smartLiving Magazin Stuttgart | Ausgabe 04/2023
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Sanierung & Energie<br />
HEIZUNG-SPEZIAL<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
Infrarotheizung aus Metall<br />
als Decken- oder Wandmontage.<br />
Die Funktionsweise<br />
einer Infrarotheizung<br />
DIE INFRAROT-HEIZUNG<br />
Die Infrarotheizung ist eine elektrische<br />
Heizung, die auf Strahlungswärme basiert.<br />
Sie wird auch als Wärmewellenheizung<br />
oder Strahlungsheizung bezeichnet<br />
und erzeugt – ähnlich wie die Sonne<br />
– besonders angenehme Direktwärme.<br />
Der wesentliche Unterschied zu einem<br />
konventionellen Heizungssystem: Die<br />
Infrarotheizung erwärmt nicht etwa die<br />
Luft im Raum, sondern die umgebende<br />
Raumhülle – also die Wände, den Boden<br />
und die Gegenstände im Raum.<br />
Genau dieses Prinzip mache die Infrarotheizung<br />
so beliebt, so der Hersteller<br />
welltherm: Durch die gleichmäßige Abgabe<br />
der Wärme an die Raumflächen<br />
entsteht ein besonders behagliches und<br />
gesundes Klima. Die Wärme bewegt<br />
sich nicht durch den Raum, sondern<br />
wird von den umgebenden Flächen<br />
kontinuierlich abgegeben. Gleichzeitig<br />
zeichnet sich die Infrarotheizung<br />
durch geringe Anschaffungskosten, eine<br />
große Designvielfalt und eine sehr hohe<br />
Effizienz aus. Vor allem in modernen<br />
und gut gedämmten Neubauten sowie<br />
in wenig genutzten Räumen spielen Infrarotstrahler<br />
ihre Vorteile voll aus und<br />
können eine signifikante Kostenersparnis<br />
ermöglichen.<br />
WANN LOHNT SICH<br />
EINE INFRAROT-HEIZUNG?<br />
Die Infrarotheizung spielt ihre Vorteile<br />
vor allem in modernen Wohn- oder Bürogebäuden<br />
mit hohen Dämmstandards<br />
aus. Grundsätzlich gilt: Je geringer der<br />
Heizbedarf, desto attraktiver die Nutzung<br />
einer Infrarotheizung. Passivhäuser,<br />
Niedrigenergiehäuser oder KfW-Effizienzhäuser<br />
sind daher prädestiniert<br />
für den Einbau einer Infrarotheizung.<br />
Darüber hinaus bieten sich Infrarotheizungen<br />
auch in wenig genutzten<br />
Räumen wie dem Gästezimmer oder<br />
dem Partykeller an. Das entscheidende<br />
Kriterium ist hier jeweils die jährliche<br />
Nutzungsdauer der Heizung. Da Infrarotheizungen<br />
vergleichsweise günstig in<br />
der Anschaffung, dafür aber etwas teurer<br />
im Betrieb sind, ist die Wirtschaftlichkeit<br />
vor allem bei wenig genutzten<br />
Räumen besonders hoch. Aus diesem<br />
Grund ist diese Heizungstechnik auch<br />
in Wintergärten oder Gartenhäuschen<br />
beliebt.<br />
KOSTEN EINER<br />
INFRAROT-HEIZUNG<br />
Im Vergleich zu einer konventionellen<br />
Heizung sind die Anschaffungskosten<br />
für eine Infrarotheizung sehr gering.<br />
Der Preis für eine Infrarotheizung hängt<br />
unter anderem von diesen Kriterien ab:<br />
• Gewünschtes Design (Metall-,<br />
Spiegel-, Bild- oder Tafelheizung)<br />
• Strahlungsleistung der Infrarotheizung<br />
• Qualität der Infrarotheizung<br />
Die Anschaffungskosten variieren zwischen<br />
den verschiedenen Anbietern.<br />
Ein kleines Praxisbeispiel von welltherm<br />
soll dabei helfen, die Investitionskosten<br />
besser abschätzen zu können.<br />
Ausgangspunkt: eine Wohnung mit einer<br />
Fläche von 60 Quadratmetern soll<br />
mit Infrarotstrahlern beheizt werden.<br />
Ein Neubau mit guter Wärmedämmung<br />
weist typischerweise eine Heizlast von<br />
rund 50 Watt pro Quadratmeter auf. Die<br />
gesamte Heizlast für die Wohnung liegt<br />
also bei etwa 3.000 Watt.<br />
Dieser Bedarf könnte beispielsweise<br />
mithilfe von fünf Infrarotheizungen á<br />
600 Watt Heizleistung abgedeckt werden.<br />
Die Kosten pro 600-Watt-Strahler<br />
liegen bei etwa 600 €, sodass sich die<br />
gesamten Anschaffungskosten auf rund<br />
3.000 € belaufen. Handelt es sich um ein<br />
Niedrigenergiehaus mit einem Heizbedarf<br />
von nur 30 Watt pro Quadratmeter,<br />
reduziert sich diese Summe sogar<br />
auf 1.800 €. Kosten für die Installation<br />
der Elektroheizungen fallen in der Regel<br />
nicht an. Lediglich die Leitungsverlegung<br />
muss berücksichtigt werden. Die<br />
Thermostate werden häufig batteriebetrieben<br />
und per Funk eingebunden.<br />
Infrarotheizung im Badezimmer<br />
als Handtuchhaltert<br />
DER STROMVERBRAUCH<br />
Eine Infrarotheizung arbeitet sehr effizient<br />
und wandelt Strom fast vollständig<br />
in Wärme um. Zur Ermittlung des<br />
Stromverbrauchs kann man den Heizbedarf<br />
daher ganz einfach mit dem Strompreis<br />
und der jährlichen Nutzungsdauer<br />
multiplizieren. Um diese Vorgehensweise<br />
an einem praktischen Beispiel zu<br />
verdeutlichen, beziehen wir uns hier<br />
wieder auf eine exemplarische 60-Quadratmeter-Wohnung<br />
im Niedrigenergiehaus<br />
mit fünf Infrarotheizungen<br />
á 600 Watt Leistung.<br />
Der jährliche Heizwärmebedarf eines<br />
Niedrigenergiehauses liegt bei maximal<br />
70 Kilowattstunden pro Quadratmeter,<br />
in unserem Beispiel ergibt sich also ein<br />
jährlicher Bedarf von 4.200 Kilowattstunden.<br />
Ausgehend von einem Strompreis<br />
von 31,47 Cent pro Kilowattstunde<br />
(mittlerer Strompreis 2020) ergeben<br />
sich jährliche Heizkosten von 1.321 €.<br />
Da Strom etwas teurer als Gas oder Öl<br />
ist, liegen die zu erwartenden Betriebskosten<br />
höher als bei einer konventionellen<br />
Heizung. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen:<br />
Je moderner das Gebäude<br />
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Foto: welltherm<br />
Foto/Grafik: welltherm<br />
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