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smartLiving Magazin Stuttgart | Ausgabe 04/2023

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Finanzierung<br />

Finanzierung<br />

<strong>smartLiving</strong>.<br />

ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />

Sie haben ein Kind, verdienen 50.000 € und<br />

35.000 € brutto (keine Kirche, gesetzlich<br />

kranken versichert, Zusatzbeitrag 1,6 %) und<br />

liegen damit beim zu versteuernden Einkommen<br />

knapp unter der 60.000 €-Grenze. Netto<br />

haben Sie so ca. 4.700 € pro Monat. Davon<br />

sollte man nicht viel mehr als ein Drittel<br />

fürs Wohnen ausgeben, also z. B. die Rate für<br />

die Finanzierung. Macht hier ca. 1.550 € bis<br />

vielleicht noch 1.800 € – abzüglich Heiz- und<br />

Nebenkosten. Sagen wir, Sie haben für die<br />

Rate 1.300 € zur Verfügung.<br />

Um damit einen Baukredit finanzieren zu<br />

können, braucht es eine lange Laufzeit. Wir<br />

rechnen mit 35 Jahren, das ist auch die maximale<br />

Länge im KfW-Programm.<br />

andere KfW-Programme wie das Wohneigentumsprogramm<br />

nutzen.<br />

DAS BRINGT DIE FÖRDERUNG<br />

Passt? Dann können Sie den Förderkredit mit einem sehr<br />

günstigen Zins bekommen. Der liegt, je nach gewünschter<br />

Laufzeit, aktuell drei bis vier Prozentpunkte unter den gerade<br />

am Markt üblichen Bauzinsen von ca. 4 %. Bauen – oder auch<br />

einen Neubau kaufen – müssen Sie mindestens im Standard<br />

„KfW-Effizienzhaus 40“. Dafür bekommen Sie schon mit einem<br />

Kind 140.000 €. Bauen Sie noch nachhaltiger (QNG-Siegel)<br />

oder haben Sie mehr Kinder, sind Darlehen bis zu 240.000<br />

€ möglich. Details gibt es direkt bei der KfW.<br />

Aber wie sehr und wobei kann Ihnen der zinsgünstige<br />

KfW-Kredit beim Eigenheim jetzt genau helfen? Das zeigen<br />

wir Ihnen mit einem Beispiel:<br />

36.000 € MEHR HAUS<br />

Wenn Sie ohne Förderung zu gleichbleibenden Zinsen von 4 %<br />

mit einem Bankkredit finanzieren, ist mit dieser Rate und<br />

Laufzeit ein Kredit von ca. 294.000 € drin. Wenn Sie Ihre<br />

1.300 € aber auf zwei Tranchen aufteilen, eine davon der günstige<br />

KfW-Kredit (140.000 € für 1,15 %, 10 Jahre Zinsbindung;<br />

danach Umschuldung zu 4 %), haben wir ausgerechnet, dass<br />

in der gleichen Laufzeit ca. 36.000 € mehr Haus drin sind.<br />

Wichtig dabei: Sie müssen den KfW-Kredit in den ersten fünf<br />

Jahren tilgungsfrei stellen. Das heißt, Sie zahlen erstmal nur<br />

den Zins und haben so eine sehr kleine Rate in dieser Tranche.<br />

So bleibt in dieser Zeit jeden Monat Geld übrig, das Sie<br />

sparen und dann immer als jährliche Sondertilgung in die andere,<br />

teurere Banktranche stecken können.<br />

ALTERNATIV: SCHNELLER SCHULDENFREI<br />

ODER KLEINERE RATE<br />

Sie können die Förderung aber auch anders nutzen als für ein<br />

höheres Darlehen. Zum Beispiel, um schneller zu tilgen oder<br />

für eine niedrige Monatsrate. In unserem Beispiel könnten Sie<br />

so entweder sieben Jahre früher schuldenfrei sein oder 160 €<br />

weniger pro Monat abstottern.<br />

Sie verdienen mehr? Oder Sie haben kein Kind und können<br />

die Förderung deshalb nicht bekommen? Dann schauen Sie<br />

sich mal eine andere, für alle verfügbare Förderung an: das<br />

KfW-Programm Klimafreundlicher Neubau. Da gibt es zwar<br />

etwas kleinere Darlehen, aber ähnlich günstige Zinssätze. <br />

©Autor: Dietmar Kern<br />

