07/2023
Die Titelthemen im Juli: Fokus auf Fachkräfte: was gegen den Mangel an Therapeut:innen hilft // Praktikabel? Praxissoftware im Praxistest
Die Titelthemen im Juli: Fokus auf Fachkräfte: was gegen den Mangel an Therapeut:innen hilft // Praktikabel? Praxissoftware im Praxistest
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ZUKUNFT<br />
PRAXIS<br />
№ <strong>07</strong>/<strong>2023</strong><br />
Was Therapeut:innen jetzt bewegt<br />
Jetzt auch<br />
PRAKTIKABEL? KÄMPFERISCH!<br />
Praxissoftware im PRAXISnah zu Gast in<br />
Praxistest<br />
Norddeutschland<br />
per App<br />
Fokus auf<br />
FACHKRÄFTE<br />
Was gegen den Mangel an Therapeut:innen hilft.
1 Monat<br />
kostenlos testen!<br />
6<br />
opticaviva.de/registrieren<br />
DIE PRAXIS SPRICHT FÜR SICH<br />
„Optica Viva ist übersichtlich,<br />
sehr einfach und verbessert<br />
unsere tägliche Arbeit.“<br />
Nadine Kiene, kaufmännische Leitung Theralingua in Hamburg<br />
über ihre Erfahrung mit Optica Viva.<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
es ist eine einfache Rechnung: Wenn immer mehr Patient:innen<br />
auf immer weniger Therapeut:innen treffen, müssen Lösungen<br />
gefunden und neue Wege gegangen werden. So weit, so allgemein<br />
– doch angesichts des vielschichtigen Themas „Fachkräftemangel“<br />
lohnt ein tiefergehender Blick. Denn weder gibt<br />
es ein Patentrezept als Antwort auf das große Problem der<br />
Branche, noch lassen sich künftige Entwicklungen exakt vorhersehen.<br />
Allerdings lassen sich mit Einschätzungen aus Praxis,<br />
Wissenschaft und Berufspolitik konkrete Perspektiven ermitteln.<br />
Unser Austausch mit Praxisinhaber:innen zeigt immer wieder<br />
die Herausforderung des Fachkräftemangels – auch in unserem<br />
aktuellen PRAXISnah-Interview (S. 14 und 15) mit Physiotherapeut<br />
Dragan Pinter aus Bremerhaven. Im Titelthema ab<br />
Seite 6 weiten wir die Perspektive und haben zwei Verbandsvertreter:innen<br />
der Heilmittelbranche und zwei Fachleute aus<br />
der Wissenschaft für Gastbeiträge gewinnen können. Die Diskussion<br />
ist eröffnet, auch mit zum Teil kontroversen Positionen.<br />
Was sich allerdings grundsätzlich abzeichnet, ist die zunehmende<br />
Bedeutung von technischen Innovationen beim Kampf<br />
gegen den Fachkräftemangel. Vom Potenzial der Videotherapie<br />
bis zu den Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz und<br />
Virtueller Realität reichen die diskutierten Szenarien. Nicht zu<br />
vergessen: eine zukunftstaugliche Software, zu deren Anwendung<br />
die Ergotherapeutin Patricia Lange für diese Ausgabe einen<br />
Arbeitstag dokumentiert hat (ab S. 16).<br />
Inhalt<br />
4<br />
Kompakt<br />
News und Meldungen<br />
6<br />
Quo vadis, Therapie?<br />
Was bedeutet der Fachkräftemangel für die<br />
Zukunft der Heilmittelbranche? Drei Gastbeiträge<br />
von Expert:innen.<br />
14<br />
Fragebogen: PRAXISnah<br />
Diesmal mit Dragan Pinter, der mit zwei physiotherapeutischen<br />
Praxen in Norddeutschland<br />
den Fachkräftemangel spürt.<br />
16<br />
Software im Test<br />
Wie sich die Praxissoftware Optica Viva im Arbeitsalltag<br />
bewährt: Ergotherapeutin Patricia<br />
Lange schildert ihre Erfahrungen.<br />
19<br />
Information & Standards<br />
Wissenswertes aus der Welt der Abrechnung,<br />
Vorschau und Impressum<br />
Ihr Dr. Jochen Pfänder<br />
Optica-Geschäftsführer<br />
Optica Viva ist eine Software der PRAXINO GmbH.<br />
ZUKUNFT PRAXIS EDITORIAL3
RATGEBER RECHT<br />
KRANKENHÄUSER<br />
Bessere<br />
Online-Suche<br />
DIREKTZUGANG<br />
GKV sieht Vorteile<br />
Die Suche nach empfehlenswerten<br />
Krankenhäusern für<br />
die drei Behandlungsfälle<br />
Brustkrebs-OP sowie Knieund<br />
Hüftgelenksersatz über<br />
die Weisse Liste ist nun in<br />
einer neuen Online-Version<br />
möglich. Grundlage dafür sind<br />
die gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Qualitätsberichte der<br />
Krankenhäuser, Befragungen<br />
von Patient:innen, Fallzahlen<br />
und anerkannte Zertifizierungen.<br />
An dem Projekt der<br />
Bertelsmann-Stiftung sind<br />
auch große Patient:innen- und<br />
Verbraucher:innenverbände<br />
beteiligt. www.weisse-liste.de<br />
Schon lange wünschen sich die Heilmittelerbringer:innen,<br />
dass Patient:innen direkt zu ihnen<br />
kommen können, ohne vorherige ärztliche Konsultation<br />
und Verordnung. Dieser Wunsch ist nun<br />
vonseiten der gesetzlichen Krankenversicherungen<br />
(GKV) aufgegriffen worden, aus deren Sicht<br />
der Direktzugang Vorteile für die Patient:innenversorgung<br />
mit sich bringen kann. Allerdings<br />
sieht der GKV-Spitzenverband dafür größeren<br />
Reformbedarf in der Berufsgesetzgebung und<br />
dementsprechend das von der Bundesregierung<br />
geplante Modellprojekt zum Direktzugang kritisch.<br />
Laut Arbeitsplanung des Bundesgesundheitsministeriums<br />
sollten Vorschläge dazu im<br />
Herbst <strong>2023</strong> kommen. Weitere Informationen finden<br />
sich in einem Beitrag und einem Videointerview<br />
bei „GKV 90 Prozent“, dem E-Magazin des<br />
GKV-Spitzenverbands. is.gd/direktzugang<br />
ALLES NUR FASSADE?<br />
Kampagne zur<br />
Ausbildungsreform<br />
Das Bündnis Therapieberufe wendet sich in einer neuen<br />
Kampagne unter dem Motto „Alles nur Fassade“ an die Gesundheitspolitik.<br />
Die Ausbildung in den Therapieberufen<br />
Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie müsse dringend<br />
reformiert werden, doch steuere das Bundesministerium<br />
