rechnen. Die<br />

Interessenten preisen notwendige energetische Sanierungsmaßnahmen<br />

in ihrer Preiskalkulation mit ein.<br />

Interview mit Robin Frank,<br />

Geschäftsführer der Immobilienvermittlung der BW-Bank<br />

Leider führt die aktuelle Diskussion um die Novellierung<br />

des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu einer Verunsicherung<br />

der Interessenten und damit zu einer Verzögerung bei<br />

der Kaufentscheidung.<br />

Ein Tipp zum Schluss für diejenigen,<br />

die Wohneigentum erwerben möchten:<br />

Jetzt gleich oder noch etwas abwarten?<br />

Ein Käufer, der seine Traumimmobilie findet, sollte nicht<br />

darauf hoffen, dass die Preise weiter sinken – das Risiko,<br />

dass die Traumimmobilie dann weg ist, ist nach wie vor<br />

vorhanden.<br />

Verkäufer sollten sich bei der Preisfindung den Rat eines<br />

erfahrenen Experten einholen. Der Markt akzeptiert<br />

nicht mehr jede Preisvorstellung. Auf jeden Fall müssen<br />

sich die Verkäufer auf eine längere Vermarktungsdauer<br />

einstellen.<br />

Die Fragen stellte Karl Gutbrod<br />

6<br />

Foto: MCM – www.stock.adobe.com<br />

Foto: BW-Bank<br />

7


Immobilien<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

FERNWÄRME –<br />

EINE ALTERNATIVE<br />

ZUR WÄRMEPUM-<br />

DIE ROLLE DER FERNWÄRME<br />

Welche Rolle die Fernwärme in einem klimaneutralen Energiesystem<br />

spielt, hat die Dena (eine Beratungseinrichtung der<br />

Bundesregierung) in einer aktuellen Studie thematisiert. Hier<br />

ein paar Eckpunkte:<br />

Zahl der Anschlüsse und Infrastruktur: Erstens steigt die Zahl der<br />

Fernwärmeanschlüsse bis 2<strong>04</strong>5 deutlich an. In den Langfristszenarien<br />

wird davon ausgegangen, dass die Zahl der Anschlüsse bis<br />

2<strong>04</strong>5 auf etwa das Doppelte ansteigt und somit mehr Haushalte,<br />

Gewerbe und Industriebetriebe Fernwärme als zentrale Quelle<br />

der Wärmeversorgung nutzen. Das bedeutet, dass das bestehende<br />

Fernwärmeleitungssystem erheblich ausgebaut werden muss.<br />

Mit einer steigenden Bedeutung der Wärmenetze ist vor allem in<br />

dicht besiedelten urbanen Gebieten zu rechnen, denn: Je höher<br />

die Wärmebedarfs- bzw. Anschlussdichte, desto effizienter ist das<br />

Netz. So ergeben sich klare Kostenvorteile gegenüber dezentralen<br />

Alternativen.<br />

Fernwärmeerzeugung: Zweitens steigt aufgrund der höheren<br />

Fernwärmeanschlüsse auch die Fernwärmeerzeugung von derzeit<br />

rund 134 auf 148 TWh im Jahr 2030 und auf 175 TWh im<br />

Jahr 2<strong>04</strong>5 an. Der Anstieg liegt dabei etwas niedriger als das<br />

Wachstum der Anschlüsse, da der Gesamtverbrauch gleichzeitig<br />

durch die Sanierungen im Gebäudebestand reduziert wird. Je geringer<br />

die Einsparungen ausfallen, desto höher ist der projizierte<br />

Fernwärmebedarf.<br />

Technologiemix: Drittens verändert sich der Technologiemix<br />

der Fernwärmeerzeugung. Um das Ziel der Klimaneutralität zu<br />

erreichen, werden die heute dominierenden Gas- und Kohle-<br />

KWK-Anlagen schrittweise abgeschaltet und durch einen Mix<br />

von Erneuerbare-Energien-Technologien ersetzt. Dieser Mix<br />

umfasst insbesondere Großwärmepumpen, aber auch Geothermie<br />

(tiefe, oberflächennahe als auch Grubenwasser), Solarthermie,<br />

Biomasse, Abwärme aus Industrie und weiteren Sektoren,<br />

und – ab 2<strong>04</strong>0 und in begrenztem Umfang – auch Wasserstoff-KWK-Anlagen.<br />

Speicher und Flexibilität: Viertens werden an Wärmenetze angeschlossene<br />

Wärmespeicher mithilfe von Elektrokesseln zunehmend<br />

auch als Flexibilitätsoption für die variable Stromerzeugung<br />

aus Wind- und PV-Anlagen genutzt und erhöhen so die<br />

Flexibilität des Energiesystems.<br />

künftige Gesetzgebung gilt es bei der Umstellung auf klimaneutrale<br />

Wärmeerzeugung mit zu berücksichtigen.<br />

Umweltministerin Thekla Walker: „Wir wollen schnellstmöglich<br />

ins Handeln kommen. Die Wärmeplanung der Kommunen<br />

zeigt uns im Detail, was die Akteure vor Ort brauchen – welche<br />

Rahmenbedingungen wir als Land verändern müssen, welche<br />

zusätzlichen Förderungen es braucht, damit die Menschen im<br />

Land baldmöglichst sicher, klimaneutral und bezahlbar heizen<br />

können.“<br />

Das EnBW-Heizkraftwerk Altbach: Aus den Anlagen am Standort kann<br />

eine gesicherte Fernwärmeleistung von 280 Megawatt ausgekoppelt werden.<br />

100.000 GEBÄUDE SOLLEN JÄHRLICH NEU ANS WÄRMENETZ ANGESCHLOSSEN WERDEN<br />

Was tun, wenn die alten Öl- und Gasheizungen kaputt gehen?<br />

Eine Frage, an der sich seit der Formulierung des<br />

künftigen Heizungsgesetzes die Gemüter erhitzen. Für jährlich<br />

rund 100.000 Gebäude soll diese Frage einfach beantwortet werden:<br />

so viel Häuser sollen künftig zusätzlich ans Fernwärmenetz<br />

angeschlossen werden. So zumindest hat es die Bundesbauministerin<br />

Klara Geywitz (SPD) unlängst auf dem sogenannten<br />

Fernwärmegipfel erklärt.<br />

Fernwärme also als Alternative zur Wärmepumpe und weiteren<br />

Techniken. Denn eine der Gipfelerklärungen lautet: „Wer sich<br />

an ein geplantes Fernwärmenetz anschließen lassen will, sollte<br />

von der Pflicht zum Einbau einer Heizung befreit werden, die die<br />

65-Prozent-Vorgabe für erneuerbare Energien erfüllt.“ Ist demnach<br />

ein Fernwärmenetz geplant, kann man die bisherige Gasheizung<br />

weiter betreiben oder übergangweise sich eine ähnliche<br />

Heizung einbauen lassen. Details gab es beim Fernwärmegipfel<br />

allerdings noch nicht, der neue Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes<br />

(„Heizungsgesetz“) wird sie aber wohl enthalten.<br />

Wirtschaftsminister Robert Habeck und weitere Verteter hatten<br />

bei diesem Gipfel bekräftigt, „dass bis 2030 insgesamt die<br />

Hälfte der Wärme in den Netzen klimaneutral erzeugt werden<br />

soll“. Bisher allerdings stammt die Wärme in diesen Netzen zu<br />

zwei Dritteln aus fossil befeuerten Kraftwerken. Wie soll diese<br />

Klimaneutralität gelingen? Laut den Langfristszenarien des<br />

Bundeswirtschaftsministeriums steigt der Anteil der Fernwärme<br />

am gesamten Wärmeverbrauch von heute zehn Prozent auf<br />

dann etwa 25 Prozent an. „Großwärmepumpen, Geo- und Solarthermie<br />

sind die zentralen Energiequellen“, so die Deutsche<br />

Energie-Agentur (Dena).<br />

„BERLIN ENTSCHEIDET, WAS WIR DÜRFEN“<br />

Eine Deckung von 25 Prozent des Wärmebedarfs durch Fernwärme<br />

hält auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) für<br />

realistisch. Deren Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing meinte<br />

nach dem Ende des Wärmegipfels: „Das klare Bekenntnis der zuständigen<br />

Ministerien, die Voraussetzungen für einen massiven<br />

Ausbau der Fernwärme zu schaffen, bewertet der VKU außerordentlich<br />

positiv. Die Fernwärme ist das zentrale Instrument zur<br />

Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Wenn die gemeinsam<br />

bekundeten Zielsetzungen jetzt umgesetzt werden, kommen wir<br />

einen großen Schritt auf dem Weg der Wärmewende voran.“<br />

Die Fernwärme als Option zum klimaneutralen Heizen brauche<br />

aus Sicht des Stadtwerkeverbands drei Dinge: mehr Zeit, mehr<br />

Geld und mehr Akzeptanz. Die gesetzlichen Regelungen müssten<br />

Kommunen und kommunale Unternehmen befähigen, die<br />

notwendigen Investitionen in den Ausbau und die Erzeugung<br />

sowie Erschließung klimaneutraler Wärmequellen zu stemmen.<br />

„Dafür sind auch wirksame finanzielle Förderungen notwendig“,<br />

meinte Liebing. „Das Bundesprogramm BEW und die KWK-Förderung<br />

laufen 2026 aus und brauchen eine Anschlusslösung.<br />

Gemeinsam mit dem Bundesgesetz für die Wärmeplanung und<br />

einer praxisgerechten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes kann<br />

so ein wirksamer Rahmen für den Ausbau der Wärmenetze geschaffen<br />

werden. Dabei sollte auf zu starre Fristen, die manche<br />

Wärmenetzbetreiber nicht erreichen können, verzichtet werden.<br />

Ansonsten würden sie solche Festlegungen vom Ausbau abhalten.<br />

Als Stadtwerke wollen wir die Bürgerinnen und Bürger bestmöglich<br />

bei der Wärmewende unterstützen. Die Fernwärme ist<br />

dafür eine gute Lösung. Wir können. Wir wollen. Nun entscheidet<br />

Berlin, wie viel und was wir dürfen.“<br />

EIGENER WÄRMEGIPFEL FÜR BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Unterdessen hat Baden-Württemberg noch vor den Sommerferien<br />

seinen eigenen „Wärmegipfel“ abgehalten. Das Land verpflichtet<br />

die 1<strong>04</strong> Stadtkreise und Großen Kreisstädte des Landes<br />

zu einer kommunalen Wärmeplanung. Diese Wärmepläne<br />

müssen bis Ende dieses Jahres vorliegen. Sie zeigen auf, wie die<br />

Wärmeversorgung vor Ort bis 2<strong>04</strong>0 klimaneutral wird und welche<br />

Zwischenschritte bis dahin notwendig sind – etwa der Bau,<br />

die Erweiterung oder Umstellung eines Nah- oder Fernwärmenetzes.<br />

Zudem arbeitet die Bundesregierung an grundlegenden<br />

Weichenstellungen bei der Gebäudeenergieeffizienz und weiteren<br />

Anforderungen an die kommunale Wärmeplanung. Diese<br />

BUNDESWEITE VORREITERROLLE<br />

Ralf Broß, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags<br />

Baden-Württemberg, sieht mit der baden-württembergischen<br />

Gesetzgebung und den kommunalen Wärmeplanungen eine<br />

gute Grundlage dafür, dass nun die richtigen Investitionsentscheidungen<br />

getroffen werden können: „Die aktuellen Gesetzesvorhaben<br />

auf Bundesebene setzen den Rahmen für die weiteren<br />

Schritte in der Wärmewende. Jetzt müssen wir die Gelegenheit<br />

beim Schopfe packen und gemeinsam dafür Sorge tragen, dass<br />

wir unsere Vorreiterrolle im Land nicht verspielen. Allerdings<br />

sind in dem Verhältnis zwischen Landes- und Bundesrecht noch<br />

zahlreiche Fragen zu klären. Mit Blick auf die fortschreitenden<br />

Planungen vor Ort sowie auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes<br />

müssen die baden-württembergischen Planungen jetzt rasch<br />

mit jenen auf Bundesebene in Einklang gebracht werden.“<br />

Steffen Jäger, Präsident des Gemeindetags, meint dazu: „Eine gelingende<br />

Wärmewende ist eine zwingende Voraussetzung für das<br />

Erreichen der Klimaziele. Wärmenetze, die Wärme aus erneuerbarer<br />

Erzeugung oder Abwärme liefern, sind hierbei ein wichtiger<br />

Baustein. Durch eine kommunale Wärmeplanung können<br />

die jeweiligen, vor Ort zielführenden Maßnahmen ermittelt werden.<br />

Wichtig ist uns aber: die verfügbaren Ressourcen – sowohl<br />

in den Rathäusern als auch am Markt sind knapp. Deshalb müssen<br />

die Rahmenbedingungen für die Wärmeplanung pragmatisch<br />

ausgestaltet und Bestandspläne anerkannt werden. In den<br />

Kommunen weiß man im Zweifel am besten, wo eine vertiefte<br />

Planung sinnvoll sein kann und wo man gegebenenfalls auch<br />

ganz darauf verzichtet.“<br />

Fernwärme-Ausbau in <strong>Stuttgart</strong>-Ost.<br />

8<br />

Foto: Daniel Maier-Gerber/EnBW<br />

Foto: Uli Deck/EnBW<br />

9


Immobilien<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

Das Gaskraftwerk der EnBW in <strong>Stuttgart</strong>-Gaisburg/Innenansicht.<br />

Herzstück des Neubaus ist eine Anlage zur Erzeugung von Strom<br />

und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung, KWK).<br />

Sie verfügt über eine Leistung von insgesamt 30 Megawatt<br />

Wärme und 30 Megawatt Strom.<br />

PLANUNG ALLEIN LIEFERT NOCH KEINE WÄRME<br />

Alleine die Planung liefert jedoch noch keine Wärme. Daher<br />

fordert Jäger: „Wenn die Netze realisiert werden sollen, dann<br />

braucht es dafür eine kraftvolle staatliche Investitionsunterstützung,<br />

mit der auch den Anforderungen unterschiedlicher<br />

Gebietskulissen entsprochen werden kann. Eine kommunale<br />

Nahwärmeversorgung wird nur realisiert werden können, wenn<br />

sie sich auch wirtschaftlich trägt. Hierfür gilt es sämtliche Potenziale<br />

in der Erzeugung auszuschöpfen und zu fördern, insbesondere<br />

die Geothermie ist im Südwesten eine aussichtsreiche<br />

Technologie.<br />

Für Steffen Jäger müsse bei alledem aber auch klar sein, dass<br />

nicht überall wo Wärmeplanungen vorliegen, auch Wärmenetze<br />

entstehen. „In welchem Maße sich die Wärmewende durch öffentliche<br />

Infrastruktur oder eigenverantwortliche, private Maßnahmen<br />

vollzieht, wird von den insgesamt gegebenen Rahmenbedingungen<br />

sowie den Strukturen vor Ort abhängen.“<br />

Prof. Dr. Alexis v. Komorowski, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags<br />

Baden-Württemberg, betont, dass auch die Landkreise<br />

das Ziel der Wärmewende aktiv vorantreiben: „Gerade den<br />

regionalen Energieagenturen auf Kreisebene kommt dabei eine<br />

bedeutende Rolle zu. Sie können insbesondere kleineren Gemeinden<br />

professionelle Unterstützung auf dem Weg zur klimaneutralen<br />

Wärmeversorgung bieten. Um die regionalen Energieagenturen<br />

nachhaltig zu stärken, sollte sich das Land dazu<br />

durchringen, in eine institutionelle Basisfinanzierung einzusteigen.<br />

Wichtig ist den Landkreisen auch, dass wir bei der Wärmewende<br />

auf alle klimaneutralen Wärmequellen setzen und dabei<br />

insbesondere auch die (Tiefen-)Geothermie sowie die Solarthermie<br />

als Teil der Lösung sehen.“<br />

IM SÜDWESTEN BESTWERT BEI WÄRMENETZEN<br />

Dass Baden-Württemberg ein Vorreiter ist, zeigt sich daran, dass<br />

bereits im Herbst 2020 Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohner<br />

verpflichtet wurden, bis Ende <strong>2023</strong> einen Wärmeplan aufzustellen,<br />

damit die Bürger vor Ort wissen, mit welchen Möglichkeiten<br />

sie rechnen können. Kleinere Städte und Gemeinden<br />

tun das auf freiwilliger Basis und erhalten dafür einen Zuschuss.<br />

Mehr als 60 Wärmenetze wurden über das Förderprogramm<br />

unterstützt. Vorreiter ist Baden-Württemberg auch im vorhandenen<br />

Fernwärmenetz. Stand Ende 2020 bestehen laut der Arbeitsgemeinschaft<br />

Fernwärme (AGFW) im Südwesten 828 Netze<br />

mit einer Trassenlänge von 4.193 Kilometern. Das ist Bestwert.<br />

Bayern als Zweitplatzierter kommt auf 375 Wärmenetze mit<br />

einer Trassenlänge von 3.800 Kilometern.<br />

DIE SITUATION IN STUTTGART<br />

In <strong>Stuttgart</strong> macht die Fernwärme 18 Prozent der Wärmeversorgung<br />

in der gesamten Stadt aus, auf der Neckarschiene und in<br />

der Innenstadt sind es sogar 65 Prozent. Insgesamt sind in der<br />

Stadt rund 3.000 Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen.<br />

Mit Fernwärme versorgt werden rund 25.000 Haushalte, 1.300<br />

Unternehmen sowie 300 öffentliche Gebäude. Erzeugt wird die<br />

Wärme vor allem in Kraft‐Wärme‐Kopplung in den Heizkraftwerken<br />

Münster, Gaisburg sowie Altbach/Deizisau. Die dazu<br />

gehörigen Trassen haben eine Länge von 218 Kilometern auf<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Gemarkung.<br />

Unterdessen nimmt die Wärmeplanung der Stadt <strong>Stuttgart</strong> immer<br />

konkretere Form an. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses<br />

für Klima und Umwelt wurde der Entwurf für die Einstufung<br />

des Stadtgebiets in Eignungsgebiete für Wärmenetze vorgestellt<br />

und die weiteren Schritte skizziert, die nötig sind, damit der Gemeinderat<br />

die Wärmeplanung noch in diesem Jahr beschließen<br />

kann. Eine Bürgerbeteiligung ist für den Herbst geplant.<br />

Dafür, dass <strong>Stuttgart</strong> ab 2035 klimaneutral sein kann, ist eine<br />

nachhaltige Wärmeversorgung von zentraler Bedeutung. Die<br />

Voraussetzungen dafür sind in den 23 Stadtbezirken jedoch sehr<br />

unterschiedlich. Über deren Bewertung und den Stand der gemeinsam<br />

erarbeiteten Planung haben das Amt für Umweltschutz<br />

(AfU) und die Stadtwerke <strong>Stuttgart</strong> dem Gremium berichtet.<br />

Dieses Leitbild soll den Transformationsprozess in den nächsten<br />

Jahren begleiten und bei allen städtebaulichen Entwicklungen<br />

Berücksichtigung finden.<br />

„Das Potenzial lokaler erneuerbarer Energie ist auf dem Stadtgebiet<br />

begrenzt“, sagt Dr. Jürgen Görres, Leiter der Abteilung<br />

Energie beim AfU, „daher ist es wichtig, jedes Potenzial – ob Abwasserwärme,<br />

Abwärme, Geothermie, Solarenergie und anderes<br />

mehr – zu nutzen. Dabei ist es unbedingt notwendig, auch einen<br />

Großteil der Gebäude energetisch zu sanieren und damit den<br />

Wärmebedarf zu minimieren.“<br />

Die klimaneutrale Wärmeversorgung ist sowohl über eine Einzelversorgung<br />

als auch über einen Wärmeverbund zu realisieren.<br />

Dabei spielt die bestehende Fernwärmeversorgung auch eine<br />

wichtige Rolle. Für den Ausbau des Verbunds gilt es, Zonen zu<br />

identifizieren, in denen ein Wärmenetz praktikabel wäre.<br />

Der im Ausschuss für Klima und Umwelt vorgestellte Entwurf<br />

für Eignungsgebiete zeigt, dass sich die in <strong>Stuttgart</strong> bestehenden<br />

Wärmenetze verdichten und zum Teil erweitern lassen. Hinzu<br />

sollen Gebiete kommen, die sich aufgrund ihrer Struktur und<br />

möglicher Wärmequellen für ein neues klimaneutrales Wärmenetz<br />

eignen. Sie sind nach ihrem zeitlichen und planerischen Status<br />

in zwei Prioritäten eingeteilt. Daneben gibt es auch Gebiete,<br />

die aufgrund ihrer sehr hohen Bebauungsdichte und des geringen<br />

Gebäudeabstands wenig Möglichkeiten für eine klimaneutrale<br />

Einzelversorgung haben, sodass auch hier Wärmenetze als<br />

Option zu prüfen sind.<br />

SCHRITTE BIS ZUR FERTIGEN WÄRMEPLANUNG<br />

Die Landeshauptstadt will die vorläufigen Ergebnisse der kommunalen<br />

Wärmeplanung am 29. September wiederum im Ausschuss<br />

für Klima und Umwelt vorstellen. Unmittelbar danach<br />

sollen die Bürgerinnen und Bürger in die Wärmeplanung eingebunden<br />

werden. Eine Informationsveranstaltung am 5. Oktober<br />

präsentiert dafür den Planungsstand der breiten Öffentlichkeit<br />

und erläutert die Methodik.<br />

Die vorläufigen Ergebnisse werden dann auf der Internetseite<br />

www.stuttgart.de veröffentlicht und auch im Amt für Umweltschutz<br />

einsehbar sein. Im Oktober besteht die Möglichkeit, Anregungen,<br />

Rückmeldungen und Stellungnahmen an das Amt für<br />

Umweltschutz zu schicken, die in die Beratung der Endfassung<br />

des kommunalen Wärmeplans einfließen. Vorgesehen ist, dass<br />

der Gemeinderat die Wärmeplanung für das Stadtgebiet <strong>Stuttgart</strong><br />

im Dezember beschließt.<br />

<br />

© Autor: Karl Gutbrod<br />

Die Grafik aus dem Entwurf der kommunalen Wärmeplanung<br />

markiert im <strong>Stuttgart</strong>er Stadtgebiet die Zonen mit bestehenden<br />

Wärmenetzen, Eignungs- und Versorgungsgebiete,<br />

Erweiterungsbereiche und Einzelversorgungsgebiete.<br />

Abbildung/Rechte: Amt für Umweltschutz, LHS<br />

10<br />

Foto: Uli Deck/EnBW<br />

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Immobilien<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

IMMOBILIENMÄRKTE<br />

IN AUFRUHR<br />

DER KAMPF UMS HAUS<br />

Die hohe Inflation macht sich für Verbraucher in erster Linie<br />

durch höhere Preise für Lebensmittel, Baumaterialen oder<br />

Heizkosten bemerkbar. Sie wirkt sich aber ebenfalls auf aktuelle<br />

Kredite und Kreditvorhaben aus – mit Vor- und Nachteilen.<br />

Aktuell betrifft das unter anderem den Bausektor: Hier sorgt<br />

die weltweit erhöhte Nachfrage nach Baumaterialien dafür, dass<br />

auch die Kosten für Bauarbeiten steigen. Die derzeitige Preisentwicklung<br />

hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf Verbrauchsausgaben,<br />

sondern ebenfalls auf Kreditzinsen.<br />

Da das Geld bei einer hohen Inflationsrate an Wert verliert, werden<br />

auch Kredite entwertet und Kreditnehmer können gegebenenfalls<br />

von einer Inflation profitieren. Das ist der Fall, wenn die<br />

Inflationsrate über die Kreditkalkulation hinausgeht. Denn die<br />

Inflationsrate ist für Banken eine wichtige Kennzahl bei der Berechnung<br />

des Realzinses und der Preisgestaltung von Krediten.<br />

Üblicherweise bieten Kreditgeber Zinssätze an, die über der Inflationsrate<br />

liegen, wobei sie die erwartete Inflationsrate in den<br />

Zinssatz einpreisen.<br />

Die aktuell steigende Inflation führt allerdings dazu, dass der Realzins<br />

für Ratenkredite ins Negative fällt. Dieser berechnet sich<br />

aus dem mit der Bank vereinbarten mittleren Zinssatz, dem Nominalzins,<br />

und der aktuellen Inflationsrate. Bei einem Nominalzins<br />

von drei Prozent und einer Inflationsrate von 5,2 Prozent ergäbe<br />

sich mit der entsprechenden Formel ein Realzins von minus<br />

2,09 Prozent. Das bedeutet, Kreditnehmer, die einen laufenden<br />

Ratenkredit bedienen, müssen weniger Geld zurückzahlen als<br />

sie erhalten haben. Oder anders formuliert: Die Kreditschulden<br />

entwerten sich durch die Inflation.<br />

Das gilt jedoch nicht bei Krediten mit variablen Zinsen, die nur<br />

für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben sind und während<br />

der Kreditlaufzeit durch den Kreditgeber jederzeit geändert<br />

werden können. In diesem Fall führt die steigende Inflation dazu,<br />

dass sich auch der Zinssatz mit der steigenden Teuerungsrate<br />

erhöht. Bei Haus- oder Immobilienfinanzierungen mit einem<br />

Annuitätendarlehen statt einem variablen Darlehen gilt hingegen<br />

dasselbe wie bei einem Ratenkredit: Die Kreditzahlungen<br />

verlieren bei einer stark steigenden Inflation an Wert, wobei die<br />

Gesamtdauer der Finanzierung eine untergeordnete Rolle spielt.<br />

Läuft die Zinsfestschreibung aus, passt der Kreditgeber den<br />

neuen Zins an die Inflationsrate an und kalkuliert somit auch<br />

einen Anstieg der Inflation neu mit ein. Kreditnehmer profitieren<br />

jedoch nur dann von der steigenden Inflation, wenn auch<br />

ihr Gehalt oder Lohn zeitnah an die Inflation angeglichen wird.<br />

Andernfalls verpufft der positive Effekt, da sie mehr Geld für den<br />

Lebensunterhalt aufwenden müssen.<br />

FÜRS GLEICHE GELD GIBT ES BEI HÖHEREN ZINSEN<br />

JETZT OFTMALS WENIGER HAUS<br />

Die Zinsen sind in einem Tempo gestiegen wie selten in der Geschichte.<br />

Die Folge ist ein tägliches Drama. In den Hauptrollen:<br />

Hauskäufer, Verkäufer, Makler und Finanzierer. Denn das bedeutet<br />

steigende Zinsen jetzt beim Immobilienkauf:<br />

Die Banken verlangen eine höhere Tilgung: Für die Finanzierung<br />

steigt die monatliche Belastung deutlich. Damit der aufgenommene<br />

Kredit in einem Zeitraum von 30 Jahren getilgt werden<br />

kann, verlangen die meisten Banken eine Anfangstilgung<br />

von 2 oder 3 Prozent. Die Folge: Konnten im Jahr 2021 mit 1.000<br />

Euro monatlich bei 1 Prozent Zins und 3 Prozent Tilgung noch<br />

300.000 Euro finanziert werden, sind mit dem aktuellen Zins von<br />

ca. 3,5 Prozent und 3 Prozent Tilgung nur 185.000 Euro finanzierbar.<br />

Müssen aber 300.000 Euro finanziert werden, beträgt die<br />

monatliche Belastung bei 3 Prozent Tilgung schon 1.625 Euro.<br />

Wenn Sie heute eine Immobilie finanzieren wollen, sollten Sie<br />

deshalb genau nachrechnen, ob das monatliche Budget ausreicht.<br />

Monatliche Belastungen für Zins und Tilgung sollten nicht mehr<br />

als 30 bis 35 Prozent des verfügbaren Nettoeinkommens betragen.<br />

Denn es kommen noch mindestens 10 bis 15 Prozent an<br />

Kosten für den Unterhalt der Immobilie wie Strom, Heizung,<br />

Wasser, Steuern oder Gebühren dazu.<br />

Kreditkonditionen in der Werbung oft zu niedrig angesetzt:<br />

Ebenso sollten Sie sich nicht von angebotenen Zinsen bei der<br />

Hausbank oder auf Internetportalen blenden lassen. Meist gelten<br />

diese Angebote nur für einen Teil der Kreditsumme. Mit höherem<br />

Fremdkapitalbedarf steigt das Risiko der Bank und damit<br />

auch der Zins für die Finanzierung. Können beispielsweise nur<br />

die Kaufnebenkosten in Höhe von ca. 12 Prozent mit Eigenkapital<br />

finanziert werden, ist eine 100-Prozent-Finanzierung nötig.<br />

Je nach Bank wird dafür ein um bis zu 1 Prozent höherer Zins<br />

verlangt. Sie finanzieren solide, wenn Sie mit 20 bis 30 Prozent<br />

Eigenkapital sowie Eigenkapital für die Finanzierung der Kaufnebenkosten<br />

rechnen.<br />

15 Jahre Zinsbindung kann weiter sinnvoll sein: Auch wenn<br />

die Zinsen steigen, sollten Sie über längere Zinsbindungen als 10<br />

Jahre nachdenken. Der Zins für 15-jährige Zinsbindungen liegt<br />

aktuell um ca. 0,3 Prozent höher als für 10 Jahre. Die monatliche<br />

Belastung ist also höher bzw. die Tilgung bei vergleichsweiser<br />

gleicher Rate niedriger. Hinzu kommt, dass bei Darlehen nach<br />

10 Jahren ein einseitiges gesetzliches Kündigungsrecht besteht.<br />

Während bei 10 Jahren Laufzeit die Restschuld zwingend mit<br />

dem dann aktuellen Marktzins finanziert werden muss, hat man<br />

bei 15-jähriger Zinsbindung ein um 5 Jahre längeres Zeitfenster.<br />

Sondertilgungen beantragen und Fördergelder nutzen: Hilfreich<br />

sind Sondertilgungsrechte, mit denen man die Tilgung beschleunigen<br />

kann und die Restschuld nachhaltig reduziert. Sondertilgungsrechte<br />

werden auf Nachfrage in der Regel eingeräumt.<br />

Einige Banken bieten auch zwei oder drei Tilgungssatzwechsel<br />

während der Zinsbindung an. Das ist eine weitere Option, flexibel<br />

zu sein. Grundsätzlich sollten auch Fördermöglichkeiten der<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in die Planung einbezogen<br />

werden.<br />

EIGENKAPITAL, KOSTEN, ABLAUF UND STEIGENDE<br />

ZINSEN: KÖNNEN SIE SICH EINE IMMOBILIE LEISTEN?<br />

Inflation, gestiegene Zinsen und ein heiß gelaufener Immobilienmarkt:<br />

Die Finanzierung von Eigentum ist eine echte Herausforderung.<br />

Wir erklären, ob – und wie – Sie trotzdem erfolgreich<br />

sein können.<br />

Um die Höhe eines Darlehns ermitteln zu können, muss man<br />

alle monatlichen Einnahmen und <strong>Ausgabe</strong>n gegenüberstellen.<br />

Der beste Zeitpunkt ist noch immer: jetzt. Das gilt auch für die<br />

Immobilienfinanzierung – auch wenn die Zinsen in diesem Jahr<br />

sehr deutlich gestiegen sind. Wer es sich leisten kann, sollte mit<br />

dem Traum von Eigenheim nicht warten.<br />

Doch was können Sie sich überhaupt leisten? Hier erfahren Sie<br />

alles, um die vielleicht wichtigste finanzielle Entscheidung Ihres<br />

Lebens treffen zu können.<br />

WIE HABEN SICH DIE BAUZINSEN ENTWICKELT?<br />

Die Bauzinsen sind seit Jahresbeginn rasant gestiegen. Die<br />

Zinsen für zehnjährige Darlehen hätten sich vervierfacht, von<br />

rund einem Prozent auf aktuell rund 4 Prozent, so der Kreditvermittler<br />

Interhyp. Zum Vergleich: „So hoch waren die<br />

Konditionen für Kredite mit 10-jähriger Zinsbindung zuletzt<br />

2011“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin für das Privatkundengeschäft<br />

bei Interhyp. „Die Baufinanzierungszinsen sind in<br />

diesem Jahr so heftig gestiegen wie noch nie zuvor innerhalb<br />

einer so kurzen Zeit“, sagt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender<br />

des Vermittlers Dr. Klein.<br />

Im Schnitt kosten Hypothekendarlehen mit 10 bis 20 Jahren<br />

Zinsbindung inzwischen mehr als 4 Prozent Zinsen im Jahr,<br />

heißt es auch in der <strong>Ausgabe</strong> (12/2022) – „schlechte Nachrichten<br />

für Immobilienkäufer“. Ein solches Zinsniveau verteuert<br />

Finanzierungen deutlich. Wichtig zu wissen: Die Angaben zu<br />

den Zinsen sind Durchschnittswerte.<br />

GEHT DAS JETZT IN DEM TEMPO SO WEITER?<br />

Nach dem starken Anstieg könnte es nun wieder zu zeitweisen<br />

Schwankungen und Konditionsrückgängen kommen, so<br />

Interhyp. Aber: Man sehe keine Anzeichen für eine Trendumkehr.<br />

„Trotz der drohenden Rezession wollen die Notenbanken<br />

ein hohes Tempo bei den Zinsanhebungen im Herbst und<br />

Winter beibehalten“, sagt Mirjam Mohr. „Auch wenn viele<br />

Institute die erwarteten Leitzinserhöhungen zum Teil bereits<br />

eingepreist haben, müssen Immobilienkäuferinnen und -käufer<br />

weiter mit leicht höheren Bauzinsen rechnen.“<br />

Wie stark die Zinsen mittel- und langfristig stiegen, sei derzeit<br />

besonders schwierig zu prognostizieren, sagt Michael Neumann<br />

von Dr. Klein. Er rechnet mit einer moderaten Steigerung im<br />

Vergleich zu 2022. Eines sei aber klar: „Von dem extrem niedrigen<br />

Zinsniveau der letzten Jahre haben wir uns deutlich entfernt<br />

– diese Phase ist vorbei und wird so auch nicht wiederkommen.“<br />

WIE LÄUFT DIE FINANZIERUNG<br />

MIT IMMOBILIENKREDIT AB?<br />

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg rät zu einem klassischen<br />

Annuitätendarlehen. Kreditnehmer zahlen dabei eine<br />

feste monatliche Rate, die sogenannte Annuität. Sie setzt sich aus<br />

Tilgung und Zinszahlung zusammen. Anfangs ist der Zinsanteil<br />

12<br />

Bild: Montage Klaus Bossert; Fotos Michael/Alik Mulikov – www.stock.adobe.com<br />

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Immobilien<br />

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noch sehr hoch, im Lauf der Zeit dreht sich dieses Verhältnis um<br />

weil Sie den gleichen Sollzinssatz auf eine immer geringere<br />

Restschuld zahlen. Ein Immobilienkredit hat folgende Parameter:<br />

• Darlehenssumme<br />

• Sollzinssatz (Nominalzins)<br />

• Effektivzinssatz: Sollzins plus anfallende Kosten<br />

• Zinsbindungszeit (Laufzeit)<br />

• monatliche Rate (Annuität)<br />

Bei einem sogenannten Volltilgerdarlehen wird der Kredit innerhalb<br />

der festgelegten Laufzeit abbezahlt. Eine Anschlussfinanzierung<br />

mit einem neuen Kredit wird also nicht notwendig. Vorteile:<br />

kein Zinserhöhungsrisiko, feste Monatsrate, tendenziell etwas<br />

bessere Zinsen bei vielen Anbietern. Nachteile: wenig Flexibilität<br />

bei der Tilgung, vor allem müssen Kreditnehmer schon früh<br />

hohe Summen tilgen können. Ist nach Ablauf der Zinsbindung<br />

noch eine Restschuld offen, wird wiederum eine Anschlussfinanzierung<br />

nötig. Das ist häufig der Fall.<br />

Mit einem Forward-Darlehen sichert man sich für den Anschlusskredit<br />

bereits ganz am Anfang der ersten Finanzierung<br />

einen bestimmten Zins. Ob das sinnvoll ist, lässt sich nicht pauschal<br />

sagen – es hängt von der Zinsentwicklung ab. Steigen die<br />

Zinsen, hat man einen Vorteil. Sinken die Zinsen, zahlt man<br />

trotzdem mehr.<br />

Wichtig: Verbraucherschützer empfehlen auf jeden Fall, jährliche<br />

Sondertilgungen zu vereinbaren. So können unter anderem<br />

Erbschaften und Tantiemen zur Tilgung genutzt werden. Laut<br />

der Zeitschrift „Finanztest“ gibt es derzeit 5 Prozent Sondertilgung<br />

pro Jahr ohne Aufschlag. Auch 10 Prozent sind bei einigen<br />

Anbietern kostenlos drin. Wer noch mehr Spielraum möchte,<br />

kann statt einem fixen Annuitätendarlehen auch einen flexiblen<br />

Kredit wählen. Hier lässt sich zum Beispiel zusätzlich die Ratenhöhe<br />

ändern.<br />

Vorteile: Die Schuldentilgung lässt sich an die Lebenssituation<br />

anpassen, zum Beispiel an ein wechselndes Einkommen. Nachteil:<br />

Für die Flexibilität wird meist ein Aufschlag fällig. Vorsicht<br />

hohe Gebühren: Verbraucherschützer raten von Kombinationen<br />

aus Bausparverträgen, Lebensversicherungen oder Investmentfonds<br />

mit Darlehen in fast allen Fällen ab. Zu teuer, zu unflexibel.<br />

WELCHE KOSTEN FALLEN BEIM IMMOBILIENKAUF AN?<br />

Interessenten dürfen nicht allein mit dem angebotenen Preis für<br />

ein Objekt rechnen. Die Gesamtkosten setzen sich so zusammen:<br />

Kaufpreis<br />

• Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notargebühren und<br />

Maklercourtage (insgesamt etwa 10 bis 12 Prozent des Kaufpreises)<br />

• eventuelle Sanierungskosten bei gebrauchten Häusern<br />

• Kosten für den Umzug, neue Möbel und den Garten<br />

• Eigenkapital beim Immobilienkauf: Wie viel brauche ich?<br />

Je mehr Eigenkapital, umso besser. Denn damit verringert sich<br />

die Summe, die man als Kredit aufnehmen muss. Wer kein oder<br />

wenig Eigenkapital aufbringt, hat folgende Nachteile:<br />

• Man bezahlt höhere Zinsen.<br />

• Die Entschuldung dauert länger.<br />

Bei einem vorzeitigen Verkauf – aus welchen Gründen auch<br />

immer – steigt das Risiko, unterm Strich auf Schulden sitzen zu<br />

bleiben. Aus diesen Gründen raten Verbraucherschützer, Sparverträge<br />

lieber zu kündigen, um damit den Eigenkapitalanteil zu<br />

erhöhen.<br />

Faustregel: Das Ersparte sollte mindestens für die Nebenkosten<br />

reichen. Das wäre dann eine 100-Prozent-Finanzierung. Entscheidend<br />

sei, ob der Kreditnehmer die Raten dauerhaft bezahlen<br />

kann, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale<br />

Baden-Württemberg. Wer kein absolut sicheres und hohes Einkommen<br />

hat, sollte mindestens 10 und am besten 20 Prozent des<br />

Kaufpreises mitbringen. Dazu raten unter anderem die Experten<br />

der Zeitschrift „Finanztest“.<br />

IMMOBILIENKREDIT: WELCHE MONATLICHE RATE<br />

KANN ICH MIR LEISTEN?<br />

Diese Rechnung ist Voraussetzung dafür, um die maximale<br />

Höhe des Darlehens zu ermitteln. Es kommt also darauf an, alle<br />

monatlichen Einnahmen und <strong>Ausgabe</strong>n gegenüberzustellen.<br />

Alternativ lässt sich addieren, was man binnen eines Jahres an<br />

Kaltmiete gezahlt und zusätzlich gespart hat. Nur dieses Geld<br />

steht zur Verfügung, wenn Sie Eigentümer sind und den Kredit<br />

abbezahlen müssen. Wichtig ist aber auch der Blick in die Zukunft:<br />

Wie ändern sich Einnahmen und <strong>Ausgabe</strong>n, wenn man in<br />

Eigentum lebt? Danach kann man den derzeitigen monatlichen<br />

Überschuss anpassen.<br />

Richtwert: Die Kreditrate sollte nicht mehr als 40 Prozent des<br />

Haushaltsnettoeinkommens ausmachen. Schließlich kostet die<br />

Lebenshaltung auch Geld. Außerdem möchte man sich durchaus<br />

noch die eine oder andere nette Anschaffung leisten können.<br />

Wichtig: Man sollte die Kreditrate dauerhaft tragen können. Dabei<br />

sind eine Reihe von kritischen Punkten zu berücksichtigen:<br />

• Wie sicher sind der eigene Job und das Einkommen?<br />

• Sind Kinder und damit ein Verdienstausfall durch Teilzeitarbeit<br />

eingeplant? Welche zusätzlichen <strong>Ausgabe</strong>n entstehen hier?<br />

• Gibt es für den Ernstfall Rücklagen?<br />

• Wann möchten Sie Ihr Darlehen getilgt haben?<br />

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg rät, möglichst<br />

schon einige Jahre vor Rentenbeginn schuldenfrei zu sein. Denn<br />

auch ohne Schulden kostet die Immobilie weiter Geld, etwa für<br />

Instandhaltungen. Faustregel: Für den Werterhalt der Immobilie<br />

sollte man jährlich rund 2 Prozent des Wertes der Bausubstanz<br />

einkalkulieren. Die Bausubstanz ist der Immobilienwert minus<br />

den Grundstückswert. Grundsätzlich empfiehlt es sich schon<br />

von Anfang an möglichst viel zu tilgen. Faustregel der Stiftung<br />

Warentest: Mindestens 2 Prozent besser 3 Prozent Tilgung sollte<br />

man sich im Jahr leisten können.<br />

WELCHE LAUFZEIT IST BEIM IMMOBILIENKREDIT<br />

DIE BESTE OPTION?<br />

Das lässt sich nicht pauschal beantworten, weil niemand der<br />

Entwicklung der Zinsen seriös voraussehen kann. Die Stiftung<br />

Warentest rät zu einer möglichst langen Zinsbindung, weil die<br />

Zinsen im langjährigen Vergleich immer noch niedrig seien.<br />

Der Kredit sei dann zwar teurer, biete aber mehr Sicherheit. Hier<br />

kommt es allerdings auch darauf an, wie schnell man von den<br />

Schulden herunterkommt. Wer rasch tilgt, braucht in der Regel<br />

keine überlange Zinsbindung, so die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.<br />

Finanzierungsprofi Niels Nauhauser erklärt: „Wer viel tilgt, für<br />

den sind 10 Jahre völlig ausreichend. Wer dagegen wenig tilgen<br />

kann, den kann ein Zinsanstieg härter treffen. Das Risiko<br />

kann man dann mit einer längeren Laufzeit reduzieren.“ Der<br />

Verbraucherschützer rät auf jeden Fall dazu, nur Angebote mit<br />

einer festen Laufzeit anzufragen. „Die Banken tun alles, um<br />

sich dem Zinswettbewerb zu entziehen.“ Sie bieten oft nicht<br />

ein Darlehen an, sondern mehrere kombinierte Kredite – zum<br />

Beispiel einmal mit 15 Jahren Laufzeit und einmal mit 5 Jahren<br />

Laufzeit. Finger weg.<br />

Zehn Jahre nach Auszahlung des Kredits besteht ohnehin ein<br />

Kündigungsrecht, unabhängig von der Laufzeit. Die Frist beträgt<br />

dafür sechs Monate. Auch Sondertilgungen sind dann möglich.<br />

Die beste Zeit für die Finanzierung von Immobilien ist jetzt. Die<br />

Zinsen sind zwar gestiegen, aber immer noch historisch niedrig.<br />

WIE LÄSST SICH DIE MAXIMALE<br />

KREDITSUMME BERECHNEN?<br />

Wer seinen voraussichtlichen monatlichen Überschuss ermittelt<br />

hat, kann daraus die maximale Monatsrate für den Kredit<br />

ableiten. Daraus wiederum lässt sich die Höhe des Darlehens<br />

bestimmen. Die maximale Summe lässt sich mit Rechnern im<br />

Internet ermitteln, zum Beispiel von der Stiftung Warentest, der<br />

FMH-Finanzberatung oder mit dem Hypothekenrechner von<br />

Zinsen-berechnen.de.<br />

Hierzu gibt man noch verschiedene andere Werte an, etwa den<br />

Sollzinssatz. Wer mit den Rechnern herumspielt, stellt fest: Die<br />

Werte hängen miteinander zusammen. Verändert man Zinssatz,<br />

Tilgungsrate und monatliche Rate, ändert sich auch die Darlehenssumme.<br />

Dazu schauen wir uns ein paar Beispiele an:<br />

• Bei einer monatlichen Rate von 1.000 Euro, einer Tilgung von<br />

2 Prozent und einem Sollzinssatz von 2 Prozent (Annuität also<br />

insgesamt bei 4 Prozent) liegt die Darlehenssumme bei 300.000<br />

Euro.<br />

• Will man nun 3 Prozent statt 2 Prozent tilgen (Annuität von<br />

fünf Prozent) und ändert nichts an den anderen Werten, liegt<br />

die Summe nur noch bei 240.000 Euro. Das gilt genauso bei 3<br />

Prozent Zins und 2 Prozent Tilgung, also der gleichen Annuität.<br />

• Wer sich bei 2 Prozent Tilgung und 2 Prozent Zins eine monatliche<br />

Rate von 1.500 Euro leisten kann, bekommt 450.000 Euro<br />

Darlehen.<br />

• Erhöht man bei der Monatsrate von 1.500 Euro die Tilgung<br />

auf 3 Prozent, reduziert sich die Summe wieder – auf 360.000<br />

Euro. Ebenso, wenn man einen Zins von 3 Prozent bei 2 Prozent<br />

Tilgung anlegt.<br />

Die Beispiele zeigen: Der Anstieg der Zinsen hat große Auswirkungen<br />

auf die Immobilie, die Sie sich am Ende leisten können –<br />

oder eben nicht mehr. Kompensieren lässt sich der Anstieg durch<br />

eine höhere Monatsrate. Aber gerade die lässt sich nicht beliebig<br />

erhöhen. Für viele Interessenten bedeutet das derzeit: Durch den<br />

jüngsten Zinsanstieg platzt der Traum vom Eigenheim. Erinnerung:<br />

Je mehr Eigenkapital, umso geringer der Zinssatz.<br />

Fazit: Wenn Sie die maximale Darlehenssumme ermittelt haben,<br />

wissen Sie, was Sie sich leisten können. Addieren Sie nun das Eigenkapital<br />

hinzu, ergibt sich die Summe, die Sie maximal für die<br />

Immobilie inklusive Nebenkosten und Sanierungsmaßnahmen<br />

ausgeben können.<br />

WIE FINDE ICH DIE BESTEN IMMOBILIENKREDITE?<br />

Gleich vorweg: Die Unterschiede bei den Zinsen können gewaltig<br />

sein. Wer nicht vergleicht, hat am Ende womöglich mehrere<br />

Zehntausend Euro mehr bezahlt als nötig, zeigt der diesjährige<br />

Zinsvergleich der Zeitschrift „Finanztest“ (<strong>Ausgabe</strong> 4/2022).<br />

