RADTOUR Waldenbuch - Haugesund, Wolle und Thomas

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Die Idee wurde am 50. Geburtstag von Andrea geboren! Am Freitag den 5. Dezember 2003 feierten wir bei uns zuhause Andreas 50. Geburtstag. Schwester Daniele und Schwager Ole waren extra aus Norwegen gekommen, die Beiden leben seit etwa 15 Jahren in Haugesund, einer norwegischen Hafenstadt im Südwesten Norwegens zwischen Stavanger und Bergen. Andrea, Melli und ich hatten die Beiden im Mai 2002 mit dem Flugzeug besucht und waren damals von der tollen norwegischen Landschaft beeindruckt. Nach recht guter Stimmung und einigen Woiza sagte ich spontan zu Thomas: „Weisch was, da fahren wir näxsch Johr mim Rad no“!..und zwar mim Rucksack! Ohne irgendwelche Bedenken und Einwände sagte Thomas sofort: „Geil, des macha mr“!!! Das ist schwäbisch! So geht das, und es war klar: Das wird durchgezogen! Irgendwann im neuen Jahr wurde es konkreter. Andrea, Conny und Melli wollten mit dem Flugzeug kommen, Ryan Air fliegt billig von Baden Baden über London nach Haugesund. Aufgabenverteilung: Andrea kümmerte sich um die Flüge. Andrea, Conny und Melli wollten nach Haugesund fliegen, zurück mussten wir dann zu Fünft plus unsere 2 Räder. Thomas buchte die Fähre von Dänemark (Hanstholm) nach Norwegen (Haugesund). Ich machte die Streckenplanung und bestimmte die Tagesrouten die dann auf eingeschweissten Kärtchen mit Kabelbindern am Lenker festgemacht wurden. Ich errechnete auf Nebenstrecken etwa 1 450 Kilometer von Waldenbuch bis zur Nordwestspitze Dänemarks nach Hanstholm. Wir planten 10 Tage ein, hatten aber vor die Strecke in 8 Tagen zu fahren um dann noch in Hanstholm zwei Tage zu relaxen...und das schafften wir auch! Ein paar Daten für die Statistik: 02.07.04: Waldenbuch-Steinfurt(Külsheim) 184 km 1 300 HM Schnitt km/h: 27,1 03.07.04: Steinfurt-Burghaun 180 km 1 550 HM Schnitt km/h: 25,3 04.07.04: Burghaun-Bad Grund 205 km 2 000 HM Schnitt km/h: 25,4 05.07.04: Bad Grund-Eschede 159 km 430 HM Schnitt km/h: 26,2 06.07.04: Eschede-Seth 201 km 440 HM Schnitt km/h: 26,4 07.07.04: Seth-Medelby 170 km 240 HM Schnitt km/h: 26,1 08.07.04: Medelby-Hvide Sande 189 km 190 HM Schnitt km/h: 27,0 09.07.04: Hvide Sande-Hanstholm 154 km 190 HM Schnitt km/h: 29,2 10.07.04: Ruhetag in Hanstholm 11.07.04: Ruhetag in Hanstholm 7 km 12.07.04: in Haugesund vom Hafen 3 km Gesamtkilometer: 1 452 km 6 340 HM
RADTOUR WALDENBUCH – HAUGESUND 1. Tag, Freitag, 2.Juli 2004, 7.40 Uhr 184 km/ teilweise Regen, Gewitter, 13°-17°C Los geht`s! Start mit einem etwa 5 kg schweren Rucksack in der Altenhaustraße in Richtung Norwegen. Bei leichtem Regen startete ich durch Waldenbuch, Neuer Weg, Bahnhofstrasse in die Glashütte auf den Bundeswanderweg an meinem Stammbiergarten Waldmeister vorbei in Richtung Musberg. Nach ca 6 km schüttete es kurz so heftig daß ich erst mal anhielt und unter dichtem Laub abwartete bis der Regen nachließ. Wie war das 1980 beim 100km Lauf in Biel?...nach 2,5 km mussten wir durch eine Unterführung, das Wasser stand einen Meter hoch, es hatte den ganzen Tag geschüttet, ...wir