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defu Magazin: Tier & Leben

GOLDEN AGER SIND BEST AGER - Vierbeinige Senioren HÜHNER FÜTTERN ABER BITTE BIO! - Trendthema Homefarming UNSER BODEN - Eine Welt, die fasziniert

GOLDEN AGER SIND BEST AGER - Vierbeinige Senioren
HÜHNER FÜTTERN ABER BITTE BIO! - Trendthema Homefarming
UNSER BODEN - Eine Welt, die fasziniert

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TIER & LEBEN<br />

Das <strong>Magazin</strong> vom Bio-Bauern für <strong>Tier</strong>freunde<br />

GOLDEN AGER SIND<br />

BEST AGER<br />

Vierbeinige Senioren<br />

HÜHNER FÜTTERN<br />

- ABER BITTE BIO!<br />

Trendthema Homefarming<br />

UNSER BODEN<br />

Eine Welt, die<br />

fasziniert


PUR - Der reine Genuss vom Bio-Bauern<br />

Unsere PUR Linie bietet Ihnen die Grundlage zum Gestalten von<br />

individuellen Lieblingsmahlzeiten. Mischen Sie es beispielsweise mit<br />

frischem Gemüse, Obst, Reis, Kartoffeln, Ölen und Mineralien.<br />

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ü 100 % Fleisch und Innereien<br />

ü Single Protein<br />

ü 100 % Bio<br />

ü Getreidefrei<br />

ü Ohne Zusatzstoffe<br />

Mehr Informationen erhalten Sie auf www.<strong>defu</strong>.de.


Liebe Leserinnen,<br />

Liebe Leser!<br />

Mehr denn je ist es wichtig, dass wir uns als Gesellschaft<br />

verändern. Die biologische Landwirtschaft trägt dazu<br />

einen wichtigen Teil bei. Eine Langzeitstudie der TU<br />

München zu den „Umwelt- und Klimawirkungen des<br />

ökologischen Landbaus” zeigt, dass durch höhere Stickstoffeffizienz,<br />

die Nicht-Nutzung von mineralischem<br />

Stickstoffdünger und mehr Humusaufbau bei der Bio-Bewirtschaftung<br />

weniger Treibhausgase freigesetzt, weniger<br />

fossile Energie genutzt und mehr Kohlenstoff im Boden<br />

gebunden wird.<br />

Der heimische Bio-Anbau sorgt für eine Entlastung bei<br />

Klimaschäden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro jährlich!<br />

Veränderung ist auch unabhängig davon ein elementares<br />

Thema, das uns in verschiedenen Bereichen immer begegnet.<br />

Unser Boden etwa – er entwickelt sich erst über viele<br />

Jahre zu fruchtbarer Erde. Durch landwirtschaftliche<br />

Bearbeitung verändert er sich aber genauso wie durch das<br />

Klima. Auch unsere Haustiere durchlaufen eine Veränderung.<br />

Vom quirligen Welpen werden sie zu entspannten<br />

Senioren - zu Golden Agern. Wir zeigen Ihnen, wie viel<br />

Freude uns die Oldies noch bereiten und wie wir ihren<br />

<strong>Leben</strong>sabend erfüllend gestalten können. Unsere weiteren<br />

Themen sind nicht weniger spannend: Es geht darum,<br />

wie <strong>Tier</strong>e lernen, oder wie Hühner unser <strong>Leben</strong> bereichern<br />

können.<br />

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Wir freuen uns sehr,<br />

dass wir Ende 2020 zum Sieger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises<br />

in der Kategorie „Unternehmen – Biodiversität“<br />

gekürt wurden. Europas größte Auszeichnung<br />

für ökologisches und soziales Engagement wird übrigens<br />

schon zum vierzehnten Mal vergeben. Das zeigt, dass in<br />

unserer Gesellschaft ein Umdenken stattfindet. Es ist ein<br />

weiteres Zeichen für Veränderung.<br />

Viel Spaß und Lesevergnügen mit unserem neuen<br />

<strong>defu</strong>-<strong>Magazin</strong>,<br />

Inhalt<br />

GOLDEN AGER SIND<br />

BEST AGER<br />

Vom unwiderstehlichen<br />

Charme unserer vierbeinigen<br />

Senioren<br />

Seite 4-7<br />

UNSER BODEN<br />

Der Boden unter unseren<br />

Füßen – eine Welt, die<br />

fasziniert<br />

Seite 8-11<br />

SITZ! PLATZ!<br />

BRAV! NEIN!<br />

Wie lernen unsere Haustiere?<br />

Tipps für ein harmonisches<br />

Miteinander<br />

Seite 12-15<br />

HÜHNER FÜTTERN<br />

- ABER BITTE BIO<br />

Immer mehr Menschen<br />

begeistern sich für Homefarming<br />

und Hühner oder<br />

Wachteln als „Haustiere“.<br />

Seite 16-21<br />

Ihr <strong>defu</strong> Team von Demeter-<br />

Felderzeugnisse GmbH<br />

OREGANO<br />

Dürfen wir vorstellen?<br />

Das mediterrane Multitalent<br />

ist viel mehr als nur ein<br />

Pizzagewürz<br />

Seite 22<br />

3


M<br />

an ist so alt, wie man sich fühlt, Alter spielt<br />

keine Rolle – es gibt viele Sprichworte, die sich<br />

ums Alter drehen. So wie wir altern auch unsere<br />

Haustiere. Das ist normal. Nicht normal hingegen ist es,<br />

wenn alte <strong>Tier</strong>e im <strong>Tier</strong>heim regelrecht entsorgt werden, weil<br />

sie nicht mehr Stöckchen jagen können. Wir möchten Ihnen<br />

die Golden Oldies einmal vorstellen. Wie alt werden sie? Welche<br />

Zipperlein kommen im Alter? Was ist das Tolle an einem<br />

Senior-<strong>Tier</strong> (und da gibt es einiges!)? Und was kann man tun,<br />

um dem geliebten Familienmitglied einen wohlverdienten <strong>Leben</strong>sabend<br />

zu bieten?<br />

Wie alt werden <strong>Tier</strong>e?<br />

Gute Frage. Das hängt in erster Linie natürlich von der <strong>Tier</strong>art<br />

ab. Eine Art der Eintagsfliege, die Oligoneuriella rhenana, lebt<br />

nur 40 Minuten, ein Schimpanse 60 Jahre und ein Grönlandwal<br />

200. Das älteste <strong>Tier</strong> auf der Welt ist ein Riesenschwamm<br />

am Meeresgrund der Antarktis – Scolymastra joubini ist bereits<br />

über 10.000 Jahre alt! Okay, alles keine klassischen Haustiere.<br />

Schauen wir doch mal auf unsere vertrauten Vierbeiner.<br />

Bei Hunden hängt das Alter extrem von der Rasse ab. Überzüchtete<br />

Hunde werden nicht so alt wie Mischlinge, große<br />

Hunde sterben in der Regel eher als kleine. Meist werden die<br />

Vierbeiner 10-13 Jahre alt. Und wie gesagt, die Größe ist mit<br />

entscheidend: Kleine Hunde können bis 15 Jahre alt werden,<br />

große eher so acht bis neun. Und weil es immer wieder Ausnahmen<br />

gibt, hat die Australian Kelpie Hündin Maggie es<br />

geschafft, 30 Jahre alt zu werden. Wow! Bei Katzen sieht es<br />

etwas anders aus. 15 bis 20 Jahre alt werden sie im Schnitt<br />

– natürlich auch abhängig von Rasse und Größe. Und auch<br />

hier haben wir einen Alters-Champion: Katzendame Crème<br />

Puff aus Texas ist laut dem Guinness Buch der Rekorde mit<br />

38 Jahren und drei Tagen die älteste bekannte Katze gewesen.<br />

Sie starb 2005. Aber ab wann gilt ein <strong>Tier</strong> als alt? Bei unseren<br />

