veranstaltungstermine - Sektion Gera

MITTEILUNGEN NR. 27 JULI 2004 

Zukunft schützen 

Sektion Gera GEGRÜNDET 1879 

DES DEUTSCHEN ALPENVEREINS E. V.

Trekking-Fachgeschäft 

draussen 

leben 

Ausrüster für Wanderer, 

Abenteurer, Camper & Bergsteiger 

07973 Greiz-Talbach (Nähe Baustoffe Löffler) 

Telefon 03661/674840 

Öffnungszeiten: 

Montag bis Freitag 9.00 bis 19.00 Uhr 

Samstag 9.00 bis 13.00 Uhr 

906

SEKTION INTERN 

Die GESCHÄFTSSTELLE befindet sich in der Leipziger Str. 19, 07545 Gera, Tel. 0365/7731878, 

Fax 0365/51996, die BÜCHEREI befindet sich im Vereinshaus, Leipziger Straße 19, Gera. Geöffnet: 

donnerstags 16.00 – 18.00 Uhr. Okt. bis März nur jeden 1. Donnerstag. E-Mail: info@dav-gera.de 

Internet: www.dav-gera.de BEITRAGSKASSIERUNG: Nur noch per Überweisung, Kto. Geraer 

Bank eG (BLZ 83064568) Kto. 3246345. Die Mitgliedskarte wird dann per Post übersandt. 

VORSTAND 

1. Vorsitzender: Jürgen Falke, Am Heeresberg 3, 07549 Gera, Tel. 0365/36743 

2. Vorsitzender: Dr. Detlef Ebert, Pottendorfer Weg 99, 07548 Gera, Tel.: 0365/814000 

Schatzmeister: Dirk Klingenberg, Jenaer Straße 79, 07549 Gera 

Schriftführer: Manfred Gohlke, Fabrikstraße 21a, 07629 Reichenbach, Tel.: 036601/41920 

Jugendreferent: Bernd Ott, Niemöllerstraße 1, Tel.: 0365/4207965 

Wanderleiterin: Renate Walther, Rudolf-Hundt-Straße 26, 07549 Gera, Tel.: 0365/7118840 

Kletterreferent: Hans-Hagen Hempel, H.-Helmholtz-Str. 10, 07552 Gera, Tel.: 0365/4201063 

Seniorenvertreter: Manfred Metzner, Am Stockberg 48b, 07551 Gera, Tel. 0365/7117258 

Rechnungsprüfer: Simone Schönemann, Frank Kutzner 

Redaktion der Sektionsmitteilungen: 

Dr. Detlef Ebert, Siegfried Mues, Wolfgang John 

Für die namentlich gez. Artikel sind die Verfasser inhaltlich verantwortlich. 

Die Aufnahmen im Textteil sind von den Autoren der jeweiligen Artikel. 

Anschriften der Bergfreunde, die für Touren und Wanderungen verantwortlich sind: 

Coch, Annelie, Comeniusstraße 28, 01307 Dresden, Tel.: 0351/4417085 

Dienel, Gudrun, Sommerleithe 37, 07549 Gera, Tel.: 0365/7101499 

Eichler, Friedrich, Oschützweg 14, 07570 Weida, Tel.: 036603/40004 

Erlebach, Bernd, Werner-Petzold-Straße 44, 07549 Gera, Tel.: 0365/35439 

Falke, Annemarie, Am Heeresberg 3, 07549 Gera, Tel. 0365/36743 

Fröhlich, Rüdiger, Woltersdorf – Oberförsterei 8, 14947 Nuthe-Urstromtal, Tel.: 03371/636153 

Funk, Helmut, Robert-Blum-Straße 17, 07545 Gera, Tel. 0365/7732921 

Funk, Peter, Turmstraße 82, 07570 Weida, Tel.: 036603/44399 

Güther, Michael, 07980 Lunzig, Ortsstraße 17, Tel.: 036625/20964 

Huth, Joachim, Biermannplatz 8, 07548 Gera, Tel.: 0365/8002476 

Kahnbach, Rolf, Braunichswalder Weg 8, 07580 Seelingstädt, Tel.: 036608/20312 

Metzner, Manfred, Am Stockberg 48b, 07551 Gera, Tel. 0365/7117258 

Naumann, Ingo, 07629 Schleifreisen 78a, Tel.: 036601/83677 

Proschmann, Marion, Charlottenweg 12, 07552 Gera, Tel.: 0365/4210835 

Steidel, Günther, Kastanienstraße 5, 07549 Gera, Tel.: 0365/34518 

Sterna, Regina, Leibnizstraße 58, 07548 Gera, Tel.: 0365/8006208 

Walther, Renate, Rudolf-Hundt-Straße 26, 07549 Gera, Tel.: 0365/7118840 

Weber, Bernd, Kahlaer Straße 3, 07549 Gera, Tel.: 0365/7102964 

Wiesner, Reinhard, Auerbachstraße 4, 07549 Gera, Tel.: 0365/36648 

Wiedemann, Helmut, Franckestraße 7, 07570 Weida, Tel.: 036603/60706 

Zschoge, Horst, Straße des Friedens 63, 07548 Gera, Tel.: 0365/811108 

Jugendleiter: Alexander Bitzke, Bajuwarenstraße 8, 82205 Gilching 

Claudia Herrmann, Am Mäderteich 8, 07570 Burkersdorf, Tel.: 036603/63634 

Kristin Jeltsch, Berliner Straße 34, 07545 Gera, Tel.: 0365/8356412 

Titelbild: Bergweltimpression auf Reunion, Foto: Torsten Kunath 

(siehe Bericht Seite 919) 

Satz und Druck: Wicher Druck, 07548 Gera, Otto-Dix-Str. 1, Tel. 0365/26778, Fax 2900273 

907

VERANSTALTUNGSTERMINE 2. Halbjahr 2004 

Fitneßtraining jeden Dienstag, 19.30–21.30 Uhr in der Turnhalle Ostschule, K.-Liebknecht-Str., 

Leitung Ingo Naumann 

Sport für Frauen! Jeden Montag, 18 bis 20 Uhr, Turnhalle Ostschule, Leitung Marion Proschmann. 

Außer in den Schulferien vom 5. 7. bis 18. 8. 2004 

Trainingszeiten Kletterwand in der Turnhalle der Freundschaft, Robert-Koch-Straße 23 

Donnerstag 19.00–20.30 Uhr 

Klettergruppe: Absprache zu Touren und Veranstaltungen am Bergsteiger-Stammtisch jeden 

1. und 3. Donnerstag im DAV-Vereinshaus, Leipziger Straße 19, Gera. 

Hauptwandergruppe und 

Seniorenwandergruppe 

Für alle JDAV-Aktivitäten gibt es keine Altersbeschränkungen. 

Eltern und Helfer sind jederzeit willkommen und werden zur 

optimalen Betreuung gebraucht! 

Terminänderungen vorbehalten! Bitte örtliche Presse und Schaukasten beachten! 

Mittwoch, 7. 7. Zur Hagenbergschänke 19 km 

Treff: 8 Uhr, Gera, Baumarkt Bahr am Elsterufer oder 8.30 Uhr, 

Seelingstätt, Parkplatz Gasthaus „Sonne“. WL: R. Kahnbach 

Do.–So., 8.–11. 7. Auf den Untersberg bei Berchtesgaden 

Bergwanderung und Naturbeobachtung (leicht bis mittelschwer) 

Info über WL: M. Güther 

Fr.–Mo., 9.–12. 7. Kletterferien im Elbi 

Ein Wochenende in der Boofe – Selbstversorger, eigene Anfahrt 

Info: B. Ott 

Sa.–So., 17.–18. 7. Triebeltalwanderung 

Treff: 8 Uhr, Gera, Baumarkt Bahr am Elsterufer. Unbedingte Anmeldung 

und Info bis 5. 7. an WL: R. Walther 

Mittwoch, 4. 8. Zu den Gleisbergen 22 km 

Treff: 8 Uhr, Gera, Praktikerbaumarkt Industriestraße oder 8.45 Uhr, 

Thalbürgel – Kirche. WL: H. Zschoge 

Sa.–So., 7.–8. 8. Radtour zum Naturfreundehaus „Helenenstein“ ca. 2 x 60 km 

Selbstversorgerhütte, Treff: am 7. 8., 8 Uhr, Gera-Untermhaus, 

Elsterbrücke. Anmeldung bis 24. 7. an WL: M. Proschmann 

Sa.–So., 7.–8. 8. Reuster Turmfest 

Klettern und mehr an Bismarcksäule und mobiler Kletterwand zum 

großen Volksfest bei Reust. Info: B. Ott 

Fr.–Mo., 13.–16. 8. 4-Tage-Wanderung im Karwendel 

(leicht bis mittelschwer) Info und Anmeldung an WL: A. Falke 

Do.–So., 19.–22. 8. Hüttenwanderung im Wettersteingebirge 

(mittelschwer – anspruchsvoll) Meldung an WL: M. Güther 

908

909

Samstag, 21. 8. Kletter-Event im Steinicht 

Zum Europatreffen der Touristenstation Gera. 

Info: B. Ott 

Samstag, 21. 8. Auf zur „Schennhad’r Schwammetour“ 15 oder 25 km 

Mit Imbiss- und Getränkeversorgung. Treff: 7.30 Uhr, Gera, Baumarkt 

Bahr am Elsterufer. WL: M. Metzner 

Fr.–So., 27.–29. 8. Landesjugendtreffen in Sonneberg 

Info: K. Jeltsch 

Mittwoch, 1. 9. Wanderung rund um Wurzbach (Sormnitztal) 20 km 

Treff: 8 Uhr, Gera, Baumarkt Bahr am Elsterufer, WL: R. Sterna 

Samstag, 4. 9. 15 km-Wanderung mit Schwimmen, Schießen und Mittagessen 

Treff: 8 Uhr, Gera, Baumarkt Bahr am Elsterufer oder 9 Uhr, Parkplatz 

vom Schützenverein in Lucka bei Meuselwitz. WL: A. Falke 

Sonntag, 5. 9. Kanutour auf der Saale 

Info: B. Ott 

Fr.–So., 10.–12. 9. Wanderwochenende in der Sächs. Schweiz 

2 Übernachtungen im Bergsteigerlager „Laasen-Perle“, Rathen, 

Selbstversorgung, begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung und 

Anzahlung von 12 Euro pro Person bis 15. 7. an WL: A. Coch 

Sa.–So., 11.–12.9. „Klettern – Sichern – Vertrauen – Sich trauen – Spaß haben“ 

Gemeinsame Aktion mit dem Jugendklub „BLITZ“, SRO. 

Zum Anti-Drogen-Workshop. Info: B. Ott 

Fr.–So., 17.–19. 9. Abhütten auf der Geraer Hütte 

Anmeldung und Info über WL: B. Weber 

Sa.–So., 18.–19. 9. Kletterwochenende in Döbritz 

Info: R. Steidel, D. Schmerling 

Sonntag, 19. 9. Festveranstaltung zum 125jährigen Gründungsjubiläum der Sektion 

Gera des DAV in der Turnhalle Vollersdorfer Straße 

125-km-Staffel für Läufer, Schwimmer, Radfahrer, Paddler u. a. 

Info über: Michael Güther oder Anke Herrmann 

20-km-Wanderung 

Treff: 10 Uhr, Turnhalle in der Vollersdorfer Straße (Rucksackverpflegung) 

WL: A. Falke 

10-km-Wanderung 

Treff: 13 Uhr, Turnhalle in der Vollersdorfer Straße 

(leichte Rucksackverpflegung) WL: R. Walther 

6 km Walking 

Treff: 14 Uhr, Turnhalle in der Vollersdorfer Straße. WL: M. Proschmann 

ab 17 Uhr: 

Dr. Eduard Amthor und der Hochgebirgstourismus im 19. Jh. 

Festvortrag von Klaus Amthor, Hilgertshausen 

danach Tanz und Unterhaltung mit den Zanktalern, Teichweiden 

Anfahrt zu allen Veranstaltungen bitte mit öffentlichen 

Verkehrsmitteln!! 

910

Samstag, 25. 9. Besuch der LAGA in Zeitz 

mit 10-km-Wanderung im Raum Zeitz. Treff: 8 Uhr, Gera, 

Praktikerbaumarkt Industriestraße. WL: D. Hendel 

Sa.–So., 25.–26. 9. „Feuer, Wasser, Felsen“ 

Baden, Klettern, Tauchen, Zelten uvm. Zwei Tage unterwegs mit dem 

Tauchsportclub Gera am Kohleberg bei Leipzig. Info: B. Ott 

Mittwoch, 29. 9. Um die Talsperre Zeulenroda 20 km 

Treff: 8.30 Uhr, Großebersdorf, Parkplatz Hotel „Adler“. WL: F. Eichler 

Sa.–So., 2.–3. 10. Ins Wandergebiet „Hainleite“ bei Sondershausen 

Übernachtung in Jugendherberge mit Halbpension. Anmeldung und 

Anzahlung von 20 Euro pro Person bis 2. 9. Treff: 7 Uhr, Gera, 

Praktikerbaumarkt Industriestraße. Bildet Fahrgemeinschaften!! 

WL: M. Proschmann 

Sonntag, 3. 10. 50-km-Wanderung „Rund um Greiz“ 

Treff: 6.30 Uhr, Bahnhof Neumühle. WL: M. Güther 

Mittwoch, 6. 10. Von Greiz über Rothentaler Alpen zum Kuhberg und Köhlersteig 

20 km, Treff: 8 Uhr, Gera, Baumarkt Bahr am Elsterufer oder 8.45 Uhr 

Greiz/Papierfabrik (Eingang Göltzschtal) WL:G. Steidel 

Fr.-Mo., 8.–11. 10. Kletterferien im Elbi 

Ein Wochenende in der Boofe – Selbstversorger, eigene Anfahrt 

Info: B. Ott 

Mittwoch, 13. 10. Weinabend im Vereinshaus 

Treff: 18 Uhr, Vereinhaus Leipziger Str. 19. WL: R. Sterna 

Samstag, 16. 10. Durch die Reviere des Stülpner Carl – Erzgebirge 30 km 

Treff: 6.30 Uhr, Gera, Parkplatz Bahnhof Gera Süd oder 8 Uhr, 

Amtsberg/OT Dittersdorf Turnhalle. Wl: B. Weber 

Mittwoch, 20. 10. Wanderung ins weite Land 20 km 

Treff: 8 Uhr, Gera, Baumarkt Bahr am Elsterufer. Bildet 

Fahrgemeinschaften! WL: H. Funk 

Samstag, 23. 10. Alpensteig bei Harra 25 km 

Treff: 7.30 Uhr, Gera, Baumarkt Bahr am Elsterufer oder 8.30 Uhr 

Sparnberg/Saale (bei Lobenstein) Meldung bis 20. 10. an 

WL: B.Erlebach 

Mittwoch, 27. 10. 19 Uhr, DAV-Vereinshaus, Leipziger Straße 19, Gera 

Mit dem Mountainbike über die Alpen 

Dia-Vortrag von Andreas Hartmann, Tautenhain 

Samstag, 30. 10. Wanderung im Vogtland 22 km 

Treff: 8.15 Uhr, Gera-Hbf., Zugfahrt!! 

Abfahrt 8.40 Uhr Richtung Mehlteuer (Hopperticket) WL: P. Funk 

Mittwoch, 3. 11. Oberhalb von Jena 18 km 

Treff: 8 Uhr, Gera, Praktikerbaumarkt Industriestraße. WL: J Huth 

911

Freitag, 5. 11. 19 Uhr, DAV-Vereinshaus, Leipziger Str. 19, Gera 

Wanderleitertreff 

Samstag, 6. 11. Oberhalb der „Wilden Gera“ bei Plaue 25 km 

Treff: 7.30 Uhr, Gera, Praktikerbaumarkt Industriestraße. Einkehr ist 

vorgesehen! WL: M. Proschmann 

Samstag, 6. 11. Abklettern im Steinicht 

Info: R. Steidel, D. Schmerling 

Mittwoch, 10. 11. „Kaffeeklatsch“ im Vereinshaus 

Treff: 16 Uhr, Vereinshaus Leipziger Str. 19 

Samstag, 20. 11. Gera und Umgebung 20 km 

Treff: 9 Uhr, Gera, Zentralhaltestelle Heinrichstraße, WL: R. Walther 

Freitag, 26. 11. Jugendtreff im Vereinshaus 

Ordentliche Mitgliederversammlung JDAV ab 17 Uhr mit 

anschließendem Gaudiabend ab 18 Uhr 

Samstag, 27. 11. Imaginata-Jena, Kletterhalle DAV 

1. Klettertechnik, 2. Sturztraining, 3. Vorstiegstraining verbessern 

Info: A. Bitzke 

Samstag, 4. 12. Kletterwand, Turnhalle der Freundschaft, Robert-Koch-Str. 23, Gera 

Advents-Kinderklettern in der Halle 

Info: C. Herrmann 

Sonntag, 5. 12. Gemütliche Adventswanderung 

zum Mutzbratenessen in die Leedenmühle 16 km 

Treff: 9.30 Uhr, Gera, Baumarkt Bahr am Elsterufer oder 9.50 Uhr, 

Ronneburg Schützenhaus. Anmeldung wegen Essenbestellung bis 

28. 11. an WL: M. Proschmann 

Dienstag, 7. 12. 19 Uhr, Lutherhaus, Joliot-Curie-Straße 1, Gera 

Adventsfeier 

Mittwoch, 8. 12. Auf zum Bowling 15 km 

Treff: 9 Uhr, Gera, Baumarkt Bahr am Elsterufer. WL: G. Dienel 

Sonntag, 19. 12. Auf zum Weihnachtsbaumschlagen (Fichten) 

Treff: 8.30 Uhr, Gera, Praktikerbaumarkt Industriestraße oder 9 Uhr, 

Stadtroda/Schützenhaus. Wanderung ca. 16 km, Einkehr ist 

vorgesehen. Bitte Säge und Strick mitbringen!! WL: M. Proschmann 

Freitag, 31. 12. Silvesterwanderung 

mit anschließender Feier in der Station Junger Touristen in Liebschwitz, 

Schulberg 1. Übernachtungsmöglichkeit!! Unkostenbeitrag pro Person 

25 Euro, mit Übernachtung und Frühstück 30 Euro. Anmeldung und 

Info über WL: A. Falke 

Vorankündigung 

Fr.–So., 4.–6. 2. 05 Skiwochenende im Fichtelgebirge (Edelweißhütte) 

WL: B. Weber 

912

Ostern 2005 Ostern im Veldensteiner Forst 

Simmelsdorf OT Großengsee/Selbstvers.-hütte. WL: M. Proschmann 

Wir bitten zu beachten, dass kurzfristig anberaumte zusätzliche Veranstaltungstermine 

bzw. Terminänderungen jederzeit aktuell unserer Internet-Seite (www.dav-gera.de) 

entnommen werden können. 

Folgenden Jubilaren unserer Sektion im 1. Halbjahr 2004 

gratulieren wir herzlich: 

Ortrud Freund, Weida (60) 

Günther Seidl, Tautenhain (60) 

Waltraud Steigert, Gera (60 

Horst Vogt, Gera (60) 

Erhard Domogalla, Gera (60) 

Dietrich Buhrbanck, Gera (65) 

Manfred Horn, Gera (65) 

Dagmar Metzner, Gera (65) 

Rüdiqer Dix, Gera (65) 

Ingeborg Dornieden, Gera (65) 

913 

Hans Schneider, Gera (65) 

Ursula Zschoge, Gera (65) 

Erich Baumgärtner, Gera (65) 

Rolf Kahnbach, Seelingstädt (65) 

Karlheinz Kunz, Ronneburg (65) 

Doris Ziller, Gera (65) 

Hans Gerhardt, Gera (70) 

Siegfried Mues, Gera (70) 

Irmhild Burczyk, Gera (70) 

Herta Bergner, Gera (80) 

Jahreshauptversammlung 2004 

Ein volles Vereinshaus gab es einmal mehr, als am 21. April die nunmehr 14. Mitgliederversammlung 

unserer Sektion seit der Wiedergründung 1990 über die Bühne ging. In den Berichten des 

Vorstandes und des JDAV spiegelte sich ein recht erfolgreiches Geschäftsjahr 2003 wider. Vor 

allem unsere Zuwachsquote von 8,5 % kann sich sehen lassen und liegt weit über dem 

bundesdeutschen Durchschnitt. Allerdings gibt es auch noch großen Nachholebedarf bei der 

Ausbildung von Fachübungsleitern und Wanderleitern. Interessenten können sich jederzeit melden. 