Die Experten verglichen im Februar 2022 die Angebote von 89<br />

Banken, Kreditvermittlern, Bausparkassen und Versicherungen<br />

– und zwar für vier verschiedene Finanzierungstypen. Die<br />

Unterschiede waren zum Teil gewaltig. Hier einige Beispiele<br />

aus der Praxis:<br />

Bei einem Volltilgerdarlehen mit 30 Jahren Laufzeit und einer<br />

Darlehenssumme von 320.000 Euro lag das günstigste Angebot<br />

bei 1,43 Prozent und das teuerste bei 3,38 Prozent. Der Unterschied<br />

am Ende der Laufzeit: insgesamt 112.540 Euro. Bei einem<br />

flexiblen Darlehen über eine Summe von 450.000 Euro lag der<br />

niedrigste Zins bei 1,29 Prozent, der höchste bei 2,21 Prozent.<br />

Bei 15 Jahren Zinsbindung ein Unterschied von 53.430 Euro.<br />

Bei einer 100-Prozent-Finanzierung mit 20 Jahren Laufzeit und<br />

350.000 Darlehenssumme lag die Zinsspanne zwischen 1,48<br />

und 2,76 Prozent. Der Unterschied bei gleicher Monatsrate:<br />

67.360 Euro. Hinweis: Diese Daten sind mittlerweile überholt,<br />

weil die Zinsen stark gestiegen sind – man muss sich immer<br />

aktuell informieren. Sie zeigen aber gut, dass ein Zinsvergleich<br />

sich immer lohnt.<br />

Die „Finanztest“-Experten raten, sich mehrere Angebote einzuholen,<br />

etwa von einem Kreditvermittler, der regionalen Bank<br />

und der eigenen Hausbank. Bei Vermittlern sollte man nachfragen,<br />

ob auch die Angebote regionaler Anbieter gelistet sind. Kreditsumme,<br />

Ratenhöhe, Zinsbindung und Rückzahlungsmodalitäten<br />

sollten immer gleich sein.<br />

<br />

©Autor: Dietmar Kern<br />

14<br />

15


Immobilien<br />

PREISABSCHLÄGE<br />

FÜR UNSANIERTE GEBÄUDE<br />

LAUT DEM INSTITUT DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT (IW) HAT<br />

FAST JEDES DRITTE EINFAMILIENHAUS IN DEUTSCHLAND EINE<br />

ENERGIEEFFIZIENZ-KLASSE VON F ODER SCHLECHTER<br />

Fast acht Millionen Gebäude, davon gehen Schätzungen aus,<br />

müssen in den nächsten Jahren allein in Deutschland klimaschonend<br />

saniert werden. Hintergrund ist eine neue Richtlinie<br />

der EU: Danach sollen alle Wohnimmobilien bis 2030 mindestens<br />

die Energieeffizienzklasse „F“, bis zum Jahr 2033 mindestens<br />

die Energieeffizienzklasse „D“ haben, also pro Quadratmeter<br />

maximal 130 Kilowattstunden pro Jahr an Strom verbrauchen.<br />

Ist dies nicht der Fall, drohen einzelne Gebäude nicht mehr vermietet<br />

oder verkauft werden zu können.<br />

Besonders Eigentümer großer Bestandsimmobilien wie Mehrfamilienhäuser<br />

stehen damit unter Zugzwang, denn ihre Objekte<br />

sind oft jahrzehntealt und wenig energieeffizient. Das bedeutet:<br />

Dächer müssen besser gedämmt, Fassaden erneuert und moderne<br />

Heizungsanlagen eingebaut werden.<br />

Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat fast jedes<br />

dritte Einfamilienhaus in Deutschland eine Energieeffizienzklasse<br />

von F oder schlechter. Deren Besitzer drohen nach Einschätzung<br />

des Instituts deutliche Wertverluste. „Ich halte hier<br />

einen Preisrückgang von zehn bis 20 Prozent im laufenden Jahr<br />

für möglich“, sagte unlängst der IW-Immobilienexperte Michael<br />

Voigtländer.<br />

ENERGIEEFFIZIENZ WIRKT SICH AUF PREISE AUS<br />

Unabhängig von der geplanten EU-Richtlinie sei jetzt schon am<br />

Markt zu beobachten, dass die Energieeffizienz von Gebäuden<br />

aufgrund der hohen Strom- und Gaspreise spürbare Auswirkungen<br />

auf die Preise habe. Hinzu kämen die gesetzlichen Vorgaben<br />

zu klimafreundlicheren Heizungen. „Für Käufer solcher Immobilien<br />

ist klar: Ich muss was tun, etwa bei der Dämmung, bei der<br />

Heizung, bei der Fußbodenheizung“, sagte Voigtländer. Zudem<br />

seien Sanierungen angesichts der hohen Baupreise teuer. „Mit<br />

den Plänen der Bundesregierung zum Heizungstausch wird der<br />

Handlungsdruck für Eigentümer nun größer.“<br />

Nach dem langen Immobilienboom, in dem die Preise deutlich<br />

stiegen, habe sich laut Voigtländer der Markt geändert: „Ältere<br />

Gebäude werden mit Abschlägen gehandelt, es wird mehr<br />

differenziert. Lage, Qualität und Energieeffizienz spielen eine<br />

größere Rolle.“<br />

EU WILL ENERGIEBEDARF SENKEN<br />

Dem Vorhaben der Sanierungspflicht liegt ein Vorschlag der<br />

EU-Kommission zugrunde. Sie hatte diesen vorgelegt, weil Gebäude<br />

ihren Angaben zufolge für rund 40 Prozent des Energieverbrauchs<br />

und rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen<br />

in der EU verantwortlich sind. Wenn Häuser besser gedämmt<br />

sind oder moderne Heizungen verwendet werden, kann das den<br />

Energiebedarf senken.<br />

Die geplante Gesetzesänderung ist Teil des Klimapakets „Fit for<br />

55“, mit dem die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um<br />

mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden sollen.<br />

Zudem sollen Bewohnerinnen und Bewohner durch geringeren<br />

Verbrauch vor sprunghaften Kosten durch Energiepreise<br />

geschützt werden.<br />

Auch der Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, Kai<br />

Warnecke, warnte vor einem dramatischen Wertverlust gerade<br />

bei älteren Gebäuden. Die EU-Kommission weist wiederum<br />

darauf hin, dass sich Renovierungen durch weniger Energieverbrauch<br />

auf lange Sicht auszahlten.<br />

Wie teuer die Sanierungen werden, hängt vom Einzelfall ab.<br />

Jakob Grimm, Referent bei Haus & Grund, rechnet auf Grundlage<br />

der neuen Regeln zunächst eher mit Einzelmaßnahmen. Das<br />

könnten bessere Fenster, neuere Heizungen oder eine bessere<br />

Dämmung sein.<br />

Für die Sanierungen soll aber auch Geld aus EU-Töpfen bereitgestellt<br />

werden. Bereits Ende 2021 hieß es vonseiten der Kommission,<br />

dass bis 2030 bis zu 150 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt<br />

zur Verfügung stünden. Das Parlament spricht sich zudem<br />

dafür aus, dass die EU-Staaten den Zugang zu Zuschüssen und<br />

Finanzierungen erleichtern sollten.<br />

Allerdings: Mit der Abstimmung im EU-Parlament im Frühjahr<br />

sind die Pläne noch nicht beschlossen. Die EU-Staaten und das<br />

Europaparlament müssen noch einen Kompromiss finden, bevor<br />

die Vorgaben in Kraft treten können.<br />

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DARAUF SOLLTEN KAUFINTERESSENTEN JETZT ACHTEN<br />

Große Wohnungsbauprojekte verzögern sich um Jahre.<br />

Trotz des knappen Angebots gaben im ersten Quartal<br />

die Immobilienpreise in <strong>Stuttgart</strong> etwas nach.<br />

Seit April lässt die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW)<br />

ihr großes Wohnbauprojekt am Stöckach ruhen. Auf dem<br />

ehemaligen Betriebsgelände sollte ein Vorzeigeprojekt mit<br />

800 Wohnungen und 60.000 Quadratmetern Wohnfläche<br />

entstehen. Kaum eine andere Entscheidung macht die Immobiliensituation<br />

in <strong>Stuttgart</strong> deutlich: Um bis zu ein Drittel<br />

sollen die Kosten für das mit einem mittleren dreistelligen<br />

Millionenbetrag kalkulierte Projekt gestiegen sein. Die<br />

Internationale Bauausstellung IBA'27 verliert damit eines<br />

ihrer profiliertesten Projekte.<br />

Dass ausgerechnet der in öffentlichem Besitz befindliche finanzkräftige<br />

Energieversorger jetzt das Risiko scheut, zu<br />

bauen, spricht für sich. Es sollte ein Vorzeigequartier für<br />

nachhaltiges Wohnen im Elektrozeitalter werden. Die<br />

Marktsituation lasse „die wirtschaftliche Umsetzung zurzeit<br />

nicht zu“, teilte EnBW mit. Der Fall zeigt nicht nur die Wirkung<br />

explodierender Baukosten, sondern spiegelt auch die<br />

Furcht von Investoren wider.<br />

„Die Talsohle ist noch lange nicht erreicht. Wir schauen<br />

uns nach neuen Projekten um, halten uns derzeit aber mit<br />

Abschlüssen zurück“, sagt Philipp Pferschy, Vorstand der ‚<br />

Immobilien AG.<br />

Das Münchener Familienunternehmen hat gerade noch<br />

rechtzeitig vor gut einem Jahr seine Projekte Mayliving und<br />

Foto: Hans-Martin Goede – www.stock.adobe.com<br />

Mayoffice am Höhenpark Killesberg mit 70 Neubauwohnungen<br />

und etwa 10.000 Quadratmeter Bürofläche fertiggestellt<br />

und vermarktet. Die Nachfrage besonders nach Wohnungen<br />

sei zwar weiterhin groß, aber nach dem deutlichen<br />

Anstieg vor allem der Finanzierungskosten sei „das Risiko<br />

sehr hoch, dass sich Projekte bei nachlassenden Verkaufspreisen<br />

am Ende nicht rechneten“, betont Pferschy.<br />

Immobilien <strong>Stuttgart</strong>: Stadt gibt Finanzspritzen für Wohnungsbau<br />

Der Rückzug der EnBW ist bei Weitem kein Einzelfall: Die<br />

in Turbulenzen geratene Adler Group hat das Eiermann-Areal<br />

(früher IBM) mit 1.Ω400 geplanten Wohnungen<br />

auf die Verkaufsliste gesetzt. Wann dort einmal gebaut<br />

wird, ist fraglich. Die Stadt könnte in der verfahrenen Situation<br />

einspringen. „Das wird gerade ausgelotet und verhandelt“,<br />

sagt Thorsten Donn, Leiter der <strong>Stuttgart</strong>er Stadtplanung.<br />

Aber bereits die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWSG<br />

musste mit einer Finanzspritze über 200 Millionen Euro fit<br />

gemacht werden, um ihre Projekte nach der Kostenexplosion<br />

fertigzustellen.<br />

DOCH WO LIEGEN DIE VIERTEL, DIE AM NOCH<br />

EHESTEN WERTZUWÄCHSE VERSPRECHEN?<br />

Exklusive Daten von vdp Research, einer Tochter des Verbands<br />

der Deutschen Pfandbriefbanken (vdp), sowie Einschätzungen<br />

von Immobilienfachleuten aus der Schwabenmetropole<br />

geben Antworten.<br />

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Immobilien/Neues vom Markt<br />

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<strong>Stuttgart</strong>-Vaihi<br />

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Gute Lagen in <strong>Stuttgart</strong> mit guter Substanz wie Killesberg, Degerloch oder Frauenkopf blieben relativ preisstabil.<br />

Mit 6.000 Euro pro Quadratmeter bleibt <strong>Stuttgart</strong>-West das<br />

teuerste Pflaster für Eigentumswohnungen.<br />

Waren Einfamilienhäuser im vergangenen Jahr in Lagen<br />

wie Bad Cannstatt, Heumaden oder Plieningen noch um<br />

gut zehn Prozent im Preis gestiegen, kosteten Einfamilienhäuser<br />

beispielsweise in Bad Cannstatt im ersten Quartal<br />

mit 5.240 Euro pro Quadratmeter rund 3,3 Prozent weniger<br />

als im Schlussquartal 2022.<br />

Das ist zwar ein deutlicher Rückgang, aber vor dem Hintergrund<br />

des massiven Preisanstiegs noch im Gesamtjahr 2022<br />

erscheint es eher eine Korrektur hin zu mehr Normalität zu<br />

sein als ein Absturz.<br />

Immobilienexperten sehen <strong>Stuttgart</strong> auf dem deutschen Immobilienmarkt<br />

wegen seiner Wirtschaftskraft durch Konzerne<br />

wie Mercedes, Bosch und Porsche und zahlreiche<br />

Mittelständler nach wie vor als stabile Nummer zwei hinter<br />

München. „<strong>Stuttgart</strong> lohnt sich noch immer“, sagt Robin<br />

Frank von der Immobilienvermittlung der BW-Bank. Gute<br />

Lagen mit guter Substanz wie Killesberg, Degerloch, Frauenkopf,<br />

am besten noch mit Blick auf die Stadt, blieben relativ<br />

preisstabil.<br />

„Das Segment Einfamilienhaus in Halbhöhenlage wird allerdings<br />

nur selten bedient, und es werden nach wie vor<br />

hohe Preise gezahlt“, sagt auch Yannick Altendorfer vom<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Immobilienspezialisten Pflugfelder. Von einer<br />

Marktveränderung sei dort weniger zu spüren, allerdings<br />

seien die Themen Energie und Sanierung deutlich in den<br />

Vordergrund gerückt.<br />

Das Niveau des <strong>Stuttgart</strong>er Mietspiegels ist zwischen 2020<br />

und 2022 um 6,8 Prozent auf 11,<strong>04</strong> Euro pro Quadratmeter<br />

Wohnfläche gestiegen (Nettokaltmiete). Das klingt für eine<br />

Landeshauptstadt nicht zu hoch, aber in der Realität müssen<br />

Mieter schnell mal fünf Euro mehr pro Quadratmeter<br />

auf den Tisch legen. „Viele, die sich jetzt kein Haus<br />

mehr leisten können, gehen auf den Mietmarkt“, stellt<br />

GIEAG-Vorstand Pferschy fest. Das sorge für weitere<br />

Steigerungen bei Mieten.<br />

Wie komplex der <strong>Stuttgart</strong>er Markt ist, zeigt der Grundstücksmarktbericht<br />

zum ersten Quartal. Der Gutachterausschuss<br />

rechnet für das weitere Jahr <strong>2023</strong> mit deutlich weniger<br />

Verkäufen und einem umsatzschwachen Jahr mit weiter<br />

fallenden Preisen. „Das Jahr <strong>2023</strong> beginnt auf dem <strong>Stuttgart</strong>er<br />

Immobilienmarkt, wie das Jahr 2022 zu Ende gegangen<br />

ist“, sagt der Vorsitzende des Gutachterausschusses für die<br />

Ermittlung von Grundstückswerten in <strong>Stuttgart</strong>, Günter<br />

Siebers. „Transaktionszahlen und Geldumsätze liegen zum<br />

Teil deutlich unterhalb des Niveaus des Vorjahresquartals.“<br />

Besonders prägnant sei dabei der Umsatzrückgang im Bereich<br />

der Eigentumswohnungen im Neubau: „Nur 15 Neubauwohnungen<br />

konnten in <strong>Stuttgart</strong> im ersten Quartal verkauft<br />

werden. Mit einem Geldumsatz von rund 10,1 Millionen<br />

ist das der mit Abstand schwächste Jahresanfang in<br />

diesem Segment seit Beginn der digitalen Erfassung der<br />

Kaufverträge im Jahr 1985.“<br />

Wer jetzt in <strong>Stuttgart</strong> etwas kaufen will, hat momentan<br />

also zumindest eine etwas bessere Verhandlungsposition<br />

als noch vor Jahresfrist.<br />

‚„Die Käufer können taktieren, verweisen auf die hohen Zusatzkosten<br />

für energetische Sanierungen und drücken den<br />

Preis um sechsstellige Beträge“, sagt ein Makler.<br />

Die langen Vermarktungszeiten sind zudem auch eine Folge<br />

überhöhter Erwartungen der Verkäufer. Angebot und Nachfrage<br />

seien nicht mehr so leicht übereinanderzulegen. Aber<br />

erstmals können sich Geduld, gute Nerven und Verhandlungsgeschick<br />

für Immobilienkäufer wieder auszahlen. <br />

Quelle: Handelsblatt/Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

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Mit dem Aufruf „Wohnungsbau jetzt – sozial und zukunftsfähig“<br />

wenden sich die Architektenkammer<br />

Baden-Württemberg (AKBW) und IBA'27 an die Landesregierung.<br />

Das Positionspapier wurde vom AKBW-Vorstand<br />

einstimmig verabschiedet. Es bestehe akuter Handlungsbedarf,<br />

heißt es dort. Obwohl die mehr als 450 Millionen aus<br />

der sozialen Wohnraumförderung bereits im Mai komplett<br />

vom Markt abgerufen wurden, wurden dennoch zahlreiche<br />

Projekte storniert. Investoren springen ab, weil sich – infolge<br />

steigender Zinsen, Inflation und teils massiver Baukostensteigerungen<br />

– Quersubventionierungen über verkäufliche<br />

Wohneinheiten nicht mehr rechneten. Dieser faktische Stopp<br />

im sozialen Wohnungsbau bedrohe den sozialen Frieden im<br />

Land, so das Fazit die AKBW.<br />

Gemeinsame Position, AKBW, Mai <strong>2023</strong>:<br />

AUFRUF „WOHNUNGSBAU JETZT –<br />

SOZIAL UND ZUKUNFTSFÄHIG!“<br />

Wohnraummangel spaltet die Gesellschaft!<br />

Der Wohnungsmangel war bereits vor den Krisen eklatant.<br />

Die Prognos Studie von 2017 zeigte für Baden-Württemberg,<br />

dass die jährlichen Wohnungsfertigstellungen auf mindestens<br />

54.000 Wohneinheiten gesteigert werden müssten, damit<br />

die Wohnungslücke nicht von 88.000 Wohnungen im Jahr<br />

Sonderformate wie die Bundesgartenschau in<br />

Heilbronn 2019 zeigen, welche Innovationskraft<br />

unter den richtigen Rahmenbedingungen für<br />

die Bauwirtschaft entstehen kann.<br />

WOHNUNGSBAU – ARCHITEKTENKAMMER<br />

FORDERT RETTUNGSSCHIRM JETZT!<br />

2015 auf über 200.000 Wohnungen steigt. Stattdessen sanken<br />

die Fertigstellungen seit 2020 stetig. Für <strong>2023</strong> wird ein<br />

Rückgang von 25 Prozent erwartet. Gerade der preissensible<br />

Wohnungsbau kommt nahezu zum Stillstand.<br />

Die gesellschaftliche Relevanz des Wohnungsbaus ist enorm.<br />

Bereits 2021 waren jede sechste Familie und jede dritte Alleinerziehende<br />

mit Wohnraum unterversorgt. Diese Entwicklung<br />

verschärft sich zulasten unterer Einkommensschichten weiter.<br />

Schon heute sind mehr als 10 Prozent der Bevölkerung in<br />

Wohnungen untergebracht, die nach Standards der Vereinten<br />

Nationen als unzureichend definiert sind. Zwischenzeitlich<br />

hat sich die Konkurrenzsituation auf dem Wohnungsmarkt<br />

weiter verschärft.<br />

Die Ursachen liegen auf der Hand:<br />

hohe Anforderungen, hohe Kosten, hohe Zinsen<br />

Über die gesamte Wertschöpfungskette sind die Kosten von<br />

Bauprojekten massiv gestiegen. Kostensteigerungen konnten<br />

in Zeiten günstiger Kredite ausgeglichen werden. Durch die<br />

gestiegenen Zinsen ist dies nicht mehr möglich. Aufgrund<br />

der Kombination aus hohen Anforderungen, hohen Kosten<br />

und hohen Zinsen sind viele Projekte nicht refinanzierbar<br />

und insgesamt unwirtschaftlich. Dies betrifft die klassische<br />

Projektentwicklung in ähnlichem Maße wie die gemeinwohlorientierte<br />

Wohnungswirtschaft.<br />

Förderinstrumente und Innovationsprogramme<br />

zu wenig wirksam<br />

Die Förderinstrumente von Bund und Land sollten die<br />

Mehrkosten durch gestiegene Anforderungen an Gebäude<br />

dämpfen. Dies funktionierte selbst unter günstigsten Marktbedingungen<br />

nur bedingt. Im aktuellen Zinsumfeld und der<br />

aktuellen Lieferkettensituation sind die Instrumente weitestgehend<br />

unwirksam – trotz Baupreisindexierung der Wohnraumförderung<br />

in Baden-Württemberg. Zusätzliche Anforderungen<br />

gegenüber den gesetzlichen Standards erschweren den<br />

Zugang zu den Fördermitteln signifikant. Daher werden Projekte,<br />

die kurz vor der Realisierung stehen, in beinahe letzter<br />

Sekunde gestoppt.<br />

Rettungsschirm und zukunftsfeste Wohnraumförderung<br />

„made in Baden-Württemberg“<br />

Der Einbruch im Wohnungsbau geht vor allem zu Lasten der<br />

schwachen Marktteilnehmer. Zur Entschärfung des Wohnungsmangels<br />

und somit zur Entspannung der sozialen Folgen<br />

ist eine Doppelstrategie notwendig:<br />

Erstens muss kurzfristig und zeitlich begrenzt ein Rettungsschirm<br />

gespannt werden, der dem Bau bezahlbarer Wohnungen<br />

durch die Talsohle hilft. Es braucht einen Impuls, um<br />

Projekte, die kurz vor der Realisierung stehen, über die Wirtschaftlichkeitsschwelle<br />

zu heben.<br />

Zweitens unterbreiten die Architektenkammer Baden-Württemberg<br />

und die Internationale Bauausstellung Region <strong>Stuttgart</strong> 2027<br />

(IBA'27) einen Diskussionsvorschlag, wie die Wohnungsbauförderung<br />

mittelfristig zukunftsfest ausgestaltet werden könnte,<br />

um stark aus der Talsohle hervorzugehen: ein baden-württembergisches<br />

Modell für ein Förderschema „Zukunft Wohnen“.<br />

Dieses könnte sich zu einem Lösungsimpuls für ein bundesweites<br />

Problem entwickeln.<br />

Quelle: Architektenkammer Baden-Württemberg; www.akbw.de<br />

DOPPELSTRATEGIE – EIN LÖSUNGSIMPULS<br />

AUS BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

1. KURZFRISTIG ZIELGENAU FÖRDERN<br />

Zur Umsetzung schlägt die AKBW eine Doppelstrategie vor.<br />

Ein Rettungsschirm für den Wohnungsbau mit bezahlbaren<br />

Mieten für Projekte, die kurz vor der Realisierung stehen,<br />

würde dem Wohnungsmarkt durch die Talsohle helfen. Bereitstehende<br />

Mittel von Bund und Land sollen möglichst große und<br />

kurzfristige Wirkung erzielen, dafür müsse jeder geförderte Euro<br />

unmittelbar die Mietpreise senken. Hierfür empfiehlt die AKBW<br />

eine zeitlich begrenzte Erhöhung des Subventionswerts.<br />

Programmatik: Soziale Frage ins Zentrum stellen!<br />

Förderfähig sollten lediglich Projekte sein, die Wohnraum für<br />

sozial Benachteiligte schaffen und zukunftsfähig sind.<br />

Projekte also mit einem Mindestanteil an sozialgebundenen<br />

und preisgedämpften Mieten sowie bedarfsgerechten Wohnflächen<br />

und sozialer Durchmischung. Eine städtebauliche<br />

Integration und nachhaltigkeits-gerechte Baustandards müssten<br />

ebenfalls Auswahlkriterien sein. Als Bauherren würden<br />

Unternehmen, Gesellschaften und Genossenschaften in Frage<br />

kommen, die von Satzung wegen oder auf Basis einer für das<br />

Projekt besonderen Erklärung einer sozialen Verpflichtung<br />

nachkommen.<br />

Fördervolumen und Kriterien<br />

Die Fördertöpfe und die Förderbedingungen sollten den<br />

gestiegenen Baukosten, den höheren Baustandards sowie den<br />

gestiegenen Zinsen Rechnung tragen. Konkret schlägt die<br />

AKBW vor:<br />

• eine eigenkapitalunabhängige Zuschussförderung für<br />

die Differenz der aktuellen Herstellungskosten zum<br />

Index 2021<br />

• eine Kreditförderung in Form eines zinsfreien Darlehens<br />

geknüpft an die Preisbindung über mindestens 30 Jahre.<br />

Um Bezahlbarkeit mit Nachhaltigkeit zu verbinden, sollten zudem<br />

die Projekte mindestens 20 % sozialgebundenen oder 30 %<br />

preisgedämpften Wohnraum enthalten. Zur Baukostensenkung<br />

sollen die Projekte einen Stellplatzschlüssel von maximal 0,5<br />

vorweisen. In der CO 2<br />

-Bilanz über den Lebenszyklus wird ein<br />

Standard verlangt, der vergleichbar mit einem Gebäude nach<br />

KfW-EH 55 ist.<br />

Unterstützend soll die finanzielle Förderung mit einer zeitlich<br />

begrenzten Vereinfachung des Bauen zur Senkung der Kosten<br />

und zum Beschleunigen der Förderungsverfahren einhergehen –<br />

quasi als Wohnraumförderung und Städtebauförderung „light“.<br />

Um den Rettungsschirm kurzfristig zur Verfügung zu stellen,<br />

könnten bestehende Mittel – beispielsweise aus dem Grundstücksfonds,<br />

der Wohnraumförderung, der Städtebauförderung<br />

und der Wohnraumoffensive – umgelenkt und aufgestockt<br />

werden, so die Einschätzung der AKBW.<br />

Auswahlverfahren und Abwicklung der Projekte<br />

Das Programm „Innovativ Bauen BW“ aus dem Ministerium<br />

für Landesentwicklung und Wohnen wird als schlankes Verfahren<br />

angesehen, das als Vorbild für die Abwicklung des Rettungsschirms<br />

dienen kann. Das Antragsformular sei knapp<br />

und einfach. Die Auswahl von Projekten durch eine Jury erscheint<br />

sinnvoll. Die Abwicklung des Rettungsschirms sollte<br />

dann in weitere Förderprogramme des Bundes und der Kommunen<br />

integriert werden, um den bürokratischen Aufwand<br />

zu minimieren und die Verfahren zu beschleunigen.<br />

2. DAS BADEN-WÜRTTEMBERG-MODELL:<br />

EIN EFFEKTIVES FÖRDERSCHEMA FÜR<br />

DEN WOHNUNGSBAU<br />

Um gestärkt aus der Talsohle hervorzugehen, fordert die<br />

AKBW eine klare Analyse der Hemmnisse und eine Grundrevision<br />

der Förderpraxis im Wohnungsbau des vergangenen<br />

Jahrzehnts. Eine offene Diskussion darüber, wie ein zukunftsfestes<br />

Förderschema aussehen kann, sei unabdingbar. Denn<br />

22<br />

Bild: Klaus Bossert<br />

23


<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

selbst unter historisch günstigen Bedingungen sei es nicht<br />

gelungen, ein Wirkgefüge aus Regulatorik und Förderung<br />

zu entwickeln, das zu einer Befriedigung der Nachfrage im<br />

Wohnungsbau geführt hätte. Daher sei es eine neue Strategie<br />

notwendig, die sich an verändernde Faktoren orientiert,<br />

verschiedene Objekt- und Subjektförderungen kombiniert<br />

und alle Einflussfaktoren für die Schaffung geeigneten Wohnraums<br />

in den Fokus nimmt.<br />

Vorgehen<br />

Ausgangspunkt soll eine Analyse des Wohnraumbedarfes<br />

darstellen. Dies wurde nach Meinung der AKBW in der Prognos-Studie<br />

bereits angefangen, weshalb es sich anbietet, diese<br />

weiterzuführen und zu konkretisieren. Daraus ließen sich<br />

Wohnungsbauschwerpunkte für Baden-Württemberg ableiten<br />

und – wie in den 1990er-Jahren bereits praktiziert – definieren.<br />

Wohnungsbau an Programmatik orientieren<br />

Ein zukunftsfestes Förderschema müsse durch eine ganzheitliche<br />

Programmatik gekennzeichnet sein. Diese soll auf Basis<br />

aktueller Entwicklungen hergeleitet und politisch definiert<br />

werden. Dazu fordert die AKBW bestimmte Bestandteile der<br />

Diskussion:<br />

1. die veränderten Anforderungen durch den demografischen,<br />

gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel: Veränderung<br />

der Nachfrage nach Wohn-Typologien, Bevölkerungswanderung,<br />

Wechselwirkung zwischen Wirtschaft und<br />

Wohnen, Veränderung der verfügbaren Einkommen<br />

2. die veränderten Anforderungen an das Angebot: geeignete<br />

Bauträgerschaften und Bodenpolitik, um Wohnen als Gemeingut<br />

dem Markt zuzuführen. Bewertung der Folgen der<br />

Baukosten und Zinssteigerungen<br />

3. eine realistische Betrachtung des Wohnungsbestandes und<br />

des Umnutzungspotenzials: Leerstand, Fehl- und Unterbelegung,<br />

Aktivierungs- und Drittverwertungsstrategien<br />

4. ein zukunftsfähiger Städtebau und der Blick ins Quartier:<br />

Baulandaktivierung im Kontext bezahlbarer Infrastruktur,<br />

Nahversorgung des täglichen Bedarfs und Mobilität.<br />

Flächeneffizienz sowie Wohnen als soziales System, in dem<br />

die Nachbarschaft Aufgaben übernimmt wie Quartiersmanagement,<br />

Umzugshilfen, etc.<br />

5. die Bodenpolitik, soziale Marktwirtschaft und Besteuerung –<br />

Bezahlbarkeit und Wirtschaftlichkeit: Ein Mindestmaß<br />

und Grenzen staatlicher Eingriffe herleiten und verträgliche<br />

Gewinnspannen bei der Spekulation mit Grund und<br />

Boden definieren; Reformen bei der Mehrwertsteuer für<br />

Baustoffe, Reform der Baugenehmigungsgebühren, Steuerungsmöglichkeiten<br />

über die Grundsteuer<br />

6. die Transformation der Bauwirtschaft: Innovationshürden<br />

abbauen, einfacher und nachhaltiger Bauen, Effizienzsteigerung<br />

durch Digitalisierung und neue Baumethoden<br />

7. eine Kombination aus Objekt- und Subjektförderung: Eine<br />

Förderung von Projekten, die eine Vielzahl an bezahlbarem<br />

Wohnraum schaffen und auch Menschen unterstützt, die<br />

sich unter den veränderten Rahmenbedingungen keinen<br />

bezahlbaren Wohnraum finanzieren können, z. B. Mietpreisstaffelung<br />

abhängig vom Wohnberechtigungsschein.<br />

Zukunftsfähige Wohnraumförderung<br />

durch qualitative Steuerung<br />

Um den Zugang zu Fördermitteln zu erleichtern und den bürokratischen<br />

Aufwand zu reduzieren, sollen alle Förderprogramme<br />

des Bundes, der Länder und deren nachgelagerter Institutionen<br />

in ein durchschaubares Förderschema „Zukunft Wohnen“ mit<br />

einer einzigen Förderstelle integriert werden.<br />

Sonderformate wie die Bundesgartenschau in Heilbronn 2019,<br />

die Landesgartenschauen in Mannheim und Karlsruhe sowie<br />

die IBA'27 Bauausstellungen zeigen, welche Innovationskraft<br />

unter den richtigen Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft<br />

entstehen kann. Zur Durchführung könnte aus einzelnen Projektgesellschaften<br />

eine Dachgesellschaft auf Landesebene gegründet<br />

werden, die mit eigenen Projektmitteln ausgestattet<br />

werden und eine vergleichbare inhaltliche Kompetenz entwickeln<br />

wie Gartenschauen und Bauausstellungen. <br />

Quelle: www.akbw.de<br />

Siegerentwurf von NL Architects, Amsterdam, zum IBA'27-Vorhaben „Wohnen am Fluss in Untertürkheim“.<br />

red<br />

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25


Architektur<br />

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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

Nordfassade mit Eingangsbereich am Abend<br />

WOHNEN FÜR ALLE –<br />

IN BESTER LAGE<br />

Fotografie Brigida González<br />

Tübingen – in bester Wohnlage entstand<br />

hier auf Initiative einer privaten<br />

Bauherrengemeinschaft ein soziales<br />

Wohnprojekt mit zwölf Einheiten: das<br />

Haus am Park. Die Mieterschaft in dem<br />

Wohnhaus ist bunt gemischt. Die „Baugruppe<br />

Wolle+“ erprobt hier neue Strategien<br />

und Wohnkonzepte zur Integration<br />

von Menschen unterschiedlicher Lebens-<br />

und Einkommenssituation.<br />

Das vom Wohnsoziologen Dr. Gerd<br />

Kuhn für Wolle+ inhaltlich entwickelte<br />

Wohnprojekt reagiert unmittelbar auf<br />

den aktuellen Wohnbedarf und den<br />

sozialkommunikativen Anforderungen<br />

von geflüchteten Menschen. Perspektivisch<br />

verfolgt es jedoch die adaptive<br />

Idee „Wohnen für alle“.<br />

Das Wohnungsangebot Haus am Park<br />

umfasst eine Durchmischung unterschiedlicher<br />

Wohntypen: Selbstnutzerwohnungen<br />

in der Penthouse-Etage<br />

oben, Wohnraum für Geflüchtete in den<br />

anderen Etagen sowie Microwohneinheiten<br />

für unbegleitete minderjährige<br />

Flüchtlinge im Erdgeschoss, die von der<br />

„kit Jugendhilfe“ betreut werden.<br />

DIE SOZIALAGENDA<br />

WAR ENTSCHEIDEND<br />

BEI DER BAUVERGABE<br />

Das Vergabeverfahren für das Bauvorhaben<br />

wurde von der Stadt als Konzeptverfahren<br />

abgehalten. Die ambitionierte<br />

Sozialagenda des Projekts insgesamt<br />

war letztendlich entscheidend für den<br />

Zuschlag an die Baugruppe Wolle+.<br />

Manche der Wohnungen, die zunächst<br />

von Geflüchteten genutzt werden, gehen<br />

planmäßig nach zehn Jahren in die<br />

Ansicht West, Haus am Park<br />

mit Brückenhaus, Tübingen<br />

Eigennutzung der Eigentümer über.<br />

Andere Wohnungen bleiben aber darüber<br />

hinaus weitere fünf bis zehn Jahre<br />

in der Sozialbindung. Im Gegenzug gewährte<br />

die Stadt Tübingen beim Verkauf<br />

des städtischen Grundstücks den<br />

Kaufinteressenten Preise unterhalb der<br />

erhitzten Marktlage.<br />

Die Gesamtanlage besteht aus dem<br />

Haus am Park und dem vorgelagerten<br />

Brückenhaus. Den Wohnschwerpunkt<br />

bildet das Haus am Park bildet mit<br />

zwölf unterschiedlichen Wohneinheiten,<br />

während das Brückenhaus mit seinem<br />

offenen Nachbarschaftszentrum im<br />

Erdgeschoss zudem einen Mehrwert für<br />

die Anwohner im Quartier schafft. Im<br />

Obergeschoss wird das Gebäude durch<br />

eine Cluster-Wohngemeinschaft für Alleinerziehende<br />

ergänzt.<br />

Die Vielfalt unterschiedlicher Nutzer<br />

und Akteure bildet sich auch im Planungs-Team<br />

ab: das Studio für Architektur<br />

und Design Yonder und das<br />

Architekturbüro SOMAA – beide aus<br />

<strong>Stuttgart</strong> –, entwickelten gemeinsam<br />

das Haus am Park. Für das Brückenhaus<br />

zeichnet der Tübinger Architekt<br />

Simon Maier verantwortlich.<br />

Eine formale Reduzierung als auch eine<br />

klare Typologie kennzeichnen die Architektur<br />

der Gebäude und bereichern<br />

in angemessenem, städtischem Maßstab<br />

den Ort.<br />

QUALITÄT UND WERTIGKEIT<br />

TROTZ ENGEM KOSTENRAHMEN<br />

Die Außenwand beim Haus am Park<br />

besteht aus kerngedämmten Beton-<br />

Halbfertigteilen. Sie ist das primäre tragende<br />

Bauteil. Deren Vor- und Rücksprünge<br />

und der geschossweise Versatz<br />

in der Fassade drückt zum einen ihre<br />

elementare Stellung in der Tektonik des<br />

Gebäudes aus und ist zugleich wesentlich<br />

für das robuste Erscheinungsbild<br />

der Architektur verantwortlich. Durch<br />

die formale Betonung der Gliederung<br />

ist sie gleichermaßen Konstruktion<br />

und Bekleidung. Rhythmisch gesetzte<br />

Fenster fügen sich harmonisch in das<br />

Rastermaß ein.<br />

Die formale Strenge, die Konzentration<br />

auf ausgewählte räumliche Elemente<br />

und die ästhetische Fokussierung<br />

auf wenige Materialien schaffen auch<br />

innerhalb des engen Kostenrahmens<br />

©FOTOS VON ZOOEY BRAUN<br />

Treppenhaus mit Wohnungseingang<br />

Treppenhaus mit Blick in den Park<br />

Wohnraum mit Neckarblick<br />

26<br />

Foto: Brigida González<br />

Fotos: Brigida González<br />

27


Architektur<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

Detailansicht Nordfassade<br />

Weit ausladende Balkone mit halbtransparenter Brüstung<br />

Dachlandschaft mit Neckarblick<br />

Dachterrassen mit Blick über Tübingen<br />

eine räumliche Qualität und Wertigkeit,<br />

von der alle Nutzer gleichermaßen<br />

profitieren.<br />

In der robusten architektonischen<br />

Grundstruktur sind die tragenden Elemente<br />

im Haus am Park auf ein Minimum<br />

reduziert. Sie ermöglicht somit<br />

wandlungsfähige Wohnungsgrundrisse.<br />

Die Anpassung der Wohnnutzungen an<br />

sich verändernde Wohnbedarfe im Laufe<br />

der Jahre schafft damit langfristige<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Eine Wohnung für Geflüchtete mit bis<br />

zu sechs Zimmern kann zu einem<br />

offenen durchgesteckten Loft werden,<br />

die Micro-Apartments lassen sich zu<br />

Studenten-WGs zusammenfassen.<br />

Schon beim Ankommen vermittelt der<br />

überhohe, eingezogene Eingangsbereich<br />

räumliche Großzügigkeit. Roh belassener<br />

Beton, grünliche Terrazzofliesen<br />

und das weiß lackierte Geländer setzen<br />

im Treppenhaus den atmosphärischen<br />

Rahmen zwischen leichter Eleganz und<br />

robuster Härte.<br />

Im Westen und im Süden erweitern<br />

großzügige Balkone zum Neckar hin<br />

mit Geländern aus Lochblech charmant<br />

die Wohnungen jeweils um einen vollwertigen<br />

Freiraum. Das weiße Blech der<br />

Brüstungen schafft durch seine feine<br />

Lochung Privatsphäre und Ausblick<br />

gleichermaßen.<br />

In den Wohnungen sorgen große, bodentiefe<br />

Verglasungen in allen Räumen<br />

für eine helle, freundliche Stimmung<br />

und verbinden das Außen mit seinem<br />

üppigen, alten Baumbestand im Norden<br />

mit dem Inneren.<br />

Wohnräume für Geflüchtete (oben u. unten)<br />

Allein die Dachterrassen bleiben den<br />

Bewohnern der obersten Etage vorbehalten.<br />

Doch die ansonsten übliche<br />

hierarchische Gliederung in Materialien<br />

und Wertigkeit bei unattraktiver<br />

Straßenwohnung und Luxuspenthouse<br />

weicht hier einem anspruchsvollen, reduzierten<br />

Gestaltungsprinzip, um dem<br />

„Wohnen für alle“ einen angemessenen<br />

architektonischen Rahmen zu geben,<br />

der ein echtes Miteinander der unterschiedlichsten<br />

Bewohnergruppen entstehen<br />

lässt.<br />

Zu Recht wurde dem Wohnprojekt<br />

<strong>2023</strong> die Hugo-Häring-Auszeichnung<br />

verliehen.<br />

<br />

Ansicht Südwest vom Platz<br />

© Autor: Klaus Bossert<br />

Tragende Struktur<br />

Tragende Struktur<br />

Tragende Struktur<br />

Grundrisse<br />

Wohnen für<br />

Grundrisse Geflüchtete<br />

Wohnen 2020 - 2030 für<br />

Geflüchtete<br />

Grundrisse 2020 - 2030<br />

Wohnen für<br />

Geflüchtete<br />

2020 - 2030<br />

Grundrissoption<br />

Eigennutzung<br />

Grundrissoption<br />

ab 2030<br />

Eigennutzung<br />

ab 2030<br />

Grundrissoption<br />

Eigennutzung<br />

ab 2030<br />

Wandelbare Grundrisse für unterschiedliche Nutzungen<br />

Tragende Struktur<br />

Grindrisse: Wohnen für Geflüchtete 2020–2030<br />

Grundoptionen Eigennutzung ab 2030<br />

28<br />

Fotos: Brigida González<br />

Fotos: Brigida González; Graifk: YONDER/ SOMAA<br />

29


Planen & Bauen<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

SICH WEGEN AUFTRAGSABSAGEN<br />

Die Baubranche hat in den vergangenen Jahren stetig Rekorde<br />

vermeldet. Doch nun zeichnet sich ein deutlicher Dämpfer ab.<br />

Denn hohe Baukosten und steigende Kreditzinsen sorgen im<br />

Wohnungsbau vermehrt für Auftragsstornierungen. Die Rahmenbedingungen<br />

für den Wohnungsbau hätten sich in den<br />

vergangenen Monaten massiv verschlechtert. „Explodierende<br />

Baukosten, steigende Finanzierungszinsen und eingeschränkte<br />

Fördermöglichkeiten belasten die Kalkulation potenzieller<br />

Bauherren schwer“, sagte Leiss. „Einige Projekte werden damit<br />

unrentabel.“<br />

Bis vor wenigen Monaten hätten die Weichen im Wohnungsbau<br />

noch auf Wachstum gestanden. Die Unternehmen verfügten<br />

auch immer noch über prall gefüllte Auftragsbücher. „Aber<br />

mit Blick auf die künftige Entwicklung greift die Angst um sich“,<br />

sagte Leiss weiter. Sehr viele Betriebe befürchten Geschäftsrückgänge:<br />

Der Erwartungsindikator fiel auf minus 48,3 Punkte und<br />

markiert damit den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung<br />

1991. Der bisherige Tiefststand war erst im vergangenen April<br />

erreicht worden mit minus 47,4 Punkten. Die Lieferengpässe bei<br />

Baustoffen haben sich mittlerweile etwas gebessert. „Dennoch<br />

ist das Material weiterhin vielerorts knapp und damit teuer“,<br />

sagte Leiss dazu. Im August klagten 36,4 Prozent der Unternehmen<br />

über Lieferprobleme. Im Juli waren es noch 45,6 Prozent.<br />

FIRMEN PLANEN PREISERHÖHUNGEN<br />

Die hohen Energiepreise verteuerten das in der Herstellung<br />

oft energieintensive Baumaterial zusätzlich. Sehr viele Bauunternehmen<br />

planen vor diesem Hintergrund weitere Preiserhöhungen,<br />

sagen die ifo-Experten heraus. Wegen der Energiekrise<br />

befürchtet die Branche sogar vermehrt Firmenpleiten.<br />

„Wir werden sicherlich einen Zuwachs sehen“, sagte<br />

Chefökonom Andreas Geyer von der Bundesvereinigung Bauwirtschaft<br />

(BVB) kürzlich. Die Insolvenzen seien dank der<br />

positiven Entwicklung zehn Jahre gesunken. Nun falle es den<br />

Betrieben schwer, die enorm gestiegenen Energiekosten an<br />

ihre Kunden weiterzureichen.<br />

Innerhalb nur eines Jahres sind die Kosten für Bauleistungen<br />

um 17,6 Prozent gestiegen – so stark wie seit 50 Jahren nicht<br />

mehr. Weil gleichzeitig die Zinsen für Baukredite steigen, fürchtet<br />

die Branche inzwischen einen Auftragseinbruch. Sie fordert<br />

die Politik zum Handeln auf.<br />

Angesichts stark gestiegener Baupreise mutmaßt die Branche<br />

einen Auftragseinbruch. „Wir befürchten, dass neue Wohnungsbauprojekte<br />

aufgrund der gestiegenen Baukosten und der wieder<br />

anziehenden Zinsen erst einmal zurückgestellt werden“, sagte<br />

der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie, Tim Oliver Müller. Bei privaten Bauvorhaben<br />

könnten zusätzlich die höheren Energie- und Lebenshaltungskosten<br />

das Budget vom Eigenheim-Traum infrage stellen.<br />

Zuvor hatte das Statistische Bundesamt berichtet, dass auf den<br />

deutschen Baustellen die Preise so stark gestiegen sind wie seit<br />

mehr als 50 Jahren nicht mehr. Für Bauleistungen mussten im<br />

Mai dieses Jahres 17,6 Prozent mehr gezahlt werden als ein Jahr<br />

zuvor. Das war der höchste Anstieg seit Mai 1970, als die Preise<br />

in der Jahresfrist um 18,9 Prozent angezogen hatten. Im vorherigen<br />

Berichtsmonat Februar 2022 betrug die Steigerung 14,3<br />

Prozent.<br />

Gründe sind knappe und teure Materialien sowie eine hohe<br />

Nachfrage. Besonders stark war der Preisanstieg bei Metallbauarbeiten<br />

(plus 23,6 Prozent) und Betonarbeiten (plus 23 Prozent).<br />

Unterdurchschnittliche Anstiege wurden bei Erdarbeiten<br />

(plus 14,8 Prozent) und Mauerarbeiten (plus 12,8 Prozent)<br />

verzeichnet. Die Steigerungen seien das Ergebnis explodierender<br />

Materialpreise, erklärte Müller. Da Lieferanten kaum noch<br />

Preiszusagen abgäben, könnten die Bauunternehmen ihre Angebote<br />

nicht verlässlich kalkulieren. Sie sollten mit den Kunden<br />

Klauseln zu gleitenden Stoffpreisen vereinbaren.<br />

Es sei zudem umso wichtiger, an anderer Stelle die Kosten zu<br />

senken – etwa über die Vereinheitlichung der Landesbauordnungen.<br />

Der Zentralverband des Baugewerbes verlangte eine<br />

nationale Rohstoff- und Energiestrategie für Baustoffe und verschiedene<br />

Materialien. „Wir dürfen nicht länger von Importen<br />

abhängig sein“, erklärte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa.<br />