Haustieren beginnt das Alter mit etwa acht Jahren.<br />

4<br />

<strong>Tier</strong>ische Senioren im Alltag<br />

Sobald wir auf der Welt sind, beginnt quasi schon das Altern.<br />

Und das ist bei den <strong>Tier</strong>en nicht anders als bei uns Menschen.<br />

Irgendwann fängt es hier und da an zu zwacken, die Augen<br />

wollen nicht mehr, das Haar wird grau und die Beweglichkeit<br />

lässt nach. Das Treppensteigen fällt schwer, das Kauen<br />

von Trockenfutter oder das Nagen am Knochen ist mühsam<br />

und die Gassi-Runde dauert ein bisschen länger. Die Veränderungen<br />

kommen manchmal schleichend, aber sie kommen,<br />

da führt kein Weg dran vorbei. Bei dem einem <strong>Tier</strong> setzen die<br />

Alterserscheinungen früher ein, bei dem anderen später. Bestimmte<br />

Prozesse kann man verlangsamen, vieles ist aber genetisch<br />

bedingt. Die Eingeschränktheit im Alter ist in freier Wildbahn<br />

oftmals ein Todesurteil, bei unseren Wohnungstieren<br />

können sie aber durch Medikamente und die richtige Pflege<br />

gut abgemildert werden. Wer sich mit dem Thema Altern<br />

beschäftigt, muss sich auch mit dem Tod auseinandersetzen.<br />

Uns Menschen sollte bewusst sein, dass auch Hunde trauern<br />

können. Daher ist es sehr wichtig, im Todesfall den lebenden<br />

Hund am toten Gefährten schnuppern und ihn so am Ableben<br />

teilhaben zu lassen. Geschieht das nicht, warten und suchen<br />

die <strong>Tier</strong>e den anderen, weil sie nicht verstehen, was passiert<br />

ist. Wie lange ein Hund trauert, hängt vom individuellen


Golden Ager sind<br />

Best Ager<br />

Wir möchten Ihnen die Golden Oldies mit ihrem<br />

unwiderstehlichen Charme vorstellen und Tipps<br />

für ein harmonisches und glückliches Zusammenleben<br />

geben.<br />

5


Charakter ab. Geben Sie ihm Zeit und Zuwendung, lenken<br />

Sie ihn ab und beobachten Sie sein Verhalten. In jedem Fall<br />

ist es ratsam, beim <strong>Tier</strong>arzt nachzufragen, wenn Ihnen irgendetwas<br />

merkwürdig vorkommt.<br />

Vom kitten zum katzengreis<br />

Während junge Katzen wie wild durch die Gegend jagen,<br />

sehen gestandene Stubentiger dem häuslichen Treiben eher<br />

gelassen und würdevoll zu. Sie sind nicht mehr so abenteuerlustig<br />

und haben einen verminderten Bewegungsdrang.<br />

Sie werden ruhiger und gemütlicher, sie genießen ihren<br />

festen Tagesablauf. Stress und Veränderungen mögen die<br />

betagten Katzen gar nicht mehr. Ihr Schlaf-Wach-Rhythmus<br />

verändert sich mit zunehmendem Alter, sie sind häufig<br />

nachts wach.<br />

>> Als Oldie empfinden unsere<br />

Vierbeiner Lärm und Hektik<br />

mitunter als sehr störend.<br />

Herrchen und Frauchen sollten<br />

das akzeptieren und genügend<br />

Rückzugsmöglichkeiten bieten,<br />

wenn Besuch kommt oder Kinder<br />

durch die Zimmer toben.


Altersgerechtes zuhause<br />

Wenn die Bewegungsfreude nachlässt, heißt das ja nicht,<br />

das Hund oder Katze nur noch dösig in der Wohnung<br />

rumliegen müssen. Altersgerechte, angepasste Aktivitäten<br />

können immer noch ein bisschen Schwung ins <strong>Tier</strong>- und<br />

Menschenleben bringen. Machen Sie es Ihrem Senior<br />

leichter und tragen Sie ihn bei kleineren Treppen. Oder<br />

investieren Sie in eine Rampe für das Auto zum Ein- und<br />

Aussteigen. Auch für den stufigen Weg in den Garten kann<br />

man ganz einfach Rampen bauen, damit die Vierbeiner es<br />

leichter haben. Umgekehrt können auch zusätzliche „Stufen“<br />

aufgestellt werden, damit Katzen ihre Lieblings-Aussichtspunkte<br />

wie die Fensterbank besser erreichen – in<br />

kleineren Schritten statt in einem Sprung. Hilfreich ist<br />

auch ein Katzenklo mit einem niedrigen Rand, damit der<br />

Einstieg nicht so schwerfällt. Bei uns Menschen sind solche<br />

Umbau-Maßnahmen ja auch unter dem Begriff barrierefreies<br />

Wohnen bekannt!<br />

Seniorengerecht füttern<br />

Geschmäcker ändern sich. Die von Katzen häufiger als die<br />

von Hunden, was jeder Katzenhalter bestätigen kann, wenn<br />

das gestern noch heißbegehrte Futter heute keines Blickes<br />

gewürdigt wird. Grundsätzlich sollten Herrchen und Frauchen<br />

auf die geschmacklichen Vorlieben ihrer älteren Lieblinge<br />

Rücksicht nehmen, besonders auf die Veränderung.<br />

Aber es geht nicht nur um den Geschmack, genauso wichtig<br />

sind die Inhaltsstoffe. <strong>Tier</strong>ische Oldies brauchen eine gesunde<br />

und hochwertige Ernährung, um so lange wie möglich fit<br />

zu bleiben. Die Ansprüche an das Futter verändern sich im<br />

Alter, so wie sich auch der Stoffwechsel verändert. Um die<br />

physiologischen Veränderungen im Alter zu unterstützen,<br />

kann die Versorgung mit Nährstoffen und Vitaminen optimiert<br />

werden. Durch reduzierte Bewegung und Muskelabbau<br />

sinkt der Bedarf, weshalb weniger Energie zugeführt<br />

werden sollte. Werden die Rationen dann nicht angepasst,<br />

kann es zu Übergewicht kommen, was Herz und Gelenke<br />

zusätzlich belastet. Umgekehrt kann es zu weniger Appetit<br />

durch nachlassendes Geruchs- und Geschmacksempfinden<br />

kommen und damit zur Gewichtsabnahme. Generell ist<br />

also eine individuelle Anpassung des Futters für Ihr Familienmitglied<br />

nie verkehrt.<br />

<strong>Tier</strong>heim<br />

Obwohl es nicht schwierig ist, sich auf ein älter werdendes<br />

<strong>Tier</strong> einzustellen, landen immer wieder welche im <strong>Tier</strong>heim.<br />

Manchmal, weil der Besitzer verstorben ist und es keine<br />

Angehörigen mehr gibt, die sich um das <strong>Tier</strong> kümmern<br />

können. Manchmal aber auch, weil es den Besitzern einfach<br />

lästig wird. Das ist schon schlimm, aber für den Hund oder<br />

die Katze ist dies noch viel schlimmer. Nicht nur, dass sie<br />

ihre Familie und ihr Zuhause verlieren – kaum jemand adoptiert<br />

alte <strong>Tier</strong>e aus dem <strong>Tier</strong>heim. Und dabei gibt es viele<br />

Vorteile, die leider viel zu selten gesehen werden. Bei einem<br />

Welpen oder einem Kätzchen ist es zum Beispiel immer<br />

RST<br />

schwer zu sagen, welche Gesundheitsprobleme auftreten<br />

können oder wie sich der Charakter entwickelt. Bei einem<br />

älteren <strong>Tier</strong> ist alles schon da, da weiß man sozusagen, was<br />

man hat und woran man ist. Zudem stehen die Chancen<br />

meist gut, dass ein Senior-<strong>Tier</strong> sich benehmen kann<br />

und das bereits eine Erziehungs-Basis da ist. Sitz!, Platz!,<br />

Bleib!, Komm! sind gelernt und Katzen wissen, wie ein<br />

Katzenklo zu benutzen ist. Wer keinen Wildfang möchte,<br />

der an einem hochspringt, die Möbel zerstört und Schuhe<br />

zerkaut, wer stattdessen lieber knuddelt und zusammen<br />

auf der Couch einschläft, ist mit einem Senior sehr gut<br />

bedient. Besonders dann, wenn man selbst Senior ist oder<br />

kleine Kinder hat. Das ist doch eine – oder zwei oder drei<br />

– Überlegungen wert, oder?<br />

Alt und jung zusammen<br />

Ist das eine gute Idee? Eigentlich klingt es ja ganz gut –<br />

junges <strong>Tier</strong> lernt noch was und hält das ältere fit. Soweit die<br />