Mit weit über 60 Tages-, Mehrtages- oder Radtouren zeigten die Wanderer ein sehr aktives 

Vereinsleben mit steigenden Teilnehmerzahlen. Die Bergsteiger meisterten im Berichtszeitraum 

1107 Kletterwege in den Schwierigkeitsgraden 1 bis 9. Immerhin waren 46 Bergfreunde daran 

beteiligt. Der JDAV mit seinem Anteil von über 20 % aller Mitglieder legte spürbar an Aktivitäten 

zu, seit eine zehn Meter hohe mobile Kletterwand im Besitz des Vereines ist. Der gut abgepolsterte 

Finanzplan für 2004 sieht Investitionen in spezielle Bergausrüstung und weitere Ausbaumaßnahmen 

im Vereinshaus vor. Die genauen Zahlen liegen im Vereinshaus aus. Der Vorstand wurde ohne 

Gegenstimmen entlastet. In einer einstimmig erfolgten Satzungsänderung wurden noch folgende 

Sportarten in das Vereinsrepertoir aufgenommen: Ballspiele, Bowling, Fahrradfahren, Gymnastik, 

Höhlenbegehen, Kegeln, Leichtathletik, Schwimmen und Wasserwandern. Aus familiären Gründen 

hat unsere langjährige Bibliothekarin Doris Ziller Ende letzten Jahres ihre Tätigkeit leider beenden 

müssen. Für ihre jahrelange zuverlässige Vereinsarbeit in dieser Funktion sei ihr auch noch einmal 

an dieser Stelle herzlich gedankt. Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft im DAV wurden schließlich 

Dietmar Hendel, Wolfgang Peukert und Bernd Weber geehrt, während Gerhard Krämer bereits 

auf 40 Jahre im Bergsportverein zurückblicken kann. 

Den Abschluss bildete ein sehr schöner Diavortrag von Hans-Hagen Hempel über Wasserwandern 

und Klettern in Südfrankreich. Jürgen Falke 

Endgültiges Konzept für Vereinsjubiläum steht 

Bei den Planungen für das 125. Gründungsjubiläum der Sektion Gera im Deutschen Alpenverein 

musste inzwischen von der ursprünglichen Variante einer BUGA-Einbeziehung abgewichen 

werden, weil bei der Gestaltung des zukünftigen Ufer-Elster-Parkes nun doch von einem baldigen 

Abriss der beiden Heizkraftwerk-Süd-Essen auszugehen sei. Diese beiden Schornsteine sollten 

aber für Klettervorführungen und die Anbringung eines Großtransparentes als besonderer 

Höhepunkt einer eben deshalb für den Ufer-Elster-Park konzipierten Festveranstaltung dienen. 

Durch Unterstützung der Stadtverwaltung ist mit dem Sportkomplex in der Vollersdorfer Straße 

sehr schnell eine ausgezeichnete „Ersatz“-Lösung gefunden worden, die allen Programm-

anforderungen entspricht und sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit PKW gut 

erreichbar ist. 

Das Vereinsfest zum 125. Gründungsjubiläum wird genau am Gründungstag, also am Sonntag, 

dem 19. September 2004 stattfinden. Im Laufe des Vormittags werden zwei Rundwanderungen 

mit unterschiedlichen Streckenlängen und Streckenprofilen (10 und 20 Kilometer) in gestaffelter 

Reihenfolge so gestartet, dass alle Teilnehmer etwa gegen 15 Uhr wieder gemeinsam im 

Sportkomplex Vollersdorfer Straße eintreffen. Am Start- und Zielort vor der Turnhalle erwarten 

die Wanderer auch aus möglichst vielen anderen Geraer Sportvereinen dann Stände mit Bratwürsten, 

Mutzbraten, Köstritzer Bier sowie auch Kaffee und Kuchen. Die Wasch- und Umkleidemöglichkeiten 

der Sportanlage können genutzt werden. Bereits ab 10 Uhr ist die mobile, zehn Meter hohe 

Kletterwand in Betrieb. Außerdem gibt es für die Kinder Bierkastenklettern, Tischtennis und viele 

andere Überraschungen. 

17 Uhr beginnt dann die eigentliche Festveranstaltung in der bestuhlten Turnhalle mit der Begrüßung 

der Gäste durch den 1. Vorsitzenden unserer Sektion, woran sich Grußworte, ein kurzer Abriss 

der 125-jährigen Sektionsgeschichte sowie der Hauptvortrag anschließen, den Klaus Amthor zum 

Wirken des Geraer Handelsschulgründers und passionierten Alpenforschers Dr. Eduard Amthor 

halten wird. Vor Beginn des Tanzabends wird mit dem Eintreffen des Schlussläufers einer von 

Michael Güther und Anke Hermann organisierten Staffelveranstaltung über 125 Kilometer von 

Zeulenroda nach Gera gerechnet, wobei Ausdauerläufer im Joggen und Nordic Walking sowie 

Radfahrer, Schwimmer und Ruderer zum Einsatz kommen sollen. Die Zanktaler kommen zwar 

aus dem Thüringer Mittelgebirge, doch ihr Alpen-Rock-Repertoire wird bis zum Zapfenstreich 

gegen 23 Uhr für hochalpine Gipfelstimmung sorgen. Zum Show-down sollte sich niemand diesen 

Szene-Geheimtipp entgehen lassen. Dr. Detlef Ebert 

BEGEGNUNGEN 

Hörst du den Ruf der Berge...? 

Am Montag, dem 25. August 2003, trafen sich um 4.45 Uhr am Geraer Johannisplatz 19 alpenverrückte 

Gipfelstürmer des „Goethe-Gymnasiums/Rutheneum seit 1608“ im Alter zwischen 

13 und 16 Jahren zur traditionellen 7. Tour zur Geraer Hütte. 

Es folgte nach rund achtstündiger Fahrt der Aufstieg unter Überwindung des inneren Schweinehundes 

bei dieser oder jenem und nebenbei so ca. 1000 Höhenmetern. Dabei verloren wir 

literweise Schweiß, da die Sonne erbarmungslos brannte. Die meist gestellte Frage lautete 

dementsprechend: „Wie weit isses’n noch?” Die Antwort darauf musste jede(r) für sich selbst 

finden. Doch unsere „Treibriemen“ Frau Hensel und Herr Eck sorgten schon dafür, dass alle, ob 

„luftbereift“, ausgedörrt oder sonstwie „beschädigt“, am Ziel ankamen. 

Oben angelangt, begrüßten uns zuerst Hüttenhund Vaska und natürlich Maria und Günter Hofmann. 

Der Aufenthalt in der urigen Hütte ließ uns alle erlittenen und noch zu erleidenden Qualen rasch 

vergessen. Das eigens für uns gekochte Bergsteigeressen brachte schnell verbrauchte Energie 

914

zurück. Auch wenn nicht alle an jeder Wanderung teilnehmen konnten oder wollten, so brachten 

wir es doch insgesamt auf 2222 bezwungene Höhenmeter, auf die wir zu recht stolz sein konnten. 

Bei Kaiserwetter (jeder, wie er es verdient!) erklommen wir die Alpeiner Scharte (2959 Meter) und, 

weil es so schön war, einen kleinen Nebengipfel (3000 Meter) des Fußsteins gleich mit. 

HÖHENREKORD! 

Als weiteren Höhepunkt wagten wir uns im Höhenrausch an den Olperer-Gletscher bis auf 

2900 Meter heran. Für viele von uns war es das erste Mal, einen Gletscher hautnah zu erleben. 

Auf dem Weg dorthin badeten einige „Narrische“ im 6 Grad kalten Gletschersee. 

Am letzten Tag unserer Wandertour wurden wir am Steinernen Lamm (2500 Meter) von einer 

Herde neugieriger Bergziegen überrascht. Diese freuten sich scheinbar so sehr über unsere 

mitgebrachten Brote, dass sie uns bis zum leider ausgetrockneten Bergsee begleiten wollten. 

Dieses verlockende Angebot wollten einige Mädchen unserer Gruppe wohl doch nicht annehmen. 

Schnell wie nie waren sie bergauf den Blicken der meckernden Vierbeiner entschwunden, was 

nicht nur bei Letztgenannten anerkennendes Staunen auslöste... 

Dass diese Tour erneut zu einem unvergesslichen Erlebnis werden konnte, verdanken wir nicht 

zuletzt unseren Lehrern Günther Eck und Kerstin Hensel, der Sektion Gera des DAV, Herrn Zingel 

vom AFA-Autohaus Gera, vier supernetten Busfahrern, namentlich Herrn Thomas Klammer vom 

Geraer Verkehrsbetrieb, sowie natürlich Hüttenwirt Günter Hofmann mit Ehefrau Maria. Wir alle 

hoffen auf die Fortsetzung dieser aktiven Tradition im nächsten Jahr. 

Die Teilnehmer an der Wanderfahrt zur Geraer Hütte vom 25. bis 29. 8. 2003 

Uslow, Doris Winter, Michelle Platz, Franziska 

Trummer, Natalie Vornehm, Nadescha Kremser, Sophie 

Zeinert, Anne Maigatter, Anne Steidel, Marion 

Haderk, Franziska Schmidt, Juliane Sandig, Georg 

Ledig, Tino Gerbet, Jonathan Spörl, Michael 

Jakob, Rick Lippold, Steve Lück, Rico 

Zigeiner, Robert 

Laasener Straße 108 · 07546 Gera 

Telefon (0365) 8372677 

Telefax (0365) 8372616 

• komfortable Zimmer in zentraler Lage mit Dusche/WC, 

Minibar, TV und Telefon 

• Salon 16 Plätze, Vereinszimmer 40 Plätze, Saal 150 Plätze/Bühne, 

kleine und große Feiern, Schulungen, Tagungen, Konferenzen, 

moderne Tagungstechnik, Jubiläen, Hochzeiten und andere Anlässe 

• Stammtisch 

• Thüringer Spezialitäten 

• Reichhaltiges Frühstücksbuffet, Brunch 

• Eigene Konditorei 

• Kinderspielplatz, Parkmöglichkeiten am Haus 

• 5 Minuten von der A4-Abfahrt Gera-Leumnitz – direkt an der B 7 

915

Geraer Emissäre im Gasthof „Lamm“ – 

Das Winterfest 2004 

Ende Juli 1890 sitzt bereits am Nachmittag eine ungewöhnliche Herrenrunde im Gasthof „Lamm“ 

in St. Jodok/Tirol beisammen, um die Modalitäten der in Aussicht gestellten Errichtung einer 

Schutzhütte unterhalb der Alpeiner Scharte zu besprechen. Die gerade einmal zehn Jahre alte, 

doch dank großzügiger Sponsoren recht zahlungskräftige thüringische Sektion Gera/Reuß im 

DÖAV hat sich zum Bau einer alpinen Schutzhütte entschlossen und Interesse an einem Standort 

oberhalb des Ortes St. Jodok signalisiert. Die beiden Geraer Emissäre jedenfalls, Justizrat Rudolf 

Müller und Sanitätsrat Dr. Ludwig Sparmberg, sind begeistert von der fantastischen Aussicht 

nach Besteigung der Alpeiner Scharte und von der in jeder Hinsicht für einen Hüttenbau bestens 

geeigneten Alpeiner Alm. Da trifft es sich gut, dass Georg Stockhammer, der geschäftstüchtige 

„Lamm“-Wirt zugleich auch Gemeindevorsteher von St. Jodok ist und auf die von einem 

Schutzhüttenbau betroffenen Almbesitzer einen gewissen zuratenden Einfluss ausüben kann. 

Doch Franz Fiedler, der auf die besondere Heilkraft seiner Geisenmilch schwört, kann sich wegen 

des dort besonders saftigen Futters nicht dazu durchringen, auch nur einen Zoll seines Besitzes 

auf der Alpeiner Alm abzugeben. Auch Ingenieur Eichner, 1. Vorsitzender der Sektion Wipptal, 

kann die ziemlich verfahrene Situation nicht retten und so muss ein Zufall in Gestalt der wütend 

916

hereinstürmenden Martha Fiedler helfen, die Verhandlungen doch noch zu einem glücklichen 

Ende zu führen. Die temperamentvolle Martha, die heute die Geisen alleine melken musste, 

während ihr Mann schon am Nachmittag im Wirtshaus sitzt, zeigt sich nämlich beeindruckt von 

den vornehmen Herren aus Thüringen und outet sich als begeisterte Kirchweihtänzerin. Für die 

überraschende Lösung der immer noch stagnierenden Baugrundverhandlungen sorgt schließlich 

Fräulein Erna, die Geraer Saisonkellnerin im „Lamm“, die ein überzeugendes Geschäft vorschlägt: 

Die Sektion Gera veranstaltet zwecks Hüttenbaufinanzierung einen regelmäßig stattfindenden 

Ballabend, man könnte ihn „Winterfest“ nennen und die Familie Fiedler bekommt Freikarten auf 

Lebenszeit, sofern sie den Hüttenbau ermöglicht. Dichtung und Wahrheit vermischten sich zu 

einem gefälligen Sketch beim diesjährigen Winterfest – Auftritt des Vorstands, der mit der 

Kabarettistin Eva-Maria Fastenau als Fräulein Erna eine zwerchfellerschütternde Verstärkung 

erhielt und schon ganz im Zeichen des 125-jährigen Gründungsjubiläums der Sektion stand. 

Anke Hermann und Bernd Ott moderierten sehr locker und sympathisch das zweistündige 

Programm mit Quizrunden und Interviews (Rudolf Barkowski, Hans-Hagen Hempel, Wilhelm 

Schaffer) sowie einer abwechslungsreichen Show-Mixtur mit dem Alphorn-Duo Schier, dem 

Musikprojekt Traumwandler, dem Tanzsportverein Butterfly, dem Tanzkreis Brillant und der 14jährigen 

Schlagersängerin Josephine Reichmann. 

Bis weit nach Mitternacht konnte dann zur bewährten Oldie-Hitparade der Kultband „Satelliten“ 

die angestaute Tanzwut ausgelebt werden. Solch schöne Intermezzi wie die Auslosung der 

Quizgewinner durch die Bad Köstritzer Dahlienkönigin Katja Grötzner, die von Lutz Böhmer 

souverän kommentierte Modenschau der Bergwanderer-Kollektionen von 1879 bis 2004 und 

schließlich die Verlosung der großen Winterfesttombola, wurden dabei gern in Kauf genommen. 

Für die Bereitstellung der zahlreichen und sehr attraktiven Tombolapreise möchten wir 

uns auch an dieser Stelle bei folgenden Firmen, Unternehmen und Vereinen bedanken: 

Autohaus Jokisch, Gera Mountainstore Jack Wolfskin, Gera 

Bergverlag Rudolf Rother, Ottobrunn RaiKo Handel, Bad Köstritz 

Café und Pension Kutschbach, Collis Reisebüro Spangenberg, Gera 

DAV-Sektion Landshut Sanitätshaus Füldner, Gera 

Geraer Bank eG, Gera Trekkingfachgeschäft draußen leben, Greiz 

Grimm & Dicke GmbH Landschaftsbau, Gera Tropenzentrum Biele, Gera 

Holzland-Reisebüro, Hermsdorf Wipptal-Tourismusverband, Steinach/Tirol 

Köhler Radsport, Meilitz 

Mittenwald – Riva del Garda 

Mit dem Mountainbike über die Alpen 

Eine Alpenüberquerung mit dem Mountainbike ist sicherlich für jeden aktiven Radsportler eine 

Herausforderung, die seines gleichen sucht. In der einschlägigen Literatur findet man dazu viele 

Tourvarianten. Die meisten Routen beginnen im Deutschen Voralpenraum und haben ihr Ziel am 

Gardasee oder an der Adria. Ich habe mich für eine selbst zusammengestellte mittelschwere Tour 

von Mittenwald nach Riva del Garda entschieden. Auf knapp 500 Kilometern und 14.000 

Höhenmetern überquerte ich die Alpen von Nord nach Süd über zwölf Pässe und Gipfel meist 

auf Schotterwegen, Trails und wenig befahrenen Asphaltstraßen. 

917

Gipfelsieg am Umbrailpass. 

918 

Die Tour habe ich nach halbjähriger und 

gründlicher Vorbereitung allein unternommen. 

Dabei half mir unter anderem auch eine 

Checkliste, die sich auf verschiedene Literaturquellen 

stützte und sich während der Tour 

sehr bewährt hatte. Meine Transalp führte bei 

herrlichstem Wetter in der letzten Augustwoche 

2003 in sechs Etappen zwischen 50 und 100 

Kilometern durch faszinierende Täler und 

Höhenzüge der verschiedensten Gebirgsgruppen. 

Ich habe unterwegs überall sehr 

gastfreundliche und hilfsbereite Leute getroffen. 

Ganz besonders in den italienischen Bergen 

habe ich die Begeisterung einer Radfahrernation 

zu spüren bekommen. Die eindrucksvollste 

Landschaft konnte ich im schweizerischen Uina 

Tal erleben. Wichtig bei der Planung solch einer 

Tour ist auch die Organisation der Rückfahrt. 

Beispielsweise gelangt man mit der Bahn von 

Rovereto (ca. 30 Kilometer von Riva) in nur fünf 

Stunden wieder zum Ausgangsort nach Mittenwald. 

Die Tour begann in Mittenwald am Parkplatz unterhalb der Karwendelbahn und führte durch das 

wunderschöne Leutschtal zwischen Mieminger Kette und Wettersteingebirge über die Ehrwalder 

Alm nach Ehrwald. Die Zugspitze im Rücken fuhr ich weiter vorbei am Mittersee und Blindsee 

zum Fernpass und von dort aus auf der Via Claudia Augusta nach Imst. 

Der zweite Tag begann mit einer steilen Auffahrt in vielen Kehren bis zu 20 Prozent Steigung zur 

2.000 Meter hoch gelegenen Venetalm. Der Weg führte danach talwärts über Larchach, Bichl, 

Piller zur Pillerhöhe wieder auf 1.600 Meter Höhe. Das waren insgesamt wiederum 400 Höhenmeter, 

die zu bewältigen waren. Auf Pillerhöhe hatte ich einen traumhaften Ausblick auf das Örtchen 

Fließ und das obere Inntal. Von dort ging es in rasanter Abfahrt 700 Höhenmeter hinab ins Inntal 

und durch das Paznauntal bis nach Kappl. 

Die größten Höhenunterschiede habe ich am dritten Tag auf der Königsetappe bei der Überquerung 

des Alpenhauptkammes mit rund 2.800 Höhenmetern zurückgelegt. Zunächst war ein relativ 

steiler Anstieg von Ischgl durch das Fimbatal bis zur Heidelberger Hütte zu absolvieren. Von dort 

aus musste ich das Bike bis zum Fimbapass in 2.608 Metern schieben oder tragen. Entlohnt 

wurde ich aber dann mit einer traumhaften Abfahrt nach Sur En im Unterengadin. Am Nachmittag 

folgte eine 1.100 Höhenmeter zählende Auffahrt durch das Uina Tal, dem wohl schönsten Schweizer 

Tal, zur Sesvennahütte in Italien. 

Der vierte Tag meiner Transalp begann zunächst 

etwas sanft mit einer herrlichen Abfahrt ins 

Vinschgau entlang der Etsch vorbei an Schleiss 

und Laatsch bis ins Münstertal nach Taufers. 

