EWKE 23-24
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17. Juni 20<strong>23</strong> Anzeige<br />
9<br />
Ein starkes Europa für Frieden, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand<br />
2014 wurde David McAllister<br />
(CDU) als Mitglied des<br />
Europäischen Parlaments<br />
gewählt und sitzt dort seit<br />
2017 dem Auswärtigen Ausschuss<br />
vor. Seit Oktober<br />
2015 ist er Vizepräsident der<br />
Europäischen Volkspartei<br />
(EVP).<br />
In einem Jahr, am 9. Juni<br />
20<strong>24</strong>, wählen 340 Millionen<br />
Menschen in den 27 EU-Mitgliedstaaten<br />
das Europäische<br />
Parlament neu. Das<br />
öffentliche Interesse daran<br />
hat jetzt schon messbar zugenommen.<br />
Eine deutliche<br />
Mehrheit der Befragten<br />
zeigt großes Interesse an<br />
den anstehenden Wahlen<br />
- bei uns in Deutschland<br />
65 Prozent. Das sind sechs<br />
Prozentpunkte mehr als<br />
2018, ein Jahr vor der letzten<br />
Europawahl.<br />
Europa ist unsere Heimat<br />
und zu unserem Glück leben<br />
wir in einem vereinten<br />
Europa. Mit dem Zusammenwachsen<br />
der Völker<br />
Europas ist ein Traum<br />
Wirklichkeit geworden -<br />
und die Menschen profitieren<br />
von dem „European<br />
Way of Life“, mit unserem<br />
freiheitlichen wie sozialen<br />
Wirtschafts- und Sozialmodell,<br />
fairen Bildungschancen,<br />
marktwirtschaftlichem<br />
Klimaschutz und gesundheitlicher<br />
Sicherheit. Dieses<br />
Kernversprechen von<br />
Frieden, Freiheit, Sicherheit<br />
und Wohlstand leistet die<br />
Europäische Union heute<br />
für rund 450 Millionen<br />
Menschen.<br />
Diese historischen Errungenschaften<br />
werden aber<br />
leider so manches Mal durch<br />
bürokratische Auflagen<br />
und immer neue<br />
Verordnungen überschattet.<br />
Wir brauchen<br />
eine EU, die ihren Bürgern<br />
im Alltag einen<br />
konkreten Mehrwert<br />
schafft - eine EU, die<br />
sich gemäß dem Subsidiaritätsprinzip<br />
bzw.<br />
der Maxime „Nicht jedes<br />
Problem in Europa<br />
ist ein Problem für Europa“<br />
auf jene Aufgaben<br />
konzentriert, die auf<br />
der europäischen Ebene<br />
besser als auf Ebene<br />
der Nationalstaaten<br />
mit ihren Regionen<br />
und Kommunen erfüllt<br />
werden können. Neben<br />
dem Stopp von neuen<br />
bürokratischen Auflagen<br />
in Krisenzeiten<br />
muss sich Europa jetzt<br />
auf seine zentralen Aufgaben<br />
konzentrieren.<br />
Europa muss weltpolitikfähig<br />
gestaltet<br />
werden: Effizientere<br />
Entscheidungen in<br />
der Außen- und Sicherheitspolitik<br />
und<br />
europäische Verteidigungsinitiativen<br />
haben<br />
Priorität. Klar ist: Das transatlantische<br />
Verteidigungsbündnis<br />
- die NATO - ist und<br />
bleibt das Fundament der<br />
kollektiven Verteidigung ihrer<br />
Mitglieder. Dennoch ist<br />
es höchste Zeit, dass sich die<br />
EU in der Außen- und Sicherheitspolitik<br />
strategisch<br />
neu aufstellt, auf internationaler<br />
Bühne mehr mit einer<br />
Stimme spricht und auch<br />
die institutionellen Voraussetzungen<br />
dafür schafft, um<br />
auf außenpolitische Krisen<br />
schnell und effizient reagieren<br />
zu können.<br />
Europa muss partnerschaftlich<br />
gestaltet werden: Die<br />
Welt ist aus den Fugen geraten.<br />
Der russische Angriffskrieg<br />
gegen die Ukraine<br />
dauert an, während sich die<br />
Rivalität zwischen den USA<br />
und China weiter zuspitzt.<br />
All das schafft schwierige<br />
Rahmenbedingungen für<br />
die Europäische Union. Wir<br />
müssen uns zunehmend aus<br />
eigener Kraft behaupten,<br />
neue Allianzen schmieden<br />
