07.07.2023 kibizz

PR-Anzeige
Gerberei Kolesch: Ein echter Grund zu feiern
Achim, Jürgen und Marianne Kolesch im neuen Shop
Foto: Riedel
Biberach. Die Einkaufsstadt Biberach hat eine neue Perle! Zum 300.
Firmenjubiläum eröffnet die Gerberei Kolesch ihren neuen Laden
in der Bleicherstraße 3/2. Er ist ein Schmuckstück, das die traditionelle
Handwerkskunst der letzten altsämischen Gerberei Europas
– und damit wohl auch weltweit – in modernem Licht erstrahlen
lässt. Am Samstag, 1. Juli, steigt ein Eröffnungs- und Jubiläumsfest.
Gut ein Jahr haben die Arbeiten gedauert. Nun steht der neue Bau
auf den Grundmauern des Eltern- und Geburtshauses von Jürgen
Kolesch (63), der den Betrieb vor zwei Jahren an seinen Sohn Achim
(32) übergeben hatte. Beide sind aktuell noch dabei, ihr Areal zwischen
Weißgerberwalk an der Ehinger Straße und Gerberei samt
Laden an der Bleicherstraße nach erfolgtem Platzgewinn neu zu
sortieren. So soll im ehemaligen Verkaufsraum nach und nach ein
kleines Gerbermuseum entstehen. Der Neubau ist ein geglückter
großer Wurf. Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen sorgen dafür,
dass der Bau annähernd energieautark und umweltfreundlich
ist.
Herzstück ist der große und sehr einladende Laden: hell, mit Holz
und anderen Naturmaterialien sowie Glas als Raumtrenner zum
nebenliegenden Versandraum ausgestattet. Hier duftet es nach
Leder und Natur. An einer langen Werkbank werden Lederhosen
genäht, bearbeitet und bestickt. In den Regalen liegen die edlen
und europaweit gefragten Hirschlederhosen, es hängen Jacken und
Westen an Stangen, Schaffelle sind drapiert. Im Angebot sind auch
Fell- und Holzschuhe sowie andere Accessoires wie Grillschürzen
und maßgefertigte Gürtel, Grillschürzen sind nicht aus unserem
Leder. Neu im Angebot sind auch Taschen, Mappen oder Rucksäcke
und Taschen aus Biberacher Kolesch Leder, die die Täschner von
Lederwaren Göppel in Berkheim als absolut regionales Naturprodukt
im Auftrag fertigen.
Achim Kolesch leitet die Gerberei in der neunten Generation. Sohn
und Vater ist die Begeisterung für ihre Produkte in jedem Satz
anzumerken. „Ein Jahr braucht eine Tierhaut, bis sie als Leder verarbeitet
werden kann“, sagt der Vater. Und Sohn Achim erläutert
die aufwändigen Arbeitsschritte: „In dieser Zeit müssen wir es 300-
mal in die Hand nehmen.“ Während Rotgerber Rinde als Gerbmittel
verwenden und Weißgerber Salze, gerben die Koleschs altsämisch
mit Fischtran. Dieses Alleinstellungsmerkmal verdanken sie einer
Fügung des Schicksals: Sein Vater habe die Entwicklung zu mehr
chemischen Prozessen im Handwerk „verschlafen“. Das Gerbereisterben
hätte begonnen, als die Betriebe, die umgestellt hatten,
Umweltschutzauflagen wie eigene Kläranlagen bekommen hätten
und dann schließen mussten.
Für Manufactum (Warenhaus der guten Dinge), liefere man Fensterleder
und das Leder für die Hosen, Birkenstock plane eine Sonderedition
zu ihrem 250. Jubiläum, die rein aus Kolesch-Ledern
gefertigt werde und für den Jägermeister-Konzern habe man für
den Ledereinband einer Festschrift geliefert. Und das ist nur ein
kleiner Ausschnitt aus dem Kundenkreis. Trommler ordern Pergamentfelle,
Fasnetszünfte kaufen Leder und Felle, Sattler beziehen
bei Kolesch und die Mittelalter-Szene geht ein und aus. „Aus Abfall
entstehen Spitzenprodukte“, sagt Achim Kolesch, der wie sein Vater
die Vielfältigkeit des altehrwürdigen Handwerks schätzt. Und diese
Spitzenprodukte gibt es jetzt in Biberach in einem spitze Laden.
www.gerberei-kolesch.de
Jubiläums- und Eröffnungsfeier
Am Samstag, 1. Juli, 11 bis 18 Uhr, flankiert ein buntes Programm
die Führungen durch Wasserwerkstatt und Weißgerberwalk
sowie Informationen zum Thema Jagd und Wild. Das
neue Geschäft ist geöffnet. Bei einem Gewinnspiel warten
wertige Preise aus dem Hause Kolesch. Fürs leibliche Wohl
ist gesorgt. Ab 13 Uhr sorgen die Vollblutmusiker Eugen
Rüdel sowie Aja und Martin Graz für Musik. Die Gauklergruppe
zeigt akrobatische Übungen.
8