für Gesundheit in einem ersten Reformteil, der die Berufe<br />
der Physiotherapie betrifft, auf eine Scheinlösung zu.<br />
Die herrschenden Probleme würden dadurch nicht gelöst,<br />
sondern verschärft. Fünf Gründe, die laut dem Bündnis für<br />
eine Akademisierung der Therapieberufe sprechen, sind<br />
hier nachzulesen: is.gd/allesfassade<br />
GESAGT<br />
Wenn (zu) wenige Therapeut:innen<br />
(zu) viele Patient:innen<br />
behandeln müssen, lautet<br />
der „Plan B“: mehr Effektivität<br />
rund um die Behandlung.<br />
Dann können Therapeut:innen<br />
in derselben Zeit ohne<br />
Qualitätsverlust mehr<br />
Patient:innen behandeln.<br />
Ute Repschläger, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands<br />
selbstständiger Physiotherapeuten (IFK), in der Titelgeschichte<br />
dieser Ausgabe von Zukunft Praxis<br />
Wann sind<br />
Verträge verbindlich?<br />
Rechtsanwalt DR. DR. RUPPEL erklärt,<br />
welche Risiken drohen, wenn Sie oder<br />
die Gemeinschaftspraxis etwas auf Messen<br />
erwerben oder im Internet bestellen.<br />
Gerne glauben Therapeut:innen, dass sie einen<br />
Kauf oder einen Vertragsabschluss rückgängig<br />
machen können. Doch das ist ganz klar ein Irrtum!<br />
Gerade Praxisinhaber:innen sind vor dem Gesetz<br />
als Unternehmer:innen eingestuft, bereits in der<br />
Phase der Praxisgründung. Bekannte Sonderregelungen<br />
zum Schutz von Verbraucher:innen,<br />
wie beispielsweise das Widerrufsrecht, gelten für<br />
sie deshalb nicht. Dazu zählt auch die vergleichsweise<br />
kostengünstige anwaltliche Erstberatung für<br />
Verbraucher:innen: Unternehmer:innen müssen<br />
Beratungen zum üblichen Anwaltssatz wahrnehmen.<br />
Wer also als Privatperson etwas für die<br />
Praxis kauft und anschließend vom Rücktrittsrecht<br />
Gebrauch macht, begeht strafbaren Betrug! Aber<br />
gibt es keinen Käuferschutz für Unternehmer:innen?<br />
Doch: Ist ein Produkt mangelhaft und kann<br />
weder neu geliefert noch repariert werden, haben<br />
Sie die Möglichkeit, von dem Kaufvertrag zurückzutreten.<br />
Das gilt auch, wenn Sie von der anderen<br />
Partei betrogen wurden. Außerdem gilt eine von<br />
der Verkäufer:in gewährte Garantie häufig ebenso<br />
für Unternehmer:innen. Ebenfalls wichtig: In einer<br />
Praxisgemeinschaft müssen nur Verträge über<br />
gemeinsam vergesellschaftete Posten von der<br />
Praxisgemeinschaft – nicht von den Gesellschafter:innen<br />
– abgeschlossen werden.<br />
Mehr zu dem Thema finden Sie hier:<br />
is.gd/verbindlichevertraege<br />
4 ZUKUNFT PRAXIS KOMPAKT ZUKUNFT PRAXIS KOMPAKT5
FACHKRÄFTEMANGEL<br />
Quo vadis,<br />
Therapie?<br />
Wie lässt sich die<br />
Versorgung der steigenden<br />
Zahl von Patient:innen<br />
in der Ergo- und Physiotherapie<br />
sowie Logopädie<br />
gestalten, wenn die Zahl<br />
der Therapeut:innen<br />
langfristig eher sinkt?<br />
Drei Meinungen.<br />
er Fachkräftemangel gilt<br />
als größtes Problem der<br />
Branche der Heilmittelerbringer:innen.<br />
Um es in den Griff<br />
zu bekommen, wird<br />
häufig nur eine Lösung<br />
angeboten: Die Ausbildung<br />
und der Beruf müssen<br />
attraktiver werden, damit mehr Menschen<br />
Therapeut:innen werden wollen. Doch was<br />
ist, wenn das nicht ausreicht? Was, wenn sich<br />
die Situation aufgrund des demografischen<br />
Wandels sogar weiterhin verschärft, wie es die<br />
Prognosen befürchten lassen? Wie ist die Versorgung<br />
der Patient:innen dann aufrechtzuerhalten.<br />
ZUKUNFT PRAXIS hat Expert:innen<br />
und Vertreter:innen von Fachverbänden um<br />
ihre Einschätzung gebeten.<br />
ZUKUNFT PRAXIS TITEL7
Effektivität<br />
rund um die<br />
Behandlung<br />
erhöhen<br />
Nebentätigkeiten. Das immense Regelwerk der<br />
gesetzlichen Krankenversicherungen, die Prüfpflichten,<br />
der Einzug der Zuzahlung – die Liste<br />
von Aufgaben, die rund um die eigentliche<br />
Therapie anfallen, ist lang. Hier muss dringend<br />
hinterfragt werden, welche bürokratischen<br />
Schritte überhaupt von Nutzen sind. Ein zusätzlicher<br />
Baustein zum Abbau bürokratischer<br />
Hürden kann die Digitalisierung sein. Die Telematikinfrastruktur<br />
kann die Kommunikation<br />
zwischen Ärzt:innen und Therapeut:innen<br />
vereinfachen. Spezielle Apps könnten das<br />
Verfassen von Therapieberichten erleichtern.<br />
Ziel aller Bemühungen muss es sein, dass<br />
Therapeut:innen so wenig Zeit wie möglich für<br />
Nebentätigkeiten aufbringen müssen.<br />
individuelle Übungen mit angepasster Schwierigkeit<br />
an. Zudem können Therapeut:innen<br />
und Patient:innen über die App per Video<br />
und Chat kommunizieren. Bei Bedarf gibt es<br />
passgenaue Physiotherapie in Präsenz. Die<br />
Kombination aus Präsenz und Eigentraining<br />
bietet das Potenzial, Ressourcen zu schonen,<br />
ohne dass die Behandlungsqualität darunter<br />
leidet. Auf die wissenschaftlichen Ergebnisse<br />
des Projekts sind wir daher sehr gespannt. Im<br />
Anschluss wird zu prüfen sein, ob diese Kombination<br />
auch für weitere Beschwerdebilder<br />
passend sein kann.<br />
4) Behandlungen<br />
wissenschaftlich auswerten<br />
Sollte sich das Problem<br />
des Fachkräftemangels<br />
nicht beheben lassen,<br />
wird sich der Alltag von<br />
Physiotherapeut:innen<br />
und Patient:innen<br />
künftig ändern müssen.<br />
Der Spagat wird immer<br />
darin bestehen, effizient,<br />
aber mit der nötigen<br />
Qualität zu arbeiten.<br />
TEXT: UTE REPSCHLÄGER<br />
Der Fachkräftemangel in der Physiotherapie ist<br />
