smartLiving Magazin Stuttgart | Ausgabe 04/2023
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Sanierung & Energie<br />
HEIZUNG-SPEZIAL<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
von diesem Recht Gebrauch macht, klären Sie am besten im<br />
Vorfeld mit ihr ab.<br />
5. Öl- und Kohleheizungen sind unerwünscht<br />
Alte Heizungsanlagen (30 Jahre und mehr) müssen Sie ohnehin<br />
austauschen, es sei denn, Sie wohnen bereits seit Februar<br />
2002 in Ihrem Gebäude. Ab 2026 dürfen Öl- oder Kohleheizungen<br />
nur noch in bestimmten Gebäuden eingebaut werden.<br />
2. WÄRMEPUMPEN<br />
Was sind die Nachteile einer Wärmepumpe? Ein Nachteil von<br />
Wärmepumpen sind die hohen Kosten. Je nach eingesetzter<br />
Wärmepumpenart und abhängig vom Erschließungsaufwand<br />
betragen sie etwa 10.000 bis 25.000 Euro. Luftwärmepumpen<br />
sind dabei deutlich günstiger als Erdwärme- oder Grundwasserwärmepumpen.<br />
Dazu zählen:<br />
• Gebäude auf Neubaustandard, inklusive Teilversorgung<br />
mit erneuerbaren Energien;<br />
• Bestandsgebäude, die teilweise durch erneuerbare<br />
Energien versorgt werden und<br />
• Gebäude, die keinen Gas- oder Fernwärmeanschluss<br />
aufweisen.<br />
6. Strom selbst zu produzieren, zahlt sich aus<br />
Wenn Sie ein neues Haus bauen und Strom demnächst am<br />
Gebäude selbst produzieren, beispielsweise durch eine Photovoltaikanlage,<br />
dürfen Sie sich diese Energie in der Energiebilanz<br />
großzügig anrechnen lassen. Damit können Sie die<br />
Anforderungen des GEG insgesamt leichter erfüllen.<br />
7. Lassen Sie Klima- und Lüftungsanlagen<br />
regelmäßig durch Fachpersonal prüfen<br />
Klima- und Lüftungsanlagen müssen regelmäßig geprüft<br />
werden. Die Inspektion dürfen nur fachkundige Personen<br />
ausführen. Als Eigentümer erhalten Sie eine Bescheinigung<br />
mit den Ergebnissen der Überprüfung, die Sie den zuständigen<br />
Behörden auf Verlangen vorzeigen müssen. Neu eingebaute<br />
Klima- und Lüftungsanlagen müssen in bestimmten<br />
Fällen mit einer Einrichtung zur Wärmerückgewinnung<br />
ausgestattet sein.<br />
8. Regelmäßige Kontrolle durch Schornsteinfeger muss sein<br />
Die bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger überprüfen im<br />
Rahmen der Feuerstättenschau, ob alte Heizkessel ausgetauscht<br />
und die Rohrleitungen gedämmt wurden und ob die<br />
heizungstechnischen Anlagen dem GEG entsprechen. Bei<br />
Verstößen setzt der Schornsteinfeger eine Frist, um den Auflagen<br />
nachzukommen. Lassen Sie die Frist verstreichen, wird<br />
die zuständige Behörde informiert.<br />
Verstöße gegen das Gebäudeenergiegesetz können Behörden<br />
als Ordnungswidrigkeit ahnden und mit einem Bußgeld belegen.<br />
Als Ordnungswidrigkeit gilt beispielsweise, wenn Sie die<br />
Anforderungen an die energetischen Eigenschaften im Neubau<br />
oder bei der Sanierung nicht einhalten, Energieausweise<br />
nicht vorlegen oder Ihre Klimaanlagen nicht überprüfen lassen.<br />
Wer beispielsweise einen Altbau nicht so modernisiert<br />
oder einen Neubau nicht so erstellt wie vom GEG vorgeschrieben,<br />
riskiert Geldbußen bis zu 50.000 Euro.<br />
Was kostet eine Wärmepumpe für 120 qm?<br />
Luftwärmepumpe: Wartungs- und Betriebskosten<br />
POSITIONEN<br />
KOSTEN<br />
Luft-Wasser-Wärmepumpe 8.000 bis 15.000 €<br />
Anschaffung<br />
Montagekosten inkl. Material rund 2.000 bis 3.000 €<br />
Stromkosten rund 1.120 €<br />
pro Jahr<br />
Wartungs- und Betriebskosten 200 €<br />
alle 3 Jahre<br />
Für wen lohnt sich eine Wärmepumpe nicht?<br />
Als einfacher Orientierungspunkt gilt hier: Benötigen Sie<br />
Vorlauftemperaturen von über 50 Grad, kann eine Wärmepumpe<br />
in der Regel nicht wirtschaftlich betrieben werden.<br />
Was kostet eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus?<br />
Die Kosten für eine Wärmepumpenheizung, die Geothermie<br />
nutzt, rangieren zwischen 18.000 und 25.000 Euro. Besonders<br />