und bereits ausgehandelte<br />
Freihandelsverträge endlich<br />
unterzeichnen. Nur so<br />
können wir einseitige wirtschaftliche<br />
Abhängigkeiten,<br />
die unsere politische Entscheidungsfreiheit<br />
signifikant<br />
einschränken können,<br />
minimieren.<br />
Europa muss zukunftsfest<br />
und erfolgreich gestaltet<br />
werden: Ein international<br />
wettbewerbsfähiges Europa<br />
ist unsere Lebensversicherung<br />
in einer globalisierten<br />
Welt. Sie entscheidet darüber,<br />
ob wir Taktgeber sind<br />
oder dieser von anderen<br />
vorgegeben wird. Wirtschafts-,<br />
Energie- und Klimapolitik<br />
müssen wir daher<br />
als Einheit begreifen.<br />
Dazu braucht es Anreize<br />
statt bürokratischer Belastungen,<br />
neue Technologien<br />
statt Verbote, und<br />
Vertrauen in die Kraft<br />
der Innovation statt<br />
Angst vor existenzieller<br />
Bedrohung. Am besten<br />
wird uns dies gelingen<br />
mit zukunftsfähigen Innovationen<br />
und einem<br />
vitalen Binnenmarkt. Er<br />
hat zu Frieden, Freiheit<br />
und einem bisher unerreichten<br />
Wohlstand<br />
in Europa geführt. Wir<br />
genießen auch im Landkreis<br />
Cuxhaven die Vorteile<br />
im Alltag: ein nie<br />
gekanntes Warenangebot,<br />
freier Zugang zu<br />
Arbeit und Hochschulen,<br />
europaweit anerkannte<br />
Abschlüsse, Ergebnisse<br />
gemeinsamer<br />
Forschung.<br />
Europa muss gerecht<br />
und verlässlich gestaltet<br />
werden: Erwirtschaften<br />
kommt vor dem Verteilen.<br />
Soziale Sicherheit<br />
setzt nämlich Wachstum<br />
und wirtschaftlichen<br />
Erfolg voraus. Dieser hängt<br />
wiederum vom verantwortungsvollem<br />
Haushalten<br />
ab. Sonst werden Probleme<br />
von heute auf morgen verschoben.<br />
Eine schuldenfinanzierte<br />
Zukunft steht<br />
auf wackligem Fundament.<br />
Deshalb lehne ich die Vergemeinschaftung<br />
von Schulden<br />
auf Ebene der EU konsequent<br />
ab und setze mich<br />
für verbindliche Stabilitätsregeln<br />
ein.<br />
Europa muss sicher gestaltet<br />
werden: Der Schengen-Raum<br />
ohne Grenzkontrollen<br />
ist eine der<br />
großen Errungenschaften<br />
der europäischen Einigung.<br />
Die Menschen und<br />
die Wirtschaft im Binnenmarkt<br />
genießen enorme<br />
Vorteile. Wenn der Schutz<br />
der EU-Außengrenzen und<br />
die Kontrollen nicht funktionieren,<br />
sind offene Grenzen<br />
im Inneren jedoch in<br />
Gefahr. Deshalb braucht<br />
die Europäische Union<br />
einen besseren Schutz<br />
ihrer Außengrenzen,<br />
schnellere Asylverfahren<br />
und funktionierende<br />
Rückführungsabkommen.<br />
Menschenrechte und<br />
Rechtsstaatlichkeit, Freiheit,<br />
Friede und Solidarität<br />
- darauf ist unser vereintes<br />
Europa gegründet. Das<br />
Asylrecht als europäische<br />
Errungenschaft muss gesichert,<br />
gegen Missbrauch<br />
verteidigt und für jene<br />
durchgesetzt werden, für<br />
die es gedacht und gemacht<br />
ist.<br />
Die Europäische Union ist<br />
und bleibt der Schlüssel,<br />
um die großen Herausforderungen<br />
unserer Zeit zu<br />
lösen. Zentrale Weichen mit<br />
unmittelbarer Wirkung für<br />
die Menschen, den Staat<br />
und die Wirtschaft werden<br />
bei alledem auf EU-Ebene<br />
gestellt. Dabei ist die EU weder<br />
als Föderalstaat noch als<br />
loser Wirtschaftsverbund<br />
zu verstehen, sondern als<br />
starke Gemeinschaft und<br />
als Stabilitätsanker in einer<br />
Welt im Umbruch. Heimatliche<br />
und regionale Verwurzelung,<br />
nationale Identität<br />
und europäische Gemeinsamkeit<br />
gehören zusammen,<br />
ergänzen und bedingen<br />
sich gegenseitig.