KEINE SORGE VOR DER<br />

ANSCHLUSSFINANZIERUNG<br />

ANGESICHTS GESTIEGENER ZINSEN SOLLTEN<br />

HAUSEIGENTÜMER GUT PLANEN UND VERGLEICHEN<br />

Die Bauzinsen sind in den vergangenen Monaten merklich<br />

in die Höhe geschnellt. Immobilienbesitzer, deren Zinsbindung<br />

demnächst ausläuft, fragen sich daher, wie sie die<br />

nächste Finanzierungsrunde stemmen können. Wichtig ist es<br />

in jedem Fall, keine Entscheidungen zu überstürzen, sondern<br />

die Optionen gründlich zu prüfen. Mit einer durchdachten<br />

Planung können sich die meisten Hauseigentümer die Anschlussfinanzierung<br />

gut leisten – und dabei häufig noch Geld<br />

sparen.<br />

bei der die Erstfinanzierung abgeschlossen wurde, häufig mit<br />

dem ursprünglichen Kaufpreis rechnet, setzt eine neue Bank<br />

den aktuellen Marktwert an. Ist dieser höher, kann dies zu einem<br />

günstigeren Zins führen – damit sinkt auch die monatliche<br />

Kreditrate. „Oft bemühen sich Banken mit guten Konditionen<br />

eher um Neukunden und bieten ihren Bestandskunden<br />

einen höheren Zins an. Deshalb sollte man unbedingt verschiedene<br />

Angebote miteinander vergleichen“, so der Experte<br />

von Dr. Klein weiter.<br />

36.000 € mehr Haus: Das bringt der neue Förder-Zins für Familien<br />

EIN BANKENWECHSEL KANN SICH LOHNEN<br />

Darlehensnehmer, deren Zinsbindung demnächst ausläuft,<br />

sollten nicht in Panik verfallen: In vielen Fällen ist die Erstfinanzierung<br />

mit einer Zinsbindung von mindestens zehn bis<br />

15 Jahren abgeschlossen – nach Ablauf dieser Zeit ist schon<br />

ein größerer Teil des ursprünglichen Darlehens getilgt. Somit<br />

bleibt nur eine relativ geringe Restschuld. „Seriöse Berater<br />

achten bereits beim Abschluss der Erstfinanzierung darauf,<br />

dass das Darlehen über den gesamten Zeitraum realistisch zu<br />

tragen ist“, beruhigt Stefan Vogelsang, Spezialist für Baufinanzierung<br />

bei Dr. Klein. Anschlussfinanzierende sollten nach<br />

seinen Worten in jedem Fall prüfen, ob das aktuelle Kreditinstitut<br />

für die nächste Finanzierungsrunde noch die besten<br />

Konditionen bietet. In vielen Fällen ist der Wert der Immobilie<br />

in den vergangenen Jahren gestiegen. Während die Bank,<br />

EIGENKAPITAL MACHT SICH BEZAHLT<br />

Häufig haben sich seit der Erstfinanzierung die finanziellen<br />

und persönlichen Rahmenbedingungen geändert. Ist das Einkommen<br />

gestiegen? Gibt es eine Erbschaft? Arbeitet ein Ehepartner<br />

nur noch halbtags? Wer lediglich die bisherige Finanzierung<br />

verlängert, verschenkt viele Möglichkeiten, den Kredit<br />

an das eigene Leben anzupassen. „Und noch eines sollten<br />

Darlehensnehmer nicht vergessen: Eigenkapital kann auch<br />

bei der Anschlussfinanzierung die Restschuld und somit die<br />

Zinslast deutlich reduzieren. Wem es also neben der aktuellen,<br />

monatlichen Kreditrate möglich ist, noch etwas Geld auf<br />

die hohe Kante zu legen, umso besser“, meint Stefan Vogelsang<br />

abschließend. Sein Tipp: Alternativ im Familienkreis<br />

nach Möglichkeiten fragen, um Eigenkapital in die Finanzierung<br />

einzubringen.<br />

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djd<br />

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Foto: Studio Romantic – www.stock.adobe.com<br />

Foto: DJD/Dr. Klein Privatkunden/Getty Images/<br />

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