Theorie. In der Praxis muss man aber sehr genau prüfen,<br />

ob die Kombi funktioniert. Beispiel Gassirunde: Wenn der<br />

Senior nur noch ein paar Meter schafft, macht es keinen<br />

Sinn, sich einen jungen Hund anzuschaffen, der 10 Kilometer<br />

rennen will. Ähnlich bei Katzen – Oldies brauchen<br />

Ruhe und kein Kitten, das den ganzen Tag Alarm schlägt.<br />

Die Vergesellschaftung von Alt und Jung kann funktionieren,<br />

wenn das ältere <strong>Tier</strong> noch nicht zu alt ist und sich die<br />

Charaktere einigermaßen ähneln: Von einem jungen dominanten<br />

<strong>Tier</strong> wird sich der zurückhaltende Senior schnell<br />

zurückgesetzt fühlen und das ist ja nicht Sinn der Sache.<br />

>> Wir tragen Verantwortung für<br />

unsere <strong>Tier</strong>e und sollten sie<br />

durch alle <strong>Leben</strong>sphase begleiten.<br />

Krankheiten, <strong>Tier</strong>arztkosten,<br />

Gebrechen, Marotten –<br />

all das gehört doch auch bei<br />

uns Menschen dazu.


UNSER BODEN<br />

Die Grundlage des <strong>Leben</strong>s<br />

8


D<br />

er Boden unter unseren Füßen, wir treten ihn<br />

täglich mit Füßen, je nach Wetter macht er unsere<br />

Schuhe schmutzig und meistens ist er braun.<br />

Gartenbesitzer kennen ihn unter Umständen genauer, weil<br />

Pflanzen unterschiedliche Ansprüche haben und mehr<br />

Feuchtigkeit oder einen trockeneren Boden bevorzugen. Balkongärtner<br />

wissen um Erde, Kräutererde und Anzuchterde.<br />

Aber welche Geheimnisse im Boden stecken, wie wertvoll er<br />

ist und was er für uns alle leistet, damit beschäftigen wir uns<br />

eher selten. Sollten wir aber! Schließlich ist Boden <strong>Leben</strong>,<br />

wie es schon im Begriff Mutterboden anklingt. Durch den<br />

Menschen und besonders durch die Landwirtschaft wird<br />

der Boden allerdings verändert – nicht unbedingt zum Guten.<br />

Wir möchten Sie deshalb gerne auf eine Abenteuerreise<br />

mitnehmen und Ihnen die unglaubliche Welt unter unseren<br />

Füßen vorstellen. Und vielleicht ein wenig Verständnis für<br />

den Bodens wecken.<br />

BODEN GLEICH ERDE<br />

Der Boden ist das, worauf wir stehen: Im Garten, auf dem<br />

Feld, im Wald. Erde kann man in Säcken im Gartencenter<br />

kaufen. Meist werden die Begriffe Boden und Erde aber synonym<br />

verwendet: für die oberste, fruchtbare Schicht der<br />

Erdkruste. Die sogenannte Humusschicht ist der fruchtbare<br />

Teil des Bodens und die <strong>Leben</strong>sgrundlage für Menschen,<br />

<strong>Tier</strong>e und Pflanzen. Sie besteht aus abgestorbenen <strong>Tier</strong>- und<br />

Pflanzenteilen. Hier wachsen Blumen, Weizen und Bäume,<br />

hier finden sich die unterschiedlichsten Lebewesen in einer<br />

Fülle, die man kaum glauben mag – in einer Handvoll Erde<br />

gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde. Oder<br />

anders gesagt: In einem Klumpen Erde tummeln sich mehr<br />

als sieben Milliarden Lebewesen – Regenwürmer, Asseln<br />

(wussten Sie eigentlich, dass Asseln Krebstiere sind und wie<br />

ihre Verwandten im Meer durch Kiemen atmen?), Spinnen,<br />

Milben, Springschwänze und Mikroorganismen wie Bakterien,<br />

Pilze und Amöben. Hochgerechnet auf die Fläche leben<br />

also wesentlich mehr Organismen im Boden als auf dem<br />

Boden. In diesem Ökosystem, das so komplex ist wie kein<br />

anderes, ist alles eng miteinander verbunden.<br />

Die Entstehung von Boden<br />

Jeder, der einen Garten hat, weiß, dass es unterschiedliche<br />

Böden gibt: mal mehr Sand oder mehr Ton oder mehr Stein.<br />

Verantwortlich für die Bodenentwicklung sind Faktoren<br />

wie Ausgangsgestein, Klima, Vegetation, Wassergehalt, der<br />

Zeitraum der Bodenentwicklung und natürlich die Lage,<br />

zum Beispiel an einem Hang oder an einem Fluss. Boden<br />

ist aber nicht einfach da, er entsteht. Erst das Zusammenspiel<br />

von Zeit – viel Zeit, wir reden hier von Jahrtausenden!<br />

Gestein, Verwitterung, Mikroorganismen, Pilzen, Algen<br />

und Flechten lässt Humus, die Grundlage von Pflanzenwachstum,<br />

entstehen. Rund 250 Jahre müssen vergehen,<br />

bis sich in unseren Breiten ein Zentimeter Boden entwickelt<br />

hat. In anderen Regionen der Welt kann das auch bis<br />

zu 1000 Jahre dauern. Unser Boden hier in Deutschland<br />

hat sich nach der letzten Eiszeit entwickelt, also vor rund<br />

10.000 Jahren. Wenn wir uns einmal bewusst machen, wie<br />

Wussten Sie schon?<br />

Die Tunnel, die ein Regenwurm gräbt, lockern<br />

den Boden, sodass Regenwasser besser gespeichert<br />

werden kann.<br />

Der kleine, unscheinbare Baumeister gehört zu<br />

den stärksten <strong>Tier</strong>e der Erde. Er kann das<br />

sechzigfache seines Eigengewichts transportieren!<br />

lange es braucht, bis wir Erde für unsere Tomaten bekommen,<br />

sollten wir über einen verantwortungsvolleren Umgang<br />

mit unserem Mutterboden nachdenken.<br />

Boden ist leben<br />

Seit über 450 Millionen Jahren leben Pflanzen gemeinsam<br />

mit Mikroorganismen und Insekten in und auf der Erde. In<br />

dieser Zeit haben sich <strong>Leben</strong>sgemeinschaften gebildet, die<br />

zum Teil bis heute noch nicht ganz erforscht sind. Knöllchenbakterien<br />

beispielsweise sind eine Symbiose zwischen<br />

Mikroorganismen und Pflanzen. Beide profitieren von dieser<br />

Gemeinschaft: Die Pflanze kommt an Nährstoffe, die<br />

sie sich selbst nicht erschließen kann. Im Austausch dafür<br />

erhalten die Knöllchenbakterien Nahrung von der Pflanze,<br />

die diese dank ihrer Fähigkeit zur Photosynthese zum<br />

Tausch anbieten kann. Im Boden leben unzählige Organismen,<br />

die sich von Pilzen und Bakterien ernähren und<br />

mit ihrem Kot Stickstoff ausscheiden. Das sind zum Beispiel<br />

Fadenwürmer, Geißeltierchen oder auch Amöben und<br />

Milben. Weil diese wiederum von anderen Organismen<br />

gefressen, verdaut und wieder ausgeschieden werden, werden<br />

beständig Stickstoff, Phosphor und andere Nährstoffe<br />

im Boden freigesetzt und wiederum von Pflanzen über die<br />

Wurzeln aufgenommen.<br />

9


Boden und klima<br />

Der Boden ist nicht nur die Grundlage allen <strong>Leben</strong>s, weil er<br />