„Ein nationaler Bau- und Rohstoffgipfel wäre dafür ein wichtiger<br />

erster Schritt.“<br />

STORNIERUNGSWELLE VERSETZT<br />

BAUFIRMEN IN SORGE<br />

SO SICHERN SIE SICH ALS BAUHERR AB<br />

Und die Preise steigen weiter. Energiekrise und Inflation belasteten<br />

private Haushalte und die Baubranche schwer. Die<br />

Auftragsbücher sind zwar noch prall gefüllt, beim Neugeschäft<br />

sieht es dafür finster aus.<br />

Die Stornierungswelle im deutschen Wohnungsbau gewinnt an<br />

Dynamik. Im November 2022 waren 16,7 Prozent der Firmen<br />

davon betroffen, nach 14,5 Prozent im Vormonat, wie aus einer<br />

Umfrage des Münchner ifo-Instituts hervorgeht. „Zwar verfügen<br />

die Unternehmen noch über gut gefüllte Auftragsbücher“,<br />

sagte ifo-Forscher Felix Leiss. „Aber die immer weiter steigenden<br />

Baupreise, höhere Zinsen und geringere Fördermöglichkeiten<br />

belasten das Neugeschäft und führen bereits seit einigen<br />

Monaten zu auffällig vielen Stornierungen.“<br />

UND: DIE MIETEN STEIGEN<br />

Die Unternehmen seien sehr besorgt. Die Geschäftserwartungen<br />

für das kommende halbe Jahr trübten sich nochmals ein.<br />

Mit minus 60,9 Punkten markierten sie laut ifo einen neuen Negativrekord<br />

seit Beginn der Erhebung 1991. „Die Geschäftsperspektiven<br />

im Wohnungsbau erscheinen finster, eine Mehrheit der<br />

Unternehmen befürchtet Rückgänge im kommenden halben<br />

Jahr“, sagte Leiss weiter. Die Preispläne sanken nur leicht, von<br />

51,0 auf immer noch sehr hohe 45,4 Punkte.<br />

„Trotz der bereits geschwächten Nachfrage müssen viele Betriebe<br />

auf weitere Preisanhebungen setzen, um die hohen Material-<br />

und Kraftstoffkosten an die Kunden weiterzureichen. Die<br />

Baupreise steigen weiter“, erklärte Leiss. Die Baubranche warnt<br />

bereits davor, dass im Wohnungsbau ein dramatischer Rückgang<br />

droht – anstelle der von der Bundesregierung ausgerufenen<br />

Offensive.<br />

In diesem Jahr dürften etwa 280.000 Wohnungen fertiggestellt<br />

werden, im kommenden Jahr nur noch etwa 245.000, erklärte<br />

der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) jüngst. Das<br />

wäre der dritte Rückgang in Folge, nach gut 293.000 im Jahr<br />

2021. Das Ziel der Bundesregierung von jährlich 400.000 Wohnungen<br />

rückt damit in immer weitere Ferne.<br />

KOSTENEXPLOSION: BAUBRANCHE SORGT<br />

DIE VIELEN STIMMEN, DIE ÜBER AKUTEN MANGEL<br />

AN WOHNRAUM IN DEUTSCHLAND KLAGEN,<br />

KÖNNTEN SICH INZWISCHEN ZU EINEM STATTLICHEN<br />

CHOR FORMIEREN<br />

Sie singen leider kein Ständchen zum Jubiläum „20 Jahre Frühjahrsgutachten“,<br />

sondern eine Trauermelodie. Anlässe gibt es,<br />

klar: Das Defizit hat mittlerweile offenbar den höchsten Stand<br />

seit 20 Jahren erreicht. Dies ist umso ernster als erschwinglicher,<br />

klimagerechter Wohnraum zu den Basics eines guten Zusammenlebens<br />

der Gesellschaft gehört. Wenn jedoch genau in dieser<br />

Zeit die Kluft zwischen Kostenmieten und tatsächlichen Mieten<br />

wächst, dann ist in diesem Land mehr ins Stocken geraten als<br />

„nur“ die Immobilienwirtschaft. Und wenn zudem zum Beispiel<br />

innovative Wirtschaftsimmobilien immer häufiger nur theoretische<br />

Antworten auf Leerstand bieten, die sich am Ende nicht<br />

umsetzen lassen, hat dies auch Folgen für die Lebendigkeit der<br />

Innenstädte.<br />

Nur wäre nichts fataler, als beim Klagen stehenzubleiben, zumal<br />

die Immobilienweisen für jede Nutzungsklasse Perspektiven<br />

aufzeigen. Geht der Preisdruck mit der Bewältigung der Lieferkettenprobleme,<br />

der Normalisierung der Energie- und Rohstoffpreise<br />

und einem stabilen Zinsniveau zurück, dann werden<br />

positive Prognosen zugleich wieder realistische Prognosen werden.<br />

Undenkbar ist das nicht.<br />

Gerade angesichts exorbitanter Kostensteigerungen und wachsender<br />

Zinsen, die bei der (Zwischen-)Finanzierung harte Grenzen<br />

setzen, braucht es jetzt aber Freiräume dringender denn je.<br />

Finanzielle und „organisatorische“. Die Politik kann auf beiden<br />

Feldern unterstützen. Beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren<br />

sowie konsequente Digitalisierung von Bauanträgen<br />

sind da weit mehr als bloße Verfahrenserleichterungen.<br />

Deutschland muss endlich, wie versprochen, modularem und<br />

seriellem Bauen das nötige Gewicht geben. Devise: Viel hilft viel.<br />

Der ZIA steht hier im ständigen Dialog mit politischen Entscheiderinnen<br />

und Entscheidern – auch das ist eine Antwort auf die<br />

Krise. Nicht die schlechteste. Detaillierte Einblicke finden Sie in<br />

30<br />

Foto: DanBu.Berlin – www.stock.dobe.com<br />

31


Planen & Bauen<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

diesem Frühjahrsgutachten, das der Rat der Immobilienweisen<br />

nun seit 20 Jahren für uns erstellt. Es ist längst zur wichtigsten<br />

Analyse der Branche geworden.<br />

BAUKOSTEN ZU HOCH:<br />

VIELE BAUHERREN GEBEN JETZT AUF<br />

Die Bauzinsen steigen an, das Material für den Hausbau hat sich<br />

extrem verteuert: Viele Hausbauer sind finanziell überfordert.<br />

In der Folge werden jetzt Projekte storniert und Grundstücke<br />

zurückgegeben. Die neuen Zeiten am Immobilienmarkt machen<br />

sich in der deutschen Baubranche bemerkbar. Höhere Zinsen<br />

für Kredite, gestoppte Fördergelder des Bundes und teures<br />

Material belasten Bauherren schwer. Zwar sehen Experten etwas<br />

Besserung, doch das dürfte dauern.<br />

BAULEISTUNGEN VERTEUERN SICH<br />

Egal ob Stahl, Beton oder Dämmmaterialien: Die Preise am Bau<br />

sind in den vergangenen Monaten hoch geschnellt – auch wegen<br />

des Ukraine-Krieges, der Lieferketten durcheinanderwirbelt. Auch<br />

die teure Energie spielt eine Rolle: Dachziegeln etwa werden bei<br />

großer Hitze gebrannt. Bauleistungen verteuerten sich laut jüngsten<br />

Zahlen von Mai laut Statistischem Bundesamt um 17,6 Prozent,<br />

das war der höchste Anstieg seit mehr als 50 Jahren.<br />

Bei Bauherren, seien es professionelle Projektentwickler oder<br />

private Hausbauer, kann daher die Kalkulation zwischen Grundstückskauf<br />

und Baubeginn schnell überholt sein – trotz Puffer.<br />

„Große Investoren haben tiefe Taschen und können Kostensteigerungen<br />

eher abfangen“, sagte Pekka Sagner, Immobilienexperte<br />

am Institut der deutschen Wirtschaft (IW). „Bei privaten<br />

Bauherren sieht es anders aus.“<br />

STORNIERUNGSWELLE IN DER BAUBRANCHE<br />

Das Münchner ifo-Institut beobachtet schon seit Frühjahr eine<br />

Stornierungswelle. „Noch sind die Auftragsbücher prall gefüllt.<br />

Aber die explodierenden Baukosten, höheren Zinsen und<br />

schlechteren Fördermöglichkeiten stellen mehr und mehr Projekte<br />

in Frage“, so die Forscher. Mehr als jedes zehnte Unternehmen<br />

im Wohnungsbau (11,5 Prozent) sei im Juli von Stornierungen<br />

betroffen gewesen.<br />

„Die Größenordnung ist vergleichbar mit dem Corona-Schock<br />

im Frühjahr 2020“, sagte ifo-Forscher Felix Leiss. „War damals<br />

am häufigsten der gewerbliche Bau betroffen, sehen wir heute<br />

besonders im Wohnungsbau Stornierungen“. Das treffe Einfamilien-<br />

und Mehrfamilienhäuser.<br />

INFLATION WIRBELT KALKULATION DURCHEINANDER<br />

Private Bauherren müssten neben hohen Baukosten und steigenden<br />

Zinsen noch die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten<br />

stemmen, erklärte der Hauptgeschäftsführer des<br />

Bauindustrieverbandes, Tim-Oliver Müller. „Da entscheiden<br />

sich derzeit doch einige gegen den Hausbau.“ Aber auch bei<br />

Großinvestoren würden etliche Wohnungsbauprojekte auf den<br />

Prüfstand gestellt.<br />

Beim Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) hält<br />

man die ifo-Schätzungen für realistisch. „Wenn Bauprojekte<br />

noch nicht begonnen sind, dann werden sie derzeit verschoben“,<br />

sagte eine Sprecherin. „Bei begonnenen Vorhaben heißt es oft<br />

Augen zu und durch.“ Von einem Bauprojekt zurückzutreten,<br />

sei nicht immer reibungslos möglich und könne je nach Vertrag<br />

etwa Ausfallpauschalen nach sich ziehen. „Aber Sie können ja<br />

niemanden zwingen zu bauen.“<br />

EXPERTEN ERWARTEN KEINE ENTSPANNUNG<br />

Bei den hohen Materialpreisen sieht der ZDB vorerst keine<br />

Entspannung – denn ausgefallene Stahl-Lieferungen aus der<br />

Ukraine kommen nun oft aus Brasilien oder Asien, was höhere<br />

Preise bedeutet. Und auch die Lockdown-Politik in China<br />

verschärfe Lieferengpässe. Der Verband warnt daher vor einer<br />

Baukrise im kommenden Jahr. Auch IW-Experte Sagner<br />

erwartet eine „Vollbremsung“. Jüngste Zahlen deuten darauf<br />

hin: Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser<br />

brach im ersten Halbjahr um 17 Prozent ein. Und auch im<br />

Wohnungsbau fallen die Auftragseingänge deutlich, beobachtet<br />

das Statistische Bundesamt.<br />

Der Materialmangel am Bau bleibt laut ifo vorerst groß. So<br />

meldeten in der Umfrage im Juli fast die Hälfte der Firmen<br />

im Wohnungsbau Lieferprobleme. Zwar lasse der Schwung etwas<br />

nach, doch die Kosten fielen nur langsam und von einem<br />

„massiv hohen Niveau“. Viele Befragte erwarteten weiter Preiserhöhungen<br />

in den kommenden Monaten.<br />

ZU HOHE PREISE BEIM NEUBAU FÜR INVESTOREN<br />

Bei Investoren sei die Stimmung angespannt, berichtet auch<br />

Susanne Gentz, Expertin für Wohnimmobilien beim Großmakler<br />

Jones Lang LaSalle (JLL). „Projektentwickler warten<br />

ab und Käufer befürchten, in einem fallenden Markt zu teuer<br />

zu kaufen.“ Derzeit seien Kalkulationen für Projektentwickler<br />

„wahnsinnig schwer“. Der notwendige hohe Preis im Neubaubereich<br />

werde häufig auf Käuferseite nicht mehr akzeptiert.<br />

TRÜBE AUSSICHTEN FÜR DEN WOHNUNGSMARKT<br />

Gentz sieht aber zumindest etwas Beruhigung am Markt. So<br />

sei der Anstieg der Materialpreise und Zinsen etwas abgeflacht.<br />

Auch wenn sich der Markt nach der Sommerpause wieder beleben<br />

dürfte: Gentz glaubt, dass sich der Gegenwind am Häusermarkt<br />

auswirken wird. „Wir werden deutlich sinkende Fertigstellungszahlen<br />

sehen.“ Zugleich werde der Immobilienkauf<br />

wegen der gestiegenen Bauzinsen für viele Menschen zu teuer,<br />

während die Zuwanderung nach Deutschland wieder anziehe.<br />

„Der Druck auf dem Wohnungsmarkt bleibt hoch.“<br />

HOHE NACHFRAGE NACH BAUSPARVERTRÄGEN<br />

Die Finanzierung eines Eigenheims wird für viele Menschen<br />

immer schwieriger. Gründe sind steigende Zinsen und Stornierungswellen<br />

in der Baubranche. Das verhilft dem Bausparvertrag<br />

wieder zum Aufstieg. Angesichts steigender Bau-<br />

zinsen haben Verbraucher das Bausparen wieder für sich entdeckt.<br />

Das Neugeschäft stieg im vergangenen Jahr deutlich.<br />

Beim Volumen der neu abgeschlossenen Bausparverträge gehe<br />

er von einem Plus von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr<br />

aus, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbands der Privaten<br />

Bausparkassen, Bernd Hertweck, der Nachrichtenagentur dpa.<br />

Die durchschnittliche Bausparsumme je Vertrag liegt demnach<br />

mittlerweile auf dem Höchststand von über 70.000 Euro. Bei der<br />

Stückzahl seien es 2022 15 Prozent mehr gewesen, so Hertweck.<br />

KEINE KONTOGEBÜHREN FÜR BAUSPARER<br />

Der Grund für den Boom liege auf der Hand, so Guthmann<br />

vom Verband der Privaten Bausparkassen: „Bauherren und<br />

Käufer wollen ihre Immobilienfinanzierung bestmöglich vor dem<br />

Risiko steigender Zinsen absichern.“ Eine sichere Eigenkapitalbildung<br />

und niedrig verzinste Darlehen – das sei die Kernidee<br />

des Bausparens. Das hätten die Menschen im Frühjahr wieder für<br />

sich entdeckt. Beim Bausparen ließen sich noch langfristig Bauzinsen<br />

zwischen 1,5 und 2,5 Prozent sichern, sagt auch Hertweck.<br />

Zum Vergleich: Laut Zahlen des Vergleichsportals Check24<br />

‚lagen die Zinsen für Baufinanzierungen in Höhe von 300.000<br />

Euro bei Banken Ende November zwischen 3,0 und 5,2 Prozent.<br />

Unternehmer, Eigentümer und<br />

Schaffer – Verantwortung und<br />

Leistung machen den Standort aus!<br />

Wolfgang Grupp<br />

Alleiniger Geschäftsführer und<br />

Inhaber der Firma TRIGEMA Inh. W. Grupp e.K.<br />

Sie werden<br />

Mitglied beim Tag<br />

des Eigentums<br />

und sparen 41<br />

Euro Aufnahmebeitrag!<br />

EINMALIGER VORTEIL:<br />

HÄUSLEBAUER IN DER KRISE<br />

Höhere Zinsen und stark steigende Preise führen gerade<br />

dazu, dass viele Familien Hausbaupläne fallen lassen müssen.<br />

Mehr Traum vom Wohneigentum ungebrochen? Der<br />

Run aufs Bausparen zeige auch, dass der Traum vom Eigenheim<br />

für viele Menschen noch nicht geplatzt ist, heißt es<br />

von den Bausparkassen. Nur: Bei der Machbarkeit gebe es<br />

immer mehr Probleme. „Für viele Menschen sei Wohneigentum<br />

derzeit nicht bezahlbar“, sagt Guthmann. Und das nicht<br />

nur, weil das Eigenkapital nicht reiche, sondern weil sich viele<br />

auch die Kreditraten nicht mehr leisten könnten. Daher<br />

brach das Neugeschäft deutscher Banken mit Baufinanzierungen<br />

in der zweiten Jahreshälfte ein. Die Beratungsfirma<br />

Barkow Consulting sprach zuletzt von einem Rekordrückgang.<br />

Das ganze Jahr über floss weiterhin viel Geld von den<br />

Bausparkassen in den Wohnungsmarkt: Die privaten Anbieter<br />

gehen davon aus, 2022 ihre bisherige Rekordmarke von<br />

31 Milliarden Euro an Baugeldauszahlungen aus dem Jahr<br />

2020 wieder erreichen zu können.<br />

Und bei den öffentlich-rechtlichen Bausparkassen zeichnet sich<br />

laut Guthmann sogar ein leichtes Plus im Vergleich zu den vorangegangenen<br />

beiden Jahren ab. 2021 flossen 9,2 Milliarden<br />

Euro. Das sei vor allem auf das erste Halbjahr zurückzuführen.<br />

„Inzwischen macht sich der Rückgang der Nachfrage nach Baufinanzierungen<br />

aber auch bei den Bausparkassen bemerkbar“,<br />

so Guthmann.<br />

<br />

TAG DES EIGENTUMS<br />

Samstag, 21. Oktober <strong>2023</strong><br />

Beginn: 10 Uhr<br />

<strong>Stuttgart</strong>, Liederhalle, Hegel-Saal<br />

Mit interessanten Vorträgen - und ab 8 Uhr im Foyer<br />

große Fachausstellung „Rund um die Immobilie“<br />

Haus & Grund <strong>Stuttgart</strong> • Gerokstr. 3 • 70188 <strong>Stuttgart</strong> • Tel. 0711 210 48-0 • verein@hausundgrund-stuttgart.de • www.hausundgrund-stuttgart.de<br />

©Autor: Dietmar Kern<br />

32<br />

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Planen & Bauen<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

eine individuelle Beratung. Mit dem Online-Konfigurator können<br />

bereits unverbindlich erste eigene Planungen erstellt werden.<br />

In ähnlicher Weise lassen sich auch Terrassendächer, Balkonverkleidungen<br />

oder Zäune mit Solarelementen versehen, um<br />

kostenlosen grünen Strom zu erzeugen.<br />

DÄCHER SINNVOLLER NUTZEN<br />

VON DER BEGRÜNUNG BIS ZU PHOTOVOLTAIK<br />

GIBT ES VIELE MÖGLICHKEITEN<br />

Eine weiter wachsende Rolle spielen bei der Dachplanung<br />

die Möglichkeiten der solaren Energieerzeugung. Eine<br />

Photovoltaikanlage auf dem Dach kann einen Teil des eigenen<br />

Strombedarfs produzieren und mit einem Batteriespeicher<br />

auch dann zur Verfügung stellen, wenn am Abend die Sonne<br />

nicht mehr scheint. Auf diese Weise werden Hauseigentümer<br />

unabhängiger von den öffentlichen Netzen. Auch eine Begrünung<br />

steht hoch im Kurs<br />

DEN KRAFTSTOFF LIEFERT DIE NATUR<br />

Elektromobilität befindet sich weiter auf der Überholspur: Zum<br />

Jahresende 2022 waren laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes<br />

erstmals über eine Million Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb<br />

in Deutschland zugelassen – Tendenz weiter stark steigend. Diese<br />

E-Autos teilten sich bundesweit zum Stichtag 1. Januar <strong>2023</strong><br />

etwas mehr als 82.000 öffentliche Ladepunkte, berichtet Statista.<br />

Engpässe und lästige Wartezeiten sind da vorprogrammiert,<br />

insbesondere zu Stoßzeiten. Es sei denn, man verfügt über eine<br />

private Tankstelle für den Stromer. Für viele dürfte eine eigene<br />

Wallbox, die das Auto in der Garage oder unter dem Carport mit<br />

Energie versorgt, die deutlich praktischere Lösung sein. Noch<br />

besser für die Umwelt und das Klima ist es, wenn der Akku dabei<br />

mit Ökostrom aus erneuerbaren Quellen geladen wird.<br />

ÖKOSTROM DIREKT VOM DACH<br />

Möglichkeiten, rund ums Haus Solarenergie zu gewinnen, gibt<br />

es genug. Eine praktische Idee ist es beispielsweise, den Carport<br />

mit einer Solarglasüberdachung auszustatten. Somit lässt sich<br />

der Schutz vor Witterungseinflüssen für das Fahrzeug direkt<br />

mit einer umweltfreundlichen Energieerzeugung kombinieren.<br />

Dazu reicht Tageslicht selbst bei einem bedeckten Himmel aus.<br />

Bei der Nutzung des selbst gewonnenen Stroms können die<br />

Hausbesitzer flexibel zwischen verschiedenen Optionen wählen:<br />

Sie können die Energie direkt verbrauchen, etwa um das E-Auto<br />

aufzuladen, in einem Batteriespeicher für später puffern oder<br />

auch ins öffentliche Netz einspeisen. Jeder Carport mit Solarglas<br />

wird etwa bei der Solarterrassen & Carportwerk GmbH individuell<br />

passend zum Eigenheim geplant, mit einer soliden Aluminium-<br />

oder Holzkonstruktion gefertigt und fachgerecht errichtet.<br />

Größe, Farbe und Design des Carports lassen sich nach<br />

individuellen Wünschen und Anforderungen auswählen – egal<br />

ob für ein oder mehrere Fahrzeuge.<br />

Einmal aufladen, bitte: Ein Carport mit Solardach gewinnt<br />

umweltfreundliche Energie zum Beispiel fürs Elektroauto.<br />

UNABHÄNGIGKEIT BEI DER ENERGIEVERSORGUNG<br />

Eine eigene solare Stromerzeugung ist nicht nur gut für die Umwelt,<br />

sondern macht außerdem unabhängiger von öffentlichen<br />

Versorgungsnetzen und weiteren Preissteigerungen. Wenn der<br />

Carport zusätzlich mit einer professionellen Wallbox ausgestattet<br />

wird, ist das Zuhause sehr gut für den Umstieg auf die elektrische<br />

Mobilität vorbereitet. Unter www.solarcarporte.de finden<br />

sich detaillierte Informationen und Kontaktmöglichkeiten für<br />

Fotos: DJD/www.solarcarporte.de/ Paul Bauder<br />

MEHR GRÜN FÜR DIE STADT<br />

Insbesondere Flachdächer bieten sich für eine Begrünung an.<br />

Das wertet das Eigenheim nicht nur optisch auf, sondern ist<br />

auch in ökologischer Hinsicht ein Gewinn. Die Möglichkeiten<br />

reichen von einer pflegeleichten extensiven Begrünung über<br />

Biotope bis hin zu einem begehbaren Dachgarten mit Loungebereich.<br />

Besonders in urbanen Zentren und dicht bebauten<br />

Siedlungen ist das zusätzliche Grün hoch willkommen, schildert<br />

Karen Buschauer vom Dachsystemhersteller Bauder: „Die Begrünung<br />

verbessert das lokale Mikroklima und wirkt der Überhitzung<br />

an Sommertagen in städtischen Bereichen entgegen.<br />

Gleichzeitig zeigen verschiedene Studien, dass damit neue Lebensräume<br />

für bedrohte Vogel- und Insektenarten entstehen.“<br />

Jede Dachbegrünung sollte passend zu den eigenen Wünschen<br />

und den baulichen Voraussetzungen geplant werden. Fachleute<br />

aus dem regionalen Handwerk können bei den verschiedenen<br />

Optionen beratend zur Seite stehen. Dort gibt es auch Informationen<br />

zu den Kleinflächenpaketen von Bauder: Sie eignen<br />

sich zur Begrünung beispielsweise von Garagen- und Carportdächern<br />

– auch nachträglich.<br />

SONNIGE AUSSICHTEN FÜRS DACH<br />

Eine extensive Begrünung lässt sich vergleichsweise einfach<br />

realisieren. Noch mehr Möglichkeiten und gestalterische Freiheit<br />

bietet die intensive Nutzung, bis hin zu Rasenflächen,<br />

Stauden oder Gehölzen. Zudem können Wege, Sitzgelegenheiten<br />

oder Freiflächen integriert werden. Weitere Inspirationen<br />

und Tipps für die eigene Planung sind etwa unter www.<br />

nutzedeindach.de abrufbar.<br />

<br />

Eine Dachbegrünung schafft neue Lebensräume für bedrohte Vogel- und Insektenarten, verbessert das<br />

Mikroklima – und ist gleichzeitig ein attraktiver Blickfang auf dem Eigenheim. Mit einer Begrünung wirken<br />

Flachdächer der zunehmenden Flächenversiegelung entgegen.<br />

djd<br />

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Foto: DJD/www.solarcarporte.de<br />

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HIERAUF SOLLTEN HAUSBESITZER<br />

BEI SOLAR UNBEDINGT ACHTEN<br />

HIER ERFAHREN SIE, WIE SIE BEI DER ANSCHAFFUNG SPAREN KÖNNEN<br />

Viele Hausbesitzer lassen derzeit kostengünstige, aber hocheffiziente<br />

Solaranlagen auf ihren Dächern anbringen. Der<br />

Grund für den Hype? In den vergangenen Monaten sind neue<br />

Gesetze in Kraft getreten, die PV-Besitzern bessere Steuer-Konditionen<br />

versprechen. Auch die Einspeisevergütung ist gestiegen.<br />

Kurzum: Wenn Sie auf Ihrem Dach eine Solaranlage installieren,<br />

haben Sie am Ende des Jahres Hunderte oder Tausende<br />

Euro mehr auf dem Konto!<br />

VIER ENORME VORTEILE,<br />

DIE EINE SOLARANLAGE <strong>2023</strong> HAT<br />

1. Mehr Gewinn für Solaranlagenbesitzer<br />

dank neuer Gesetzeslage<br />

Auf die Anschaffung von Solaranlagen bezahlen Sie keine Mehrwertsteuer<br />

mehr. Derzeit gibt es noch Anlagen, die unter 100 €<br />

kosten. Auch an der Einspeisevergütung wurde gedreht – bereits<br />

zum Juli vergangenen Jahres: Wer Strom ins Netz einspeist, erhält<br />

dafür jetzt mehr als zuvor. Solaranlagenbesitzer können sich<br />

deshalb auf höhere und langfristige Einnahmen freuen!<br />

2. Weniger Abhängigkeit von Energiepreisen und Weltlage<br />

Der Ukraine-Krieg hat verdeutlicht, wie schnell sich Gewissheiten<br />

am Energiemarkt über Nacht ändern können. Wer seinen<br />

eigenen Strom produziert, ist unabhängig(er) von der Weltlage<br />

– und den oft damit verbundenen Preisexplosionen.<br />

3. Das Klima wird geschützt<br />

Neben den enormen wirtschaftlichen Vorteilen ist auch zu nennen,<br />

dass Sie mit einer Solaranlage das Klima schützen! Als grüne<br />

Energiequelle produziert sie kein CO 2<br />

und Sie können guten<br />

Gewissens Ihren eigenen Strom nutzen oder ins Netz einspeisen.<br />

Sie verdienen also Geld und tun Gutes! Auch der Staat weiß<br />

das und stellt sehr attraktive Anreize für Ihre Solaranlage bereit.<br />

4. Es lässt sich jetzt einfach herausfinden, wie hoch Ihre<br />

individuelle Ersparnis sein kann<br />

Für viele ist erst einmal wichtig zu wissen, wie viel Geld sie überhaupt<br />

sparen/verdienen würden durch die Anschaffung einer<br />

Solaranlage und mit welchen Kosten das verbunden ist. Hausbesitzer<br />

können das jetzt ganz einfach herausfinden. Das extra<br />

zu diesem Zweck eingerichtete Portal Photovoltaik-Angebotsvergleich.de<br />

hilft dabei: Hier werden Sie mit Solar-Experten in<br />

Verbindung gebracht, die unverbindlich beraten und Angebote<br />

erstellen.<br />

EINE SOLARANLAGE IST GÜNSTIGER<br />

ALS DIE MEISTEN HAUSBESITZER DENKEN<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2023</strong> existieren diverse staatliche Förderprogramme,<br />

die den Wechsel zu Solarenergie attraktiver gestalten.<br />

Gut informiert können Interessenten Solaranlagen sogar ganz<br />

ohne Anschaffungskosten beziehen. Der Solaranbieter Enpal<br />

bspw. übernimmt sogar den ganzen Prozess inklusive Montage,<br />

bis die Anlage läuft.<br />

Früher waren Besitzer und Betreiber von Photovoltaikanlagen<br />

verpflichtet, Umsatz- und Einkommenssteuer zu zahlen. Das<br />

fällt seit diesem Jahr endlich weg! Man spart sich die komplette<br />

Mehrwertsteuer von ganzen 19 %! Die Ersparnis ist also enorm.<br />

Viele Anbieter verlangen gerade hohe Anzahlungen bei langen<br />

Wartezeiten von mehreren Monaten. Bei manchen zahlt man<br />

sogar noch drauf, wenn man die Anlage früher haben möchte.<br />

Enpal verlangt keine Anzahlung. Bezahlt werden muss erst,<br />

wenn die Anlage läuft und Strom produziert. Montiert wird im<br />

Schnitt innerhalb von nur 6 Wochen. Geben Sie einfach einige<br />

Informationen zu Ihrem Dach ein, senden Sie die Anfrage mit<br />

einem Klick ab und erhalten Sie ein unverbindliches Angebot.<br />

Der Vorteil: Während andere hohe Anzahlungen verlangen, erhalten<br />

Sie von Enpal ein kostenloses und unverbindliches Angebot<br />

ohne Anzahlung. So produzieren Sie in wenigen Wochen<br />

schon Ihren eigenen Strom.<br />

LOHNT SICH EINE PV-ANLAGE MIT EIGENVERBRAUCH<br />

ODER VOLLEINSPEISUNG?<br />

Eine Solaranlage macht Sie unabhängiger, Ihr Strom ist günstiger<br />

als jeder Stromtarif und obendrein umweltfreundlich. Mit<br />

einer PV-Anlage auf dem Dach können Sie etwa ein Drittel Ihres<br />

Stromverbrauchs decken. Mit einem Batteriespeicher verdoppelt<br />

sich dieser Anteil. Statt Eigenverbrauch kann sich aber auch<br />

eine Volleinspeisung des gesamten erzeugten Stroms lohnen.<br />

<strong>2023</strong> sind die Preise für PV-Anlagen generell recht hoch und<br />

unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter stark. Doch Sie haben<br />

Möglichkeiten.<br />

Im Eigenheim lohnt sich eine Solaranlage praktisch immer, solange<br />

Sie weniger als 1.800 Euro pro kWp bezahlen. Prüfen Sie<br />

daher bei teureren Angeboten, ob diese für Sie wirtschaftlich<br />

sind. Holen Sie mehrere Angebote ein und prüfen Sie, welche<br />

Förderprogramme für Sie infrage kommen. Kontakt zu Installationsfirmen<br />

erhalten Sie über Portale im Internet. Experten empfehlen<br />

selfmade-energy und photovoltaik-angebotsvergleich.<br />

Mieten Sie ein Haus, können Sie das Dach für eine Solaranlage<br />

pachten – oder Ihr Vermieter verpachtet eine Solaranlage an Sie.<br />

In Mehrfamilienhäusern kann eine PV-Anlage den Bewohnern<br />

Mieterstrom liefern.<br />

WANN GILT DIE STEUERBEFREIUNG FÜR PV-ANLAGEN?<br />

Sie können eigenen Strom erzeugen, damit Geld sparen und<br />

auch Geld verdienen – das geht ganz einfach mit Photovoltaik,<br />

abgekürzt PV genannt. So nennt man die Technik, die hinter<br />

einer Solaranlage steckt. Solarmodule wandeln die Energie des<br />

Sonnenlichts in elektrische Energie um. Der Charme an Photovoltaik<br />

ist, dass jeder sie nutzen kann – auf dem eigenen Hausdach,<br />

auf dem Balkon, auf dem Gartenhäuschen und sogar beim<br />

Camping. Insgesamt waren laut Statistischem Bundesamt im<br />

März 2022 mehr als 2,2 Millionen PV-Anlagen auf Dächern und<br />

Grundstücken in Deutschland installiert, der Großteil davon<br />

von privaten Haushalten.<br />

LOHNT SICH EINE PV-ANLAGE MIT<br />

EIGENVERBRAUCH ODER VOLLEINSPEISUNG?<br />

Ob und wie sehr sich eine Photovoltaikanlage für Sie auszahlt,<br />

hängt von mehreren Faktoren ab. Es ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit.<br />

Auf der einen Seite stehen hohe Anschaffungskosten,<br />

oft im fünfstelligen Bereich. Auf der anderen Seite sparen<br />

Sie durch eine Solaranlage Geld: Sie erzeugt Strom, den Sie<br />

nicht mehr teuer vom Stromanbieter kaufen müssen. Zusätzlich<br />

generiert sie Einnahmen, weil sie einen Teil des erzeugten<br />

Stroms ins öffentliche Stromnetz einspeist.<br />

Doch wann hat die Solaranlage die Anschaffungskosten also<br />

wieder hereingeholt? Diesen Zeitpunkt nennt man Amortisation.<br />

Ob die Amortisation schon nach 10, nach 20 oder erst nach<br />

30 Jahren erreicht ist, hängt am stärksten vom Preis ab, zu dem<br />

Sie eine PV-Anlage kaufen. Er sollte 1.800 Euro pro kWp (Kilowatt-Peak,<br />

das ist die Maßeinheit für die Spitzenleistung einer<br />

PV-Anlage) nicht überschreiten. Aber auch die Frage, ob Sie<br />

den Strom komplett ins Stromnetz einspeisen oder auch selbst<br />

nutzen, ist entscheidend. Sehen wir uns diesen Punkt einmal genauer<br />

an.<br />

OPTION 1: SOLARANLAGE MIT EIGENVERBRAUCH<br />

Wenn Sie die PV-Anlage als Eigenverbrauchsanlage (auch:<br />

„Überschusseinspeisung“) konzipieren, nutzen Sie möglichst viel<br />

des eigenen, selbst produzierten Stroms. Den Teil, den Sie selbst<br />

nicht verbrauchen, speisen Sie ins Stromnetz ein. Das lohnt sich<br />

vor allem, wenn Sie einen hohen Eigenverbrauch erreichen. Sobald<br />

die Anlage steht, produziert sie praktisch kostenfrei Strom<br />

(ein paar fixe Betriebskosten, etwa für Wartung und Versicherung,<br />

fallen an). Nimmt man ihren Anschaffungspreis und teilt<br />

diesen durch die gesamte, erwartete Stromproduktion, erhalten<br />

Sie den fiktiven Preis für die selbst erzeugte Kilowattstunde<br />

(kWh) Strom: Auf 20 Jahre gerechnet sind das oft zwischen 10<br />

und 16 Cent pro kWh. Man nennt diesen Wert auch Stromgestehungskosten.<br />

Der Netzstrom vom Anbieter kostet Sie dagegen<br />

rund 30 bis 40 Cent pro kWh. Sie sparen also durch jede selbst<br />

erzeugte und genutzte Kilowattstunde Geld.<br />

Dass der gelieferte Strom im Vergleich zum selbst erzeugten so<br />

teuer ist, liegt an Steuern, Umlagen, Abgaben und Entgelten.<br />

Diese müssen Sie über den Strompreis zahlen, wenn die Energie<br />

über das öffentliche Netz fließt. Auf Ihren Eigenverbrauch<br />

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Foto: anatoliy_gleb – www.stock.dobe.com<br />

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Viele Hausbesitzer lassen derzeit<br />

kostengünstige, aber hocheffiziente<br />

Solaranlagen auf ihren Dächern<br />

anbringen.<br />

WIR BAUEN IHR<br />

ZUHAUSE<br />

Mit uns bauen Sie mit Holz – dem besten Baumaterial der Natur. Sie machen<br />

sich unabhängig von steigenden Energiekosten und werden zum energetischen<br />

Selbstversorger. Sie profitieren von höchster staatlicher Förderung und attraktiven<br />

Finanzierungsmöglichkeiten.<br />

fallen dagegen keine zusätzlichen Abgaben an. Für normalgroße<br />

PV-Anlagen auf Gebäuden ist seit 1. Januar 2022 auch keine<br />

Einkommensteuer mehr fällig, für neue Anlagen seit <strong>2023</strong> außerdem<br />

keine Umsatzsteuer auf den Eigenverbrauch mehr.<br />

Für den Strom, den Sie ins Stromnetz speisen, bekommen Sie<br />

einen gesetzlich festgelegten kWh-Preis bezahlt: die sogenannte<br />

Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG <strong>2023</strong>). Diese zahlt Ihnen der Netzbetreiber 20 Jahre lang.<br />

Seit 30. Juli 2022 gelten folgende Vergütungssätze für Solaranlagen<br />

mit Eigenverbrauch (§ 48 Abs. 2 EEG <strong>2023</strong>):<br />

• 8,2 Cent pro kWh für die ersten 10 kWp Leistung<br />

• 7,1 Cent pro kWh für den Anlagenteil über 10 kWp<br />

bis insgesamt 40 kWp<br />

• 5,8 Cent pro kWh für den Anlagenteil über 40 kWp<br />

bis insgesamt 1.000 kWp.<br />

8,2 Cent für eine kleine PV-Anlage sind zwar weniger, als Sie<br />

die Erzeugung kostet. Aber durch die hohe Ersparnis beim Eigenverbrauch<br />

kann die Rechnung für Sie trotzdem aufgehen.<br />

Voraussetzung ist, dass Sie die Anlage zu einem günstigen Preis<br />

erworben haben.<br />

OPTION 2: SOLARANLAGE MIT VOLLEINSPEISUNG<br />

Seit 30. Juli 2022 gibt es eine eigene Einspeisevergütung für<br />

neue PV-Anlagen, deren Strom komplett ins Stromnetz geht.<br />

Sie werden als Solaranlagen mit Volleinspeisung bezeichnet.<br />

Sie verkaufen den Strom an den Netzbetreiber, der Ihnen die<br />

entsprechende Vergütung pro Kilowattstunde zahlt. Weil Sie<br />

hier auf den Preisvorteil durch den Eigenverbrauch verzichten,<br />

bekommen Sie in diesem Modell höhere Vergütungssätze (§ 48<br />

Abs. 2a EEG <strong>2023</strong>):<br />

• 13 Cent pro kWh für die ersten 10 kWp Leistung<br />

• 10,9 Cent pro kWh für den Anlagenteil über 10 kWp<br />

bis insgesamt 100 kWp<br />

• 9 Cent pro kWh für den Anlagenteil über 100 kWp<br />

bis insgesamt 400 kWp<br />

Wie weiter oben schon erwähnt: Oft liegen die sogenannten<br />

Stromgestehungskosten (Kosten für Stromproduktion inklusive<br />

Betriebskosten) bei 10 bis 16 Cent pro kWh. Wenn Sie die<br />

Solaranlage für einen günstigen Preis gekauft haben, kann Sie<br />

die Produktion einer Kilowattstunde Strom weniger kosten,<br />

als Ihnen der Netzbetreiber dafür bezahlt. Dann ist das Modell<br />

Volleinspeisung wirtschaftlich – Sie holen die Anschaffungskosten<br />

der Anlage innerhalb von weniger als 20 Jahren wieder rein.<br />

Zwei Faustregeln, wann sich Volleinspeisung lohnt:<br />

Je größer Ihre Anlage ist, desto günstiger wird die Anlage pro<br />

kWp Leistung gesehen. Gleichzeitig sinkt die Quote Ihres möglichen<br />

Eigenverbrauchs. Belegen Sie möglichst alle geeigneten<br />

Dachflächen mit Solarmodulen. Das sind jene, die nach Osten,<br />

Süden und Westen zeigen und nicht verschattet sind. 10 kWp<br />

sollte eine volleinspeisende Anlage mindestens haben. Womöglich<br />

spielt sie ihre Kosten innerhalb von zehn bis zwölf Jahren<br />

schon wieder ein.<br />

Je günstiger der Preis für den Strom aus dem Netz ist, umso weniger<br />

Geld sparen Sie pro selbst verbrauchter kWh Strom (Eigenverbrauch).<br />

Deshalb lohnt es sich in diesem Fall stärker, den<br />

Strom zur höheren Volleinspeise-Vergütung zu verkaufen.<br />

Wenn Sie die Volleinspeise-Vergütung beanspruchen wollen,<br />

müssen Sie dem Netzbetreiber jedes Jahr vor dem 1. Dezember<br />

mitteilen, dass Sie im Folgejahr komplett einspeisen wollen.<br />

Möchten Sie eine neue Anlage von Beginn an zur Volleinspeisung<br />

nutzen, reicht es, wenn Sie dies vor Inbetriebnahme der<br />

Anlage anmelden. Das bedeutet auch: Sie können jedes Jahr<br />

überlegen, ob Sie die Anlage im Folgejahr auf Eigenverbrauch<br />

umrüsten wollen. Das ist sinnvoll, wenn die Kosten für den<br />

Bezugsstrom aus dem Netz weiter steigen. Oder wenn sich Ihr<br />

Stromverbrauch durch ein Elektroauto, eine Wärmepumpe oder<br />

einen Batteriespeicher erhöhen. Außerdem kann sich die Umrüstung<br />

auf Eigenverbrauch lohnen, wenn Ihre Anlage nach 20<br />

Jahren aus der EEG-Förderung fällt und Sie deshalb keine fixe<br />

Einspeisevergütung mehr bekommen.<br />

Übrigens: Statt an den Netzbetreiber zu verkaufen, können Sie<br />

auch selbst einen Abnehmer für Ihren Strom suchen. Direktvermarkter<br />

heißen die Unternehmen, die Solarstrom handeln. <br />

©Autor: Dietmar Kern<br />

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Ihr Ansprechpartner vor Ort: Jürgen Lehnert, juergen.lehnert@kampa.de, 0177 2<strong>04</strong>1820<br />

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INDIVIDUELL · NACHHALTIG · INNOVATIV · REGIONAL<br />

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Finanzierung<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

KFW-FÖRDERUNG FÜR FAMILIEN<br />

DER NEUE FÖRDER-ZINS BRINGT BIS ZU 36.000 EURO<br />

Der Traum vom Eigenheim hat sich durch die gestiegenen<br />

Bauzinsen und oft hohen Immobilienpreise in letzter<br />

Zeit für viele Menschen erledigt. Aktuell können Familien bis<br />

zu einem bestimmten Einkommen die neue KfW-Förderung<br />

Wohneigentum für Familien beantragen. Mit dem neuen Programm<br />

„Wohneigentum für Familien“ fördert die KfW Neubau-Vorhaben<br />

von Familien. Der zinsgünstige Förderkredit<br />

soll insbesondere Familien mit mittleren Einkommen die Finanzierung<br />

eines neu gebauten Eigenheims erleichtern. Eine<br />

Voraussetzung für die Förderung ist, dass die KfW-Kriterien<br />

für klimafreundliche Neubauten eingehalten werden.<br />

Die KfW kombiniert damit Familien-Förderung mit Klimaschutz-Vorgaben.<br />

Denn gerade in Zeiten steigender Bauzinsen,<br />

hoher Baukosten und ebenso hoher Grundstückspreise<br />

ist die Finanzierung eines Neubaus eine große Herausforderung.<br />

Das gilt besonders für Familien. Schließlich treffen hier<br />

hohe Lebenshaltungskosten häufig auf eine reduzierte Berufstätigkeit<br />

eines oder beider Elternteile. Der Spielraum für die<br />

regelmäßige Tilgung eines Immobilienkredits ist gerade bei<br />

Familien mit geringen und mittleren Einkommen begrenzt.<br />

Zusätzlich wird das Thema Klimaschutz auch beim Bauen<br />

und Wohnen immer wichtiger. Um die international festgelegten<br />

Klimaziele zu erreichen, müssen Gebäude in ihrem<br />

ganzen Lebenszyklus vom Bau über die Nutzung bis zu einem<br />

möglichen Abriss weniger CO 2<br />

-Emissionen erzeugen. Viele<br />

Menschen legen inzwischen aus eigenem Antrieb großen<br />

Wert darauf, möglichst klimafreundlich zu wohnen – etwa,<br />

indem sie ihr Haus mit Hilfe von erneuerbaren Energien beheizen.<br />

Um den finanziellen Spielraum für Familien zu erhöhen<br />

und einen Anreiz für klimafreundliches Bauen zu schaffen,<br />

bringt die KfW ein neues Förderprogramm auf den Weg:<br />

Wohneigentum für Familien (Programmnummer 300).<br />

DIE BEDINGUNGEN<br />

Zuerst sollte man prüfen, ob Sie die Förderung überhaupt bekommen<br />

können. Die gibt es nämlich nur für Familien ab einem<br />

Kind und einem zu versteuernde Haushaltseinkommen<br />

von max. 60.000 € im Jahr. Für jedes weitere Kind liegt die<br />

Grenze 10.000 € höher. Das zu versteuernde Einkommen<br />

finden Sie im Steuerbescheid vom Finanzamt. Es gilt der<br />

Durchschnitt des vorletzten und vorvorletzten Jahres vor<br />

dem KfW-Antrag. Stellen Sie diesen in <strong>2023</strong>, geht es also um<br />

