Sommer - Deutscher Meeresanglerverband

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International 16 Neue Wege beschreiten – Ein Bericht von den European Open Beach Championships Seit Jahren bereits sind die offenen europäischen Meisterschaften die größte Brandungsveranstaltung der Welt mit über 1000 Anglern, die an zwei Tagen versuchen, die größten Fische zu fangen. Eine Brandungsveranstaltung dieser Größenordnung kann man sich in Deutschland kaum vorstellen - man müsste wohl schon ganz Fehmarn sperren und noch einige umliegende Strände dazu, um so viele Angler unterzubekommen, und das würde sicherlich zu einem Skandal führen; und ganz nebenbei könnte man wohl nie so viele Angler zu solch einem Event locken, wäre es doch schon schwer, es richtig zu vermarkten. In Bridlington im Osten Englands geht das; Organisator ist die Kommune selbst unter Führung des Fremdenverkehrsverbandes, und die haben wirklich ganz freie Hand, wenn es um die Planung werbeträchtiger Veranstaltungen geht, und so waren in diesem Jahr Angler aus nahezu ganz Europa dabei. Ein Zugpferd sind sicherlich die vielen großartigen Preise; alles Geld wird ausgeschüttet, und neben den gesponserten hochwertigen Sachpreisen gibt es jeweils Bargeld zu gewinnen; pro Tag allein 2000 britische Pfund, also etwa 2300 Euro, für den Tagessieger mit dem größten Fisch, daneben Sach- und Geldpreise, von denen man hier nur träumen kann! Losgelöst von den ‚EOBC‘ wurde am Freitag, dem zweiten März, ein Plattfischangeln ausgerichtet - alle Angler an einen Strand und während des ablaufenden Wassers so viele Butt wie möglich fangen. Die ganze Zeit über fuhren Ordner der Kommune über den Strand und maßen sofort die gefangenen Fische, die dann sofort wieder freigelassen wurden - es wurden zwar nicht viele Fische gefangen, aber trotzdem war es eine beeindruckende Veranstaltung, standen doch über 600 Angler an einem Strand und liefen die ganze Zeit dem ablaufendem Wasser hinterher und angelten dadurch in teilweise nur wadentiefem Wasser! Die beiden ‚richtigen‘ Wertungstage liefen völlig anders ab als hierzulande üblich: Freigegeben waren sämtliche Strände südlich Bridlingtons auf einer Länge von gut 50 Kilometern; man hatte die freie Wahl, wohin man ging, allerdings mussten, um Schummeleien vorzubeugen, jeweils mindestens zwei Angler an einem Strand stehen und sich gegenseitig gefangene Fische in den Startkarten ‚quittieren‘ - in diesem Falle eigentlich unnötig, denn Schummeleien passieren einfach auf der großen Insel nicht, und es war eh kaum möglich, einen einsamen Strand zu finden bei so vielen Anglern! In die Wertung gebracht werden konnte jeder Fisch über dem Mindestmaß; die Fische wurden gewogen, die größten Fische prämiert - so konnte es angehen, dass ein glücklicher Angler mehrere Fische an einem Tag in die Wertung einbringen konnte. Die größten Fische der Veranstaltung waren Dorsche von knapp zehn Pfund; zudem wurden hauptsächlich Wittlinge und Butt gefangen, die erhofften Wolfsbarsche und Rochen blieben leider aus, dafür war es vielleicht noch zu kalt. Trotz der offenbar ähnlichen Fischarten ist das Angeln ganz anders als in der Ostsee: Schon die Köder sind anders. Neben den uns bekannten Würmern kommen vor allem Sandaale, Makrelen- oder Tintenfischstreifen und vor allem gehäutete Krebse an die Haken und müssen mit Elastikband gesichert werden, um im Wurf nicht abzufliegen. Eindrucksvoll daher, wie viele Angler in der Brandung werfen - Pendel- oder progressive Ablegewürfe sind normal, um die weichen Köder sanft weit werfen zu können, und es wird so sehr auf Sicherheit geachtet, dass niemals irgendeine MEERESANGLER MAGAZIN Gefahr für andere Angler besteht! Zudem wird jeden Tag tagsüber jeweils von etwa drei Stunden vor bis zwei nach Höchststand der Flut geangelt, also anfangs bei auflaufendem Wasser, so dass immer den nahenden Wellen ausgewichen werden muss, um dann mit ablaufendem Wasser selbigem hinterherzulaufen - eine Angelei, die man hier so kaum kennt, wenn man nicht bisweilen in der Nordsee fischt. Krallenbleie sind daher ein wirkliches Muss, um die Köder in der Strömung halten zu können, und falls man ein Strandzelt aufbaut, sollte man schon vorher gut überlegen, wohin man es stellt! Herausfordernd, aber ein tolles und spannendes Angeln! Obwohl ein klassischer Wettkampf mit Sach- und sogar Geldpreisen, ist die offene europäische Brandungsmeisterschaft eine tolle Gemeinschaftsveranstaltung - abends kommt man zusammen auf dem Gelände des Ausrichters, in diesem Falle einem großen Saal mit Restaurant und Bar auf einem Campingplatz, man plaudert, tauscht sich aus, lernt nette Leute kennen - einfach eine rundherum gut organisierte Sache, von der wir hierzulande wirklich nur lernen können! Im Jahr 2013 übrigens hat die Veranstaltung zwanzigsten Geburtstag - und die Veranstalter wollen das zum Anlass nehmen, die Sache noch einmal größer aufzuziehen. Und wenn alles klappt, wie sie sich das erhoffen, soll der erste Preis voraussichtlich etwas größer ausfallen - geplant ist ein Auto! Es ist auch Glückssache, ob ein großer Dorsch beißt, vielleicht also kommt 2013 ein neues Auto nach Deutschland!