In Santa Maria, wenige Kilometer nach Münster, 

begann die Auffahrt zum Umbrail-Pass auf 2.503 

Meter Höhe. Rund 1.300 Höhenmeter waren 

nun hier teils auf Schotter und teils auf Asphalt 

zu absolvieren. Die Straße, die sich in endlosen 

Serpentinen Meter um Meter nach oben zog, 

war relativ wenig befahren. Der Pass stellt die 

Grenze zwischen der Schweiz und Italien dar. 

Unweit von der Passhöhe konnte man das 

Stilfserjoch erkennen. Danach begann ich mit 

der 17 Kilometer langen Abfahrt nach Bormio. 

Acht Kilometer waren es nun noch bis zu meiner 

nächsten Unterkunft in Santa Caterina (1.700 

Ankunft in Riva del Garda. 

Meter), das bereits im 1. Drittel der Auffahrt zum 

Gavia-Pass lag.

Rund 1.000 Höhenmeter waren an diesem Tag fürs erste zu erklimmen. Der Weg führte anfangs 

relativ steil in engen Serpentinen durch eine beeindruckende Landschaft. Linksseitig kamen die 

gewaltigen Gletscher zum Vorschein. Nach reichlich zwei Stunden erreichte ich die Passhöhe. 

Diese Fahrt hatte alles übertroffen, was ich bisher auf dieser Tour erlebt hatte. Nicht umsonst 

führt der Giro Italia über diese Piste. 

16 Kilometer rasante Abfahrt nach Ponte di Legno folgten nun bevor es wieder 500 Höhenmeter 

hinauf zum 1.884 Meter hoch gelegenen Tornale Pass ging. Die weiteren 35 Kilometer bis nach 

Dimaro bewältigte ich auf einer großzügigen Gefällstrecke in nur 45 Minuten. Jetzt war noch eine 

kräftezehrende Auffahrt nach Madonna di Campiglio zu absolvieren. Der Weg führte nun 16 

Kilometer auf einer schönen Schotterpiste durch den Wald etwa 900 Höhenmeter nach oben. 

Die letzte Etappe begann ich sehr früh in der Morgendämmerung. Von beiden Seiten grüßten die 

Berge der Adamello- und Brentagruppe. Die vielen Orte wechselten filmschnittartig während der 

schnellen Abfahrt. Die Radwege waren ausgezeichnet beschildert, so dass ich kaum auf der 

Straße fahren musste. Weiter ging es nun über Zuclo zum Pass Duron, der einzigen größeren 

Herausforderung der letzten Etappe. In dem kleinen Bergdorf Zuclo sah ich zum ersten Mal ein 

Hinweisschild mit der Aufschrift Riva, meinem Ziel der Transalp. Nach dem Pass Duron auf genau 

1.000 Metern Höhe führte die Abfahrt durch große Obst- und Weinplantagen bis zum Ballino 

Pass, den ich mit seinem 476 Metern Höhe kaum bemerkte. Von nun ab ging es nur noch bergab 

in Richtung Riva. Nach Pranzo konnte ich den Gardasee das erste Mal sehen. Die ganze Landschaft 

lag ziemlich im Dunst. In endlosen Serpentinen erreichte ich genau um 13.15 Uhr das Ufer des 

Sees. 

In nur 6 Tagen hatte ich die ca. 470 Kilometer und 14.000 Höhenmeter über die Alpen absolviert. 

Wenn das kein Grund zur Freude war! Zur Feier des Tages nahm ich ein ausgiebiges Bad im 

tiefblauen Gardasee. Das Unternehmen Transalp war geglückt. 

Der ausführliche Tourbericht mit vielen Informationen, Karte, Checkliste und Höhenprofil ist im 

Internet unter http://www.ahartmann.com abrufbar. Andreas Hartmann 

Berglaufabenteuer im Pazifik 

Ein Kamerateam vom MDR begleitete das 

Extremsporttrio aus Thüringen bei der 

Lauftortur durch den Bergdschungel der 

Pazifikinsel Reunion. Nicht nur 125 Kilometer 

im unwegsamen Gelände, sondern 

auch einmal den Mount Everest hinauf 

und hinunter stehen den 2600 Startern 

beim Grand Raid bevor. 

Ja, es war der bisher schwerste Wettkampf, an dem er teilgenommen hat. Obwohl nach dem 

pazifischen Abenteuer schon oft gestellt, ist eine solche Frage für Torsten Kunath durchaus nicht 

so einfach zu beantworten. Seitdem sich der ehemalige Radrennfahrer und Mannschaftskamerad 

von Olaf Ludwig, Thomas Barth und Jörg Köhler im Geraer Dreamteam der 80er Jahre dem 

919

Triathlon und Laufsport mit Vorliebe für Ultradistanzen verschrieben hat, wird die Liste extremer 

sportlicher Herausforderungen, denen er sich stellte, von Jahr zu Jahr länger. Die Wüstenläufe 

in Marokko oder Jordanien verlangen wahrscheinlich mehr Kraft und Kondition, doch der Höllenritt 

auf der Berg- und Talbahn durch das Zentralmassiv von Reunion geht gerade auf den letzten 

schier endlosen Kilometern an die Grenzen vor allem der psychischen Leistungsfähigkeit. 

Begonnen hatte das Abenteuer Reunion mit einem zufällig gelesenen Bericht über den Grand 

Raid in einem der Ultralauf-Journale und der auch bei zwei Thüringer Laufkameraden geweckten 

Neugier auf dieses Top-Ereignis der Extremsportszene. Im Oktober des Vorjahres landete schließlich 

das bewährte „Wüstenlauf-Trio“ Herbert Macheleit (50 Jahre) aus Königsee, Guido Kunze (33 

Jahre) aus Mühlhausen und Torsten Kunath (38 Jahre) aus Gera samt Familien eine knappe Woche 

vor dem Grand Raid auf dem Flughafen von Reunion in Saint Denise. Die Zeit musste reichen, 

um mit dem Leihwagen sowohl die Küstenregion der winzigen Pazifikinsel samt schmucker 

Badestrände zu erkunden als auch ins Gebirge zu fahren und mit ein paar Trainingsläufen die 

Besonderheiten der beinharten Strecke kennen zu lernen. Der Hauptwanderweg durch das 

Zentralmassiv von Cap Merdraud im Süden bis zur Inselhauptstadt Saint Denise im Norden wird 

mit 125 km Luftlinie angegeben und führt über fünf Pässe an der 3000 Meter Grenze. Ambitionierte 

Bergwanderer können die Distanz in einer Woche bewältigen. Mehr als 20 Kilometer pro Tag sind 

in dem stark profilierten vulkanischen Gebirgsgelände kaum zu schaffen. Die für solche Mehrtageswanderungen 

errichteten recht spartanischen Berghütten dienen während des Grand Raid 

als Verpflegungsstützpunkte für die Läufer und werden zumeist per Hubschrauber mit Früchten, 

Getränken, Schleim und Energieriegeln versorgt. 

Da Reunion als französisches Überseedepartement zur Europäischen Union gehört, kann das 

Startgeld zum Check-in in Euro bezahlt werden. Es regnet in Strömen, als die drei Thüringer 

Extremsportler im Riesenpulk der Läufer auf den Startschuss warten. Mehr als 2000 der 800.000 

Bewohner der Insel haben sich im Morgengrauen dieses Tages im Stadion vor Cap Durchand 

eingefunden, um die enormen Strapazen jenes Laufes auf sich zu nehmen, der ihre Insel berühmt 

gemacht hat. Das Gros der ausländischen Starter bilden die Franzosen. Die Bevölkerung Reunions, 

so Torsten Kunath, ist ungewöhnlich sportbegeistert und allenthalben wird Climbing, Mountainbiking, 

Paragliding, Bungee-Jumping oder Rafting angeboten. Ein El Dorado für Aktiv-Touristen. Der 

Regen begleitet das Läuferfeld nach dem pünktlich vier Uhr vollzogenen Start noch ein ganzes 

Stück hinauf zum Peton de la Fournaise, dessen Krater in knapp 3000 Metern Höhe an eine 

Mondlandschaft erinnert. Hier, am ersten Check Point herrscht zwar bereits strahlender Sonnenschein, 

doch früh ist es in dieser Höhe mit 3–4° C noch empfindlich kühl. Allerdings sollten die 

Das Thüringer Spezialkommando für sportliche 

Einsätze der besonderen Art. Guido Kunze 

(Mühlhausen), Torsten Kunath (Gera) und Herbert 

Macheleit (Königsee) v. l. vor dem Grand Raid. 

920 

Torsten Kunath verlässt den Kraterrand des 

Vulkans Peton de la Fournaise. Hinter ihm Tochter 

Jasmin, die am Check-Point frisches Wasser 

gereicht hatte.

starken Temperaturschwankungen als Kleinstes aller Übel schon bald keine Rolle mehr spielen. 

Fünf Pässe sind zu überwinden, deren Nominalhöhe sich auf 8.486 Meter summiert, wobei jedoch 

die gesamten Höhenmeter wegen der zahlreichen Zwischentäler an die zehn Kilometer heranreichen. 

In Citaos, einem malerischen Hochtal mitten im Bergdschungel, ist die Hälfte der Strecke geschafft 

und am Check Point werden Massagen und medizinische Betreuung angeboten. Torsten Kunath, 

der hier mit etwa zehn Stunden noch unglaublich gut im Rennen liegt, wechselt lediglich seine 

Strümpfe. Der Supermarathon auf dem Rennsteig wäre jetzt fast vorüber, doch der Vergleich ist 

geradezu grotesk. Von einem rythmischen, federnden und gleichmäßigen Laufen kann hier keine 

Rede sein; zu steil, uneben und glitschig ist der Kurs. Die Beinmuskulatur beginnt auch bei dem 

Geraer Langstreckenmatador immer mehr zu schmerzen und am letzten Pass, dem berühmt 

berüchtigten Roche Ecrite treten die ersten Wadenkrämpfe auf. In der Dunkelheit der gerade 

angebrochenen Nacht wirkt der Aufstieg wie eine schwarze Wand. Im Vorjahr hat es hier durch 

Erschöpfung zwei tödliche Unfälle gegeben, weswegen sich nun jeder Läufer kurz vor dem 

gefährlichen Pass noch einer speziellen Überprüfung der körperlichen Verfassung und der 

Ausrüstung unterwerfen muss. Ohne funktionierende Stirnlampe geht es keinen Schritt weiter. 

Für die drei Kilometer mit 1100 Höhenmetern bis zur Passhöhe des Roche Ecrite benötigt Torsten 

Kunath trotz der rebellierenden Muskeln nur eineinhalb Stunden, verläuft sich ein paar hundert 

Meter und wird dann mit dem Blick auf das Lichtermeer des noch 25 Kilometer entfernten Saint 

Denise belohnt. Doch gerade in dieser Verheißung des in Sichtweite liegenden Zieles liegt eine 

besondere Tücke des Grand Raid, die so manchem Läufer zum Verhängnis wird, denn es geht 

nun beileibe nicht nur noch bergab. Erst jetzt waltet der als Scharfrichter des Laufes bekannte 

Roche Ecrit so eigentlich seines Amtes. Die Achterbahn durch den Bergdschungel setzt sich fort, 

extrem abschüssige Passagen sind zu überwinden und das Ziel scheint als Fata Morgana keinen 

Meter näher zu rücken. Damit aber wird die Philosophie des Ultralaufens in ihren Grundfesten 

erschüttert. Die Separierung des Übermaßes in kleinere fassbare Maßeinheiten, in überschaubaren 

Raumgewinn misslingt. Kurz vor dem Ziel denkt der erfahrene Extremsportler tatsächlich für 

einige Minuten darüber nach, aufzugeben. Dann ist die Krise überwunden. Mit 27:10 h und Platz 

86 unter 2600 Startern liefert Torsten Kunath einmal mehr eine ausgezeichnete Leistung ab und 

wird bester der etwa 20 deutschen Teilnehmer. Der Sieg geht, wie jedes Jahr, an einen Einheimischen: 

Richeville Esparan gewinnt den Grand Raid 2003 in 17:52 h. Guido Kunze holte auf den letzten 

20 Kilometern enorm auf, läuft eine Stunde nach dem Geraer ins Ziel und auch Herbert Macheleit 

zählt mit 34 Stunden zu den bewundernswerten Finishern dieses Berglaufabenteuers im Pazifik. 

Dr. Detlef Ebert 

DAV-JUGEND 

Skilager im Fichtelgebirge 

Es fing alles an mit unserer neuen mobilen Kletterwand. Ersteigert im Internet, gekauft von der 

Bergrettung Mehlmeisel, abgeholt von der Hütte der Bergwacht am Klausen. 

Ich habe mich sofort in die Hütte verliebt, und gefragt, ob man sich dort auch mal einmieten kann. 

Selbstverständlich ja – die Berg- und Skiwachtler sind ja auch für jeden Spaß zu haben. Und 

wenn eine Jugendgruppe des DAV Gera fragt, kann sowieso keiner nein sagen. 

So reisten wir am Sonntag, den 8. Februar 2004, im Fichtelgebirge an. Tags zuvor noch belächelt, 

da alles nach Frühling aussah. Aber wir haben ja einen heißen Draht nach oben und Schnee 

bestellt. Der kam pünktlich, wir brachten ihn praktisch mit. 

Es war eine höllische Anfahrt im Schneegestöber und bei Eisglätte auf den Straßen. 

Doch das Ziel war es wert. Wir nahmen sofort Besitz von der Hütte, hissten unsere Vereinsfahne 

des DAV Gera, und wurden ganz liebevoll von der Mannschaft der Bergrettung aufgenommen. 

Wir brachten ja auch den Schnee mit. Natürlich ging es ab Montag auf die Piste. Dazu sind wir 

hergekommen. Zehn kleine Schneeschuhfahrer waren unterwegs, da hatte einer Lust auf 

Snowboard, da warens nur noch neun. Und so weiter. Die jungen Leute hatten ja alle Ski und 

Snowboard dabei. Außer Anne, unser Totalanfänger. Aber es war immer ein Paar Ski übrig, sodass 

sie schließlich auch immer fahren konnte. Und das machte sie ganz toll! 

Täglicher Liftbetrieb bis 22.00 Uhr, das hat gepasst. In der Hütte waren wir Selbstversorger. Das 

heißt, wir haben uns um alles selbst kümmern müssen. Hat auch hingehauen. Mit den Leuten 

921

der Bergrettung hatten wir Riesengaudi. Lagerfeuer, Kesselgulasch im Schnee, Fackelabfahrt 

nach dem Nachtskibetrieb, Einweisung in Lawinenverschüttetensuche und im Umgang mit VS- 

Geräten und Suchsonden, das volle Programm wurde uns geboten. 

Mittwoch Ausflug zum Ochsenkopf. Langweilige Abfahrten, wir hatten uns schon geärgert. Aber 

dann die Entdeckung: Tiefschneeabfahrt unterm Lift. Ein Genuss! 

Die Abfahrt endet in der Spur der Sommerrodelbahn. Im Nachhinein erfahren wir, dass wir 

verbotene Wege gegangen sind. Ja moi. 

Leider mussten wir am Freitag, den 13., wieder heim. Was solls, wir nahmen auch den Schnee 

wieder mit. Aber dadurch fiel uns der Abschied leichter, wir fuhren die letzten Abfahrten im 

Schneeregen. Herzlichen Dank an Mehlmeisel und den Aktiven dort sowie den Eltern, die gefahren 

sind. Bernd Ott 

R. Steidel sichert S. Wesser an den 

„Sonnenplatten“ 

Feuerstelle am Steinbruch 

Anklettern im Steinicht 

Funkspruch an www.dav-gera.de 

+++steinicht_2004-03-20_stopp+++ 

+++abfahrt_vogtlandbahn_09.20_uhr_stopp+++ 

+++schlechtwetterlage_besseres_wetter_bestellt_stopp+++ 

+++ankunft_bahnhof_rentzschmuehle_wetter_gut_stopp+++ 

+++klettern_stopp+++ 

+++einfach_toll_stopp+++ 

+++jetzt_nur_nicht_stopp+++ 

Weiter, höher, mehr... 

Wir belagern erst den „Gnom“, d e n Übungsfelsen im 

Steinicht. Dann sind die „Sonnenplatten“ dran. Auch hier 

lassen wir alles hinter bzw. unter uns, und das sind paar 

ordentliche 7er. 

Die Mittagspause ist redlich verdient. Friese hat den Grill 

schon angeheizt, das Lagerfeuer brennt auch. Wir haben 

reichlich Futter für diese Art der Ernährung dabei und manche 

„fressen“ bis kurz vorm Platzen. 

Richard, Daniel und David toben sich weiter am Nelkenstein 

aus. Bernd will uns Mädels (Marion, Anne, Carmen, Sylvia) 

jetzt noch was Neues zeigen, einen besonders schönen 

Weg im Steinicht. Wir gehen zum Felsen „Dornbusch“. Leider 

fängt es jetzt richtig doll zu regnen an. Schade, aber so 

müssen wir uns diesen Felsen wohl für später aufheben. 

+++zurück_zum_bahnhof_rentzsch muehle_stopp+++ 

+++ankunft_gera_17.04_uhr_stopp+++ 

++ende_gut_alles_gut_ 

bis_zum_naechsten_mal_ 

zwischenstopp+++ 

922 

Sylvia Wesser

Seilspiele mit Kindern 

vom 30. April bis 2. Mai 2004 

HalliGalli im Vereinshaus 

Ferien. Freizeit. Seele baumeln lassen. Was 

erleben. 

Nicht wegfahren können. Oder nicht wollen. 

Trotzdem was erleben. 

Alpenverein Gera. 

Hier ist ein Angebot: Ferienbetreuung im Vereinshaus. 

Kann nur Scheiße sein, „Betreuung“ ist „Aufbewahrung“, 

ein Vereinshaus ist nur für Mitglieder. 

Ja, meistens. 

Beim DAV Gera ist das anders! 

Wir haben gern Gäste. Deshalb unsere Einladung 

an alle Ferienkinder Geras und von anderswo, 

gemeinsam den Tag zu verbringen. 

Am 6. April 2004 und am 15. April 2004 waren 

alle Interessierten eingeladen, so viel Freizeit 

in unseren Gefilden zu verbringen, wie sie 

wollten. Das Angebot wurde reichlich angenommen. 

Es hätten aber noch viel mehr Kids 

und Jugendliche kommen können. 

Schließlich haben wir nicht nur unsere neue 

zehn Meter hohe Kletterwand aufgebaut, sondern 

auch viele Elemente aus dem Spielmobilsortiment 

unserer Partnerschulen aus Bad 

Köstritz rangekarrt. Die Tischtennisplatte war 

nur ein Renner während der Klettertage, die 

ansonsten sehr rege in Anspruch genommen 

wurden. 

Unsere Jugendgruppe nutzte die Gelegenheit 

zum Klettern leider erst ab der zweiten Ferienwoche, 

aber dafür dann um so intensiver und 

fast täglich. 

Fazit für uns: Weiter so. Ferien in Gera – beim 

DAV ist immer was los! Bernd Ott 

So hieß die Jugendleiter-Fortbildung, für die 

sich unser Vater angemeldet hat. 

Weil der Alte nicht gern allein fährt, mussten 

wir mit. Der hat uns einfach so mit angemeldet. 

Das Argument „Schulbefreiung am Freitag“ hat 

uns überzeugt. Und es ging schließlich in die 

Alpen. 

Dort kam das böse Erwachen: Nur Frauen mit 

kleinen Kindern, und mittendrin wir zwei mit 

unserem Vater. Also wer passt auf wen auf? Mein Bruder Bernhard hoch über Hindelang. 

Alles kein Problem, wir haben unseren Alten im Griff, und der den Rest der Mannschaft. 

Ich (Micha) wechselte zur Seite der JL, den ich in zwei Jahren auch gern machen möchte. Berni 

fühlte sich wohl beim Basteln und Malen. Er half Monika beim Beschäftigen der kleinen Kinder. 