2020 und 2021.<br />

Der KfW-Förderkredit „Wohneigentum für Familien“ kombiniert<br />

Familienförderung mit Klimaschutz. Das seit Juni<br />

<strong>2023</strong> verfügbare Programm richtet sich an Familien mit<br />

mittleren Einkommen, die ein neues Haus zur Selbstnutzung<br />

bauen oder ein neu gebautes Haus kaufen. Voraussetzung<br />

für die Förderung ist, dass der Neubau besonders klimafreundlich<br />

ist.<br />

FÖRDERPROGRAMM<br />

„WOHNEIGENTUM FÜR FAMILIEN”<br />

Ziel ist es, die Wohneigentumsquote zu erhöhen. Die Förderung<br />

erfolgt über zinsverbilligte KfW-Kredite. Gefördert werden<br />

nur Häuser, bei denen der CO 2<br />

-Fußabdruck über den<br />

gesamten Lebenszyklus gering ist. Der Zinssatz liegt zum<br />

Start bei 1,25 Prozent für 35 Jahre Kreditlaufzeit (zehn Jahre<br />

Zinsbindung) – und damit rund drei Prozentpunkte unter<br />

dem aktuellen Marktniveau. Für eine Familie mit zwei Kindern<br />

sind laut Bundesregierung insgesamt Ersparnisse von<br />

mehr als 40.000 Euro möglich.<br />

DAS PROGRAMM IM ÜBERBLICK:<br />

Gefördert wird der Neubau und der Ersterwerb (innerhalb<br />

von zwölf Monaten nach Bauabnahme gemäß § 640 BGB) neu<br />

errichteter klimafreundlicher und energieeffizienter Wohngebäude,<br />

die den energetischen Standard eines Effizienzhauses<br />

40 (EH 40) für Neubauten und die Anforderung Treibhausgasemissionen<br />

im Gebäudelebenszyklus für den Neubau von<br />

Wohngebäuden des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude<br />

PLUS (QNG-PLUS) erreichen.<br />

Förderfähig sind ausschließlich Wohngebäude, die nach Fertigstellung<br />

unter den Anwendungsbereich des aktuell gültigen<br />

Gebäudeenergiegesetzes (GEG) fallen. Gefördert werden die<br />

Stufen „Klimafreundliches Wohngebäude“ sowie „Klimafreundliche<br />

Wohngebäude – mit QNG“.<br />

Fördergegenstand ist maximal eine Wohneinheit. Antragsberechtigt<br />

sind ausschließlich Privatpersonen, die ein förderfähiges<br />

Wohneigentum zur Selbstnutzung bauen oder kaufen<br />

wollen. Das ist jede natürliche Person als alleiniger Antragsteller<br />

oder jeder förderfähige Haushalt, die / der zu mindestens<br />

50 Prozent (Mit-)Eigentum an selbstgenutztem Wohneigentum<br />

erwerben will und in deren / dessen Haushalt mindestens<br />

ein leibliches oder angenommenes Kind gemeldet ist,<br />

das zum Zeitpunkt des Antragseingangs in der KfW geboren<br />

ist und das 18. Lebensjahr nicht vollendet hat.<br />

Das zu versteuernde jährliche Haushaltseinkommen darf die<br />

Grenze von maximal 60.000 Euro bei einem Kind, zuzüglich<br />

10.000 Euro je weiterem Kind, nicht überschreiten.<br />

Die Förderung erfolgt als Projektförderung in Form der Anteilsfinanzierung<br />

als Kredit mit Zinsverbilligung aus Bundesmitteln.<br />

Förderfähig sind die gesamten <strong>Ausgabe</strong>n für das Bauwerk,<br />

die Leistungen der Fachplanung und Baubegleitung<br />

einschließlich der Dienstleistungen für Lebenszyklusanalyse<br />

oder Nachhaltigkeitszertifizierung. Bei Eigenleistung sind die<br />

<strong>Ausgabe</strong>n für das Material förderfähig.<br />

Es werden im Rahmen der folgenden Kredithöchstbeträge bis<br />

zu 100 Prozent der förderfähigen <strong>Ausgabe</strong>n des Vorhabens<br />

finanziert. Ausschlaggebend für die Kredithöchstbeträge sind<br />

der geplante Gebäudestandard sowie die Anzahl der Kinder,<br />

die bei Antragstellung im Haushalt der Antragstellenden oder<br />

deren im künftigen Haushalt wohnenden Ehe- oder Lebenspartner<br />

leben und das 18. Lebensjahr nicht vollendet haben.<br />

Gefördert wird maximal eine Wohneinheit.<br />

WER KANN DAS NEUE KFW-PROGRAMM<br />

„WOHNEIGENTUM FÜR FAMILIEN“ BEANTRAGEN?<br />

Antragsberechtigt sind Privatpersonen,<br />

• die ein klimafreundliches Wohngebäude neu bauen<br />

oder einen klimafreundlichen Neubau innerhalb von<br />

12 Monaten nach Bauabnahme erstmalig erwerben,<br />

• die den geförderten Neubau als Eigentümerin oder<br />

Eigentümer (mind. 50 % Miteigentumsquote) selbst<br />

zu Wohnzwecken nutzen,<br />

• bei denen mindestens ein Kind bis 18 Jahre<br />

im Haushalt lebt,<br />

• die bei Antragstellung nicht über Wohneigentum verfügen<br />

• die nicht das inzwischen abgelaufene Förderprogramm<br />

„Baukindergeld“ in Anspruch genommen haben.<br />

EINKOMMENSGRENZEN FÜR DIE FÖRDERUNG<br />

Das neue Programm richtet sich an Familien mit mittleren<br />

Einkommen. Daher wurden Einkommensgrenzen festgelegt:<br />

Das zu versteuernde jährliche Haushaltseinkommen der Antragstellenden<br />

und deren im künftigen Haushalt wohnenden<br />

Ehe- oder Lebenspartner darf 60.000 Euro bei einem Kind,<br />

zuzüglich 10.000 Euro je weiterem Kind nicht überschreiten.<br />

Ausschlaggebend sind die Mittelwerte des zweiten und dritten<br />

Kalenderjahres vor Antragstellung gemäß den jeweiligen Einkommensteuerbescheiden.<br />

Stellen Sie beispielsweise Ihren<br />

Antrag im Jahr <strong>2023</strong>, wird der Mittelwert aus den Einkommen<br />

der Jahre 2020 und 2021 herangezogen.<br />

ZUSÄTZLICHE VORAUSSETZUNG BEI DER NEUBAU-<br />

FÖRDERUNG FÜR FAMILIEN: KLIMAFREUNDLICHKEIT<br />

Im Rahmen des im März <strong>2023</strong> eingeführten Förderprogramms<br />

„Klimafreundliche Neubau“ hat die KfW neue<br />

Kriterien für die Förderung von Neubauten eingeführt.<br />

Diese gelten auch für das Wohneigentum für Familien.<br />

• Einhaltung von Grenzwerten in Bezug auf die<br />

Treibhausgasemissionen während des gesamten<br />

Lebenszyklus des Gebäudes<br />

• Erreichung des KfW-Effizienzhaus-Standards 40<br />

• Nutzung von erneuerbaren Energien zur Wärmeerzeugung.<br />

Achtung: Auch Biomasseanlagen wie<br />

Pellet-Heizungen sind ausgeschlossen.<br />

• Die Nachhaltigkeitszertifizierung nach dem Qualitätssiegel<br />

Nachhaltiges Gebäude ist keine zwingende Voraussetzung<br />

für die Förderung, erhöht aber den maximalen Kreditbetrag.<br />

WIE HOCH IST DIE FÖRDERUNG?<br />

Beim „Wohneigentum für Familien“ handelt es sich um einen<br />

Förderkredit mit vergünstigten Zinsen. Das maximale Kreditvolumen<br />

richtet sich nach der Anzahl der Kinder und danach,<br />

ob der klimafreundliche Neubau eine Nachhaltigkeitszertifizierung<br />

erhält. Beispiele:<br />

• Eine Familie mit zwei Kindern, die einen klimafreundlichen<br />

Neubau ohne Nachhaltigkeitszertifizierung errichtet,<br />

kann eine Förderung von maximal 140.000 Euro<br />

beantragen.<br />

• Eine Familie ab fünf Kindern, die für ihren klimafreundlichen<br />

Neubau eine Nachhaltigkeitszertifizierung erhält,<br />

kann einen Kredit von bis zu 240.000 Euro erhalten.<br />

In den allermeisten Fällen deckt das neue Programm nur<br />

einen Teil der Finanzierung ab. Für die Restsumme können<br />

Sie gewöhnliche Baufinanzierungsprodukte Ihrer Bank oder<br />

40 Foto: zinkevych – www.stock.adobe.com<br />

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Finanzierung<br />

Finanzierung<br />

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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

Sie haben ein Kind, verdienen 50.000 € und<br />

35.000 € brutto (keine Kirche, gesetzlich<br />

kranken versichert, Zusatzbeitrag 1,6 %) und<br />

liegen damit beim zu versteuernden Einkommen<br />

knapp unter der 60.000 €-Grenze. Netto<br />

haben Sie so ca. 4.700 € pro Monat. Davon<br />

sollte man nicht viel mehr als ein Drittel<br />

fürs Wohnen ausgeben, also z. B. die Rate für<br />

die Finanzierung. Macht hier ca. 1.550 € bis<br />

vielleicht noch 1.800 € – abzüglich Heiz- und<br />

Nebenkosten. Sagen wir, Sie haben für die<br />

Rate 1.300 € zur Verfügung.<br />

Um damit einen Baukredit finanzieren zu<br />

können, braucht es eine lange Laufzeit. Wir<br />

rechnen mit 35 Jahren, das ist auch die maximale<br />

Länge im KfW-Programm.<br />

andere KfW-Programme wie das Wohneigentumsprogramm<br />

nutzen.<br />

DAS BRINGT DIE FÖRDERUNG<br />

Passt? Dann können Sie den Förderkredit mit einem sehr<br />

günstigen Zins bekommen. Der liegt, je nach gewünschter<br />

Laufzeit, aktuell drei bis vier Prozentpunkte unter den gerade<br />

am Markt üblichen Bauzinsen von ca. 4 %. Bauen – oder auch<br />

einen Neubau kaufen – müssen Sie mindestens im Standard<br />

„KfW-Effizienzhaus 40“. Dafür bekommen Sie schon mit einem<br />

Kind 140.000 €. Bauen Sie noch nachhaltiger (QNG-Siegel)<br />

oder haben Sie mehr Kinder, sind Darlehen bis zu 240.000<br />

€ möglich. Details gibt es direkt bei der KfW.<br />

Aber wie sehr und wobei kann Ihnen der zinsgünstige<br />

KfW-Kredit beim Eigenheim jetzt genau helfen? Das zeigen<br />

wir Ihnen mit einem Beispiel:<br />

36.000 € MEHR HAUS<br />

Wenn Sie ohne Förderung zu gleichbleibenden Zinsen von 4 %<br />

mit einem Bankkredit finanzieren, ist mit dieser Rate und<br />

Laufzeit ein Kredit von ca. 294.000 € drin. Wenn Sie Ihre<br />

1.300 € aber auf zwei Tranchen aufteilen, eine davon der günstige<br />

KfW-Kredit (140.000 € für 1,15 %, 10 Jahre Zinsbindung;<br />

danach Umschuldung zu 4 %), haben wir ausgerechnet, dass<br />

in der gleichen Laufzeit ca. 36.000 € mehr Haus drin sind.<br />

Wichtig dabei: Sie müssen den KfW-Kredit in den ersten fünf<br />

Jahren tilgungsfrei stellen. Das heißt, Sie zahlen erstmal nur<br />

den Zins und haben so eine sehr kleine Rate in dieser Tranche.<br />

So bleibt in dieser Zeit jeden Monat Geld übrig, das Sie<br />

sparen und dann immer als jährliche Sondertilgung in die andere,<br />

teurere Banktranche stecken können.<br />

ALTERNATIV: SCHNELLER SCHULDENFREI<br />

ODER KLEINERE RATE<br />

Sie können die Förderung aber auch anders nutzen als für ein<br />

höheres Darlehen. Zum Beispiel, um schneller zu tilgen oder<br />

für eine niedrige Monatsrate. In unserem Beispiel könnten Sie<br />

so entweder sieben Jahre früher schuldenfrei sein oder 160 €<br />

weniger pro Monat abstottern.<br />

Sie verdienen mehr? Oder Sie haben kein Kind und können<br />

die Förderung deshalb nicht bekommen? Dann schauen Sie<br />

sich mal eine andere, für alle verfügbare Förderung an: das<br />

KfW-Programm Klimafreundlicher Neubau. Da gibt es zwar<br />

etwas kleinere Darlehen, aber ähnlich günstige Zinssätze. <br />

©Autor: Dietmar Kern<br />

KEINE SORGE VOR DER<br />

ANSCHLUSSFINANZIERUNG<br />

ANGESICHTS GESTIEGENER ZINSEN SOLLTEN<br />

HAUSEIGENTÜMER GUT PLANEN UND VERGLEICHEN<br />

Die Bauzinsen sind in den vergangenen Monaten merklich<br />

in die Höhe geschnellt. Immobilienbesitzer, deren Zinsbindung<br />

demnächst ausläuft, fragen sich daher, wie sie die<br />

nächste Finanzierungsrunde stemmen können. Wichtig ist es<br />

in jedem Fall, keine Entscheidungen zu überstürzen, sondern<br />

die Optionen gründlich zu prüfen. Mit einer durchdachten<br />

Planung können sich die meisten Hauseigentümer die Anschlussfinanzierung<br />

gut leisten – und dabei häufig noch Geld<br />

sparen.<br />

bei der die Erstfinanzierung abgeschlossen wurde, häufig mit<br />

dem ursprünglichen Kaufpreis rechnet, setzt eine neue Bank<br />

den aktuellen Marktwert an. Ist dieser höher, kann dies zu einem<br />

günstigeren Zins führen – damit sinkt auch die monatliche<br />

Kreditrate. „Oft bemühen sich Banken mit guten Konditionen<br />

eher um Neukunden und bieten ihren Bestandskunden<br />

einen höheren Zins an. Deshalb sollte man unbedingt verschiedene<br />

Angebote miteinander vergleichen“, so der Experte<br />

von Dr. Klein weiter.<br />

36.000 € mehr Haus: Das bringt der neue Förder-Zins für Familien<br />

EIN BANKENWECHSEL KANN SICH LOHNEN<br />

Darlehensnehmer, deren Zinsbindung demnächst ausläuft,<br />

sollten nicht in Panik verfallen: In vielen Fällen ist die Erstfinanzierung<br />

mit einer Zinsbindung von mindestens zehn bis<br />

15 Jahren abgeschlossen – nach Ablauf dieser Zeit ist schon<br />

ein größerer Teil des ursprünglichen Darlehens getilgt. Somit<br />

bleibt nur eine relativ geringe Restschuld. „Seriöse Berater<br />

achten bereits beim Abschluss der Erstfinanzierung darauf,<br />

dass das Darlehen über den gesamten Zeitraum realistisch zu<br />

tragen ist“, beruhigt Stefan Vogelsang, Spezialist für Baufinanzierung<br />

bei Dr. Klein. Anschlussfinanzierende sollten nach<br />

seinen Worten in jedem Fall prüfen, ob das aktuelle Kreditinstitut<br />

für die nächste Finanzierungsrunde noch die besten<br />

Konditionen bietet. In vielen Fällen ist der Wert der Immobilie<br />

in den vergangenen Jahren gestiegen. Während die Bank,<br />

EIGENKAPITAL MACHT SICH BEZAHLT<br />

Häufig haben sich seit der Erstfinanzierung die finanziellen<br />

und persönlichen Rahmenbedingungen geändert. Ist das Einkommen<br />

gestiegen? Gibt es eine Erbschaft? Arbeitet ein Ehepartner<br />

nur noch halbtags? Wer lediglich die bisherige Finanzierung<br />

verlängert, verschenkt viele Möglichkeiten, den Kredit<br />

an das eigene Leben anzupassen. „Und noch eines sollten<br />

Darlehensnehmer nicht vergessen: Eigenkapital kann auch<br />

bei der Anschlussfinanzierung die Restschuld und somit die<br />

Zinslast deutlich reduzieren. Wem es also neben der aktuellen,<br />

monatlichen Kreditrate möglich ist, noch etwas Geld auf<br />

die hohe Kante zu legen, umso besser“, meint Stefan Vogelsang<br />

abschließend. Sein Tipp: Alternativ im Familienkreis<br />

nach Möglichkeiten fragen, um Eigenkapital in die Finanzierung<br />

einzubringen.<br />

<br />

djd<br />

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Foto: Studio Romantic – www.stock.adobe.com<br />

Foto: DJD/Dr. Klein Privatkunden/Getty Images/<br />

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Finanzierung<br />

Gute Zeiten für Modernisierer:<br />

Für viele energetische Maßnahmen<br />

gibt es üppige staatliche Zuschüsse.<br />

BAUGELDVERGLEICH DER<br />

FMH-FINANZBERATUNG<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

KAUFPREIS 400.000 EURO; DARLEHEN 280.000 EURO<br />

(70 % FINANZIERUNG); TILGUNG 2,5 %<br />

DIE BESTANDSIMMOBILIE<br />

JETZT MODERNISIEREN<br />

Beratung, staatliche Förderung und Co.: Was Sanierer beachten sollten<br />

Immer mehr Wohneigentümer in Deutschland wollen oder<br />

müssen sich mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

befassen. Diese reichen von der Komplettsanierung zum<br />

Effizienzhaus bis hin zu einzelnen Sanierungsschritten. „Eigenheimbesitzer<br />

sollten sich vor Beginn der Maßnahmen in Sachen<br />

Finanzierung und staatlicher Förderung umfassend beraten<br />

lassen“, rät Volker Stolberg vom Bundesverband der Deutschen<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).<br />

1. VON WEM GIBT ES STAATLICHE FÖRDERUNGEN?<br />

Diese werden großteils von der KfW und vom Bundesamt für<br />

Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergeben. Infos gibt es<br />

bei der Hausbank oder unter www.kfw.de und unter www.bafa.de.<br />

Während die KfW über die Hausbank vor allem zinsgünstige<br />

Förderkredite mit Tilgungszuschüssen für eine energetische<br />

Komplettsanierung anbietet, vergibt das BAFA Zuschüsse für<br />

Einzelmaßnahmen wie Wärmedämmung, Erneuerung der<br />

Fenster und Türen oder für den Einbau einer Wärmepumpe.<br />

Statt staatlicher Förderungen kann für Eigentümer die Geltendmachung<br />

von Steuerabzügen für energetische Sanierungen in<br />

Betracht kommen.<br />

2. WANN SIND DIE FÖRDERUNGEN AM HÖCHSTEN?<br />

„Förderung durch die KfW gibt es, wenn ein Gebäude umfassend<br />

zum Effizienzhaus umgebaut wird“, so Volker Stolberg.<br />

Pro Wohneinheit beträgt der Förderkredithöchstbetrag 120.000<br />

Euro. Beim Effizienzhaus 85 liegt der Tilgungszuschuss bei fünf<br />

Prozent, beim Effizienzhaus 40 sind es 20 Prozent. Wenn erneuerbare<br />

Energien und/oder nicht zu vermeidende Abwärme<br />

mindestens 65 Prozent der Wärme- und Kälteversorgung des<br />

Gebäudes ausmachen, erhöht sich der Tilgungszuschuss um<br />

weitere fünf Prozentpunkte und der Förderkredithöchstbetrag<br />

auf maximal 150.000 pro Wohneinheit.<br />

3. WANN UND WO MUSS MAN<br />

DIE STAATLICHE FÖRDERUNG BEANTRAGEN?<br />

KfW-Kredite müssen vor Beginn des Bauvorhabens über die<br />

Hausbank, die das Kreditausfallrisiko trägt, beantragt werden.<br />

Für die Förderungsbeantragung und Begleitung des Vorhabens<br />

muss ein Energieeffizienz-Experte eingebunden werden. Dies<br />

wird von der KfW mit einem Zuschuss bis maximal 4.000 Euro<br />

pro Vorhaben gefördert. Anträge auf BAFA-Zuschüsse werden<br />

direkt beim BAFA gestellt.<br />

4. VERGIBT DIE HAUSBANK MODERNISIERUNGSKREDITE?<br />

Ja, damit können Eigentümer ihre Modernisierungsmaßnahmen<br />

finanzieren. „Bei umfangreichen Umbaumaßnahmen<br />

kommt auch eine klassische Baufinanzierung infrage“, erklärt<br />

Volker Stolberg.<br />

5. WIE SOLLTEN MODERNISIERER<br />

EINE FINANZIERUNG ANGEHEN?<br />

Vor Beginn der Maßnahmen sollten in einem detaillierten Finanzierungsplan<br />

alle anfallenden Kosten berücksichtigt werden.<br />

Daneben ist zu prüfen, dass für die Finanzierung ausreichend<br />

Eigenkapital auch für unvorhergesehene <strong>Ausgabe</strong>n<br />

bereitsteht.<br />

<br />

djd<br />

Zinsvergleiche zum Thema Baufinanzierung haben<br />

eine lange Tradition bei der FMH-Finanzberatung:<br />

Bereits seit 1986 werden hier Daten erhoben, gespeichert<br />

und aufbereitet. Aktuell befinden sich 64 Anbieter<br />

mit 257 Angebotsvarianten in der Datenbank.<br />

Wer den Zinsvergleich auf der FMH-Seite (www.fmh.<br />

de/hypo) nutzt, kann zudem sicher sein, dass alle<br />

wichtigen Zinsaufschläge oder Rabatte in der Zinsnennung<br />

berücksichtigt werden, z. B. unterschiedliche<br />

Beleihungsaufschläge, Rabatte für schnellere Tilgung<br />

oder größere Darlehensbeträge, Sondertilgungsoptionen<br />

und Tilgungsveränderungen. Auch regionale<br />

Angebote sind berücksichtigt.<br />

© Autor: FMH-Finanzberatung<br />

Effektivzinsen in % für 5 JAHRE 10 Jahre 15 Jahre 20 Jahre<br />

Interhyp 3,89 3,69 3,94 4,10<br />

DTW-Immobilienfinanzierung 3,89 3,74 3,94 4,10<br />

Dr. Klein 3,89 3,74 3,94 4,10<br />

PlanetHome 3,89 3,74 3,94 4,10<br />

MKIB Online 3,96 3,74 3,87 3,87<br />

BBBank eG 4,55 3,69 3,99 4,82<br />

Degussa Bank 3,89 3,78 3,99 4,10<br />

Santander 4,10 3,89 3,99 -<br />

1822direkt 4,07 3,93 4,06 -<br />

ING 4,29 4,14 4,25 4,30<br />

Commerzbank 4,17 3,74 3,94 4,17<br />

PSD Bank RheinNeckarSaar - 3,83 3,98 4,19<br />

Sparda-Bank BW 4,31 3,96 4,11 4,31<br />

Deutsche Bank 4,24 4,22 4,47 4,67<br />

Postbank 5,05 4,24 4,38 4,66<br />

Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung; unveränderter<br />

Zinssatz nach Zinsbindung. Die Tabelle ist unterteilt in Angebote<br />

von Vermittlern, bundesweite und regionale Angebote.<br />

Stand: 07.09.<strong>2023</strong><br />

Quelle: FMH-Fina+nzberatung<br />

www.fmh.de/hypo<br />

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Foto: DJD/BVR/Getty Images/Katharina Mikhrin<br />

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Versicherung & Recht<br />

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IMMOBILIEN<br />

RICHTIG VERERBEN<br />

OFT MACHT ES SINN, SCHON FRÜHZEITIG FESTZULEGEN, WER WAS BEKOMMEN SOLL<br />

Oft macht es Sinn, schon frühzeitig festzulegen, wer was und<br />

wie viel bekommen soll. Eine solche Vereinbarung bietet<br />

häufig die Überlebensgarantie für Immobilieneigentum. Damit<br />

die Immobilie wie bisher – z. B. unter der Ehefrau des Verstorbenen<br />

– weiter existieren kann, werden andere Erben mit hohen<br />

Beträgen abgefunden, damit sie auf jegliche Nachlassansprüche<br />

verzichten. Aber auch aus steuerlichen Gründen übertragen<br />

immer mehr Bundesbürger ihr Vermögen bereits zu Lebzeiten.<br />

Meistens verschenken sie Geld und Boden und lassen sich den<br />

Übergang finanziell durch eine monatliche Rente entgelten.<br />

Üblich ist bei Immobilien, dass Eltern Haus und Grundstück<br />

weiter nutzen dürfen. Pacht- und Mieteinnahmen kassieren sie<br />

bei solchem Nießbrauch wie zuvor. Häufig schrecken Eltern jedoch<br />

vor einer Übertragung ihres Vermögens zurück, weil sie<br />

ihre Zukunft ungesichert sehen. Der Beschenkte muss allerdings<br />

das Präsent zurückgeben, wenn der Gönner nicht imstande ist,<br />

ausreichend für seinen Unterhalt zu sorgen. Auch wegen groben<br />

Undanks kann eine Schenkung jederzeit widerrufen werden. Des<br />

Weiteren können den Erben Bedingungen auferlegt werden wie<br />

bspw. Grabpflege oder die Spende an eine karitative Einrichtung.<br />

GRÜNDE FÜR EINE LEBZEITIGE<br />

ÜBERTRAGUNG EINER IMMOBILIE<br />

Da Immobilien regelmäßig zu den wichtigsten Vermögenswerten<br />

gehören, weil sie selbst zu Wohnzwecken genutzt werden,<br />

Mieterträge abwerfen oder ihr Wert schlicht den wesentlichen<br />

Teil des Familienvermögens ausmacht, stellt sich die Frage, warum<br />

man Grundbesitz überhaupt schon vor dem Versterben verschenken<br />

sollte. Es gibt aber tatsächlich eine Reihe von Gründen,<br />

die es nahelegen, ein Haus oder andere Immobilien im Rahmen<br />

der vorweggenommenen Erbfolge an Angehörige zu übertragen.<br />

Die Gründe, weshalb sich viele überlegen, Vermögenswerte<br />

schon zu Lebzeiten – und nicht erst mit dem Tod – an ihre<br />

Kinder, Enkel, den Ehepartner, an Freunde oder Organisationen<br />

(der Kirche, Stiftungen, gemeinnützige Vereinigungen, etc.)<br />

weiterzugeben, sind vielfältig. Oft besteht der Wunsch, die<br />

Übergabe des Vermögens oder Teilen hiervon in schenkungsund<br />

erbschaftsteuerlicher Hinsicht optimal zu vollziehen.<br />

Dabei steht die Überschreibung des Eigentums an einem selbst<br />

bewohnten oder vermieteten Hauses häufig im Mittelpunkt<br />

der eigenen Nachlass- und Lebensplanung. Eine solche Immobilienschenkung<br />

wird mit Blick auf die Konsequenzen und<br />

Rechtsfolgen unter anderem in erbrechtlicher und steuerlicher<br />

Hinsicht nicht ausreichend genug durchdacht. Bei der Umsetzung<br />

der Übertragung von Häusern ist eine umsichtige Planung<br />

und Gestaltung unumgänglich, um vor bösen Überraschungen<br />

geschützt zu sein.<br />

Vermögen erhalten und Erbstreit vermeiden:<br />

Wer Häuser und andere Vermögenswerte<br />

langfristig in guten Händen erhalten will,<br />

kann dies zu Lebzeiten sicherer erreichen als<br />

durch die Erbfolge. Außerdem sorgt man<br />

durch die Schenkung für klare Verhältnisse<br />

und kann einen Erbstreit vermeiden.<br />

Pflichtteil reduzieren: In Konstellationen, in<br />

denen ein Kind enterbt wurde, kann man<br />

durch die Schenkung der Immobilie an ein<br />

anderes Kind (nicht an den Ehegatten) langfristig<br />

eine Reduzierung der Pflichtteilsansprüche<br />

des enterbten Kindes erreichen.<br />

VERMÖGEN RICHTIG ÜBERTRAGEN, DENN:<br />

BLUT VERBINDET ÜBER DEN TOD HINAUS<br />

Wer eine Immobilie bereits zu Lebzeiten auf sein Kind übertragen<br />

möchte, hat eine ganze Reihe verschiedener Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

denn je nach Bedarf können Eltern sog. Sicherungsklauseln<br />

in den Vertrag mit einbauen.<br />

Beispiel 1: Reine Schenkungs-Vereinbarung. Die Immobilie geht<br />

unentgeltlich über. Das Kind wird im Grundbuch eingetragen,<br />

alle Nutzungen und Lasten werden dadurch übertragen. Die Eltern<br />

haben keine weiteren Ansprüche aus der Immobilie. Nach<br />

zehn Jahren gibt es die Freibeträge erneut, die Abschreibung des<br />

Schenkers wird fortgeführt.<br />

Beispiel 2: Schenkungs-Vereinbarung plus Wohnrecht. Die Eltern<br />

haben das Recht, einen Teil des Hauses zu bewohnen. Es<br />

wird durch Eintragung ins Grundbuch abgesichert, was jeden<br />

späteren Erwerber daran bindet. Das Wohnrecht ist nicht übertrag-<br />

oder vererbbar. Die Eltern tragen anteilig die laufenden<br />

Kosten. Die Schenkungsteuer wird bis zum Tod der Eltern in<br />

Höhe des Kapitalwerts des Wohnrechts gestundet. Für die von<br />

den Eltern weiter genutzte Wohnung können keine Werbungskosten<br />

mehr abgesetzt werden. Das geänderte Wohnrecht stellt<br />

keine Anschaffungskosten dar.<br />

Beispiel 3: Schenkungs-Vereinbarung plus Nießbrauch. Die Eltern<br />

können die Immobilie weiter selbst nutzen oder vermieten.<br />

Sie tragen die laufenden Kosten, Großreparaturen zahlt das Kind<br />

als neuer Eigentümer. Guter Schutz durch Grundbucheintragung.<br />

Keine Aufhebung bei Verkauf oder Zwangsversteigerung.<br />

Wichtig: Zusätzliche Absicherung durch dingliche Vereinbarung<br />

eines Rückübertragungsanspruchs für den Fall, dass das Kind<br />

stirbt. Steuer wird bis zum Tod der Eltern in Höhe des Kapitalwerts<br />

des Nießbrauchrechts gestundet.<br />

Beispiel 4: Schenkungs-Vereinbarung plus Leibrente. Das Kind<br />

zahlt den Eltern vereinbarungsgemäß einen festen monatlichen<br />

Betrag. Die Höhe kann per Wertsicherungsklausel an die Entwicklung<br />

der Lebenshaltungskosten angepasst werden. Zur Sicherheit<br />

sollte der Anspruch als Reallast im Grundbuch eingetragen<br />

werden. Ist die Rente wie zwischen Fremden bemessen,<br />

liegt faktisch ein Kaufvertrag vor. Leibrente stellt keine Anschaffungskosten<br />

bei der Einkommensteuer dar. Liegt der Immobilienwert<br />

mind. bei 50 % des Kapitalwerts der Rente, kann das<br />

Kind den Ertragsanteil der Rente (= steuerpflichtiger Teil) als<br />

Sonderausgabe abziehen, die Eltern hingegen müssen diesen jedoch<br />

versteuern.<br />

Beispiel 5: Schenkungs-Vereinbarung plus dauernde Last. Wie<br />

Leibrente, Zahlungen sind jedoch nicht fest und können deshalb<br />

sowohl an die Bedürfnisse der Eltern als auch an die Leistungsfähigkeit<br />

des Kindes angepasst werden. Die Vereinbarung ist aber<br />

riskant, wenn Eltern finanziell auf die Zahlung angewiesen sind.<br />

Grundbucheintrag ist nur dann möglich, wenn die für die Zahlung<br />

maßgebenden Faktoren im Grundbuch genannt werden.<br />

Beispiel 6: Schenkungs-Vereinbarung mit der Möglichkeit des<br />

Widerrufs. Schenkung mit Widerrufsvorbehalt wird im Grundbuch<br />

durch Auflassungsvormerkung der Rückübertragung abgesichert.<br />

Widerruf kann entweder für bestimmte Fälle (Tod des<br />

Kindes, Veräußerung, Belastung des Grundstücks) oder für jeden<br />

beliebigen Fall (d.h. frei) vereinbart werden. Zusätzliche Absicherung<br />

durch Nießbrauchrecht ist möglich. Die Schenkung<br />

kann jederzeit annulliert werden. Wird das Grundstück zurück<br />

übertragen, erstattet das Finanzamt die Steuern. Schenkung unter<br />

freiem Widerrufsvorbehalt belässt das „wirtschaftliche Eigentum“<br />

bei den Eltern.<br />

VERZICHTSERKLÄRUNGEN VON MITERBEN<br />

Wo man sich in der Familie halbwegs grün ist, werden die eigenen<br />

Eltern später kaum an die hinterbliebene Schwiegertochter<br />

oder den Schwiegersohn herantreten und auf Auszahlung des<br />

Pflichtteils drängen. Dazu kommt, dass Vater oder Mutter länger<br />

leben müssten als man selbst, um Erbe zu werden. Im Einzelfall<br />

46<br />

Foto: Robert Kneschke 6– www.stock.adobe.com<br />

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kann es aber auch angezeigt sein, den Ehepartner vor möglichen<br />

Pflichtteilsansprüchen zu schützen. Zwei Möglichkeiten bieten<br />

sich dafür an: a) Eine schriftliche Verzichtserklärung durch die<br />

Pflichtteilsberechtigten. Dazu ist eine notarielle Beurkundung<br />

notwendig. b) Die Aufrechnung von Zuwendungen, die zu Lebzeiten<br />

an die Pflichtteilsberechtigten erfolgten. Dazu müssen Sie<br />

die Zuwendungen jeweils mit entsprechenden Erklärungen verbinden,<br />

die Ihr Partner später notfalls auch belegen kann.<br />

EHEPARTNER ALS VORERBEN BESTIMMEN<br />

Soll der überlebende Ehegatte vor dem Zugriff der Kinder oder<br />

anderer Erben auf das Haus zunächst einmal geschützt werden,<br />

empfiehlt sich die Abfassung eines gemeinschaftlichen Ehegattentestaments:<br />

Die Ehegatten setzen sich gegenseitig als Vorerben<br />

ein, die Kinder werden als Nacherben bestimmt. Die Erbschaft<br />

fällt den Kindern dann erst beim Tod auch des anderen<br />

Ehegatten zu. Für den Fall, dass die Nacherben ihren Anteil am<br />

Haus und der restlichen Erbschaft sofort verlangen, wird im Testament<br />

die Enterbung angeordnet. Das bedeutet: Wer sein Erbe<br />

verlangt, bekommt nur den Pflichtteil.<br />

WEITERE MÖGLICHKEITEN: BEFREITER VORERBE<br />

Wenn Sie im Testament festhalten, dass der Ehegatte von allen<br />

Beschränkungen, soweit gesetzlich zulässig, befreit ist, kann<br />

dieser später im Haus frei schalten und walten. Verfügungen an<br />

den Vorerben: Andererseits haben Sie zahlreiche Gestaltungsfreiheiten,<br />

dem Vorerben in Verbindung mit dem Haus Auflagen<br />

zu machen. Beispiele: a) Bei Tod oder Wiederverheiratung des<br />

Ehegatten fällt das Haus (oder der gesamte Nachlass) an den/die<br />

auserkorenen Nacherben. b) Das Haus darf vom Vorerben weder<br />

verkauft noch mit Hypotheken belastet werden. c) Das Haus darf<br />

nur an Verwandte des Erblassers verkauft werden. d) Das Haus<br />

darf nur an Bekannte, Verwandte oder namentlich benannte Personen<br />

oder gar nicht vermietet werden. e) Das Haus muss im<br />

Abstand von zehn Jahren renoviert werden.<br />

IMMOBILIEN IM FAMILIENPOOL OPTIMAL ÜBERTRAGEN<br />

Die vorweggenommene Erbfolge über Immobilienvermögen<br />

kann auch dadurch vollzogen werden, dass der Schenker mit<br />

den Beschenkten – zum Beispiel seinen Kindern – einen sogenannten<br />

Familienpool gründet. Zunächst wird durch einzelne<br />

oder alle Familienangehörigen eine Personengesellschaft (z.B.<br />

eine Kommanditgesellschaft oder eine GbR) gegründet und<br />

die Immobilien als Gesellschaftsvermögen in die Gesellschaft<br />

eingebracht. Neuer Eigentümer der Immobilie sind dann nicht<br />

mehr Personen, sondern die gegründete Gesellschaft, die auch<br />

im Grundbuch eingetragen werden muss. Nicht Häuser oder<br />

Wohnungen werden Familienangehörigen geschenkt, sondern<br />

es werden ausschließlich Gesellschaftsanteile an der Gesellschaft<br />

übertragen. Die Regelungen unter den Gesellschaftern richten<br />

sich nach dem Gesetz und insbesondere nach dem von den Gesellschaftern<br />

detailliert abzufassenden Gesellschaftsvertrag.<br />

In diesem Gesellschaftsvertrag können die Familienangehörigen<br />

festlegen, dass zum Beispiel der Schenker unabhängig von der<br />

Höhe seiner Anteile, weitgehende Rechte (zum Beispiel Stimmrechte,<br />

Vetorechte, Gewinnansprüche, etc.) innehaben soll. Zudem<br />

kann durch sogenannte qualifizierte Rechtsnachfolgeklauseln<br />

festgelegt werden, wer Gesellschafter werden kann (zum<br />

Beispiel Abkömmlinge). Hierdurch kann vermieden werden,<br />

dass anders als zum Beispiel im Falle des Todes des Kindes, nicht<br />

die unter Umständen „ungeliebten“ Schwiegerkinder (Mit-)Eigentümer<br />

des ursprünglich eigenen Hauses werden.<br />

Ferner kann der Immobilienerhalt durch spezielle Kündigungsund<br />

Abfindungsregeln geschützt werden.<br />

WIDERRUFSRECHTE, UM DIE SCHENKUNG<br />

RÜCKGÄNGIG MACHEN ZU KÖNNEN<br />

Die gesetzlichen Widerrufsgründe (zum Beispiel bei Verarmung<br />

des Schenkers) sind als nicht ausreichend anzusehen. Es ist nie<br />

auszuschließen, dass sich die eigenen Lebensumstände oder die<br />

des Beschenkten stark verändern. Nicht selten erleben Menschen<br />

nach der Überschreibung ihres Hauses, dass sich das Verhältnis<br />

zum Beschenkten – sei es durch Streitigkeiten oder Beeinflussung<br />

durch Dritte (zum Beispiel der Ehepartner, Verlobten,<br />

Freunde) deutlich verschlechtert.<br />

Häufig wird übersehen, dass der Beschenkte als neuer Eigentümer<br />

das Haus jederzeit weiterverkaufen oder an andere Dritte<br />

verschenken kann. Zwar ist der Schenker bei vereinbartem und<br />

im Grundbuch eingetragenem Wohnrecht oder Nießbrauch insoweit<br />

geschützt, dass er nicht „hinausgeworfen“ werden kann,<br />

aber diese Rechte schließen eine Veräußerung des Hauses durch<br />

den Beschenkten nicht aus. Findet sich trotz des Wohnrechts<br />

ein Käufer, könnte dies unter Umständen bei einem Wohnrecht<br />

von einzelnen Räumen des Hauses dazu führen, dass einerseits<br />

ein fremder Eigentümer und anderseits der Schenker überraschend<br />

das Haus mit diesem Fremdem teilen und mit diesem<br />

leben muss.<br />

Auch kommt es immer wieder vor, dass der Beschenkte, zum<br />

Beispiel das Kind, vor dem Schenker verstirbt (durch schwere<br />

Krankheit oder einen Unfall). In einem solchen Fall würden die<br />

gesetzlichen oder durch Testament eingesetzten Erben neue Eigentümer<br />

des Hauses werden, denen der Schenker unter Umständen<br />

keinesfalls die Immobilie überlassen hätte.<br />

Der Schenker kann sich aber absichern, indem er vertraglich<br />

Widerrufsrechte vereinbart und über die wenigen gesetzlichen<br />

Rückforderungsgründe hinaus, selbst durch einen umfassenden<br />

Katalog verbindlich festlegt, in welchen Fällen und unter<br />

welchen Voraussetzungen die Überschreibung des Hausgrundstücks<br />

rückgängig gemacht werden kann.<br />

Solche zur Rückforderung berechtigenden Fälle und Ereignisse<br />

können zum Beispiel sein, dass:<br />

• der Beschenkte vor dem Schenker verstirbt oder<br />

• der Beschenkte das Haus verkaufen will oder<br />

• der Beschenkte wird insolvent (Asset Protektion) wird oder<br />

• das Haus soll durch einen Gläubiger des Beschenkten zwangsversteigert<br />

werden oder<br />

• der Beschenkte wird geschäftsunfähig oder<br />

• der Beschenke wird drogensüchtig, etc.<br />

Vertragliche Rückabwicklungsmöglichkeiten sind äußerst sinnvolle<br />

Ergänzungen zu den gesetzlichen Widerrufsgründen, müssen<br />

aber rechtlich äußerst sorgfältig und rechtssicher erarbeitet<br />

und im Zeitpunkt der Schenkung in dem Überlassungsvertrag<br />

niedergelegt sein.<br />

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GESETZLICHE UND VERTRAGLICHE MÖGLICHKEITEN,<br />

EINE ÜBERTRAGUNG VON IMMOBILIEN RÜCKGÄNGIG<br />

ZU MACHEN.<br />

Absicherung der Rückforderungsrechte im Grundbuch: Damit<br />

der Schenker vor unerwarteten Folgen ausreichend gesichert ist,<br />

sollten seine Rückforderungsrechte dinglich abgesichert werden.<br />

Dritten gegenüber können Rechte des Schenkers nur dann wirksam<br />

entgegengehalten werden, wenn sich diese Rechte aus dem<br />

Grundbuch ergeben. Eine unter Umständen drohende Zwangsversteigerung<br />

des Hausgrundstück muss daher durch den Schenker<br />

dinglich abgewehrt werden können.<br />

Abzusichern sind Widerrufs- und Rücktrittsvereinbarungen<br />

durch Eintragungen sogenannter Rückauflassungsvormerkungen<br />

zu Gunsten des Schenkers (§ 883 BGB) im Grundbuch<br />

und vorzugsweise verbunden mit entsprechenden notariellen<br />

Vollmachten für den Schenker. Verfügungen über die<br />

Immobile, die nach der Eintragung einer solchen Vormerkung<br />

getroffen werden, sind insoweit unwirksam, als der Anspruch auf<br />

Rückübertragung dadurch vereitelt oder beeinträchtigt würde.<br />

Beim Nießbrauchsvorbehalt zugunsten des Schenkers muss darauf<br />

geachtet werden, dass die Ansprüche auf die Erträge dinglich<br />

abgesichert werden. Nur auf diese Weise kann sichergestellt<br />

werden, dass die Nutzungen auch dann an den Schenker fließen,<br />

wenn der Beschenkte das Haus zum Beispiel verspielt hat.<br />

Wer ein Haus auf Kinder überschreiben will, muss eine ganze<br />

Reihe von rechtlichen und steuerlichen Besonderheiten beachten.<br />

Hierzu gehören Absicherungsrechte im Schenkungsvertrag,<br />

Auswirkungen auf Erb- und Pflichtteile sowie die Schenkungsteuer.<br />

Fazit: Wo Worte nicht ausreichen, schauen wir genau hin.<br />

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Wer im Frühling seinen Garten gut bestellt hat, darf sich<br />

im Sommer und Frühherbst über üppig blühendes Grün<br />

freuen. Aber auch während der Saison gibt es viel zu tun, vom<br />

Schneiden der Hecke bis zum Entfernen von Unkraut. Was ist<br />

erlaubt und worauf muss ich achten? Hier sind fünf Rechtstipps<br />

vom Experten:<br />

1. WAS MAN PFLANZEN DARF<br />

Die Art und Weise der Bepflanzung darf weder Nachbarn beeinträchtigen<br />

noch Regelungen der Kommune verletzen. „Gartenbesitzerinnen<br />

und -besitzer sollten sich vor der Gestaltung<br />

des Gartens erkundigen, was in ihrer Gemeinde erlaubt ist“,<br />

erklärt Markus Hannen von der Bonner Anwaltssozietät Franken-Grillo-Steinweg<br />

und Partner von Roland Rechtsschutz.<br />

Grundsätzlich könne durch Bebauungspläne sogar geregelt sein,<br />

welche Baumarten man anpflanzen dürfe: „Auch der Anbau von<br />

Pflanzen, deren Inhaltsstoffe unter das Betäubungsmittelgesetz<br />

(BtMG) fallen, ist ohne Genehmigung nicht gestattet. Das betrifft<br />

Schlafmohn, Azteken-Salbei oder auch THC-haltigen Hanf.“<br />

2. WENN ÄSTE AUFS NACHBARGRUNDSTÜCK RAGEN<br />

Aufgrund des Selbsthilferechts dürfen Äste und Zweige, die<br />

aufs Grundstück der Nachbarn herüberwachsen, von diesen<br />

abgeschnitten werden, wenn die Eigentümer des Baums zuvor<br />

über die Absicht unter Fristsetzung informiert wurden und es<br />

keine naturschutzrechtlichen Probleme gibt. „An Obst, das von<br />

überwachsenden Ästen auf ihr Grundstück fällt, dürfen sich<br />

Nachbarn bedienen. Man darf durch Schütteln der Zweige aber<br />

Auch während der Gartensaison gibt es viel zu tun,<br />

wie beispielsweise das Schneiden der Hecke. Was<br />

ist erlaubt und worauf muss ich dabei achten?<br />

DARF ICH DAS IN MEINEM GARTEN?<br />

VON PFLANZEN BIS SCHNEIDEN: FÜNF RECHTSTIPPS FÜR GARTENBESITZER<br />

nicht selbst dafür sorgen, dass sich die Früchte vom Baum lösen“,<br />

betont Hannen rechtliche Feinheiten.<br />

3. UNKRAUTVERNICHTER IM GARTEN<br />

„Im Garten sind Herbizide zwar nicht empfehlenswert, aber<br />

grundsätzlich erlaubt“, so Hannen. „Sie dürfen aber nicht in der<br />

Nähe von Gewässern verwendet werden, um die entsprechenden<br />

Biotope zu schützen.“ Sie dürfen auch nicht auf gepflasterten<br />

oder anders befestigten Oberflächen verwendet werden,<br />

da das Mittel hier nicht ablaufen und somit ins Grundwasser<br />

dringen kann.<br />

4. GARTENARBEITEN MIT MASCHINEN<br />

Wer mit einem motorbetriebenen Gartengerät arbeiten möchte,<br />

sollte dies zwischen 7 und 22 Uhr tun, wenn es keine andere<br />

Absprache gibt. An Sonn- und Feiertagen gelten Ruhezeiten.<br />

„Für besonders laute Maschinen wie Laubbläser gelten zusätzliche<br />

Einschränkungen. Sie dürfen montags bis samstags nur von<br />

9 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr betrieben werden“, erklärt<br />

