Die Neue Hochschule Heft 3-2023
Zeitschrift des hlb Hochschullehrerbund e.V. - Themenschwerpunkt: Partizipativ forschen
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DNH 3 | <strong>2023</strong><br />
FACHBEITRÄGE<br />
25<br />
Abbildung 2: Ursprüngliche Modulanordnung (vollkommen parallel)<br />
Abbildung 3: Modulanordnung im Modellversuch (teilweise verblockt)<br />
beiden Semester des Modellversuchs (SoSe 2019,<br />
WiSe 2019/20) als Versuchsgruppe zusammengefasst.<br />
<strong>Die</strong> beiden vorherigen Semester (SoSe 2018,<br />
WiSe 2018/19) wurden hingegen als Kontrollgruppe<br />
genutzt. Lehr- und Prüfungsmethoden wurden dabei<br />
weitgehend konstant gehalten. Für die Klausurnoten<br />
(Skala: 1,0 bis 5,0) lagen über die vier Semester<br />
hinweg insgesamt 621 Beobachtungen vor. <strong>Die</strong>se<br />
wurden mit dem nicht-parametrischen Mann-Whitney-<br />
U-Test in SPSS 28 ausgewertet.<br />
Darüber hinaus wurde ein Fragebogen konzipiert.<br />
<strong>Die</strong>ser zielte darauf ab, Einblicke in verschiedene<br />
Aspekte des studentischen Lernprozesses zu erlangen.<br />
Der Fragebogen enthielt sowohl geschlossene als<br />
auch offene Fragen. <strong>Die</strong> Teilnahme war freiwillig und<br />
anonym. Der Fragebogen wurde jeweils in der letzten<br />
Veranstaltung vor der Klausur verteilt und von<br />
insgesamt 149 Studierenden befüllt. In den Freitextfeldern<br />
der offenen Fragen wurden insgesamt 269<br />
Anmerkungen getätigt.<br />
Ergebnisse<br />
Im Hinblick auf die Klausurnoten wurde für beide<br />
verblockten Fächer (ABWL, ReWe 1) getestet, ob sich<br />
die Notendurchschnitte der beiden Stichproben systematisch<br />
unterscheiden. Als Maßgröße wurde das<br />
arithmetische Mittel verwendet. Im Fach ABWL lag<br />
der Mittelwert der Klausurnoten in der Versuchsgruppe<br />
bei 3,0 (bei n=181) und in der Kontrollgruppe<br />
bei 3,4 (bei n=165). Der Mann-Whitney-U-Test<br />
ergab einen p-Wert von .002. Mit dem Blockunterricht<br />
wurden insofern in ABWL statistisch nachweisbar<br />
deutlich bessere Noten erzielt. Im Fach ReWe 1<br />
lag der Mittelwert der Klausurnoten in der Versuchsgruppe<br />
bei 3,0 (bei n=142) und in der Versuchsgruppe<br />
ebenfalls bei 3,0 (bei n=133). Der Mann-Whitney-U-Test<br />
ergab einen p-Wert von .829. Mit dem<br />
Blockunterricht wurden insofern in ReWe 1 weder<br />
bessere noch schlechtere Noten erzielt.<br />
<strong>Die</strong> Ergebnisse des Fragebogens werden aus Platzgründen<br />
nur in Auszügen vorgestellt. Einige zentrale<br />
Ergebnisse sind in Abbildung 4 dargestellt. Hieraus<br />
wird ersichtlich, dass das Blockformat im Hinblick<br />
auf „Lernergebnisse und Transfer“ von 97 Prozent der<br />
Befragten als vorteilhaft („viel besser“ und „besser“<br />
kombiniert) eingestuft wird. Im Hinblick auf das<br />
„Verstehen“ wird das Blockformat von 85 Prozent<br />
als vorteilhaft eingeschätzt. In Bezug auf das „Verinnerlichen“<br />
wird das Blockformat von 87 als vorteilhaft<br />
eingestuft.<br />
In den Freitextfeldern zu diesen Fragen wurde<br />
angemerkt, dass „man sich besser auf das Thema<br />
einlassen kann, da mehr Stunden pro Woche abgehalten<br />
werden“. Bei der Blockbildung ist es möglich,<br />
„viel mehr Energie und Leidenschaft in beide Blöcke<br />
zu stecken.“ Fragen können „gleich in der nächsten<br />
Vorlesung gestellt werden und nicht erst nach einer<br />
Woche“. Überdies ist man „gezwungen, sich sofort<br />
hinzusetzen und nachzubereiten, weil man sonst nicht<br />
mehr mitkommt“. Zur vorgezogenen Klausur wurde<br />
angemerkt, dass man „schneller Erfolg hat und dies