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Akustische Qualitätssicherung von Stahlblech-Verbundwerkstoffen ...

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Stegmaier, Vohrer, Planck <strong>Stahlblech</strong>-Verbundwerkstoffe<br />

genannt. Die Dämpfungseigenschaften werden jedoch in Abhängigkeit der Frequenz und der<br />

Amplitude der Anregung dargestellt. In jedem Fall ist eine Dissipation der Anregungsenergie in<br />

der Klebstoffschicht zu beobachten. Qualitativ wird diese Dissipation im Kraft-Weg-Diagramm<br />

als Fläche der Hysterese beobachtet und in der Simulation fast immer als (unabhängige) Dampfungskonstante<br />

verwendet. Diese Eigenschaften sind auch bei textilen Materialien zu beobachten,<br />

in sehr ausgeprägtem Maße bei Maschenware. Zusätzlich kann die Maschenware im Vergleich<br />

zum Klebstoff einen relativ hohen E-Modul aufweisen. Dass beim Ziehen eines Maschenware<br />

immer ein plastischer Anteil vorhanden ist, kann unbeachtet bleiben, da dies beim<br />

Umformen des Metallblechs auch der Fall ist.<br />

5 Delamination<br />

Die Delamination wird prinzipiell im Schäl- und Scherzugversuch ermittelt:<br />

- Im Schälzugversuch wird die Probe an jeweils einem Hüllblech eingespannt und in der Klebstoff-Textilschicht<br />

auseinander gerissen. Der zu ermittelnde Kennwert ist die Schälfestigkeit in<br />

Nm/m².<br />

- Im Scherzugversuch überlappen zwei Hüllbleche und sind nur in diesem Bereich miteinander<br />

verklebt. Die Kraft wirkt jetzt parallel zur Verbundschicht, der Kennwert ist die Scherspannung<br />

in N/m².<br />

Beide Werte lassen sich jedoch nicht direkt auf die Delaminationsereignisse bei Biegebeanspruchung<br />

übertragen. Noch schwieriger ist eine Aussage über die Delamination aufgrund der Beanspruchung<br />

beim Tiefziehen zu treffen. Auch mit den Mitteln der Simulationsverfahren kann die<br />

Delamination heute noch nicht genügend genau erfasst werden. Die Ermittlung der Schädigung<br />

durch Delamination bei fertigen Bauteilen im Karosseriebau wird deshalb nur bei einer zerstörungsfreien<br />

Prüfung möglich.<br />

Eine Möglichkeit besteht in der thermischen Anregung eines Prüfkörpers. Der sich einstellende<br />

Wärmefluss wird mit einer Infrarotkamera aufgezeichnet und bewertet. Über Interferometer<br />

werden sogenannte Speckle-Muster aufgenommen, so dass die Stellen möglicher Delamination<br />

bildgebend identifiziert werden können. Dieses Verfahren wird als Sharographie bezeichnet und<br />

wird in der Ermittlung <strong>von</strong> Schädigungen in Faserverbundwerkstoffen eingesetzt. Es ist jedoch<br />

sehr aufwändig und deshalb für eine schnelle Prüfung eher ungeeignet. Vorteil dieser Prüftechnik<br />

ist eine genaue örtliche Bestimmung der delaminierten Stellen im Bauteil. Das Verfahren<br />

versagt jedoch bei der Delaminationsart „Kissing Bond“. Bei dieser Schädigung liegen stellenweise<br />

Hüllblech und Klebstoffschicht ohne weitere Verbindung aufeinander. Der Wärmeimpuls<br />

wird dennoch in die Verbundschicht weitergeleitet, die Delamination wird nicht entdeckt. Bild 3<br />

stellt die thermographische Aufnahme eines tiefgezogenen Napfs aus <strong>Stahlblech</strong>verbund dar.<br />

Bild 3. Delaminationsfreier, tiefgezogener Verbund Variante „F“, (Carl Messtechnik, Dinslaken)<br />

10. Forum <strong>Akustische</strong> <strong>Qualitätssicherung</strong> 2 - 5

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