ein wachsendes Problem. Als Bundesverband<br />
selbstständiger Physiotherapeuten (IFK) setzen<br />
wir uns für Rahmenbedingungen ein, die so<br />
attraktiv sind, dass sich wieder vermehrt junge<br />
Menschen für eine Ausbildung zum Physiotherapeuten<br />
entscheiden und ausgebildete Kräfte<br />
gern im Beruf verbleiben. Das ist Plan „A“.<br />
Doch was tun, wenn sich das Problem des<br />
Fachkräftemangels nicht beheben lässt? Wenn<br />
auf Dauer (zu) wenige Therapeut:innen (zu) viele<br />
Patient:innen behandeln müssen? Dafür brauchen<br />
wir einen „Plan B“, an dem wir bereits jetzt<br />
kontinuierlich arbeiten. Und der lautet: mehr<br />
Effektivität rund um die Behandlung. Denn dann<br />
können Therapeut:innen in derselben Arbeitszeit<br />
mehr Patient:innen behandeln, ohne dass<br />
die Qualität der Behandlung dabei leidet.<br />
1) Bürokratie abbauen<br />
Derzeit verbringen gerade Praxisinhaber:innen,<br />
aber auch angestellte Physiotherapeut:innen<br />
sehr viel Zeit mit Bürokratie und<br />
2) Mehr Videotherapie<br />
Während der Corona-Pandemie durften Physiotherapeut:innen<br />
übergangsweise einige Behandlungen<br />
per Videotherapie durchführen. Das hat<br />
so gut funktioniert, dass sich unter anderem der<br />
IFK dafür eingesetzt hat, die Videotherapie in<br />
die Regelversorgung aufzunehmen. Und das mit<br />
Erfolg: Seit dem 1. April 2022 können im GKV-<br />
Bereich einige Beschwerdebilder zu einem definierten<br />
Anteil mittels Videotherapie behandelt<br />
werden. Wenn der Fachkräftemangel weiter voranschreitet,<br />
sollte geprüft werden, für welche<br />
weiteren Therapiemethoden die Videotherapie<br />
infrage kommt. Denn besonders bei Behandlungen,<br />
die sonst als Hausbesuch durchgeführt<br />
werden, können Therapeut:innen viel Fahrtzeit<br />
einsparen, die dann direkt den Patient:innen zugutekommen<br />
kann.<br />
3) Kombination aus Präsenz<br />
und Eigentraining<br />
Oftmals ist eine Kombination aus physiotherapeutischer<br />
Behandlung und per App gestütztem<br />
Eigentraining möglich. Aktuell beteiligt<br />
sich der IFK an dem wissenschaftlichen Projekt<br />
SmArt-E. Dabei erhalten Patient:innen mit<br />
Hüft- und/oder Kniegelenksarthrose zunächst<br />
von Therapeut:innen eine aktive Therapie in<br />
Form von Einzel- oder Gruppentrainings. Anschließend<br />
können sie mithilfe einer App flexibel<br />
zuhause weitertrainieren. Die App zeigt<br />
Erfreulicherweise gibt es immer mehr Menschen,<br />
die Physiotherapie studieren und dabei<br />
neben allen praktischen Fähigkeiten auch die<br />
Kompetenzen erlangen, wissenschaftlich zu<br />
arbeiten. Forschungen zur Wirkung von Physiotherapie<br />
helfen, die Qualität und Effizienz<br />
unserer Behandlungen noch weiter zu optimieren.<br />
Auch deshalb fordert der IFK, dass künftig<br />
alle Physiotherapeut:innen hochschulisch<br />
ausgebildet werden. Denn wenn Patient:innen<br />
dank neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
schneller wieder fit werden, entlastet das<br />
das System.<br />
Sollte sich das Problem des Fachkräftemangels<br />
nicht beheben lassen, wird sich der<br />
Alltag von Physiotherapeut:innen und Patient:innen<br />
künftig ändern müssen. Der Spagat<br />
wird immer darin bestehen, effizient, aber mit<br />
der nötigen Qualität zu arbeiten, damit jede<br />
Patientin und jeder Patient die bestmögliche<br />
Versorgung erhält. Physiotherapeut:innen sind<br />
hier die Spezialist:innen – und müssen auch<br />
dementsprechend vergütet werden, damit sie<br />
gegenüber anderen Berufsgruppen attraktiv<br />
bleiben. Denn eine angemessene Vergütung<br />
bleibt gerade für junge Menschen ein wichtiges<br />
Auswahlkriterium bei der Frage, welchen<br />
Beruf sie ergreifen möchten.<br />
Ute Repschläger ist Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands<br />
selbstständiger Physiotherapeuten (IFK).<br />
8 ZUKUNFT PRAXIS TITEL ZUKUNFT PRAXIS TITEL9
Wir werden nicht drum<br />
herumkommen, auch<br />
mal „out of the box“ zu<br />
denken, wie es neudeutsch<br />
heißt.<br />
Wenn die Vorhersagen zutreffen, müssen wir akzeptieren,<br />
dass trotz der (selbstverständlich weiterhin<br />
dringend notwendigen) Maßnahmen gegen<br />
den Fachkräftemangel, die Zahl der Therapeut:innen<br />
wohl eher sinken, die Zahl der Patient:innen,<br />
die Heilmittel abrufen, dagegen eher steigen wird.<br />
Damit müssen wir umgehen und uns Gedanken<br />
machen, wie wir die dadurch entstehenden Probleme<br />
in den Griff bekommen oder zumindest abmildern<br />
können. Sicherlich gibt es dafür nicht die<br />
eine Lösung, sondern vielmehr ein ganzes Bündel<br />
von Maßnahmen, die ergriffen werden müssen.<br />
Wir werden dabei nicht drum herumkommen,<br />
dafür auch mal „out of the box“ zu denken, wie es<br />
neudeutsch heißt. Denn ja, es ist ein dickes Brett!<br />
Und nicht nur beim Hobeln, sondern auch beim<br />
Bohren fallen manchmal Späne.<br />
Wir müssen<br />
ein dickes<br />
Brett bohren<br />
TEXT: ANDREAS PFEIFFER<br />
Ein Beispiel: Eigentlich müssten alle Menschen,<br />
die Heilmittel verordnet bekommen,<br />
diese auch in einer angemessenen Zeit erhalten.<br />
Wenn wir jedoch ehrlich sind, ist dies bereits<br />
schon heute nicht der Fall. Wie sollen wir also<br />
damit umgehen, wenn sich die Lage noch weiter<br />
zuspitzt? Schon jetzt arbeiten viele Praxen ihre<br />
Wartelisten nicht streng nach dem Prinzip „first<br />
come, first served“ ab. Stattdessen priorisieren<br />