Mensch und <strong>Tier</strong> mit Nahrung versorgt, er beeinflusst auch<br />

das Klima. Boden, der viel organisches Material gebunden<br />

hat, ist nämlich ein guter CO2-Speicher. Außerdem speichert<br />

er Wasser, das von den Pflanzen aufgenommen und<br />

anschließend verdunstet wird. Durch diesen Vorgang entsteht<br />

Verdunstungskälte, die besonders für unser Stadtklima<br />

wichtig ist. Im Hochsommer, wenn sich die Stadt richtig<br />

aufheizt – und das können schon mal 8 Grad Celsius mehr<br />

als im ländlichen Umland sein –, kühlt sich die Luft durch<br />

die Verdunstung über die Pflanzen und die Bodenoberfläche<br />

fühlbar ab. Deshalb sind Parks und bepflanzte Freiflächen<br />

so wichtig für unsere Städte. Wenn wir den Boden schützen,<br />

schützen wir also auch unser Klima. Man darf aber nicht<br />

außer Acht lassen, dass nicht nur der Boden das Klima, sondern<br />

auch das Klima den Boden beeinflusst! Mit steigenden<br />

Lufttemperaturen wird es im Boden wärmer. Das wirkt sich<br />

auf das Pflanzenwachstum aus, auf die Zusammensetzung<br />

der Bodenflora und -fauna, auf die Aktivität der Mikroorganismen<br />

und auf die Bodenchemie.<br />

mensch und Landwirtschaft<br />

Unsere Entwicklung vom Jäger und Sammler zum Bauern<br />

hatte für den Boden keine guten Folgen. Schwere landwirtschaftliche<br />

Maschinen verdichten den Boden – Wasser kann<br />

kaum noch versickern und fließt verstärkt an der Oberfläche<br />

ab. Damit wird auch die wertvolle Erde weggeschwemmt.<br />

>> Die Klimakrise sollte uns alle<br />

dazu bringen, aktiv zu werden.<br />

Weniger Fleisch essen, verstärkt<br />

auf Bio-Produkte setzen, Blumen<br />

und Kräuter pflanzen, die für<br />

Insekten gut sind, Wildvögel<br />

ganzjährig mit Futter unterstützen…<br />

es gibt viele Dinge,<br />

die jeder Einzelne zu einer Veränderung<br />

beitragen kann.


te und Prozesse. Die <strong>Tier</strong>e – vor allem Wiederkäuer – müssen<br />

laut Bio-Recht zu einem großen Anteil mit betriebseigenen<br />

Futtermitteln ernährt werden. Der von den <strong>Tier</strong>en gelieferte<br />

Wirtschaftsdünger wird für die örtlich und zeitlich gezielte<br />

Nährstoffversorgung eingesetzt. In der ökologischen Landwirtschaft<br />

dienen tierische Ausscheidungen als hochwertiger<br />

Dünger in Form von Mist, Gülle oder Jauche.<br />

Biodynamische Landwirtschaft<br />

Die biodynamische Landwirtschaft geht noch einen Schritt<br />

weiter. Ihr Ideal ist die Kreislaufwirtschaft, da heißt, der<br />

Landwirt hält nur so viele <strong>Tier</strong>e, wie er mit seinem Land<br />

ernähren kann. Der Hof wird als einzigartiger Organismus<br />

gesehen, in dem jedes Organ das andere braucht: Mensch,<br />

Pflanze, <strong>Tier</strong> und natürlich Boden. Sie alle wirken zusammen.<br />

Der Blick auf den Boden ist besonders, denn ein<br />

Ziel biodynamischer Bemühungen ist die Verlebendigung<br />

des Bodens – schließlich können nur in einem vitalen Boden<br />

Nahrungsmittel harmonisch wachsen. Eine vielfältige<br />

Fruchtfolge trägt zudem dazu bei, die Böden fruchtbar zu<br />

erhalten. Die Landwirte sorgen durch ihre bodenschonende<br />

und humusmehrende Bewirtschaftung u. a. für gesunde<br />

Böden, Artenvielfalt und eine gesteigerte Wasserqualität.<br />

Untersuchungen von biologisch-dynamisch bewirtschafteten<br />

Flächen haben gezeigt, dass die Parameter für Bodenfruchtbarkeit,<br />

also Bodenstruktur, der Anteil Regenwürmer,<br />

mikrobielle Aktivität, Biomasse und Artenvielfalt um 10-30<br />

Prozent höher als im biologisch-organischen Anbau liegen.<br />

>> Insgesamt haben wir in<br />

Deutschland ca. 17 Millionen<br />

Gärten. Das ist viel Fläche, die<br />

wir nutzen sollten, um sie mit<br />

insektenfreundlichen, wunderschön<br />

blühenden Pflanzen zu<br />

gestalten.


Sitz! Platz!<br />

D<br />

amit das Zusammenleben mit unseren Haustieren klappt, müssen<br />

Regeln aufgestellt und eingehalten werden. Welche Regeln warum<br />

gelten, kann man seinem <strong>Tier</strong> schlecht erklären, deshalb müssen<br />

Bello und Mieze sie erlernen. Aber wie geht das am besten? Wie lernen <strong>Tier</strong>e?<br />

Welche Tricks können Frauchen und Herrchen anwenden? Natürlich müssen<br />

auch wir Menschen lernen, unser <strong>Tier</strong> zu verstehen, sonst klappt weder das<br />

Lernen noch das harmonische Zusammensein. Gut, dann wollen wir doch mal<br />

sehen, wie der Lernprozess bei <strong>Tier</strong>en aussieht.<br />

Die Cleveren wilden<br />

Man kann nicht alle <strong>Tier</strong>e über einen Kamm scheren. Grundsätzlich aber gilt:<br />

Je höher eine Spezies entwickelt ist, desto mehr kann sie erlernen. Beispiele, die<br />

jeder von uns kennt, sind Zirkustiere wie Elefanten oder auch Raubkatzen. Die<br />

Kunststücke in der Manege zeigen, was sie lernen können (die Diskussion über<br />

Sinn und Zweck von Wildtieren im Zirkus lassen wir hier einmal außer Acht, das<br />

würde zu weit führen). In freier Wildbahn lernen <strong>Tier</strong> ebenfalls – Eichhörnchen<br />

zum Beispiel: Instinktiv wissen sie, was eine Nuss ist und wie man sie knackt.<br />

Das klappt von Anfang an, aber erst durch wiederholtes Nüsse-Knacken können<br />

sie ihre Technik verbessern und so schneller an ihre Nahrung gelangen. Sie lernen<br />

also durch Übung, sprich Wiederholung. Ein weiteres Beispiel sind Vogelküken.<br />

Wenn sie geschlüpft sind, können sie noch nicht singen. Sie geben zwar Laute<br />

von sich, etwas Melodisches ist aber noch nicht zu hören. Dafür brauchen sie<br />