Roland-Partneranwalt Hannen.<br />

5. LAUTSTARK SPIELENDE KINDER<br />

IM GARTEN ODER INNENHOF<br />

Markus Hannen weist darauf hin, dass Kinderlärm grundsätzlich<br />

hinzunehmen sei: „Für jede Art von Lärm gibt es aber<br />

Grenzen. Dauern Aktivitäten in übermäßiger Lautstärke unzumutbar<br />

lange an, können Nachbarn sogenannte Abwehransprüche<br />

geltend machen.“<br />

<br />

djd<br />

INTERESSANTE<br />

URTEILE<br />

Das Vererben einer Wohnimmobilie unterliegt grundsätzlich<br />

der Erbschaftsteuer. Allerdings sieht der Fiskus<br />

unter bestimmten Umständen von einer Besteuerung<br />

ab, wenn ein Wohngebäude innerhalb der eigenen Familie<br />

vererbt und anschließend vom Erben kurzfristig<br />

selbst bezogen wird.<br />

Das Finanzgericht Münster hatte sich mit der Frage zu befassen,<br />

ob eine Steuerbefreiung auch dann gewährt werden muss,<br />

wenn das ererbte Gebäude nicht sofort bezogen, sondern vor<br />

dem Einzug zunächst umfangreich renoviert wird.<br />

Wichtig für die Steuerbefreiung ist unter anderem, dass Erben<br />

die Selbstnutzung der geerbten Wohnimmobilie unverzüglich,<br />

also ohne zeitlichen Verzug, aufnehmen. Oftmals möchte<br />

die nächste Generation aber das geerbte Familienheim vor<br />

dem Einzug renovieren – was dann?<br />

Im konkreten Fall bewohnten Vater und Sohn jeweils eine<br />

Doppelhaushälfte eines Gebäudes. Nachdem der Sohn nach<br />

dem Tod des Vaters dessen Doppelhaushälfte erbte, wurden<br />

beide Wohneinheiten per Durchbruch im Keller zu einem Gesamtobjekt<br />

vereint. Für die weitergehenden Tätigkeiten, unter<br />

anderem zur Zusammenlegung der Haustechnik und der Heizungsanlagen,<br />

wurden zeitnah Angebote eingeholt und Aufträge<br />

vergeben. Aufgrund der angespannten Auftragslage im<br />

§<br />

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STEUERBEFREIUNG AUCH BEI RENOVIERUNG<br />

Handwerk und der erforderlichen Beseitigung eines Wasserschadens<br />

in der geerbten Immobilie kam es aber zu Verzögerungen,<br />

so dass die Renovierungsarbeiten am Gebäude erst<br />

nach zwei Jahren abgeschlossen waren. Bis dahin konnte der<br />

Immobilienerbe die geerbte Doppelhaushälfte nach eigener<br />

Angabe nicht beziehen.<br />

Das zuständige Finanzamt vertrat die Ansicht, die Selbstnutzung<br />

sei damit zu spät aufgenommen worden: Der Einzug in<br />

die ererbte Immobilie müsse innerhalb der ersten sechs Monate<br />

nach Eintritt der Erbschaft erfolgen, um die Steuerbefreiung<br />

in Anspruch nehmen zu können. Gegen diese Entscheidung<br />

des Fiskus klagte der betroffene Erbe – und das Finanzgericht<br />

Münster gab ihm recht.<br />

Nach Ansicht des Gerichts hat der Erbe die Durchführung fälliger<br />

Renovierungsarbeiten so zu unterstützen, dass es nicht<br />

zu unangemessenen Verzögerungen kommt. Im konkreten<br />

Fall hatte er darauf bei der geerbten Doppelhaushälfte jedoch<br />

keinen Einfluss, denn er konnte belegen, dass er die erforderlichen<br />

Handwerkerarbeiten umgehend beauftragt hatte und<br />

die folgenden Verzögerungen nicht seinem Einfluss unterlagen.<br />

Unverschuldete zeitliche Verzögerungen seien dem Erben<br />

nicht anzulasten, befand auch das Finanzgericht – und<br />

gewährte die Steuerbefreiung.<br />

<br />

Finanzgericht Münster, Az. 3 K 3184/17 Erb<br />

50<br />

Foto: DJD/Roland-Rechtsschutzversicherung/Henlisatho - stock.adobe.com<br />

Foto: fizkes – stock.adobe.com<br />

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Sanierung & Energie<br />

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HEIZUNG-SPEZIAL<br />

Das GEG soll sicherstellen, dass künftig nur noch moderne,<br />

zukunftsfähige Heizungen auf einer Basis von mindestens<br />

65 Prozent erneuerbaren Energien in Deutschland<br />

eingebaut werden dürfen. Diese Pflicht kann technologieneutral<br />

auf unterschiedlichen Wegen erreicht werden. Das GEG<br />

gilt seit 1. November 2020 für alle Gebäude, die beheizt oder<br />

klimatisiert werden. Seine Vorgaben beziehen sich vorwiegend<br />

auf die Heizungstechnik und den Wärmedämmstandard<br />

des Gebäudes. Eine Novellierung des Gesetzes gilt seit <strong>2023</strong>.<br />

1. DAS GEG HEIZUNGS-GESETZ<br />

Seine Vorgaben beziehen sich vorwiegend auf die Heizungstechnik<br />

und den Wärmedämmstandard des Gebäudes. Ein<br />

Neubau darf dann höchstens 55 Prozent der Primärenergie<br />

eines Referenzwerts verbrauchen, der für jedes Gebäude individuell<br />

ausgerechnet wird. Die Kriterien für die bauliche Hülle,<br />

also die energetische Qualität von Dämmung und Fenstern,<br />

wurden für Neubauten im Jahr 2020 gelockert und bleiben<br />

seit <strong>2023</strong> unverändert.<br />

Um den Energiehaushalt des Gebäudes zu ermitteln, werden<br />

neben der Raumheizung und -kühlung auch die Warmwassererzeugung,<br />

der Betrieb von Lüftungsanlagen sowie der<br />

Strom berücksichtigt, den diese Geräte im Betrieb benötigen<br />

(z. B. Heizungspumpen, Heizkessel, Regler). Zusätzlich muss<br />

ein Gebäude bestimmte Vorgaben zum Luftaustausch und zur<br />

Minimierung von Wärmebrücken erfüllen. Letzteres sind Gebäudeecken<br />

oder Stellen, die weniger gut gedämmt sind. Außerdem<br />

formuliert das GEG Anforderungen an vorhandene<br />

Klimatechnik sowie an Hitzeschutzmaßnahmen für den<br />

Sommer. Das GEG trägt somit auch wesentlich dazu bei, ein<br />

behagliches Wohn- und Arbeitsumfeld zu schaffen und den<br />

Bedarf an Heizenergie zu begrenzen.<br />

Hinweis: Momentan werden Änderungsvorschläge für das<br />

GEG diskutiert, die in einem Entwurf vom 10. Juni <strong>2023</strong><br />

beschrieben werden. Danach sollen ab 2024 laufende Heizungen<br />

überprüft und gegebenenfalls optimal eingestellt<br />

werden. Kommunen sollen bis 2028, Großstädte schon bis<br />

2026 einen sogenannten kommunalen Wärmeplan aufstellen.<br />

Darin kann gefordert werden, dass manche neue<br />

Heizung einen Teil der Wärme aus erneuerbaren Energien<br />

erzeugt. Mit einem kommunalen Wärmeplan werden auch<br />

nicht mehr alle Heizungstechniken erlaubt sein. Ab 2<strong>04</strong>5<br />

sollen gar keine fossilen Brennstoffe mehr zum Beheizen<br />

von Gebäuden eingesetzt werden.<br />

Der Entwurf sieht nicht vor, dass Verbraucher eine funktionierende<br />

Heizung vor 2<strong>04</strong>5 ersetzen müssen. Sonderregelungen<br />

gibt es aber für wohnungseigene Etagenheizungen. Noch<br />

ist diese Aktualisierung des GEG nicht beschlossen worden.<br />

1.1 DIE KERNPUNKTE DES GESETZES<br />

Das Wichtigste in Kürze:<br />

• Im Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist festgelegt, welche<br />

energetischen Anforderungen beheizte und klimatisierte<br />

Gebäude erfüllen müssen.<br />

• Das Gesetz enthält Vorgaben zur Heizungs- und<br />

Klimatechnik sowie zum Wärmedämmstandard<br />

und Hitzeschutz von Gebäuden.<br />

• Die energetischen Mindestanforderungen an Neubauten<br />

sind etwas geringer als in der zuvor geltenden<br />

Energieeinsparverordnung (EnEV).<br />

• Eigentümer von Bestandsgebäuden müssen bestimmte<br />

Nachrüst- und Austauschpflichten erfüllen.<br />

• Beim Neubau gibt das GEG bestimmte Anteile an<br />

regenerativen Energien vor, die das Gebäude zum Heizen<br />

oder auch Kühlen verwenden muss.<br />

Welche Anforderungen gibt es beim Neubau?<br />

Der Neubau nimmt im Gesetz den größten Teil ein. Das<br />

GEG zielt darauf ab, die Auswirkungen des Neubau-Energiebedarfs<br />

zum Heizen und zur Warmwasserbereitung auf<br />

die Umwelt zu begrenzen. Um diese Auswirkungen zu beurteilen,<br />

gibt es zwei unterschiedliche Berechnungsmethoden.<br />

Die übliche Methode zielt darauf ab, die Primärenergie zu<br />

berechnen, die ein Neubau brauchen darf. Es ist aber auch<br />

möglich, als Alternative die Menge zulässiger Treibhausgase<br />

(CO 2<br />

) zu berechnen, die ein Neubau verursachen darf.<br />

Möchten Sie dieses Berechnungsverfahren anwenden, müssen<br />

Sie dies zunächst bei der zuständigen örtlichen Behörde<br />

beantragen. Zusätzlich erhalten Sie die Auflage, spätestens<br />

ein Jahr nach dem Bauabschluss Bericht zu erstatten: über<br />

ihre Investitionskosten, Energieverbräuche und Erfahrungen<br />

mit dem Berechnungsverfahren.<br />

Um den zulässigen Bedarf an Primärenergie zu berechnen,<br />

betrachten Sie die Energie, die das Gebäude benötigt. Entscheidend<br />

sind dabei die verwendeten Energieträger, die jeweils<br />

mit einem spezifischen „Primärenergiefaktor“ multipliziert<br />

werden. Holzpellets haben einen besonders günstigen<br />

Primärenergiefaktor, Erdgas liegt hier im Mittelfeld und Elektrizität<br />

aus dem Netz schneidet eher schlecht ab. Fernwärme<br />

wird je nach Standort unterschiedlich bewertet, sie kann eine<br />

recht klimafreundliche Option sein. Zusätzlich ist vorgeschrieben,<br />

einen Teil der Energieversorgung des Gebäudes<br />

über erneuerbare Energien zu decken.<br />

• Primärenergie: Sie schließt alle Prozesse der Energiebereitstellung<br />

ein, vom Rohstoffabbau über den Transport bis zur<br />

Verwendung im Gebäude.<br />

• Endenergie: Sie wird dem Gebäude von außen zugeführt.<br />

• Nutzenergie: Sie wird im Gebäude tatsächlich für den<br />

angestrebten Zweck wie Raumheizung oder Wassererwärmung<br />

verwendet. Dazu zählt auch die „Hilfsenergie“,<br />

also bspw. der Strom für Heizungspumpen.<br />

Soll dagegen nach der Alternativ-Methode berechnet werden,<br />

ob die Menge an verursachten Treibhausgasen zulässig ist,<br />

wird zwar auch der Bedarf des Gebäudes an verschiedenen<br />

Energieträgern betrachtet, und diese werden ebenfalls mit<br />

spezifischen Faktoren multipliziert. Allerdings unterscheiden<br />

sich diese „Emissionsfaktoren“ von den beim Primärenergie-Verfahren<br />

verwendeten. Zudem darf der Energiebedarf<br />

des Gebäudes, die sogenannte „Endenergie“, bei der Berechnung<br />

der Treibhausgase einen bestimmten Wert nicht überschreiten.<br />

Bei dieser Alternativ-Methode darf der Dämmstandard<br />

eines Wohnhauses schlechter sein als bei der Betrachtung<br />

der Primärenergie. Eine anteilige Versorgung durch erneuerbare<br />

Energien ist nicht vorgeschrieben.<br />

Die Umweltauswirkungen werden in den beiden Verfahren<br />

also unterschiedlich bewertet. Ein Gebäude muss nur die Anforderungen<br />

erfüllen, die von einer der beiden Methoden verlangt<br />

werden.<br />

Wer sich heute beim Bau eines Wohnhauses mit den Mindeststandards<br />

des GEG begnügt, läuft Gefahr, dass die neue Immobilie<br />

bereits kurz nach Fertigstellung bautechnisch überholt<br />

ist. Der höchstzulässige Energieverbrauch entspricht<br />

schon seit vielen Jahren völlig gewöhnlichen Neubauten, die<br />

dann in Zukunft nicht mehr zeitgemäß sind. Die Anforderungen<br />

an die Gebäudehülle wurden seit 2016 nicht angehoben<br />

und 2020 sogar gelockert. Daher empfiehlt es sich, heute nach<br />

deutlich besseren Effizienzstandards zu bauen.<br />

Die Mehrkosten eines energetisch höherwertigen Neubaus<br />

sind oft gar nicht so hoch und lohnen sich, insbesondere bei<br />

hohen Energiepreisen. Zudem winken üppige Fördermittel,<br />

wenn die GEG-Anforderungen übertroffen werden. Gefördert<br />

wird beispielsweise der Standard „KfW-Effizienzhaus<br />

40“; vorbildlich ist der bereits bewährte Passivhausstandard,<br />

bei dem der Energieverbrauch weit unter den gesetzlichen<br />

Anforderungen für einen Neubau liegt.<br />

Die KfW beschreibt – ähnlich wie das GEG – ein sogenanntes<br />

Referenzgebäude, mit vorgegebenen Standards zur Beheizung,<br />

Warmwasserbereitung, Lüftung und zu den Bauteilen.<br />

Sein Energiebedarf wird nach dem GEG-Primärenergieverfahren<br />

berechnet, allerdings verbraucht das KfW-Effizienzhaus<br />

weniger Energie. Dabei gilt: Je besser die Energieeffizienz,<br />

desto höher fällt die KfW-Förderung aus. Im Neubau ist<br />

derzeit eine Förderung für die KfW-Effizienzhaus-Standards<br />

40 oder 40 plus möglich. Dabei hat ein KfW-Effizienzhaus 40<br />

einen um 27 Prozent geringeren Bedarf an Primärenergie als<br />

ein Neubau nach den Mindestanforderungen des Gebäudeenergiegesetzes.<br />

Das KfW-Effizienzhaus 40 plus ist noch energieeffizienter.<br />

Um förderfähig zu sein, muss ein Neubau zusätzlich<br />

bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.<br />

Welche Pflichten gibt es bei Erneuerung<br />

und Modernisierung?<br />

Viel häufiger als Neubauten kommen Bestandsgebäude vor,<br />

die den bundesweiten Energiebedarf über eine lange Zeit<br />

stärker bestimmen. Für Bestandsgebäude bestehen einige<br />

Austausch- und Nachrüstpflichten, die Sie als Eigentümer<br />

grundsätzlich zu einem bestimmten Termin erfüllen müssen.<br />

Daneben gibt es so genannte „bedingte Anforderungen“,<br />

die Sie nur beachten müssen, wenn Sie das Gebäude<br />

ohnehin modernisieren.<br />

1. Austausch- und Nachrüstverpflichtungen<br />

Für alle Mehrfamilienhäuser gelten bestimmte Austauschund<br />

Nachrüstverpflichtungen, unabhängig von einer geplan-<br />

52 Foto: studio v-zwoelf – www.stock.adobe.com<br />

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ten Sanierung. Ein- und Zweifamilien-Häuser sind davon<br />

ausgenommen, wenn Sie als Eigentümer bereits seit Februar<br />

2002 selbst im Gebäude wohnen. Wenn Sie ein Ein- oder<br />

Zweifamilien-Haus kaufen, müssen Sie diese Pflichten innerhalb<br />

von 2 Jahren erfüllen. Bestimmte Heizkessel müssen ausgetauscht<br />

werden. Dies betrifft Öl- und Gas-Heizkessel, die<br />

älter als 30 Jahre sind und eine übliche Größe haben (4-400<br />

kW Heizleistung). Die Austauschpflicht gilt jedoch nicht für<br />

Brennwert- und Niedertemperatur-Kessel. Welcher Kesseltyp<br />

es ist, teilt der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger mit.<br />

Er muss regelmäßig eine sogenannte „Feuerstättenschau“ vor<br />

Ort durchführen.<br />

2. Neue Heizungs- und Warmwasserrohre in unbeheizten<br />

Räumen müssen gedämmt werden<br />

Oberste Geschossdecken zu unbeheizten Dachräumen mussten<br />

bereits bis Ende 2015 nachträglich gedämmt werden,<br />

wenn sie keinen sogenannten „Mindestwärmeschutz“ (i. d. R.<br />

4 Zentimeter Wärmedämmung) aufweisen. Bei Holzbalkendecken<br />

genügt es, die Hohlräume mit Dämmstoff zu füllen.<br />

Die Dämmpflicht gilt für alle zugänglichen obersten Geschossdecken,<br />

unabhängig davon, ob sie begehbar sind oder<br />

nicht ‒ also zum Beispiel auch für Spitzböden und für nicht<br />

ausgebaute Aufenthalts- oder Trockenräume. Alternativ dazu<br />

kann auch das darüber liegende Dach entsprechend gedämmt<br />

sein. Diese Pflicht zum Dämmen gilt jedoch nicht, wenn Sie<br />

als Besitzer eines Ein- oder Zweifamilienhauses bereits seit<br />

Februar 2002, dem Zeitpunkt, an welchem die EnEV gültig<br />

wurde, selbst im Gebäude wohnen. Experten empfehlen aber<br />

trotzdem, diese Verbesserungsmaßnahmen durchzuführen.<br />

Anforderungen bei einer freiwilligen Modernisierung<br />

Wenn Sie Bauteile verändern oder modernisieren möchten,<br />

gibt das GEG-Mindeststandards vor, die Sie durch die bauliche<br />

Veränderung erreichen müssen. Das trifft bspw. zu, wenn<br />

der Putz einer Fassade erneuert wird oder Sie die Fenster austauschen.<br />

Soll das Haus nur neu gestrichen werden, greift das<br />

GEG nicht. Trotzdem ist es auch dann sinnvoll, die Malerarbeiten<br />

mit einer Dämmung der Fassade zu verknüpfen. Denn<br />

ein Gerüst wird ohnehin aufgestellt. Bei der Erneuerung von<br />

Bestandsbauten gibt es zwei Möglichkeiten, die GEG-Anforderungen<br />

zu erfüllen.<br />

• Erfolgen nur einzelne Sanierungsmaßnahmen (zum<br />

Beispiel wird die Fassade gedämmt) oder werden lediglich<br />

Bauteile erneuert (etwa Fenster ausgetauscht), gibt das GEG<br />

bestimmte Anforderungswerte an den Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

(U-Wert) des Bauteils vor.<br />

• Bei umfassenden Modernisierungen wird ‒ vergleichbar<br />

mit einem Neubau ‒ eine energetische Gesamtbilanzierung<br />

durchgeführt. Auch in diesem Fall können Sie wie üblich die<br />

Primärenergie oder alternativ die Treibhausgase berechnen,<br />

wenn die Baubehörde letzteres erlaubt.<br />

• Beim Primärenergieverfahren darf der Bedarf an Primärenergie<br />

des sanierten Gebäudes höher bleiben als der eines<br />

entsprechenden Neubaus. Maximal sind ungefähr 155<br />

Prozent mehr erlaubt.<br />

• Beim Treibhausgasverfahren dürfen die Emissionen<br />

maximal die gleiche Höhe wie bei einem vergleichbaren<br />

Neubau erreichen. Der Energiebedarf des sanierten Gebäudes<br />

darf aber höher ausfallen: maximal sind etwa 85 Prozent<br />

mehr erlaubt.<br />

Diese Werte müssen Sie bei Außenbauteilen einhalten<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Anforderungen des GEG für die<br />

Änderung von Außenbauteilen bei bestehenden Gebäuden<br />

sowie Orientierungswerte für deren Umsetzung:<br />

Bauteile geforderter U-Wert Orientierungswerte für mögliche Maßnahmen<br />

Außenwand 0,24 Dämmung mit 12 bis 16 cm<br />

Fenster 1,30 Zweischeiben-Wärmeschutz-Verglasung<br />

Achtung: Maßgeblich ist der U-Wert des gesamten Fensters,<br />

der als Uw-Wert bezeichnet wird.<br />

Dachflächenfenster 1,40 Zweischeiben-Wärmeschutz-Verglasung<br />

Verglasungen 1,10 Zweischeiben-Wärmeschutz-Verglasung<br />

für Sonderverglasungen wie z.B. Schallschutzverglasungen<br />

gelten andere Werte<br />

Dachschrägen, Steildächer 0,24 Dämmung mit 14 bis 18 cm<br />

Oberste Geschossdecken 0,24 Dämmung mit 14 bis 18 cm<br />

Flachdächer 0,20 Dämmung mit 16 bis 20 cm<br />

Wände und Decken gegen unbeheizten Keller, Bodenplatte 0,30 Dämmung mit 10 bis 14 cm<br />

Decken gegen unbeheizten Keller, Bodenplatte 0,50 Dämmung mit 4 bis 5 cm<br />

(wenn der Aufbau bzw. die Erneuerung des Fußbodens<br />

auf der beheizten Seite erfolgt)<br />

Decken, die nach unten an Außenluft grenzen 0,24 Dämmung mit 14 bis 18 cm<br />

Bei der Dämmung der Außenwand liegt der geforderte Wert bei 0,24.<br />

Dies kann durch eine Dämmung mit 12 bis 16 mm bereits erreicht werden.<br />

Möchten Sie Förderprogramme, etwa der KfW-Bank, in Anspruch<br />

nehmen, sollten Sie sich vor der Auftragsvergabe die<br />

Bedingungen genau anschauen. Für Sanierungen von Bestandsimmobilien<br />

gibt es die Effizienzhaus-Standards 115,<br />

100, 85, 70, 55 und 40. Daneben werden auch einzelne energetische<br />

Sanierungsmaßnahmen gefördert. Die Anforderungen<br />

an die geförderten Einzelmaßnahmen gehen dabei allerdings<br />

deutlich über die oben aufgeführten Mindestanforderungen<br />

des GEG hinaus.<br />

Mit dem Sanierungskonfigurator des Ministeriums für Wirtschaft<br />

und Energie können Sie als Hausbesitzer den Energiebedarf<br />

Ihres Wohngebäudes abschätzen und simulieren, wie<br />

sich verschiedene Energiesparmaßnahmen wie zum Beispiel<br />

eine Wärmedämmung oder die Heizungserneuerung auswirken.<br />

Das Online-Tool zeigt auch auf, welche Kosten mit den<br />

Maßnahmen verbunden sind und welche staatlichen Förderprogramme<br />

es dafür gibt. Der Sanierungskonfigurator bietet<br />

einen guten ersten Überblick für alle, die über eine energetische<br />

Modernisierung nachdenken.<br />

Welche weiteren Regelungen und Vorschriften<br />

gibt es im GEG?<br />

1. Sie brauchen einen Energieausweis,<br />

wenn Sie vermieten oder verkaufen wollen<br />

Für alle beheizten oder gekühlten Gebäude, die neu vermietet<br />

oder verkauft werden sollen, ist ein Energieausweis zwingend<br />

vorgeschrieben. Er ermöglicht potenziellen Mietern und Käufern<br />

einen Einblick in die energetische Qualität und damit<br />

auch in den Wohnkomfort der neuen Immobilie. Außerdem<br />

hilft der Ausweis, die künftigen Energiekosten abzuschätzen.<br />

Eigentümer oder Makler müssen Kauf- oder Mietinteressenten<br />

den Energieausweis spätestens zum Besichtigungstermin<br />

unaufgefordert zeigen. Bestandsmieter haben dagegen kein<br />

Recht darauf, den Ausweis zu sehen.<br />

2. Beratungsangebote zum Energieausweis sind zu prüfen,<br />

wenn Sie ein Gebäude komplett sanieren oder kaufen möchten<br />

Wenn Sie ein Gebäude komplett sanieren und energetisch<br />

neu bewerten oder kaufen, ist es vorgeschrieben, dass Sie<br />

Beratungsangebote zum Energieausweis recherchieren. Finden<br />

Sie ein solches Gratis-Angebot von einer entsprechenden<br />

Fachperson, müssen Sie ein Beratungsgespräch wahrnehmen.<br />

Dies kann eine persönliche Beratung bei Ihrer Verbraucherzentrale<br />

sein.<br />

3. Fachunternehmen muss bei Sanierung<br />

den Wärmeschutz bestätigen<br />

Sind Sie verpflichtet, bei Sanierungen an Ihrem Bestandsgebäude<br />

das GEG einzuhalten, müssen Sie sich von einem Sachverständigen<br />

für Wärmeschutz bestätigen lassen, dass Sie dies<br />

auch tun. Ist Ihr Vorhaben genehmigungsfrei, erhalten Sie die<br />

Bestätigung vom jeweiligen Fachunternehmen (Unternehmererklärung).<br />

Die Bescheinigung müssen Sie als Gebäudeeigentümer<br />

mindestens 10 Jahre lang aufbewahren und der<br />

zuständigen Behörde auf Verlangen vorzeigen.<br />

4. Kommune darf Fernwärme vorschreiben<br />

Gibt es an Ihrem Gebäudestandort ein Fernwärmenetz, so<br />

darf Ihre Kommune Sie dazu verpflichten, diese Fernwärme<br />

zur Beheizung Ihres Gebäudes zu nutzen. Ob die Kommune<br />

54<br />

Foto: Ingo Bartussek – www.stock.adobe.com<br />

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Sanierung & Energie<br />

HEIZUNG-SPEZIAL<br />

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von diesem Recht Gebrauch macht, klären Sie am besten im<br />

Vorfeld mit ihr ab.<br />

5. Öl- und Kohleheizungen sind unerwünscht<br />

Alte Heizungsanlagen (30 Jahre und mehr) müssen Sie ohnehin<br />

austauschen, es sei denn, Sie wohnen bereits seit Februar<br />

2002 in Ihrem Gebäude. Ab 2026 dürfen Öl- oder Kohleheizungen<br />

nur noch in bestimmten Gebäuden eingebaut werden.<br />

2. WÄRMEPUMPEN<br />

Was sind die Nachteile einer Wärmepumpe? Ein Nachteil von<br />

Wärmepumpen sind die hohen Kosten. Je nach eingesetzter<br />

Wärmepumpenart und abhängig vom Erschließungsaufwand<br />

betragen sie etwa 10.000 bis 25.000 Euro. Luftwärmepumpen<br />

sind dabei deutlich günstiger als Erdwärme- oder Grundwasserwärmepumpen.<br />

Dazu zählen:<br />

• Gebäude auf Neubaustandard, inklusive Teilversorgung<br />

mit erneuerbaren Energien;<br />

• Bestandsgebäude, die teilweise durch erneuerbare<br />

Energien versorgt werden und<br />

• Gebäude, die keinen Gas- oder Fernwärmeanschluss<br />

aufweisen.<br />

6. Strom selbst zu produzieren, zahlt sich aus<br />

Wenn Sie ein neues Haus bauen und Strom demnächst am<br />

Gebäude selbst produzieren, beispielsweise durch eine Photovoltaikanlage,<br />

dürfen Sie sich diese Energie in der Energiebilanz<br />

großzügig anrechnen lassen. Damit können Sie die<br />

Anforderungen des GEG insgesamt leichter erfüllen.<br />

7. Lassen Sie Klima- und Lüftungsanlagen<br />

regelmäßig durch Fachpersonal prüfen<br />

Klima- und Lüftungsanlagen müssen regelmäßig geprüft<br />

werden. Die Inspektion dürfen nur fachkundige Personen<br />

ausführen. Als Eigentümer erhalten Sie eine Bescheinigung<br />

mit den Ergebnissen der Überprüfung, die Sie den zuständigen<br />

Behörden auf Verlangen vorzeigen müssen. Neu eingebaute<br />

Klima- und Lüftungsanlagen müssen in bestimmten<br />

Fällen mit einer Einrichtung zur Wärmerückgewinnung<br />

ausgestattet sein.<br />

8. Regelmäßige Kontrolle durch Schornsteinfeger muss sein<br />

Die bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger überprüfen im<br />

Rahmen der Feuerstättenschau, ob alte Heizkessel ausgetauscht<br />

und die Rohrleitungen gedämmt wurden und ob die<br />

heizungstechnischen Anlagen dem GEG entsprechen. Bei<br />

Verstößen setzt der Schornsteinfeger eine Frist, um den Auflagen<br />

nachzukommen. Lassen Sie die Frist verstreichen, wird<br />

die zuständige Behörde informiert.<br />

Verstöße gegen das Gebäudeenergiegesetz können Behörden<br />

als Ordnungswidrigkeit ahnden und mit einem Bußgeld belegen.<br />

Als Ordnungswidrigkeit gilt beispielsweise, wenn Sie die<br />

Anforderungen an die energetischen Eigenschaften im Neubau<br />

oder bei der Sanierung nicht einhalten, Energieausweise<br />

nicht vorlegen oder Ihre Klimaanlagen nicht überprüfen lassen.<br />

Wer beispielsweise einen Altbau nicht so modernisiert<br />

oder einen Neubau nicht so erstellt wie vom GEG vorgeschrieben,<br />

riskiert Geldbußen bis zu 50.000 Euro.<br />

Was kostet eine Wärmepumpe für 120 qm?<br />

Luftwärmepumpe: Wartungs- und Betriebskosten<br />

POSITIONEN<br />

KOSTEN<br />

Luft-Wasser-Wärmepumpe 8.000 bis 15.000 €<br />

Anschaffung<br />

Montagekosten inkl. Material rund 2.000 bis 3.000 €<br />

Stromkosten rund 1.120 €<br />

pro Jahr<br />

Wartungs- und Betriebskosten 200 €<br />

alle 3 Jahre<br />

Für wen lohnt sich eine Wärmepumpe nicht?<br />

Als einfacher Orientierungspunkt gilt hier: Benötigen Sie<br />

Vorlauftemperaturen von über 50 Grad, kann eine Wärmepumpe<br />

in der Regel nicht wirtschaftlich betrieben werden.<br />

Was kostet eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus?<br />

Die Kosten für eine Wärmepumpenheizung, die Geothermie<br />

nutzt, rangieren zwischen 18.000 und 25.000 Euro. Besonders<br />

hohe Jahresarbeitszahlen weisen Grundwasserwärmepumpen<br />

auf, sie sind jedoch auch am teuersten in Anschaffung und<br />

Installation – hier können Sie gegebenenfalls sogar mit etwa<br />

30.000 Euro rechnen.<br />

Warum das Heizen mit der Wärmepumpe sehr teuer wird?<br />

Wenn die Wärmepumpe eine schlechte Effizienz hat, wird es<br />

sehr teuer, weil Sie fast so viel an Strom verbrauchen, was Sie<br />

vorher an Gas oder Öl verbraucht haben. Und Gas und Öl<br />

sind immer noch viel günstiger als Strom, gerechnet auf die<br />

Kilowattstunde.<br />

Werden Wärmepumpen <strong>2023</strong> noch gefördert?<br />

Die Wärmepumpen-Förderung von 5 % für natürliche Kältemittel<br />

ist seit <strong>2023</strong> neu. Damit könnte auch für eine<br />

Luft-Wärmepumpe mit natürlichem Kältemittel der Zuschuss<br />

von 30 % beantragt werden. Mit dem 10 % Heizungstausch-Bonus<br />

sind insgesamt bis zu 40 % Zuschuss möglich!<br />

Was zahlt man monatlich für eine Wärmepumpe?<br />

In diesem Beispiel und mit gedeckeltem Wärmepumpenstrom<br />

Stand <strong>2023</strong> liegen die Luftwärmepumpe-Kosten im Jahr bei<br />

rund 2.540 Euro. Das bedeutet in diesem Beispiel, bezogen<br />

auf das ganze Jahr, dass die Luftwärmepumpe im Durchschnitt<br />

monatliche Kosten von rund 212 Euro hervorruft.<br />

Die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe spielt besonders in Altbauten eine<br />

wichtige Rolle. Bis zu 65° C erreicht eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, weswegen<br />

sie auch für Bestandsgebäude ohne gute Dämmung hervorragend geeignet ist.<br />

Wie lange hält eine Wärmepumpenheizung?<br />

Allerdings haben Luft-Wärmepumpen eine geringere Lebensdauer.<br />

Luft-Wärmepumpen sind je nach Qualität 10 – 20 Jahre<br />

im Einsatz.<br />

Erdreich-Wärmepumpen haben hingegen eine Lebensdauer<br />

von 25–30 Jahren. Hinzu kommt, dass Erdreich-Wärmepumpen<br />

30–50 % weniger Betriebskosten haben.<br />

Ist eine Wärmepumpe genehmigungspflichtig?<br />

Bei Luft-Wärmepumpen ist die Installation zwar nicht genehmigungspflichtig,<br />

aber dennoch ist der passende Aufstellort<br />

bei der Außenaufstellung von Bedeutung. So sollten Sie darauf<br />

achten, einen Mindestabstand zum Nachbargrundstück<br />

einzuhalten.<br />

Ist eine Wärmepumpe für ältere Häuser geeignet?<br />

Die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe spielt besonders in<br />

Altbauten eine wichtige Rolle. Bis zu 65 ° C erreicht eine<br />

Luft-Wasser-Wärmepumpe, weswegen sie auch für Bestandsgebäude<br />

ohne gute Dämmung hervorragend geeignet ist.<br />

Darüber hinaus arbeitet sie auch in Häusern ohne Fußbodenheizung<br />

effizient und zuverlässig.<br />

Wie viel Grad schafft eine Wärmepumpe?<br />

Luft/Wasser-Wärmepumpen: Die auch als Luftwärmepumpen<br />

bezeichneten Geräte erreichen für gewöhnlich maximale<br />

Vorlauftemperaturen von 60 bis 65 Grad Celsius. Bei dem<br />

sehr beliebten CHA-Monoblock von WOLF sind sogar maximale<br />

Vorlauftemperaturen von bis zu 70 Grad Celsius möglich,<br />

wodurch alle Eventualitäten abgedeckt sind.<br />

Was bringt eine Wärmepumpe im Winter?<br />

Wärmepumpen nutzen frei verfügbare Wärme aus Luft, Wasser<br />

und Erde und heizen somit unabhängig von fossilen<br />

Brennstoffen. Auch im Winter sind Wärmepumpen für die<br />

Energieversorgung eines Hauses ein geeignetes Mittel, trotz<br />

gesunkener Außentemperatur.<br />

Wie viel Förderung bekommt man für eine Wärmepumpe?<br />

Grundlage für die Berechnung des Zuschusses sind die förderfähigen<br />

Kosten. EE-Hybridheizungen, Biomasse- und<br />

Wärmepumpenanlagen werden grundsätzlich mit 35 % der<br />

förderfähigen Kosten gefördert. Gas-Hybridanlagen und Solarkollektoranlagen<br />

werden grundsätzlich mit 30 % der förderfähigen<br />

Kosten gefördert.<br />

56<br />

Foto: radekcho – www.stock.adobe.com<br />

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Sanierung & Energie<br />

HEIZUNG-SPEZIAL<br />

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58<br />

2.1. IM NEUBAU<br />

An Neubauten stellt das GEG besonders hohe Anforderungen.<br />

Seit Anfang <strong>2023</strong> darf der Jahres-Primärenergiebedarf<br />

neu errichteter Häuser nur noch höchstens 55 Prozent von<br />

dem des maßgebenden Referenzgebäudes betragen. Bis Ende<br />

2022 waren es noch 75 Prozent. Zudem schreibt das Gesetz<br />

dem Bauherrn vor, mindestens eine Form erneuerbarer Energien<br />

zu nutzen. Möglich sind zum Beispiel gebäudenahe<br />

Quellen wie eine Solartherme oder der Anschluss an ein Fernwärmenetz,<br />

das etwa mit Biogas, Wärmepumpen oder Holzpellets<br />

betrieben wird. Das Bauamt erkennt auch selbst erzeugten<br />

Strom an, wenn damit mindestens 15 Prozent des<br />

Energiebedarfs für Wärme und Kälte gedeckt wird, etwa<br />

durch eine Photovoltaik-Anlage.<br />

2.1.2 AUFWAND UND KOSTEN/ZUSCHÜSSE<br />

Mit Inkrafttreten des neuen Gebäudeenergiegesetzes am<br />

1. Januar 2024 soll es auch eine neue Förderung für den Kauf<br />

klimafreundlicher Heizungen geben. Geplant ist ein Fördersatz<br />

von 30 Prozent. Hinzu können ein „Geschwindigkeitsbonus“<br />

von 20 Prozent für vorzeitiges Erfüllen der neuen Regeln<br />

und eine einkommensabhängige Förderung von 30 Prozent<br />

kommen. Insgesamt soll es nicht mehr als 70 Prozent geben.<br />

Welche Auswirkungen die neue Förderung auf die bestehenden<br />

Förderkredite und Zuschüsse hat, ist bislang nicht klar.<br />

Was bei einem Eigentümerwechsel gilt<br />

Menschen, die ihr Eigenheim schon lange besitzen, sind von<br />

den Austauschpflichten für alte Heizungen befreit. Sobald<br />

neue Eigentümer in das Haus einziehen, müssen diese aber<br />

baldmöglichst die Heizung modernisieren. Auch weitere Dinge<br />

müssen Käufer oder Erben eines Altbaus laut GEG zügig<br />

erledigen. Sie müssen sich beispielsweise von einem Energieberater<br />

beraten lassen und zumindest die oberste Geschossdecke<br />

und die Rohrleitungen dämmen. Der Verkäufer seinerseits<br />

ist verpflichtet, den Käufern einen gültigen Energieausweis<br />

vorzulegen.<br />

Was für Modernisierungen gilt<br />

Auch wenn Hauseigentümer neue Fenster einbauen, die Fassade<br />

dämmen oder das Dach ausbauen, müssen sie die Vorschriften<br />

des GEG beachten. Sanieren sie nur einzelne Bauteile,<br />

zum Beispiel tauschen sie die Fenster aus, müssen diese<br />

Bauteile bestimmte Anforderungen an den sogenannten<br />

Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) erfüllen. Ausnahme:<br />

Das ausgetauschte Bauteil – also beispielsweise das Fenster –<br />

ist nicht größer als 10 Prozent der gesamten Fläche der Bauteilart<br />

– also aller Fenster. Wird das gesamte Haus saniert,<br />

müssen die Eigentümer einen Energieberater oder eine Energieberaterin<br />

einschalten und eine energetische Gesamtbilanzierung<br />

des Hauses durchführen lassen. Nach der Sanierung<br />

darf der Energiebedarf des Hauses bestimmte (rechnerische)<br />

Grenzwerte nicht mehr überschreiten.<br />

Tipp: Prüfen Sie, ob Sie für energetische Sanierungsmaßnahmen<br />

Fördermittel in Anspruch nehmen können.<br />

Für den Austausch der Fenster können Hausbesitzer bis zu<br />

12.000 Euro Förderung erhalten<br />

Seit Ende Juli 2022 zahlt der Bund privaten Hausbesitzern Zuschüsse<br />

nur noch für Einzelmaßnahmen und nur noch über<br />

das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).<br />

Für Komplettsanierungen gibt es nur noch Kredite und Tilgungszuschüsse.<br />

Diese vergibt die staatliche Förderbank<br />

KfW-Bank. Im Fokus der Förderungen steht derzeit – neben<br />

den ab 2024 geplanten Änderungen beim Heizungsaustausch<br />

– vor allem die Sanierung von Bestandsgebäuden. Denn hier<br />

ist im Vergleich zur Neubauförderung ein besonders großer<br />

Klimaschutz- und Energiespareffekt zu erzielen. Denn undichte<br />

Fenster und Türen fressen besonders viel Energie.<br />

Förderungen für energetische Sanierung in fünf Bereichen<br />

Fünf verschiedene Bereiche können bei der Sanierung von<br />

Wohngebäuden derzeit gefördert werden:<br />

• der Einbau einer neuen Heizungsanlage mit bis zu 25<br />

Prozent der Kosten<br />

• die Optimierung einer bestehenden Heizungsanlage<br />

mit 15 Prozent<br />

• Maßnahmen an der Gebäudehülle (z. B. Dämmung<br />

von Außenwänden und Dach, Austausch von Türen<br />

und Fenstern) mit 15 Prozent<br />

• Einbau energieeffizienter Anlagentechnik (z. B. Einbau<br />

einer Lüftungsanlage mit Wärme-Rückgewinnung) mit<br />

15 Prozent<br />

• Fachplanung der Sanierungsmaßnahme durch einen<br />

Energieeffizienz-Experten mit 50 Prozent.<br />

Förderungen für Wärmepumpen<br />

Wer seine alte Heizungsanlage gegen eine Wasser- oder Erdwärmepumpe<br />

austauscht, bekommt einen Zuschuss von bis<br />

zu 40 Prozent.<br />

Für den Austausch einer funktionsfähigen Öl-, Kohle- oder<br />

Nachtspeicherheizung oder einer mehr als 20 Jahre alten Gasheizung<br />

gegen eine moderne Anlage ohne fossile Brennstoffe<br />

gibt es derzeit zusätzlich einen Bonus in Höhe von 10 Prozent<br />

der Kosten. Wer also seine Ölheizung durch eine moderne<br />

Heizung auf Basis erneuerbarer Energien ersetzt, erhält eine<br />

Förderung in Höhe von nicht nur 25, sondern 35 Prozent.<br />

Spezielle Boni in Höhe von 5 Prozent gibt es für die Einhaltung<br />

bestimmter Grenzwerte beim Feinstaub-Ausstoß. Ebenfalls<br />

einen 5-Prozent-Bonus erhält man für den Einbau einer<br />

Wasser-, Abwasser- oder Erdwärmepumpe oder aber einer<br />

Wärmepumpe mit einem natürlichen Kältemittel.<br />

Antrag selbst stellen oder Experten einbinden<br />

Wer eine energetische Sanierung plant, kann zwar selbst einen<br />

Antrag auf der Website des BAFA stellen, es empfiehlt sich<br />

aber, einen Energieeffizienz-Experten einzubinden. Er erstellt<br />

einen sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP),<br />

der sowohl Sanierungsmöglichkeiten als auch Kosten auflistet.<br />

Die Erstellung des iSFP wird ebenfalls vom BAFA bezuschusst.<br />

Ist der Antrag gestellt, müssen sich Haus- und Wohnungsbesitzer<br />

erneut in Geduld üben. Aufgrund des großen Erfolgs<br />

des Förderprogramms kann es zu längeren Bearbeitungszeiten<br />

kommen, heißt es auf der Website des BAFA. Wichtig: Für<br />

den Antrag müssen zwar bereits Angebote von Handwerksbetrieben<br />

vorliegen, die Arbeiten sollten aber nicht beginnen,<br />

solange keine Bewilligung vorliegt.<br />

2.1.3 WER BEZAHLT, MIETER ODER VERMIETER?<br />

Mit einer neuen Heizungsanlage wohnt es sich besser: geringere<br />

Heizkosten und effizientere Wärmeerzeugung. Doch wer<br />

kommt in einem Mietverhältnis wirklich für die Kosten der<br />

neuen Anlage auf?<br />

Auf den ersten Blick scheint es eindeutig: Der Vermieter zahlt<br />

die neue Heizung. Schließlich gehört ihm die Anlage. Allerdings<br />

ist der Sachverhalt nicht ganz so einfach. Es ist richtig,<br />

dass der Besitzer des Gebäudes die Erneuerung der Heizungsanlage<br />

zahlt. Die Kosten für eine Modernisierung dürfen aber<br />

auf den Mieter umgelegt werden. Das geschieht über die sogenannte<br />

Modernisierungsumlage nach Paragraf 559 BGB. Mit<br />

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dieser lässt sich die Miete um bis zu 8 Prozent erhöhen – unabhängig<br />

von der Mietpreisbremse. Maximal sind so innerhalb<br />

von sechs Jahren 3 Euro pro Quadratmeter mehr möglich.<br />

Wohnungen, die vorher bei einem Mietpreis unter 7 Euro<br />

pro Quadratmeter lagen, dürfen infolge einer Modernisierung<br />

um maximal zwei Euro pro Quadratmeter erhöht werden.<br />

Umlage zeitlich nicht begrenzt<br />

Das Tückische für Mieter: Die Modernisierungsumlage ist<br />

zeitlich unbegrenzt. Somit entfällt die Mietpreiserhöhung<br />

nicht, sobald die Maßnahme abbezahlt ist. Das sorgt für Unmut<br />

bei Mietern und Mieterschutzverbänden. Schließlich ist<br />

so Gewinn auf Kosten der Mieter möglich. Die Mieteinnahmen<br />

und der Wert der Immobilie steigen. Es gibt noch einen<br />

weiteren Kritikpunkt an dem System. Oftmals ist nicht klar,<br />

ob es sich bei einer Maßnahme um eine Modernisierung oder<br />

lediglich um eine Instandhaltung handelt. Denn Instandhaltungskosten<br />

darf der Vermieter nicht umlegen. Der Mieterbund<br />

erklärt dazu, dass eine Maßnahme oftmals nicht eindeutig<br />

einzuordnen ist. Eine alte Gasheizung auszutauschen, die<br />

ständig Probleme verursacht, gilt rechtlich als Instandhaltung.<br />

Quellen: BAFA, KfW, GEG-Gesetz, Ministerium für Wirtschaft<br />

und Energie, eigene Recherchen<br />

<br />

©Autor: Dietmar Kern<br />

59


Sanierung & Energie<br />

HEIZUNG-SPEZIAL<br />

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Cleveres Hybrid-System für Spitzenlasten: Eine Grundwasser-<br />

