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Die gesamte Ausgabe 1/2005 als pdf-Datei - Senioren Zeitschrift ...

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<strong>Die</strong> Gabe der Götter<br />

Rund um den Schlummer, Teil 1<br />

In der Antike betrachtete man den<br />

Schlaf <strong>als</strong> „Gabe der Götter" und<br />

„Hüter des Lebens". In unserem wissenschaftlich-technischen<br />

Zeitalter,<br />

in dem ein maßgeblicher Leitsatz lautet<br />

„Zeit ist Geld", erscheint der<br />

Schlaf dagegen oft <strong>als</strong> notwendiges<br />

Übel, <strong>als</strong> Preis, den man nachts nun<br />

einmal zahlen muss, um am Tag leistungsfähig<br />

zu sein. Zunehmend wird<br />

er <strong>als</strong> Zeitverschwendung betrachtet,<br />

die möglichst auf ein Minimum zu reduzieren<br />

ist.<br />

Neuere wissenschaftliche Studien<br />

aber beweisen, dass die schlafend<br />

verbrachte Zeit sehr wertvoll ist. In<br />

jeder Schlafphase laufen wichtige<br />

Erneuerungsprozesse in unserem<br />

Körper ab. Schilddrüse, Leber und<br />

Nieren sind aktiver <strong>als</strong> am Tag.<br />

Bestimmte Hormone, die eine wichtige<br />

Rolle für die Regeneration unserer<br />

Zellen spielen und die Stoffwechselund<br />

Immunprozesse im Körper steuern,<br />

werden vorrangig während des<br />

Schlafes ausgeschüttet. Das Ergebnis<br />

ist die Erholung des <strong>gesamte</strong>n Organismus.<br />

36 SZ 1/<strong>2005</strong><br />

Auch bei Lernprozessen spielt der<br />

Schlaf eine positive Rolle. <strong>Die</strong>s gilt<br />

besonders für bestimmte Fähigkeiten,<br />

die mit präzisen Bewegungen verbunden<br />

sind, wie z.B. Zeichnen,<br />

Klavierspielen, handwerkliches Arbeiten,<br />

aber auch für geistiges Lernen.<br />

Aus Versuchen folgern die Wissenschaftler,<br />

dass das Langzeitgedächtnis<br />

wahrscheinlich nur im Schlaf<br />

gebildet wird.<br />

Gesunder<br />

Schlaf ist durch<br />

mehrere Schlafzyklengekennzeichnet,<br />

die jeweils<br />

ein Einschlaf- und<br />

ein Leichtschlafstadium<br />

sowie<br />

zwei Tiefschlafstadien<br />

und ein<br />

Traumstadium<br />

umfassen. In jeder<br />

Nacht durchschlafen<br />

wir vier bis<br />

sechs solcher<br />

Schlafzyklen, von<br />

denen jeder etwa<br />

Fotos: dpa<br />

90-100 Minuten dauert. Mehrfaches<br />

Aufwachen, z.B. am Ende eines Schlafzyklus,<br />

ist völlig normal und sollte<br />

uns nicht beunruhigen. Ein damit verbundener<br />

Lagewechsel wirkt sich<br />

positiv auf unseren im Schlaf erschlafften<br />

Körper aus.<br />

Napoleon vier Stunden,<br />

Einstein zwölf<br />

Bei der Frage, wie viel Schlaf der<br />

Mensch braucht, scheiden sich auch<br />

heute noch die Geister. Neben „Kurzschläfern",<br />

wie z.B. Napoleon, der<br />

angeblich mit vier Stunden Schlaf<br />

auskam, gibt es auch berühmte<br />

„Langschläfer", wie Goethe (neun<br />

Stunden) oder Albert Einstein, der bis<br />

zu zwölf Stunden täglich geschlafen hat.<br />

Das individuelle Schlafbedürfnis ist<br />

sehr unterschiedlich und schwankt<br />

zwischen vier und neun bis zehn Stunden<br />

pro Nacht. <strong>Die</strong> meisten Menschen<br />

sind „Norm<strong>als</strong>chläfer", die zwischen<br />

sechseinhalb und acht Stunden schlafen.<br />

Zu welcher Kategorie man gehört,<br />

ist weitgehend genetisch vorgegeben,<br />

genauso wie die Veranlagung zum<br />

Morgen- oder Abendmenschen. Daneben<br />

spielen die körperliche Belastung,<br />

die gesundheitliche Verfassung,<br />

aber auch das Lebensalter eine<br />

wesentliche Rolle.<br />

In der Schlafmedizin geht man davon<br />

aus, dass nicht die Schlafdauer,<br />

sondern die Schlafqualität für den Erholungswert<br />

des Schlafes ausschlaggebend<br />

ist. <strong>Die</strong>s lässt sich jedoch nicht<br />

in Zahlen, sondern nur am Wohlbefinden<br />

messen. Der beste Gradmesser<br />

für unsere Schlafqualität ist <strong>als</strong>o die<br />

körperliche und seelische Verfassung<br />

während des Tages.<br />

Langschläfer und Kurzschläfer<br />

Von je 100 Befragten (ab 16 Jahren) brauchen<br />

nach eigenen Angaben so viel Schlaf<br />

Männer<br />

Frauen<br />

11 über 9 Stunden 15<br />

28<br />

28<br />

8 bis 9<br />

37<br />

28<br />

28<br />

7 bis 8<br />

28<br />

25<br />

25<br />

6 bis 7<br />

15<br />

8 unter 6 Stunden 5<br />

Auf die Frage, was Schlaf für sie bedeutet,<br />

antworteten von je 100<br />

(Mehrfachnennungen)<br />

89<br />

Erholung<br />

89<br />

wichtig für die<br />

Gesundheit<br />

abschalten<br />

vom Stress<br />

Vitalität,<br />

Lebenskraft<br />

Frieden<br />

angenehme<br />

Träume<br />

Genuss<br />

Schlafstörungen<br />

Alpträume<br />

Luxus<br />

Faulheit,<br />

Trägheit<br />

etwas vom Tod<br />

verlorene Zeit<br />

15<br />

13<br />

12<br />

11<br />

11<br />

10<br />

78<br />

78<br />

62<br />

56<br />

37<br />

35<br />

32<br />

© Globus<br />

Quelle: Allensbacher Archiv<br />

8403

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