Vorbilder, brauchen andere Vögel, von denen sie sich was „abhören“ können<br />

und die Tonfolgen ständig wiederholen. Wiederholung ist das Eine, Erfahrung<br />

das Andere. Wenn zum Beispiel ein Häher (gehört zur Familie der Rabenvögel)<br />

beim Futterverstecken merkt, das er von einem anderen Häher beobachtet wird,<br />

versteckt er seine Beute später noch einmal neu. Forscher haben entdeckt, dass<br />

die Vögel dieses Verhalten aber erst dann an den Tag legen, wenn sie selbst schon<br />

mal andere Häher „beklaut“ haben.<br />

12


Brav! Nein!<br />

... wie <strong>Tier</strong>e lernen<br />

13


Gehört eigentlich Intelligenz zum Lernen? In der Wissenschaft<br />

werden <strong>Tier</strong>e als intelligent bezeichnet, die ihre<br />

Umwelt einschätzen und Probleme kreativ, also auf eigene<br />

Initiative hin und Ideen entwickelnd, lösen können. Affen<br />

nutzen Werkzeuge und planen in die Zukunft – sie<br />

sammeln z.B. Steine und Stöcke, um sie später auf Zoobesucher<br />

zu werfen. Ein großes Hirn und viele Neuronen,<br />

die Synapsen bilden können, bringen grundsätzlich mehr<br />

Lernmöglichkeiten mit sich. Daher nimmt der Mensch einen<br />

Spitzenplatz ein. So, jetzt haben wir zumindest schon<br />

mal einen groben Überblick. Aber wie können wir diese<br />

Erkenntnisse auf unsere Haustiere übertragen? Wie lernen<br />

Hund und Katze am besten? Auch hier hilft uns die Forschung:<br />

Man dachte lange, <strong>Tier</strong>e würden nur lernen, wenn<br />

es dafür eine Belohnung gebe oder wenn sie dadurch etwas<br />

vermeiden können. Mittlerweile weiß man, dass Freude<br />

am Lernen und die Lust am Lösen von Problemen <strong>Tier</strong>e zu<br />

neuem Verhalten motivieren können.<br />

Welpenschule<br />

Fangen wir mal mit dem Hund an. Wenn ein Hund geboren<br />

wird, ist er zunächst hilflos. In dieser sogenannten neonatalen<br />

Phase ist er taub und blind, kann nicht laufen. Geruchssinn<br />

und Geschmackssinn sind aber schon vorhanden,<br />

ebenso das Empfinden von Hunger und Kälte. Jetzt beginnt<br />

das erste Lernen: Hunger und Kälte kann ich abstellen,<br />

wenn ich bei meiner Mutter bin. Also muss ich irgendwie<br />

zu ihr hin. Deshalb ist es wichtig, die Welpen einfach mal<br />

machen zu lassen, auch wenn man so gerne helfen möchte<br />

– die Kleinen brauchen diesen Lernprozess, sie müssen<br />

selbst einen Weg zu ihrer Mutter finden. In der dritten <strong>Leben</strong>swoche,<br />

wenn der Welpe schon sehen, hören und laufen<br />

kann, beginnt die Sozialisation – er nimmt Kontakt zu<br />

seinen Wurfgeschwistern auf. Diese Phase ist grundlegend,<br />

denn nun werden die Weichen für die weitere Entwicklung<br />

des Hundes gestellt. Alles, was ihm jetzt positiv begegnet,<br />

wird in seinem Gedächtnis als normal abgespeichert – zum<br />

Beispiel Geräusche oder auch der Kontakt zum Menschen.<br />

Welpen sind von Natur aus neugierig, sie lernen von sich<br />

aus und brauchen keine Belohnungen. Mit ungefähr acht<br />

Wochen werden die Kleinen von ihrer Mutter getrennt –<br />

jetzt muss der Mensch die Erziehung übernehmen und sein<br />

neues Haustier zum Lernen animieren.<br />

Ab dem 4. Monat müssen die jungen Hunde spielerisch,<br />

aber auch konsequent erzogen werden. Wichtig: Die aktiven<br />

Phasen des Welpen nutzen, immer in kleinen Schritten<br />

vorgehen und Pausen einlegen. Mit dem 5. Monat ist die<br />

Sozialisierungsphase zu 75 Prozent abgeschlossen. Sozialisierung<br />

meint nicht nur das Sozialverhalten in Bezug auf andere<br />

Hunde, sondern das ganze <strong>Leben</strong>. Also auch der Kontakt<br />

zu Menschen, zu Fremden, zum <strong>Tier</strong>arzt. Aber auch das Zusammentreffen<br />

mit Staubsaugern, mit dem Fernseher, mit<br />

Autos, mit Rolltreppen – eben das alltägliche <strong>Leben</strong> mit all<br />

seinen Herausforderungen und Überraschungen. Wenn sich<br />

dieses Zeitfenster geschlossen hat und dem Hund diese Erfahrungen<br />

fehlen, wird es sehr schwierig. Kommandos wie<br />

Sitz und Platz kann man ihm zwar noch beibringen, aber<br />

seine soziale Prägung ist so gut wie abgeschlossen. Ab dem<br />

6. Monat haben Sie ein Pubertier – die Geschlechtshormone<br />

werden aktiv, die jungen Hunde sind in Erziehungsfragen<br />

nicht mehr bei der Sache, ähnlich einem Teenager in<br />

der Pubertät. Alles, was er bisher gelernt hat, ist irgendwie<br />

verschwunden: Sitz!, Platz!, Fuß! – Nie gehört! Was soll das<br />

heißen? Was willst du von mir? Jetzt heißt es Zähne zusammenbeißen,<br />

ruhig bleiben, bis zehn zählen und konsequent<br />

weiter zu üben.<br />

Fortgeschrittene<br />

Mit positiver Bestätigung, mit viel Lob und Geduld können<br />

Sie Ihrem Hund viel beibringen. Nicht nur Sitz!, sondern<br />

auch Rolle!, Bleib! und einiges mehr. Die meisten Hunde<br />

sind sehr lernwillig, sie haben Spaß daran, Aufgaben zu<br />

erledigen – nicht nur Stöcken holen. Es gibt Hunde, die<br />

haben sogar einen richtigen Job – zum Beispiel Hütehunde,<br />

Jagdhunde, Blindenhunde und Rettungshunde. Diese<br />

<strong>Tier</strong>e brauchen eine besondere Ausbildung, die auch schon<br />

im Welpenalter beginnt. Aber nicht jeder Hund ist für jeden<br />

Einsatz geeignet, hier sind bestimmte Charaktereigenschaften<br />

und auch körperliche Voraussetzungen notwendig.<br />

Hunde mit langen Schnauzen können z.B. besser riechen<br />

als Rassen mit kurzer Schnauze und sind deshalb geeigneter<br />

für den Rettungseinsatz, in dem es darum geht, die Spur<br />

14


vermisster Menschen aufzunehmen. Auch charakterlich<br />

müssen die Voraussetzungen stimmen. Therapie- und Begleithunde<br />

zum Beispiel brauchen ein ausgeglichenes Gemüt<br />

und eine ordentliche Portion Langmut.<br />

von wau zu miau<br />

Und wie sieht es bei den Katzen aus? Definitiv anders!<br />

Kittenschule in freier Wildbahn heißt: jagen, jagen, jagen.<br />

Das bringt die Mutter ihren Kleinen bei. Dabei wissen die<br />

Kätzchen instinktiv, dass Mäuse zum Fressen da sind. Die<br />

ausgiebige Fellpflege steckt auch schon in den Genen. Aber<br />

wie bei Hunden heißt das Zauberwort „Übung“ bzw. „Wiederholung“.<br />

Und das ist so goldig – wenn Sie die Gelegenheit<br />

haben, beobachten Sie mal, wie ein Kitten versucht, die<br />

Fellpflege seiner Mutter nachzuahmen (gibt’s auch im Internet!).<br />

Herrlich! Und ein gutes Beispiel dafür, dass auch Katzen<br />

durch Erfahrungen lernen. Und weil sie lernen können,<br />

kann man sie auch bis zu einem gewissen Grat erziehen. Ja,<br />

Sie haben richtig gelesen, auch Katzen kann man erziehen.<br />

Nicht so, wie einen Hund, aber ein Stück weit schon. Katzen<br />

sind sehr sensibel und nehmen die Stimmungen ihrer<br />

Menschen wahr – auch wenn es nicht immer den Anschein<br />

hat. Sie merken, dass ihr Verhalten irgendwie falsch war.<br />

>> Egal, was ein Hund<br />

lernen soll – spielerisch<br />

und mit einer positiven<br />

Verstärkung geht’s am besten,<br />

denn wie wir Menschen<br />

wollen auch Hunde positive<br />

Erfahrungen wiederholen.<br />

Wichtig ist das richtige<br />

Timing.