Wärmepumpe und eine Gas-Brennwertheizung von Junkers Bosch<br />

arbeiten effizient und umweltfreundlich zusammen. Dank vernetzter<br />

Technik ist die Steuerung und Überwachung einfach. Neben<br />

Gas-Brennwertgerät und Erdwärmepumpe Supraeco (links) wird<br />

auch ein Wärmepumpen-Pufferspeicher sowie zwei Pufferspeicher<br />

für die Heizungswärme installiert.<br />

reine Gasheizungssysteme mittlerweile<br />

nicht mehr erlaubt. Wer dennoch Gas<br />

mit einbeziehen will, kann eine Hybridheizung<br />

mit Gas und Wärmepumpe<br />

einbauen lassen. Die Wärmepumpe ist<br />

emissionsärmer und im Gegensatz zu<br />

Gas förderfähig.<br />

BRENNSTOFFZELLEN-HEIZUNG<br />

Die Brennstoffzellen-Heizung gehört zu<br />

den stromerzeugenden Heizungen. Sie<br />

funktioniert so: In einer Brennstoffzelle<br />

reagieren Wasserstoff und Sauerstoff zu<br />

Wasser. Bei diesem chemischen Prozess<br />

wird gleichzeitig Strom erzeugt und Reaktionswärme<br />

freigesetzt. Der benötigte<br />

Wasserstoff wird dabei aus Erdgas gewonnen.<br />

Brennstoffzellen arbeiten sehr<br />

effizient und sowohl Strom als auch<br />

Wärme können direkt vor Ort genutzt<br />

werden.<br />

Für Einfamilienhäuser gibt es auf dem<br />

Markt Geräte, die weniger als 1 kW<br />

elektrischer Leistung erzeugen und damit<br />

gut an den Strombedarf eines Haushaltes<br />

angepasst sind. Sie werden meist<br />

als Kombi-Gerät mit einem Brennwertkessel<br />

verkauft, der den Großteil der<br />

Wärmeversorgung übernimmt.<br />

Brennstoffzellen-Heizgeräte sind deutlich<br />

teurer. Das Energieportal CO 2<br />

Online schätzt die Kosten für die Anschaffung<br />

und den Einbau einer Brennstoffzellenheizung<br />

auf mindestens<br />

30.000 Euro. Durch Förderprogramme,<br />

Zuschläge und Rückerstattungen lässt<br />

sich aber ein großer Teil der Investitionskosten<br />

zurückholen. Je nachdem wie<br />

viel Strom selbst verbraucht oder in das<br />

Netz einspeist und wie genau die Brennstoffzellen-Heizung<br />

ausgelegt ist, variiert<br />

die Wirtschaftlichkeit.<br />

In einem Mehrfamilienhaus im Kölner Norden kam die Grundwasser-<br />

Wärmepumpe mit Gas-Brennwertheizung von Junkers Bosch effizient<br />

und umweltfreundlich zum Einsatz.<br />

FÜR WEN EIGNET SICH EINE<br />

STROMERZEUGENDE HEIZUNG?<br />

Grundsätzlich eignet sich eine stromerzeugende<br />

Heizung, wie die Brennstoffzelle,<br />

für alle Gebäude mit einem<br />

höheren Wärme- und/oder Stromverbrauch:<br />

Sie haben sich vor allem<br />

in größeren Immobilien, Mehrfamilienhäusern,<br />

Krankenhäusern oder<br />

Schwimmbädern bewährt. Diese Gebäude<br />

brauchen das ganze Jahr über<br />

viel Wärme und nutzen einen Großteil<br />

des anfallenden Stroms selbst. Kleine<br />

BHKWs könnten aber auch bei einer<br />

Zeile von Reihenhäusern oder einer<br />

Einfamilienhaus-Siedlung in Frage<br />

kommen als sogenannte „Mikro-“ oder<br />

„Nano“-BHKWs.<br />

<br />

dj<br />

ALTERNATIVE<br />

3. HYBRID-HEIZUNGEN<br />

MODERNE HEIZ-MÖGLICHKEITEN<br />

Vor allem in Mehrfamilienhaus-Neubauten<br />

und bei der Nachrüstung im Bestand<br />

ist die Hybridheizung beliebt. Dabei<br />

handelt es sich nicht um eine eigene<br />

Technologie, sondern um die Kombination<br />

mehrerer Heiztechnologien.<br />

Laut dem Portal „dein heizungsbauer.<br />

de“ wird häufig eine Kombination aus<br />

konventioneller (Gas- oder Ölheizung)<br />

und erneuerbarer Energiequelle gewählt,<br />

um den gesetzlichen Forderungen<br />

nach der Einbindung erneuerbarer<br />

Energien gerecht zu werden.<br />

Zu den Heiz-Kombinationen gehören<br />

die folgenden Hybridheizungen:<br />

• Gasheizung mit Wärmepumpe<br />

• Gasheizung mit Wärmepumpe und<br />

Photovoltaikanlage<br />

• Öl- oder Gasheizung mit Solarthermie<br />

• Wärmepumpe mit Holzheizung<br />

• Öl- oder Gasheizung mit Holzheizung<br />

• Öl- oder Gasheizung mit Brennstoffzellenheizung<br />

Häufig setzt die Hybridheizung auf<br />

eine Kombination aus fossilen und erneuerbaren<br />

Energieträgern. Fossile<br />

Brennstoffe gewährleisten zwar eine<br />

gewisse Zuverlässigkeit, sind jedoch<br />

weniger zukunftsfähig und nachhaltig<br />

als erneuerbare Energiequellen. Letztere<br />

steigern die Umweltfreundlichkeit des<br />

Heizungssystems und senken zusätzlich<br />

die Kosten, da sie den Verbraucher<br />

unabhängiger von der Entwicklung des<br />

Brennstoffpreises machen.<br />

Die Hybridheizung kann dabei helfen,<br />

kostengünstig gesetzliche Vorgaben zu<br />

erfüllen. Auch als Nachrüstlösung bei<br />

der Heizungsmodernisierung oder der<br />

umfangreichen energetischen Sanierung<br />

ist eine Hybridheizung möglich.<br />

Zwei oder mehr Heiztechnologien miteinander<br />

zu kombinieren hat jedoch<br />

nicht nur Vorteile – so ist die Anlagentechnik<br />

einer Hybridheizung durch die<br />

Vereinigung zweier Systeme beispielsweise<br />

komplexer als die einer konventionellen<br />

Heizung. Auch wenn die<br />

Gas- oder Öl-Brennwertheizung nur für<br />

Spitzenlastzeiten eingesetzt wird, bleiben<br />

die technischen Anforderungen an<br />

die Abgas-Abführung gleich. Ein Kamin<br />

ist also weiterhin nötig.<br />

GAS-HYBRID-HEIZUNG<br />

Zu den prominentesten Vertretern<br />

der Hybridheizung gehört die Kombination<br />

aus einer umweltfreundlichen<br />

Wärmepumpe und einer konventionellen<br />

Gas- oder Ölheizung. Rund<br />

die Hälfte aller Heizungssysteme in<br />

deutschen Privathaushalten setzen auf<br />

Gas als Energieträger. Gas hat einen<br />

hohen Energiegehalt und kann in modernen<br />

Brennwertgeräten effizient genutzt<br />

werden. Gas ist als Energieträger<br />

sehr zuverlässig, doch die Gaspreise<br />

schwanken teils stark. Im Neubau sind<br />

ALTERNATIVE<br />

4. H2-READY<br />

MODERNE HEIZ-MÖGLICHKEITEN<br />

Wasserstoff soll zukünftig Erdgas teilweise<br />

oder sogar vollständig ersetzen,<br />

um die weltweiten CO 2<br />

-Minderungsziele<br />

zu erreichen. Es ist absehbar, dass<br />

Komponenten und Systeme, die heute<br />

noch mit Erdgas betrieben werden, zukünftig<br />

Wasserstoff verwenden. Werkstoffe<br />

und Komponenten müssen also<br />

dem Einsatz mit Wasserstoff gewachsen<br />

sein – oder aus dem Englischen übersetzt<br />

„bereit für Wasserstoff “, in der<br />

Fachsprache heißt das „H2-ready“. Einige<br />

Hersteller bieten heute schon solche<br />

Heizungsanlagen an.<br />

Es gibt bereits eine H2-ready-Zertifizierung.<br />

Sie ist mehr als nur ein Stempel auf<br />

einem Produkt – sie ist ein Versprechen<br />

für die Zukunft. Sie bedeutet, dass ein<br />

Gerät bereit ist, einen Mix aus Erdgas<br />

und Wasserstoff zu nutzen. Dieser Standard,<br />

eingeführt vom Deutschen Verein<br />

des Gas- und Wasserfaches (DVGW),<br />

garantiert, dass eine Gasheizung auch<br />

mit einer Beimischung von bis zu 20 %<br />

Wasserstoff zum Erdgas funktioniert.<br />

Das gibt dem Verbraucher die Sicherheit,<br />

dass das Heizsystem nicht nur den<br />

aktuellen Standards entspricht, sondern<br />

auch zukunftssicher mit Blick auf die<br />

Energiewende ist.<br />

WIE FUNKTIONIERT H2-READY?<br />

Laut dem Portal „heizungsfinder.de“<br />

ähnelt ein H2-ready-Heizkessel im<br />

Grunde einem „normalen“ Gas-Brennwert-Kessel.<br />

Heizleistung und -komfort<br />

bleiben unverändert und eine H2-ready<br />

Gasheizung unterscheidet sich auf den<br />

ersten Blick kaum von einem gewöhnlichen<br />

Brennwert-Kessel.<br />

Der große Unterschied liegt im Brennstoff.<br />

Die mit dem DVGW-Prüfsiegel<br />

„H2-ready“ ausgezeichneten Heizanlagen<br />

sind so angelegt, dass sie mit reinem<br />

Erdgas und/oder mit Erdgas mit einem<br />

Wasserstoffanteil zwischen 0 bis 20 %<br />

funktionieren.<br />

Nicht alle Gas-Brennwert-Kessel lassen<br />

sich auf Wasserstoff als Energieträger<br />

umstellen. Wer zukünftig seine Gasheizung<br />

mit Wasserstoff betreiben<br />

möchte, benötigt dafür ein entsprechendes<br />

Modell, das „H2-ready“ zertifiziert<br />

ist. Aber: Die H2-ready-Wasserstoff-<br />

Heizungen lassen sich jederzeit von<br />

Erdgas auf Wasserstoff umrüsten. Das<br />

heißt: Die Heizanlage funktioniert sowohl<br />

mit herkömmlichem Erdgas als<br />

auch mit Erdgas, das einen Wasserstoffanteil<br />

enthält. Je nach Modell kann<br />

der Wasserstoffanteil dabei variieren.<br />

BESTEHENDE GASLEITUNGEN<br />

SIND FÜR WASSERSTOFF NUTZBAR<br />

Eine DVGW-Studie vom März dieses<br />

Jahres belegt: Deutschlands Gasleitungen<br />

sind bereit für Wasserstoff. „Millionen<br />

Erdgaskunden könnten zügig<br />

und zu geringen Kosten mit Wasserstoff<br />

versorgt werden. Die im deutschen Gasnetz<br />

verbauten Stahlrohrleitungen sind<br />

für den Transport von Wasserstoff ge-<br />

60<br />

Foto: Junkers Bosch<br />

Foto: Junkers Bosch<br />

61


Sanierung & Energie<br />

HEIZUNG-SPEZIAL<br />

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Der „H2-ready”-Heizkessel von Bosch Thermotechnik zeigt schon<br />

heute, wie grüner Wasserstoff die zukünftige Wärmeversorgung<br />

von Gebäuden sicherstellen kann.<br />

Moderne Elektro-Heizgeräte arbeiten äußerst effizient,<br />

auch bei steigenden Strompreisen kann sich der Umstieg lohnen.<br />

62<br />

eignet. Sie weisen keine Unterschiede in<br />

Bezug auf die grundsätzliche Eignung<br />

für den Transport von Wasserstoff gegenüber<br />

Erdgas auf. Sowohl betriebsbedingte<br />

Alterung als auch die geforderte<br />

Bruchzähigkeit entsprechen den Erwartungen<br />

an eine Dekaden-überdauernde,<br />

sichere Verfügbarkeit – zu diesem<br />

Ergebnis kommt das Forschungsprojekt<br />

„Stichprobenhafte Überprüfung<br />

von Stahlwerkstoffen für Gasleitungen<br />

und Anlagen zur Bewertung auf Wasserstofftauglichkeit“<br />

(SyWeSt H 2<br />

) des<br />

Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches<br />

e.V. (DVGW). Es wurde von<br />

Open Grid Europe und der Materialprüfungsanstalt<br />

der Universität <strong>Stuttgart</strong><br />

durchgeführt. Für das Forschungsprojekt<br />

wurde ein repräsentativer Querschnitt<br />

der in deutschen und teilweise<br />

auch europäischen Rohrleitungen verbauten<br />

Stähle extremen Betriebs- und<br />

Alterungseinflüssen unter Wasserstoff<br />

ausgesetzt und technisch geprüft.<br />

Prof. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender<br />

des DVGW, erklärt dazu: „Die<br />

Forschungsergebnisse sind wegweisend<br />

in die Wasserstoff-Zukunft. Von<br />

Fotos: Bosch-Media<br />

den drei Herausforderungen entlang<br />

der Wertschöpfungskette – Erzeugung,<br />

Transport und Nutzbarmachung – ist<br />

der Transport nun grundsätzlich gelöst.<br />

In Leitungsnetzen werden die Rohre<br />

auch weiterhin genutzt werden können,<br />

und nur einzelne Einbauteile oder<br />

Stationselemente sind zu ertüchtigen<br />

oder auszutauschen. Das ist volkswirtschaftlich<br />

sinnvoll, denn wir können<br />

auf eine bestehende Infrastruktur mit<br />

einem über viele Jahrzehnte getätigten<br />

Investitionsvolumen in Höhe von rund<br />

300 Milliarden Euro zurückgreifen. Die<br />

Bundesregierung muss dieses große<br />

Potenzial nun nutzen und den Weg in<br />

die Wasserstoffwirtschaft ebnen, um ihrem<br />

Anspruch an einen beschleunigten<br />

Klimaschutz gerecht zu werden“, so der<br />

Vorstandsvorsitzende des DVGW.<br />

MEHRERE FRAGEZEICHEN<br />

STEHEN HINTER H2-READY<br />

Zur Zukunft von H2-ready-Heizungen<br />

meint heizungsfinder.de: Die Verfügbarkeit<br />

von Wasserstoff wird wahrscheinlich<br />

für Heizzwecke nur regional<br />

begrenzt vorliegen und eher eine Nischenanwendung<br />

verbleiben. Der Fokus<br />

liegt nach dem aktuellen GEG-Entwurf<br />

(„Heizungsgesetz“) klar auf der Wärmepumpe<br />

als zentralem Akteur in der<br />

Wärmewende.<br />

Dazu kommt ein technisches Problem:<br />

das obig besprochene H2-ready-Siegel<br />

bescheinigt den Geräten, mit einem Volumenanteil<br />

von Wasserstoff von bis zu<br />

20 % umgehen zu können. Im Referentenentwurf<br />

zum neuen GEG wird unter<br />

H2-ready allerdings implizit davon<br />

ausgegangen, dass H2-ready bedeutet,<br />

dass der Kessel zu hundert Prozent mit<br />

Wasserstoff betreibbar ist. Das Problem<br />

hierbei: solche Kessel sind noch gar<br />

nicht zu kaufen.<br />

<br />

dj<br />

Bosch liefert für den Energiepark<br />

Wunsiedel im Fichtelgebirge einen<br />

neuen Heizkessel aus der UT-L Serie als<br />

„Hydrogen ready“, der sich später mit<br />

bis zu 100 %Wasserstoff betreiben lässt.<br />

ALTERNATIVE<br />

5. DIE E-HEIZUNG<br />

WANN LOHNT SICH<br />

EINE ELEKTROHEIZUNG?<br />

Die Kosten für Erdgas und auch für<br />

Heizöl sind vor allem wegen des Ukraine-Kriegs<br />

geradezu explodiert. Ein Ende<br />

der Entwicklung ist vorläufig noch nicht<br />

in Sicht. Trotz staatlicher Entlastungsmaßnahmen<br />

werden die Menschen in<br />

Deutschland deutlich mehr für Energie<br />

ausgeben müssen. Viele sehen sich deshalb<br />

nach günstigen und unkomplizierten<br />

Alternativen zu Gas- und Ölheizungen<br />

um – dazu gehören beispielsweise<br />

Elektroheizungen. Sie sind gerade im<br />

Vergleich zu Wärmepumpen einfach in<br />

der Installation und Anschaffung, eine<br />

Steckdose genügt. Aber Strom ist ebenfalls<br />

viel teurer geworden. Lohnt sich<br />

unter diesen Umständen überhaupt der<br />

Umstieg auf die E-Heizung? Die Antwortet<br />

lautet: Es kommt darauf an.<br />

ENTSCHEIDEND IST<br />

EINE INTELLIGENTE STEUERUNG<br />

Das Grundprinzip ist bei allen Elektroheizungen<br />

gleich: Sie wandeln Strom in<br />

Fotos: DJD/www.wibo.com<br />

Wärme um. Bei steigenden Strompreisen<br />

kann sich dies nur dann lohnen,<br />

wenn eine E-Heizung sehr effizient<br />

arbeitet. Tatsächlich haben moderne<br />

Systeme mit ineffizienten Nachtspeicherheizungen<br />

oder Heizlüftern aus<br />

dem Baumarkt nicht mehr viel zu tun.<br />

Zeitgemäße E-Heizungen zeichnen<br />

sich durch einen geringen Stromverbrauch<br />

dank genauer Steuerung aus,<br />

etwa über ein „intelligentes“ Thermostat<br />

oder per Smart-Home-Technik. Ein<br />

weiterer Vorteil von E-Heizungen: Sie<br />

können bis zu 100 Prozent mit Strom<br />

aus erneuerbaren Energien und somit<br />

klimaneutral betrieben werden. Dazu<br />

muss man nur einen entsprechenden<br />

Ökostrom-Anbieter auswählen. Oder<br />

man gewinnt den Strom selbst durch die<br />

Installation einer Photovoltaik-Anlage.<br />

Ein Batteriespeicher hilft, den Strom aus<br />

der Solaranlage jederzeit zum Heizen zu<br />

nutzen.<br />

EFFIZIENTES AUFHEIZEN IN<br />

KURZER ZEIT UND MIT WENIG<br />

STROMVERBRAUCH<br />

Hersteller bieten E-Heizungen an, deren<br />

Heizkörper innerhalb von sieben Minuten<br />

auf Knopfdruck bei voller Heizleistung<br />

sind. Durch einen dynamischen<br />

Sekundärspeicher verbrauchen die Heizungen<br />

lediglich zwölf Minuten Strom<br />

pro Stunde Heizzeit. Die E-Heizungen<br />

nutzen eine spezielle Zirkulationsweise<br />

der Luft, wodurch sich auch im Fußbodenbereich<br />

eine angenehme Wärme<br />

ausbreitet. Steuern lässt sich das Heizsystem<br />

komfortabel per Knopfdruck<br />

oder per App. Die E-Heizung kann auch<br />

als zusätzliche Wärmequelle für Übergangszeiten<br />

eine Option sein, um die<br />

herkömmliche Heizung nicht für wenige<br />

kalte Tage kostenintensiv hochfahren<br />

zu müssen.<br />

Moderne elektrische Heizgeräte<br />

sind optisch ansprechend und<br />

energieeffizient.<br />

63


Sanierung & Energie<br />

HEIZUNG-SPEZIAL<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

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Infrarotheizung aus Metall<br />

als Decken- oder Wandmontage.<br />

Die Funktionsweise<br />

einer Infrarotheizung<br />

DIE INFRAROT-HEIZUNG<br />

Die Infrarotheizung ist eine elektrische<br />

Heizung, die auf Strahlungswärme basiert.<br />

Sie wird auch als Wärmewellenheizung<br />

oder Strahlungsheizung bezeichnet<br />

und erzeugt – ähnlich wie die Sonne<br />

– besonders angenehme Direktwärme.<br />

Der wesentliche Unterschied zu einem<br />

konventionellen Heizungssystem: Die<br />

Infrarotheizung erwärmt nicht etwa die<br />

Luft im Raum, sondern die umgebende<br />

Raumhülle – also die Wände, den Boden<br />

und die Gegenstände im Raum.<br />

Genau dieses Prinzip mache die Infrarotheizung<br />

so beliebt, so der Hersteller<br />

welltherm: Durch die gleichmäßige Abgabe<br />

der Wärme an die Raumflächen<br />

entsteht ein besonders behagliches und<br />

gesundes Klima. Die Wärme bewegt<br />

sich nicht durch den Raum, sondern<br />

wird von den umgebenden Flächen<br />

kontinuierlich abgegeben. Gleichzeitig<br />

zeichnet sich die Infrarotheizung<br />

durch geringe Anschaffungskosten, eine<br />

große Designvielfalt und eine sehr hohe<br />

Effizienz aus. Vor allem in modernen<br />

und gut gedämmten Neubauten sowie<br />

in wenig genutzten Räumen spielen Infrarotstrahler<br />

ihre Vorteile voll aus und<br />

können eine signifikante Kostenersparnis<br />

ermöglichen.<br />

WANN LOHNT SICH<br />

EINE INFRAROT-HEIZUNG?<br />

Die Infrarotheizung spielt ihre Vorteile<br />

vor allem in modernen Wohn- oder Bürogebäuden<br />

mit hohen Dämmstandards<br />

aus. Grundsätzlich gilt: Je geringer der<br />

Heizbedarf, desto attraktiver die Nutzung<br />

einer Infrarotheizung. Passivhäuser,<br />

Niedrigenergiehäuser oder KfW-Effizienzhäuser<br />

sind daher prädestiniert<br />

für den Einbau einer Infrarotheizung.<br />

Darüber hinaus bieten sich Infrarotheizungen<br />

auch in wenig genutzten<br />

Räumen wie dem Gästezimmer oder<br />

dem Partykeller an. Das entscheidende<br />

Kriterium ist hier jeweils die jährliche<br />

Nutzungsdauer der Heizung. Da Infrarotheizungen<br />

vergleichsweise günstig in<br />

der Anschaffung, dafür aber etwas teurer<br />

im Betrieb sind, ist die Wirtschaftlichkeit<br />

vor allem bei wenig genutzten<br />

Räumen besonders hoch. Aus diesem<br />

Grund ist diese Heizungstechnik auch<br />

in Wintergärten oder Gartenhäuschen<br />

beliebt.<br />

KOSTEN EINER<br />

INFRAROT-HEIZUNG<br />

Im Vergleich zu einer konventionellen<br />

Heizung sind die Anschaffungskosten<br />

für eine Infrarotheizung sehr gering.<br />

Der Preis für eine Infrarotheizung hängt<br />

unter anderem von diesen Kriterien ab:<br />

• Gewünschtes Design (Metall-,<br />

Spiegel-, Bild- oder Tafelheizung)<br />

• Strahlungsleistung der Infrarotheizung<br />

• Qualität der Infrarotheizung<br />

Die Anschaffungskosten variieren zwischen<br />

den verschiedenen Anbietern.<br />

Ein kleines Praxisbeispiel von welltherm<br />

soll dabei helfen, die Investitionskosten<br />

besser abschätzen zu können.<br />

Ausgangspunkt: eine Wohnung mit einer<br />

Fläche von 60 Quadratmetern soll<br />

mit Infrarotstrahlern beheizt werden.<br />

Ein Neubau mit guter Wärmedämmung<br />

weist typischerweise eine Heizlast von<br />

rund 50 Watt pro Quadratmeter auf. Die<br />

gesamte Heizlast für die Wohnung liegt<br />

also bei etwa 3.000 Watt.<br />

Dieser Bedarf könnte beispielsweise<br />

mithilfe von fünf Infrarotheizungen á<br />

600 Watt Heizleistung abgedeckt werden.<br />

Die Kosten pro 600-Watt-Strahler<br />

liegen bei etwa 600 €, sodass sich die<br />

gesamten Anschaffungskosten auf rund<br />

3.000 € belaufen. Handelt es sich um ein<br />

Niedrigenergiehaus mit einem Heizbedarf<br />

von nur 30 Watt pro Quadratmeter,<br />

reduziert sich diese Summe sogar<br />

auf 1.800 €. Kosten für die Installation<br />

der Elektroheizungen fallen in der Regel<br />

nicht an. Lediglich die Leitungsverlegung<br />

muss berücksichtigt werden. Die<br />

Thermostate werden häufig batteriebetrieben<br />

und per Funk eingebunden.<br />

Infrarotheizung im Badezimmer<br />

als Handtuchhaltert<br />

DER STROMVERBRAUCH<br />

Eine Infrarotheizung arbeitet sehr effizient<br />

und wandelt Strom fast vollständig<br />

in Wärme um. Zur Ermittlung des<br />

Stromverbrauchs kann man den Heizbedarf<br />

daher ganz einfach mit dem Strompreis<br />

und der jährlichen Nutzungsdauer<br />

multiplizieren. Um diese Vorgehensweise<br />

an einem praktischen Beispiel zu<br />

verdeutlichen, beziehen wir uns hier<br />

wieder auf eine exemplarische 60-Quadratmeter-Wohnung<br />

im Niedrigenergiehaus<br />

mit fünf Infrarotheizungen<br />

á 600 Watt Leistung.<br />

Der jährliche Heizwärmebedarf eines<br />

Niedrigenergiehauses liegt bei maximal<br />

70 Kilowattstunden pro Quadratmeter,<br />

in unserem Beispiel ergibt sich also ein<br />

jährlicher Bedarf von 4.200 Kilowattstunden.<br />

Ausgehend von einem Strompreis<br />

von 31,47 Cent pro Kilowattstunde<br />

(mittlerer Strompreis 2020) ergeben<br />

sich jährliche Heizkosten von 1.321 €.<br />

Da Strom etwas teurer als Gas oder Öl<br />

ist, liegen die zu erwartenden Betriebskosten<br />

höher als bei einer konventionellen<br />

Heizung. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen:<br />

Je moderner das Gebäude<br />

64<br />

Foto: welltherm<br />

Foto/Grafik: welltherm<br />

65


Sanierung & Energie<br />

HEIZUNG-SPEZIAL<br />

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6. PELLET-HEIZUNGEN ...<br />

... ERFÜLLEN GEG-VORSCHRIFT<br />

Holz ist als nachwachsender Energieträger<br />

bekannt: In Form von Scheitholz<br />

oder Pellets kann es eine Alternative zu<br />

fossilen Brennstoffen sein, wenn diese<br />

zertifiziert sind und nicht extra dafür<br />

an- und abgeholzt werden – denn Wälder<br />

sind als Treibhausgasspeicher wichtig.<br />

Beim Verbrennen von Holz wird<br />

so viel CO 2<br />

freigesetzt, wie der Baum<br />

vorher aufgenommen hat. Lange Transportwege,<br />

steigende Nachfrage und<br />

Holz aus nicht zertifizierten Quellen<br />

verschlechtern allerdings die Umweltbilanz<br />

des Brennstoffs.<br />

Die Pelletheizung nutzt zur Gewinnung<br />

von Wärme nachwachsende<br />

Rohstoffe in Form von Presslingen aus<br />

Sägemehl und Holzspänen. Bei diesem<br />

Heizungstyp handelt es sich um eine<br />

Heizungsart mit hoher Flexibilität.<br />

Pelletbrenner eignen sich zur Kombination<br />

mit anderen Heizsystemen<br />

oder als eigenständige Heizungsanlage.<br />

Doch grundsätzlich ist die Funktion<br />

einer Pelletheizung unabhängig von<br />

der Ausführung sehr ähnlich.<br />

Zu den Kosten: Grundsätzlich kann man<br />

davon ausgehen, dass eine Pelletheizung<br />

mit Heizungsregelung, Wärmespeicher,<br />

Pellet-Fördersystem und allen anderen<br />

Komponenten als Komplettpaket mit<br />

Montage durchschnittlich Kosten von<br />

12.000 bis 23.000 € auslöst. Im Schnitt<br />

zahlt man für ein Komplettpaket etwa<br />

15.000 Euro (Richtwert laut dem Infoportal<br />

Pelletheizung).<br />

Die ursprüngliche Fassung des viel diskutierten<br />

Gebäude Energie Gesetzes<br />

(GEG), oder kurz „Heizungsgesetz“, sah<br />

ab 2024 strengere Regeln für Pellet- und<br />

Hackschnitzelheizungen vor, sogar ein<br />

Verbot für neue Holzheizungen stand<br />

im Raum. Doch mittlerweile gab es einige<br />

Novellen. Im aktuellen Gesetzesentwurf<br />

wird nun eine reine Pelletheizung<br />

als klimaneutral angesehen, sodass sie<br />

die Vorgaben an die Nutzung von 65<br />

Prozent erneuerbarer Energien voll erfüllt.<br />

Neubauten können also mit einer<br />

reinen Pelletheizung ausgestattet werden,<br />

ebenso Bestandsgebäude.<br />

Allerdings soll der Einbau ab 2024 stärker<br />

geregelt werden. Zusätzlich zu einer<br />

neuen Holzheizung müssen eine Solarthermie-<br />

oder Photovoltaikanlage und<br />

ein Pufferspeicher eingebaut werden.<br />

Generell sollte beachtet werden: Enddatum<br />

für die Nutzung fossiler Brennstoffe<br />

in Heizungen ist der 31. Dezember 2<strong>04</strong>4.<br />

Ab 2<strong>04</strong>5 muss in allen Gebäuden klimaneutral<br />

mit ausschließlich erneuerbaren<br />

Energien geheizt werden. <br />

dj<br />

ist und je höher der Dämmstandard ist,<br />

desto geringer fällt der Unterschied zu<br />

einer konventionellen Heizung aus.<br />

Berücksichtigt man jetzt noch die deutlich<br />

geringeren Anschaffungskosten,<br />

kann die Investition in eine Infrarotheizung<br />

durchaus wirtschaftlich sein. Insbesondere<br />

gegenüber teuren Gas- oder<br />

Ölheizungen spart man einmalig schnell<br />

8.000 bis 10.000 €, weil weder eine technisch<br />

aufwendige Brennwerttechnik,<br />

die Verrohrung des Gebäudes oder ein<br />

KURZ ERKLÄRT:<br />

Klassische Heizkörper arbeiten nach dem Prinzip der<br />

Konvektion. Hier steigt die erwärmte Luft nach oben, bevor<br />

sie sich wieder abkühlt und in Richtung Boden absinkt.<br />

Es bildet sich ein Kreislauf, weil sich dieser Prozess laufend<br />

wiederholt.<br />

Die Funktionsweise einer Infrarotheizung sieht hingegen<br />

anders aus. Hier wird nicht primär die Luft erwärmt, sondern<br />

alle Objekte, Gegenstände und baulichen Bestandteile<br />

im Raum (z. B. Möbel, Boden, Decke, Wände). Diese<br />

nehmen die Infrarotstrahlung auf und geben sie<br />

zusätzlich erforderlicher Technikraum<br />

notwendig sind. So lässt sich auch über<br />

20 oder 30 Jahre Betriebsdauer mit einer<br />

Infrarotheizung unter Umständen viel<br />

Geld sparen.<br />

PERFEKT FÜRS BAD<br />

Infrarotheizungen sind perfekt für den<br />

Einsatz im Bad geeignet. Da die ausgestrahlte<br />

Wärme vom Körper in etwa<br />

wie warme Sonnenstrahlen empfunden<br />

werden, sorgen Infrarotheizungen im<br />

Bad vor allem vor und nach dem Baden<br />

oder Duschen für eine angenehm wohlige<br />

Wärme. Ein weiterer Pluspunkt für<br />

die Installation eines Infrarotstrahlers<br />

im Bad ist die sehr kurze Reaktionszeit.<br />

Während herkömmliche Heizungen<br />

eine ganze Weile zum Aufheizen benötigen<br />

– was insbesondere angesichts der<br />

geringen Nutzungsdauer des Badezimmers<br />

ineffizient ist –, erreicht die wohlige<br />

Wärme der Infrarotheizung ohne<br />

Umwege den Körper.<br />

<br />

gleichmäßig an den ganzen Raum ab. Dadurch entsteht<br />

angenehme Wärme, die an die natürlichen Sonnenstrahlen<br />

erinnert.<br />

Übrigens: Infrarotstrahlung wird grundsätzlich von allen Körpern<br />

abgegeben und ist für den Menschen völlig ungefährlich.<br />

Infrarote Strahlung ist ein natürlicher Bestandteil des<br />

Sonnenlichts und umgibt uns den ganzen Tag. Gesundheitliche<br />

Bedenken muss man bei einer Infrarotheizung also nicht<br />

haben. Im Gegenteil: Das besonders behagliche und ausgewogene<br />

Raumklima sorgt vor allem an kalten Wintertagen für<br />

ein gesteigertes Wohlbefinden.<br />

kg<br />

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Fotos: maho, Gerhard Seybert – www.stock.adobe.com<br />

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67


Sanierung & Energie<br />

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WAS TUN MIT ALTEN IMMOBILIEN<br />

HALTEN, VERKAUFEN, RENOVIEREN?<br />

Wer sein Haus verkaufen möchte, will natürlich auch einen<br />

guten Kaufpreis für die Immobilie erzielen. Doch<br />

in vielen Fällen ist das eigene Zuhause bereits in die Jahre gekommen:<br />

Die Dachziegel sind mit Moos bewachsen, das Weiß<br />

der Fassade hat an Glanz verloren, die Innenausstattung<br />

stammt aus den 1980ern. Viele Eigentümer fragen sich daher,<br />

ob sie ihr Haus renovieren oder das Geld sparen und direkt<br />

veräußern sollten? Hilfreiche Antworten zum Thema „Haus<br />

renovieren und verkaufen“ finden Sie in diesem Artikel.<br />

Das Wichtigste zusammengefasst:<br />

• Der Immobilienwert hängt von der Lage, dem Zustand<br />

des Hauses und der individuellen Ausstattung ab.<br />

• Renovierungs-, Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen<br />

wie Dachreparaturen, Fassadenreinigung und<br />

-anstrich, Gartenpflege, Balkonanbau, Innenausstattung<br />

und Heizungserneuerung können den Verkaufspreis<br />

steigern.<br />

• Die Entscheidung, ein Haus zu renovieren, hängt von der<br />

regionalen Nachfrage, der Infrastruktur und der Wirschaftsentwicklung<br />

ab und sollte wirtschaftlich sinnvoll sein.<br />

WELCHE KRITERIEN SPIELEN FÜR<br />

DEN IMMOBILIENWERT EINE ROLLE?<br />

Um herauszufinden, ob eine Renovierung den Verkaufspreis<br />

positiv beeinflusst, gilt es zunächst, den aktuellen Markt- beziehungsweise<br />

Verkehrswert einer Immobilie zu kennen. Er<br />

hängt von verschiedenen Kriterien ab:<br />

• Der Lage der Immobilie<br />

• Dem Zustand des Hauses<br />

• Der individuellen Ausstattung der Immobilie<br />

IMMOBILIENWERT ERFAHREN<br />

• Welche Unterschiede gibt es zwischen einer Renovierung,<br />

Sanierung und Modernisierung?<br />

• Die Bezeichnungen „Renovierung“, „Sanierung“ und<br />

„Modernisierung“ werden im Alltag häufig synonym<br />

gebraucht. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den<br />

einzelnen Maßnahmen.<br />

WAS IST EINE RENOVIERUNG?<br />

Bei der Renovierung einer Immobilie geht es darum, diese in<br />

erster Linie optisch zu verbessern. Diese Verschönerung umfasst<br />

die in der Regel im Hausmietvertrag oder Wohnungsmietvertrag<br />

vereinbarten Schönheitsreparaturen wie:<br />

• Das Tapezieren oder Streichen von Wänden und Decken<br />

• Das Streichen von Türen oder Fenstern<br />

Darüber hinaus zählen auch diese Maßnahmen unter den<br />

Begriff „Renovierung“:<br />

• Ein Neuanstrich der Fassade<br />

• Die Erneuerung des Fußbodenbelags (z.B. von Teppich<br />

zu Laminat)<br />

Renovierungsmaßnahmen sind nicht zwingend notwendig,<br />

steigern jedoch das Wohngefühl. Die meisten Arbeiten lassen<br />

sich auch von Laien durchführen.<br />

WAS IST EINE SANIERUNG?<br />

Anders als bei der Renovierung geht es bei der Sanierung darum,<br />

einen ernsthaften Mangel an einer Immobilie zu beseitigen.<br />

Unter eine Sanierung fallen etwa Maßnahmen wie die<br />

Beseitigung von Schimmel oder die Trockenlegung eines nassen<br />

Kellers. Sanierungsmaßnahmen beseitigen ernsthafte<br />

Mängel an einer Immobilie. Diese oft aufwendigen Arbeiten<br />

muss in der Regel ein Fachmann durchführen.<br />

WAS IST EINE MODERNISIERUNG?<br />

Bei der Modernisierung geht es darum, eine Immobilie allgemein<br />

zu verbessern und damit sowohl den Wohnkomfort als<br />

auch Immobilienwert zu steigern. Typische Maßnahmen sind:<br />

• Eine Fassadendämmung<br />

• Der Austausch einer veralteten Heizung<br />

• Der Einsatz von Fenstern mit Isolierglas<br />

Modernisierungsmaßnahmen verbessern eine Immobilie<br />

allgemein und steigern somit den Wohnkomfort sowie den<br />

Immobilienwert.<br />

Gut zu wissen: Vermieter haben die Möglichkeit, einen Teil<br />

der Modernisierungskosten auf ihre Mieter umzulegen.<br />

WELCHE RENOVIERUNGS-, MODERNISIERUNGS-<br />

UND SANIERUNGSMASSNAHMEN STEIGERN<br />

DEN VERKAUFSPREIS?<br />

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die zur Wertsteigerung<br />

einer Immobilie beitragen:<br />

Das Dach: Ein dichtes Dach ist Grundvoraussetzung eines jeden<br />

Kaufs. Ist das Dach undicht, brauchen Sie es jedoch nicht<br />

komplett neu decken lassen. Es genügt, die betroffenen Ziegel<br />

auszutauschen. So lassen sich mit geringem Aufwand Immobilien<br />

sanieren und anschließend verkaufen.<br />

Die Fassade: Die Außenwand sollte sauber sein und keine Risse<br />

aufweisen. Sie müssen die Fassade vor dem Verkauf nicht<br />

neu streichen. Eine Reinigung kann jedoch sinnvoll sein und<br />

die Außenwand optisch aufwerten. Bei Bewuchs empfiehlt es<br />

sich, diesen zu entfernen.<br />

Der Garten: Der Außenbereich Ihres Hauses sollte einen gepflegten<br />

Eindruck machen. Hier zahlt es sich aus, ein bisschen<br />

Zeit in die Gartenarbeit zu stecken. Schneiden Sie Hecken,<br />

mähen Sie den Rasen. Streichen Sie nach Bedarf den Gartenzaun.<br />

So lässt sich der Wert Ihrer Immobilie mit geringen<br />

Renovierungskosten steigern.<br />

Der Balkon: Wer einen Balkon an seine Immobilie anbaut,<br />

trägt erheblich zu deren Wertsteigerung bei. Die Modernisierungsmaßnahme<br />

sorgt für ein Plus im mittleren einstelligen<br />

Prozentbereich.<br />

Die Innenausstattung: Je gehobener die Innenausstattung einer<br />

Immobilie, desto höher fällt auch der Verkaufspreis aus.<br />

Zur Orientierung: Von einem normalen Standard spricht<br />

man, wenn Leitungen teilweise auf Putz liegen, Küche und<br />

Badezimmer mit Fliesen ausgestattet sind und die Fenster<br />

eine Zweifachverglasung haben. Beim gehobenen Standard<br />

verfügt die Immobilie über eine Heizungsanlage mit modernster<br />

Technologie, alle Böden sind mit hochwertigen Teppichen,<br />

Laminat oder Parkett ausgestattet. Das Badezimmer<br />

ist modern und wirkt zeitlos. Alle Leitungen sind unsichtbar<br />

unter Putz verbaut und die Fenster besitzen eine hervorragende<br />

Dämmwirkung. Ein zeitgenössisches Bad mit großer Wanne,<br />

ebenerdiger Dusche und Hänge-WC entsprechen hier<br />

dem aktuellen Standard.<br />

Die Bodenbeläge: Weiterhin sollte das Innere des Gebäudes<br />

ebenfalls gepflegt und sauber aussehen. Ist ein Teppich alt und<br />

abgenutzt, machen die etwaigen Dielen darunter möglicherweise<br />

einen besseren Eindruck. Ist dies nicht der Fall macht<br />

es unter Umständen Sinn, ihn gegen einen neuen Teppich,<br />

Laminat oder gar Parkett zu tauschen – eine beliebte Maßnahme,<br />

um eine Wohnung zu renovieren.<br />

Die Heizung: Der Einbau einer neuwertigen Heizungsanlage<br />

ist eine Option, mit der Verkäufer ihr Haus vor dem Verkauf<br />

aufwerten können. Es ist eine Befeuerung mit Öl oder Gas<br />

möglich. Eine Alternative stellt die Pelletheizung dar. Sie wird<br />

mit Holzpellets gespeist und ist sehr umweltschonend. Im<br />

Rahmen einer energetischen Sanierung tragen Eigentümer<br />

mit einer neuen Heizung zudem zum Umweltschutz bei.<br />

Generell ist es wichtig, dass die Immobilie bei der Wohnungsbesichtigung<br />

einen gepflegten Eindruck macht. Sie soll sauber,<br />

hell, gepflegt und mängelfrei erscheinen. Diese Eigenschaften<br />

sorgen vorrangig dafür, dass eine Immobilie für Interessenten<br />

attraktiv ist – was sich gleichzeitig positiv auf den<br />

Kaufpreis auswirkt.<br />

LOHNT SICH HOME STAGING<br />

VOR DEM VERKAUF EINER IMMOBILIE?<br />

Wer ein oder mehrere Immobilien renovieren und verkaufen<br />

möchte, sollte sich zuvor auch über aktuelle Trends am<br />

Markt informieren. Ein aktueller Trend, um die Attraktivität<br />

einer Immobilie für Kaufinteressenten zu steigern, heißt<br />

Home Staging. Dahinter steht die Idee, eine Immobilie einladend<br />

herzurichten beziehungsweise sie wortwörtlich wie<br />

eine Bühne z‚u inszenieren. Das eigene Zuhause soll auf Kaufinteressenten<br />

gemütlich und freundlich wirken und wird<br />

entsprechend hergerichtet.<br />

Wer ein bewohntes oder vermietetes Haus verkaufen möchte,<br />

räumt überflüssige Möbelstücke und Dekogegenstände am<br />

besten zur Seite und nutzt andererseits gezielt Bilder, Möbel<br />

und Lichtquellen, um die Besonderheiten einer Wohnung<br />

hervorzuheben. Klar gehört es auch dazu, die Immobilie inklusive<br />

Fenstern gründlich zu putzen und mit Blumensträußen,<br />

Pflanzen und Düften eine wohlige Atmosphäre zu erzeugen.<br />

Gepflegt, sauber, hell und einladend lautet hier die Devise.<br />

Beim Home Staging wird die Immobilie für Kaufinteressenten<br />

einladend in Szene gesetzt.<br />

68 Foto: Eléonore H – www.stock.adobe.com<br />

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Sanierung & Energie<br />

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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

HAUS RENOVIEREN:<br />

WELCHE ROLLE SPIELT DIE NACHFRAGE?<br />

Ob es sich vor dem Verkauf lohnt, ein Haus zu renovieren,<br />

kommt vor allem auf die Nachfrage auf dem örtlichen Immobilienmarkt<br />

an:<br />

In Gegenden mit schwacher Infrastruktur und kaum wirtschaftlicher<br />

Entwicklung wandert die Bevölkerung in der Regel<br />

ab. Zuzug ist kaum zu erwarten. Als Folge gibt es viele zum<br />

Verkauf stehende (alte) Häuser, die nur wenigen Kaufinteressenten<br />

gegenüberstehen. Ein Haus zu renovieren und erst danach<br />

zu verkaufen, lohnt in diesem Falle eher nicht. Zwar steigert<br />

die Maßnahme den Verkehrswert der Immobilie. Die<br />

fehlende Nachfrage wirkt sich jedoch negativ auf den Verkaufspreis<br />

aus und lässt sich auch nicht durch eine Renovierung<br />

wettmachen.<br />

Anders sieht es in Regionen mit einer ausgeglichenen Angebot-Nachfrage-Situation<br />

aus. Diese Gegenden bieten oft spezifische<br />

geografische Vorzüge wie zum Beispiel die Nähe zum<br />

Meer oder die Lage in den Bergen. Hier gleicht der Zuzug den<br />

Wegzug aus, was zu einer konstanten Nachfrage führt. Ein<br />

Haus zu renovieren, modernisieren oder sanieren ist eine<br />

Möglichkeit, die eigene Immobilie von anderen zum Verkauf<br />

stehenden Immobilien auf dem Markt abzuheben.<br />

Gegenden mit ausgeprägter Infrastruktur und wachsender<br />

Wirtschaft wirken für viele Menschen als Wohnort attraktiv.<br />

Hier übersteigt die Nachfrage nach Immobilien oft das Angebot.<br />

Typisch ist dies für Ballungszentren und deren Einzugsgebiete.<br />

Wer sich dazu entscheidet vor dem Verkauf ein Haus<br />

zu sanieren, renovieren oder modernisieren, kann nennenswerte<br />

Mehreinnahmen erzielen. Da die Nachfrage groß ist,<br />

gibt es genug Interessenten, die bereit sind, einen höheren<br />

Verkaufspreis zu zahlen. Hinzu kommt, dass Käufer die Kosten<br />

für Renovierungen oft nicht richtig abschätzen können<br />

und sich daher eher scheuen, eine sanierungsbedürftige Immobilie<br />

zu kaufen – der ideale Markt für Menschen, die Immobilien<br />

erst sanieren und dann verkaufen möchten.<br />

Die Infrastruktur des direkten Umfeldes hat für Käufer großen<br />

Einfluss bei der Auswahl ihrer zukünftigen Wohngegend.<br />

Kindertagesstätten und Schulen, ärztliche Versorgung und<br />

die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel spielen ebenso<br />

eine Rolle wie die Nähe zu Restaurants und Freizeitangeboten.<br />

Hinzu kommt die Bewertung der Nachbarschaft. Je nach<br />

Lebenslage bevorzugen Interessenten beim Immobilienkauf<br />

ein Viertel mit vielen Kindern oder eine ruhige Gegend.<br />

FINANZIELLE BELASTUNG<br />

Ein Verkauf könnte für Sie auch in Frage kommen, wenn Sie<br />

über die in der Immobilie gebunden Mittel verfügen möchten<br />

oder die Immobilie Sie finanziell belastet. Einige Beispiele<br />

hierfür sind:<br />

• Sie möchten das Geld für eine Seniorenresidenz oder<br />

altersgerechtes Wohnen verwenden.<br />

• Sie möchten Geld für eine Weltreise, Hobbys oder<br />

andere Aktivitäten zu Verfügung haben.<br />

• Sie möchten Ihren Kindern schon zu Lebzeiten ein Teil<br />

des Erbes vermachen.<br />

• Sie möchten Ihre Rente aufbessern.<br />

WELCHE GRÜNDE SPRECHEN<br />

GEGEN EINEN VERKAUF?<br />

Vor allem emotionale und soziale Gründe sprechen für viele<br />

Eigentümer gegen den Verkauf der eigenen Immobilie im<br />

Alter. Aus unserer Erfahrung sind die folgenden Gründe,<br />

die häufigsten, um die eigene Immobilie nicht zu verkaufen:<br />

• Meist haben Sie als Eigentümer viele Jahre in der<br />

Immobilie gelebt und sehen dort Ihr Zuhause mit all den<br />

verbundenen Erinnerungen, welches Sie nicht aufgeben<br />

wollen.<br />

• Das Haus oder der Garten ist an Feiertagen, Geburtstagen<br />

und anderen Events der Treffpunkt der ganzen Familie.<br />

Diesen Treffpunkt möchten Sie nicht aufgeben.<br />

• Sie fühlen sich in der Nachbarschaft und Umgebung wohl<br />

und möchten das damit verbundene soziale Umfeld nicht<br />

verlassen.<br />

• Sie sind sich eines Verkaufs unsicher und haben vor den<br />

damit verbundenen Veränderungen Angst.<br />

• Ein Immobilienverkauf, gerade im Alter, ist mit vielen<br />

Umstellungen verbunden, die man vielleicht nicht auf<br />

sich nehmen möchte. Auch die emotionalen und sozialen<br />

Faktoren sollten hier nicht außer Acht gelassen oder<br />

unterschätzt werden.<br />

Die Entscheidung, seine Immobilie im Alter zu verkaufen, ist<br />

eine schwierige. Denn hier treffen rationale auf emotionale<br />

Beweggründe.<br />

Fazit: Eine Renovierung, Sanierung oder Modernisierung<br />

steigert den Wert der Immobilie und kann den Kaufpreis erhöhen,<br />

wenn die Maßnahme den Anforderungen und Wünschen<br />

der potenziellen Käufergruppe entspricht. Da die Immobilie<br />

jedoch oft für unterschiedlichste Käufergruppen relevant<br />

ist, ist von allzu kostspieligen Baumaßnahmen abzuraten.<br />

So haben ältere Menschen (Stichwort Barrierefreiheit)<br />

andere Bedürfnisse als beispielsweise eine junge Familie mit<br />

vielen Kindern. Generell entscheidet auch der persönliche<br />

Geschmack der Kaufinteressenten darüber, welche Verkaufs-<br />

‚chancen eine Immobilie hat.<br />

Auf der anderen Seite erhöhen bestimmte Renovierungsmaßnahmen<br />

auch die Chance, schnell einen Käufer zu finden. Eigentümer<br />

sollten deshalb genau rechnen, ob und welche Maßnahme<br />

lohnt, um ein Haus vor dem Verkauf zu renovieren.<br />

Kleinere Reparaturen wie der Austausch kaputter Sockelleisten<br />

und Bodenfliesen sowie in die Jahre gekommene Badarmaturen<br />

und Steckdosen empfehlen sich in jedem Fall. Generell gilt:<br />

Die Investition in die Arbeiten sollte nicht höher ausfallen als<br />

das Plus, das sich durch sie beim Kaufpreis erzielen lässt. <br />

©Autor: Dietmar Kern<br />

DEINE HEIZUNG<br />

STATT<br />

EINE HEIZUNG<br />

so individuell wie du<br />

70<br />

ENTDECKE DEINE HEIZUNG<br />

71


Fotos: Carl Hansen & Søn; Muuto; Ligne Roset<br />

Wohnen & Leben<br />

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BADEZIMMER<br />

PLANEN & GESTALTEN<br />

noch gefallen, können in wenigen Jahren den morgendlichen<br />

Gang ins Bad schwer machen. Dezente Modelle sind da besser.<br />

Sie sind vielleicht nicht gleich der Blickfang, dafür zeitlos in der<br />

Optik.<br />

7. Vorbilder finden<br />

Sie sind sich nun über die räumlichen Gegebenheiten und Ihre<br />

Wünsche im Klaren, dann können Sie jetzt in Zeitschriften oder<br />

online auf Vorbildsuche gehen. Häufig sind in modernen Bädern<br />

die Elemente wie zum Beispiel die Badewanne nicht an der Wand<br />

entlang angeordnet, sondern stehen gern mal frei. Zeitgemäß<br />

sind auch halbhohe Installationswände für den Waschtisch, die<br />

gleichzeitig als Sichtschutz im Raum oder Spritzwand für die<br />

Dusche dienen.<br />

Vorstellungen ein und hat eine aktuelle und breit gefächerte Produktkenntnis.<br />