sie nach Dringlichkeit bzw. medizinisch-therapeutischer<br />
Notwendigkeit. Letztlich brauchen<br />
wir deshalb auch hier eine Triage, wie sie während<br />
der Corona-Zeit so hitzig diskutiert wurde.<br />
Selbst wenn es hier in aller Regel nicht um Leben<br />
und Tod geht, ist die Frage ethisch brisant:<br />
Welche Patient:innen werden bevorzugt oder<br />
schneller behandelt und warum?<br />
Wenn wir das verhindern möchten und<br />
der Überzeugung sind, dass grundsätzlich alle<br />
unsere Patient:innen eine Behandlung mit Heilmitteln<br />
benötigen, müssen wir nach Lage der<br />
Dinge über die Behandlung selbst nachdenken,<br />
sie also anders gestalten: effektiver und ressourcensparender.<br />
Sie muss in manchen Fällen<br />
vielleicht kürzer oder mit mehr Therapiepausen<br />
sein. Auch das Empowerment und das eigenverantwortliche<br />
Handeln der Patient:innen werden<br />
wir noch mehr in den Fokus rücken müssen sowie<br />
eine Behandlung in der Gruppe häufiger in<br />
Betracht ziehen. Und wir sollten in dem Zusammenhang<br />
ebenso darüber nachdenken, ob wir<br />
uns weiterhin Behandlungsmethoden leisten<br />
können, deren Wirksamkeit nicht nachgewiesen<br />
ist. Nach meinem Dafürhalten wird deshalb<br />
an der Konzentration auf evidenzbasierte<br />
Methoden kein Weg vorbeiführen – und damit<br />
auch nicht an einer Ausbildung, die konsequent<br />
auf allein solche Methoden setzt. Stichwort:<br />
Vollakademisierung.<br />
Vor allem möchte ich aber hier auf ein<br />
Thema setzen, dass in der Diskussion zuweilen<br />
etwas zu kurz kommt. Ein Thema, das in allen<br />
anderen Berufen mit Fachkräftemangel hoch<br />
und runter diskutiert wird, bei uns aber häufig<br />
unter „ferner liefen“ gehandelt wird: nämlich<br />
das Thema „Vorsprung durch Technik“.<br />
Gemeint sind also Themen rund um Digitalisierung,<br />
Automatisierung und Telematik, um<br />
Künstliche Intelligenz und Robotik, um Virtual<br />
und Augmented Reality (VR und AR).<br />
Bei Digitalisierung, Automatisierung und<br />
Telematik liegen die Vorteile auf der Hand: Hier<br />
lässt sich vieles in der Praxis optimieren, damit<br />
die Therapeut:innen weniger Zeit für Administration<br />
und Bürokratie aufwenden müssen. Zeit<br />
die sie dann mehr haben, um ihre Patient:innen<br />
versorgen zu können. Ich denke aber auch an<br />
Kommunikation und Information. Denn die<br />
Ressource „interprofessionelle Zusammenarbeit“<br />
müssen wir ebenfalls heben, um den<br />
Fachkräftemangel etwas abzumildern – also<br />
die Kommunikation untereinander, zwischen<br />
den verschiedenen Berufsgruppen, die die Patient:innen<br />
behandeln, aber genauso natürlich die<br />
Kommunikation mit den Patient:innen selbst.<br />
Auch in der Behandlung muss man sich<br />
die Technologie zunutze machen, um Therapeut:innen<br />
künftig zu entlasten. Mit der Möglichkeit<br />
einer telemedizinischen Leistungserbringung<br />
– als einer modernen Variante des<br />
Hausbesuchs – haben wir dafür den ersten<br />
Schritt gemacht. In Zukunft wird hier aber sicher<br />
noch viel mehr möglich sein, erste vielversprechende<br />
Entwicklungen sind bereits heute<br />
zu beobachten. Ich denke da an automatisierte<br />
Übungserkennung, bei der Therapeut:innen<br />
dank VR- und AR-Übungen und -Therapieanwendungen<br />
in Echtzeit visualisieren und<br />
veranschaulichen können. An KI-Systeme, die<br />
Übungspläne erstellen, die auf die Bedürfnisse<br />
und Fähigkeiten von einzelnen Patient:innen<br />
abgestimmt sind. Oder an solche, die den Fortschritt<br />
der Patient:innen überwachen und<br />
anpassen, um sicherzustellen, dass die bestmöglichen<br />
Ergebnisse erzielt werden. Und ich<br />
denke an Systeme, die Daten aus verschiedenen<br />
Quellen sammeln, analysieren und verarbeiten<br />
können, um Therapeut:innen bei komplexen<br />
Diagnose- und Therapieentscheidungen zu<br />
unterstützen. Ich bin fest davon überzeugt,<br />
dass die Einbindung solcher Tools in Therapie<br />
und Diagnose nicht nur die Ressource Mensch<br />
etwas entlasten, sondern sogar zur Verbesserung<br />
der Versorgung beitragen könnte.<br />
All das klingt jetzt vielleicht etwas abgehoben,<br />
aber es gibt sie schon, diese Lösungen. In<br />
Deutschland zwar erst vereinzelt, in anderen<br />
Ländern wie den USA, Kanada oder Israel aber<br />
bereits in der Breite. Wir müssen uns eingestehen,<br />
dass wir bei solchen Themen eher etwas<br />
rückständig sind. Dies hat in erster Linie mit dem<br />
Ausbildungsniveau hierzulande zu tun (noch einmal<br />
das Stichwort: Vollakademisierung). Denn<br />
daraus ergibt sich zwangsläufig, dass in Deutschland<br />
auch die Forschung zu solchen Themen<br />
noch sehr in den Kinderschuhen steckt.<br />
Die Zeiten sind übrigens längst vorbei, in<br />
denen Therapeut:innen solche technischen<br />
Hilfsmittel als Bedrohung wahrgenommen<br />
haben, als Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Im Gegenteil: Heute sehen wir darin genau das<br />
Potenzial, das wir brauchen, um uns zu entlasten.<br />
Selbstverständlich wird sich dadurch<br />
auch unsere Arbeitsweise ändern müssen und<br />
ebenso selbstverständlich müssen wir uns auf<br />
neue Anforderungen einstellen und dafür neue<br />
Kompetenzen erwerben (hier könnte ich ein<br />
letztes Mal das Stichwort aufrufen). Und das<br />
wird nicht allen schmecken! Aber warum sollte<br />
unser Beruf der einzige sein, der sich nicht<br />
ändern muss? Die Welt ist in Bewegung. Und<br />