Hühner im<br />

eigenen Garten<br />

I<br />

mmer mehr Menschen begeistern sich für Hühner<br />

als "Haustiere". Hühner brauchen weniger Aufmerksamkeit<br />

als z.B. ein Hund und man kann ihnen<br />

stundenlang zuschauen, wie sie scharren, gackern,<br />

sich sonnen und ihr Gefieder pflegen. Wenn es ihnen<br />

gut geht, belohnen sie die Mühe mit frisch gelegten Eiern.<br />

Aber worauf kommt es an und was gibt es zu beachten,<br />

dass sich das Federvieh auch wohl fühlt?<br />

Homefarming<br />

Homefarming ist das Zauberwort für alle, die einfach<br />

selbst etwas ernten möchten oder das Vertrauen zu den<br />

<strong>Leben</strong>smittel-Herstellern verloren haben. Radieschen im<br />

Kübel, Möhren im Hochbeet – der nächste Schritt kann<br />

eine Hühnerschar im Garten sein. Nicht nur wegen der<br />

Eier! Hühner liefern auch Dünger und halten Unkraut in<br />

Grenzen. Die Haltung ist gar nicht so schwer, wie man<br />

vielleicht denken mag. Allerdings sollte man sich vorher<br />

genau über die <strong>Tier</strong>e und ihre Bedürfnisse informieren.<br />

Betrachtet man die Entwicklungsgeschichte des Huhns,<br />

werden viele Anforderungen des Federviehs sonnenklar.<br />

Bereuen wird man die Anschaffung von Gallus gallus domesticus,<br />

so der wissenschaftliche Name, bestimmt nicht,<br />

denn Hühner sind nicht nur sehr soziale Wesen – sie sind<br />

auch lustig, zum Teil sehr anhänglich und es macht riesig<br />

Spaß, sie zu beobachten.<br />

Dino-hühner<br />

Hühner gibt es schon sehr lange auf unserer Erde, sie stammen<br />

von den Dinosauriern ab. Forscher haben durch Protein-Analysen<br />

nachgewiesen, dass der Tyrannosaurus rex von<br />

allen heutigen Wirbeltieren am engsten mit dem Haushuhn<br />

verwandt ist! Die Veränderung vom Dino zum Huhn begann<br />

so vor 150 Millionen Jahren. Die „Dino-Hühner“ verloren<br />

ihre Schuppen und ließen sich ein Federkleid wachsen<br />

– Zeugen dieser Entwicklung sind bis heute noch die<br />

Schuppen an den Hühnerfüßen. Als Urahn unseres Haushuhnes<br />

gilt das Bankivahuhn (Gallus gallus), das seit rund<br />

8000 v. Chr. im Dschungel zwischen Thailand und Indien<br />

lebt. Erste Hühner gab in dieser Zeit wohl auch schon in<br />

den Dörfern der Menschen. Wie Forscher annehmen, wurden<br />

sie aber nicht als Nutztiere gehalten – bei nur zirka 20<br />

Eiern im Jahr lohnte sich das auch nicht. Man verehrte die<br />

Hähne, weil man annahm, dass sie der Sonne besonders<br />

nahe stehen – wegen ihres morgendlichen Krähens. Über<br />

die Seidenstraße reisten die Hühner ein paar tausend Jahre<br />

Erhältlich auf www.<strong>defu</strong>.de.


später Richtung Westen: Im 2. Jahrtausend v. Chr. in den<br />

vorderen Orient, 1500 v. Chr. nach Ägypten, 700 v. Chr.<br />

nach Griechenland, 600 v. Chr. schließlich ging es erstmals<br />

über die Alpen. Die Römer waren übrigens die ersten, die<br />

das Huhn wegen seines Fleisches und der Eier gezüchtet<br />

haben. In den anderen Kulturen wurden die Hühner in erster<br />

Linie als Kampfvögel eingesetzt oder für rituelle Zwecke<br />

wie Zukunftsdeutungen genutzt. Das Ende des römischen<br />

Reiches bedeutete allerdings auch das Ende der hochentwickelten<br />

Geflügelhaltung. In unseren Breiten entwickelten<br />

sich erst in der frühen Neuzeit regionale Hühnerrassen, die<br />

mit ihren Menschen auf Bauernhöfen lebten. Nach dem 2.<br />

Weltkrieg, als in Deutschland das Wirtschaftswunder einsetzte,<br />

setzte auch bei uns die Massentierhaltung ein und<br />

aus dem über Jahrtausende lang verehrten Huhn wurde die<br />

Hochleistungs-Henne.<br />

schlaues Huhn<br />

Hühner sind sehr sozial. Sie leben in einer Gemeinschaft, in<br />

der jedes <strong>Tier</strong> seinen Platz hat. Ein Huhn kennt rund 100<br />

andere Hühner, kann sie unterscheiden und sich auch an<br />

sie erinnern. Richtig wohl fühlen sie sich aber in einer kleineren<br />

Gruppe (mindestens sechs) mit Hahn und stabilen<br />

Strukturen, in der eine feste Rangfolge – die sprichwörtliche<br />

Hackordnung – festgelegt ist. Sie lieben einen geregelten Tagesablauf,<br />

Veränderungen mögen sie gar nicht gerne. Hühner<br />

schließen auch Freundschaften. Diese Bindungen sind<br />

in seltenen Fällen sogar so eng, dass beim Tod der Freundin<br />

das verlassene Huhn vor Trauer stirbt. Was die meisten nicht<br />

wissen – Hühner sind sehr intelligent, vergleichbar mit<br />

Hunden und Katzen. Und uns Menschen sind sie zeitweise<br />

sogar voraus: Sie verstehen zum Beispiel, dass ein versteckter<br />

Gegenstand keineswegs verschwunden ist, nur weil sie ihn<br />

nicht mehr sehen können – ein Kleinkind kann das nicht!<br />

Forscher haben außerdem herausgefunden, dass Hühner<br />

Aufgaben lösen, Entscheidungen treffen können und in der<br />

Lage sind, zu lernen.<br />

klein, gross, lebhaft, scheu<br />

Heute gibt es rund 170 Hühnerrassen. Zu den beliebtesten<br />

Rassen zählen Araucana, Plymouth Rocks, Sundheimer, Barnevelder,<br />

Orpington, New Hampshire, Vorwerkhuhn, Sussex,<br />

Cochin und das Bielefelder Kennhuhn. Wer sich Hühner<br />

anschaffen möchte, sollte sich zunächst überlegen, was<br />

der Zweck der Hühnerhaltung sein soll: Will man jeden Tag<br />

ein Frühstücksei? Sollen die Hühner geschlachtet werden?<br />

Findet man die <strong>Tier</strong>e einfach toll? Oder alles zusammen?<br />

Jede Rasse hat ihre Eigenheiten und Stärken - zum Glück<br />

gibt es bei Bedarf genügend Info-Material im Internet, um<br />

sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Unabhängig von<br />

der Rasse gibt es, wie bei uns Menschen auch, bei den Hühnern<br />

unterschiedliche Charaktere. Es gibt welche, die sind<br />

mutig, andere dagegen sehr zurückhaltend, manche sind aggressiv<br />

und einige lieben die menschliche Gesellschaft. Und<br />

trotz der jahrtausendealten Zucht hat sich das eigentliche<br />

Wesen des Huhnes nicht verändert - seine Bedürfnisse und<br />

Anforderungen sind fast gleichgeblieben. In Indien hat man<br />

beobachtet, dass sich Haushühner manchmal wilden Hühnern<br />

anschließen und problemlos wieder verwildern. Das<br />

zeigt, dass Hühner nach wie vor Wildtiere sind.<br />

17


A<br />

nna lebt mit ihrer Familie, zwei kleinen Kindern,<br />

einem Hund und mittlerweile einer kleinen Herde<br />

von 11 Hühnern in Südhessen. Jedes ihrer Hühner<br />

ist ein Individuum mit einer eigenen, ausgeprägten Persönlichkeit.<br />

Wir haben sie besucht und wollten wissen, was es<br />

zu beachten gibt bei der Verwirklichung des Wunsches von<br />

Hühnern im eigenen Garten.<br />

<strong>Tier</strong> & <strong>Leben</strong>: Anna, in Deinem Garten leben 10 Hennen<br />

plus Hahn. Worauf muss man achten, wenn man sich Hühner<br />

zulegen möchte?<br />

Anna: Als erstes sollte der Stall stehen. Dieser sollte isoliert,<br />

gut zu lüften, dabei aber unbedingt zugluftfrei sein – sonst<br />

werden die Hühner schnell krank und bekommen Schnupfen.<br />

Also bitte immer auf ein gutes Stallklima achten.<br />

<strong>Tier</strong> & <strong>Leben</strong>: Und jetzt kommen die Hühner?<br />