Ganz nebenbei haben wir alle auch einiges gelernt, was man so mit einem Kletterseil anstellen 

kann. Mein Tipp: Hochseilgarten – das ist so geil. Michael Ott 

923

TOURENBERICHTE 

Wandern in Slowenien 

vom 20. bis 29. Juni 2003 

Unter diesem „Titel“ hatte das Holzlandreisebüro in Zusammenarbeit mit der Sektion ein Angebot 

unterbreitet, das offensichtlich sehr großen Zuspruch fand, denn mehr als 60 Wanderfreunde 

wurden zur Anreise von einem Dreiachser-Bus aufgenommen. 

Über Autobahnen und die Tunnel der Tauernstrecke wurde wenige Kilometer nach dem Ausgang 

des Karawankentunnels das Ziel, „Hotel Spik“ in Gozd Martuljek, im oberen Savetal erreicht. Zwei 

Reiseteilnehmer kamen mit einem Tag Verspätung an, weil der slowenische Grenzposten sie 

schnell noch mal nach Hause schickte, um den Personalausweis als Einreisedokument zu holen. 

Die Beiden versäumten die Orientierungstour in die Umgebung des beschaulichen Ortes bei 

bestem Sommerwetter, mit schönen Ausblicken auf die Karawanken und die kalkweiß leuchtenden 

Zacken der Julischen Alpen mit der talbeherrschenden 2400 bis 2600 Meter hohen Spikgruppe. 

Zwei slowenische Bergführer begleiteten die „Riesengruppe“ auch an den folgenden Tagen auf 

den Wegen in den Bergen und hatten dank Walkie-Talkie an der Spitze und am Ende der 

Wanderschlange alles „im Griff“. Hitze und steile Anstiege brachten viele außer Puste und trieben 

allen die Schweißperlen nicht nur auf die Stirn. 

Nach dem Besuch des Wasserfalls von Martuljek am zweiten Tag kehrten wir in Ingos Blockhütte 

ein, füllten den Flüssigkeitsverlust auf, freuten uns über das emsige Treiben der Frau des Hauses 

an den Kesseln über offenem Feuer unter dem Hüttendach und genossen die Ergebnisse ihres 

Tuns in Form verschiedener deftiger Gerichte. Ein paar Wanderer wurden dabei vom Nachbartisch 

aus von einheimischen Naturfreunden mit Selbstgebranntem versorgt, zwecks besserer Verdauung 

sowie Erleichterung der Kontaktaufnahme. Dank österreichischer Vergangenheit Sloweniens gab 

es, zumindest mit den älteren Einwohnern, kaum Verständigungsschwierigkeiten. Am nächsten 

Tag begann nach kurzer Anreise in die Nähe des bekannten Wintersportorts Kranjska Gora der 

Aufstieg auf den Gipfel des Mavrinc (1500 Meter), der sich als Aussichts-und Mittagsrastplatz 

über dem Vrsic-Pass bestens eignete. Der Abstieg führte an der russischen Kapelle vorbei, im 

Gedenken an die gefangenen Erbauer der Passstraße inmitten der Berge errichtet und von den 

Einwohnern des Gebiets bis heute liebevoll gepflegt. Beeindruckend in dieser Gegend auch die 

Anlagen der Skiflugschanze Planica, die auf Grund der landschaftlichen Gegebenheiten ohne 

aufwändige Betonbauten für den Absprungbereich auskommt und sich dadurch im Sommer 

ziemlich unauffällig präsentiert. Trotzdem zollt man beim Anblick des Steilhangs den Sportlern 

Die Spikgruppe in den Julischen Alpen. 

924 

Die Burg auf einem Felssporn hoch über dem 

See von Bled.

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925 

Auch künftig 

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Respekt, die auf dieser Anlage ihr Können mit Flugweiten über 200 Meter unter Beweis stellen. 

Kaum ein Besucher des kleinen Landes wird es versäumen, der Karsthöhle bei Postojna, einer 

Naturattraktion jenseits der Gebirge, einen Besuch abzustatten. Von insgesamt 20 Kilometern 

unterirdischer Gänge sind ca. fünf Kilometer mit den beeindruckendsten farbigen Tropfsteingebilden 

für Besucher zugänglich. Zum Ausgangspunkt der knapp eineinhalbstündigen Untertagewanderung 

fährt man mit einer Grubenbahn auf windungsreicher Strecke und erhält während dieser „Anreise" 

bereits einen Eindruck von Ausmaß und Vielgestaltigkeit der Höhle. Zielort des Nachmittags 

dieses Reisetages war Lipica, bekannt durch die dort gezüchteten weißen Pferde. Ein Rundgang 

durch das Gestüt machte uns mit Unterbringung, Aufzucht und Ausbildung der zunächst dunkel 

gefärbten, sich im Laufe ihres Jugendalters dann zu den schneeweißen Exportschlagern des 

Landes wandelnden Tieren bekannt. 

Diesem Busreisetag, an dem wir auch einen Blick auf die Landeshauptstadt Ljubljana werfen 

konnten, folgte ein Bergwandertag im Vrata-Tal zum Fuß der Nordwand des Triglav. Er ist mit 

2864 Metern der höchste Berg Sloweniens und präsentierte sich uns mit seinen in der Mittagssonne 

hell leuchtenden Steilabstürzen. 

Wenn man sich in Oberkrajn aufhält, dann muss auch die Heimat des Musikanten besucht werden, 

der mit dem charakteristischen Sound seiner volkstümlichen Melodien in den 70-er und 80-er 

Jahren viele Menschen mitriss und begeisterte. Begunje mit dem Gasthaus des Slavko Avsenik 

erreichten wir nach dem Aufstieg zur Bergkirche des Ortes, von der aus der ganze Landstrich 

überblickt werden konnte. In Slavkos Shop nahmen viele Gelegenheit, sich mit klingenden 

Andenken an den Aufenthalt am Ursprungsort der Musik einzudecken. Eine zünftige Probe des 

süffigen slowenischen roten und weißen Weins im stilechten Ambiente eines Kellers mobilisierte 

nach kurzer Zeit die Sangeslust der Teilnehmer und rundete das Tagesprogramm ab. 

Ein weiterer Ausflug führte uns erneut in den Triglav-Nationalpark, zum Aufstieg auf den ca. 2000 

Meter hohen Aussichtsberg Vrsnic. Streckenweise durch einen blühenden „botanischen Garten“ 

mit der charakteristischen Kalkalpenflora aufsteigend, überwanden wir etwa 700 Höhenmeter bis 

zur Rast auf dem Gipfel. Die erhoffte Panoramasicht blieb uns allerdings verwehrt, weil die 

Vorboten eines Gewitters aufzogen. Auf Drängen der Bergführer nahmen wir den Abstieg nach 

kurzem Verweilen unter die Füße und waren froh dem Rat gefolgt zu sein, denn es entlud sich 

ein heftiges Berggewitter, kurz nachdem wir den Bus wieder erreicht hatten. Den Tagesabschluss 

bildete der Besuch eines typischen slowenischen Landgasthofes in Bohinjska Bela. Die Tageserlebnisse 

wurden in gemütlicher Runde bei deftigem Mahl und einem Gläschen Wein oder Bier 

ausgewertet, begleitet vom Akkordeonspiel eines Bergbewohners in der Tracht der Bauern. Die 

Größe der „Kapelle“ war dem Raum entsprechend, denn für mehrere Mitwirkende an dem im 

Reiseprogramm vollmundig angekündigten Oberkrajner Folkloreabend wäre wohl kein Platz 

gewesen. 

Der Slowenienaufenthalt fand seinen krönenden Abschluss mit dem Besuch in der malerischen 

Umgebung der Stadt Bled. Bei strahlendem Sonnenschein präsentierten sich vom jeweiligen 

Standort des Betrachters immer neue fotogene Ansichten vom See und der ihn auf einem 

Felssporn überragenden Burg, von der Insel im See, den Bauten der Stadt, die das Ufer säumten 

und der Bergkulisse. Auf drei Boote, sogenannte Pletne, verteilt, ließ sich die Reisegruppe von 

jeweils einem Ruderer über den kristallklaren, fischreichen See zur Insel, die mit einer Kirche 

bebaut ist, schippern. 

Mit diesen schönen Eindrücken im Gedächtnis verließen wir am folgenden Morgen die kleine 

Republik südlich des Alpenhauptkamms, die sich mit ihren freundlichen, aufgeschlossenen 

Bewohnern und ihren gepflegten Ortschaften und Städten erfolgreich auf dem Weg in die 

Gemeinschaft der europäischen Staaten befindet. Walter Schleßiger 

Auf den Pfaden der Inka 

Der kleine, sehr rustikal wirkende Zug ist brechend voll. Auf den unbequemen Holzbänken, im 

Gang und selbst auf den Plattformen zwischen den Waggons drängen sich bunt gekleidete 

Indiofrauen, -männer und -kinder. Zahllose Säcke, Kisten und Tragetücher voller Lebensmittel 

und Gebrauchsgegenstände füllen die verbleibenden Lücken. Mit meiner Kraxe und der 

Wanderausrüstung wirke ich dazwischen irgendwie deplaziert und ziehe vor allem die Aufmerksamkeit 

der Kinder auf mich. Seit unserer Abfahrt von Cusco – der ehemaligen Hauptstadt des 

Inka-Reichs – sind schon einige Stunden vergangen. Stunden, in denen der Zug im Schneckentempo 

926

Tourismusverband Wipptal 

Ortsstelle ST. JODOK - SCHMIRN - VALS - STAFFLACH 

ladet Sie ein 

in eine der schönsten Tallandschaften Tirols. 

Wir empfehlen uns 

als naturbelassenes, etwas vom Touristenstrom 

abseits gelegenes, verkehrsmäßig (Bahn und Straße) 

gut erreichbares Naturschutzgebiet, 

für erholungssuchende und aktive Gäste. 

30 km Wanderwege - bequeme und anspruchsvolle - 

durch Wälder, Bergwiesen und Almen 

bis in die Gletscherregionen können Sie genießen. 

Ausflüge nach Südtirol bzw. Norditalien sind gut möglich. 

Fordern Sie Prospektmaterial 

vom Touristenverband A-6154 St. Jodok an. 

Telefon 0043/5279/5204 

Die Geraer Hütte (2324 m) mit Blick nach Westen gegen die Stubaier Alpen. 

Hütten-Telefon-Nr. 0043/663/9757382 

Anschrift: Geraer Hütte, A-6154 Vals/St. Jodok, Österreich 

Homepage www.wipptal.net/gera.html 

927

auf einer alten abenteuerlichen Gleiskonstruktion durch die fantastische Berglandschaft der Anden 

ins Urubamba-Tal gekrochen ist. Mittlerweile weiß ich kaum noch, wie ich auf der harten Bank 

– eingekeilt zwischen zwei breithüftigen Indiofrauen – sitzen soll. Und dabei kann ich wirklich froh 

sein, überhaupt einen der begehrten Sitzplätze ergattert zu haben! 

Bremsen quietschen. Der Zug hält wieder einmal an. Doch diesmal bleibt das sonst übliche große 

Gedränge im Gang aus. Keiner will aus- oder einsteigen. Dafür klopft es von außen an meine 

Scheibe. Der Schaffner – ich hatte ihm in Cusco gesagt wohin ich möchte – ruft „Kilometro Ocho- 

Ocho“ und gibt mir zu verstehen, dass ich hier aussteigen müsse. Endlich! Selbiges ist allerdings 

leichter gesagt als getan. Mit der sperrigen Kraxe bis zur Tür vorzudringen scheint mir ein Ding 

der Unmöglichkeit zu sein. Kurzerhand schiebe ich sie aus dem Fenster und klettere hinterher. 

Der zweite Akt dieses Abenteuers kann beginnen. 

„Kilometer 88“ – einen richtigen Namen hat dieser Haltepunkt nicht – ist eine gute Ausgangsposition 

für die Wanderung nach Machu Picchu. Unweit von hier, in den Bergen der Cordillera Vilcabamba, 

beginnt der legendäre „Pfad der Inka“. 

Nur wenige hundert Meter vom Haltepunkt der Eisenbahn entfernt überspannt eine schmale 

Hängebrücke den Rio Urubamba, einen gut und gerne 15 Meter breiten quirligen Fluss. Dort 

befindet sich der Eingang zum Camino Inka – wie der Trail offiziell genannt wird. Jeder, der die 

Brücke überqueren möchte, muss sich bei einem Wächter melden. Meine Personalien und mein 

Ziel werden in einem Buch registriert, und gegen eine Gebühr von 10 US$ erhalte ich das 

Eintrittsticket für das Endziel des Pfades – die sagenhafte Inka-Stadt Machu Picchu – samt einer 

Landkarte mit der näheren Umgebung des Trails. 

Ein Trampelpfad auf dem jenseitigen Flussufer führt sanft ansteigend in ein Nebental, vorbei an 

Eukalyptusbäumen, blühenden Kakteen und ein paar winzigen Terrassenfeldern. Die Gipfel der 

das Tal begrenzenden Berge sind von Wolken verhüllt. Nach etwas über einer Stunde straffem 

Fußmarsches erreiche ich eine ärmlich wirkende wellblechgedeckte Hütte. Zwei kleine rostige 

Schilder davor werben für Fanta und Coca Cola, doch niemand ist zu sehen, der hier irgendetwas 

verkaufen könnte. Laut meiner Landkarte dürfte dies für die nächste Zeit der letzte Gruß der 

Zivilisation gewesen sein. 

Noch ein geraumes Stück folgt der Pfad dem Tal, biegt dann, unweit einer Ruine die wohl auch 

schon aus Inka-Zeiten stammt, nach rechts ab und führt steil ansteigend den in Wolken 

verschwindenden Bergen entgegen. 

Dichter Bergdschungel begrenzt jetzt die Sicht. Farbenprächtige Bromelien wuchern von bizarr 

geformten Bäumen. Kolibris umschwirren blühende Büsche. Es herrscht – von den Geräuschen 

meines Anstiegs und dem entfernten Rauschen eines Gebirgsbaches einmal abgesehen – absolute 

Ruhe. 

13.00 Uhr – höchste Zeit, eine kurze Pause einzulegen. Der Proviant, den ich bei mir trage, ist 

erbärmlich knapp bemessen – für eine solche Wanderung eigentlich vollkommen unzureichend. 

Doch normalerweise sollte ich jetzt überhaupt nicht hier sein! Durch sehr missliche Umstände 

war ich gestern Abend gezwungen gewesen, die gesamte Planung der weiteren Tour grundlegend 

zu ändern: Zu zweit waren wir vor vier Wochen mit großen Plänen nach Südamerika gereist, 

hatten Rio de Janeiro und die Wasserfälle des Iguazu besucht, waren weiter quer durch Paraguay 

nach Argentinien gezogen, hatten gemeinsam die Anden über- und die Atacama-Wüste durchquert, 

um anschließend im chilenischen Antofagasta den Pazifischen Ozean zu erreichen. Mit der 

Ferrocarril Antofagasta Bolivia, einer mindestens ebenso antik anmutenden Eisenbahnlinie wie 

der Urubamba-Bahn, ging es wieder hinauf in die zentrale Andenregion bis nach La Paz, der 

atemberaubenden Metropole von Bolivien. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei den Uro- 

Indianern am Titicaca-See hieß das nächste große Ziel Cusco in Peru. Doch dort ließ uns das 

Glück im Stich. Mein Reisegefährte Thomas Wehrsdorfer erkrankte schwer. Alle Versuche, 

sachkundige ärztliche Hilfe zu bekommen, scheiterten, so dass er die Reise schließlich vorzeitig 

beenden und heimfliegen musste. Die Tour einfach so fortzuführen kam für mich nicht in Frage. 

Wir hatten alles gemeinsam geplant und würden es – vielleicht im nächsten Jahr – gemeinsam 

fortsetzen. Alternativen gab es natürlich genug, doch irgendwie hatte ich nicht die Muse, im 

Reiseführer danach zu stöbern. Nach einer unruhigen Nacht begab ich mich mit Sack und Pack 

zum Bahnhof von Cusco. Der Inka-Trail gehörte nicht zur ursprünglichen Route, aber der Zug ins 

Urubamba-Tal stand abfahrtsbereit. Wenn das kein Fingerzeig war. Das Ticket kostete fast nichts 

und die Zeit bis zur Abfahrt reichte gerade noch, um den Großteil des Angebots eines Straßenhändlers 

als Notration aufzukaufen – vier Käsebrötchen, drei Packungen Kekse, eine Flasche Wasser und 

928

den größten Schokoladenriegel, den ich je gesehen hatte. Während der Zugfahrt gab es keine 

Gelegenheit, weiteren Proviant zu erwerben - und danach erst recht nicht. 

Ja, und nun sitze ich hier, muss das Wenige rationieren und hoffen, dass ich unterwegs etwas 

Essbares finde. Doch vorerst sollten ein paar ziemlich trockene Kekse, ein ordentliches Stück 

Schokolade und Wasser genügen. Doch bäääh - was ist das? Der erste Bissen in die braune 

Masse, die ich bisher für eine leckere Süßigkeit gehalten habe, verpasst mir eine heftige Gänsehaut 

! Sofort spucke ich das gallebittere Zeug aus. Das bunte Papier enthält keine Schokolade sondern 

gepresstes, öliges Kakaopulver – bestenfalls mit viel Zucker genießbar. Dieser befindet sich 

natürlich nicht in meinem Gepäck. Damit verringert sich der Umfang meines Proviants um ein 

weiteres kostbares Stück – verflixt ! Den ungenießbaren Brocken wegzuwerfen bringe ich trotzdem 

nicht übers Herz, packe die Reste des kärglichen Mahls zusammen und stapfe missmutig weiter 

bergan. 

Die Stunden und mein Groll verstreichen. Trotz des unverändert steilen Anstiegs und der schweren 

Kraxe habe ich das Gefühl, gut voranzukommen. Das Dickicht rechts und links des schmalen 

Pfades wird allmählich lichter und gestattet immer öfter einen Blick auf die wunderschöne 

Berglandschaft. Langsam wird es Zeit, nach einem möglichen Schlafplatz Ausschau zu halten. 

Auf der Landkarte sind einige wenige Stellen markiert, an denen das Zelten möglich sein soll. 

Eine davon muss unmittelbar vor mir liegen. Und tatsächlich erreiche ich eine Viertelstunde später 

eine kleine Lichtung mit halbwegs ebenem Untergrund. Zu meiner Überraschung bin ich nicht 

der einzige Camper an diesem einsamen Platz. Vor einem kleinen Kuppelzelt sitzen zwei junge 

Männer – wie sich kurz darauf herausstellt zwei Holländer. Ich baue mein Zelt auf und geselle 

mich anschließend zu den beiden. Schnell haben wir uns gegenseitig bekannt gemacht und gehen 

dazu über, vom Woher und Wohin zu berichten, diverse Tipps auszutauschen und über all jene 

Dinge zu palavern, von denen man abends vor einem Zelt in einem fremden Land mit fremden 

Leuten so spricht. Zu meiner großen Freude haben die beiden eine reichliche Ration Zucker bei 

sich. Ein Glück, dass ich den Kakao aufgehoben habe ! Relativ zeitig ziehe ich mich in mein Zelt 

zurück. Der Tag war anstrengend und der morgige wird bestimmt nicht leichter. Erschöpft schlafe 

ich schnell ein. 

Mit der Morgendämmerung beginnt für mich der neue Tag. Noch bevor die Sonne aufgegangen 

ist habe ich das Zelt abgebaut und bin bereit für den Aufbruch. Im Zelt der Holländer regt sich 

noch nichts. Unschlüssig, ob ich die beiden wecken soll, verzehre ich mein vorletztes Käsebrötchen. 

Dann beschließe ich, meine Wanderung allein fortzusetzen. 