Und die Mehrkosten machen sich dank der Fachkenntnisse<br />

und einer Planung ohne Fehler später gleich mehrfach<br />

bezahlt. Zudem erhalten Sie von einem Handwerksbetrieb<br />

im Schadensfall eine Gewährleistung gegenüber eines Badausbaus<br />

auf eigene Faust.<br />

12. Angebote einholen<br />

Ein schriftlicher Kostenvoranschlag kostet nichts, ist aber leider<br />

auch unverbindlich. Wer Preissicherheit haben möchte, trifft daher<br />

eine Festpreisvereinbarung. Diese ist dann verbindlich und<br />

die Rechnung darf nicht höher ausfallen. Daneben lohnt es sich,<br />

mehrere Angebote einzuholen. Aber vorsichtig: Der billigste<br />

Partner muss nicht immer auch der beste sein.<br />

So geht´s richtig<br />

Sie hätten gern ein neues Badezimmer? Wir haben Tipps für<br />

die Planung Ihres zukünftigen Traumbads zusammengestellt.<br />

1. Ausreichend Zeit für die Badplanung einrechnen<br />

Ob Renovierung oder Neubau – wer ein neues Bad plant, muss<br />

sehr genau wissen, was er will. Schließlich soll es auch für die<br />

nächsten Jahre das Richtige sein. Im Bundesdurchschnitt bleibt<br />

das Badezimmer 15 bis 20 Jahre lang unverändert. Und Fehlentscheidungen<br />

bei der Badplanung sind später leider kaum noch zu<br />

revidieren. Daher: Nehmen Sie sich zum Planen des neuen Badezimmers<br />

ausreichend Zeit.<br />

2. Zeichnung des Badezimmers machen<br />

Bevor es ans Planen geht, zeichnen Sie den Raum als Grundriss<br />

– auf Papier oder digital am Rechner – zuerst einmal auf. Das<br />

macht sichtbar, wie viel Platz vorhanden ist und, bei einer Renovierung,<br />

was einem an der alten Aufteilung gefiel und was nicht.<br />

Gleich mitbedenken: Lässt sich das Bad mit einem anderen<br />

Raum wie dem Schlafzimmer verbinden oder möchten Sie es<br />

gleich ganz verlegen? Vielleicht wünschen Sie sich zusätzlich<br />

noch ein Gästebad, das Sie noch zum Duschen nutzen können?<br />

Spielen Sie mit Ihren Möglichkeiten – jetzt ist die Gelegenheit<br />

dazu.<br />

3. Bedarf analysieren<br />

Die nächste Frage: Wer und wie viele Personen werden das Badezimmer<br />

benutzen? Denn ein Bad für zwei Erwachsene benötigt<br />

ganz andere Anforderungen an Stauraum und Nutzfläche als ein<br />

Familienbad, in dem sich auch Kinder zu Hause fühlen sollen.<br />

Gleiches gilt für ältere und Personen mit Handicap. Hier müsste<br />

noch auf entsprechende Badmöbel wie Dusche und WC und<br />

auch auf barrierefreie Zugänge geachtet werden.<br />

4. Wunschliste schreiben<br />

Machen Sie sich nun eine Liste, was Ihr neues Bad können sollte<br />

und was Sie sich wünschen: Welche Armaturen schweben Ihnen<br />

vor? Möchten Sie vielleicht einen Doppelwaschtisch mit viel Ablagefläche?<br />

Oder eine bodenebene Dusche? Könnten Sie auf eine<br />

Badewanne verzichten, um Platz zu sparen? Haben Sie schon<br />

immer von einer Fußbodenheizung geträumt? Und was ist mit<br />

einer Whirlwanne oder gar einem Dampfbad?<br />

5. Licht im Badezimmer analysieren<br />

Nun geht es an die Beleuchtungssituation. Haben Sie Tageslicht<br />

in Ihrem Bad? Oder ist es möglich, dafür zu sorgen? Waren Sie<br />

mit der bisherigen Lichtsituation zufrieden, wenn ja, was hat Ihnen<br />

gefallen? Bevorzugen Sie direktes oder indirektes Licht und<br />

über dem Waschtisch eine punktuelle Beleuchtung? Und sollen<br />

die Leuchten separat zu schalten oder vielleicht lieber dimmbar<br />

sein? Und ganz wichtig bei der Lichtplanung: Im Spiegel sollte<br />

das Gesicht stets schattenfrei ausgeleuchtet sein.<br />

6. Die richtigen Fliesen – ein Thema für sich<br />

Egal für welche Fliesen Sie sich entscheiden: Halten Sie den Raumeindruck<br />

möglichst dezent. Bei der Badgestaltung ist die Fliesenplanung<br />

ein wichtiger Punkt. Welche Fliesen sollen es sein? Denken<br />

Sie vor allem auch daran, dass sich Ihr Geschmack verändern<br />

kann. Ausdrucksstarke, farbige Fliesen, die Ihnen heute<br />

8. Wohnlichkeit nicht vergessen<br />

Bisher legten wir das größte Augenmerk auf die Funktionalität<br />

und Praxistauglichkeit des Badezimmers. Die letzten Jahre haben<br />

Bäder jedoch auch immer mehr den Wandel vom reinen Nutzraum<br />

zum privaten Rückzugsort vollzogen. Wohnlichkeit ist daher<br />

auch im Bad ein wichtiges Thema. Natürliche Materialien wie<br />

Holz, Leinen oder Baumwolle, viel Tageslicht, schöne Textilien<br />

und sanfte, gedeckte Farben schmeicheln den Sinnen. Auch Sitzgelegenheiten<br />

wie Bänke sind heute entscheidende Gestaltungspunkte<br />

für ein wohnliches Ambiente im Badezimmer, und selbst<br />

ein Parkettboden im Bad ist heute kein No-Go mehr.<br />

Sind alle Farben aufeinander abgestimmt, kehrt optische Ruhe<br />

ein; die kleinen Dinge wie hochwertige Seifen, ein hübscher Blumenstrauß<br />

oder ein Bild an der Wand treten in den Vordergrund<br />

und verleihen dem Raum Persönlichkeit. Und auch die Nase will<br />

verwöhnt werden: unaufdringliche, angenehme Düfte von Kerzen<br />

oder Diffusor-Stäbchen erzeugen Wohlgefühl.<br />

9. Fördergelder erkunden<br />

Sie planen bei Ihrer Badrenovierung den Einbau neuer Fenster,<br />

eine Erneuerung der Heizung oder wollen das Bad vorsorglich<br />

altersgerecht gestalten? Dann nutzen Sie auch entsprechende<br />

Fördermöglichkeiten, die die Badumgestaltung günstiger machen.<br />

Informationen zu aktuellen Förderprogrammen bieten die<br />

Webseite der KfW-Förderbank www.kfw.de oder die Fördermitteldatenbank<br />

www.foerderdata.de.<br />

10. Badausstellungen besuchen<br />

Weitere Anregungen und praktische Lösungen finden Sie in einer<br />

Badausstellung. Sie kennen keine vor Ort? Dann fragen Sie<br />

Ihren Installateur nach der Ausstellung seines Großhändlers, bei<br />

dem er Badewannen, Waschbecken und alles weitere bezieht.<br />

11. Partner zur Badplanung suchen<br />

Bei Neubauten plant häufig der Architekt die Bäder, beim Umbau<br />

kann man sich an Innenarchitekten, Badplaner oder Sanitärhandwerksbetriebe<br />

wenden. Ein guter Planer ist oft zu einem<br />

kostenlosen Vor-Ort-Informationstermin bereit, geht auf Ihre<br />

13. Auftrag vergeben<br />

Vereinbaren Sie mit der Auftragsvergabe auch unbedingt den<br />

Zeitrahmen für die Arbeiten. Besprechen Sie die Abläufe. Klären<br />

Sie, was Sie zum Staubschutz beitragen können und wann Sie<br />

die Nachbarn wegen Beeinträchtigung durch die Bauarbeiten<br />

benachrichtigen sollten. Denn Ihr neues Bad soll Ihnen Freude<br />

machen und nicht gleich mit Ärger und Stress beginnen.<br />

BADEZIMMER PLANEN –<br />

IDEEN, TIPPS & GROSSE CHECKLISTE<br />

Die besten Bäder beginnen mit einer guten Planung. Wir haben<br />

für Sie zusammengestellt, auf was es bei der Badplanung ankommt<br />

– vom Sammeln von Inspirationen über Abstecken des<br />

Budgets bis hin zur Auswahl der Produkte. Außerdem hier zu<br />

finden: Eine große „Checkliste Badplanung“ sowie Tipps, die<br />

Ihnen das Planen des Badezimmers erleichtern.<br />

1. Inspirationen sammeln<br />

Am Anfang einer Badplanung steht die Ideensammlung. Schauen<br />

Sie sich Bäder von Freunden und Verwandten an, besuchen<br />

Sie Badausstellungen, schauen Sie sich Immobilienanzeigen im<br />

Internet an. Was gefällt Ihnen, wovon haben Sie bereits immer<br />

geträumt? Die Inspirationen und Infos aus unserem <strong>Magazin</strong><br />

helfen Ihnen ebenfalls weiter. Ob modernes Bad oder Landhausbad,<br />

kleines Gäste-WC oder großes Luxusbad.<br />

2. Platzbedarf und Abmessungen<br />

Nun ist der Platzbedarf für jeden Menschen individuell und anders,<br />

doch an Mindestmaße hinsichtlich der Bewegungs- und<br />

Abstandsflächen zwischen und vor den Sanitärgegenständen<br />

sollten Sie sich bei der Badplanung halten. Solche Mindestanforderungen<br />

sind zum Beispiel in der Richtlinie VDI 6000 Blatt 1<br />

formuliert. An diesen können Sie sich erst einmal orientieren. In<br />

der Praxis können Sie in Ihrem privaten Bad natürlich Anpassungen<br />

vornehmen.<br />

Vor Waschbecken oder WC braucht es eine Bewegungsfläche<br />

von mindestens 75 cm Tiefe und einem Meter Breite, wobei die<br />

Flächen sich auch überlappen dürfen.<br />

72<br />

Foto: deepvalley – www.stock.adobe.com<br />

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Wohnen & Leben<br />

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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

Kurz-Checkliste: alle Punkte auf einen Blick<br />

- Überstürzen Sie die Badplanung nicht,<br />

sie braucht Zeit.<br />

- Warum ein neues Bad? Was soll es können?<br />

- Welcher Raum steht zur Verfügung (Grundriss)?<br />

- Wer soll das Bad nutzen?<br />

- Welche Wünsche soll das neue Bad erfüllen?<br />

- Wie soll das Bad beleuchtet werden?<br />

- Welche Fliesen sind möglich?<br />

- Gibt es Vorbilder fürs neue Bad<br />

(Wohnmagazine / Internet)?<br />

- Wie lässt sich das Bad wohnlicher gestalten?<br />

- Sind Fördergelder abrufbar?<br />

- Inspirationen von Badausstellungen holen.<br />

- Wählen Sie einen Partner für eine Gesamtplanung.<br />

- Holen Sie sich mehrere Angebote ein.<br />

- Auftrag an qualifizierte Fachbetriebe vergeben<br />

und Abläufe klären.<br />

Zwischen den Sanitärgegenständen ist ein Abstand von mindestens<br />

20 cm einzuhalten, eine Dusche sollte die Grundfläche<br />

von mindestens 80 cm x 80 cm besitzen. Auch gibt die Richtlinie<br />

Auskunft darüber, wie hoch die Sanitärgegenstände gehängt<br />

werden sollen. Die Oberkante des WCs endet zum Beispiel bei<br />

41 bis 45 cm über dem Fußboden, beim Waschtisch sind es 85<br />

bis 90 cm.<br />

Vorsicht: Wenn Sie nicht mit Ihrem Handwerker über Sonderwünsche<br />

hinsichtlich der Bewegungsflächen und Abständen<br />

sprechen, wird er sich in der Regel an die Richtlinie halten.<br />

Also: Wenn Sie besonders groß oder besonders klein sind, sollten<br />

Sie unbedingt mit dem Meister sprechen, wie es für Sie angenehmer<br />

ist. Im rollstuhl- oder behindertengerechten Badezimmer ist<br />

nochmals alles anders. Hier kommt es ganz besonders darauf an,<br />

dass genügend Rangierfläche für Rollstühle oder Rollatoren vorhanden<br />

ist. Mehr dazu in unserem Themenspecial „barrierefreies<br />

Badezimmer“.<br />

3. Bestandsaufnahme und Grundriss des Bades<br />

Damit das Badezimmer geplant werden kann, braucht es einen<br />

möglichst detailgetreuen Grundriss des Raumes. Es reicht nicht<br />

aus, nur Länge, Breite und Höhe des Badezimmers auszumessen.<br />

Mit in den maßstäblichen Plan gehören auch:<br />

Fenster und Türen mit Öffnungsrichtung<br />

- Nischen, Schrägen, Unterzüge, Schächte<br />

- Podeste und Bodenaufbauten<br />

- Fest installierte Heizkörper<br />

- Dazu bei bereits bestehenden Bädern:<br />

Wollen Sie Ihr Badezimmer vergrößern oder zum Schlafzimmer<br />

hin öffnen, ist das ebenfalls im Grundriss des Badezimmers festzuhalten.<br />

4. Finanzrahmen festlegen<br />

Wenn es Ihnen egal ist, wieviel Ihr neues Bad kostet, können Sie<br />

diesen Punkt überspringen. Die meisten müssen jedoch genau<br />

kalkulieren, damit am Ende das Geld ausreicht. Und in ein Badezimmer<br />

können Sie wirklich jede Menge Geld versenken.<br />

Also überlegen Sie genau, was Sie benötigen und was Sie sich<br />

leisten können.<br />

Verplanen Sie nicht bereits im Vorfeld Ihr gesamtes Budget. Sie<br />

können davon ausgehen, dass immer etwas Unvorhergesehenes<br />

passiert, das den Preis nach oben treibt. Sie können sich eine<br />

Nachfinanzierung sparen, wenn Sie einen Puffer einbauen und<br />

etwas Geld für Notfälle beiseitelegen. Kennen Sie Ihr Budget,<br />

können Sie sehen, ob es eher in Richtung Luxusbad geht oder es<br />

doch eher ein Standardbad wird. Entsprechend können Sie im<br />

nächsten Schritt die passenden Produkte auswählen.<br />

5. Ausstattung des Badezimmers<br />

Haben Sie eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustands des Bades<br />

gemacht, können Sie sich mit der Ausstattung beschäftigen. Auch<br />

sollten Sie klar definieren, welche Anforderungen Sie an das neue<br />

Bad stellen. Unsere Checkliste hilft Ihnen dabei. Behalten Sie bei<br />

der Auswahl aber unbedingt die Bewegungsflächen und Abstände<br />

zwischen den Sanitärgegenständen im Blick.<br />

CHECKLISTE BADPLANUNG<br />

Bis ins letzte Detail gehen wir hier an dieser Stelle nicht, doch wir<br />

möchten Ihnen einen groben Überblick darüber geben, auf was<br />

es bei der Badplanung ankommt. Was sind Ihre Anforderungen<br />

an das neue Bad – ganz gleich ob im Neubau, bei einer Renovierung<br />

oder gar Sanierung? Welche Ausstattung soll es sein und<br />

welche Technik soll verbaut werden?<br />

Welcher Stil soll es sein?<br />

- Klassisch/elegant, modern, jung, Landhaus, Retro, wer nutzt<br />

das Badezimmer? Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren,<br />

Hilfsbedürftige?<br />

- Was wird geplant? Elternbad, Familienbad, Seniorenbad,<br />

Gästebad, barrierefreies Bad?<br />

Ausstattung für das neue Bad<br />

Welcher Waschtisch soll es sein? Einbaubecken, Unterbaubecken,<br />

Aufsatzbecken, Waschschale, Doppelwaschtisch, Unterfahrbarer<br />

Waschtisch, Eckwaschbecken, Handwaschbecken<br />

Welches WC fürs neue Bad?<br />

Bodenstehend, wandhängend, Flachspüler, Tiefspüler, ohne<br />

Spülrand, Duschtoilette, erhöhtes WC, verkürztes WC?<br />

Die richtige Badewanne finden<br />

Rechteckwanne, freistehende Wanne, Duschbadewanne, ovale<br />

Wanne, runde Wanne, Eckbadewanne, Sechseckwanne, Achteckwanne<br />

Welche Dusche bzw. Duschwanne?<br />

Rechteck-Duschwanne, Halbkreis-Duschwanne, Runde Duschwanne,<br />

Fünfeck-Duschwanne, Viertelkreis-Duschwanne, geflieste<br />

Dusche<br />

Verschiedene Duschabtrennungen<br />

Walk-in-Dusche, Falttür, Pendeltür, Schiebetür, Drehtür, Badewannenaufsatz<br />

Welche Badmöbel?<br />

Waschtischunterschrank, Spiegelschrank, Badregal, Hochschrank,<br />

Beistellschrank, Rollschrank<br />

Badarmaturen auswählen<br />

Waschtischarmatur, Dusch- und Wannenarmatur, Bidetarmatur,<br />

Dusch-Set, Multifunktionsdusche, Kopfbrause, Handbrause,<br />

Brausehalter, Brauseschlauch<br />

Verschiedene Accessoires fürs Bad<br />

Kosmetikspiegel, Haltegriffe, Handtuchhalter, Seifenspender,<br />

Toilettenpapierhalter, WC-Bürstengarnitur, Zahnputzbecher,<br />

Duschkorb, Badeimer<br />

Technische Ausstattung des neuen Badezimmers<br />

Welche Heizung soll es sein? Fußbodenheizung, Heizkörper,<br />

Wandheizung, Handtuchheizung<br />

SKIZZE HILFT BEIM EINRICHTEN<br />

Den Grundriss sollten Sie bereits von der Bestandsaufnahme zur<br />

Hand haben, wenn nicht, sollten Sie spätestens jetzt eine Skizze<br />

anfertigen. Nehmen Sie dazu Millimeterpapier und tragen die<br />

Umrisse des Raumes in einem Maßstab von 1:20 in das Papier<br />

ein. Ein Meter in Ihrem Badezimmer entspricht dann fünf Zentimeter<br />

auf Ihrer Skizze. Zeichnen Sie auch Lage und Größe der<br />

Fenster und Türen ein. Wasseranschlüsse und Steckdosen sollten<br />

74<br />

Foto: pbombaert – www.stock.adobe.com<br />

Foto: 4th Life Photography – www.stock.<br />

75<br />

Foto: Geberit


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Sie ebenfalls in den Plan einzeichnen. Wenn es ein Bad unter<br />

dem Dach ist, dürfen auch die Dachschrägen nicht fehlen. Nun<br />

müssen Sie sich noch die Sanitärgegenstände wie Badewanne,<br />

Dusche, Badmöbel, Toilette und Waschbecken im richtigen<br />

Maßstab anfertigen und schon können Sie fleißig ausprobieren,<br />

wie es am besten passt. Beachten Sie dazu die Maßangaben im<br />

nächsten Kapitel.<br />

Tipp: Wer die Skizze nicht per Hand machen möchte, für den gibt<br />

es elektronische Badplaner, die teilweise auch in 3D arbeiten. So<br />

können Sie bereits durch „Ihr“ Badezimmer spazieren, bevor die<br />

erste Wasserleitung liegt.<br />

NÜTZLICHE TIPPS ZUR BADPLANUNG<br />

Die meisten von Ihnen werden höchstens ein-, zweimal im Leben<br />

ein neues Badezimmer planen. Da können Tipps und Hinweise<br />

von Experten nur hilfreich sein. Ihr Handwerksmeister<br />

wird Ihnen sicher dabei helfen, eventuell engagieren Sie sogar<br />

einen eigenen Badplaner. Sie können im Vorfeld aber bereits einmal<br />

sich mit unseren Tipps beschäftigen.<br />

Mitunter kann es praktisch sein, wenn das WC in einem separaten<br />

Raum untergebracht ist – oder zumindest so montiert wird,<br />

dass es sich klar vom übrigen Raum abgrenzt. Das funktioniert<br />

zum Beispiel mit einer kleinen Trennwand.<br />

Wohnen in Ihrem Haushalt mehr als vier Personen, ist ein zusätzliches<br />

Gäste-WC sowieso empfehlenswert. Ist der Raum groß<br />

genug, gerne auch mit zusätzlicher Dusche. So lässt sich die morgendliche<br />

Rushhour im Badezimmer doch merklich entzerren.<br />

Auch ein zweites Waschbecken kann hilfreich sein, wenn der<br />

Andrang im Bad morgens zu hoch ist.<br />

ANORDNUNG SANITÄRGEGENSTÄNDE BADEZIMMER<br />

Badewanne, Dusche, Waschbecken, Toilette und Co. müssen<br />

nicht nur „einfach irgendwie“ ins Badezimmer passen – die Anordnung<br />

muss sinnvoll sein. Hier einige Beispiele: Bidet und WC<br />

gehören auf jeden Fall nebeneinander. Das erklärt sich eigentlich<br />

bereits daraus, wie das Sitzwaschbecken zu nutzen ist. Die Seitenabstände<br />

zwischen den Sanitärgegenständen unbedingt einhalten.<br />

Ein Bidet lässt sich zum Beispiel nur vernünftig benutzen,<br />

wenn es seitliche Abstände gibt.<br />

Den Handtuchwärmer sollten Sie unbedingt neben der Dusche<br />

einplanen. Ansonsten müssen Sie stets mit nassen Füßen durchs<br />

Bad spazieren, um ans Handtuch zu kommen. Platzieren Sie die<br />

Toilette möglichst nicht direkt gegenüber der Tür. Sind die bestehenden<br />

Anschlüsse so, können diese mit Hilfe der Vorwandinstallation<br />

problemlos verlegt werden. Platzieren Sie die Badewanne<br />

möglichst nicht unter dem Fenster. Das erschwert das Fensterputzen<br />

und macht es gefährlich.<br />

Wählen Sie alle Sanitärobjekte möglichst in der gleichen Farbe –<br />

insbesondere Dusche und Badewanne. So kommt das Auge zur<br />

Ruhe und kann entspannen. Achten Sie bei der Auswahl der Sanitärgegenstände<br />

darauf, dass sie reinigungsfreundlich sind. Spezielle<br />

Beschichtungen erleichtern das Putzen merklich. Auch<br />

spülrandlose WCs lassen sich einfacher reinigen.<br />

BAULICHE BESONDERHEITEN NUTZEN<br />

Schauen Sie sich Ihren Raum ganz genau an. An sich störende<br />

Dinge wie Wandvorsprünge oder Schächte können Sie zu Ihren<br />

Gunsten nutzen. Sie eignen sich perfekt für den Einbau oder Anbau<br />

von Regalen, Möbeln und individuelle Stauräume. Und davon<br />

kann es im Badezimmer nie genug geben. Orientieren Sie<br />

sich an der Höhe von Tür und Fenster. Spiegel sollten möglichst<br />

in der gleichen Höhe abschließen, um eine homogene Linienführung<br />

zu erzielen. Das Gleiche gilt auch für ein Fliesenband, sollten<br />

Sie so eines einplanen. Je weniger Höhenvorsprünge, desto<br />

besser für die Optik. Nischen lassen sich mit verschiedenen Materialien<br />

wie Edelstahl, Fliesen oder Holz verkleiden<br />

AN DIE ZUKUNFT DENKEN<br />

Ein Badezimmer wird meistens mindestens 20 Jahre alt, oft noch<br />

wesentlich älter. Man muss sich nur die Immobilienanzeigen und<br />

dort die Bäder anschauen, Sie werden dort noch jede Menge<br />

Schätze aus den 70er-, 80er- und 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />

finden. Denken Sie an die Zukunft. Das bedeutet aus<br />

optischer Sicht: Wählen Sie eher eine zeitlose Badeinrichtung als<br />

eine, die den neuesten Trends folgt. Trends vergehen oft schneller<br />

als man denkt. Lieber etwas konservativer rangehen. Mit Accessoires<br />

und Badtextilien – also Dingen, die sich schnell austauschen<br />

lassen – können Sie dann experimentieren und den nötigen<br />

Pep ins Bad bringen.<br />

Kommen wir zu etwas, das wesentlich wichtiger ist als das<br />

Design – die Funktionalität: Planen Sie das Badezimmer so,<br />

dass Sie es auch dann noch problemlos nutzen können, wenn<br />

Sie nicht mehr so flink auf den Beinen sind. Oder dass Sie es<br />

ohne einen Komplettumbau entsprechend umrüsten können.<br />

Womit wir wieder bei den Bewegungsflächen sind.<br />

BEWEGUNGSFLÄCHEN VORAUSSCHAUEND PLANEN<br />

Die oben in den Zeichnungen genannten Bewegungsflächen sind<br />

nur das Mindestmaß, das im Badezimmer notwendig ist, damit<br />

es überhaupt nutzbar ist. Die Flächen der einzelnen Sanitärobjekte<br />

dürfen sich auch überlappen, so dass sich auch kleine Bäder<br />

einrichten lassen, die den Mindestanforderungen entsprechen.<br />

Haben Sie ein gewisses Alter erreicht und die Kinder sind aus<br />

dem Haus, sollten Sie überlegen, das Bad zu vergrößern und<br />

großzügig mit Bewegungsflächen auszustatten. Hier lohnt ein<br />

Blick auf die Anforderungen, wie sie an barrierefreie oder gar<br />

rollstuhlgerechte Badezimmer gestellt werden.<br />

Fazit: Ein neu gebautes oder renoviertes Bad bleibt Ihnen für viele<br />

Jahre erhalten. Deswegen ist das A und O eine gut durchdachte<br />

Planung. Nehmen Sie sich Zeit dafür und sammeln im ersten<br />

Schritt Inspirationen, Ideen und Wünsche.<br />

<br />

©Autor: Dietmar Kern<br />

ENTDECKEN SiE DiE<br />

XXL-FLiESE<br />

Einer der wichtigsten Trends der letzten Jahre in der Keramikbranche sind immer größer werdende Fliesen. Fliesen in Groß formaten ändern<br />

die Wahrnehmung des verfliesten Bodens, sowohl wegen der Auswirkung der verfügbaren Großfläche auf die Darstellung des Dekorationsmaterials<br />

der einzelnen Platten, als auch wegen der drastisch reduzierten optischen Aufteilung des Bodens durch die wenigen Fugen.<br />

Fliesen in Großformat lassen Räume größer wirken, verströmen Luxus und lassen sich leichter pflegen.<br />

Keramik ist ein hervorragender Wärmeleiter auf der energieeffizienten Fußbodenheizung. Darüber hinaus sind keramische Wand- und<br />

Bodenbeläge zeitlebens raumluftneutral, da sie keinerlei Schadstoffe ausdünsten. Besuchen Sie uns – wir beraten Sie gerne.<br />

bolay / hagebau profi | Schillerstraße 68 | 71277 Rutesheim<br />

Telefon: 07152/5006-0 | E-Mail: info@hagebau-bolay.de<br />

Öffnungszeiten: Mo - Fr von 7 - 18 Uhr, Sa von 7 - 14 Uhr<br />

Weitere Informationen unter: www.hagebau-bolay.de<br />

76<br />

Foto: Vitra<br />

77


Wohnen & Leben<br />

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Rof Benz überzeugt mit klarem klassischem Design<br />

Kuschelig pompös: Bretz bleibt seinem Stil treu und dennoch im Trend<br />

BETTEN<br />

TRENDS<strong>2023</strong><br />

NATÜRLICH &<br />

NACHHALTIG<br />

In den letzten Jahren haben sich skandinavische Trends im<br />

Wohnen behauptet und setzen sich zunehmend auch im<br />

Schlafzimmer durch. Sie zeichnen sich durch eine Mischung<br />

aus Stil, Einfachheit, Freundlichkeit und Pragmatismus aus.<br />

War es zunächst das dänische „Hygge“, das als Synonym für<br />

Behaglichkeit und eine angenehme Schlafzimmereinrichtung<br />

steht. Ihm folgte „Lagom“ aus Schweden, welches das Wohlbefinden<br />

durch Zurückhaltung suggeriert. Was beide eint und<br />

als Trend zur Konstante wird ist eine gewisse Verbundenheit<br />

zur Natur und dem Wesentlichen.<br />

NATÜRLICHE MATERIALIEN<br />

Das Ziel der aktuellen Designwelt ist deutlich: Die Natur von<br />

draußen in unsere Wohnräume zu holen. Natürlichkeit, Nach-<br />

78<br />

Foto: realstock1 – www.stock.adobe.com<br />

Foto: Foto: Fennobed Rolf Benz; Bretz<br />

79


Wohnen & Leben<br />

Die österreichische Möbelmarke Team 7 mit seiner Niederlassung in <strong>Stuttgart</strong> hat<br />

sich seit Jahren einen Namen mit klarem Design und hochwertigen Massivholz-<br />

Möbeln gemacht. Eingerückte Kufen verleihen dem preisgekrönten riletto Bett<br />

seine schwebende Anmutung. Das Kopfhaupt und die Bettseiten sind entweder in<br />

Holz oder in Leder gestaltet. Auf Wunsch ist es mit stilvollen Konsolen erweiterbar<br />

oder kann wahlweise mit einer integrierten Lade ausgestattet werden.Traditionelle,<br />

metallfreie Bettverbindungen sorgen für ein gesundes Schlafumfeld.<br />

Wohnen & Leben<br />

Das times Bett von Team 7 scheint zu schweben. Die leichte Anmutung verdankt<br />

das Bett seiner raffinierten Konstruktion ohne sichtbare Beine. Dennoch vermittelt<br />

das Bett ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Das liegt an dem soliden<br />

Holzrahmen – und am natürlichen Werkstoff Holz. Auf Metall wird bei der cleveren<br />

Konstruktion des Bettes ganz einfach verzichtet. Stattdessen kommen stabile<br />

Holzsteckverbindungen zum Einsatz, die den Auf- und Abbau des Bettes besonders<br />

komfortabel gestalten.<br />

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Mt dem aos Schlafsystem<br />

bietet Team 7 ein ganzheitliches,<br />

ergonomisch durchdachtes<br />

System an, das den individuellen<br />

Bedürfnissen gerecht wird.<br />

Das Schlafsystem besteht aus<br />

Einlegerahmen, Federelement<br />

und Matratze und ist offen mit<br />

Unterbett oder geschlossen –<br />

umhüllt von einer Husse – im<br />

Angebot. Die Komponenten<br />

von aos sind aus natürlichen,<br />

nachwachsenden Rohstoffen<br />

gefertigt: Holz, Naturlatex,<br />

Baumwolle, Schafschurwolle,<br />

TENCEL® und Maisfaser.<br />

Kombiniert mit dem flexiblen<br />

und verstellbaren Lattenrost in<br />

Buche entsteht ein wohltuendes,<br />

gesundes Schlafklima.<br />

haltigkeit und Green Living waren vorher schon Wohntrends,<br />

aber die vergangenen Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Die<br />

Natur ist zum Sehnsuchtsort geworden. Nachhaltiges Design<br />

und naturgegebene Materialien sind nicht mehr aus dem modernen<br />

Einrichtungskonzept wegzudenken.<br />

Sitzmöbel aus Rattan, Körbe und Lampenschirme aus Seegras<br />

sind auch im Schlafzimmer der Trend. Mit wenigen Akzenten<br />

lässt sich ein natürlicher Look erzeugen. Dazu gehören vor<br />

allem pflanzliche Naturfasern für Kissen, Bettwäsche und Tagesdecke<br />

sowie Lampenschirme aus Seegras oder Tuch. Super<br />

trendig sind hängende, sich rankende Pflanzen, die von der Decke<br />

baumeln.<br />

AUFRÄUMEN, AUFBEWAHREN, AUFWERTEN<br />

Das Schlafzimmer wird zur Wohlfühloase, ein Ort der Ruhe<br />

und Entspannung. Was dort keinen Platz mehr findet ist Unordnung.<br />

Stilrichtungen dürfen nach Belieben kombiniert werden. Spielen<br />

Sie mit Texturen und Accessoires. Mixen wird gerne gesehen.<br />

Doch eines ist tabu: Chaos, das die heimische Ruhe stören<br />

kann. Die Design-Heroren der Stunde sind clevere und vor allem<br />

stylische Lösungen zur Aufbewahrung.<br />

Ein wahrer Held ist die Betttruhe. Sie lässt Decken und Textilien,<br />

jede Menge Kleinkram oder auch mal Klamottenberge einfach<br />

verschwinden. Besonders beliebt sind Modelle aus natürlichen<br />

Materialien mit anfühlsamer Textur, weich und gepolstert<br />

oder naturbelassen, gerne aber rustikal im Vintage-Look.<br />

Gern gesehene Mitspieler sind auch Bettkästen oder Körbe –<br />

nicht nur aus praktischen Zwecken, sie wirken zugleich auch<br />

dekorativ.<br />

Dazu im Kontrast und dennoch passend sind leichte Regale im<br />

schlichten klassischen Design.<br />

MODERN RUSTIC<br />

Die Kombination aus gemütlich und cool ist die schicke neue<br />

Interpretation von Romantik und somit wie geschaffen fürs<br />

Schlafzimmer. Die Mischung macht es wie so oft: Rustikale<br />

Holzmöbel, natürliche Materialien, dazu eine extra Portion<br />

Komfort durch weiche Textilien, dazu coole Akzente durch<br />

stylische Accessoires und grafisch klare Designerstücke. Modern<br />

Rustic ist kuschelig, doch nicht kitschig, offen freundlich,<br />

dabei aber schlicht und elegant. Bei den Accessoires werden<br />

gerne organische Formen eingesetzt.<br />

Modern Rustic, das ist ein massives rustikales Bett aus Holz,<br />

Textilien in hellen und pastellen Farben, eine schlichte Leuchte<br />

im geschwungenen, coolen Look und ein schlichtes, elegantes<br />

Regal, dazu ein offener Kleiderschrank.<br />

MINIMALISMUS & GLAMOUR AKZENTE<br />

Vorbei die puristische Zeit, wo sich das Schlafzimmer räumlich<br />

für ein Bett mit aufziehbarem Schrank beschränken musste.<br />

Statement-Stücke sind angesagt und diese sollen genug Raum<br />

bekommen, um wirken zu können. Günstig und schnelllebig<br />

war gestern. Wagen Sie sich an hochwertige oder gar handgefertigte<br />

Stücke mit langlebigem Design. Bevorzugt werden hochwertige<br />

Materialien.<br />

Die Tendenz geht hin zu luxuriösen Möbelstücken mit minimalistischem<br />

Design. Ausgewählte Objekte, edel und hochwertig,<br />

die sich auf das Wesentliche begrenzen. Ein Hauch von Glamour<br />

ist dennoch erlaubt: Ein wenig Schnickschnack sorgt für<br />

Lässigkeit – zum Beispiel durch ein Pailettenkissen.<br />

MAN SCHLÄFT WIE MAN SICH BETTET<br />

Seitlich oder bäuchlings liegend oder klassisch auf dem Rücken<br />

– jeder hat sein Lieblingshaltung beim Schlafen.<br />

Entsprechend sollte auch die Wahl der Matratze sein, damit<br />

der Körper in der Nacht wohl positioniert ist und uns morgens<br />

nicht mit schmerzhaften Verspannungen begrüßt. Für Bauchschläfer<br />

ist etwa eine Matratze mit variablem Härtegrad zu<br />

empfehlen, die das Becken stützt – denn so kann sich die Wirbelsäule<br />

vollständig entspannen.<br />

Bei Seitenschläfer:innen sollte sich die Schulter leicht einsinken<br />

lassen, während sich für Bauchschläfer:innen eine Matratze<br />

empfiehlt, welche das Becken unterstützt und bei Rückenschläfer:innen<br />

wiederum sollte sie sich dem Hohlrücken anschmiegen.<br />

Bettsysteme und Matratzen, die sich individuell auf mehrere<br />

Zonen verteilen, um sich dem Körper und der Schlafposition<br />

anpassen, sind angesagt.<br />

Auch im Design ist Individualismus gefragt. Viele Hersteller<br />

bieten ihren Kunden an, ihr Traumbett selbst zu konfigurieren.<br />

So können Kopfteil, Basisgestell, Material und Stofflichkeit,<br />

selbst die Füße nach persönlichem Geschmack ausgewählt und<br />

so auf die gewünschte Atmosphäre und der Einrichtung des<br />

Schlafzimmers abgestimmt werden.<br />

80<br />

Foto: Team 7<br />

Fotos: Team 7<br />

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Wohnen & Leben<br />

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„WIR MÜSSEN SCHLAFEN<br />

WIEDER ZU UNSEREM BESTEN<br />

FREUND MACHEN!“<br />

Boxspringbetten von Fennobed werden in der hauseigenen Manufaktur<br />

ausschließlich aus europäischen, zertifizierten Materialien gefertigt<br />

FARBEN – ZARTE TÖNE SIND ANGESAGT.<br />

Sanfte pastellige Nuancen von Rosé über leichtes Aubergine hin<br />

zu zartem Violet bestimmen den Schlafzimmer-Trend. Sie machen<br />

gute Laune, entspannen uns und sind nicht zu laut um uns<br />

den Schlaf zu rauben.<br />

Oder mögen Sie es Blau? Auch da liegen Sie im Trend. In einem<br />

Bett in Himmelblau schlafen Sie wie auf Wolken. Der Marinetrend,<br />

der vom Wohnzimmer her weht, macht auch vor dem<br />

Schlafzimmer nicht halt. Blautöne haben ihr kaltes, ungemütliches<br />

Image abgelegt. Warmes Blau, mit einem nuancierten<br />

Schuss Rot, das mehr spür- als sichtbar ist, bringen Gemütlichkeit<br />

ins Bett. Blau ist auf dem besten Weg, sich von der Trendfarbe<br />

zum Klassiker zu entwickeln. Blau steht heute für Eleganz<br />

und Luxus.<br />

Das Farb-Mix des Jahres: Grau und Beige. Es wird im Mix<br />

zu Greige. Dieser Farbton bringt Ruhe und Harmonie in den<br />

Raum und rundet damit perfekt den Trend um klare Linien,<br />

natürliche Materialien und weichen Texturen zu einem klaren<br />

Konzept ab.<br />

FLORALE FORMEN<br />

Als der Lockdown uns 2020 in die eigenen vier Wände zwang,<br />

war das Wohnen und Dekorieren mit Pflanzen zwar kein neuer<br />

Wohntrend, aber der grüne Hype gewann damit an Tiefe. Der<br />

Begriff<br />

„Plant Parenting“ – der Begriff jagt seit dem Lockdown 2020<br />

durch Social Media. Das Draußen kam nach drinnen. Die Freude<br />

am Leben fand ihren Ausdruck in Pflanzen. Der Lockdown<br />

ging, die Pflanzen bleiben. Das Schlafzimmer wird grün, mit<br />

realen Pflanzen.<br />

Dazu kommt eine Vielfalt an Gute-Laune-Prints. Die neuen<br />

floralen Muster sind groß und auffällig. Farbenfroh und<br />

freundlich schmücken sie die Betten. Am besten erstrahlen sie<br />

im Rahmen einer klaren, weißen oder zumindest hellen Einrichtung.<br />

Wem lebende Blüten im Schlafzimmer wegen deren<br />

Gerüche zu viel, kann sich nun mit floralen Prints zumindest<br />

optische Stimmungsaufheller ins Schlafzimmer holen. <br />

© Autor: Klaus Bossert<br />

Jürgen Körner, Betten- und Schlafexperte<br />

Das Bett ist der Ort, an dem wir uns entspannen, Ruhe finden.<br />

Hier tanken wir Energie auf. Durchschnittlich ein<br />

Drittel unseres Lebens verbringen wir im Bett. Das Bett ist das<br />

meist genutzte Möbel in unserer Wohnung, auch wenn wir es<br />

bewusst nicht wahrhaben. Grund genug, bei diesem Möbelstück,<br />

und allem was dazu gehört, auf Qualität zu achten. Dazu<br />

zählen je nachdem Gestell, Lattenrost und Matratze.<br />

Der Schlafexperte Jürgen Körner, Mitbegründer der Sindelfinger<br />

Schlafschule, beschäftigt sich seit über 28 Jahren mit allen<br />

Facetten des Schlafes sowohl unter psychologischen als auch<br />

physischen Aspekten und unter Einfluss von internen und externen<br />

Faktoren.<br />

Ein rückengeschädigter, großer Mann mit 120 kg Körpergewicht<br />

und drei Bandscheibenvorfällen im Halswirbel- und<br />

Lendenwirbelsäulenbereich braucht ebenso eine individuelle<br />

Bettausstattung – sprich Nackenstützkissen, Matratze und Unterfederung<br />

– wie eine rückengesunde, kleine Frau mit 54 kg<br />

Körpergewicht, die anatomisch völlig anders gebaut ist und damit<br />

ganz andere ergonomische oder vielleicht sogar klimatische<br />

Anforderungen an ihr Bett hat.<br />

Neben dem ausführlichen Probeliegen im Fachgeschäft oder<br />

sogar mit speziellen Test-Bettsystemen bieten renommierte<br />

Bettenfachhändler oft einen jahr langen Kundenservice und<br />

Betreuung vor Ort an. Zu einer solchen Bettenberatung gehören<br />

Probeliegen, möglicherweise auch die Anmessung der<br />

Körperstatik wie Schulter- und Beckenbreite, Länge und Tiefe<br />

der Lendenlordose (Krümmung der Lendenwirbelsäule), eine<br />

individuelle Einstellung von Matratze, Unterfederung sowie<br />

Nackenstützkissen und eine Überprüfung des Liegeprofils.<br />

Das geht nicht übers Internet.<br />

Es sind drei Elemente, aus denen ein gutes, schlafförderndes<br />

Bett bestehen sollte:<br />

1. Das Bettgestell<br />

Hier ist eine flexible Unterfederung der entscheidende<br />

Dreh- und Angelpunkt. Es gibt heute viele unterschiedliche<br />

Arten von Unterfederung aus flexiblen Holzleisten oder beweglichen<br />

Tellern; wichtig dabei ist, dass die Teile an jeden Rücken<br />

angepasst werden können.<br />

2. Die Matratze<br />

Bei der Matratze liegt der entscheidende Punkt darin, dass der<br />

Körper sich ergonomisch daran anpassen kann, sodass keine<br />

Verspannungen auftreten beziehungsweise diese im Rücken-,<br />

Schulter- oder Lendenbereich vorgebeugt werden. Besonders<br />

zu empfehlen sind Modelle mit einer druckentlastenden, besonders<br />

anpassungsfähigen Oberschicht und einer haltbaren<br />

Stützschicht im unteren Bereich.<br />

Seit Jahren gibt es Matratzenanbieter mit einer Matratzen-variante<br />

nach dem Motto „Eine für alle – One fits all“. Da<br />

wir Menschen mit sehr unterschiedlichen Anforderungen ausgestattet<br />

sind, „funktioniert“ das nach meiner praktischen Erfahrung<br />

in sehr vielen Fällen leider nicht.<br />

Ein deutscher Matratzenhersteller bietet seit 2017 Matratzen<br />

an, die durch ein sogenanntes Duo-Kernsystem mit zwei unterschiedlich<br />

festen Matratzenkernen, die jeweils eine weiche<br />

und eine feste Liegeseite haben, vier Härtegradeinstellungen<br />

zulassen. Ein hochwertiger, bei 60 Grad waschbarer Matratzenpolsterbezug<br />

umschließt die beiden innen liegenden<br />

Matratzenkerne. Ein geniales Konzept, das sich von Beginn an<br />

und jederzeit auch nach vielen Jahren bei veränderten Anforderungen<br />

bewährt hat. Seit dem Frühjahr <strong>2023</strong> gibt es das neue<br />

Matratzen-Modell One4Four Modular.<br />

3. Kissen und Nackenstützen<br />

Das richtige Kissenmaß beträgt ca. 40 x 80 cm, damit die Schulter<br />

auf der weicheren Schulterzone der Matratze liegen kann<br />

und das Kissen nur den Kopf trägt. Der Kissenkern sollte keine<br />

zu starken Ausformungen (Dellen) für den Kopf in der Mitte<br />

haben, damit das Kissen über die gesamte Kissenbreite durchgängig<br />

genutzt werden kann.<br />

Die Höhe des Kissens sollte – auch in Abhängigkeit vom Bettsystem<br />

– mindestens sechs, acht, zehn, zwölf oder maximal bis<br />

zu 14 cm betragen.<br />

Für Rücken- ebenso wie für Seitenschläfer gibt es mittlerweile<br />

ein großes Angebot an variabel einstellbaren Nackenstützkissen.<br />

Manche Seitenschläfer nutzen zusätzlich auch noch ein<br />

Seitenschläferkissen.<br />

Mehr Informationen unter: www.kraftquelle-schlaf.de<br />

82<br />

Foto: Fennobed<br />

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Marktplatz<br />

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BETTWÄSCHE „NORDHIMMEL” – von Foonka<br />