hohe Jahresarbeitszahlen weisen Grundwasserwärmepumpen<br />
auf, sie sind jedoch auch am teuersten in Anschaffung und<br />
Installation – hier können Sie gegebenenfalls sogar mit etwa<br />
30.000 Euro rechnen.<br />
Warum das Heizen mit der Wärmepumpe sehr teuer wird?<br />
Wenn die Wärmepumpe eine schlechte Effizienz hat, wird es<br />
sehr teuer, weil Sie fast so viel an Strom verbrauchen, was Sie<br />
vorher an Gas oder Öl verbraucht haben. Und Gas und Öl<br />
sind immer noch viel günstiger als Strom, gerechnet auf die<br />
Kilowattstunde.<br />
Werden Wärmepumpen <strong>2023</strong> noch gefördert?<br />
Die Wärmepumpen-Förderung von 5 % für natürliche Kältemittel<br />
ist seit <strong>2023</strong> neu. Damit könnte auch für eine<br />
Luft-Wärmepumpe mit natürlichem Kältemittel der Zuschuss<br />
von 30 % beantragt werden. Mit dem 10 % Heizungstausch-Bonus<br />
sind insgesamt bis zu 40 % Zuschuss möglich!<br />
Was zahlt man monatlich für eine Wärmepumpe?<br />
In diesem Beispiel und mit gedeckeltem Wärmepumpenstrom<br />
Stand <strong>2023</strong> liegen die Luftwärmepumpe-Kosten im Jahr bei<br />
rund 2.540 Euro. Das bedeutet in diesem Beispiel, bezogen<br />
auf das ganze Jahr, dass die Luftwärmepumpe im Durchschnitt<br />
monatliche Kosten von rund 212 Euro hervorruft.<br />
Die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe spielt besonders in Altbauten eine<br />
wichtige Rolle. Bis zu 65° C erreicht eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, weswegen<br />
sie auch für Bestandsgebäude ohne gute Dämmung hervorragend geeignet ist.<br />
Wie lange hält eine Wärmepumpenheizung?<br />
Allerdings haben Luft-Wärmepumpen eine geringere Lebensdauer.<br />
Luft-Wärmepumpen sind je nach Qualität 10 – 20 Jahre<br />
im Einsatz.<br />
Erdreich-Wärmepumpen haben hingegen eine Lebensdauer<br />
von 25–30 Jahren. Hinzu kommt, dass Erdreich-Wärmepumpen<br />
30–50 % weniger Betriebskosten haben.<br />
Ist eine Wärmepumpe genehmigungspflichtig?<br />
Bei Luft-Wärmepumpen ist die Installation zwar nicht genehmigungspflichtig,<br />
aber dennoch ist der passende Aufstellort<br />
bei der Außenaufstellung von Bedeutung. So sollten Sie darauf<br />
achten, einen Mindestabstand zum Nachbargrundstück<br />
einzuhalten.<br />
Ist eine Wärmepumpe für ältere Häuser geeignet?<br />
Die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe spielt besonders in<br />
Altbauten eine wichtige Rolle. Bis zu 65 ° C erreicht eine<br />
Luft-Wasser-Wärmepumpe, weswegen sie auch für Bestandsgebäude<br />
ohne gute Dämmung hervorragend geeignet ist.<br />
Darüber hinaus arbeitet sie auch in Häusern ohne Fußbodenheizung<br />
effizient und zuverlässig.<br />
Wie viel Grad schafft eine Wärmepumpe?<br />
Luft/Wasser-Wärmepumpen: Die auch als Luftwärmepumpen<br />
bezeichneten Geräte erreichen für gewöhnlich maximale<br />
Vorlauftemperaturen von 60 bis 65 Grad Celsius. Bei dem<br />
sehr beliebten CHA-Monoblock von WOLF sind sogar maximale<br />
Vorlauftemperaturen von bis zu 70 Grad Celsius möglich,<br />
wodurch alle Eventualitäten abgedeckt sind.<br />
Was bringt eine Wärmepumpe im Winter?<br />
Wärmepumpen nutzen frei verfügbare Wärme aus Luft, Wasser<br />
und Erde und heizen somit unabhängig von fossilen<br />
Brennstoffen. Auch im Winter sind Wärmepumpen für die<br />
Energieversorgung eines Hauses ein geeignetes Mittel, trotz<br />
gesunkener Außentemperatur.<br />
Wie viel Förderung bekommt man für eine Wärmepumpe?<br />
Grundlage für die Berechnung des Zuschusses sind die förderfähigen<br />
Kosten. EE-Hybridheizungen, Biomasse- und<br />
Wärmepumpenanlagen werden grundsätzlich mit 35 % der<br />
förderfähigen Kosten gefördert. Gas-Hybridanlagen und Solarkollektoranlagen<br />
werden grundsätzlich mit 30 % der förderfähigen<br />
Kosten gefördert.<br />
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Foto: radekcho – www.stock.adobe.com<br />
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