Wieder führt der steinige Pfad bergan – steiler noch als gestern. Die Sonne brennt heiß vom 

Himmel, die Fernsicht ist hervorragend und erstmals kann ich ungefähr erahnen, wie weit es noch 

bis zum Pass ist. Nach und nach verschwinden die letzten Büsche aus meinem Blickfeld. Statt 

dessen bedeckt hohes Gras den felsigen Untergrund. Wilde Schafe weiden in sicherer Entfernung 

und ich opfere viel Zeit für ein paar Aufnahmen. Gegen Mittag ziehen wieder Wolken auf und 

verhüllen die Gipfel. Endlich erreiche ich den Warmiwañusqa-Pass, den ersten von zwei Pässen 

und mit 4201 Meter ü. NN höchster Punkt des Trails. Ein eigenartiges Bild bietet sich mir: Der 

Pass liegt gerade noch unterhalb der dichten Wolkendecke. Nur wenige Meter über meinem Kopf 

enden die kahlen Felswände im weißen Dunst. Frei ist dagegen der Blick zurück in das V-förmige 

Sayaqmarka, eine ehemalige Festungsanlage 

der Inka. 

929 

Hohe Gebirgspässe und malerische Wasserfälle 

prägen den Inka-Trail.

Tal, aus dem ich gekommen bin. Vor mir – ebenfalls gut zu überblicken – liegt ein U-förmiges Tal, 

dessen Wände im zarten Grün struppiger Gräser aufleuchten. Wie ein gewaltiger Riegel versperrt 

ein weiteres hoch aufragendes Felsmassiv das jenseitige Ende dieses Tals und lässt die vor mir 

liegenden Strapazen des zweiten Anstiegs erahnen. Zu meiner Überraschung ist der Pfad hier 

grob gepflastert. Sollten das die Reste der alten Handelsstraße der Inka sein ? 

Auf derart bequemem Steg lasse ich den Pass rasch hinter mir und steige hinab in das neue Tal. 

Links des Weges rauscht ein Wasserfall die steile Felswand hinab. Als von blühenden Sträuchern 

umgebener Wildbach folgt das Gewässer dem weiteren Verlauf des Tals. Eine willkommene 

Gelegenheit, meine fast aufgebrauchten Wasservorräte aufzufrischen. 

Bis zum Nachmittag bringe ich das Tal und einen Gutteil des nächsten Anstiegs hinter mich. Ein 

Stück unterhalb des zweiten Passes erwecken die gut erhaltenen halbkreisförmigen Grundmauern 

eines aus blankem Naturstein zusammengefügten Bauwerks mein Interesse. Runkurakay heißt 

laut Karte die merkwürdige Ruine, von deren Plattform man einen zum Urubamba abfallende 

Taleinschnitt bestens überblicken kann. Dies war zweifellos ein alter Beobachtungsposten der 

Inka und ist derzeit ein wunderbares Plätzchen für eine Rast. Doch den Gedanken, hier mein 

Nachtlager aufzuschlagen, verwerfe ich schnell wieder. Die Sonne steht noch hoch am Himmel 

und Zeit zu vertrödeln habe ich nicht. Also raffe ich mich samt meiner schweren Kraxe zwanzig 

Minuten später wieder auf, um den restlichen Anstieg zu bezwingen. 

Nach der Ruine wird auch der zweite 3920 Meter hohe Pass Runkurakay genannt. Rechtzeitig 

bevor ich ihn erreiche, ziehen wieder einmal dichte Wolken auf und beschränken meine Sicht auf 

wenige Meter. Fast übersehe ich die kleine Steinpyramide, die den Pass markiert. Ein unangenehm 

kühler Wind veranlasst mich, dieses ungemütliche Plätzchen schnell hinter mich zu bringen. 

Steiler noch als heute Vormittag geht es nun bergab. Der Wind zerfasert die Wolken und plötzlich 

sehe ich Sayaqmarka, eine beeindruckende Festungsanlage der Inka, direkt vor mir liegen. Der 

Trail führt direkt unterhalb der Ruine vorbei. Bis zum Sonnenuntergang bleiben noch immer zwei 

Stunden, doch dieses grandiose Plätzchen schreit förmlich danach, hier mein Lager aufzuschlagen! 

Abgerundete Natursteinmauern mit großen Fensteröffnungen, schmale Treppen, die einzelne 

Bereiche der Anlage verbinden, ringsum eine großartige Berglandschaft und dazwischen mein 

Zelt. Was kann man sich eigentlich noch mehr wünsche – außer vielleicht ein gutes und reichhaltiges 

Abendessen?! Noch lange nach Sonnenuntergang streife ich durch die Ruinen und die nähere 

Umgebung von Sayaqmarka. Der fast volle Mond wird von ein paar Federwolken verdeckt, liefert 

aber dennoch genug Licht für dieses Abenteuer. Erst spät am Abend treibt mich der kühle 

Nachtwind zurück ins Zelt. Heiko Otto 

Der zweite Teil des Tourenberichtes von Heiko Otto wird im nächsten Heft abgedruckt. 

Die Kaukasus-Expedition 2003 

Der Rücken schmerzt, die Schultern feuern, die Gurte drücken, die Füße kleben am Boden, das 

gemarterte Hirn schreit. In den riesigen Rückencontainern aufgestaut die mobile Unterkunft mit 

Schlafstelle, Küche, Gas- und Benzinflaschen, Essen und Trinken für vier bis fünf Tage, Bekleidung 

für alle Eventualitäten, Bergausrüstung mit Seil, dutzenden von Schlingen, Klemmkeilen, Friends 

und Haken, Messgeräte für Zeit, Höhe und Wetter, Toilettenartikel... 

930

Mit Zacken bewehrten Bergschuhen durch steile 

Fels- und Eisrinnen, über abdrängende Felsköpfe 

und scharfe Steinzacken inmitten der eisigen 

Nordwestwand des Dschantugan. Weit unten 

die letzte Sicherung... 

Der Dschantugan, 3991 Meter, eine abweisende 

Eis- und Felsbastion, umgeben von weitläufigen 

Geröllhalden, spaltendurchzogenen Gletschern, 

sein Haupt weit oben im samtblauen Himmelskissen 

über grünen Matten und Almwiesen... 

Der Blick irrt über schier unendliche Ketten von 

eisbedeckten Bergen, Gletschern und Tälern. 

Da und dort fauchende, summende Kochergeräusche 

im Hochlager auf dem Eispanzer des 

höchsten Kaukasuskegels... 

931 

Strahlend blauer Himmel auf dem Gipfel des 

Fastviertausenders. Endlich in wärmender Sonne 

und ein freier Blick auf umliegende Fels- und 

Eisriesen, gewundene Grate, blitzende Firnschneiden, 

zerrissene Gletscher... 

Auf Odyssee in atemberaubenden Eisflanken 

und weißglitzernden Firnfeldern, brüchigen Felsstufen, 

chaotischen Wandfluchten, buckligen 

Graten, verloren in froststarrer unendlicher Weite... 

Weit weg vom Trubel des Elbrus-Hauptgipfels 

hinter uns rasten wir hoch über den Wolken auf 

dem selten begangenen, schmalen Südwestgipfel, 

ehe der lange lange Abstieg hinunter ins 

Basislager ansteht...

Nach anstrengender Tour in eisigkalten Höhen 

verlangt die Seele nach Wärme und Geborgenheit. 

Erst sägen, dann feuern, dann ab in die 

Sauna. Im brühheißen Dampf reinigen wir Körper 

und Geist, peitschen uns gegenseitig mit Birkenreisern 

krebsrot... 

Bestiegene Gipfel im Kaukasus: 

Tschegetkara 3.770 m 

Dschantugan 3.991 m 

Pik Woolley 3.960 m 

Kurmytschi 4.050 m 

Andyrtschi 3.913 m 

932 

Das Feuer prasselt, wir singen und tanzen zum 

Abschied mit unseren russischen Bergfreunden. 

Der Rote funkelt, Gerstenkaltschale schäumt 

und Wodka blitzt auf im Funkenregen der Nacht. 

Allzeit „Berg heil“ und Nastarowje... 

Pik Mongolische Volksrepublik 3.982 m 

Elbrus Ostgipfel 5.621 m 

Elbrus Westgipfel 5.643 m 

Elbrus Südwestgipfel 5.600 m 

Hüttentour auf dem Stubaier Höhenweg 

Sieben gipfelsiegentschlossene Wanderfreundinnen und Wanderfreunde unserer Sektion wollten 

im Vorjahr einmal gemeinsam die Stubaier Hüttentour erleben. Treffpunkt war am 30. August 2003 

am Parkplatz des Elferliftes in Neustift. Nach der Auffahrt mit dem Elferlift geht es bergan zur 

Elfer Hütte und auf dem Höhenweg weiter bis zur Karalm. Inzwischen regnet es in Strömen. Völlig 

durchnässt erreichen wir abends die 2369 Meter hoch gelegene Innsbrucker Hütte. Wir hoffen 

auf besseres Wetter. Doch es regnet die ganze Nacht und auch am nächsten Morgen hängt der 

Himmel voller dunkler Wolken. Dem Rat des Hüttenwirtes folgend wählen wir den steilen Abstieg 

ins Gschnitztal. Unten angekommen stärken wir uns in der Laponesalm. Dann marschieren wir 

weiter, immer noch im Dauerregen. Steil führt der Weg bergan. Als wir in der 2412 Meter hohen 

kleinen gemütlichen Bremer Hütte ankommen, nutzen wir den Trockenraum, um unsere durchnässte 

Kleidung zu trocknen. Abends reißt der Himmel endlich auf. Es kommt Optimismus auf und wir 

freuen uns auf den nächsten Wandertag. 

Früh ist es kalt, aber die Sonne scheint. Unser Weg führt steil bergan zum Zollhaus am Simmingjöchl 

in 2747 Meter Höhe. Dort lassen wir uns einen Abstecher zur Eishöhle und zum Eissee am Fuß 

des Feuersteinferners nicht entgehen. Nach einem ebenso steilen Abstieg empfängt uns die 

Nürnberger Hütte mit einem schönen Mittagsmahl. Dann steigen wir bergan zum Niederl und 

nach einer kurzen Kletterpassage im steilen Abstieg erreichen wir bald den Grünausee, wo Marion 

und Annelie ein kurzes Bad im eiskalten Wasser wagen. Kurze Zeit später sitzen wir in der 

Sulzenau-Hütte (2196 Meter), unserem heutigen Tagesziel. 

Am nächsten Morgen steigen wir auf und erleben vom Großen Trögeler (2902 Meter) großartige 

Ausblicke über die Gipfel der Stubaier Alpen. Kurz vor der Dresdner Hütte treffen wir Reinhard, 

der uns aus dem Tal mit Rotwein- und Brotnachschub versorgt. Nach dem Mittagessen kraxeln 

wir auf dem Fernauer Klettersteig zum Egesengrat und sind begeistert von diesem schönen 

Kletter-Wander-Weg. 

Der nächste Tag führt uns bergan zum Grawagrubennieder und über einen schwierigen verschneiten 

Abstieg auf den herrlichen Genusswanderweg bis zu unserem Tagesziel, der Neuen Regensburger 

Hütte, wo bis zum späten Abend Entspannung, Plaudern und Kulinarisches auf dem Programm 

stehen.

Am Fernauer Klettersteig in der Nähe der Dresdner 

Hütte. 

Früh wandern wir bei herrlichem Wetter bergan 

und erreichen bald das Schrimmennieder. Dann 

geht es wieder steil bergan und wir sind schon 

zur Mittagszeit an unserem Tagesziel, der Franz- 

Senn-Hütte (2147 Meter). Nachmittags nehmen 

wir noch den Edelweißklettersteig und den Auf dem Hohen Burgstall (2811 Meter). 

Höllenrachen-Klettersteig in Angriff. Besonders der Höllenrachen-Klettersteig, welcher teils 

unterirdisch durch eine wilde Klamm führt, sorgte bei allen für einen nachhaltigen Adrenalinstoß. 

Am nächsten Morgen brechen wir zur vorletzten Tour auf. Im Anstieg stoßen wir bald auf die 

Seducker Hochalm. Dort lassen wir uns Eier und Speck schmecken. Der Weg führt weiter über 

das Seejöchl zum Hohen Burgstall (2811 Meter). Von dessen Gipfel genießen wir eine atemberaubende 

Rundsicht über die Bergwelt des Stubaier. Schließlich haben wir unser letztes Tagesziel, 

die 2229 m hohe Starkenburger Hütte erreicht. Am letzten Abend lassen wir noch einmal die 

erlebnisreichen Tage dieser schönen Bergtour in Gedanken vorüberziehen, bevor wir am nächsten 

Morgen in zügigem Schritt und teilweise steilen Abstiegen wieder unseren Ausgangspunkt in 

Neustift erreichen. Peter Funk 

Unsere Silvesterfeier 2003 

Am letzten Tag des Jahres trafen sich um 16 Uhr 32 Wanderfreunde vor dem Braustübl in der 

Nähe des Wintergartens. Annemarie hatte eine kurze, aber interessante Wanderung durch das 

Gessental als Auftakt zu einer turbulenten Nacht vorbereitet. Nach dem Zechsteinstaffelbruch 

am Eingang zum Gessental hat die in drei Jahren stattfindende Bundesgartenschau schon für 

erste Veränderungen gesorgt. Einige unschöne und marode Gebäude sind abgerissen worden. 

Das Stadtbild wird gerade hier gravierende Umgestaltungen und Korrekturen erfahren. Ein paar 

Kilometer weiter im Dörfchen Collis, schon tief im stillen Tal, ist Siedlungsidylle über Jahrhunderte 

harmonisch gewachsen. Das berühmte Gasthaus sahen wir nur von außen, weil Annemaries 

straffer Zeitplan einen durchaus zügigen Wanderschritt erfordert, der dann am Berg die Gruppe 

aber weit auseinanderzog. Der Blick auf das Lichtermeer von Gera dann schon bei Dunkelheit. 

Wir mussten einen kürzeren als den geplanten Rückweg nehmen. 

Nach Querung der Süd-Ost-Tangente waren wir schon bald am Ausgangsort angekommen. Im 

Braustübl erwartete uns ein festlich gedecktes Büffet, viele Getränke und ein freundliches Wirtspaar. 

Die Stimmung steigerte sich, als zur Teilnahme an diversen Gesellschaftsspielen eingeladen 

wurde. Wir konnten unsere Talente bei der Darstellung merkwürdiger Tiermotive und der 

Entschlüsselung Gerscher Ausdrücke voll entfalten. 

So verging die Zeit wie im Fluge, zumal die Wirtin die CD der Randfichten vom alten Holzmichel 

933

auflegte und die Stimmungswogen Orkanstärke erreichten. Pünktlich um 24 Uhr begrüßten wir 

das neue Jahr mit einem Glas Sekt, Kanonenschlägen und einem Höhenfeuerwerk. 

Die Animation ging weiter. Jürgen gratulierte mir als neuem Mitglied im Deutschen Alpenverein 

mit einer Rolle Toilettenpapier, die mit einer Banderole des DAV zusammengehalten und mir mit 

den Worten um den Hals gehängt wurde, dass auch hier der Deutsche Alpenverein allgegenwärtig 

sei. Voller Stolz auf die mir erwiesene Ehre nahm ich diese nicht alltägliche Auszeichnung entgegen. 

Und ich versichere an dieser Stelle, noch kein Blatt sinnlos verschwendet zu haben. 

Doch der Clou des Abends wartete noch auf uns. Jürgen kündigte an, dass es ihm nach langen 

Verhandlungen gelungen sei, eine hochkarätige Künstlerin für diesen Abend zu gewinnen: Es 

erklangen die exotischen Töne orientalischer Musik. Aus dem Hintergrund wiegte sich, in den 

Hüften schwingend, eine verhüllte Bauchtänzerin in Richtung der Tanzfläche. Alle Augen waren 

gebannt auf die Tänzerin gerichtet, die, so Impressario Jürgen, immerhin eine Welturaufführung 

präsentieren will. Zunächst kam sie allen ziemlich unbekannt vor, doch mit dem Lüften der Schleier 

meinte mancher, bekannte Züge an ihr zu entdecken. Das ist doch …? Oder nicht …? Aber ja! 

Es war unsere Annemarie! 

Solch schöne Überraschungen könnte das neue Jahr unseretwegen noch in großer Zahl bereithalten. 

Allen Wanderfreunden Hals- und Beinbruch für 2004! ORTRUT 

Eine Woche Kameltrekking 

durch den Grand Oriental in Tunesien 

Nach vier Flugstunden mit einem Zwischenstopp in Monastir landen wir in Djerba und verbringen 

die erste Nacht in einer alten Karawanenstation (Fondouk) in Houmet Souk, welche als einfaches 

Touristenhotel hergerichtet ist. 

Während es Ende Januar 2004 in Deutschland noch winterlich ist, herrschen in Tunesien 

frühlingshafte Temperaturen. 

Unser Ziel für die nächsten Tage ist das Dünenmeer der Sahara im großen Süden Tunesiens, in 

934

der wir nach einer Fahrt mit drei Jeeps entlang der Gebirgskette des Djebel Tebaga am Nachmittag 

die Oase Douz erreichen. 

Wir sind 14 Wanderfreunde, die meisten aus der DAV-Sektion Gera, und unser Trekking-Führer 

Samy. 

Da an diesem Tag gerade das Opferfest gefeiert wird, welches zugleich das Ende des Ramadan 

bedeutet, werden wir Zeuge von vielen Schlachtszenen entlang der Straßen. Es ist Tradition, dass 

jede Familie einen Hammel schlachtet, dessen Fleisch man geräuchert in den Familien verzehrt 

und auch großzügig an die Armen verteilt. 

Anlässlich dieses hohen Feiertages erhalten wir unterwegs ebenfalls ein üppiges Festessen 

serviert. 

Interessiert besichtigen wir Höhlenwohnungen, die Ausdruck traditioneller Lebensformen der 

Bewohner des Berglands von Matmata sind und vor allem dem Schutz vor der unbarmherzig 

herabbrennenden Sonne dienen. 

Nach gut zweistündiger Fahrt in die Wüste können wir in der Ferne Kamelsilhouetten ausmachen 

und treffen wenig später auf unsere Begleitmannschaft. Die Abenddämmerung ist in vollem Gange 

als wir die sieben Beduinen herzlich begrüßen können, die bereits das Feuer entfacht haben und 

mit dem Aufbau der zwei Beduinenzelte beschäftigt sind. Die Beduinen sind alle Wüstenkenner 

sowie Allroundmen, wie sich im Laufe der Tour herausstellen wird. Ihre Fröhlichkeit und ihr 

Teamgeist sowie ihre Verbundenheit zur Wüste und zu ihren Tieren fasziniert und steckt uns alle 

an. 

Um das Lager herum tummeln sich 20 Kamele, die uns für die nächsten Tage als Reittiere sowie 

den Transport der Ausrüstung, einschließlich Verpflegung und Wasser, ebenfalls begleiten werden. 

Während einige von uns ihre Schlafsäcke in den großen Beduinenzelten ausbreiten, zieht es die 

Mehrzahl der Truppe vor, sich einen Schlafplatz in den Dünen der Bar bela Ma (Meer ohne Wasser), 

wie die Sahara von den Beduinen genannt wird, zu suchen. Vorher allerdings „zaubern“ uns 

unsere Begleiter mit ihrem Chef Ali ein köstliches Abendbrot. Es gibt Tee, sehr süß und stark, für 

uns gewöhnungsbedürftig. 

Am nächsten Morgen erhalten wir unsere Kamele zugewiesen. Wir sind gespannt, welches für 

jeden von uns ausgesucht wird, da Samy uns am Abend vorher gesagt hat, dass diese Entscheidung 

sehr wichtig für den Tourenablauf ist. Ebenfalls bindet jeder von uns mit Unterstützung der 

Begleiter seinen Chech um den Kopf, den wir tags zuvor auf einem Basar gekauft haben und der 

uns vor Sonne, Wind und Sand schützen soll. 