Anna: Sind Stall und Auslauf fertig, stellt sich natürlich die<br />

Frage – welche Rasse passt zu uns? Vorab: Es gibt bei jeder<br />

Rasse ruhige und wildere <strong>Tier</strong>e – jedes Huhn hat eine eigene<br />

Persönlichkeit, einen eigenen Charakter. Ein paar oft empfohlene<br />

Rassen sind zum Beispiel Cochin, Sundheimer und<br />

Barnevelder, von denen es auch jeweils die Zwerg-Variante<br />

gibt. Besonders lustig und sehr schnell zahm sind auch die<br />

MEZK, die „Modernen Englischen Zwergkämpfer“ mit ihren<br />

langen Beinen. Vor der Rassewahl sollte man sich nach<br />

der Menge der Eier erkundigen, die man von den Hennen<br />

erwarten kann. Viele Rassehühner sind zwar sehr schön, legen<br />

aber dafür wenig Eier. Der Auslauf sollte bei der Entscheidung<br />

auch eine Rolle spielen. Wenn die Hühner frei<br />

im Garten laufen, sollten es eher flugfaule Rassen sein, optimaler<br />

Weise welche, die wenig Scharren. Bei solchen Rassen<br />

reicht meist ein Steckzaun von zirka einem Meter Höhe. Ein<br />

sicherer Schutz vor Fressfeinden wie Habicht und Fuchs ist<br />

nur bei einer geschlossenen Voliere gewährleistet.<br />

<strong>Tier</strong> & <strong>Leben</strong>: Wie sieht es mit der Fütterung aus?<br />

Anna: Um Mäuse und Spatzen fern zu halten, sollte man<br />

nur im Stall füttern und tränken. Diese <strong>Tier</strong>e sind zwar nicht<br />

direkt gefährlich für die Hühner, sind aber Krankheitsüberträger.<br />

Frisches Grünzeug oder auch Obst muss zusätzlich<br />

<strong>Tier</strong> & <strong>Leben</strong>: Wie viel Auslauf brauchen Hühner?<br />

Anna: Der Auslauf sollte möglichst groß sein, denn Hühner<br />

lieben es, alles zu erkunden, sie sind richtig neugierig.<br />

Allerdings sollte man Bereiche abstecken – Hühner fressen<br />

das Grün nämlich ratzekahl weg! Man muss den Flächen<br />

dann Zeit geben, sich wieder zu erholen. Ansonsten sind sie<br />

eher anspruchslos, was die Umgebung angeht. Wichtig sind<br />

aber sandige Stellen, in denen die <strong>Tier</strong>e ihr Sandbad nehmen<br />

können. Damit reinigen sie ihr Gefieder und befreien es von<br />

Parasiten, die einfach mit dem Sand „abgeschüttelt“ werden.<br />

18


gefüttert werden, wenn die Hühner keine Möglichkeit haben,<br />

sich selbst damit zu versorgen. Als Futter sollte man<br />

am besten immer Bio-Produkte nehmen, man will die Eier<br />

ja mit gutem Gewissen essen. Je nachdem, wie zum Beispiel<br />

die Futter-Zutaten Weizen, Mais und Soja, angebaut wurden,<br />

kann es Rückstände von Giftstoffen geben, die dann<br />

über die Eier wieder auf unserem Teller landen. Zertifiziertes<br />

Bio-Hühnerfutter ist immer frei von Gentechnik und enthält<br />

weder Farbstoffe noch synthetische Aminosäuren oder<br />

Fischmehl. Und auch hier gibt es mittlerweile eine große<br />

Auswahl für jedes Huhn und jede Vorliebe. Von Legemehl<br />

über Pellets bis hin zu einer Homefarming-Spezialmischung<br />

mit getrocknetem Gemüse, Käutern und weiteren Leckereien<br />

- die Auswahl wird auch bei Bio-Hühnerfutter immer<br />

größer. Man darf sich aber natürlich auch nicht austricksen<br />

lassen. Gerne fressen Hühner zuerst die besonderen Leckerbissen<br />

und lassen den Rest liegen. Hier sollte man standhaft<br />

sein und erst nachfüllen, wenn das Futter leer ist. Nur so stellt<br />

man sicher, dass das Huhn alle Komponenten von dem Alleinfutter<br />

gefressen hat und beugt einem Mangel vor.<br />

Ein Tipp noch: Wenn man die Hühner schnell zahm bekommen<br />

möchte, kann man sie mit Mehlwürmern „bestechen“.<br />

Diese sollten aber wirklich nur in kleinen Mengen gefüttert<br />

werden.<br />

<strong>Tier</strong> & <strong>Leben</strong>: Was trinken Hühner eigentlich?<br />

Anna: Wasser! Empfehlenswert ist die Zugabe von Oregano-Öl<br />

im Wasser. Oregano kann auf natürliche Weise das Immunsystem<br />

unterstützen und die Futteraufnahme verbessern.<br />

Zusätzlich gibt es auch wasserlösliche Vitamine für Hühner.<br />

Am besten gibt man den <strong>Tier</strong>en beide Zusätze im Wechsel.<br />

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<strong>Tier</strong> & <strong>Leben</strong>: Zum Schluss die Frage der Fragen: ein<br />