wateten nachts um 22.15 Uhr bis zum Bauchnabel im Wasser und mussten noch 97,5 km rennen,...damals war es ein tolles Erlebnis...also nahm ich den Regen als gutes Omen...weiter ging`s! Ich traf Thomas nach ca. 10 km am alten Steinenbronner Bahnhof, der Regen hatte aufgehört, das Abenteuer konnte beginnen. Wir befestigten die erste von 10 Tagestourenkarten mit Kabelbindern am Lenker, hatten uns aber vorgenommen zwei Tagestouren hereinzuholen um dann am Freitag den 9. Juli in Hanstholm an der Nordwestspitze Dänemarks zu sein, wo uns die Fähre am Sonntag 11.Juli nach Norwegen übersetzen sollte. Über Musberg, Leinfelden, Oberaichen, Möhringen, Degerloch fuhren wir über den Frauenkopf nach Hedelfingen, Obertürkheim, Untertürkheim, Cannstatt an der Schleyer Halle vorbei nach Fellbach, dann links ab nach Schmiden, Hegnach, Neckarrems...der Regen hatte wieder eingesetzt und wir hielten kurz vor Marbach nach 57 km unter einer Brücke, warteten dann gut 20 Minuten bis wir dann bei leichtem Regen weiterfuhren. Nach Marbach ging es über Murr, Steinheim, Großbottwar, Oberstenfeld, Beilstein, Auenstein, Wüstenhausen, Untergruppenbach nach Heilbronn, dann nach Neckarsulm. Hier machten wir nach ziemlich genau 100 km gegen 12.30 Uhr beim LIDL Pause, kauften Apfelschorle und billige „Netzweckla“...8 Stück...jeder Vier...das musste reichen...mir sen doch Schwoba! Weiter ging es über Neuenstadt, Möckmühl, Adelsheim nach Seckach, hier kamen wir in ein heftiges Gewitter und mussten unterstehen...es war ungefähr 15 Uhr, wir hatten etwa 150 km hinter uns, also etwa unser geplantes Tagespensum, wollten aber noch etwas fahren um trotz des „Sauwetters“ etwas Plus zu machen. Wir fuhren von Seckach nach Buchen, dann Walldürn, Höpfingen, Hardheim bis wir in Steinfurt, kurz vor Külsheim einen einladend aussehenden Gasthof sahen, gerade rechtzeitig denn es hatte sich wieder eine schwarze Gewitterfront aufgebaut. Der „grüne Baum“ war unsere Rettung. 184 km trotz ungemütlichem Wetter, ein gemütlicher Gasthof mit guten Unterstellmöglichkeiten unserer Räder...das passte! Inzwischen goß es wie aus Kübeln und gewitterte heftig. Es war 16.30 Uhr als die freundliche Wirtin uns ein wirklich schönes Zimmer zeigte und uns gleich zu Kaffee und Kuchen einlud. Thomas hatte das im ersten Moment nicht richtig geschnallt und sagte „ i will nix“, erst als ich ihm erklärte dass dies eine Einladung ist und daß dies „nix koscht“ war er Feuer und Flamme. Nach dem Duschen gab`s dann reichlich Kaffee und Kuchen...umsonschd ...dann putzten wir unsere Räder (das sollte sich aber an den folgenden Tagen ändern...). Danach hatten wir richtig Hunger und es gab gute Portionen und für jeden noch eine Extraportion Spanferkel vom Haus, zum trinka für mich Woiza...(...scho a paar...)Thomas hielt sich beim Woiza (noch) schwer zurück und trank erst mal koi Bier...aber im Laufe der Tour konnte ich ihn schon noch bekehren! Wir haben wunderbar geschlafen und am nächsten Morgen gab`s ein reichhaltiges Frühstück, jeder bezahlte 24,50 €, und starteten zum 2. Tag.
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