Wir versuchen, uns mit den „Wüstenschiffen“ etwas anzufreunden, denn sowohl uns wie auch 

den Tieren ist die Unruhe anzumerken. Nach der Einweisung zum Umgang mit den Kamelen und 

den Vorkehrungen zum Reiten wird die Karawane formiert: Beduinenführer mit Leittier, und dahinter 

wir als „Nomaden auf Zeit“ in einer fest gefügten Reihenfolge, nach deren Urprinzipien die 

Beduinen seit Generationen verfahren. Es kommt nun eine merkliche Ruhe in die Karawane, die 

sich langsam in Bewegung setzt, jeder hängt seinen Gedanken nach, und wir tauchen ein ins 

Land der Stille. 

Zunächst laufen wir neben unseren Kamelen her, und erst nach der Mittagspause besteigen wir 

die vierbeinigen Tiere, die eigentlich aufgrund ihres einen Höckers Dromedare 

935

sind. Auf einem dicken, weichen Deckenpolster 

hinter dem Buckel des Tieres zu sitzen ist zwar 

gewöhnungsbedürftig, geht aber besser als 

gedacht, und selbst das Auf- und Absteigen 

wird von uns nach ein paar Tagen fast problemlos 

beherrscht. 

Allmählich löst sich die Angespanntheit und der 

Blick wird frei für die vor uns liegende grandiose 

Wüstenlandschaft, ein Labyrinth aus Kämmen, 

Senken und Gipfeln, die im Unterschied zu den 

von uns bisher bevorzugten alpinen Landschaften 

mit Sand statt mit Schnee bedeckt ist. 

Wir erleben am späten Nachmittag, wie unsere 

Schatten länger werden; Zeit zum Suchen eines 

Lagerplatzes für uns und Fressplatzes für die 

Tiere. 

Wie auch in den nächsten Tagen, wiederholt 

sich das Zeremoniell: Holz sammeln, Lagerfeuer 

entfachen, Schlafplatz suchen, Beduinenzelte 

aufbauen für fünf „Grüppchen“, die nicht das Schlafen unterm Sternenzelt bevorzugen. Beim 

Arbeiten steigt uns ein Duft von Minze und frischem Brot in die Nase, und neugierig schauen wir 

dem Beduinenkoch über die Schulter, der den Brotteig bereitet, danach mit Sand und Glut abdeckt 

und diesen ab und an mit einem Holzstecken bearbeitet. Nach etwa 20 Minuten wird der Brotfladen 

herausgeholt und Sand und Asche abgeklopft. Danach wird er in kleine Stücke gebrochen und 

wir verleiben uns diese mit großem Appetit ein. Wir essen dazu frische Gemüsesalate, Chorba, 

eine scharf gewürzte Suppe aus Gerste, Kichererbsen und etwas Fleisch, sowie Brik, eine ganz 

besondere tunesische Spezialität. 

Anschließend ruhen wir uns aus und genießen die Abendstunden am Lagerfeuer. Die Beduinen 

packen ihre Trommeln aus, singen und tanzen für uns. Schon bald springt der Funke über, und 

wir sind alle in die Abendunterhaltung einbezogen, lassen uns verzaubern von den rhythmischen 

Klängen der Wüste. 

Ab sechs Uhr, es ist meist noch dämmrig, wird aufgestanden. Manchmal sind unsere Lagerutensilien 

leicht angefroren, aber uns macht das wenig aus, da wir alle warme Schlafsäcke haben und die 

Morgensonne trocknet sowieso alles wieder schnell. Die Tiere haben sich an uns gewöhnt. Sie 

sind ruhiger geworden, wenn auch ständig mit Hierarchiekämpfen zwischen ihresgleichen 

beschäftigt, oder dem Recken ihrer langen Hälse nach dem dornigen Gestrüpp auf der Strecke. 

Wunderschön ist die Sahara vom Kamelrücken 

aus. Besonders, wenn das Laufen im Sand zu 

anstrengend wird, ist das Reiten für die von 

Blasen geplagten Wüstenwanderer eine willkommene 

Abwechslung. Wir sind jetzt schon 

einige Tage in der Wüste, und immer wieder 

verblüfft uns, wie der Beduinenführer den Weg 

durch die schier pfadlose Sahara findet. Es 

bleibt sein Geheimnis und macht uns high-tech 

verwöhnte Menschen nachdenklich. 

Nun sind wir den letzten Tag unterwegs. Je 

näher wir unserem Ziel kommen, desto deutlicher 

werden die negativen Auswirkungen der 

Zivilisation sichtbar. 

Unsere Tiere (es sind alles Hengste) werden 

unruhig und „erschnuppern“ eine später vorüber 

ziehende Herde weiblicher Kamele. Ebenso 

wittern sie das Wasser der noch einen Tagesmarsch 

entfernten Oase Ksar Ghilane, denn sie 

haben an den zurückliegenden Tagen nichts 

getrunken. Man sieht es ihnen auch an, dass 

936

sie merklich schmaler geworden sind. In der Ferne taucht eine verfallene Burgfestung auf, die 

wir später besteigen, ehe wir unser letztes Lager in der Wüste herrichten. 

Vor Sonnenuntergang wandern einige von uns in die Oase und sind geschockt vom ersten 

Eindruck. Im Wasser der warmen Quelle tummeln sich Touristen. Auf einem umgekippten Plasttisch, 

der auf der Wasserfläche schwimmt, stehen Gläser und Flaschen, deren man sich lautstark 

bedient. 

Wir kehren bald ins Lager zurück und fühlen uns dort geborgen. Selbst die auf einer entfernten 

Piste herumfahrenden Motorradtouristen stören uns nur wenig. Es fällt uns nicht leicht, am Morgen 

unsere Beduinenbegleiter mit ihren Tieren zu verabschieden, besonders, weil wir in der 

zurückliegenden Woche ein gutes Team geworden sind. Wir lassen sie in der Wüste zurück, 

nachdem wir uns herzlichst von ihnen verabschiedet haben. Vielleicht werden auch sie in 

angenehmer Weise an unsere Truppe denken. 

Die Geländewagen warten schon, um uns aus der Wüste zu fahren. Es geht über das Bergland 

von Matmata nach El Hallouf, einer Speicherburg. Unterwegs essen wir zu Mittag und besuchen 

eine Töpferwerkstatt in Guellalla. Am Nachmittag kommen wir in Houmet Souk an und beziehen 

wieder die Unterkunft in der Karawanserei. Ein Bummel über die vielen Basare schließt sich an. 

Am Abend gibt es ein tunesisches Abschiedsmenü. Wir trinken Wein des Landes und anschließend 

in einem „männerbestückten“ Restaurant alkoholfreies Bier, arabischen Kaffee und Tee. Ein letztes 

Mal hören wir vor Sonnenaufgang das Rufen des Muezzins von einer der vielen Moscheen. 

Am Morgen kaufen wir Feigen, Datteln, Cuscus und Brik für ein Treffen in der Heimat und fahren 

anschließend zum Flughafen. Gegen 19 Uhr landen wir in Frankfurt und verabschieden dort 

unseren Trekkingführer. Wir waren fast 100 Kilometer zu Fuß in der Wüste unterwegs. Viele 

Vorurteile und Ängste haben wir hinter uns lassen können. Trotz einer anstrengenden Tour tauchen 

wir gestärkt in die Zivilisation ein, den Kopf frei von vielem Unwichtigen, aber reicher an Erfahrungen 

und Eindrücken. Wie treffend ist doch der Ausspruch eines alten Wüstenkenners, den ich vor 

Antritt der Tour gelesen habe: 

„Man sagt der Sahara nach, dass man sie kaum beschreiben kann. 

Am besten erlebt man sie, wenn man voll in sie eintaucht, 

wie die alte Karawane dem Rhythmus der Natur folgt 

und sich der Wüste anpasst.“ Annelie Coch 

Frühling und Winter im Fichtelgebirge 

an einem Wochenende 

Am 6. Februar 2004 trafen sich 15 Wanderfreunde unserer Sektion in der Edelweißhütte der 

Sektion Hof in Weißenhaid im Fichtelgebirge. Alle brachten ihre Skiausrüstung mit, um das schöne 

Fichtelgebirge als Langläufer zu erkunden, obwohl es in der Woche vorher frühlingshaft warm 

war. Die Wetterprognosen versprachen aber am Wochenende ein Sinken der Temperaturen und 

neue Schneefälle. 

Doch das Fichtelgebirge empfing uns nicht wie erhofft in weiß. Also wird es wohl ein Wanderwochenende. 

Es ist auch hier warm wie im Frühling. Gleich nach der Ankunft machen sich einige 

Wanderer zu Fuß in höhere Lagen auf, um zu sehen, ob weiter oben noch Wintersport möglich 

ist. Aber auch am 822 Meter hohen Rudolfstein sind kaum noch Schneereste auszumachen. Also 

packen wir die Skiausrüstung gar nicht erst aus. Wandern geht ja bei jedem Wetter. Eine Wanderung 

für den nächsten Tag wird nun geplant. Gemütlich klingt der Abend am Kaminfeuer bei fränkischem 

Bier und Rotwein in der sehr gut ausgerüsteten Alpenvereinshütte aus. 

Als auch am Sonnabend keine Wetteränderung eintritt, machten wir uns auf zu einer Fußwanderung 

zur Egerquelle. Der Weg führte am Gasthaus Torfmoorhölle vorbei und dann bergan zur Quelle 

der Sächsischen Saale. Danach hatten wir bald das Gasthaus auf dem 877 Meter hohen Waldstein 

erreicht. Nach Stärkung mit einer deftigen Mahlzeit besteigen wir den Aussichtspunkt „Schüssel“, 

von wo wir noch eine gute Aussicht auf die höchsten Erhebungen des Fichtelgebirges und das 

obere Saaletal haben. Heftiger Wind vertreibt uns aber schnell wieder vom Aussichtspunkt. 

Plötzlich fallen auch die ersten Schneeflocken. Hoffnung macht sich breit, dass es der Winter 

nun doch noch schaffen könnte, uns vielleicht am Sonntag noch auf die Loipen zu locken. Nach 

einer Wegstrecke von ca. 21 Kilometern erreichten wir schon ungewöhnlich zeitig unsere Unterkunft. 

Nach dem Kaffeetrinken ließen es sich einige Unverdrossene nicht nehmen, die sonst doch übliche 

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Die Edelweißhütte der DAV-Sektion Hof. 

„Weber-Schleife“ nachzuholen. Abends saßen wir wieder gemütlich am Kamin und ließen uns die 

mehr oder weniger hochprozentigen Getränke munden. Nachts gab es so manche Probleme mit 

dem Schlafen. Wahrscheinlich haben die Schlafgeräusche einiger Wanderfreunde, evtl. hervorgerufen 

durch zuviel Rotwein, die Ruhe gestört. Auch kündigte das Heulen und Pfeifen des Sturmes schon 

eine Wetteränderung an. 

Früh dann neugierige Blicke nach draußen? Noch kein Schnee! Während des gemeinsamen 

Frühstücks tanzten dann die ersten Flocken und bald schneite es immer stärker. Aber der Schnee 

kommt nun doch zu spät. Wir entschließen uns, eine Winterwanderung zum Epprechtstein bei 

Kirchenlamitz zu unternehmen. Im herrlich verschneiten Wald wandern wir zum 836 Meter hohen 

Kleinen Waldstein, welcher nur weglos zu erreichen war. Der Pfad führt weiter an mehreren 

aufgelassenen Granitsteinbrüchen zur ehemaligen Raubritterburg auf dem 798 Meter hohen 

Epprechtstein. Oben angekommen ist aus dem Wind nun ein schon recht starker Sturm geworden. 

Auch schneit es immer heftiger, so dass wir uns nur kurz oben auf der Aussichtsplattform aufhalten. 

Kurz vor dem Parkplatz kommt ein regelrechter Schneesturm auf. Schließlich ein Wintergewitter, 

dass es nur so donnert und kracht. Wird es wieder ein Verkehrschaos geben? Gleich haben wir 

die Fahrzeuge erreicht. In eine Gaststätte will nun keiner mehr. Also nichts wie in die Fahrzeuge 

und heimwärts, bevor die Straßen dicht sind. 

Es gibt Grund wiederzukommen in die schöne Edelweißhütte. Wenn sogar ohne Langlaufloipen 

solch schöne Erlebnisse auf uns warteten, sind wir nun auf den richtigen Fichtelgebirgswinter 

besonders neugierig. Peter Funk 

Wandern auf der Blumeninsel Madeira 

Die Sektionsfahrt 2004 führte uns auf die Atlantikinsel Madeira. 36 Wanderfreunde folgten der 

Einladung und am 1. März war Start. Obwohl die Nacht sehr kurz war (bereits kurz nach Mitternacht 

wurden wir mit Kleinbussen abgeholt), war die Stimmung von Beginn an ausgezeichnet. Die Fahrt 

ging zum Flughafen Halle-Leipzig, mit Zwischenstopp nach München, und nach einem vierstündigen 

Flug erreichten wir Madeira. Geschafft! 

Madeira ist eine Vulkaninsel und heißt übersetzt „Holz“, da sie einst mit dichten Wäldern bedeckt 

war, die ihre Entdecker 1418 bis 1420 hier vorfanden. Die Insel ist 742 Quadratkilometer groß 

und hat 280.000 Einwohner. Davon leben fast 50 Prozent in der Hauptstadt Funchal. 

Durch ihre Lage mitten im Atlantik, 1000 Kilometer vom Festland Portugal und 650 Kilometer von 

Afrika entfernt, hat sie ganzjährig frühlingshafte Temperaturen von durchschnittlich 22 °C. Aber 

es gibt auch reichlich Nebel und Regen! Schon vom Flugzeug aus konnten wir den Charakter der 

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Insel erkennen. Die Steilküste hat kaum Platz für eine Start- und Landebahn, deshalb wurde diese 

auf meterhohe Betonsäulen gebaut. Für die Piloten eine Meisterleistung, hier zu landen! 

Nach kurzem Transfer erreichten wir unser 4-Sterne-Aparthotel Pestana Atalaia in Canico. Erster 

Rundgang und fröhliche Gesichter: gemütliches Hotel, ansprechende Zimmer, Sauna, je einen 

Außen- und einen Innenpool, Whirlpool. Das ist gut! 

Am Abend war zeitiges Zu-Bett-Gehen angesagt, wir hatten ja alle Nachholbedarf! Aber zuvor 

wurde die Aufteilung in zwei Gruppen vorgenommen; die kleinere Gruppe umfasste 14 Personen, 

die größere 22. Wie sich später herausstellte, war die Einteilung nach Schwierigkeit, Trittsicherheit 

und Schwindelfreiheit richtig. 

Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen und reichhaltigen Frühstück, ging es los. Gruppe 

1, die größere Gruppe, machte sich mit dem Bergführer Norberto auf den Weg, bzw. mit dem 

Bus steil bergauf bis zum 1413 Meter hohen Poiso-Pass und von dort wieder steil bergab zum 

Ribeiro Frio auf 800 Meter. Enge Straßen, unübersichtliche Kurven und steile Abhänge erforderten 

vom Busfahrer einiges Können, aber sie sind das ja gewöhnt! Ribeiro Frio heißt übersetzt kalter, 

frostiger Fluss!! Wie konnte es anders sein – Nebel und Nieselregen empfingen uns. 

Erstes Ziel war eine Forellenzuchtanlage, wo jährlich 90.000 Forellen aufgezogen werden. Eine 

kleine Forststation präsentiert die Vielfalt der Blumen und Bäume Madeiras. Unsere drei „jungen 

Wilden“ Wolfram, Jochen und Gerd kauften sich gleich am ersten Tag die typischen Wollmützen 

mit Bommel und Ohrenklappen, wie sie die Bergbauern tragen. Das musste der Nachwelt erhalten 

bleiben und die Fotoapparate klickten. Übrigens trugen sie diese Mützen von nun an täglich, 

auch wenn die Sonne es gut mit uns meinte! 

Danach ging es auf die acht Kilometer lange Levada do Furoda. Lavadas sind Wasserläufe, die 

das Wasser aus den Bergen auffangen und zum Teil über 100 Kilometer zur Bewässerung der 

Felder, aber auch zur Stromerzeugung transportieren. Insgesamt soll es auf Madeira 2.000 

Kilometer dieser Levadas geben. Glitschiger Lehmboden, feuchte Wurzeln und rutschige Steine 

erfordern erhöhte Aufmerksamkeit und Trittsicherheit. Unser Bergführer gibt ein gutes Tempo vor, 

so dass alle mithalten können. Am Rande der Levada wachsen unter anderem riesige Eukalyptusbäume 

und gelbblühende Mimosen. Regenwaldfluidum. 

Eigentlich sind weite Ausblicke möglich – aber nicht heute; rundum ein Meer aus Nebel. Schade! 

Nach dem Picknick begann es noch mehr zu regnen und im Eilschritt ging es zum Gasthaus 

Portella, wo wir unsere Waschküchenlethargie mit Poncha behandeln konnten. Das typische 

Getränk der Insel wird vor den Augen der Gäste aus Zuckerrohrschnaps, Honig und Zitronensaft 

gemixt. Welch eine Wohltat! Nach zwei bis drei Ponchas war die Welt wieder in Ordnung, und 

froh gelaunt fuhren wir mit dem Bus zurück ins Hotel. Es war noch Zeit für einen Besuch in der 

Sauna oder für eine Runde im Swimmingpool. Dagmar zog es am liebsten in den Whirlpool – 

Entspannung pur! 

Beginn der Wanderung am Pico Do Arieiro (1810 

Meter). 

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Die Steilwand auf dem Weg zum Pico Ruivo.

Gruppe 2 hatte mehr Glück mit dem Wetter, da sie im Tal wanderten, konnten sie die Sonne 

genießen. (Es regnete also nur in den Bergen.) Entlang der Levada westlich von Calbo Girao 

bestaunten sie die duftenden Kiefer- und Eukalyptuswälder. Immer wieder boten sich schöne 

Ausblicke auf die fruchtbare Landschaft. 

Am Abend die Schlacht um das Buffet, doch Obst, Gemüse, Salate, schmackhafte Beilagen, 

Fisch, Fleisch usw. hergerichtet und in einer solchen Vielfalt vorhanden, dass jeder auf seine 

Kosten kam. Zum Abschluss die obligatorischen Süßspeisen und Torten! Natürlich ist man satt, 

aber es schmeckt so gut!! (Zu Hause wird der Blick auf die Waage nicht so erfreulich sein.) In 

gemütlichen Runden bei einem Glas Wein klingt der Abend aus. 

Der nächste Tag sollte sich zu einem Höhepunkt gestalten: die Gipfelwanderung vom Pico do 

Arieiro zum Pico Ruivo. Der Bus brachte uns bis zum Ende der Straße am Pico Arieiro, den 

dritthöchsten Berg mit 1810 Metern. Eingestimmt wurden wir von einer Musikgruppe aus Chile, 

und auch das Wetter meinte es heute besonders gut! Strahlend blauer Himmel und ideale 

Sichtverhältnisse. Es blieb so den ganzen Tag. 

Vor uns lagen ca. vier Stunden anspruchsvolle Wanderung mit einem Höhenunterschied von 300 

bis 400 Metern. Auf befestigtem Weg ging es erst steil bergab, um dann einen Aussichtspunkt 

zu erklimmen. Von dort aus kann man bis zur Nordküste mit dem bekannten Adlerfelsen schauen. 

Danach wanderten wir an steilen Abgründen und an Felswänden entlang, die mit Drahtseilen 

gesichert waren. Mauerpfeffer bildet an den Felswänden riesige Rosetten. Das musste aufs Bild 

gebracht werden! War gestern die Fotoausbeute eher gering, ging es heute richtig zur Sache! Es 

gab aber auch immer wieder etwas Schönes zu sehen, so zum Beispiel der Ausblick ins Nonnental, 

ein ehemaliges Kloster. 

Dann der erste Tunnel! Taschenlampen oder Stirnlampen hatten alle dabei. Ab ins Dunkle! Also 

ohne Taschenlampe möchte ich da nicht durchlaufen – Schlamm, Pfützen und Steinbrocken. 

Wieder am Tageslicht führte der Weg steil bergauf in Richtung Gipfel. Alte starke Bäume, 

Baumheide, aus deren Holz die Tabakspfeifen hergestellt werden, säumen den Weg. 