Hahn oder kein Hahn?<br />

Anna: Ein Hahn gehört zur artgerechten Haltung und laut<br />

Biorichtlinie geht es nicht ohne. Der Gockel passt auf, zeigt<br />

die Leckerbissen und schlichtet Streitereien. Er ist wichtig<br />

für die natürliche Hackordnung und macht das <strong>Leben</strong><br />

der Hühner stressfreier. Wenn man Küken haben möchte,<br />

braucht man ihn sowieso. Viele haben ja Angst, dass der<br />

Hahn durch sein Krähen die Nachbarn stört – aber auch bei<br />

den Hennen gibt es echte Krawallschachteln, die sehr laut<br />

sein können.<br />

19


Wachteln - Hühner<br />

im Miniformat<br />

W<br />

er kennt sie nicht - die winzigen, braun-beige gesprenkelten<br />

Wachteleier. Die kleinen Kunstwerke<br />

gelten als echte Delikatesse und ihnen wird sogar eine<br />

heilende Wirkung nachgesagt. Doch wussten Sie, dass sich<br />

Wachteln ganz einfach in geeigneten Volieren im Garten<br />

halten lassen? Die kleinen, frechen Hühnervögel erobern<br />

immer mehr Herzen und erfreuen die Besitzer mit ihren<br />

bunten Eier-Kunstwerken. Denn jedes Ei ist von der Zeichnung<br />

einzigartig und somit ein echtes Unikat.<br />

Ahnenforschung<br />

Die Wachtel ist in Europa der kleinste Hühnervogel und<br />

in seiner Wildform fast in ganz Europa heimisch. Als Bodenvogel<br />

lebt sie am liebsten gut versteckt in Feld- und<br />

Wiesenflächen mit hohem Dickicht. Sie sind größtenteils<br />

Einzelgänger und verständigen sich durch Rufe mit ihren<br />

Artgenossen. Im Winter fliegen sie gemeinsam in wärmere<br />

Gebiete. Als Heim- und Nutztier ist die Wildform jedoch<br />

nicht wirklich geeignet, auch weil sie ausschließlich<br />

zur Brutzeit Eier legt. Wer Wachteln z.B. wegen den Eiern<br />

halten möchte, ist mit der Zuchtform besser beraten - der<br />

Japanischen Legewachtel. Seit etwa drei Jahren gibt es auch<br />

immer mehr sogenannte "Celadon"-Wachteln. Hierbei handelt<br />

es sich um eine Zuchtform der normalen Legewachtel, die statt<br />

den typischen Wachteleiern blau-grüne Eier legen.<br />

VILLA WACHTEL<br />

Doch was brauchen Legewachteln, um glücklich zu sein? Beachtet<br />

man ein paar Dinge, kann man schnell und einfach ein<br />

geeignetes Zuhause für die kleinen Minihühner bauen. Wie<br />

ihre Vorfahren auch, leben die Legewachteln komplett am<br />

Boden. Sie lieben eine naturnahe Umgebung und es kann gar<br />

nicht genug Verstecke für sie geben. Hier sind zum Beispiel<br />

kleine Höhlen aus Rinde oder Weidengeflecht und frische<br />

Tannenzweige ideal. Eine kleine Ecke aus Walderde sollte zudem<br />

zur Verfügung stehen, denn sie lädt zum Sandbaden und<br />

Scharren ein. Natürlich kann man auch normale, saugfähige<br />

Einstreu wie Hanfstreu nehmen und für das Sandbad zu normalem<br />

Vogelsand greifen. Ganz egal welche Materialien zur<br />

Verfügung stehen - je naturnaher der Stall, desto glücklicher<br />

20


sind die Bewohner. Der Freilauf sollte eine Höhe von mindestens<br />

1 Meter haben, gerne sogar noch höher. Werden die<br />

Wachteln in ihrem Heim aufgeschreckt, fliegen sie im Affekt<br />

kerzengerade nach oben. Ist der Auslauf zu niedrig, könnten<br />

sie sich dabei das Genick brechen. Und auch für den Besitzer<br />

ist eine angenehme Höhe einfacher zu pflegen - schließlich<br />

muss man auch regelmäßig den kompletten Bereich misten<br />

und die Eier aufsammeln. Da Wachteln nicht wie Hühner<br />

standorttreu sind, muss das komplette Gehege mit möglichst<br />

engem, punktverschweistem Volierendraht eingezäunt und<br />

gesichert sein - auch von unten und von oben. Diese Absicherung<br />

hält nicht nur die Wachteln im Gehege, sondern auch<br />

die Fressfeinde wie Ratten oder Marder draußen. Zudem<br />

brauchen sie unbedingt eine wind- und regengeschützte Ecke<br />

oder einen Stall für den Winter. Dann können sie problemlos<br />

bei bis zu -15 Grad überwintern.<br />

Mit Wachteln ist übrigens jeder Tag wie Ostern, da sie selten<br />

direkt ins Nest legen. Meist wird das Ei genau dort gelegt,<br />

wo sie sich sowieso gerade aufhalten. Mit der Zeit kennt man<br />

seine Wachteln jedoch so gut, dass man genau weiß, wo sich<br />

die beliebtesten Verstecke befinden.<br />

füttern leicht gemacht<br />

Ein weiterer Vorzug der kleinen Hennen ist, dass sie wirklich<br />

fleißige Eierleger sind - durchschnittlich legen sie bei optimalen<br />

Bedingungen alle 20 Stunden ein Ei und somit deutlich<br />

mehr als die meisten Hühner. Daher brauchen sie neben täglich<br />

frischem Wasser auch ein spezielles Futter mit viel Energie.<br />

Normales Hühnerfutter ist für Legewachteln nicht geeignet.<br />

Zudem empfiehlt es sich, fertige Pellets zu füttern. Denn<br />

nicht nur der Energiebedarf ist hoch, auch die Nährstoffe<br />

spielen eine wichtige Rolle. Gerade in der Legezeit müssen<br />

die Hennen optimal mit allen Mineralstoffen und Vitaminen<br />

versorgt sein. Bei Pellets können sie nicht vorselektieren<br />

und nehmen so genau die Mengen zu sich, die sie benötigen.<br />

Das Alleinfutter sollte den Wachteln jederzeit zur Verfügung<br />

stehen. Doch was genau ist nun das optimale Futter? In der<br />

Natur fressen Wachteln Gräser, Samen und Insekten. Daher<br />

muss auch das Alleinfutter für die Legewachteln hochwertige<br />

Proteine und Getreide, Mineralstoffe, Vitamine und natürlich<br />

Calcium für die Bildung der Eischale enthalten. Das <strong>defu</strong><br />

Wachtel-Alleinfutter bietet all diese Voraussetzungen und<br />

ist natürlich in bester Bio-Qualität. Bio-Futter ist immer zu<br />

empfehlen, denn schließlich wollen Sie die Eier mit gutem<br />

Gewissen genießen.<br />

Zusätzlich zu dem Alleinfutter freuen sich Wachteln auch<br />

über Leckereien wie Salat, Grünzeug und Gemüse, wie z.B.<br />

geraspelte Karotten. Kolbenhirse für Ziervögel ist auch eine<br />

schöne Abwechslung, denn die Hirsekörner müssen erst gemeinsam<br />

erarbeitet werden. Ganz besonders beliebt sind natürlich<br />

auch lebende oder getrocknete Mehlwürmer oder andere<br />

Larven. Diesen Zusatz sollte es aber wirklich nur einmal<br />

die Woche geben. Mit Geduld bekommt man Wachteln übrigens<br />

schnell zahm und fressen mit Vergnügen Leckereien aus<br />

der Hand. Zahme Wachteln sind von großem Vorteil, denn<br />

die Minihühnchen haben von Natur aus einen ausgeprägten<br />

Fluchtinstinkt. Je zahmer sie sind und je weniger sie den<br />

Menschen als Gefahr sehen, desto weniger Stress empfinden<br />

sie bei den alltäglichen Dingen wie Misten, Füttern etc.<br />

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Oregano enthält viele<br />

Ballaststoffe und<br />

Mineralien wie Eisen,<br />

Kalzium, Kalium,<br />

Mangan und<br />

Magnesium.<br />

Aufgrund seines botanischen Namens<br />

Origanum majorana wird Majoran<br />

gerne mit Oregano (Origanum vulgare)<br />

verwechselt. Beide gehören zur<br />

Gattung Dost (Origanum).<br />

Während es sich beim Oregano jedoch<br />

um eine winterharte Staude handelt,<br />

muss der wärmebedürftige Majoran<br />

jedes Jahr neu ausgesät werden.<br />

Ganz nebenbei gehört<br />

Oregano mit seiner reichen<br />

Blütenpracht zu<br />

einem sehr bienenfreundlichen<br />

Gewächs und lockt<br />

Bienen und andere Nützlinge<br />

in den Garten. Die<br />

rosaroten oder weißen<br />

Lippenblüten öffnen sich<br />

je nach Sorte von Juni<br />

bis Okober und verwandeln<br />

das Beet in ein<br />

wahres Blütenmeer.<br />

Oregano in der Fütterung:<br />

Oregano<br />

Kurz vorgestellt<br />

Oregano oder Echter Dost<br />

ist eine Pflanzenart in der<br />

Gattung Dost aus der<br />

Familie der Lippenblütler.<br />

Trivialnamen<br />

sind beispielsweise Dorst,<br />

Dost, Gemeiner Dost,<br />

Gewöhnlicher Dost,<br />

Wohlgemut oder Wilder<br />

Majoran. Wer kann sonst<br />

von sich behaupten, dass er<br />

so viele Namen hat.<br />

Für Hühner eignet sich sowohl<br />

frischer als auch getrockneter<br />

Oregano. So kann er ganz einfach<br />

ins Futter gemischt werden.<br />

Alternativ kann<br />

Oregano-Öl ins Trinkwasser<br />

gemischt werden.<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

D.-Felderzeugnisse GmbH<br />

Postfach 1263, 64660 Alsbach<br />

DE-ÖKO-007<br />

E-Mail: service@<strong>defu</strong>.de<br />

Druck<br />

DRACH Print Media GmbH, Darmstadt<br />

klimaneutral<br />

natureOffice.com | DE-202-897049<br />

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22


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