wir müssen es auch sein!<br />
Andreas Pfeiffer ist Vorstandsvorsitzender des Deutschen<br />
Verbands Ergotherapie DVE und Vorsitzender des Spitzenverbands<br />
der Heilmittelverbände SHV.<br />
10 ZUKUNFT PRAXIS TITEL ZUKUNFT PRAXIS TITEL11
Es kommt<br />
auf ein<br />
Gesamtpaket<br />
an!<br />
TEXT: ROBERT RICHTER,<br />
BERNHARD BORGETTO<br />
Die demografische Entwicklung, aber vor allem<br />
auch Klima- und Umweltveränderungen<br />
schaffen Fakten, und wir müssen uns fragen,<br />
wie wir in der Physiotherapie die Versorgung<br />
künftig aufrechterhalten können. Wenn wir<br />
uns auf das – wahrscheinlich sehr realistische<br />
– Zukunftsszenario einlassen, dass die Zahl<br />
der Physiotherapeut:innen trotz Maßnahmen<br />
gegen den Fachkräftemangel nicht steigen und<br />
wahrscheinlich sogar eher sinken wird, sehen<br />
wir folgende Handlungsoptionen:<br />
Erstens: Wir müssen darüber nachdenken,<br />
wie sich die Menge der Patient:innen reduzieren<br />
lässt. Dies zielt auf den Aspekt der bedarfsgerechten<br />
Versorgung. Wir wissen alle, dass ein<br />
gewisses Maß an Über- und Fehlversorgung<br />
nicht von der Hand zu weisen ist. Nach wie vor<br />
gibt es beispielsweise Menschen, die eine kaum<br />
evidente Massage wegen ihrer „Verspannungen“<br />
verschrieben bekommen – anstatt dass<br />
man sie motiviert, sich einfach mal etwas mehr<br />
zu bewegen. Apropos: „Bewegung und gesunde<br />
Ernährung sind die beste Medizin“ ist seit<br />
Jahrzehnten in Ratgebern zu lesen und vielfach<br />
wissenschaftlich belegt. Die Fähigkeit zur<br />
Bewegung „gehört“ allen Menschen. Die Physiotherapie<br />
steht auch in der Verantwortung,<br />
die Menschen wieder dazu zu befähigen. Denn<br />
dann wäre auch in den Physiotherapiepraxen<br />
deutlich weniger los.<br />
Zweitens: Das Stammkundengeschäft<br />
ist das A und O für den Erfolg von Unternehmen.<br />
Wen wundert es daher, dass in unserem<br />
marktorientierten Gesundheitssystem auch in<br />
manch einer Praxis versucht wird, Patient:innen<br />
so lange wie möglich zu halten. Mindestens<br />
eine Folgeverordnung ist dabei gängige Praxis.<br />
Doch Patient:innen sind keine Kund:innen,<br />
selbst wenn allzu oft das Gegenteil behauptet<br />
wird! Oberstes Ziel müsste es sein, Patient:innen<br />
so schnell wie nur möglich wieder aus der<br />
Praxis herauszubekommen oder bei chronischen<br />
Erkrankungen die Behandlungsfrequenz<br />
zu senken. Jede eingesparte Folgeverordnung<br />
ermöglicht die Annahme einer neuen Verordnung;<br />
wo vorher nur ein Mensch behandelt<br />
werden konnte, können es nun zwei sein.<br />
Drittens: Wir müssen uns fragen, wie wir<br />
die Therapie effizienter gestalten können. Dies<br />
ist in dem derzeitigen Korsett jedoch kaum<br />
möglich! Es muss abgearbeitet werden, was von<br />
den Ärzt:innen auf der Verordnung angegeben<br />
wurde. Es ist beispielweise nicht möglich, Patient:innen<br />
erst einmal umfänglich zu befunden,<br />
dann individuelle Übungen als Heimübungsprogramm<br />
mitzugeben und dann in größeren<br />
Abständen zu kontrollieren, was sich verändert<br />
hat, um gegebenenfalls nachzujustieren. Eine<br />
solche Vorgehensweise würde Ressourcen einsparen<br />
und wäre dennoch sehr wahrscheinlich<br />
in vielen Fällen wirkungsvoller.<br />
Viertens: Auch die Effektivität unserer<br />
Therapien muss auf den Prüfstand. Dafür<br />
muss insbesondere die Versorgungsforschung<br />
in Deutschland ausgebaut werden. Der Einsatz<br />
von Physiotherapie kann extrem erfolgreich<br />
sein – muss es aber nicht. So können passive<br />
Maßnahmen auch zur Chronifizierung und<br />
Abhängigkeit der Patient:innen beitragen.<br />
Also: so viel passiv wie nötig, so viel aktiv wie<br />
möglich. Es gilt, die Versorgungsqualität zu erhöhen,<br />
um Menschen schneller aus der Versorgung<br />
entlassen zu können. Dies funktioniert<br />
nur mit einer evidenzbasierten, individuell angepassten<br />
und aktivitätsorientierten Therapie.<br />
Professionelle Beziehungsgestaltung, aktive<br />
Mobilisation und Förderung von Gesundheitskompetenz<br />
spielen hier eine ganz wesentliche<br />
Rolle, denn Patient:innen sollen so schnell wie<br />
möglich wieder die Verantwortung für sich<br />
selbst übernehmen.<br />
Fünftens: Das übliche 1:1-Verhältnis zwischen<br />
Patient:innen und Therapierenden wird<br />
zum Problem, wenn die Zahl der einen stetig<br />
steigt, die Zahl der anderen jedoch stagniert<br />
oder gar sinkt. Von daher stellt sich die Frage,<br />
ob es gelingen könnte, dieses Verhältnis zu<br />
verändern. (Klein-)Gruppentherapieangebote<br />
zeigen bereits heute, dass es gewisse Spielräume<br />
gibt. Durch die Digitalisierung, Künstliche<br />
Intelligenz und den entsprechenden Einsatz<br />
von modernen Geräten werden diese Spielräume<br />
künftig weiter auszubauen sein. Zudem<br />
können Aspekte sozialer Interaktion als motivationaler<br />
Faktor besser genutzt werden.<br />
Sechstens: Wenn alle Therapierenden<br />
nichts anderes machen würden, als Patient:innen<br />
zu behandeln, wäre das oben genannte<br />
Problem deutlich entschärft. Aber was machen<br />
sie sonst in ihrer Arbeitszeit? Neben dem<br />
bürokratischen Aufwand sind es vor allem<br />
Angebote auf dem zweiten Gesundheitsmarkt,<br />
die Zeit verschlingen. Den einzelnen Therapierenden<br />
und Praxisinhaber:innen ist dabei<br />
nicht vorzuwerfen, wenn sie sich Betätigungsfelder<br />
suchen, die mehr Geld einbringen als<br />
das Behandeln von Kassenpatient:innen. Das<br />