Die Hütte unterhalb des Gipfels ist erreicht. Wer noch genug Power hat, steigt gleich weiter zum 

Gipfel. Das sind etwa 15 Minuten Gehzeit ohne Rucksack. Andere stärken sich erst mal und 

packen ihre Rucksackverpflegung aus. 

Wir staunten nicht schlecht, als wir unseren Busfahrer in legerer Freizeitkleidung erkannten, der 

sich mit Einheimischen unterhielt. Er hatte den Bus zum Parkplatz umgesetzt und war zur Hütte 

gelaufen. 

Auf dem Gipfel überraschte uns ein herrlicher Rundblick! Der Pico Ruivo ist der höchste Gipfel 

Madeiras mit 1862 Metern. Da das Wetter fantastisch war, konnten wir sogar die benachbarte 

Insel Porto Santo sehen, die aus den Wolken über dem Meer herausragte. 

Wir verweilten lange, bevor der Abstieg begann. Günter vermeldete, wir hätten noch etwa drei 

Stunden zu wandern, ehe wir den Bus erreichen. Da wird es aber heute spät! Nur: in seinen 

Ablichtungen war die Zeit schlecht abgedruckt – es war eine Stunde gemeint! Also erreichten wir 

nach ca. 45 Minuten unseren Bus. Der Busfahrer saß wieder korrekt gekleidet am Steuer. 

Die nächste Überraschung war ein Stopp in Santana. Der Ort ist bekannt wegen seiner bunten, 

strohgedeckten Häuser inmitten einer Blütenpracht von Rhododendren, Bougainvillea, Hibiscuspflanzen, 

Strelitzien und mehr! Noch ein „Deutsch-Kaffee“ (schmeckt übrigens gut) und ab geht 

es ins Hotel. Ein toller Tag mit umwerfenden Einblicken und für die Fotografen mit wunderbaren 

Ausblicken geht zur Neige Elfriede Steidel, Marga Salheiser 

Der Schluss dieses Berichtes wird im nächsten Mitteilungsheft abgedruckt. 

Les Calanques 

Es ist ein schöner Spätsommertag. Sanft gleitet mein Kajak durchs Wasser, vorwärts getrieben 

durch kräftige Paddelschläge. Vor mir schiebt sich Ulis Boot aus dem kleinen Jachthafen von 

Cassis hinaus aufs offene Meer, gleichauf paddelt Steffen. Wie der massige Schiffsbug eines 

Ozeanriesen reckt sich die Kante einer senkrechten Kalkwand an der Hafenausfahrt in den Himmel. 

Dahinter wogt die Dünung, schaukeln die Wellen, kräuselt sich der Wasserspiegel und hebt die 

schwimmenden Pfeile auf und nieder. Die Paddel reißen Myriaden von Tröpfchen in die salzige 

Luft, in der Sonne aufblitzend gleich winzigen funkelnden Diamanten. Fischerkähne tuckern 

gemütlich durch die rollende See. Die Mannschaften legen Netze aus oder holen den 

silbrigschuppigen Fang auf Deck. Rechts zeigt die Küste einen atemberaubenden Anblick mit 

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ihren jäh aus dem Meer ragenden Steilwänden, 

über Kimme und Korn tauchen einige Inseln 

aus den Wassern auf, fern und verschwommen 

wie eine Fata Morgana und links irrt das Auge 

über die weite See bis zum Horizont, an welchem 

ein Fährschiff langsam aus dem Gesichtskreis 

entschwindet. 

Ins Blickfeld rückt die breite Einfahrt in den 

Canal d. on Vau. Im ruhigen Wasser ankern zwei 

Segeljachten, ein paar Paddler verlassen den 

idyllischen Platz. In Strandnähe tummeln sich 

Badende im wohltemperiertem Nass, am Ufer 

liegen dutzende Sonnenanbeter. Wir steigen 

aus, ziehen die flotten Nussschalen auf den 

Strand und wandeln uns von Wasser- zu 

Felsratten. Im Sektor Saphir klettern jene dem 

Himmelsblau entgegen, blicken aus luftiger 

Höhe auf die zu kleinen Spielzeugfiguren 

geschrumpften bunten Boote und Menschen 

auf Sand und Wellen, fühlen sich dabei wie 

Adam und Eva im Paradies. So toben wir bis 

zum Abend an Wänden und Türmen rauf und runter, ehe ein kräftiger Hunger drei Leichtmatrosen 

zur Bordkombüse abkommandiert. Längst liegen alle in den Schlafsäcken, als in tiefer Nacht ein 

Bündel greller Blitze den Minifjord in gespenstiges Licht taucht. Der Donner bricht sich an den 

Felswänden vieltausendmal, Sturmböen jagen brausende Brecher ans Ufer, rütteln und schütteln 

die Bäume, reißen schwere Regentropfen durch die Luft. Aber das tobende Gewitter macht viel 

Lärm um nichts. Die dicken schwarzen Wolken segeln davon, belassen es bei einer kleinen 

Kostprobe. Nur der Wind bläst ohne Atempause. 

Ein klarer Morgen bricht über der Schlucht an. Kein Wölkchen ziert den stahlblauen Himmel, als 

wir die Kanus zu Wasser lassen. Nur die Luft eilt dahin wie ein galoppierendes Pferd. Kaum gleite 

ich aus dem schützenden Kanal hinaus, tanzt mein Kajak Samba, die Windsbraut zur Partnerin, 

die raue See als Tanzboden, das Paddel schwingt im Rhythmus der Musik von Wind und Wellen. 

So wirble ich die gesamte Tonleiter hinab zur tiefsten Note im dunklen Wellental bis hinauf zum 

höchsten Triller auf dem weißgischtenden Kamm einer Woge grünschillernder Smaragde. Über 

den aufgewühlten Wassern treibt eine steife Brise Poseidons silbernschimmernde Perlenketten 

an meinem Gesicht vorbei ins sonnendurchflutete Firmament. Auf und nieder, auf und nieder. Da 

taucht Steffens Kopf auf, dort verschwindet Ulis Schopf, hier turbuliert ein Paddel durch die Luft 

und die ganze Welt schwankt und wankt wie trunken hin und her, auf und ab. Das Ruder sticht 

in die wilde See, kraftvoll zieht mein Arm das 

Blatt durch das schäumende Wasser und allem 

Chaos zum Trotz schneidet der Vordersteven 

des roten Flitzers elegant durchs nasse Element. 

Auf den gekräuselten Kämmen der tosenden 

Brandung reitend, steuern wir nachmittags 

wohlbehalten zu einem kleinen Fleckchen Kies 

in der Cal. des Sugiton. 

Über Nacht erschlafft des Meeres Atem, sterben 

die Schaumkronen und lassen ein leises 

Plätschern zurück. Frühmorgens paddeln wir 

zum Hafen von Morgiou. Die Saison ist längst 

beendet. Kneipen, Hütten, Häuschen und 

Schuppen, malerisch zusammengedrängt, die 

kargen Hänge hinaufflüchtend ohne genügend 

Platz zu finden, haben die Lider tief im alten 

Mauerwerk verankert. Nur Dornröschens Hecke 

badet quicklebendig und munter ihr blättriges 

Grün in den hellen Sonnenstrahlen. Sanft wiegen 

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sich die Kähne und Jachten im Hafenbecken 

neben der verlassenen Mole. Seitwärts windet 

sich ein Pfad das öde Kar bergan zum Col du 

Renard. Wenig später turne ich auf 

sonnenwarmen Kalkstein über Risse, Bäuche 

und Platten, gefolgt von meinen Kameraden, 

ins Kletterglück. Doch ist dieses heute nicht 

ungetrübt. Wassersäcke als auch Kanister sind 

leer und im Uferflecken existieren weder 

Wasserleitung noch Brunnen. Durst zwingt uns 

auf schmaler steiler Straße über die karstigen 

Küstenberge nach Les Baumettes, einem Vorort 

von Marseille. Krakengleich breitet sich der 

Moloch in der Ebene aus. Welch kleiner Schritt 

von der Einsamkeit zum Großstadttrubel. 

Guten Morgen „Bora Bora“. Was ist „Bora 

Bora“? Ein Seequergang der Extraklasse an der 

Halbinsel vom Cap Morgiou. Das Seil hängt in 

der Luft, seine Enden pendeln unsichtbar unterm 

Überhang und in der Tiefe braust das Meer. Da 

kommen bange Fragen auf: Ob der Fussel 

reicht? Wie unten an die Wand? Ist’s die richtige 

Stelle? Ach was, frisch auf- und abgeseilt, mit 

Schwung den Fels erhascht und schon beginnt 

der Kletterhimmel, wenn auch ein anspruchsvoller. 

Mäandrierend windet sich das Seil von Haken 

zu Haken. Ich hocke an überhängenden Abbrüchen, 

presse abschüssige Leisten, taste nach 

Fingerlöchern hinter einer Kante, schmiege mich 

an den Stein wie ans Herz eines lieben Mädels 

bis zum ausgesetzten Stand bei einem in die 

dunkle Meerestiefe ziehenden Spalt. Uli kommt. 

Steffen kommt. Wir wechseln. Und weil es 

solchen Spaß macht, schlängelt sich unsere 

Seilschaft weiter durch „Marie-Jaequeline“ 

zwischen Himmel und Wasser an rauem Kalk 

entlang, bis nach gut 200 Metern die letzten 

Ösen den Weg nach oben weisen. 

Zum nächsten Biwakplatz öffnet sich den Booten 

ein winziger Einschnitt in den Felsriegel von 

Sormiou, kaum breiter als eine Paddellänge. 

Im engen Canon sitzt am Abend ein Trio an 

einem lustig flackernden Lagerfeuer, gespeist 

von prasseldürrem Treibgut und genießt in Ruhe 

eine Kruke guten Roten. Unter ihm plätschert 

und gurgelt das Wasser um Quader, an Steine. 

Vor drei Augenpaaren tanzen die Flammen, 

werfen zuckende Schatten an die erleuchteten 

Wände, züngeln und sprühen gelbleuchtende 

Funken in den nächtlichen Himmel, die sich mit 

den funkelnden Sternen vereinen. 

Schon der Morgen ist so warm, dass wir nach 

jeder Kletterroute zur Abkühlung ins Meer springen. 

Eine Genusstour an der Grotte du Capelan 

zieht mit fünf Seillängen auf den Gipfel von 

Sormiou. Hier oben lockt das Eiland „Ile de 

Riou“ aus der Ferne den Wasserwanderer mit

dem Charme einer Märcheninsel aus „Tausendundeiner Nacht“ und den Kletterer der mächtige 

gut 630 Fuß aufragende Mont Riou. Im Handumdrehen sitzen wir in den Kajaks auf großer Fahrt 

zur Insel unserer Träume. 

Eine schwache Dünung rollt gemächlich über die fast spiegelglatte See. Möwen segeln über 

unsere Köpfe hinweg oder schaukeln faul da und dort auf dem Wasser. Die Sonne nimmt eine 

samtgoldene Farbe an, als die Kiele der Boote ans Gestade von Cal. de Monasterio stoßen. 

Serpentinen führen vom Ufer über einen Pass zu bizarren Felstürmen. Im milden Licht der 

Abendsonne strecken sie sich, einem Wirrwarr orientalischer Tempel und Pagoden gleich, in den 

azurblauen Himmel. Flink huschen braunschillernde Eidechsen zwischen Felsspalten, fahlgelbe 

Kaninchen flitzen hakenschlagend durch schüttere Büsche. Sonst Stille. Vom Pass aus steige 

ich den langen Westgrat hinauf zum Mont Riou. Auf dem Gipfel erhebt sich verloren der Rest 

eines alten Turmes, hinter welchem die Sonne purpurn errötend das Meer küsst und mit der 

Nacht das Ruhelager tauscht. 

Im tiefschwarzem All glitzert und funkelt das kalte Licht der Sterne. Wir liegen in den Schlafsäcken. 

Erste Träume schweben heran und zerstieben im Nu, als plötzlich ein Rascheln und Springen 

anhebt. Ein heller Lichtstrahl frisst sich durch die Dunkelheit. In tollkühnen Sätzen und Sprüngen 

purzeln kleine Nachtmahre mit glänzendschwarzen Äuglein und hellem Fell übers Lager. Ratten. 

Eine Ladung Kieselsteine verscheucht die Kobolde. Es bleibt ruhig. Ich schlafe wieder ein. Da, 

im Mondschein umringen mich unzählige Nager. Eine große silbergraue Ratte tritt hervor. „Das 

ist unsere Wasserburg.“ spricht sie zu mir und „Wähle: Futter oder Ratte sein.“ – „Aber ich bin 

doch schon eine Ratte“ stottere ich, „eine Kletterratte.“ – „Futter, Futter, Futter“ skandieren die 

Nager und wetzen ihre gelben Zähne. „Futter, Futter, Futter . . .“. Schweißgebadet reiße ich die 

Augen auf. Weder Zeh noch Nasenspitze sind angeknabbert. Die Sonne taucht die ersten 

Bergspitzen in gleißendhelles Licht. Ein paar Fischer machen ihr Schlauchboot startklar. Der große 

Fang ist ihnen letzte Nacht nicht gelungen, aber zwei dutzend Fische haben sie wohl in ihrem 

Bottich. Nach dem Frühstück versinkt die „Ratteninsel“ wieder ins Vergessen. 

Stunden später schaben die Böden der Jollen auf eine große Felsplatte in der Cal. de Sugiton. 

Überall sonnen sich Leute im Adams- und Evakostüm. „Nudisme de Tradition“ – lesen wir und 

passen uns an. Ich teste kurz den Strandüberhang. Sofort steht eine verwirrend hübsche Eva vor 

mir, überschüttet mich mit einem endlosen Wortschwall, gestikuliert. Ein drolliger Anblick. Endlich 

merke ich, dass am Strand nicht gebouldert werden darf. Der Klettersektor befindet sich ein Stück 

oberhalb am Berg. Die flirrende Luft am Fels treibt uns nach ein paar Wegen zurück ans Wasser. 

Uli startet freiwillig zu einem Süßwasser- und Weinpentathlon (paddeln, rennen, zapfen, rennen, 

paddeln). Ich schwimme um ein kleines Inselchen in der Bucht und klettere voll Übermut an 

Zacken und Türmchen in die türkisblaue Lagune zurück, während Steffen sich im Kreise der 

Nackedeis bräunt. Abends kommen die ersten Mückenschwärme und bleiben die ganze warme 

Nacht. Welche Qual: Im Schlafsack rinnt der Schweiß in Sturzbächen hernieder und außerhalb 

des Schwitzkastens summt das Heer der Saugbomber seine gierige Melodie. Völlig verunstaltet 

verlassen wir anderntags den Ort. Oh, wie liebe ich doch Ratten! 

Frisch und piekfrei ist die Luft auf dem Meer. Schnell und schnittig eilen die schlanken Rümpfe 

über glänzende Wogen. Wir driften nahe der Felswände entlang, erkunden Höhlen, schlüpfen 

durch einen engen Spalt. Da, einem den Fluten entspringend, sich hoch aufbäumenden Mustang 

gleich reckt sich eine Kante über 100 Meter hoch in den lichten Äther. Ein Klettertraum. Schon 

liegen die Kajaks auf den Steinen der Bucht von L’ Eissadon. Steffen und ich schwimmen durchs 

glasklare Wasser zum Einstieg hinüber. Uli spielt den Frachtschiffer und bringt das Klettergeraffel 

zu einem winzigen Felssims oberhalb der Wasserlinie. Wenig später schwebt der „Frachtdampfer“ 

sicher vertäut am ersten Haken in fünf Metern Höhe; klebt geradeso am Fels wie das Kanu vom 

„Gelben U“ im Wetterstein. Zwei Wege reizen die Kletterlust: „Titanic“ direkt an der Kante 

ansteigend und das „Kajakwandl“ links daneben. Wir müssen beide haben. Nach jeweils fünf 

Seillängen stehen drei Bergfexe weit über der See. Ein letztes Mal verliert sich der Blick in der 

weiten Ferne. „Berg heil“ und „Ahoi“, in den Calanques eine gelungene Kombination und allemal 

empfehlenswert für Nachkommen von gemeiner Wasser- und Kletterratte. Hans-Hagen Hempel 

Ammoniten im Sonnenschein 

In diesem Jahr unternahm eine Wandergruppe die von Marion gut vorbereitete Osterfahrt nach 

Tücherfels in der Fränkischen Schweiz. 

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Ostern wird durch das Zusammentreffen des altgermanischen Frühlingsfestes mit dem christlichen 

Fest der Auferstehung Jesu immer wieder zu einem besonderen Erlebnis, einerseits die festlich 

geschmückten Gotteshäuser und andererseits die liebevoll vorbereiteten Privatgrundstücke. So 

ist besonders das katholische Gebiet um das Wiesenttal mit seinen Osterbrunnen eine Reise 

wert. 

Und diesmal blieb uns auch Frühlingsgöttin Ostara hold. Das wussten anscheinend weitere 

Wanderer, die sich, privat einquartiert, uns anschlossen. 

Los ging es am Freitag mit der berühmten Einwanderung, auch diesmal die längste Tour. Mit 

Morgenstress zum Bus und nach kurzer Rundfahrt ab Streitberg hinauf und hinab. Insgesamt 28 

Kilometer führten in und durch Höhlen (Bing-, Rosenmüller- und Oswaldhöhle), über Aussichtspunkte 

(Streitburg, Guckhüll, Hohes Kreuz, Adlerstein) und durch abwechslungsreiche Felsenlandschaft 

(Quackenschloss). Abends ging es per Dias nach Tunesien in die Wüste. Der Freitag wird als 

stiller Tag begangen, so dass an diesem Abend den Sangeskehlen Ruhe verordnet wurde. 

Am zweiten Tag nach aufregender Parkplatzsuche in Pottenstein ging es gleich steil hinauf in das 

Schwalbenloch, ein umfangreiches Höhlensystem. Dafür wurde die Tour danach gemütlicher, 

über Haselbrunn zur Hohenmirsberger Platte, dem höchsten Punkt des östlichen Albrandes, 

weiter mit Ammonitenfunden bepackt nach Prüllsbirkig zur Mittagsrast. Endlich ein Bier, die dritte 

„Sehenswürdigkeit“ in Bierfranken. Danach hinab in das romantische Püttlachtal und bald wieder 

hinauf zur Hasenlochhöhle und Burg Pottenstein. Mancher wagte einen Burgbesuch, aber der 

adlige Herr empfing uns nicht. Nur ein Blick auf ein paar veraltete Gegenstände war möglich. 

Abends wieder Dia-Show, diesmal Slowenien. Und dann endlich die herrlich falsch, dafür aber 

laut und langanhaltend gesungenen Lieder mit Musikuntermalung durch Zerrwanst und Teufelsgeige. 

Für echte Franken (Pensionsehepaar) nicht nachvollziehbar ging es nach kurzer Nacht zur 

Sonntagstour. Über die Ortschaften Kohlstein und Ailsfeld und durch das Schneiderloch nach 

Neumühle ins Ahorntal (Burg Rabenstein) zum Besuch der Klaussteinkapelle und der Sophienhöhle. 

Über Zauppenberg und Kleinlesau zurück, vorbei an Ludwigshöhle, Pferde- und Kuhloch. Vor 

dem krönenden Abschluss mit dem Fahnensteinfelsen bei Tücherfels gab es Wiesengymnastik 

mit Marion – ein göttliches Bild. 

Nach den vielen bunt geschmückten Osterbrunnen, die in den Ortschaften zu sehen waren, sollte 

am Montag der schönste Osterbrunnen Frankens, in Biberbach, unser Ziel sein. Diese gewaltige 

Anlage ist schon ein Erlebnis, tausende echte und buntbemalte Ostereier. Trotz der schon seit 

Jahren immer wieder verwendeten Basisgerüste beträgt die Vorbereitungszeit ca. vier Monate. 

In Biberbach ist gleich nach Weihnachten „anostern“. 

