defu Magazin: Tier & Leben

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Charakter ab. Geben Sie ihm Zeit und Zuwendung, lenken Sie ihn ab und beobachten Sie sein Verhalten. In jedem Fall ist es ratsam, beim Tierarzt nachzufragen, wenn Ihnen irgendetwas merkwürdig vorkommt. Vom kitten zum katzengreis Während junge Katzen wie wild durch die Gegend jagen, sehen gestandene Stubentiger dem häuslichen Treiben eher gelassen und würdevoll zu. Sie sind nicht mehr so abenteuerlustig und haben einen verminderten Bewegungsdrang. Sie werden ruhiger und gemütlicher, sie genießen ihren festen Tagesablauf. Stress und Veränderungen mögen die betagten Katzen gar nicht mehr. Ihr Schlaf-Wach-Rhythmus verändert sich mit zunehmendem Alter, sie sind häufig nachts wach. >> Als Oldie empfinden unsere Vierbeiner Lärm und Hektik mitunter als sehr störend. Herrchen und Frauchen sollten das akzeptieren und genügend Rückzugsmöglichkeiten bieten, wenn Besuch kommt oder Kinder durch die Zimmer toben.
Altersgerechtes zuhause Wenn die Bewegungsfreude nachlässt, heißt das ja nicht, das Hund oder Katze nur noch dösig in der Wohnung rumliegen müssen. Altersgerechte, angepasste Aktivitäten können immer noch ein bisschen Schwung ins Tier- und Menschenleben bringen. Machen Sie es Ihrem Senior leichter und tragen Sie ihn bei kleineren Treppen. Oder investieren Sie in eine Rampe für das Auto zum Ein- und Aussteigen. Auch für den stufigen Weg in den Garten kann man ganz einfach Rampen bauen, damit die Vierbeiner es leichter haben. Umgekehrt können auch zusätzliche „Stufen“ aufgestellt werden, damit Katzen ihre Lieblings-Aussichtspunkte wie die Fensterbank besser erreichen – in kleineren Schritten statt in einem Sprung. Hilfreich ist auch ein Katzenklo mit einem niedrigen Rand, damit der Einstieg nicht so schwerfällt. Bei uns Menschen sind solche Umbau-Maßnahmen ja auch unter dem Begriff barrierefreies Wohnen bekannt! Seniorengerecht füttern Geschmäcker ändern sich. Die von Katzen häufiger als die von Hunden, was jeder Katzenhalter bestätigen kann, wenn das gestern noch heißbegehrte Futter heute keines Blickes gewürdigt wird. Grundsätzlich sollten Herrchen und Frauchen auf die geschmacklichen Vorlieben ihrer älteren Lieblinge Rücksicht nehmen, besonders auf die Veränderung. Aber es geht nicht nur um den Geschmack, genauso wichtig sind die Inhaltsstoffe. Tierische Oldies brauchen eine gesunde und hochwertige Ernährung, um so lange wie möglich fit zu bleiben. Die Ansprüche an das Futter verändern sich im Alter, so wie sich auch der Stoffwechsel verändert. Um die physiologischen Veränderungen im Alter zu unterstützen, kann die Versorgung mit Nährstoffen und Vitaminen optimiert werden. Durch reduzierte Bewegung und Muskelabbau sinkt der Bedarf, weshalb weniger Energie zugeführt werden sollte. Werden die Rationen dann nicht angepasst, kann es zu Übergewicht kommen, was Herz und Gelenke zusätzlich belastet. Umgekehrt kann es zu weniger Appetit durch nachlassendes Geruchs- und Geschmacksempfinden kommen und damit zur Gewichtsabnahme. Generell ist also eine individuelle Anpassung des Futters für Ihr Familienmitglied nie verkehrt. Tierheim Obwohl es nicht schwierig ist, sich auf ein älter werdendes Tier einzustellen, landen immer wieder welche im Tierheim. Manchmal, weil der Besitzer verstorben ist und es keine Angehörigen mehr gibt, die sich um das Tier kümmern können. Manchmal aber auch, weil es den Besitzern einfach lästig wird. Das ist schon schlimm, aber für den Hund oder die Katze ist dies noch viel schlimmer. Nicht nur, dass sie ihre Familie und ihr Zuhause verlieren – kaum jemand adoptiert alte Tiere aus dem Tierheim. Und dabei gibt es viele Vorteile, die leider viel zu selten gesehen werden. Bei einem Welpen oder einem Kätzchen ist es zum Beispiel immer RST schwer zu sagen, welche Gesundheitsprobleme auftreten können oder wie sich der Charakter entwickelt. Bei einem älteren Tier ist alles schon da, da weiß man sozusagen, was man hat und woran man ist. Zudem stehen die Chancen meist gut, dass ein Senior-Tier sich benehmen kann und das bereits eine Erziehungs-Basis da ist. Sitz!, Platz!, Bleib!, Komm! sind gelernt und Katzen wissen, wie ein Katzenklo zu benutzen ist. Wer keinen Wildfang möchte, der an einem hochspringt, die Möbel zerstört und Schuhe zerkaut, wer stattdessen lieber knuddelt und zusammen auf der Couch einschläft, ist mit einem Senior sehr gut bedient. Besonders dann, wenn man selbst Senior ist oder kleine Kinder hat. Das ist doch eine – oder zwei oder drei – Überlegungen wert, oder? Alt und jung zusammen Ist das eine gute Idee? Eigentlich klingt es ja ganz gut – junges Tier lernt noch was und hält das ältere fit. Soweit die Theorie. In der Praxis muss man aber sehr genau prüfen, ob die Kombi funktioniert. Beispiel Gassirunde: Wenn der Senior nur noch ein paar Meter schafft, macht es keinen Sinn, sich einen jungen Hund anzuschaffen, der 10 Kilometer rennen will. Ähnlich bei Katzen – Oldies brauchen Ruhe und kein Kitten, das den ganzen Tag Alarm schlägt. Die Vergesellschaftung von Alt und Jung kann funktionieren, wenn das ältere Tier noch nicht zu alt ist und sich die Charaktere einigermaßen ähneln: Von einem jungen dominanten Tier wird sich der zurückhaltende Senior schnell zurückgesetzt fühlen und das ist ja nicht Sinn der Sache. >> Wir tragen Verantwortung für unsere Tiere und sollten sie durch alle Lebensphase begleiten. Krankheiten, Tierarztkosten, Gebrechen, Marotten – all das gehört doch auch bei uns Menschen dazu.
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