ist in einem Gesundheitssystem, das in den<br />
letzten Jahrzehnten konsequent zu einem Gesundheitsmarkt<br />
umgebaut wurde, nur logisch.<br />
Gegen eine evidenzbasierte Primärprävention<br />
auf Bewegungsgrundlage ist auch nichts zu sagen<br />
– im Gegenteil, auch so kann die Zahl der<br />
Patient:innen reduziert werden. Der Nutzen<br />
von Fitness- und Wellnessangeboten ist dafür<br />
jedoch sehr begrenzt.<br />
Keine der genannten Veränderungsoptionen<br />
alleine wird ausreichen. Es kommt auf ein<br />
Gesamtpaket an. Hier ist vor allem die Politik<br />
gefragt, die Rahmenbedingungen vorgeben<br />
muss, in denen sich die Therapierenden entsprechend<br />
verhalten können. Vollakademisierung<br />
und Direktzugang sind dabei ganz<br />
wesentliche Schritte, um die geringe Wahrscheinlichkeit<br />
einer weiteren quantitativen<br />
Zunahme von Therapierenden durch mehr<br />
Therapiequalität zu kompensieren. Schließlich<br />
haben wir schon heute weltweit mit die<br />
meisten Physiotherapeut:innen pro Kopf der<br />
Bevölkerung.<br />
Prof. Dr. Robert Richter ist Professor für Bewegungstherapie<br />
an der Hochschule Furtwangen. Prof. Dr. Bernhard<br />
Borgetto ist Professor für Gesundheitsförderung und Prävention<br />
an der Hochschule für angewandte Wissenschaft<br />
und Kunst (HAWK) in Hildesheim – sowie Vorsitzender des<br />
Hochschulverbunds Gesundheitsfachberufe.<br />
Weitere Stimme aus der Praxis<br />
Was der Fachkräftemangel für den<br />
Arbeitsalltag bedeutet, schildert auch<br />
Physiotherapeut Dragan Pinter im<br />
aktuellen PRAXISnah-Interview auf<br />
den nächsten beiden Seiten.<br />
12 ZUKUNFT PRAXIS TITEL ZUKUNFT PRAXIS TITEL13
Der Physiotherapeut DRAGAN PINTER aus Bremerhaven wollte<br />
mit der Selbstabrechnung Geld sparen. Eine Fehleinschätzung,<br />
wie sich bald herausstellte.<br />
Herr Pinter, was ist das Besondere<br />
an Ihrer Praxis?<br />
Wir sind im Grunde genommen<br />
eine ganz normale Praxis. Wir haben<br />
keine besondere Spezialisierung<br />
und kein Alleinstellungsmerkmal. Ich<br />
denke, dass wir gute Arbeit leisten,<br />
uns für die Patient:innen einsetzen<br />
und ihnen helfen – also einfach<br />
unseren Job machen. Unsere Patient:innen<br />
sind zufrieden.<br />
Und das nicht nur in Ihrer Praxis in<br />
Bremerhaven, sondern auch in einer<br />
zweiten.<br />
Richtig. Eine weitere Praxis habe ich<br />
in einem Vorort von Bremerhaven.<br />
Bis vor vier Jahren hatte ich auch<br />
noch eine dritte Praxis, die ich aber<br />
aufgrund des Fachkräftemangels<br />
schließen musste. Das war damals<br />
schon etwas ärgerlich: Da sind zwei<br />
Mitarbeiterinnen mehr oder weniger<br />
gleichzeitig schwanger geworden<br />
und von einem auf den anderen Tag<br />
ins Beschäftigungsverbot gegangen.<br />
Das hat es früher nicht gegeben,<br />
aber heute ist das – so bestätigen<br />
mir das auch Kolleg:innen – offenbar<br />
üblich. Ich kann ja verstehen, dass<br />
es attraktiver ist, nicht zu arbeiten,<br />
wenn man auch so das volle Gehalt<br />
beziehen kann. Aber uns Praxisinhaber:innen<br />
reißt das in dem Moment<br />
den Boden unter den Füßen weg.<br />
Haben Sie keinen Ersatz finden<br />
können?<br />
Keine Chance! Noch vor zehn<br />
oder 15 Jahren konnte man eine Anzeige<br />
schalten und dann haben sich<br />
immer ein paar Leute beworben. Aber<br />
heute? Ich habe schon vieles ausprobiert:<br />
Google AdWords, Stepstone,<br />
Therapeutenonline und vieles mehr.<br />
Aber das war nicht von Erfolg gekrönt.<br />
Gerade bei diesen Onlinegeschichten<br />
habe ich das Gefühl, dass man sich<br />
das Geld eigentlich sparen kann. Damit<br />
spricht man zwar bundesweit Tausende<br />
von Kolleg:innen an, aber es<br />
bringt ja alles nichts, wenn die nicht<br />
bereit sind, umzuziehen.<br />
Was machen Sie denn, um Ihre Praxis<br />
in der Region bekannt zu machen?<br />
Ich fahre ein Dienstfahrzeug mit<br />
Werbung von uns drauf. Ich habe<br />
Schilder bei mir im Ort aufgehängt.<br />
Ich habe eine Internetseite. Gelegentlich<br />
schalte ich auch Werbeanzeigen.<br />
Aber das Wichtigste ist<br />
natürlich die Mundpropaganda –<br />
also vernünftige Arbeit abzuliefern,<br />
sodass sich das dann rumspricht.<br />
Denn in ein Restaurant gehe ich ja<br />
auch, weil es mir von anderen Leuten<br />
empfohlen wurde.<br />
Wie halten Sie es mit Social Media?<br />
Das ist nicht so meins. Ich bin<br />
jetzt 52 Jahre alt und damit einfach<br />
nicht groß geworden. Allerdings<br />
kommt man heutzutage wohl nicht<br />
mehr um dieses Thema herum. Ich<br />
fürchte, ich muss mich dann doch<br />
mal damit auseinandersetzen – oder<br />
besser: jemanden einkaufen, die<br />
oder der das für mich macht.<br />
Beim Thema Abrechnung standen<br />
Sie vor einer ähnlichen Frage und<br />
hatten sich zwischenzeitlich entschieden,<br />
die Abrechnung selbst zu<br />
machen. Wie kam es dazu?<br />
Das hatte schlicht und einfach<br />
mit Geld zu tun. Wenn man ständig<br />
über Praxissoftware-Anbieter Werbung<br />
bekommt, in der es heißt, dass<br />
die Selbstabrechnung kinderleicht<br />
sei und jede Menge Geld einspare,<br />
dann kommt man natürlich schnell<br />
auf diesen Gedanken.<br />
Was passierte dann?<br />
Leider stellte sich ziemlich<br />
schnell heraus, dass die Selbstabrechnung<br />
doch nicht so leicht und<br />
toll ist. Dass die erste und zweite<br />
All das war<br />
wirklich ein<br />
Riesenaufwand<br />
und zeitlich viel<br />
aufwändiger und<br />