MEERESANGLER MAGAZIN 17 Niedersachsenmeisterschaft im Brandungsangeln - auf Fischzug an der holsteinischen Ostseeküste Treffen zur niedersächsischen Landesmeisterschaft 2012 im Brandungsangeln war am 20. April um 13 Uhr in der bewährten und bekannten Rauchkate in Heiligenhafen. Ich begrüßte zunächst alle Teilnehmer und nahm die Auslosung für den ersten Tag vor. Wir angelten an diesem Freitag mit fünf Damen, zwei Jugendlichen und 22 Herren von 19 bis 24 Uhr in Altenteil; es wurden von den 29 Teilnehmern insgesamt 216 Fische gefangen, darunter von den Damen 32 und von den Jugendlichen acht. Den größten Fisch mit 48 Zentimetern fing Detlef Buhl, bester Angler des ersten Wertungstages wurde deutlich Fabian Frenzel mit 33 Fischen vor Jens Illmaier mit 15 und Thomas Schöning mit 16 Fischen. Beste Dame wurde Gaby Petersen mit 12 vor Martina Junger mit 11 und Brigitte Castens mit vier Fischen, bester Jugendlicher wurde Nils Meier mit fünf Fischen. Am zweiten Tag fischten wir bei gleicher Angelzeit auf dem Festland in Dazendorf. Der Strand erwies sich leider als nicht anähernd so fischträchtig, an diesem Tag wurden insgesamt 151 Fische gefangen, also nur gut zwei Drittel vom Vortag. Den größten Fisch dieses Tages mit 48 Zentimetern fing Thomas Stolte. Bester Angler des zweiten Wertungstages wurde wiederum Fabian Frenzel mit 17 Fischen vor Jens Illmaier mit 14 Fischen und Peter Hugelschaffner mit 15 Fischen (aber weniger Fischpunkten). Beste Dame wurde wiederum Gaby Petersen mit insgesamt acht Fischen vor Martina Junger mit fünf Fischen und Brigitte Castens mit zwei Fischen. Bester jugendlicher Angler wurde Alex Wölpel mit vier Fischen. Der beste Angler der beiden Tage zusammen und somit Landesmeister 2012 wurde Fabian Frenzel, der mit insgesamt 50 Fischen ganz deutlich vor Jens Illmaier mit 29 Fischen, Olli Knak mit 25 Fischen, Michael Stiller mit 23 Fischen und Marcus De Dio mit 27 Fischen lag. Landesmeisterin bei den Damen wurde ebenfalls deutlich Gaby Petersen mit 20 Fischen vor Martina Junger mit sieben Fischen und Brigitte Castens mit sechs Fischen. Bei der Jugend wurde als bester Angler und somit Landesmeister 2012 Alex Wölpel gekürt, der mit sieben Fischen vor Nils Meier (mit ebenfalls sieben Fischen) lag. Einen ganz herzlichen Glückwunsch allen erfolgreichen Anglern, ich hoffe, es hat Euch allen Spaß gemacht. Außerdem an dieser Stelle von mir einen herzlichen Dank für die schöne Veranstaltung, die dank der Mithilfe Aller mal wieder wirklich schön und ein voller Erfolg war! Jens Illmaier Aus den Landesverbänden
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