Nach dem Besuch der Gössweinsteiner Basilika, einer Wallfahrtskirche mit bemerkenswerter 

Akustik, trennten sich die Wege der Wanderfreunde. Eine kleinere Gruppe wollte das schöne 

Wetter nochmalig genießen; mit Besuch der Esperhöhlen und Wanderung entlang der Wiesent 

wurde ein schönes Wochenende voller Eindrücke und in herrlicher Natur abgerundet. 

Und diesmal sei es erwähnt – allen Beitragenden ein herzliches Dankeschön. Bernd Erlebach 

Radeln hält fit! 

Oft sind wir zu zweit oder „in Familie“ mit dem Fahrrad unterwegs. Da kam mir spontan der 

Gedanke, unsere wanderfreudigen Senioren zum gemeinsamen radeln einzuladen. 

Gedacht – getan: Ende April war eine Radtour ins Holzland angesagt. Einige Zweifel hatten wir 

schon, ob diese überhaupt Anklang finden würde. Da hatten wir aber unsere rüstigen und 

unternehmungsfreudigen Senioren gewaltig unterschätzt! 20 Radlerinnen und Radler fanden sich 

pünktlich an der Untermhäuser Kirche ein, und gut gelaunt bei herrlichem Radlerwetter starteten 

wir in Richtung Bad Köstritz auf dem gut zu fahrenden Radweg entlang der Elster. Unser Weg 

führte weiter über Silbitz, Crossen, Hartmannsdorf in Richtung Mühltal. 

Eine Verschnaufpause musste sein, denn das Peleton hatte sich auseinandergezogen. Aber Spaß 

machte es allen, so in der Gemeinschaft zu fahren. Mittagspause war in der Naupoldsmühle im 

Mühltal, und frisch gestärkt ging es weiter nach Weißenborn, wo uns der erste steile Anstieg 

erwartete. Die meisten stiegen ab und schoben das Rad eine kurze Strecke. Nach der Anstrengung 

in Tautenhain angekommen, gab es eine weitere Rast. Der Durst machte sich bemerkbar! Danach, 

als Belohnung, lockte eine kilometerlange Abfahrt von Tautenhain über Seifartsdorf bis zum 

Radweg Crossen – Bad Köstritz. So eine Abfahrt macht Spaß! Der Fahrtwind weht um die Nase 

und die frühlingshafte Landschaft ist herrlich anzuschauen. In Bad Köstritz kamen wir natürlich 

944

an der Eisdiele nicht vorbei ohne die köstlichen Schlemmereien zu naschen. Zurück verlief die 

Strecke wieder durch den Park entlang der Elster bis Untermhaus. 

Laut Streckenmesser waren es 48 Kilometer, die wir radelten, und alle kamen wohlbehalten ans 

Ziel. Einstimmige Meinung: So etwas sollten wir öfters machen! Bewegung ist gesund, macht 

Freude und hält fit! Elfriede Steidel 

Wandern in Brandenburg 

Hannelore und Rüdiger Fröhlich hatten eingeladen zu Wanderungen in den Wäldern des Niederen 

Fläming. Zusammen mit dem Wanderleiter bezogen 18 Wanderfreunde am Freitag, dem 14. Mai 

2004 die Herberge „Haus Hoher Golm“ in Ließen. 

Der Nachmittag begann mit einer gemütlichen Kaffeerunde. Dazu hatten drei Wanderfreunde 

selbstgebackenen Kuchen spendiert. Anschließend wurde eine etwa zweieinhalbstündige 

Wanderung in die nähere Umgebung unternommen. Hierbei war ein Besuch des kleinen Museums 

im Dorf Lynoh vorgesehen. Dieses ist Oscar Barnack, dem Erfinder der Leica, gewidmet. Das 

Urstromtal im Naturschutzgebiet Schöbendorfer Forst liegt an unserer Wegstrecke. 

Während unserer Abwesenheit bereitete Hannelore ein vorzügliches Spargelessen vor, wofür sie 

ein großes Lob erhielt. Fleißige Hände sammelten am Abend Holz für ein zünftiges Lagerfeuer. 

Mit einem interessanten Dia-Vortrag von Annelie und Dieter zu ihrer Tour im Hochsinai klang der 

Tag aus. 

945

Sonnabend Vormittag begann eine 27-Kilometer-Rundwanderung Habisberg – Dirkopf – ehemaliger 

Truppenübungsplatz der Sowjetarmee – Magistrale – Golmquelle. Rüdiger erklärte der Gruppe 

oft Wissenswertes über die Pflanzen- und Tierwelt des Gebietes. Nach Besichtigung der 

Straußenfarm in Merzdorf bei Baruth und Mittagsrast im gleichen Ort war der zweistündige 

Rückweg über Petkus leider von einem Dauerregen begleitet. Der Abend lief ähnlich wie am 

Vortag ab. Als Abendessen Wildroster, danach Lagerfeuer und anschließend ein Dia-Vortrag von 

Rüdiger Fröhlich über die Sektionsfahrt in die Fränkische Schweiz. 

Nach der Herbergsreinigung am Sonntag fuhr die ganze Gruppe mit ihren PKWs nach Wünsdorf, 

wo wir an einem geführten Rundgang im 30 Hektar großen Areal der Bunkersiedlung teilnahmen. 

Diese wurde von 1939 bis 1945 für die Dienststellen des OKH (Oberkommando des Heeres) 

genutzt. Ein großer Teil der über- und unterirdischen Gebäude wurde nach dem Krieg gesprengt. 

Ab der 60er Jahre bis 1994 fand der fast völlig erhaltene Nachrichtenbunker als Kommandozentrale 

der sowjetischen bzw. russischen Truppen in Deutschland Verwendung. Die Tage in Rüdigers 

Wahlheimat waren wieder einmal erlebnisreich und gesellig. Hannes Braut 

PORTRAIT 

Im Vorfeld des 125-jährigen Gründungsjubiläums unserer DAV-Sektion im Jahre 2004 wollen 

wir mit dieser Portrait-Serie langjährige Vereinsmitglieder, die sich auch heute noch um die 

Sektion verdient machen, mit einigen biographischen Stationen näher vorstellen und ihre 

Leistungen auf diese Weise würdigen. 

Hans Hagen Hempel 

Der Gourmet mit Vorliebe zur Vertikalen 

Immer wieder blitzt der Rote im Glas, wenn nach vollbrachtem 

Tagewerk am Fels Hans-Hagen Hempel am Abend in irgendeiner 

Gebirgshütte, Bergdorfkneipe oder Hafentaverne 

irgendwo auf der Welt im erlauchten Kreis ebenbürtiger 

Kletterfreaks dinierend, die Freuden und die Leiden im Gebirge 

Revue passieren lässt. Es kann ein eleganter Chianti Classico 

sein oder ein ausgereifter Bordeaux, dessen Geschmacksfülle 

den Reizen der Vertikalen im Mittel- und Hochgebirge in nichts 

nachsteht. So wie den Wein nur der Kenner, so kann auch 

die Steilwand nur der Könner wirklich genießen. Klettern als 

Gleichnis? Werden die Dinge des Lebens in Extremsituationen 

deutlicher, fassbarer, erkennbarer? Gibt es schließlich Parallelen 

zwischen dem Forscherdrang nach außen und nach innen? 

Hans-Hagen verschlang unter anderem alles, was Hermann Hesse und Charles Dickens geschrieben 

hatten und führt darüber hinaus selbst eine geschmeidige humoristische Feder. Immerhin war 

nicht für alle studentischen Teilnehmer jener Bulgarienreise im Sommer 1976 die Besteigung des 

Musala (2925 Meter) im Rila-Gebirge ein solches Schlüsselerlebnis wie für ihn. An der Fachhochschule 

für Agrochemie und Pflanzenschutz in Halle und Wettin war der damals 22jährige Hans- 

Hagen eher als Wasserwanderer und Mittelstrecken-Ass bekannt, der den Hochschulmeistertitel 

über 3000 Meter jahrelang abonniert hatte. Doch in die neue Leidenschaft konnten alle bisherigen 

Passionen zwanglos einfließen, vom seit der frühesten Jugend mit den Eltern, Großeltern, Onkeln 

und Tanten betriebenen Hallenser Familiensport Saale-Paddeln, über den als Wandern bezeichneten 

temporären Landgang mit Zeltauf- und abbau bis zum Supermarathon auf dem Rennsteig. Der 

erste Gipfelsieg auf dem bulgarischen Wanderberg Musala ließ dem künftigen Mitarbeiter im 

Pflanzenschutzamt Eisenberg bzw. ab 1980 im Geraer Amt für Pflanzenschutz, wohin ihn der 

unerforschliche Ratschluss der Absolventenlenkung verschlug, nicht mehr los. Es folgten 

Wandertouren in CSSR (Mala Fatra, Hohe Tatra), nach Rumänien (Fagaras-Gebirge) und 1979/80 

erste Wintertouren in Bulgarien. Die Durchquerung des Pirin-Gebirges mit selbstgebauten 

Schneeschuhen war schon ein bisschen mehr als gewöhnliches Bergwandern. Seinem ihm nun 

langsam gewahr werdenden Kletterehrgeiz kam die berufliche Versetzung nach Gera Anfang 1980 

946

durchaus zu gute. In der Bezirkshauptstadt mit 

ihren weit über 100.000 Einwohnern gab es 

auch ein paar Verrückte, die in der BSG Lok 

Gera die Randsportart Bergsteigen betrieben. 

Im März 1980 meldete sich Hans-Hagen als 

blutiger Anfänger bei ihnen zur Stelle, wurde 

ein gelehriger Schüler von Ulli Heil und Thomas 

Justen und brachte das Kunststück fertig, schon 

im folgenden Jahr im Döbritzer Kalk seine erste 

VIIa im Vorstieg zu meistern. 1982 folgte die 

erste VIIa im Vorstieg in der Sächsischen 

Schweiz auf dem Alten Weg zur Hähnelspitze 

in den Affensteinen. Spätestens jetzt war klar, 

dass der eher stille Klettereleve mit dem asketischen 

Habitus ein außergewöhnliches Talent 

ist und als Senkrechtstarter mit erstaunlichen 

Ambitionen die Thüringer Bergsteigerszene 

komplett aufmischen wird. Die Aufnahme in den 

KV Uhustein im Jahre 1983, die Elitegruppe der 

Geraer Kletterer, wofür drei VIIa-Vorstiege 

nachgewiesen werden mussten, war eigentlich 

nur noch eine Formsache für einen Mann, 

dessen schnell wachsendes Leistungsvermögen 

geradezu zwangsläufig höhere Zielsetzungen 

erforderte. Die DDR-Leistungszentren im 

Bergsport befanden sich im damaligen Karl- 

Marx-Stadt und vor allem in Dresden. So war 

es kein Wunder, dass durch Kontakte im Elbsandstein 

der Gerader Newcomer immer häufiger 

von leistungsorientierten Bergsteigern aus 

Sachsen zu Klettertouren im ganzen Ostblock 

eingeladen wurde. 1985 muss für Hans-Hagen 

Hempel wohl als Jahr des endgültigen Durchbruches 

in die Oberliga des DDR-Klettersports 

gelten. Mit 20 absolvierten Wegen im Schwierigkeitsgrad 

VIIIa bis VIIIb innerhalb eines Jahres 

errang er erstmalig das Zertifikat der Leistungsklasse 

1 im Klettern und wurde gleichzeitig 

Mitglied im noblen KV Kirschen in Karl-Marx- 

Stadt. 1986 dann der Aufenthalt als einer von 

zwei Bezirksvertretern mit der DDR-Nationalmannschaft 

alpin im Kaukasus, wo er Spitzenkletterer 

wie Dieter Rülker und Thomas Türpe 

wiedertraf. Neben der Überschreitung aller drei 

Elbrusgipfel sammelte er mit der Besteigung 

des Dschantugan (3991 Meter) über dem Nord- 

West-Grat (3B) und des Dschailyk (4533 Meter) 

über dem Westgrat (4B) erste Gletscher- und 

Eiserfahrungen im Hochgebirge. Natürlich 

konnte man sich als Bergsteiger auch in der 

Hohen Tatra austoben, wo Hans Hagen unter 

anderem die rechte Süd-West-Wand der Jastrabia 

Veza (VI/A4) durchkletterte, oder im Rila- 

Gebirge am Bößen Zahn mit der Tour über die 

Augenbrauen (VI/A3), oder im Bucegi-Gebirge 

am Blauen Riss auf die Costila (6B), oder man 

konnte im Winter die Hauptkämme der Westtatra 

947

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948 

Wo Du zu Fuß warst, 

warst Du wirklich!!

(1984) oder des Fagaras-Gebirges (1985) 

überschreiten, doch irgendwann wirken die 

7000er des Pamir wie eine ferne geheimnisvolle 

Verlockung, deren magnetischer Kraft man nicht 

mehr entweichen kann. Was half gegen solche 

thüringisch-sächsischen Sehnsüchte schon ein 

trotz Perestroika immer noch sehr rigides 

Tourismusregime in der Sowjetunion, in der 

nichtorganisierte private Reisen ein Fremdwort 

waren. Man verließ sich auf den Kontrollschlendrian 

vor Ort, führte kleine Bakschischgeschenke 

mit sich oder nahm schlimmstenfalls 

auch mal eine zeitweilige Festnahme in Kauf. 

Das Image der russischen Uniformträger war 

eher menschlich. Als Teilnehmer „halb-illegaler“ 

Pamirexpeditionen stand er auf den Gipfeln des 

Pik Korshenewskaja (7105 Meter) (5A-B), des 

Pik Lenin (7134 Meter) (5A) und des Pik Kommunismus 

(7495 Meter) (5B im Alpenstil), sowie 

auf dem Pik Borodkin (6300 Meter), dem Pik 

Duschanbe (6900 Meter), dem Pik Petrowski 

(4829 Meter) und dem Pik Mir (4775 Meter). 

Das Ende der Teilung Europas kam nach derlei 

gestillten Klettergelüsten gerade recht. 

Nun gab es nicht nur Elbsandstein und Tatra, 

sondern auch die Alpen direkt vor der Haustür 

und die thüringisch-sächsischen Kletter-Hautevolee 

konnte sich zum weltweit agierenden 

Unternehmen mausern. Für den bestqualifizierten 

Geraer Bergsteiger, der mit dem gesamten 

KV Uhustein inzwischen der wiedergegründeten 

Sektion Gera des Deutschen Alpenvereins 

beigetreten war, bedeutete das vor allem neue Herausforderungen an den berühmten 

Höchstschwierigkeiten und den Genuss der wunderbaren Alpenlandschaft, der vor 1989 als 

gänzlich unerfüllbarer Traum erschien. Nun konnte Hans-Hagen mit seinen alten Bergkameraden, 

aber auch neue Bekanntschaften kamen hinzu, die längste Eistour der Ostalpen zum Hochfeiler 

und Hochferner, oder das Steileis zum Monte Disgrazia durchklettern oder auf der Cassinroute 

die Nordostwand des Piz Badile bezwingen. Die Liste der absolvierten schwierigen Touren in den 

Alpen, in Kroatien, Griechenland, Spanien, Marokko, Südafrika und den USA wurde von Jahr zu 

Jahr länger. Im September 1992 wurde Hans-Hagen Hempel als Kletterreferent in den Vorstand 

der DAV-Sektion Gera berufen. Allerdings erweist sich der Klettersport mit seinen weltweit verteilten 

und oft schwierig erreichbaren „Sportstätten“ auch zunehmend als finanzielles Problem. Die 

Teilnahmekosten an einer 8000er-Expedition stehen in keinem rechten Verhältnis zum Einkommen 

eines Umweltschutzfachberaters, zumal die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Gera weiteren 

Personalabbau plant. Trotzdem wagte Hans-Hagen Mitte der 90er Jahre das Unternehmen Broad 

Peak (8047 Meter), doch die Expedition stand unter keinem guten Wetterstern, wurde durchweg 

von Schneestürmen begleitet und musste bei knapp 7000 Metern wegen akuter Lawinengefahr 

und Zeitmangel abgebrochen werden. War’s das im Karakorum oder Himalaja? Muss ein 8000er 

im Stammbuch eines Bergsteigers stehen? Kletterer und zumal Hans-Hagen Hempel sind keine 

Mainstream-Schwimmer. Mode und Sinnsuche sind oft verschiedene Dinge. Auch seine zahlreichen 

Erstbegehungen in der Sächsischen Schweiz (unter anderem zwei IXa-Wege), in Steinicht und 

Döbritz oder auch in Griechenland, wie der Weg der Schildkröten (VIIa) am Botalogiannifels in 

Meteora sind eher Zufallsprodukte, denn gezielte Sammelobjekte. Wie beim trockenen Roten, 

der im Glas blitzt, kommt es nicht auf die Masse an, sondern auf die Köstlichkeit des Augenblickes, 

auf das genüssliche Erkennen von Feinheiten und Nuancen. Am Berg, so Hans-Hagen Hempel, 

kann man immer auch ein Stück von sich selbst finden. 

Dr. Detlef Ebert 

949

PINNWAND 

Angela Meinhardt mit Etappenlauf-Rekord 

Bei dem diesjährigen Frühjahrs-Etappenlauf auf dem Rennsteig von Hörschel nach Blankenstein 

im April gewann Angela Meinhardt von der DAV-Sektion Gera die Frauenwertung. Sie erreichte 

das Ziel, den Selbitzsteg in Blankenstein, nach 17:36:57 Stunden und verbesserte damit die 

bisherige Frauenbestleistung auf der rund 170 Kilometer langen Strecke um 34 Minuten. 

Kontakte mit Gemeindevertretern aus Gossensass 

Anlässlich der ersten Winterakademie-Veranstaltung des Vereins „Ja für Gera“ am 12. März im 

Haus Schulenburg kam es zu intensiven Gesprächen zwischen Gemeindevertretern aus dem 

Südtiroler Brenner-Ort Gossensass, Herrn Klaus Amthor aus Hilpertshausen und Vertretern unserer 

Sektion. Nach dem Vortrag über das Wirken des Geraer Alpenforschers Dr. Eduard Amthor in 

Gossensass wurde der Besuch einer größeren Geraer DAV-Delegation zum 125. Jubiläum der 

Umbenennung des Gossensasser Hausberges Hühnerspiel in Amthorspitze im Jahre 2005 ins 

Auge gefasst. 

Ausrüstungsausleihe für JDAV 

Auf Beschluss des Vorstandes werden für die Ausleihe von bergsportlichen 

Ausrüstungsgegenständen bei Gruppenveranstaltungen des JDAV mit einer Mindestteilnehmerzahl 

von fünf Jugendlichen keine Gebühren erhoben. 

16. Tagung des Ostdeutschen Sektionenverbandes 

– 17. 4. – Jugendherberge Dessau – strahlender Sonnenschein – beneide alle Kletter-Wanderund 

Fahrradfreunde – setze mich mit folgenden Themen auseinander – Breiten- oder Leistungssport 

fördern – WM Sportklettern 2005 – Mitgliedsstagnation in einigen Ostdeutschen Sektionen – 

Hauptversammlung in Dresden – Gründungsantrag einer neuen Leipziger Sektion – Kürzung von 

Hüttenzuwendungen – 

Schnell über den Rennsteig 

Hervorragende Platzierungen beim 32. GutsMuth-Rennsteiglauf am 15. Mai 2004 erreichten die 

beiden Topläuferinnen unserer Sektion: Anke Hermann wurde über die Marathondistanz Dritte 

in ihrer Altersklasse (4:01:15 h) und Angela Meinhardt belegte im Supermarathon Platz 8 in der 

W 35 (7:45:09 h). 

Änderungsmeldung: Sie sind umgezogen, haben eine neue Kontonummer. Senden Sie diese 

Meldung an Sektion Gera, Leipziger Straße 19, 07545 Gera 

Anschriftenänderung: 

Name: 

Straße: 

PLZ/Ort: 

Die Änderung gilt auch für folgende Personen: 

Kontoänderung: 

Name: 

Kontonummer (neu): 

BLZ (neu): Bank: 

Datum: Unterschrift: 

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