unübersichtlicher<br />
als erwartet – und<br />
versprochen.<br />
Abrechnung Zeit und Nerven kosten<br />
würden, und dass man sich da erst<br />
einmal reinfuchsen müsste, hatte ich<br />
einkalkuliert. Das würde ich auch<br />
nicht überbewerten. Aber dass das<br />
so weitergehen würde, hätte ich<br />
dann doch nicht gedacht. Wenn<br />
man tatsächlich jede Stunde, die<br />
einem das kostet, einrechnet, spart<br />
man unter dem Strich wahrscheinlich<br />
keinen einzigen Cent.<br />
Was waren denn konkret die Probleme?<br />
Als Selbstabrechner muss man<br />
die Rechnungen alle sortieren und<br />
dann an durchschnittlich sechs bis<br />
acht Abrechnungsstellen schicken<br />
– und nicht einfach eintüten und an<br />
eine Stelle schicken. Jede einzelne<br />
Rechnung musst du dann genau prüfen<br />
und die Zahlungseingänge überprüfen.<br />
Und wenn dann doch mal etwas<br />
falsch gelaufen ist, hast du nicht<br />
sofort eine kompetente Fachkraft<br />
am Telefon, die die Sache für dich<br />
regelt, sondern du hängst ewig in<br />
irgendeiner Warteschleife, um dann<br />
gesagt zu bekommen, dass du erst<br />
einmal eine Mail schreiben sollst.<br />
Aber ich will keine Mail schreiben!<br />
All das war wirklich ein Riesenaufwand<br />
und zeitlich viel aufwändiger<br />
und unübersichtlicher als erwartet –<br />
und versprochen. Ich bin zurück zu<br />
Optica, weil Selbstabrechnung viel<br />
aufwändiger und unübersichtlicher<br />
war, als erwartet. Für mich hat sich<br />
das nicht gerechnet! —<br />
14 ZUKUNFT PRAXIS FRAGEBOGEN ZUKUNFT PRAXIS FRAGEBOGEN 15
Smart durch<br />
den Tag<br />
8:00 Uhr: Noch zu Hause beim Kaffee checke ich<br />
meine Termine mit Optica Viva: Wäre eine Kollegin<br />
an diesem Tag krank gewesen, hätte ich ihre<br />
Patient:innen verlegt oder ihnen abgesagt, da alle<br />
Telefonnummern der Patient:innen im Programm<br />
zu finden sind.<br />
Von 10:30 Uhr bis 13:30 Uhr befinden sich durchgängig<br />
neurologisch erwachsene Patient:innen in<br />
der Praxis. Jede Behandlung kann ich mit einem<br />
Mausklick im Kalender von Optica Viva abhaken.<br />
Verlaufsdokumentationen kann ich per Optica<br />
Viva ebenfalls anlegen. Manchmal schreibe ich frei,<br />
manchmal nutze ich Textbausteine der Software.<br />
8:50 Uhr: Da der erste Patient noch nicht anwesend<br />
ist, übertrage ich schon mal alle Zahlungseingänge<br />
von unserem Praxiskonto in der Belegliste<br />
bei Optica Viva. Das ist ein sehr übersichtlicher<br />
Vorgang, und die Belegliste wandert monatlich<br />
auch an den Steuerberater.<br />
PATRICIA LANGE, Ergotherapeutin und Praxisinhaberin,<br />
hat dokumentiert, wie ein Arbeitstag mit<br />
der Praxissoftware Optica Viva gelaufen ist.<br />
9:00 Uhr: Ein Patientenkind kommt in die Praxis:<br />
Ich scanne die übergebene Verordnung ein, lasse<br />
mir von der Mutter noch die Telefonnummer geben,<br />
und die Verordnung ist sofort im Programm<br />
erfasst. Nach dem Aufnahmegespräch trage ich<br />
die vereinbarten Termine mit Optica Viva ein.<br />
Das ist in Sekunden erledigt, da ich aufgrund des<br />
regelmäßigen Termins auf Serientermin drücken<br />
kann und mit einem Mausklick alle Termine der<br />
Verordnung erfasse.Die Mutter bekommt die Termine<br />
ausgedruckt.<br />
9:45 Uhr: Ein Parkinson-Patient will seine Termine<br />
auf sein Handy gesendet und dort gleich ins Terminbuch<br />
eingetragen haben – mit Optica Viva kein<br />
Problem. Nach der Behandlung bekommt er seine<br />
Rezeptzuzahlung ausgedruckt. Die Zuzahlung für<br />
die jeweiligen Behandlungen findet man auf einem<br />
Reiter direkt beim eingescannten Rezept. Das Programm<br />
rechnet die Zuzahlungen exakt aus.<br />
Von 13:30 Uhr bis 14:00 Uhr verfasse ich pädiatrische<br />
Berichte in Optica Viva. Ich finde die dafür<br />
vorgegebenen Spalten, sehr praktisch. Sie strukturieren<br />
den Bericht an den Arzt schon so, dass<br />
dieser beim Ausdrucken ordentlich aussieht. Man<br />
kann alle Spalten nutzen, muss aber für einen<br />
vollständigen Bericht nicht die vorgegebene Maske<br />
benutzen. Es reichen manchmal Teilbereiche,<br />
und der Bericht erscheint trotzdem gegliedert<br />
und aussagekräftig auf Papier. Anschließend vermerke<br />
ich in Optica Viva meinen Sommerurlaub,<br />
sodass auch meine Kolleg:innen diesen einsehen<br />
können. Ich schaue mir die Umsätze der angestellten<br />
Therapeut:innen an und ob diese die Termine<br />
ihrer Patient:innen eingetragen haben.<br />
16 ZUKUNFT PRAXIS THEMA ZUKUNFT PRAXIS THEMA 17
Impressum<br />
Von 14:00 Uhr bis 15:00 Uhr erhole ich mich in<br />
der Pause, die ich in den Terminplan von Optica<br />
Viva eingetragen habe. Praktisch finde ich, dass<br />
eine rote Linie im Terminkalender immer anzeigt,<br />
bei welcher Uhrzeit man sich gerade befindet. Das<br />
erleichtert mir den strukturellen Überblick.<br />
Von 15 Uhr bis 17:15 Uhr habe ich durchgängig<br />
Kinderbehandlungen, zu Beginn ein Kind mit<br />
Trisomie 21. Im Anschluss trage ich die kurze<br />
Dokumentation ein. Bei Kindern verwende ich<br />
aufgrund ihrer großen Entwicklungsspanne nicht<br />
immer Textbausteine, bei zahlreichen Behandlungsverfahren<br />
sind diese allerdings hilfreich.<br />
Um 15:45 Uhr verknüpfe ich den Termin des<br />
nächsten Kindes mit dem mitgebrachten Rezept.<br />
Durch das Einscannen der Rezepte sind die<br />
meisten Daten sofort eingetragen. Die Mutter ist<br />
auch davon fasziniert, dass ich ihr abweichende<br />
Termine aufs Handy senden kann. Um feste Termine<br />