Die Bettwäsche von Foonka zeigt auf hochwertigem<br />

Baumwollsatin Designs wie den nördlichen Nachthimmel.<br />

Da ist Orion mit seinem kosmischen Gürtel,<br />

dem wunderschönen Cassiopeia, dem Nordstar,<br />

daneben und dem Kleinen Bären. Die Konstellationen<br />

von Drachen, Luchs, Giraffe. Sie ist erhältlich in<br />

vielen weiteren, ausgefallenen Designs und Maßen.<br />

Die HAYKA-Stoffe sind OEKO-TEX zertifiziert<br />

und werden zu 100 % in Polen produziert (gewebt<br />

und bedruckt in Lodz, genäht werden sie in Stettin).<br />

Die Baumwolle ist frei von toxischen Stoffen.<br />

VIELFALT LIEBEN.<br />

NEGELE ERLEBEN.<br />

Bettwäsche „Nordhimmel”, je nach Maßen ab 130,- €<br />

https://www.blickfang-designshop.com/products/<br />

bettwaesche-nordhimmel?_pos=1&_sid=6a10f2234&_ss=r<br />

LEICHT TOPOS CLASSIC-FS-E Collection 2021<br />

Foto: LEICHT C. Meyer<br />

BETTGESTELL „VARIO” – von Tojo<br />

WIR SIND<br />

KEIN KÜCHENHAUS.<br />

WIR SIND VIEL MEHR: EIN ERLEBNIS!<br />

Sie suchen das Besondere für Ihre Küche und Wohnräume? Aber hallo – das ist<br />

bei Negele Standard! Erleben Sie 40 Ausstellungsküchen, modernste Küchen<br />

Hightech-Geräte sowie kompetente Fachberatung. Das ist aber noch nicht<br />

alles! In unserer hauseigenen Schreinerei bauen wir auch Ihr Lieblingsstück:<br />

Tisch, Einbauschrank, Ankleide uvm. Eben echte Negele Meisterwerke!<br />

Wie eine Ziehharmonika lässt sich das Bettgestell „Vario“ ganz<br />

einfach und schnell je nach Bedarf auf 90 cm oder 172 cm ausziehen<br />

und ist somit flexibel an jede Lage anpassbar.<br />

Maße (H/B/T) 23 x 90 bis 172 x 190 cm<br />

Material<br />

Buche Multiplex<br />

Bettgestell „Vario”, 649,- €<br />

https://www.blickfang-designshop.com/collections/tojo/products/tojo-v<br />

84 Fotos: Blickfang; Tojo<br />

MARKTPLATZ<br />

DEGENHOFER STR. 17 I WINNENDEN I TEL. 0 7195/ 9166 -10 I NEGELE.COM<br />

85


Marktplatz<br />

FIRMENVERZEICHNIS<br />

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BAUTRÄGER<br />

IMMOBILIENVERMITTLUNG<br />

RAUMAUSSTATTER<br />

STEHLAMPE „1411” – von Almut von Wildheim<br />

Die Stehlampe aus massivem Eichenholz, wird mit<br />

seinem klarem Design und natürlichem Material zu<br />

einem einzigartigen Highlight für jeden Raum.<br />

Der Leuchtenfuß ist aus hochwertigem Eichenholz<br />

handgefertigt, das Kabel aus Naturfasern rundet das<br />

Gesamtdesign der Leuchte ab.<br />

Zur Auswahl stehen Lampenschirme in sechs verschiedenen<br />

Naturmaterialien: Heu, Blumenwiese,<br />

schwarzer Kork mit Silbereinschlüssen, Ananasfaser<br />

in Gold, transluzenter Stein und Holz pur.<br />

Die Stehlampe „1411” gibt es in drei verschiedenen<br />

Lampenschirm-Formen, konisch oder elegant<br />

geschwungen.–<br />

Stehlampe „1411”, 999,- €<br />

BB Wohnbau Böblingen GmbH<br />

Im Dörnach 5, 71088 Holzgerlingen<br />

Tel.: 07031 4918-500, Fax: 07031 4918-550<br />

immobilien@baerbel-bahr.de<br />

info@bb-wohnbau-boeblingen.de<br />

Wolfgang Raichle<br />

Burghaldenstraße 2, 71065 Sindelfingen<br />

Tel. +49 (0)7031 658109-0<br />

info@real-werte.de<br />

www.real-werte.de<br />

VERSICHERUNG<br />

Sommer GmbH<br />

Daimlerstraße 1-7, 71364 Winnenden<br />

Tel.: 07195 91 35-0<br />

info@farben-sommer.de<br />

www.sommer-winnenden.de<br />

GLASFOLIERUNGEN<br />

https://www.blickfang-designshop.com/products/<br />

stehlampe-1411?variant=31700978008137<br />

STROMMÖBEL „STROMER NATURE” – von nijustudio<br />

IMMOBILIENVERMITTLUNG<br />

Generalagentur Alte Börse OHG<br />

Peter Herrig und Manuel Wormer<br />

Heustr. 1, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />

Tel. 0711 22 55 20- 0<br />

alte.boerse@sparkassenversicherung.de<br />

www.sparkassenversicherung.de/<br />

alte.boerse<br />

ELEKTROTECHNIK<br />

Ch. Schlotterbeck GmbH & Co. KG<br />

Karlsteinstraße 2, 73773 Aichwald<br />

Tel.: 0711 369850-0<br />

info@schlotterbeck.de<br />

www.schlotterbeck.de<br />

MALERMEISTER<br />

Unbequemlichkeit beginnt, wo der Füllstand des Akkus<br />

endet. Denn der Moment, in dem man sich unter<br />

dem Tisch nach der Steckdose bückt, ist ein unkomfortabler!<br />

Der Stromer verlängert Strom in den Raum,<br />

bringt ihn dort hin, wo wir ihn brauchen.<br />

Bei leerem Akku und zu weit entfernten Steckdosen<br />

hilft das Stromtier mit 3 m Verlängerungskabel und<br />

3-fach-Steckdose aus und bietet dazu noch weiche<br />

Satteltaschen, um das Handy bequem abzulegen.<br />

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Bürkle + Schöck Elektro-Anlagen GmbH<br />

Gewerbestraße 38, 70565 <strong>Stuttgart</strong><br />

Tel. 0711/7837-400, Fax 0711/7837-409<br />

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Tel.: 0711/7655506<br />

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Betzweiler Straße 11, 70563 <strong>Stuttgart</strong><br />

Tel.: 0711 73 29 28, Fax: 0711 735 63 66<br />

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87


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ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

AUSZUG UNSERER AUSLAGESTELLEN<br />

STUTTGART<br />

<strong>Stuttgart</strong><br />

AAW Guse & Compagnie GmbH<br />

ABTART GmbH<br />

Architektenkammer Baden-Württemberg<br />

ASB BW e.V. Region <strong>Stuttgart</strong><br />

Bankhaus Bauer Privatbank<br />

Bauer Sanitär GmbH<br />

BBT Aktiengesellschaft<br />

Biffar GmbH & Co. KG<br />

BoConcept <strong>Stuttgart</strong><br />

Bowling Arena <strong>Stuttgart</strong><br />

BPD Immobilienentwicklung GmbH<br />

Bretz Store <strong>Stuttgart</strong><br />

Business Club <strong>Stuttgart</strong> Schloss Solitude<br />

Bürk Fenster, Türen, Sonnenschutz<br />

Café Herbert´z<br />

CIP GmbH<br />

comfort Polstermöbelfabrik GmbH & Co. KG<br />

Commerzbank AG<br />

Da Maria<br />

Designhotel Restaurant Der Zauberlehrling<br />

Deutsche Immobilien Württemberg<br />

Die Weinstube Schellenturm<br />

Dr. Frentz & Kollegen, Zahnärzte<br />

Dr. Klein Privatkunden AG<br />

DUXIANA <strong>Stuttgart</strong><br />

Flughafen <strong>Stuttgart</strong> GmbH<br />

Hut-Hanne 1866<br />

E&G Private Immobilien GmbH<br />

E + H Meyer GmbH<br />

EMO Fenster- und Türenbau GmbH<br />

Engel & Völkers<br />

Energie Beratungszentrum <strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />

Fennobed <strong>Stuttgart</strong> GmbH<br />

Fresko Café & Restaurant<br />

Garant Immobilien AG<br />

Ginkgo - Wertschöpfung<br />

gut Immobilien GmbH<br />

Heslacher Waldheim<br />

Hofmeister City Küchen <strong>Stuttgart</strong><br />

Holzmöblerei<br />

Immobilienvermittlung BW GmbH<br />

Interhyp AG<br />

IVD Süd e.V.<br />

IWS Immobilienwirtschaft <strong>Stuttgart</strong> e.V.<br />

Juwelier Kutter<br />

Karl Körner GmbH<br />

Küchenstudio Wagner<br />

Lambert Flagship Store<br />

Landesbank Baden-Wfürtemberg<br />

Lechler Immobilien-Management<br />

ligne roset<br />

Louis Lenz 1823<br />

Mayer + Soehne OHG<br />

Merz & Benzing<br />

Miele Center Hausgerätewelt GmbH<br />

Milano Design + Leuchten GmbH<br />

modernbau <strong>Stuttgart</strong><br />

Nagel Auktionen GmbH & Co. KG<br />

OBI-Markt<br />

Pink Immobilien<br />

PLAN F Finanzdienstleistungen GmbH<br />

Prime Estate Partners<br />

PSD Bank RheinNeckarSaar eG<br />

Raumlicht Dahler-Ehrle GmbH<br />

Restaurant Fellini<br />

Rolladen-Bauer GmbH<br />

Schmucker Immobilien<br />

Schuh Wolf OHG<br />

Schwäbische BauWerk GmbH<br />

smow S GmbH<br />

SenerTec Center <strong>Stuttgart</strong> GmbH<br />

Speisemeisterei<br />

Steffen Böck Immobilien<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Haus- und Grundbesitzerverein e.V.<br />

Südwestbank AG<br />

SV Sparkassen Versicherung<br />

team 7 <strong>Stuttgart</strong><br />

Tolias Immobilien<br />

Tritschler GmbH & Cie. KG<br />

Sprecher Küchenarchitektur<br />

vitra by Store<br />

Volksbank am Württemberg eG<br />

Volksbank <strong>Stuttgart</strong> Immobilien GmbH<br />

Volkswagen Automobile <strong>Stuttgart</strong><br />

Von Herzen<br />

von Poll Immobilien <strong>Stuttgart</strong><br />

Wellendorf-Boutique <strong>Stuttgart</strong><br />

Werner Sobek <strong>Stuttgart</strong> AG<br />

Weissenhofmuseum <strong>Stuttgart</strong><br />

wohnbauStudio<br />

Würth Family Store<br />

LANDKREIS LUDWIGSBURG<br />

art aqua GmbH & Co. KG<br />

Blankenburg Hotel<br />

bonjour Tagungshotel <strong>Stuttgart</strong>-Gerlingen<br />

Commerzbank AG<br />

comfort Polstermöbelfabrik GmbH & Co. KG<br />

Danz Küchenplanung<br />

Bolzstraße 8, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Königstraße 36, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Rembrandstraße 18, 70567 <strong>Stuttgart</strong><br />

Danneckerstraße 54, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />

Mauserstraße 20, 7<strong>04</strong>69 <strong>Stuttgart</strong><br />

Lautenschlagerstraße 2, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Ulmer Straße 319, 70327 <strong>Stuttgart</strong><br />

Breitlingstraße 35, 70184 <strong>Stuttgart</strong><br />

Augustenstraße 17, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />

Calwer Straße 19, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Am Sportplatz 9, 7<strong>04</strong>69 <strong>Stuttgart</strong><br />

Silcherstraße 1, 70176 <strong>Stuttgart</strong><br />

Königstraße 26, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Solitude 2 (Schloss Solitude), 70197 <strong>Stuttgart</strong><br />

Bauernwaldstraße 1, 70195 <strong>Stuttgart</strong>-Botnang<br />

Immenhoferstraße 13, 70180 Stuttagrt<br />

Mörikestarße 9, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />

Motorstraße 26, 7<strong>04</strong>99 <strong>Stuttgart</strong><br />

Königstraße 11 - 15, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Helferichstraße 2, 70192 <strong>Stuttgart</strong><br />

Rosenstraße 38, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />

Friedrichstraße 37, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />

Weberstraße 72, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />

Königstraße 2, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Eberhardstraße 1, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Rotebühlstraße 44, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />

Flughafenstraße 32, 70629 <strong>Stuttgart</strong><br />

Eberhardstraße 31, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Börsenplatz 1, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />

Kleine Königstraße 1, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />

Heiligenwiesen 8, 70327 <strong>Stuttgart</strong><br />

Eberhardstraße 2, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Gutenbergstraße 76, 70176 <strong>Stuttgart</strong><br />

Rosensteinstraße 9, 70191 <strong>Stuttgart</strong><br />

Konrad-Adenauer-Str. 28, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Wilhelmstraße 5, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />

Gerokstraße 15, 70185 <strong>Stuttgart</strong><br />

Große Falterstraße 101, 70597 <strong>Stuttgart</strong><br />

Dachswaldweg 180, 70569 <strong>Stuttgart</strong><br />

Paulinenstraße 53, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />

Königsstraße 80, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Fritz-Elsas-Straße 31, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />

Rosensteinstraße 9, 70191 <strong>Stuttgart</strong><br />

Calwer Straße 11, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Sophienstraße 40, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />

Königstraße 46, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Ossietzkystraße 4, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />

Silberburgstraße 171, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />

Kronprinzstraße 06, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Am Hauptbahnhof 2, 70144 <strong>Stuttgart</strong><br />

Gänsheidestraße 36, 70184 <strong>Stuttgart</strong><br />

Paulinenstraße 41, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />

Alte Poststraße 4, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Dietbachstraße 36, 70327 <strong>Stuttgart</strong><br />

Dorotheenstraße 4, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Schmidener Straße 231, 70374 <strong>Stuttgart</strong><br />

Reinsburgstraße 4, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />

Hasenbergsteige 24, 70197 <strong>Stuttgart</strong><br />

Neckarstraße 189 - 191, 70190 <strong>Stuttgart</strong><br />

Am Stellwerk 4, 70197 <strong>Stuttgart</strong><br />

Staufeneckstraße 15, 7<strong>04</strong>69 <strong>Stuttgart</strong><br />

Königstraße 41, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Richard-Wagner-Straße 12, 70184 <strong>Stuttgart</strong><br />

Deckerstraße 37 - 39, 70372 <strong>Stuttgart</strong><br />

Große Falterstraße 3, 70597 <strong>Stuttgart</strong><br />

Fritz-Elsas-Straße 31, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />

Zuckerfabrik 26, 70379 <strong>Stuttgart</strong><br />

Sonnenbergstraße 55, 70184 <strong>Stuttgart</strong><br />

Filderbahnstraße 44, 70567 <strong>Stuttgart</strong><br />

Leuschnerstraße 40, 70176 <strong>Stuttgart</strong><br />

Sophienstraße 17, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />

Gutenbergstraße 76, 70176 <strong>Stuttgart</strong><br />

Schloss Hohenheim 18, 70599 <strong>Stuttgart</strong><br />

Wernhaldenstraße 87, 70184 <strong>Stuttgart</strong><br />

Gerokstraße 3, 70188 <strong>Stuttgart</strong><br />

Rotebühlstraße 125, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />

Heustraße 1, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />

Friedrichstraße 16, 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />

Wilhelmsplatz 7, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />

Marktplatz 7, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Kronenstraße 20, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Charlottenstraße 29-31, 70182 <strong>Stuttgart</strong><br />

Arlbergstraße 21, 70327 <strong>Stuttgart</strong><br />

Daimlerstraße 131, 70372 <strong>Stuttgart</strong><br />

Heilbronner Straße 392, 7<strong>04</strong>69 <strong>Stuttgart</strong><br />

Schwabstraße 185, 70193 <strong>Stuttgart</strong><br />

Mörikestraße 15, 70178 <strong>Stuttgart</strong><br />

Kirchstraße 6, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Albstraße 14, 70597 <strong>Stuttgart</strong><br />

Rathenaustraße 1, 701i91 <strong>Stuttgart</strong><br />

Kirchheimer Straße 45, 70619 <strong>Stuttgart</strong><br />

Königstraße 3, 70173 <strong>Stuttgart</strong><br />

Prinz-Eugen-Straße 11, 74321 Bietigheim-B.<br />

Gerlinger Straße 27, 71254 Ditzingen<br />

Weilimdorfer Straße 70, 70839 Gerlingen<br />

Solitudestraße 20, 71638 Ludwigsburg<br />

Metzgerwiesen 10, 71686 Remseck-Hochdorf<br />

Regenbogenweg 1, 71254 Leonberg<br />

DAN NATURA<br />

Das Schauwerk GmbH<br />

Golfclub Neckartal e.V.<br />

Häusler Raumausstattung<br />

Heiko Müller Wohnbau GmbH<br />

Hofmeister Erlebnis-Wohnzentrum<br />

Hotel & Restaurant Goldener Pflug<br />

Komfort Hotel Ludwigsburg<br />

Negele Küchenprofi<br />

NH Hotel Ludwigsburg<br />

Pflugfelder Immobilien Treuhand GmbH<br />

Rossknecht am Reithausplatz<br />

Stadt Ludwigsburg<br />

Strohgäu Hotel<br />

Uhl Schöner Leben<br />

Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH<br />

Wüstenrot & Württembergische AG<br />

LANDKREIS REMS-MURR<br />

AMICA Parfümerie Schäfer<br />

BauGeno Baugenossenschaft <strong>Stuttgart</strong><br />

caelum cosmetic<br />

Das Wintergarten-Zentrum<br />

Designmöbelhaus Schneider<br />

Di Carlo Parkett- und Fussbodentechnik<br />

Ebner Wohnkultur<br />

Fellbacher Metall- und Holzbau GmbH<br />

Fermo-Massivhaus AG<br />

Feucht Baustoffe-Fliesen GmbH<br />

IHK Bildungshaus<br />

KONZ Fliesen- & Natursteinverlegung GmbH<br />

Manufaktur B26 GmbH<br />

METZGER Kunststoff-Technik GmbH<br />

PLANA Küchenland Weinstadt<br />

Restaurant Mang<br />

Restaurant Bachofer<br />

Restaurant Brunnenstuben<br />

RIANI GmbH<br />

Ristorante Divino<br />

RIVA GmbH Engineering<br />

sas Bauträger GmbH<br />

SCHATZ Immobilien GmbH<br />

SCHLOTT Feuerschutz Arbeitsschutz GbR<br />

Tennisclub Winnenden<br />

TobiDU - Dein IndoorSpielplatz<br />

Traub Immobilien + Baumanagement<br />

Volksbank <strong>Stuttgart</strong> Immobilien GmbH<br />

LANDKREIS ESSLINGEN<br />

Brändle Baustoff- Fachhandel und Baumarkt<br />

Egon Müller GmbH<br />

Deko and More<br />

Deutsche Bank AG<br />

Golfanlage KWW GmbH + Co<br />

Hoffmann Immobilienpräsentationen<br />

Holzland Filderstadt<br />

Hyla Germany GmbH<br />

immprove<br />

Jendrass Gartenmöbel GmbH & Co. KG<br />

Klamt Immobilienbewertung<br />

Lauterterassen GmbH & Co. KG<br />

Meistermax GmbH & Co. KG<br />

OBI-Markt<br />

Ottenbruch, Bäderausstellung und Sanitär<br />

Profil Einrichtungen<br />

repabad GmbH<br />

Restaurant Adler (Gemeindehalle Jesingen)<br />

Restaurant Goldener Ochse<br />

Ristorante Adesso<br />

Robert Wolf GmbH<br />

Tobien e.K.<br />

Verband Garten- und Landschaftsbau<br />

Wegmann Einrichtungsstudio<br />

Wohnwerk Esslingen GmbH<br />

xilobis Deutschland GmbH<br />

LANDKREIS GÖPPINGEN / KIRCHHEIM<br />

Badplanung Barbara Blum<br />

Holzmanufaktur Ballert e.K.<br />

LANDKREIS REUTLINGEN / TÜBINGEN<br />

comfort Polstermöbelfabrik GmbH & Co. KG<br />

Deutsche Immobilien Württemberg<br />

Wurster Bauunternehmung GmbH<br />

LANDKREIS BÖBLINGEN/SINDELFINGEN<br />

Autohaus Gohm<br />

Bannasch Immobilien<br />

BoConcept Sindelfingen<br />

Dongus Architekten<br />

Fischer`s Lagerhaus<br />

Golfclub Schönbuch e.V.<br />

Wolfgang Henne Immobilien<br />

Hofmeister Erlebnis-Wohnzentrum<br />

Keller GmbH & Co. KG<br />

Markus Döttling-Tresore u. Einbruchschutz<br />

Möbelhaus Mornhinweg GmbH<br />

MR Immobilien<br />

OBI-Markt<br />

RauMagie<br />

RW RealWerte GmbH<br />

Schaal Bad + Design<br />

Schloss Höfingen<br />

V8 Hotel<br />

VPB Regionalbüro <strong>Stuttgart</strong><br />

Porschestraße 8, 74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Steinbeisstr. 8-10, 71691 Freiberg a.N.<br />

Aldinger Straße 975, 70806 Kornwestheim<br />

Leintalstraße 14a, 74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Schorndorfer Str. 42/2, 71638 Ludwigsburg<br />

Kirchheimer Str. 5, 74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Dorfstraße 2 - 6, 71636 Ludwigsburg<br />

Schillerstraße 19, 71638 Ludwigsburg<br />

Alleenstraße 2, 71679 Asperg<br />

Pflugfelder Straße 36, 71636 Ludwigsburg<br />

Solitudestraße 49, 71638 Ludwigsburg<br />

Reithausplatz 21, 71634 Ludwigsburg<br />

Wilhelmstraße 11, 71638 Ludwigsburg<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Straße 60, 70825 Korntal-Münch.<br />

Schwieberdinger Straße 74, 71636 Ludwigsburg<br />

Hohenzollernstraße 12 - 14, 71638 Ludwigsburg<br />

Wüstenrotstraße 1, 71638 Ludwigsburg<br />

Gottlieb-Daimler-Straße 10, 73614 Schorndorf<br />

Röntgenstraße 40, 71522 Backnang<br />

Schulstraße 22, 73614 Schorndorf<br />

Waiblinger Straße 124, 70324 Fellbach<br />

Daimlerstraße 22, 70736 Fellblach-Oeffingen<br />

Mühlwiesen 16, 73660 Urbach<br />

Ulrichstraße 41, 71384 Weinstadt<br />

Senefelderstraße 3, 70736 Fellbach-Schmiden<br />

Gottlieb-Daimler-Straße 68, 71711 Murr<br />

Bertha-Benz-Str. 1, 71522 Backnang<br />

Goethestraße 31, 73630 Remshalden<br />

Schüttelgrabenring 14, 71332 Waiblingen<br />

Becherlehenstraße 26, 73527 Schwäbisch Gmünd<br />

Erwin-Bahnmüller-Straße 20, 71394 Kernen<br />

Mercedesstraße 35, 71384 Weinstadt<br />

Bahnhofstraße 19, 71332 Waiblingen<br />

Marktplatz 6, 71332 Waiblingen<br />

Quellenstraße 14, 71334 Waiblingen-Beinstein<br />

Riani Platz 1, 73614 Schorndorf<br />

Neue Rommelshauser Str. 15, 71332 Waiblingen<br />

Manfred-von-Ardenne-Allee 33, 71522 Backnang<br />

Galgenberg 21, 71334 Waiblingen<br />

Ziegelgraben 26, 73614 Schorndorf<br />

Allmersbacher Straße 50, 71546 Aspach<br />

Albertviller Straße 38, 71364 Winnenden<br />

<strong>Stuttgart</strong>er Straße 106, 70736 Fellbach<br />

Brunnhölzleweg 16, 71364 Winnenden<br />

Bahnhofstraße 2, 71332 Waiblingen<br />

Heinrich-Otto-Str. 3-5, 73240 Wendlingen<br />

Weinbergweg 16, 72654 Neckartenzlingen<br />

Untere Straße 3, 73730 Esslingen<br />

Am Hafenmarkt, 73728 Esslingen<br />

Schulerberg 1, 73230 Kirchheim u.Teck<br />

Gaiernweg 17, 73669 Lichtenwald<br />

Reichenbachstraße.8, 70794 Filderstadt<br />

Hornbergstraße 35, 70794 Filderstadt<br />

Einwaldweg 36, 70794 Filderstadt<br />

Herrenlandweg 6, 73779 Deizisau<br />

Boschstraße 10, 73734 Esslingen<br />

Beurener Straße 31, 72636 Frickenhausen<br />

Metzinger Straße 47, 72622 Nürtingen<br />

Nikolaus-Otto-Str. 20, 70771 Leifelden-Echterd.<br />

Schurwaldstraße 19, 73765 Neuhausen/Filder<br />

Zwerchstraße 12, Esslingen<br />

Bosslerstraße 13 - 15, 73240 Wendlingen<br />

Im Oberhof 42, 73230 Kirchheim u. Teck<br />

Schlachthausstraße 13, 73728 Esslingen<br />

Hauptstr. 57, 70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Esslinger Straße 7, 70771Leinfelden-Echterdingen<br />

Tübinger Straße 33, 70771 Leinfelden-Echterd.<br />

Filderstr. 109/111, 70771 Leinfelden-Echterd.<br />

Zeppelinstraße 17, 73760 Ostfildern-Kemnat<br />

Kanalstraße 55, 73728 Esslingen<br />

Heilbronner Str. 1, 70771 Leinfelden-Echterd.<br />

Dettinger Straße 37, 73230 Kirchheim/Teck<br />

Schlosserstraße 21, 73257 Köngen<br />

Max-Plank-Straße 11, 72555 Metzingen<br />

Goethestraße 11, 72827 Wannweil<br />

Nürtinger Straße 31, 72661 Grafienberg<br />

Graf-Zeppelin-Platz 4, 71034 Böblingen<br />

Marktplatz 6, 71229 Leonberg<br />

Hanns-Martin-Schl.-Str. 4, 71063 Sindelfingen<br />

Seestraße 13, 71229 Leonberg<br />

Mahdentalstraße 84, 71065 Sindelfingen<br />

Schaichhof, 71088 Holzgerlingen<br />

Hildrizhauserstr. 2, 71155 Altdorf<br />

Eschenbrünnlestraße 12, 71065 Sindelfingen<br />

Sindelfinger Straße 28, 71032 Böblingen<br />

Laurentiusstraße 18, 71069 Sindelfingen<br />

Grabenstraße 12-18, 71063 Sindelfingen<br />

Binsenwiesenstraße 2, 71711 Steinheim<br />

Mahdentalstraße 78, 71065 Sindelfingen<br />

Poststraße 53, 71032 Böblingen<br />

Burghaldenstraße 2, 71065 Sindelfingen<br />

Brennerstraße 49, 71229Leonberg<br />

Am Schloßberg 17, 71229 Leonberg<br />

Graf-Zeppelin-Platz 1, 71034 Böblingen<br />

Brühlstraße 27. 71069 Sindelfingen<br />

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DÜRNINGER GMBH<br />

STUTTGARTER STR. 46-48, FEUERBACH CIGO IM EINKAUFSZENTRUM<br />

BAHNHOFSTR. 3, EBERSBACH<br />

Tankstelle ALEXA MEISTER VERA<br />

VOLLMER-STR. 2, FEUERBACH<br />

CIGO IM KAUFLAND<br />

BLEICHEREISTR. 54, UHINGEN<br />

MARKTKAUF<br />

STUTTGARTER STR. 46-48, FEUERBACH DORIS SCHNAIBLE<br />

GÖPPINGER STR. 7, ZELL U. AICHELBERG<br />

MARIE PREDIKANT<br />

KAISERSLAUTERER STR. 2, WEILIMDORF PRE.GO KIRCHHEIM EUGEN-GERSTENMAIER-PLATZ 1<br />

GÜNTHER HELD<br />

LÖWENMARKT 5, WEILIMDORF<br />

YUSUF SEVIMLI<br />

STUTTGARTER STR. 1, KIRCHHEIM<br />

Tankstellen GMBH VINKETA<br />

INDUSTRIESTR. 58, VAIHINGEN<br />

TABAKHAUS SCHALL<br />

MARKTSTR. 54, KIRCHHEIM<br />

Tankstelle SIEGFRIED FASTNER<br />

PLIENINGER STR. 96, MÖHRINGEN<br />

MÜNZENMAIER GMBH<br />

DETTINGER STR. 53, KIRCHHEIM<br />

THOMAS STÄBLER PAPETERIE<br />

AM SONNENBERG LAUSTR. 3, Sonnenberg PASQUALE ANNEO<br />

NEUWIESENSTR. 25, GEISLINGEN / STEIGE<br />

C.GLUNZ BUNTSTIFT<br />

BIRKHECKENSTR. 1, BIRKACH<br />

DÜRNINGER<br />

KALTER MARKT, SCHWÄBISCH GMÜND<br />

CEMAL YILDIZ<br />

KIRCHHEIMERSTR. 130, SILLENBUCH Tankstelle ISMAIL ARIGÜL<br />

SPRAITBACHER STR. 78, MUTLANGEN<br />

UTE RICHTER<br />

STUTTGARTERSTR. 70, FELLBACH<br />

METRO<br />

DORNIERSTR. 9, ESSLINGEN-SIRNAU<br />

REAL<br />

PLIENINGER STR. 63, BERNHAUSEN DÜRNINGER<br />

WEILSTR. 227, ESSLINGEN-WEIL<br />

SEBATI HAYTA<br />

PLIENINGER STR. 63, BERNHAUSEN AGENTUR-LÄDLE FISCHER<br />

CANNSTATTER STR. 62, METTINGEN<br />

REAL<br />

WEILIMDORFER STR. 91, GERLINGEN MARKTKAUF<br />

LISTSTR. 2, SCHARNHAUSEN<br />

MARLENE HÖFER<br />

RUHRSTR. 5, WAIBLINGEN<br />

Tankstelle ARAL-CENTER<br />

PLIENINGER STR. 35, NEUHAUSEN<br />

PRE.GO<br />

WAIBLINGEN BAHNHOF<br />

Tankstelle MICHAEL EBERLE<br />

NECKARSTR. 47, WAIBLINGEN<br />

BAHNHOF WEIL DER STADT<br />

TIFFY`S GMBH<br />

WEILIMDORFER STRASSE 6, Korntal-Münch. BAHNHOF WINNENDEN<br />

HACI GÜNDÜZ<br />

RUHRSTRASSE 6, ASPERG<br />

BAHNHOF STUTTGART-FEUERBACH<br />

SCHREIBER TANK-U.FAHRZ.SERVICE IM LANGEN FELD 17, MURR<br />

BAHNHOF STUTTGART-ZUFFENHAUSEN<br />

KAUFLAND<br />

STEINBEISSTRASSE15-21, STEINHEIM STUTTGART FLUGHAFEN<br />

UWE REISS<br />

HAUPTSTRASSE 41, BEILSTEIN<br />

STUTTGART HAUPTBAHNHOF<br />

KAUFLAND<br />

ADOLF-SCHNEIDER-STR.20, ELLWANGEN BAHNHOF STUTTGART-BAD CANNTATT<br />

KARIN SCHURG<br />

BERLINER PLATZ K3, HEILBRONN<br />

BAHNHOF BIETIGHEIM-BISSINGEN<br />

BEHIYE DEGER<br />

OLGASTRASSE 57, HEILBRONN<br />

BAHNHOF ESSLINGEN<br />

MICHAEL ROSSI E.K.<br />

GYMNASIUMSTRASSE 71, HEILBRONN BAHNHOF LUDWIGSBURG<br />

CIGO GMBH<br />

RÖTELSTRASSE 35, NECKARSULM<br />

BAHNHOF REUTLINGEN<br />

Aktuelle Veranstaltungen & Termine<br />

DATUM* VERANSTALTER/THEMA ORT INFORMATION/ANMELDUNG<br />

13.10.<strong>2023</strong> 22. <strong>Stuttgart</strong>er Wissensforum Porsche Arena <strong>Stuttgart</strong> www.stuttgarter-wissensforum.de<br />

24.–26.10.<strong>2023</strong> ARCHITECT@WORK Messe <strong>Stuttgart</strong> www.messe-stuttgart.de<br />

15.11.-05.12.<strong>2023</strong> SchreinerWerke <strong>2023</strong><br />

02.12.-03.12.<strong>2023</strong> Schöne Bescherung – Indoor-Weihachtsmarkt<br />

* Alle Veranstaltungshinweise sind unter Vorbehalt –<br />

Stand ist der Redaktionsschluss 11. September <strong>2023</strong>.<br />

<strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong> ist Medienpartner von BLICKFANG<br />

INFO<br />

Haus der Wirtschaft,<br />

<strong>Stuttgart</strong><br />

<strong>Stuttgart</strong>, Phoenixhalle<br />

im Römerkastell<br />

www.hausderwirtschaft.de<br />

www.blickfang.com<br />

Wenn Sie auf Ihre Veranstaltung im <strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

hinweisen wollen, dann schreiben Sie uns gerne bitte an:<br />

verlag@smartliving-magazin.de<br />

AUSZUG UNSERER VERKAUFSSTELLEN<br />

AKTUELLE VERANSTALTUNGEN & TERMINE<br />

88<br />

Wenn Sie auch das <strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong> auslegen wollen, dann schreiben Sie uns an unter verlag@smartliving-magazin.de<br />

89


THEMENVORSCHAU<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> des <strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong>s<br />

erscheint ab dem 31.10.<strong>2023</strong>.<br />

Folgende Schwerpunktthemen sind geplant:<br />

Immobilien<br />

Das neue Heizungsgesetz (GEG) wurde vom Bundestag<br />

verabschiedet – was kommt nun auf Hausbesitzer<br />

und Mieter zu?<br />

Ministerin Geywitz will kriselnde Baubranche ankurbeln<br />

Architektur<br />

Baubotanik/Lebende Bauwerke: Nachhaltig bauen<br />

mit Bäumen<br />

Ein Ausblick auf die wichtigsten Architekturmessen<br />

<strong>2023</strong>/2024<br />

Planen & Bauen<br />

Ist ein Neubau heute überhaupt noch finanzierbar?<br />

Wir rechnen nach und zeigen Optionen auf.<br />

Was ist ein Effizienzhaus und welche Unterschiede<br />

gibt es?<br />

Finanzierung<br />

Die Umkehrhypothek kann für Senioren eine Alternative<br />

zum Teilverkauf sein<br />

Ferienwohnungen und Ferienhäuser im Inland: Die Art<br />

der Nutzung entscheidet darüber, ob Ihre Ferienwohnung<br />

vom Finanzamt gefördert wird oder nicht<br />

Versicherung & Recht<br />

Rechtssicher in den eigenen vier Wänden<br />

Die digitale Zukunft der Eigentümerversammlung: Was<br />

ist rechtlich möglich, welche Tools stehen zur Verfügung?<br />

Sanierung & Energie<br />

Dachsanierung: Energieeffizient bis zur Dachspitze<br />

Sanierungswelle: Asbestgefahr in Millionen alter Häuser<br />

<br />

<br />

Wohnen & Leben<br />

Bodensee Spezial – von schönen Wellness-Oasen bis<br />

zur Ferienwohnung als Geldanlage oder zur Eigennutzung<br />

Die schönsten Lichtquellen für die dunkle Jahreszeit<br />

<br />

<br />

ABO<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

Ich abonniere das <strong>smartLiving</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

zu einem Jahresbezugspreis von<br />

€ 45,- *<br />

6 <strong>Ausgabe</strong>n (inklusive Porto und Versand)<br />

* Versand ins Ausland auf Anfrage<br />

ab der nächsten <strong>Ausgabe</strong>:<br />

5 <strong>2023</strong> 6 <strong>2023</strong> 1 2024<br />

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Widerrufsrecht:<br />

Diese Bestellung kann innerhalb einer Woche beim Verlag widerrufen<br />

werden. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung<br />

des Widerrufs. Mit der Unterschrift zu meiner Bestellung bestätige<br />

ich auch die Kenntnisnahme des Widerrufsrechts.<br />

Bitte schicken an:<br />

<strong>smartLiving</strong><br />

TFV Technischer Fachverlag GmbH<br />

Postfach 10 48 36, 70<strong>04</strong>2 <strong>Stuttgart</strong><br />

Forststraße 131, 70193 <strong>Stuttgart</strong><br />

Telefon: +49 (0) 711/ 6 36 72-413<br />

Telefax: +49 (0) 711/ 6 36 72-414<br />

E-Mail: service@gentner.de<br />

„Lassen Sie Ihre Träume von den eigenen vier Wänden wahr werden“<br />

Neue Häuser in beliebten Lagen in und um <strong>Stuttgart</strong><br />

MARBACH<br />

unverbindliche Illustration<br />

„Sonniges und sehr großzügiges<br />

Wohnen in beliebter Lage“<br />

Modernes EFH<br />

• 217 m² Wfl., 322 m² Grundstück<br />

• 8 helle Zimmer, Tageslichtbad<br />

• Kinderspielplatz „um die Ecke“<br />

• Südterrasse und –garten<br />

• GEG <strong>2023</strong>/LWWP<br />

Schlüsselfertig: € 837.356,–<br />

S-VAIHINGEN<br />

„Wohnen in TOP LAGE“<br />

Großzügiges EFH<br />

mit großem Garten<br />

• 217 m² Wfl., 564 m² Grundstück<br />

• 7 Zimmer, 2 Bäder<br />

• Südterrasse und –garten<br />

• Ruhige Lage<br />

• GEG <strong>2023</strong>/LWWP<br />

Schlüsselfertig: € 1.799.600,–<br />

LEONBERG<br />

Grundstück<br />

HOLZGERLINGEN<br />

unverbindliche Illustration<br />

„Großzügig & sonnig wohnen“<br />

Attraktives EFH<br />

mit Sonnengarten<br />

• 176 m² Wfl., 3<strong>04</strong> m² Grundstück<br />

• 7 große Zimmer, Tageslichtbad<br />

• Großer Wohn- und Essbereich<br />

• Südterrasse und –garten<br />

• GEG <strong>2023</strong>/LWWP<br />

Schlüsselfertig: € 879.452,–<br />

GÄRTRINGEN<br />

unverbindliche Illustration<br />

„PERFEKT für die junge Familie<br />

in sehr beliebter Lage“<br />

Sehr große DHH mit Garten<br />

• 185 m² Wfl., 305 m² Grundstück<br />

• 7 Zimmer, 2 Bäder<br />

• Kita, Schule, Einkaufen, S-Bahn<br />

in Fußnähe<br />

• GEG <strong>2023</strong>/LWWP<br />

Schlüsselfertig: € 956.565,–<br />

AFFALTERBACH<br />

OSTELSHEIM<br />

Blick auf Bauplatz<br />

„Wohnen in unverbaubarer<br />

Rand- und Aussichtslage“<br />

Modernes EFH<br />

• 155 m² Wfl., 416 m² Grundstück<br />

• 5-6 Zimmer, 2 Bäder<br />

• Herrliche Dachterrasse & Balkon<br />

• Doppelgarage möglich<br />

• GEG <strong>2023</strong>/LWWP<br />

Schlüsselfertig: € 953.688,–<br />

EBERSBACH-ROSSWÄLDEN<br />

unverbindliche Illustration<br />

„Sonnige Randlage –<br />

Wohnen auf 2 Ebenen“<br />

Großzügige DHH<br />

• 145 m² Wfl., 273 m² Grundstück<br />

• 6 helle Zimmer, Tageslichtbad<br />

• Wohnen/Essen/Küche über 40m²<br />

• Südterrasse und –garten<br />

• GEG <strong>2023</strong>/LWWP<br />

Schlüsselfertig: € 673.282,–<br />

AICHTAL-GRÖTZINGEN<br />

SCHÖNAICH<br />

unverbindliche Illustration<br />

„Familienfreundlich wohnen<br />

mit sonnigem Garten“<br />

Attraktives EFH<br />

• 168 m² Wfl., beliebte Lage<br />

• 7 helle Zimmer, Tageslichtbad<br />

• Lichtdurchfluteter Wohnbereich<br />

• Südterrasse und –garten<br />

• GEG <strong>2023</strong>/LWWP<br />

Schlüsselfertig: € 867.980,–<br />

S-ZUFFENHAUSEN<br />

„Idyllisch wohnen in<br />

ruhiger Randlage“<br />

Moderne DHH<br />

• 152 m² Wfl., 280 m² Grundstück<br />

• 6 Zimmer, hohe Raumhöhe<br />

• Südgarten in Randlage<br />

• Garage möglich<br />

• GEG <strong>2023</strong>/LWWP<br />

Schlüsselfertig: € 894.660,–<br />

Umgebung<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

90<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Armin Gross, Robert Reisch<br />

(v.i.S.d.P.)<br />

Verlag:<br />

TFV Technischer Fachverlag GmbH<br />

Ein Unternehmen<br />

der Gentner Verlagsgruppe<br />

Postfach 10 48 36, 70<strong>04</strong>2 <strong>Stuttgart</strong><br />

Forststraße 131, 70193 <strong>Stuttgart</strong><br />

Telefon: +49 (0) 711/ 6 36 72-0<br />

Telefax: +49 (0) 711/ 6 36 72-747<br />

verlag@smartliving-magazin.de<br />

Verlags- und Marketingservice<br />

Herr Jörg Bachmann<br />

Im Geiger 23<br />

70374 <strong>Stuttgart</strong><br />

Tel. 0711-24892260<br />

Mobil 0172-4019802<br />

E-Mail jb@bachmannmedienservice.de<br />

Redaktion:<br />

Klaus Bossert, Karl Gutbrod,<br />

Dietmar Kern, Gastautoren<br />

Art Direction:<br />

Klaus Bossert, <strong>Stuttgart</strong><br />

Druck:<br />

Vogel Druck und<br />

Medienservice GmbH, Höchberg<br />

Vertrieb/Einzelverkauf:<br />

IPS Pressevertrieb GmbH,<br />

Meckenheim<br />

Erscheinungsweise:<br />

6 <strong>Ausgabe</strong>n pro Jahr<br />

A u fl a g e : 20.000 pro <strong>Ausgabe</strong><br />

Bildernachweis: siehe Einzelseite<br />

Urheberrechte:<br />

Die systematische Ordnung der Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen<br />

einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Mit der Annahme eines Beitrages zur Veröffentlichung erwirbt<br />

der Verlag vom Autor umfassende Nutzungsrechte in inhaltlich<br />

unbeschränkter und ausschließ licher Form, insbesondere Rechte<br />

zur weiteren Vervielfältigung und Verbreitung zu gewerblichen Zwecken<br />

mithilfe mechanischer, digitaler oder anderer Verfahren. Bis<br />

auf Widerruf (an: verlag@smartliving-magazin.de) gilt dies auch für<br />

die Verwendung von Bildern, Grafiken sowie audiovisueller Werke<br />

in den Social-Media-Kanälen Facebook, Twitter, Google+ und You-<br />

Tube. Kein Teil dieser Zeitschrift darf außerhalb der engen Grenzen<br />

urheberrechtlicher Ausnahmebestimmungen ohne schriftliche Einwilligung<br />

des Verlages in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm<br />

oder andere Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen,<br />

insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen verwendbare<br />

Sprache übertragen werden.<br />

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen<br />

und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der<br />

Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt<br />

werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte<br />

eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet<br />

sind.<br />

Unverbindliche Illustration<br />

„JETZT Baubeginn“<br />

Großes, modernes RH<br />

mit herrlichem Garten<br />

• 135 m² Wfl., 276 m² Grundstück<br />

• 6 Zimmer, 2 Bäder<br />

• Ausgebauter Hobbykeller<br />

• Herrliche Terrasse und Garten<br />

• GEG <strong>2023</strong>/LWWP<br />

Schlüsselfertig: € 822.852,–<br />

„Ein Paradies für<br />

die junge Familie“<br />

Großzügiges EFH<br />

• 178 m² Wfl., 334 m² Grundstück<br />

• 6 Zimmer, Tageslichtbad<br />

• Lichtdurchfluteter Wohnbereich<br />

• Sonnenterrasse und Garten<br />

• GEG <strong>2023</strong>/LWWP<br />

Schlüsselfertig: € 957.918–<br />

„Lassen Sie sich begeistern“<br />

Sehr großzügige & moderne<br />

DHH in beliebter Lage<br />

• 170 m² Wfl., 266 m² Grundstück<br />

• 6 Zimmer, 2 Tageslichtbäder<br />

• Mit Fernblick auf die Alb<br />

• Sonnige Terrasse und Garten<br />

• GEG <strong>2023</strong>/LWWP<br />

Schlüsselfertig: € 793.662,–<br />

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Abwicklung<br />

• eine kostenlose Wertanalyse<br />

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Immobilien<br />

Tel. 0711 – 72 20 90 30<br />

www.gutimmo.de<br />

info@gutimmo.de<br />

Große Falterstr. 101<br />

70597 <strong>Stuttgart</strong>


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10 % Leserrabatt auf alle<br />

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ZUKUNFTSSTRATEGIEN FÜR IHR BUSINESS<br />

22. STUTTGARTER WISSENSFORUM<br />

FREITAG, 13. OKTOBER <strong>2023</strong> · PORSCHE ARENA STUTTGART<br />

www.stuttgarter-wissensforum.de

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