zu blocken, gehe ich einfach auf den Punkt<br />
Serientermin im Optica Viva-Programm, kann die<br />
Profitieren von der Praxissoftware Optica Viva: Patricia Lange<br />
(3. v. l.) und das Leitungsteam der Gemeinschaftspraxis für<br />
Ergotherapie Schwalbach.<br />
Anzahl der Termine eingegeben und mit einem Klick die<br />
folgenden Wochen zur angegebenen Uhrzeit aufstellen.<br />
Außerdem klicke ich bei jedem Termin, den ich vergebe,<br />
die benötigten Räume an. Für alle Kolleg:innen in der<br />
Praxis ist dies über den Kalender einsehbar.<br />
Ich kann über Optica Viva auch spezielle Therapiematerialien<br />
reservieren, sodass diese auf jeden Fall für die<br />
Behandlung zur Verfügung stehen, zum Beispiel das<br />
Neurofeedbackgerät oder ein Rollbrett. Durch die Routine<br />
mit Optica Viva geht das schnell und problemlos.<br />
Mit Abschluss des Termins um 16:30 Uhr ist das Privatrezept<br />
des Kindes mit den zehn aufgeschriebenen<br />
Behandlungen abgearbeitet. Die Eltern bekommen die<br />
Rechnung auf unser Praxisbriefpapier ausgedruckt und<br />
übergeben.<br />
Dadurch, dass alle Termine eingegeben waren, musste<br />
ich nur noch auf den Reiter zum Erstellen der Rechnung<br />
gehen und konnte mit einem Mausklick die Rechnung<br />
mit den eigens festgesetzten Sätzen aufrufen. Durch die<br />
schnellen Durchführungen benötigen wir in der Praxis<br />
keine Rezeptionskraft. Optica Viva läuft spielend einfach<br />
nebenher und erfüllt die Funktionen, die im Praxisbetrieb<br />
anfallen.<br />
Fast Feierabend: Zu Hause aktualisiere ich noch die zuletzt<br />
eingezahlten Rezeptgebühren in der Belegliste von<br />
Optica Viva. Anschließend geht noch eine Zahlungserinnerung<br />
raus für ein Privatrezept, welches nicht in der<br />
vorgesehenen Zeitspanne überwiesen wurde.<br />
Außerdem checke ich über die Zeiterfassung, die Arbeits-<br />
und Urlaubszeiten der Angestellten. Auch für die<br />
Pflicht der Arbeitszeiterfassung eignet sich Optica Viva<br />
hervorragend! Schließlich werfe ich im Programm noch<br />
einen Blick auf den Terminkalender des kommenden<br />
Arbeitstages – und weiß dank der guten Übersicht in<br />
Optica Viva genau, was mich erwartet.<br />
Neue Preise in der<br />
Podologie seit 01.<strong>07</strong>.<strong>2023</strong><br />
Seit 1. Juli <strong>2023</strong> gilt in der Podologie eine neue Vergütungsliste,<br />
die ine eine der Laufzeit häufigsten bis fokalen zum 30. Dystonien Juni 2024 hat.<br />
Die neuen Preise ist die können zervikale für Dystonie alle Behandlungen, (ZD). Dabei das<br />
heißt Therapietermine, handelt es sich ab dem um eine 1. Juli Fehlhaltung <strong>2023</strong> abgerechnet<br />
werden. Eine des Kopfes, Übersicht bedingt finden durch Sie unwillkürliche<br />
Muskelspannungen MeinOptica: der bit.ly/3CXUMxR<br />
Hals-<br />
auf unserer Website<br />
und im Kundenportal<br />
und Nackenmuskeln. Im weiteren<br />
Verlauf entstehen Schmerzen durch<br />
TI-Webinare: die Wertvolles partielle oder Grundlagenwissen<br />
permanente Anspannung<br />
der Anbindung der entsprechenden an die TI auf Mus-<br />
mich zu?<br />
Was kommt mit<br />
In unseren TI-Webinaren kulatur. Die meisten klären wir ZDs die sind wichtigsten idiopathisch<br />
Entwicklungen: und bestehen in Zum der Beispiel Regel zei-<br />
Punkte und aktuelle<br />
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23. August <strong>2023</strong> Physiotherapie<br />
| Physiotherapie: bit.ly/437cgCx<br />
21. November als <strong>2023</strong> Ergänzung | Ergotherapie, Logopädie<br />
und Podologie: bit.ly/43e4kPZ<br />
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periphere Denervierung der<br />
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Ein Vergleich der bisherigen Studien<br />
02. August <strong>2023</strong><br />
untereinander<br />
| Physiotherapie:<br />
ist überdies<br />
bit.ly/44wnIbW<br />
durch unterschiedliche<br />
physiotherapeutische<br />
29. September <strong>2023</strong> | Ergotherapie: bit.ly/44uSEZZ<br />
25. Oktober <strong>2023</strong> | Logopädie: bit.ly/3XDbwDP<br />
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unterschiedlicher Zielparameter<br />
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Herausgeber:<br />
Optica Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH<br />
Marienstraße 10, 70178 Stuttgart<br />
Vertreten durch die Geschäftsführer Konrad<br />
Bommas, Markus Kinkel und Dr. Jochen Pfänder<br />
Telefon: <strong>07</strong>11 99373-2000, Telefax: <strong>07</strong>11 99373-2025<br />
E-Mail: info@optica.de<br />
Optica-Redaktion: Fabian Maier (V.i.S.d.P.)<br />
Verlag: Fazit Communication GmbH,<br />
Pariser Straße 1, 60486 Frankfurt am Main<br />
Konzept: Jan Philipp Rost, Martin Schmitz-Kuhl,<br />
Michael Hasenpusch, Johannes Göbel<br />
Art Direktion: Oliver Hick-Schulz<br />
Produktion: Anabell Krebs<br />
Text: Martin Schmitz-Kuhl, Michael Hasenpusch<br />
Druck: Seltersdruck & Verlag Lehn GmbH & Co. KG, Selters<br />
Fotografie:<br />
Titel, S. 3: milan2099/iStock, S. 4 Philartphace/iStock,<br />
S. 4/5: Prostock-Studio/iStock, S. 6/7 NicoElNino/iStock,<br />
S. 8: IFK/Lopata, S. 10: privat, S. 12: privat,<br />
S. 14/15: Optica, S. 16/17: Optica, S. 19: simarik/iStock<br />
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unsere tägliche Arbeit.“<br />
Nadine Kiene, kaufmännische Leitung Theralingua in Hamburg<br />
über ihre Erfahrung mit Optica Viva.<br />
Optica Viva ist eine Software der PRAXINO GmbH.